Presseinformation Tel: +49 (0)30 611 07 65 0 Fax: +49 (0)30 611 07 65 22 www.iti-germany.de [email protected] Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts Mariannenplatz 2 10997 Berlin Sonntag, 10. April 2016 Das deutsche ITI setzt Schwerpunkt Europa Theaterpreis des ITI an Milo Rau verliehen ITI hat neuen Vorstand gewählt Das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) wird in den kommenden Jahren seine weltweiten Aktivitäten auf den Schwerpunkt Europa konzentrieren. Man werde sich verstärkt „gegen die Renationalisierung und Abschottung im Kulturbereich und für offene und demokratische Strukturen in einem Europa der gemeinsamen Kulturen“ engagieren, kündigte der Präsident des deutschen ITI, Joachim Lux, jetzt im Rahmen der ITI-Jahrestagung „Perspektive Post-Europa“ an. Dabei werde das ITI insbesondere den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Theaterleuten Ost- und West-Europas unterstützen. Auffällig sind nach Einschätzung Lux gegenwärtig „zwei Phänomene: die massive Rückkehr des Politischen auf die Bühne und die allgemeine Ratlosigkeit angesichts des dramatischen Verfalls von Europa, das von vielen nur noch als Globalisierungsgroßkonzern wahrgenommen“ werde. Angesichts dessen sei das ITI in seinen Aktivitäten mehr denn je der Friedensidee verpflichtet, deren Gründung es sich nach dem Zweiten Weltkrieg verdanke. In einem ersten Schritt wird das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts, das zu den weltweit stärksten gehört, den Dialog mit europäischen Kulturschaffenden intensivieren und europäische Netzwerke stärken. „Ohne eine kulturelle Identität gibt es kein Europa. Zur europäischen Idee gehört allerdings nicht nur, das Gemeinsame hervorzuheben, sondern auch, kulturelle Diversität zu akzeptieren,“ so der ITI-Präsident. Zum Abschluss der Jahrestagung wurde dem Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau, dessen Thesen zum Zynismus der Humanität Aufsehen erregt haben, in der Berliner Schaubühne heute (15 Uhr) der diesjährige Theaterpreis des ITI verliehen. In der Begründung zur Preisverleihung durch Joachim Lux heißt es unter anderem: „Haltung beziehend und einfordernd verleiht Milo Rau dem Theater und der Gesellschaft Impulse, die den Sprengstoff der globalen Konflikte in unsere Mitte holen. Das ITI ehrt einen Theaterkünstler, der mit Unbedingtheit und Mut an der Änderung der Welt arbeitet.“ Frühere Preisträger des ITI waren u.a. Johan Simons, Frank Castorf und George Tabori. ITI wählt neuen Vorstand Die Mitgliederversammlung hat am Wochenende in Berlin einen neuen Vorstand gewählt. Als Vizepräsident wurde Kay Wuschek bestätigt, neu in den Vorstand gewählt wurden Barbara Kastner (Krefeld), Holger Schultze (Heidelberg), Tobias Veit (Berlin) und Karen Witthuhn (Hamburg). Matthias Gehrt, Mascha Poerzgen, Sven Schlötcke, Jörg Vorhaben und Eberhard Wagner wurden für weitere zwei Jahre wiedergewählt. Turnusmäßig im Amt verbleiben in diesem Jahr Präsident Joachim Lux und Vizepräsidentin Bettina Sluzalek. Mit freundlichen Grüßen Michael Freundt, stellv. Direktor
© Copyright 2024 ExpyDoc