Die Frühlingsausgabe 2016

NATURWISSENSCHAFTEN
DAS SCHÜLERMAGAZIN // WWW.UNICUM-ABI.DE
03-04.2016 // 27. JAHR // DEUTSCHLANDWEIT
DOMINIK
EULBERG
IM INTERVIEW
JETZT
„Anne Frank” im Kino
SPÄTER
Exklusivinterview mit
Johanna Wanka
TIERVERSUCHE IM STUDIUM
Betroffene Studiengänge und Alternativen
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Hier bin ich richtig!
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HALLO
HALLO
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FOTOS: MORITZ HAGEDORN, ZAKOKOR/THINKSTOCK, JANINA JUNG, AVE & UNIVERSAL PICTURES PRODUCTIONS, SVEN HAGOLANI
TITELBILDER: JANINA JUNG, ANYAIVANOVA / THINKSTOCK
Im Interview:
Techno-DJ und
Produzent Dominik
Eulberg
Jetzt
Normalerweise haben die Promis auf unserem Cover nichts mit dem
Schulfach zu tun, dem sich UNICUM ABI ja in jeder Ausgabe widmet.
Diesmal passt das aber unglaublich gut zusammen: Wer da mit dem
Kescher im See steht, ist niemand Geringerer als Dominik Eulberg,
weltbekannter Techno-Produzent und *Trommelwirbel* Biologe.
Genauer: Vogelexperte. Wie sein Leben zwischen Raves und Natur
aussieht, erzählte Dominik uns im Interview (S. 8). Solltet ihr dabei Lust
bekommen, es dem DJ nachzumachen und ebenfalls Naturwissenschaften zu studieren, dann findet ihr in dieser Ausgabe auch noch
eine Sammlung an kuriosen und spannenden Alternativen zu den
Klassikern Biologie, Chemie und Physik (S. 28).
4
News & EntertainmentTipps
6
10
Das perfekte AbiballOutfit
Mit diesen Tipps kann (fast)
nichts schiefgehen
Viel Spaß, eure
Dass die Haarfarbe eines
Menschen genetisch nicht
genau vorhersehbar ist (S. 14)
Dass die Urheberrechte von
Hitlers „Mein Kampf“ nach
dem Zweiten Weltkrieg an
UNICUMABI.DE
UNICUM ABI ONLINE-TIPP:
Ihr findet diesen Test (und viele
weitere, spannende Beiträge)
unter unicum-abi.de/jobtest
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den Freistaat Bayern übertragen wurden – von der
US-amerikanischen Militärregierung. (S. 16)
Dass Studenten, die in der
Arktis ein Auslandssemester
machen, zum Schutz vor
Eisbären eine Waffe bei sich
tragen. (S. 18)
20
Interview mit unserer
Bildungsministerin
Johanna Wanka zu Masterplätzen, Mathe und MINTFächern
Wichtige Erkenntnisse dieser Ausgabe:
Dass „Trenchcoats“ genau
genommen „Schützengrabenmäntel“ sind. (S. 4)
Später
Schule des Jahres 2016
Nehmt mit eurem Projekt am
Wettbewerb teil!
22
12
Duales Studium
Pro & Contra
14
Besser keine Hobbys
haben
Benjamin von Stuckrad-Barre
im Gespräch
„Anne Frank” im Kino
Interview mit Hauptdarstellerin Lea van Acken
Science Fiction oder realistisch?
Wissenschaftler haben sich
für uns vier Science FictionFilme angeschaut
16
„Mein Kampf“ in der
Schule?
Wir haben Experten gefragt:
Darf das Buch Schullektüre
werden?
24
26
Tierversuche im Studium
Die Studiengänge und die
Alternativen
28
Natur mal anders
10 ungewöhnliche NawiStudiengänge
30
Comic & Verlosung
Wissensvorsprung!!! Mit unserer UNICUM APP lest ihr die neuen Ausgaben immer schon drei Tage vor dem eigentlichen Erscheinungstermin. Außerdem integriert sie Videos und Links zu thematisch weiterführenden Artikeln auf www.unicum-abi.de. Die kostenlose App
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3
JETZT
EIN TREND UND DIE GESCHICHTE DAHINTER …
Trenchcoats
Schon bevor wir für diesen Winter unsere Winterjacken rausgeholt
haben, war der Trenchcoat in und er wird es auch immer noch sein,
wenn wir die dicke Funktionsjacke endlich wieder gegen leichtere
Modelle eintauschen können. So ziemlich jedes Label hängt den KultMantel jetzt wieder in die Geschäfte. Aber woher kommt der mittellange oder lange, meist doppelreihige Mantel mit Gürtel eigentlich?
Genau genommen heißt Trenchcoat „Schützengrabenmantel“ (aus
dem Englischen von Trench = Graben und Coat = Mantel). Erfunden
wurde er nämlich genau zu dem Zweck: Als Mantel für die britische
Armee (als Offiziersbekleidung) im Ersten Weltkrieg – und zwar von
Thomas Burberry und Aquascutum London. Ja genau, DEM Burberry.
Filmstars wie Humphrey Bogart in „Casablanca“ oder Audrey Hepburn
in „Frühstück bei Tiffany“ haben den Trenchcoat zum Trend gemacht. Vila, ca 55 Euro
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Muttis Spucke
Geht doch nichts über Muttis
Spucke, wenn mal ein bisschen
Tomatensauce im Gesicht hängen
geblieben ist. Sollte Mutti grad nicht
zur Stelle sein, sind diese garantiert
spuckefreien Erfrischungstücher eine
ziemlich lustige Alternative.
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Nice
to
have
Buch (Eichborn)
18! Was du darfst,
was du musst, was
du kannst
Von Katja Schönherr
Ganz schön verzwickt, wenn man 18
wird und auf einmal
„andere“ Gesetze gelten, und deshalb: Ganz schön praktisch, wenn
andere sich ausführlich mit den neuen
Umständen auseinandergesetzt und
das alles praktisch nachlesbar in einem
Buch gesammelt haben.
DVD (Studiocanal), ab
21. März
Die Tribute von Panem
– Mockingjay Teil 2
Solltet ihr das große Finale der Saga noch
nicht im Kino gesehen
haben, dann wird es jetzt aber allerhöchste Zeit, dass ihr euch den Film in
eurem Heimkino anschaut, denn wenn
Katniss gemeinsam mit Gale, Peeta, Finnick und einer Einsatztruppe aus Distrikt
13 ins Kapitol aufbrechen, um Panem
(endlich) zu befreien, wird es abschließend noch mal superspannend!
LP (Monkeytown Records),
ab 1. April
III
Von Moderat
Ich kann mich nicht erinnern, ein Studioalbum mit mehr Spannung
erwartet zu haben, und bin mit dem kunstvollen, atmosphärischen Werk der Kombo
Modeselektor + Apparat ziemlich zufrieden,
wenn auch ein bisschen unterbasst.
Buch (Kiepenheuer & Witsch)
Panikherz
Von Benjamin von StuckradBarre
Etwas Unsicherheit, ob es
sich bei der Story tatsächlich
um die Lebensgeschichte
des Autors handelt, Drogenstorys, bei denen eure Eltern rote Ohren
kriegen, und ein Berlin, das damals vielleicht
noch etwas geiler war als heute: guter Lesestoff, bei dem ihr euch für eure nächste
Deutscharbeit `ne Scheibe abschneiden könnt.
FOTOS: HERSTELLER, VILA, UNICUM
JETZT
EIN-SATZUNTERHALTUNG
VON MEREL NEUHEUSER
4
6
JETZT
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einer Schule im Ausland? Habt ihr ein soziales Projekt gegründet, dann macht mit!
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JETZT
DIE
NACHTEULE
Am Wochenende spielt Dominik Eulberg (37) in den angesagtesten Clubs der Welt. Innerhalb der Woche lebt der
Techno-DJ, Produzent und Ornithologe inmitten der schönen Natur des Westerwalds, lässt sich von allem inspirieren, was dort kreucht und fleucht, und schafft daraus Tracks mit Namen wie „Der Tanz der Glühwürmchen“.
INTERVIEWT VON
MEREL NEUHEUSER
Die häufigste Beschreibung deiner
Person im Netz ist: „Der ravende
Ornithologe aus dem Westerwald
mit Hang zu Natur-Sounds“. Gibt
das ganz gut wieder, wer du bist
und was du machst?
So wirklich sehe ich mich nicht in
dem Satz. Klar, es ist sehr außergewöhnlich, dass ein Techno-DJ gleichzeitig auch Biologe ist. Das ist es wohl,
was die Leute anspricht. Wenn ich mich
beschreiben müsste, würde ich sagen,
dass ich ein sehr neugieriger Mensch
bin, dem Wissen sehr wichtig ist, damit
man nicht blind durch die Natur geht,
sondern sie registriert und ein Bewusstsein dafür schafft. Die meisten TechnoDJs oder Produzenten reden ständig
über Techno und Technik. Das ist bei
mir nur ein ganz kleiner Teil. Mir geht
es darum, die Schönheit der Natur mit
meiner Musik zu vermitteln
Welche Rolle spielt die Natur denn
in deiner Musik? Eher abstrakt
oder nimmst du Geräusche auf?
Früher habe ich Geräusche und
Vogelstimmen aufgenommen und in
meiner Musik verwendet, aber das
mache ich nicht mehr. Natur ist der
größte Künstler und ich lasse mich
von ihr inspirieren. Ich versuche, die
Gefühle, die ich in der Natur empfinde, zu manifestieren. Das mache
ich zum einen, weil ich einen pädagogischen Ansatz habe, beispielsweise
über Geschichten zwischen den
Tracks oder auf der Plattenhülle. Mir
hilft das aber auch, weil Musik ja eigentlich nichts anderes ist als die Selektion aus unendlich vielen Optionen. Wenn ich mir aber vorstelle,
wie Glühwürmchen tanzen, dann
habe ich eine klare Linie im Kopf.
Woher kommt diese Leidenschaft
für die Natur?
Ich hatte von Anfang an einen sehr
direkten Zugang zur Natur. Da ich
ohne Fernseher groß geworden bin,
konnte ich meine Kreativität
in der Natur frei entfalten. Als
ich ein Kind war, konnte für
mich ein Stock eine Schlange
oder ein Flugzeug sein. Ich war so
gerne im Wald, dass mich meine
Mutter nach kurzer Zeit aus dem
Kindergarten genommen und mich
wieder in den Wald gelassen hat.
Und wie kam dieser naturverbundene Junge dann zum Techno?
Ich habe mit 15 angefangen,
­e lektronische Musik zu machen,
nachdem ich bei den
Nachbarskindern auf
einem GhettoBlaster TechnoMusik von
Sven Väth
gehört
habe.
FOTOS: JANINA JUNG
8
JETZT
FOTOS: JANINA JUNG
Das waren für mich sehr fremde,
faszinierende Geräusche. Um zu verstehen, wie aus Strom ein akustisches
Signal wird, habe ich mir Synthesizer
gekauft und sie auseinander- und
wieder zusammengebaut. In der
Schule war ich eher der Außenseiter,
der belächelt wurde, weil er Vögel
beobachtet und komische Elektroniksounds macht. Das hat mich angespornt, mein Hobby noch viel intensiver zu betreiben. Hier in der Gegend
war niemand mit diesem Hobby,
deshalb habe ich mir alles autodidaktisch beigebracht. Die ersten Male
aufgelegt habe ich auf Grillhüttenraves und in lokalen Kneipen, während meines Studiums in Bonn dann
auch in Clubs. Damals noch für 50
D-Mark am Abend. Zu dem Zeitpunkt
hatte ich schon neun Jahre Musik
gemacht, wollte sie aber nicht veröffentlichen.
Dann war „DJ“ wahrscheinlich gar
nicht dein beruflicher Plan A …
Mir ging es bei meiner Musik nie
darum, Erfolg zu haben, und ich habe
das auch nicht gemacht, um gut anzukommen. Außerdem stehe ich eigentlich überhaupt nicht gerne im
Mittelpunkt. Ich musste regelrecht
von einem Kommilitonen dazu überredet werden, meine Musik einer
Plattenfirma zu zeigen. Ich habe es als
Voraussetzung gemacht, dass ich
meine Platten so nennen darf, wie ich
möchte. Deutsche Titel waren damals
ein No-Go und dann wollte ich auch
noch so „komische“ Biologienamen
wie Die Rotbauchunken vom Tegernsee oder „Brenzlich, brenzlich“
– dachte der Feuersalamander.
Hast du dich deshalb für ein naturwissenschaftliches Studium
entschieden?
Für mich war
klar, dass ich
etwas mit
Natur und
N a t u rschutz
machen will. Biologie war mir zu
theoretisch, mich hat die Schnittstelle
Mensch-Natur interessiert. Deshalb
habe ich „Ökologie und Umwelt“
studiert, ein interdisziplinärer
Studiengang, zu dem Biologie,
Geologie, Geographie und
Soziologie gehörte. Nebenbei habe ich in Nationalparks gearbeitet,
geforscht und naturkundliche
Führungen gemacht.
Das Studium habe
ich allerdings nach
dem Vordiplom abgebrochen. Wenn man sonntags
aus Paris zurückkommt und
am Donnerstag schon wieder
nach Tokio muss, dann bleibt
keine Zeit fürs Studieren.
Heute nimmst du dir aber die Zeit
für die Naturkunde, oder?
Ja. Ich schreibe eine NaturkundeKolumne im FAZEmag und mache
manchmal Vogelexkursionen. Ich arbeite gerade an einer VogelstimmenCD, schreibe ein Buch zu Naturschutz
und möchte ein nachhaltiges Modelabel gründen. Außerdem habe ich
aktuell bei drei Kinofilmen mitgemacht: „Birds and People“, „SongbirdSOS“ und „Generation E“ – bei
letzterem geht es um die Subkultur
elektronischer Musik als Ersatzreligion
für junge Leute.
Die Auswahl der Filme zeigt, wie
unterschiedlich die Welten sind, in
denen du dich bewegst …
Die Natur und der Techno-Hedonismus: Das sind Antagonisten! Auf
der einen Seite liebe ich diese Gegensätze. Dann sitze ich hier und
denke: Jetzt fällt mir die Decke auf
den Kopf, genug Vögel beobachtet,
ich will jetzt Action haben. Nach drei
Tagen Club habe ich dann wieder
die Schnauze voll. Der Wechsel zwischen den beiden Extremen ist eine
extreme Herausforderung. Wenn ich
Musik produziere, verkrieche ich
mich stundenlang im Studio. Dafür
muss man sehr introvertiert sein. So
sehr, dass ich ein Stück weit resozialisiert werden muss, wenn der
Briefträger an der Tür klopft. Der
Übergang vom Ravemodus in den
Alltag fällt aber allen Kollegen
schwer.
Gibst du
dich dem
exzes­siven Leben der Metropolen
am ­Wochenende dann voll hin?
Nein,
eigentlich
bin
ich
überhaupt kein exzessiver Typ.
­
Drogen nehme ich überhaupt nicht
und trinke auch nicht übermäßig
Alkohol. Mich interessiert die
­
Kunst, die Musik. Die Energie, die
zwischen mir und der Menge entsteht, trägt mich durch die Nacht
und ist Rausch genug.
HEIMKEHRER
Nach Bonn und Hamburg
hatte Dominik Eulberg
genug von der Großstadt
und zog zurück in die
Heimat – in den
Westerwald. Sein Haus war
schon zu Kinderzeiten sein
Traumhaus: „Ich dachte
früher schon, dass man aus
dem Wohnzimmer sicher
Könntest du dir ein Leben ohne
Technopartys vorstellen?
Ein bisschen lebe ich das ja
schon. Ich würde hier außerdem
gern ein Bio-Café eröffnen, naturkundliche Führungen anbieten und
einen Kräutergarten pflanzen. Ich
könnte mir auch vorstellen,
­Hypnose anzubieten. Mit Hypnose
erreicht man Dinge, für die man
zehn
Jahre
Psychotherapie
bräuchte. Dieser reine Techno-­
Hedonismus – im Club zu stehen,
die Bass-Drum reinzudrehen und
alle reißen die Arme hoch: Das ist
schön, aber irgendwann befriedigt
einen das nicht mehr komplett.
toll die Vögel auf dem See
beobachten kann.“
HIER WOHNT
EIN BIOLOGE
Die Einrichtung: viel Holz,
darunter selbstgemachte
Möbelstücke, zahlreiche
Vogelbilder oder
Schmetterlings-Schaukästen
– eingerichtet mit viel
Geschmack. Aus dem
Küchen-Kran kommt
Osmose-Trinkwasser.
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JETZT
Das perfekte Abiball-Outfit
All eyes on you! Darauf solltet ihr achten, wenn ihr in eurem Kleid alle umhauen wollt!
VON MEREL NEUHEUSER
Eine schmucke Sache
Auch beim Schmuck gilt die Regel: Bitte nur einmal
dick auftragen! Entweder ihr tragt ein glamouröses
Kleid mit dezentem Schmuck oder ein dezentes
Kleid mit auffälligem Schmuck. Besonders cool zum
Kleid: ungewöhnliche Schmuckstücke wie Earcuffs
oder Oberarmreifen!
Wie romantisch! Lace & Beads,
gesehen bei Zalando, ca. 90 Euro
Sophia Thomalla
sieht trotz viel Stoff
sehr heiß aus in
ihrem Kleid
Achtung, Packstation!
Die falsche Tasche kann das schönste Outfit kaputt machen. Was absolut nicht geht: große Handtaschen, Umhängetaschen oder alles, was am Rücken hängt – egal ob
Rucksäcke gerade in sind. Mit einer schlichten Clutch liegt
ihr immer richtig!
Mini, Midi oder
Maxi?
Abiball, nicht
Prom!
Diademe, Funkelsteinchen
und schimmernde Bonbonfarben-Kleider
müssen
draußen bleiben. Bei den
Amis mag das angesagt
sein, hier ist dezenter definitiv King!
Maxikleid in
Trendfarbe: Vila,
ca. 65 Euro
Schwere Entscheidung,
tragen könnt ihr alle drei!
Soll es kurz sein, dann
achtet darauf, dass euer
Kleid nicht ordinär wirkt.
Wenn ihr schon viel Bein
zeigt, ist es schöner,
wenn ihr dazu euer Dekolleté nicht großartig
präsentiert. Umgekehrt
funktioniert die Regel
auch fürs Maxikleid: Ist
euer Kleid lang und füllig,
dann achtet darauf, dass
Vorzüge trotzdem betont
werden und ihr nicht
komplett in Stoff versinkt. Das kann die Taille
sein, eine schöne Schulterpartie oder die Arme.
Geheiratet
wird später
Schwarz und heiß:
French Connection,
ca. 125 Euro
Schuh(wunder)werk
Beides cool, aber Taylors Outfit wäre für
einen Abiball doch etwas „drüber“. Selenas Kleid
ist zwar auch hot, aber deutlich tragbarer.
Ein Schuh kann euer Outfit zum Highlight oder völlig kaputt
machen. Die Absatzhöhe hängt entscheidend von der Länge
eures Kleids ab, wobei eine Absatzhöhe von „praktischen“
drei Zentimetern eigentlich keine Daseinsberechtigung hat.
Je nach Fuß und Kleid sind Pumps oder Peep Toes meist die
schönste Variante. Ballerinas machen wirklich jedes Bein
dick, wenn flach, dann bitte schöne Sandalen!
Weiße Maxikleider sind
ja toll: als Braut! Das
bedeutet nicht, dass
Maxikleider in Weiß ein
No-Go sind, aber bitte
nicht die pompösen
Brokat- oder Tüllvarianten.
Glamourös:
Abendkleid
von Luxuar
Fashion,
gesehen bei
Fashion.id,
ca. 250 Euro
FOTOS: VILA, FRENCH CONNECTION, ZALANDO, FASHION ID, ABOUT YOU, PICTURE ALLIANCE
10
JETZT
„Es darf glamourös sein“
Beatrice Oster weiß genau, welche Kleider euch gut stehen könnten – als Einkäuferin bei About You recherchiert
sie Modetrends und entscheidet, welche Kleider der Online-Store verkaufen wird.
FOTOS: VILA, FRENCH CONNECTION, ZALANDO, FASHION ID, ABOUT YOU, PICTURE ALLIANCE
Welche No-Gos gibt es in Sachen
Ballkleid?
Ein No-Go für mich ist zum Beispiel, wenn das Abiball-Kleid zu sexy
ist, da bei einem solchen Anlass ja
auch Lehrer und Eltern dabei sind. Ich
definiere hier zu sexy im Sinne von: zu
kurz, zu transparent, sichtbarer BH
oder BH-Träger, weshalb bei der Kleidauswahl auch an den passenden BH
gedacht werden sollte. Die Farbe des
Kleides sollte außerdem zum Hautton
passen. Und Boleros sind momentan
nicht wirklich angesagt.
Welche Schnitte oder Styles sind
gerade besonders angesagt?
Grundsätzlich, finde ich, kann für
einen Abiball sowohl Maxi als auch
Mini getragen werden: Entscheidet
euch für eine Kleiderlänge, in der ihr
euch wohl fühlt! Elemente mit Spitze
sind angesagt, unterlegte oder kleine
Cut-Outs und Pastelltöne sind auch im
Rennen. 2016 sieht man auf den
Laufstegen auch vermehrt Rückenausschnitte und Details in Metallic, aber
auch schlichte Eleganz oder Asymmetrien wie z. B. bei Wickelopticken
liegen voll im Trend.
Ein Tipp, worauf ich beim Kauf
meines Ballkleids außerdem noch
achten sollte:
Neben der Passform würde ich vor
allem auf die Verarbeitung und das
Material schauen. Des Weiteren
würde ich auf die Länge des Kleides
achten: Beim Kauf eines Maxikleids
würde ich die Schuhhöhe berücksichtigen, sodass das Kleid
später weder zu lang noch zu
kurz ist. Ob und was für ein BH
dazu benötigt wird, wäre noch
ein Punkt, den ich mir vor dem
Kauf überlegen würde. Das Kleid
darf auf jeden Fall glamourös sein –
es ist schließlich ein ganz besonderer,
einmaliger Tag!
Womit schafft man es, sich mit
dem Partner „abzustimmen“?
Der Partner könnte beispielsweise den Farbton des Kleides bei
seinem Einstecktuch, bei seinen
Socken oder in seiner Krawatte
oder Fliege aufnehmen.
Angenommen, dein Abiball
stünde nochmal an: Welches
Kleid würdest du tragen?
Zum Beispiel das Kleid „Lace“ von
BCBGeneration (155 Euro), über
About You.
Maik Kaiser ist Model und Blogger. Er
weiß genau, welche Anzug-Styles gerade
angesagt sind.
Was ist bei Männern gerade besonders
angesagt in Sachen „Ball-Outfits“?
Trendy sind zurzeit ein perfekt sitzendes
Sakko im Smoking-Style mit Satin-Revers in
gedecktem Rot und Grün sowie Karomuster.
Natürlich geht nichts ohne eine Fliege!
Möchtet ihr sie mit einer Slim-fit-Jeans in
passender, gedeckter Farbe kombinieren, dann
geht nichts ohne einen Kummerbund (eine Art
Schärpe).
Was sind No-Gos beim Mann?
Absolute Style-Fehler sind schmutzige und
abgelatschte Schuhe, Cappy oder Mützen.
Schlecht sitzende Anzüge,
Nadelstreifen und schlecht
gebundene Krawatten will
auch niemand sehen und ihr
solltet auf keinen Fall einen
Gürtel tragen, der nicht zu
euren Schuhen passt.
Was würdest du tragen,
stünde
dein
Abiball
nochmal an?
Beispielsweise dieses „Mix
and Match“-Outfit von
Asos.
11
JETZT
ANNE FRANK
GANZ PERSÖNLICH
Die tragische Geschichte des jüdischen Mädchens Anne Frank und ihres Tagebuchs, das Weltliteratur wurde,
kennt wohl jeder. Anfang März startete die erste deutsche Verfilmung im Kino. UNICUM ABI traf Lea van
Acken (17), die die Anne spielt, zum Interview.
INTERVIEWT VON ANN-CHRISTIN VON KIETER
GEWINN
Wir verlosren drei
Exemplare der
TaschenbuchGesamtausgabe von
Ein Porträt
der echten Anne Frank
… und so sieht Lea von
Acken in ihrer Rolle als
Anne Frank aus
„Anne Frank“ (S. Fischer
Verlag). Schickt uns bis
1. Mai eine Mail mit
Betreff „Anne Frank“ an
[email protected].
ZUR PERSON
Lea van Acken wurde
2014 bekannt durch die
Hauptrolle der
tiefreligiösen Maria im
Drama „Kreuzweg“.
Ein Jahr später hatte sie eine
kleine Rolle in der fünften
Staffel von „Homeland“, die
„Anne Frank“ ist ein extrem bewegender Filmstoff.
Gab es Szenen, vor denen du besonders Angst hattest?
Für die Szene am Ende im Konzentrationslager sind mir
die Haare tatsächlich abrasiert worden, das war schon sehr
intensiv. Natürlich gab es dabei nur einen Versuch und ich
hatte Angst, etwas falsch zu machen. Aber es war so eine
Ausnahmesituation, da denkt man nicht: „Oh Gott, Cut!“,
sondern es passiert einfach.
Das Anne-Frank-Haus ist die Touristen-Attraktion in
Amsterdam, jetzt gibt es dort auch ein Musical und
Justin Bieber hat schon ein Selfie von sich mit der
Wachsfigur bei Madame Tussauds gepostet – findest
du, dass das alles ein bisschen zu weit geht?
Jede Generation muss sich anders mit der Thematik
auseinandersetzen. Man darf es nicht verwitzeln oder in
eine komische Ecke ziehen. Aber ich finde es gut, dass
Anne auf Facebook stattfindet. Um sie greifbar zu machen,
darf man keinen zu großen Respekt vor ihr haben.
Stimmt es, dass du zur Vorbereitung Briefe an Anne
geschrieben hast?
Ja. Als ich wusste, dass ich die Rolle habe, konnte ich
das Tagebuch nicht nochmal lesen. Ich konnte mir nicht
anmaßen, mich in die Gefühle eines Mädchens hineinzufressen, dem in meinem Alter so etwas Schreckliches widerfahren ist. Dann habe ich angefangen, ihr über meinen
Schullalltag, meine Familie und all das zu schreiben. Damit
habe ich versucht, diese Respekt-Mauer ein bisschen aufzubrechen. Dann fand ich es wieder o. k., ihr Tagebuch zu
lesen.
Was ist das Wichtigste, das man heute aus der Geschichte lernen kann?
Sie zeigt, wohin dumpfe Fremdenfeindlichkeit und
Rassismus führen. In unserem Film wächst man so mit
Anne mit und plötzlich wird sie aus dem Leben gerissen,
ermordet. Den Zuschauer mit diesem Gedanken zu lassen,
dass es einfach keinen Grund dafür gab … Und ich habe
auch gelernt, wie wichtig Zivilcourage ist. Die insgesamt
acht Menschen hätten sich ohne ihre Helfer, die Mitarbeiter
von Otto Frank, ja nicht verstecken können.
Wie und wo habt ihr die Szenen in dem Hinterhaus
gedreht, in dem sich Anne Frank versteckt hat?
Das Hinterhaus wurde in den MMC-Studios in Köln nachgebaut und war 30 Prozent größer, damit überhaupt die
Kameras hineinpassen. Außerdem konnte man die Wände
teilweise rausnehmen. Trotzdem war es sehr, sehr eng und
man fühlte sich irgendwie klaustrophobisch. Aber es war
auch nicht so, dass man uns nicht rausgelassen hätte.
Mit welchen Kollegen würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Jennifer Lawrence. Es ist unglaublich, was sie alles schon
geschafft hat. Ich finde auch Christoph Waltz toll. „Inglourious Basterds“ werde ich nicht vergessen. Oder „The Wolf
of Wallstreet“ von Martin Scorsese. Da hätt ich gerne
mitgemacht. Und wenn Quentin Tarantino anruft, würde
ich auch nicht Nein sagen.
komplett in Deutschland
spielt.
In zwei Jahren macht sie Abi
und könnte sich ein Studium
im sozialen Bereich
vorstellen.
FOTOS: AVE & UNIVERSAL PICTURES PRODUCTIONS, PICTURE ALLIANCE, GOIR / THINKSTOCK, GOODDENKA / THINKSTOCK, FISCHER
12
MACH MIT BEIM GROSSEN
Ki d
Kinderrechte
ht gelten
lt fü
für alle
ll Kinder
Ki d und
d Jugendliche
J
dli h unter
t 18 Jahren
J h
–
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Ausbeutung und stärken deine Meinung, Privatsphäre und Selbstbestimmung.
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Gewinne ein
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JETZT
SCIENCE-FICTION
oder
naturwissenschaftlich
korrekt?
Wenn Hollywood auf Wissenschaft trifft, kommt dabei oft auch
viel Unsinn heraus. UNICUM ABI hat vier bekannte Filme von
Experten checken lassen.
ZUSAMMENGESTELLT VON DENISE HABERGER
CONTAGION
(2011)
Darsteller: Matt Damon,­
Kate
Winslet,
Gwyneth
Paltrow, u. a.
Darum geht’s: Ein mysteriöses Virus fordert weltweit
Millionen Opfer. Während die
Gesellschaft im Chaos v­ ersinkt,
versuchen Wissenschaftler ein
Heilmittel zu entwickeln.
Das sagt der Experte: „Die in dem Film dargestellte
Pandemie eines Erregers mit Mensch-zu-Mensch-Über­
tragung, extrem kurzer Inkubationszeit, schwerster Symptomatik und hoher Sterberate ist nicht sehr plausibel. Auch
die dargestellte Geschwindigkeit, mit der sich der Erreger
über die Welt verbreitet, ist so nicht sehr realistisch. In der
Regel verlaufen Epidemien deutlich langsamer. Falls ausreichendes Wissen um den Erreger und dessen Immun­
kontrolle vorhanden ist, Plattformen für die Produktion
existieren und die gesetzlichen Rahmenbedingungen etabliert sind, können Impfstoffe wie bei der Grippe innerhalb
von Monaten bereitgestellt werden. Die Darstellung im
Film, dass es nur das Überleben eines einzigen geimpften
Versuchstiers und eines heroischen Selbstversuchs bedarf,
wird diesem aufwendigen Prozess jedoch nicht gerecht.“
Der Experte:
Prof. Dr. Mirko Trilling lehrt und forscht am Institut für
Virologie an der Universität Duisburg-Essen.
GATTACA (1997)
Ethan Hawke in „Gattaca“
Darsteller: Ethan Hawke,
Uma Thurman, Jude Law u.a.
Darum geht’s: Nur mit Gentechnik optimierte Menschen
bekommen alle Chancen. Alle
anderen gelten als „invalid“
und müssen sich mit Handlangerdiensten zufriedengeben.
Das sagt der Experte: „Wir
sind heute tatsächlich in der
Lage, genetische Informationen deutlich schneller zu erhalten. Aber so schnell, wie das im Film dargestellt wird,
geht es noch nicht. Auch die Menge an DNA (im Film
durch ein Haar) würde für eine genetische Gesamt-Analyse
nicht ausreichen. Der größte Fehler: Es wird nicht alles
ausschließlich durch Genetik bestimmt und kann somit
auch nicht sicher vorhergesehen oder genetisch optimiert
werden. Der Film blendet die Rolle der Umwelt und des
eigenen Verhaltens aus. Die Haarfarbe eines Menschen ist
zum Beispiel nicht genau vorhersehbar. Und ob jemand
dick wird, hängt nur zum Teil von genetischen Faktoren ab.
Wie ich mich ernähre und bewege, hat meistens viel
­größere Auswirkungen.“
Der Experte:
Prof. Dr. Christian Kubisch leitet das Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.
FOTOS: SONY PICTURES HOME ENTERTAINMENT, WARNER HOME VIDEO, PARAMOUNT HOME, 20TH CENTURY FOX, DROGATNEV / THINKSTOCK, TARCHYSHNIK / THINKSTOCK
14
JETZT
FOTOS: SONY PICTURES HOME ENTERTAINMENT, WARNER HOME VIDEO, PARAMOUNT HOME, 20TH CENTURY FOX, DROGATNEV / THINKSTOCK, TARCHYSHNIK / THINKSTOCK
THE CORE – DER
INNERE KERN
(2003)
Darsteller: Aaron Eckhart,
Hilary Swank u. a.
Darum geht’s: Der Erdkern
hat aufgehört, sich zu drehen.
Terranauten reisen zum Mittelpunkt der Erde und versuchen
den Kern mithilfe von Atombomben wieder anzuschmeißen.
Das sagt der Experte: „Schon die Ausgangslage ist
falsch: Da laut Film der Erdkörper selbst (also Mantel und
Kruste) weiter rotiert, müsste an der Kern-Mantel-Grenze
zwangsläufig Reibung entstehen, die einerseits Hitze erzeugt, andererseits langsam den kleineren Kern mit sich
ziehen würde. Demnach rotiert er wieder von ganz allein.
Auch die Rettungsmission wäre nicht machbar. Das Raumschiff würde bei der Temperatur in der Kern-Mantel-Grenze
schmelzen, wenn es nicht vorher schon durch den Druck
zerquetscht würde. Zu guter Letzt hätte selbst die stärkste
bisher gebaute Atombombe nicht die ausreichende
Sprengkraft. Das ist in etwa so, als würden Sie versuchen,
allein mit Ihren Händen einen (hohlen) Ball von der Größe
des Mondes in Drehung zu versetzen.“
Der Experte:
Dr. Andreas
Schmidt arbeitet am Institut für Geophysik und
Geologie der
Universität
Leipzig.
15
THE DAY AFTER
TOMORROW
(2004)
Darsteller: Dennis Quaid,
Jake
Gyllenhaal,
Emmy
Rossum u. a.
Darum geht’s: Die Erde wird
von riesigen Flutwellen, Hagelstürmen und Tornados heimgesucht. Es droht sogar eine neue Eiszeit. Schuld daran ist
die globale Erwärmung.
Das sagt der Experte: „Der Film ist überzeichnet und die
Auswirkungen des Klimawandels werden absolut unrealistisch dargestellt. Vor allem das Eiszeit-Szenario entbehrt
jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Selbst wenn der
Golfstrom aufhören würde zu strömen – was ein kälteres
Klima zur Folge haben könnte –, wäre das eher vergleichbar
mit dem in Kanada und keinesfalls mit einer Eiszeit. Wir
betreiben mit unserem Planeten ein gigantisches Experiment – mit einem ungewissen Ausgang. Natürlich nehmen
die Wetterextreme zu, somit zeigt der Film schon eine
richtige Tendenz. Aber die Intensität ist total übertrieben.“
Der Experte:
Prof. Dr. Mojib Latif ist Klimaforscher am GEOMAR
Helmholtz-Zentrum
für
Ozeanforschung Kiel.
Filmausschnitt aus „The Core“
Lust auf ein praxisorientiertes
Bachelor-Studium mit Medienfokus?
Die HMKW bietet die folgenden Studiengänge
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21.02.16 14:56
JETZT
HITLERLEKTÜRE IM
UNTERRICHT?
Ende 2015 lief die 70-jährige Schutzfrist von Hitlers
Buch „Mein Kampf“ aus, seitdem unterliegt das Buch
keinem Urheberschutz mehr. Sollte das von Adolf
Hitler verfasste Buch „Mein Kampf“ im Unterricht an
deutschen Schulen gelesen werden? Wir haben nachgefragt.
Nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs übertrug die
US-Militärregierung die
Urheberrechte an der Schrift
an den Freistaat Bayern, der
die Zustimmung zu einem
Neudruck stets verweigerte.
Im Januar 2016
veröffentlichte das Institut
für Zeitgeschichte (IfZ) eine
fast 2.000 Seiten lange,
zweibändige kommentierte
Ausgabe für 59 Euro. Jedes
einzelne Kapitel ist mit einer
einordnenden Einleitung
„‚Mein
Kampf’
sollte nur mit umfangreichem Hintergrundwissen,
also bestenfalls in
der Oberstufe gelesen werden. Und
auch da macht es nur Sinn, sich auf
die wenigen, halbwegs verständlichen Passagen zu beschränken und
es als normale Quelle anzusehen. In
jedem Fall muss man mit diesem
Werk noch einmal die menschenverachtende Ideologie des NS-Regimes
unterstreichen. Pädagogisch begleitet
ist das sicherlich sinnvoller, als wenn
einzelne Schüler sich selbstständig
mit ‚Mein Kampf’ auseinandersetzen.“
Leonard Kühlewind, Vorstandsmitglied des LandesSchülerRats Sachsen
versehen, mehr als 3.500
Fußnoten begleiten den
Text. Sechs Historiker sowie
externe Berater arbeiteten
an der Ausgabe. Bereits vor
Erscheinen des Buches gab
es 15.000 Vorbestellungen.
„Hitlers
Buch
‚Mein Kampf’ ist
eine historische
Quelle und kann
in Auszügen im
Unterricht
verwendet werden, wenn
dies aus Sicht der Lehrkraft sinnvoll ist
und – vor allem – wenn die Lektüre
didaktisch angemessen in den Unterrichtsrahmen eingebettet wird. Dabei
müssen die Pädagoginnen und Päda-
ZUSAMMENGESTELLT VON MARIE-CHARLOTTE MAAS
gogen beachten, dass sie die stereotypen, rassistischen und oft außerordentlich herabwürdigen Motive, die
in diesem Buch ständig zu finden
sind, nicht unhinterfragt reproduzieren. Und sie müssen gewährleisten, dass Schülerinnen und
Schüler, die den von Hitler geschmähten Minderheiten angehören,
sich nicht verletzt oder beleidigt
fühlen.“
Gideon Botsch, Politikwissenschaftler, Universität Potsdam
„Ich stehe der Verwendung
von
‚Mein Kampf’ im
Schul-Unterreicht
skeptisch gegenüber.
Insgesamt
bleibt immer weniger
Zeit, um sich fundiert mit dem Nationalsozialismus, dem Holocaust und
dem Zweiten Weltkrieg im Unterricht zu befassen. Da scheint es
kaum sinnvoll, diese wenigen
Stunden mit der Lektüre einer der
widerlichsten antisemitischen Hetzund Hassschriften zu verbringen.
Dieses Buch war und bleibt gefährlich. Seine Inhalte sind ultranationalistisch und rassistisch und damit
heute so aktuell und verführerisch
wie eh und je. Ich mag mir nicht
ausmalen, was geschieht, wenn der
Pausengong ertönt, ehe die Zerlegung und Aufklärung über die
menschenverachtenden Inhalte abgeschlossen ist.“
Charlotte Knobloch, Präsidentin der
Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ehemals Präsidentin des Zentralrats der Juden in
Deutschland
„Es wurde immer
behauptet, ich
hätte gesagt, das
soll Schullektüre
werden.
Das
stimmt nicht. Das
würde dieses Machtwerk nur aufwerten. Deswegen soll
keiner diese Edition als Schulstoff
lesen oder sich damit befassen
müssen. Aber ich finde es wichtig,
dass Lehrer im Unterricht darauf
eingehen und Fragen der Schüler
dazu beantworten können. Natürlich
ist die Befassung mit der Zeit des
Nationalsozialismus Pflicht und da
sollte man es nicht gänzlich ausklammern. Man kann zum Beispiel die
Thesen, die immer behauptet
werden, mit diesem Buch wunderbar
entlarven.“
Johanna Wanka, Bundesministerin
für Bildung und Forschung
FOTOS: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG/STEFFEN KUGLER, PICTURE ALLIANCE
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SPÄTER
SPÄTER
DIE ARKTIS STUDIEREN
Zerlina (21) studiert „Physik des Erdsystems“ an der Uni Kiel und
macht gerade ein Auslandssemester in Arctic Geophysics an der Uni
Svalbard, Norwegen.
Wie kommt man zu einem Auslandssemester in der Arktis?
In der Schulzeit war ich sehr fasziniert von Naturphänomenen
und –katastrophen. Wenn man so etwas zu seinem Beruf machen
möchte, sollte man am besten Meteorologie, Ozeanographie oder
Geophysik studieren. „Physik des Erdsystems“ an der Uni Kiel
kombiniert alle drei Disziplinen. Mein Auslandssemester mache
ich gerade in der 2.200 Einwohner großen Siedlung Longyearbyen auf Spitzbergen – auf dem halbem Weg zwischen Skandinavien und dem Nordpol.
Wie studiert man denn zwischen Gletschern und Eisschollen?
Die Kurse sind sehr praktisch ausgelegt. Nach einer theoretischen Einführung geht man auf die umliegenden Gletscher,
fährt mit dem Schiff aufs Meer raus und macht Messungen.
Weil es hier mehr Eisbären als Menschen gibt, muss man
immer eine Waffe bei sich tragen. Das Sicherheitstraining am
Anfang jedes Semesters beinhaltet deswegen auch ein
Schießtraining.
Und wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Wahrscheinlich werde ich in die Forschung gehen. Ich
bin sehr daran interessiert, mich weiter mit den Polarregionen, vor allem der Arktis, zu beschäftigen. In meinem
Master werde ich mich wohl mit Klimatologie oder physikalischer Ozeanographie beschäftigen.
In unserem Tagesworkshop „Online-Journalismus: Schreiben im digitalen Zeitalter“ in
Bochum lernt ihr, was man als (angehender)
Journalist fürs Publizieren im Web wissen und
können muss. Dozent Phil Wennker (Inhaber der
Agentur SEO Heads, Dozent an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation und renommierter Speaker auf SEO-Konferenzen) stellt
euch am Ende des Tages ein bewerbungsrelevantes Zertifikat aus. Termine: 21. April + oder
24. Juni. Voraussetzung: Ihr müsst mindestens
16 Jahre alt sein. Weitere Infos findet ihr unter
abi.unicum.de/journalismusseminar
Wettbewerb
ECHT KUH-L!
Worum es geht: um nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung und Ökolandbau.
Es geht um Fragen wie: Woran kann man erkennen, ob es Tieren gut geht? Was
bedeutet tiergerechte Haltung und was hat das alles mit unserem Einkaufskorb zu
tun?
Wer dahintersteckt: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
So teilnehmen: Der Wettbewerb richtet sich an Schüler bis inklusive 10. Klasse. Ihr
sollt Aktionen und Projekte durchführen, die sich informativ und kreativ dokumentieren
und kommunizieren lassen, zum Beispiel als Plakat, Collage, als Magazin, Musikvideo
oder als Blog. Deadline ist der 11. April 2016.
Was ihr gewinnen könnt: die Trophäe „Kuh-le Kuh“ in Gold, Silber oder Bronze sowie
eine dreitägige Berlin-Reise, einen Tagesausflug oder einen der vielen Sachpreise.
Weitere Infos unter: www.echtkuh-l.de
FOTO: PRIVAT
Mit UNICUM ABI
Journalist werden
VON KATHRIN ENENKEL, MEREL NEUHEUSER
18
SPÄTER
Johanna Wanka ist seit drei Jahren
Bundesbildungsministerin
DIE MINISTERIN,
DIE WISSEN SCHAFFT
UNICUM ABI zu Gast im Bundesministerium für Bildung und Forschung: Im exklusiven
Interview sprachen wir mit Johanna Wanka (64) über Mathe-Diskussionen bei ihr zu
Hause, fehlende Masterplätze und den Akademisierungs-Wahn.
INTERVIEWT VON
ANN-CHRISTIN
VON KIETER
Wie haben Sie gemerkt, dass die
wissenschaftliche Karriere etwas
für Sie ist?
Ich hatte Interesse an Mathe, erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen
und auch gute Schulnoten. Aber
trotzdem bin ich erstmal mit einer vorsichtigen Haltung herangegangen.
Schließlich kam ich von einem kleinen
Dorf und war die Erste in meiner Familie, die überhaupt studieren wollte
– deswegen engagiere ich mich übrigens auch so bei arbeiterkind.de, weil
ich weiß, wie schwierig es ist, etwas
Unbekanntes zu wagen. Als ich dann
gesehen habe, dass ich gut mitkomme
und wie kreativ das Fach sein kann,
kam der Wunsch auf, nicht aufzuhören
und weiter forschen zu können. Außerdem hatte ich schon immer Spaß
am Lehren und Vermitteln, habe schon
als Kind mit den Nachbarskindern
Schule gespielt. Fürs Mitmachen gab es
dann auch immer kleine Belohnungen,
Schokolade oder Ähnliches.
Spielt Mathe in Ihrem Privatleben
noch eine Rolle? Lösen Sie zum
Beispiel gerne Logikrätsel?
Überhaupt nicht, null. So etwas
liegt mir gar nicht. Außerdem habe
ich einen Mann, der auch Mathematikprofessor ist und mich gerne mal in
die Welt der Formeln entführt und
prüft, was ich noch kann. Also eine
ordentliche Grundvorlesung würde
ich mir noch zutrauen, aber gewisse
Dinge vergisst man mit der Zeit. In
der Politik ist logisches Denken für
mich aber ein unerlässliches Rüstzeug, es hilft mir bei Problemlösungen sehr.
Verschiedene Kampagnen bewirken, dass sich immer mehr
Mädchen für ein MINT-Studium
interessieren. Wie sah es damals
bei Ihnen im Mathe-Studium
aus?
Mein Studiengang an der Uni
Leipzig hatte eine Sondersituation. Es
ging damals durch alle Zeitungen. Es
haben 240 Studierende angefangen
und davon waren 100 Mädchen. Und
das waren außergewöhnlich viele im
Vergleich zu den Jahren zuvor.
Sie sind mittlerweile auch Großmutter.
Ja und überglücklich und sehr
dankbar für meine kleine Enkeltochter.
Wenn Sie in der Kinderabteilung
zwischen rosafarbenen Ponys auf
der einen Seite des Flurs und
blauen Baggern auf der anderen
Seite stehen – was denken sie
über diese frühe Prägung?
Da ist sich die Forschung ja auch
noch nicht ganz sicher, wie viel durch
die Eltern, wie viel unbewusst durch
die Gesellschaft gesteuert wird. Ich
habe bei meinen Kindern sehr viel
Wert darauf gelegt, dass es keine
Tabus in der Entwicklung gab. Unser
Sohn hatte natürlich auch eine Phase,
in der eine Puppenstube interessanter
als ein Auto war. Anna wiederum hatte
Interesse an Naturwissenschaften.
Beides ist völlig ok. In der Gesellschaft
gibt es oftmals noch sehr tradierte
Rollenbilder. Dabei ist es wichtig, dass
man früh zulässt, eigene Interessen
und Stärken herauszufinden.
FOTOS: SVEN HAGOLANI
20
SPÄTER
UNICUM Redakteurin Ann-Christin im
Gespräch mit Johanna Wanka
„Ein Studium bedeutet
Anspannung“
FOTOS: SVEN HAGOLANI
Studierende haben einiges zu meckern am aktuellen System. Welche
Aspekte können Sie nachvollziehen
und welche überhaupt nicht?
Die Umstellung von den klassischen Studiengängen auf Bachelor
und Master, die war schwierig und ist
auch relativ schnell vollzogen worden.
Da waren die Studenten unzufrieden,
haben mit großen Demonstrationen
reagiert. Mittlerweile haben sich
schon einige Dinge geändert, Hochschulen und Politik haben reagiert,
und die Studierenden nehmen das
wahr. Manche Kritik, die ich jetzt
höre, ist der Leistungsstress. Da muss
ich sagen: Ein Studium bedeutet eben
auch Anspannung. Und es ist doch
ein schönes Gefühl, wenn man
wieder einen Schritt geschafft hat.
Das motiviert für den nächsten.
Wieso gibt es nicht für jeden Bachelor einen Masterplatz?
Dass das Studium direkt bis zum
Master der Normallfall wird, ist nicht
das Ziel. Dann bräuchten wir nicht die
Flexibilität der Bologna-Reform, sondern hätten ein „Durchgängig zum
zweiten Abschluss marschieren“. Zu
meiner Überraschung hat es ein bisschen gedauert, bis die Wirtschaft sich
für die Bachelor-Absolventen interessiert hat. Schließlich hatte sie ja
immer gedrängt in den 90ern: Wir
brauchen Absolventen, die früher
fertig werden. Dann kamen sie früher
und sind nicht richtig aufgenommen
worden. Das hat sich zum Glück geändert. Manchmal haben Bachelor
eine andere Startposition, aber es
ergeben sich gute Chancen, in Führungspositionen zu kommen. Und
man kann den Master besser wählen,
wenn man erstmal gearbeitet hat und
Erfahrungen hat und weiß, wo man
sich spezialisieren möchte.
Aber was macht ein Lehrer-Bachelor, der keinen Master bekommt?
Mir sind keine belastbaren Zahlen
bekannt, dass es dort häufig zu Problemen kommt. Überhaupt halte ich
die Kritik, dass es zu wenige Masterplätze gibt, pauschal nicht für begründet. Wir haben von Seiten des
Bundes über den Hochschulpakt auch
für Masterstudienplätze Gelder zur
Verfügung gestellt und nach unseren
Studien ist es nicht so, dass diese
überbucht sind. Aber um auf Ihre
Frage zurückzukommen: Ein LehrerBachelor könnte im Personalbereich
von Firmen arbeiten oder – etwas
fachnäher – im Bereich Sozialarbeit in
Schulen oder im Hort.
Neben der Bologna-Reform wirkt
sich noch etwas anderes auf die
Studienbedingungen in Deutschland aus. Nämlich, dass ein immer
größerer Teil der Abiturienten
eines Jahrgangs ein Hochschulstudium anstrebt. Ist das eine erfreuliche Nachricht?
Die Diskussion über „Akademisierungs-Wahn“ halte ich für eine
Scheindiskussion. Jahrelang sind wir
gescholten worden, dass in Deutschland besonders wenig junge Leute
studieren. Jetzt gibt es eine Zunahme
der Studierneigung. Jetzt gibt es übrigens auch viel internationale Anerkennung für unser erfolgreiches berufliches Ausbildungssystem. Beides
macht Deutschland stark, berufliche
und akademische Bildung. Ich warne
davor, beide Säulen eines funktionierenden Systems gegeneinander auszuspielen Stattdessen muss man junge
Leute über ihre Möglichkeiten schon
in der Schule gut beraten – individuell
und präventiv. Wir haben zwar gesunkene, aber dennoch zu hohe Abbrecher-Quoten und das bedeutet immer
eine Enttäuschung. Wenn sich jemand
zum Beispiel für Elektrotechnik interessiert, aber das Studium nicht gelingt, kann man ihm raten, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen.
Und bereits erbrachte Studienleistungen sollten dabei anerkannt
werden. Das unterstützen wir und
bringen Studienabbrecher mit der
Wirtschaft zusammen. So entstehen
neue Perspektiven. Und wenn er oder
sie später Interesse hat, nochmal ein
Studium anzugehen, ist auch das
unbenommen. Die Durchlässigkeit im
Bildungssystem hat sich verbessert.
ZUR PERSON
Prof. Dr. Johanna Wanka
ist seit dem 14.02.2013
Bundesministerin für
Bildung und Forschung.
Sie trat die Nachfolge von
Annette Schavan an, die
wegen der Aberkennung
ihres Doktortitels
zurückgetreten ist.
Zuvor war Johanna Wanka
niedersächsische Ministerin
für Wissenschaft und Kultur
(2010–2013) und Ministerin
für Wissenschaft, Forschung
und Kultur in Brandenburg
­(2000–2009).
Bis zu ihrer Berufung als
Ministerin war sie Rektorin
der Hochschule Merseburg.
An der TH Merseburg
wurde sie zuvor promoviert
und erhielt einen Ruf als
Professorin für
Ingenieurmathematik.
Welches duale Studium könnten
Sie sich heute für sich vorstellen?
Was ich sehr gerne machen würde,
wäre etwas in Richtung Gartenbau
und Landschaftsgestaltung. Das sind
Dinge, die mir Spaß machen würden
– aber die stehen heute nicht mehr
auf meiner To-do-Liste.
Ihren Mann Gert Wanka
hat sie schon früh bei
Mathe-Olympiaden
kennengelernt.
21
SPÄTER
PRO & CONTRA
DUALES STUDIUM
Erstmal studieren oder sofort arbeiten? Mit einem dualen Studium könnt ihr beides haben. Das ist zwar
anstrengend, lohnt sich aber auch in vielerlei Hinsicht. Lest selbst ...
DIE WICHTIGSTEN
INFOS
Voraussetzung:
Hochschulzugangsberechtigung, also Abitur oder
Fachhochschulreife.
Vorteile
Nachteile
Ein monatliches Gehalt: beim sogenannten ausbildungsintegrierten dualen Studium die tarifliche Ausbildungsvergütung (ca. 300–700 Euro, je nach Branche), beim
praxisintegrierten dualen Studium durchaus mehr.
Durch die Doppelbelastung kommen Hobbys oft zu
kurz.
Die Chance zur Übernahme ist groß, min. 8 von 10
dualen Studierenden werden übernommen. Kein
Wunder, schließlich investieren die Unternehmen viel.
Semesterferien gibt es nicht, in der vorlesungsfreien Zeit
geht es ja in den Betrieb.
Ihr habt keine lange Umstellung von der Theorie (Studium) zur Praxis wie „normale“ Studierende hinterher.
Ihr könnt das Gelernte direkt anwenden.
Ihr seid an euer Unternehmen gebunden und knüpft
keine Kontakte zu anderen (z. B. durch Praktika).
Neben systematisch-fachtheoretischem Wissen erlernt
ihr automatisch wertvolle Soft Skills und bekommt viele
Möglichkeiten, euch auszuprobieren.
Ihr müsst zwischen den beiden Lernorten pendeln oder
sogar monatsweise eine Zweitwohnung nehmen.
Das Ausbildungsjahr beginnt
am 01.08.
Branchen:
Auf der einen Seite haupt-
VON ANN-CHRISTIN VON KIETER
Ihr habt einen relativ geregelten Tagesablauf, was für
einige Charaktere besser ist als das „In-den-Tag-hineinLeben“ an der Uni.
Ihr könnt das typische Studentenleben (z. B. Donnerstags-Partys) nicht testen.
Ihr habt nur ganz normalen Urlaubsanspruch (min. 24,
max. 30 Tage).
Ihr könnt euch die Hochschule nicht aussuchen.
Die Bewerbung erfolgt an zwei Stellen. Erst beim Betrieb, dann aber auch an der Hochschule. Sie darf frei
entscheiden, wen sie zulässt.
Die Konkurrenz-Situation ist sehr groß, es wird eine
echte Besten-Auslese betrieben.
sächlich Ingenieur- oder
IT-Berufe, auf der anderen
kaufmännische/wirtschaftswissenschaftliche Berufe.
Ein wachsender Bereich
sind Pflege- und Gesundheitsberufe.
Extratipp von unserer Expertin Barbara Hemkes vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB):
„Schaut euch genau an, wie das Studium aufgebaut ist und welchen Freiraum es euch lässt. Wichtig ist auch, wie eng
die Hochschule und der Betrieb miteinander kooperieren. Wissen beide, wann die jeweils stressigen Zeiten sind, und
stimmen Klausurphasen etc. darauf ab? Und checkt unbedingt euren Vertrag genau. Müssen bei einem Abbruch z. B.
die Studiengebühren zurückgezahlt werden? Es gibt auch Verträge, in denen steht, dass das Studium nur ermöglicht
wird, wenn die Leute hinterher noch mindestens drei Jahre im Unternehmen bleiben. Was passiert, wenn ihr das Studium
abbrecht? Könnt ihr dann die Ausbildung zu Ende bringen? Diese Binde-Klauseln sind allerdings unzulässig.“
FOTOS: PIXELLIEBE / THINKSTOCK, P&C
22
SPÄTER
EIN ERFAHRUNGSBERICHT
FOTOS: PIXELLIEBE / THINKSTOCK, P&C
Rahel Kuhbach (20), Duale Studentin bei Peek & Cloppenburg in Mannheim
„Die Doppelbelastung fällt einem nur schwer, wenn man
nicht mit vollem Herzen dabei ist“, ist sich Rahel Kubach
sicher. Die 20-Jährige hat ihre Leidenschaft für Mode zum
Beruf gemacht und arbeitet im P&C-Verkaufshaus in
Mannheim. Parallel dazu macht sie ihren Bachelor in
Business Administration, studiert pro Semester ca. sechs
Wochen an der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Essen. Für diese Zeit ist sie in einem Bildungshotel untergebracht. Obwohl Rahels Arbeitswoche
für gewöhnlich vierzig Stunden hat, verginge die Zeit wie
im Fluge: „Ich liebe den Kundenkontakt. Nur das Aufräumen macht weniger Spaß.“ Dank des Personalrabatts
von 25 Prozent ist es für sie gar nicht so schlimm, täglich
von schönen Klamotten umgeben zu sein: „Dadurch
kann ich mir das ein oder andere Lieblingsteil leisten.“
Nach Abschluss des Studiums ist man Abteilungsleiter
und kann sich dann spezialisieren. Neben einer langfristigen Position als Store Manager gibt es auch die Möglichkeit, in den Einkauf zu gehen.
23
Innovative Textilien (B.Eng.):
Das Zukunftsstudium
Worum geht es?
Es geht um hochmoderne Materialien, wie
z.B. flüssigkeitsabweisende Stoffe oder
Textilien zur Anwendung im Weltraum.
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24
Die Messe für Studium
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Kult-Autor Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt in seinem
neuen Roman „Panikherz“ seine eigene Lebensgeschichte, die
man sich nicht besser hätte ausdenken können: kometenhafter
Aufstieg, Drogenabhängigkeit und ein jahrelanger Absturz.
UNICUM ABI sprach mit dem 41-Jährigen über seinen
Studiengänge in
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INTERVIEWT VON ALEXANDER LEMONAKIS
In „Panikherz“ beschreibst du ausführlich deine Jugend,
deinen Aufstieg und exzessiven Absturz. Ist der Roman
deine Biographie?
Es ist eine Mischung. Zwar sind die äußeren Lebensdaten und
Stationen identisch mit meinem Leben. Die inneren Daten und
Vorgänge aber, und um die geht es ja, die sind Literatur. Wie es
wirklich war, das interessiert ja – außerhalb von Tagebüchern oder
bei sehr berühmten Leuten – zu Recht niemanden. Es geht vielmehr darum, das eigene Leben und die eigenen Erfahrungen zu
Erzählzwecken radikal auszubeuten. Erst als ich es wie einen
Roman anging, war dieses Buch für mich so schreibbar.
Du gehst sehr offen mit deiner damaligen Drogen- und
Alkoholsucht um. Kritiker werfen dir vor, deine Sucht als
künstlerisches Material auszunutzen. Wie gehst du mit dem
Vorwurf um?
Ich verstehe das gar nicht als Vorwurf. Eine Sucht ist eine extreme
Erfahrung, eine fundamentale Erschütterung des Menschen, vieler
Menschen übrigens, und solchen Vorgängen Text abzugewinnen,
das ist mein Beruf. Es geht darum, die Distanz zu finden, den Ton.
Es ist ja keine Selbsttherapie oder Beichte oder sowas. Ich habe sehr
lang gebraucht, diesen inneren Ort zu finden, von dem aus ich diese
Geschichte erzählen konnte, als würde ich über jemand anderen
schreiben, den ich allerdings relativ gut kenne (lacht).
FOTOS: JULIA ZIMMERMANN
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Westfäl
Abschied vom Nachtleben, Nutzfahrzeuge und sein zweitä-
SPÄTER
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STUDIEREN
Vivien Walter, 1. Sem. MCUI
Im Roman beschäftigst du dich intensiv mit deiner Jugendzeit. Was unterscheidet denn deine Jugend von der
­heutigen Jugend?
Wenn man sich über „die Jugend“ äußert und nicht die eigene
meint, dann ist man wirklich am Ende. Jüngere wie auch ältere
Generationen nicht zu verstehen, ist die Voraussetzung zu wissen,
wer man selbst ist. Ich habe einen dreijährigen Sohn, der interessiert sich überproportional für Nutzfahrzeuge. Ich selbst eher nicht
so, aber an seiner Seite dann eben doch, und so schaue auch ich
gebannt Müllautos oder Straßenkehrmaschinen hinterher. Und
wenn Dreijährige weiterhin mit solcher Akribie Nutzfahrzeuge
studieren, dann ist mir um die Zukunft nicht bange.
Du bist erfolgreicher Autor, Moderator und Journalist.
Warum hat es mit deinem Studium damals nicht geklappt?
Eventuell, weil ich nur zwei Tage lang hingegangen bin. Ich war
in der „Orientierungswoche“ der Uni Hamburg zweimal da, aber
ich war ja schon orientiert: Ich wollte schreiben, fertig. Die aber
wollten alle im Schneidersitz auf dem Boden hockend lamentieren, dass Vegetarier in der Mensa immer nur Gemüsebratlinge
bekommen und die Hamburger Mietpreise so hoch sind und so.
Ich bin dann nicht mehr da hingegangen.
Hand aufs Herz: Wie wird man Schriftsteller?
Keine Ahnung. Also ich möchte keinem empfehlen, Schriftsteller
zu werden, schon, um mir mögliche Konkurrenten vom Leib zu
halten (lacht). Eine Empfehlung vielleicht: keine Hobbys! Hobbys
darf man nicht haben. Allenfalls ein Faible für Nutzfahrzeuge.
„Ich studiere Chemie- und Umweltingenieurwesen an der Hochschule
Merseburg, weil die Inhalte des Studiums zu meinen Interessen passen
und praxisnah gelehrt werden. Auf dem Campus ist alles gut erreichbar. Außerdem gehen alle Dozenten sehr gut auf ihre Studenten
ein. Kommt vorbei zum Hochschulinformationstag und überzeugt euch
selbst, wie cool Studieren sein kann!“
Weitere Infos auf:
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studieren an der HFH in
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Duales Studium
Benjamin von Stuckrad-Barre schrieb im Alter von
23 seinen ersten Roman „Soloalbum“(1998).
Im Jahr 2004 bekannte Stuckrad-Barre sich öffentlich
zu seiner Alkohol- und Drogensucht und Bulimie.
Wer Bücher über das (Berliner) Nachtleben, Musik,
Helden und exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum mag, sollte bei „Panikherz“ zugreifen.
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Tierversuche
im Studium
Wer überlegt, Naturwissenschaften zu studieren,
muss sich auch mit der Frage auseinandersetzen: Kann ich die – unter Umständen – im
Studium geforderten Tierversuche ertragen?
UNICUM ABI hat sich umgeschaut, welche
Studiengänge das betrifft und welche Alternativen es gibt.
So viel vorneweg: Nein, man
muss nicht unbedingt eine Ratte aufgeschnitten haben, um Mediziner und Biologe zu werden. Es
gibt heutzutage immer mehr Hochschulen, die ein Studium ganz ohne Tierversuche anbieten. Bei den Medizinstudiengängen sind es
mittlerweile mehr als die Hälfte der Universitäten. Besonders in den achtziger und neunziger Jahren gab es große
Studentenproteste gegen Tierversuche – damals gehörten
beispielsweise Versuche an lebenden Hunden zu den
Pflichtübungen im Medizinstudium. Seit den
Protesten gehen die Zahlen zurück. Dennoch sind Versuche an Tieren oft ein
fester Bestandteil in naturwissenschaftlichen Studiengängen
und Forschungen. Und nicht
immer kann man sich die
Hochschule aussuchen, an
Versuche an Mäusen gehören bei einigen Unis dazu
Ein plastinierter
Frosch
Von Nathalie Klüver
man studieren möchte. Im Jahr 2014 wurden mehr als zwei
Millionen Tiere in deutschen Versuchslaboren eingesetzt,
so das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Versuche an lebenden oder an
verstorbenen Tieren
Studiengänge, in denen einen Versuche an Tieren oder
Sezieren erwartet, sind unter anderem Medizin, Tiermedizin, Biologie, aber manchmal auch Agrar- und Ernährungswissenschaften, Pharmazie oder Psychologie. Auch
bei Ausbildungsberufen können einem solche Versuche
begegnen, zum Beispiel bei der Ausbildung zum Tierpfleger oder zu medizinisch- oder biologisch-technischen
Assistenten.
Mit Tierversuchen sind nicht nur Versuche an lebenden
Tieren gemeint, sondern auch Versuche an oder das
­Sezieren von verstorbenen Tieren – die früher meist extra
für die Vorlesung getötet wurden. Das Argument der Befürworter: Durch die Praxis lerne man am besten, selbst
Erfahrenes und Durchgeführtes präge sich besser ein als
nur Gehörtes oder Gelesenes. Gerade das komplizierte
Handwerk Operieren müsse ja zunächst geübt
werden, bevor man die angehenden Mediziner
auf Menschen loslässt. Doch mittlerweile
wird immer häufiger auf „Tiere aus ethischen Quellen“ gesetzt. Damit sind Tiere
gemeint, die auf natürliche Weise gestorben sind oder eingeschläfert
werden mussten.
An dieser Katzenattrappe wird
die Intubation geübt
der
Über 500 Alternativmethoden zu
Tierversuchen gibt es mittlerweile.
Zum Beispiel Lehrvideos. Um das
Innere eines Regenwurmes zu erforschen, wurden früher Regenwürmer
Fotos: InterNICHE.org, anyaivanova / Thinkstock, Jens Komossa, Goldmann
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SPÄTER
pro
Dr. Matthias Schmidt ist Tierschutzbeauftragter der Ruhr-Universität Bochum. Er
berät Forscher bei Tierversuchen über jeweils angemessene Verfahren oder Alternativen, prüft Versuchsanträge und leitet sie an die entsprechenden Behörden
weiter. Zudem überwacht er die Versuche und bildet Studenten in speziellen
Kursen aus.
„Tierversuche sind Bestandteil einiger Studiengänge, beispielsweise gibt es
Präparierkurse in jedem Biologie-Grundstudium. Ich bin zwar kein genereller
Gegner von Tierversuchen, Ziel und Zweck müssen aber vernünftig gerechtfertigt sein. Manchmal bieten sich Alternativen an, aber nicht immer. Wenn
es Alternativen zum Tierversuch gibt, dann müssen diese auch angewendet
werden. Für manche späteren Berufe ist die Praxis im Rahmen des Studiums
wichtig und ich finde es etwas naiv, wenn Studenten so jung schon behaupten, bei ihren zukünftigen Arbeitsstellen müssten sie keine Tierversuche
durchführen. Ich warne meine Studenten vor der allgemeinen Rechtfertigung
‚Tierversuche dienen der Heilung von Krankheiten’. Damit macht man es sich
natürlich leicht, aber das Argument ist schwach, wenn es um Grundlagenforschung geht, da nur ein sehr kleiner Anteil der Versuche wirklich unmittelbar für
lebensnotwendige Medikamente verwendet wird.“
So können tierversuchsfrei
Organe erforscht werden
Contra
zerteilt – heute setzt man mehr und mehr auf Videos. Die
bieten zudem den Vorteil, dass man sie beliebig oft wiederholen kann. Einige Experimente können auch gefahrlos
an einem selbst durchgeführt werden, heißt es von vielen
Hochschulen. Keine Angst, das bedeutet nicht, dass man
sich selbst Blut abnehmen muss! Aber zum Beispiel können
mit modernen Methoden ganz einfach und schmerzlos
Muskelströme an einem Studentenarm bestimmt werden
– ohne dass dafür ein Froschmuskel herhalten muss.
Fotos: InterNICHE.org, anyaivanova / Thinkstock, Jens Komossa, Goldmann
Der Computer ersetzt den Tierkörper
Auch Computersimulationen helfen beim Lernen – die
neuen Technologien erschließen immer mehr Möglichkeiten im Labor. Wissenschaftler an der Vetmeduni Vienna
haben bewiesen, dass ein Training am Simulator ähnlich
gute Lernerfolge bringt wie das Lernen am lebenden Tier.
Durch neue Technologien können heute auch Silikonmodelle gebaut werden, an denen sich das Blutabnehmen
oder Operieren üben lässt. Eine andere Forschungsmethode, die ohne Tiere auskommt, sind Studien mit Zell- und
Gewebekulturen, mit denen man beispielsweise die Wirkung von Medikamenten oder Giften testen kann.
Eine Übersicht über die Hochschulen, die ohne Tierversuche auskommen, gibt zum Beispiel das Ethik-Hochschulrankig des Bundesverbandes der Tierversuchsgegner (www.
satis-tierrechte.de/uni-ranking). Die Zahl der Hochschulen,
die auf Alternativen setzen, steigt jedoch immer weiter.
Deshalb sollte man sich vorher genau den Lehrplan anschauen oder auch einfach beim Studiengang direkt
nachfragen, ob die Versuche ein Pflichtbestandteil sind.
Richard David Precht ist Philosoph und Bestsellerautor. Die Tierethik ist eines seiner Steckenpferde und
zieht sich durch all seine Bücher.
Denken Sie, Menschen, die Versuche an Affen durchführen, sind gewissenlos?
Ich denke, sie schaffen es, ihr mehr oder weniger
schlechtes Gewissen wegzuerklären, indem sie die Sachen
so rationalisieren, dass es nicht mehr weh tut. Müsste nur
ein einzelner Student dies tun, während alle anderen davon
befreit sind, würde er es aus ethischen Gründen verweigern.
Aber wenn es ein ideologisches System gibt, das sagt: „Dies
ist Wissenschaft, bitte keine falschen Sentimentalitäten, es
dient schließlich dem Fortschritt der Menschheit“, dann
können wir so etwas vor uns rechtfertigen.
Was sagen Sie zu dem Argument, dass es ohne Tierversuche keine lebensrettenden Medikamente gäbe?
Wir müssen zwischen zweierlei unterscheiden. Die
Mehrzahl der Tierversuche wird durchgeführt, weil nach
den Richtlinien für die Zulassung von Medikamenten Tierversuche vorgeschrieben sind. Also geht es um die Frage,
wie verträglich ein Medikament ist. Es gibt aber auch
Tierversuche im Sinne des medizinischen Fortschritts. Das
ist eine verschwindende Minderheit. Wenn für die Krebs-,
Aids- oder Parkinsonforschung Affen gebraucht werden,
ist das etwas völlig anderes.
Interviewt von
Merel Neuheuser
Richard David
Precht
Mit den Fragen „Wer bin
ich und wenn ja, wie
viele“ schuf Richard
David Precht einen
Und Tierversuche in der Lehre?
Ich denke, die moderne Technik macht Tierversuche in
der Lehre eigentlich überflüssig. Das ist eher noch so eine
Tradition. So wie Burschenschaftler sich noch einen Schmiss
verschaffen. Das sollte mehr oder weniger auslaufen
Bestseller. Sein aktuelles
Buch heißt „Erkenne die
Welt, Geschichte der
Philosophie 1“.
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NATUR MAL ANDERS
Diese 10 ungewöhnlichen naturwissenschaftlichen Studiengänge sind tolle Alternativen zu den Klassikern Biologie,
Physik und Chemie.
ZUSAMMENGESTELLT VON KATHRIN ENENKEL
1
Schon da Vinci tat es: Die Inspiration
für seine weltbekannten Flugmaschinen kam vom Körperbau der
Vögel. Bionik verbindet Bio mit
Technik und verwendet Prinzipien der
Natur als Vorlage für Technologien der
heutigen Zeit. Der Lehrplan des B.SC.
BIONIK AN DER WESTFÄLISCHEN HOCHSCHULE sieht
auch noch Mathe, Informatik und Physik vor. Spezialisieren
kann man sich in Leichtbau und Sensorik.
2
Der B.SC. NANO SCIENCE AN DER UNI TÜBINGEN
vereint Disziplinen, die sich mit Materialien und Effekten
im Nanometer-Maßstab beschäftigen. Ein Nanometer ist
ein millionstel Millimeter und somit ziemlich klein.
Drei gute Gründe, um dieses Studium
zu ergreifen, von Studentin Yessica,
23, die Nano Science im 9. Semester
studiert:
1)„Das Studium ist sehr vielfältig
und somit verfügt man danach
über ein großes Spektrum naturwissenschaftlichen Wissens.“
2)„Es ist eine gute Basis, um sich später zu spezialisieren.
Beispielsweise in den Ingenieurwissenschaften, in der
biologischen oder chemischen Forschung. Ich habe
einen Master in molekularer Biologie ins Auge gefasst.“
3)„Man kann sein Vorstellungsvermögen einsetzen,
denn die Grundlagen der Nano Science sind Atome,
Genetik und chemische Reaktionen.“
3
Eine Möglichkeit, Naturwissenschaften mal nicht quantitativ zu studieren bietet das Nebenfach GESCHICHTE DER
NATURWISSENSCHAFTEN AN DER UNI HAMBURG. In
einem epochalen Ansatz wird der Beziehung zwischen
Naturwissenschaften und den politischen sowie ökonomischen Verhältnissen nachgegangen. Eine Frage, auf die
man danach bestimmt eine Antwort hat: Welche Rolle
spielte der interkulturelle Austausch beim Wissenstransfer
vom arabisch-islamischen zum lateinisch-christlichen Kulturkreis im Mittelalter und der Renaissance?
4
Herr Prof. Dr. Zorn ist zuständig für
den Studiengang B.SC. LEBENSMITTELCHEMIE AN DER UNI GIESSEN.
Was fasziniert Sie an Ihrem Fach
am meisten?
„Sich mit der elementaren Zusammensetzung von Nahrung auseinanderzusetzen und sich damit zu
beschäftigen, dass sie wohlschmeckend, gesund und sicher
ist!“
Welche Fähigkeiten sollte man für ein Studium der
Lebensmittelchemie mitbringen?
„Studierende sollten neugierig sein und Interesse an den
Naturwissenschaften haben. Zudem sollten sie Geschick
und Willen mitbringen, experimentell zu arbeiten.“
5
Um professioneller Bierbrauer zu
werden, bedarf es weit mehr als nur
den komplexen Bioprozess zu beherrschen, der Malz und Hopfen zu Bier
verwandelt. Auf dem Stundenplan
von BRAUWESEN UND GETRÄNKETECHNOLOGIE B.SC. AN DER TU MÜNCHEN gibt es neben Kernfächern auch noch BWL-Kurse,
sodass man am Ende des Studiums nicht nur sein eigenes
Bier brauen, sondern es auch vermarkten kann.
6
Henrik, 24, im 5. Semester, liebt an
seinem STUDIUM DER PHYSIKALISCHEN TECHNIK AN DER FH LÜBECK am meisten:
„Die Vielfalt! Kernphysik oder Optik
treffen auf Solar- und Vakuumtechnik.
In begleitenden Laborpraktika kann man
die gelernte Theorie gleich anwenden. Beispielsweise
werden Gegenstände mit Lasern beschriftet oder Materialien auf ihre physikalischen Eigenschaften wie die Wärmeleitfähigkeit untersucht.“
FOTOS: PRIVAT, THINKSTOCK BY PELOOYEN, JOZEFMICIC, HAKAT, MISUMA
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Obwohl man mit einem B.SC. IN
NATURWISSENSCHAFTLICHER
FORENSIK von der HS BONNRHEIN-SIEG später in einem Kriminalamt arbeiten kann, befähigt das
Studium auch zu analytischen Tätigkeiten in den klassischen Feldern der
Chemie, Biologie und Materialwissenschaften.
Highlights des Modulhandbuchs:
- Kriminalistik: Sachbeweis und Tatortarbeit
- Pharmacology & Toxicology
-Organoleptische Untersuchungsmethoden in der
Qualitätskontrolle
8
MINT-Mix! „B.SC. MATHEMATISCHE BIOMETRIE ist vor
allem etwas für Leute, die Mathe mögen, aber sich nicht so
sehr für deren Anwendung in der Wirtschaft wie in Banken
oder Versicherungen interessieren“, sagt Dr. Lanzinger von der
UNI ULM. Im Studium liegt der Schwerpunkt auf der Mathematik mit Anwendungen aus Biologie und Medizin, wobei
Statistik das verbindende Element ist. Viele Absolventen arbeiten später in der Pharmaindustrie, beispielsweise im
Rahmen von Studien für die Zulassungen neuer Medikamente.
Der B.SC. TECHNOLOGIE DER KOSMETIKA AN DER HOCHSCHULE
OSTWESTFALEN-LIPPE fokussiert
sich auf die Entwicklung und Herstellung kosmetischer Produkte sowie der
von Wasch- und Reinigungsmitteln.
Weitere Elemente sind die Qualitätssicherung und Wirksamkeitsprüfung der Produkte.
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Prof. Dr. Kortus lehrt ANGEWANDTE NATURWISSENSCHAFTEN AN DER TU BERGAKADEMIE FREIBERG.
Was fasziniert Sie an Ihrem Fach?
„Die Verknüpfung verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen, um ein Verständnis der Natur von der Nanowelt bis zu biologischen Systemen zu erreichen, ist höchst
spannend. Um Lösungen für Herausforderungen wie der
Energieversorgung oder einer sauberen Umwelt zu finden,
ist die Zusammenarbeit von Physik, Chemie und Biologie
notwendig.“
FOTOS: PRIVAT, THINKSTOCK BY PELOOYEN, JOZEFMICIC, HAKAT, MISUMA
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UNICUM ABI (ISSN 1435-5167)
Auflage: 235.383 (IVW 04/15)
HERAUSGEBER
Manfred Baldschus
REDAKTION
Merel Neuheuser (V.i.S.d.P.),
Ann-Christin von Kieter, Marc
Wiegand, Barbara Kotzulla
(online)
VERLAG
UNICUM GmbH & Co. KG,
Ferdinandstraße 13, 44789
Bochum, Tel.: 0234 96151-0,
Fax: 0234 96151-11, E-Mail:
[email protected]
MITARBEIT
AN DIESER AUSGABE
Kathrin
Enenkel,
Denise
Haberger, Nathalie Klüver,
Manfred Kolkmann (Korrektorat), Alexander Lemonakis,
Marie-Charlotte Maas
GRAFIK
Nikolai Goletz (verantw.),
Marisa Rodrigues
ANZEIGENLEITUNG
Joachim Senk
Björn Schumbrutzki (stellv.)
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