Mehr - Landratsamt Weilheim

PRESSEMITTEILUNG
11. April 2016
Nr. 42/2016
Impfschutz statt Masern-Erkrankung:
Masern - keine harmlose Kinderkrankheit
4. Bayerische Impfwoche vom 18. bis 24. April 2016 – Auch das Gesundheitsamt im Landratsamt Weilheim-Schongau beteiligt sich an bayernweiter Impfberatung
Die Bayerische Impfwoche macht darauf aufmerksam, wie wichtig die Impfung gegen
Masern ist. Jugendliche und junge Erwachsene sind oft nicht ausreichend geimpft
und erkranken daher in den vergangenen Jahren gehäuft. In ganz Bayern finden vom
18. bis 24. April Aktionen statt, um die Bevölkerung aufzuklären.
Das Gesundheitsamt im Landratsamt Weilheim-Schongau berät während der Bayerischen
Impfwoche verstärkt zu allen Impffragen – nicht nur zu Masern. Wer sicher gehen möchte,
ausreichend geimpft zu sein, kann den Impfpass im Gesundheitsamt, Stainhartstraße 7,
82362 Weilheim überprüfen lassen.
Am Donnerstag, 21.04.2016 stehen Ihnen die Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamts in
einer speziellen Impfsprechstunde ohne Anmeldung von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr zur Verfügung (bitte Impfpass nicht vergessen). Auch zu allen anderen Öffnungszeiten des Gesundheitsamts beraten die Ärztinnen und Ärzte Sie nach vorheriger Terminvereinbarung. Ebenso
stehen für Impffragen in dieser Woche im besonderen Maße viele niedergelassene Ärzte,
Betriebsärzte sowie Apotheker zur Verfügung.
Der Spot „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ läuft in nahezu allen größeren Kinos in
Bayern vor den Spielfilmen und sensibilisiert für das Thema. Das Bayerische Gesundheitsministerium nutzt zudem zahlreiche Online-Kanäle, z.B. www.schutz-impfung-jetzt.de um
den 30-Sekunden-Spot möglichst vielen Menschen auch im Internet zugänglich zu machen.
Außerdem wird das Video bayernweit an öffentlichen Bildschirmen in Bahnhöfen zu sehen
sein – so auch in Regionalbussen und Bushaltestellen in Weilheim.
Der Leiter des Gesundheitsamts Weilheim-Schongau Dr. Karl Breu appelliert: "Wer sich gegen Masern und andere Krankheiten impfen lässt, schützt sich und andere. Die Entscheidung für das Impfen ist damit keine Privatsache, sondern im Interesse der Gesundheit vieler,
vor allem derer, die nicht geimpft werden können. Das sollten auch Impfgegner bedenken."
Der Amtsarzt unterstrich: "Mit unserer Impfwoche werben wir im gesamten Landkreis für das
Impfen. Ziel ist es, unsere Bürgerinnen und Bürger vom Nutzen zu überzeugen, vergessene
oder übersehene Impfungen nachzuholen und Impflücken zu schließen."
In Bayern stieg in den vergangenen Jahren der Anteil von Erwachsenen bei den Masernerkrankungen. Beim letzten größeren Masernausbruch im Jahr 2013 erkrankten über
780 Personen. Fast die Hälfte waren 18 Jahre oder älter. Von diesen musste nahezu die
Hälfte im Krankenhaus behandelt werden. Die Zahlen zeigen: Auch Erwachsene erkranken
schwer an Masern. Daher ist die 4. Impfwoche besonders der Impfung gegen Masern gewidmet. Erfreulicherweise kam es im Bereich des Gesundheitsamtes Weilheim-Schongau im
vergangenen Jahr nur zu 2 Masern-Erkrankungen. Durch die sofort eingeleiteten Schutzmaßnahmen ist es in beiden Fällen gelungen, eine Weiterverbreitung zu verhindern.
Impfen schützt
Die gut verträgliche Impfung schützt vor den Masern und möglichen Komplikationen.
Dr. Stefan Günther, Impfarzt am Gesundheitsamt Weilheim-Schongau rät: „Erwachsene, die
nach 1970 geboren sind, sollten dringend ihren Masernimpfschutz überprüfen lassen: Wenn
Sie gar nicht oder nur einmal im Kindesalter geimpft wurden, sollten Sie die Impfung nachholen. Das gleiche gilt bei unbekanntem Impfstatus, z.B. wenn der Impfausweis nicht mehr aufzufinden ist.“
Eine Impfung verhindert auch die Verbreitung des Virus und damit die Ansteckung. Dies ist
besonders wichtig für den Schutz von Säuglingen, die zu jung für die Impfung sind, und
schwere Komplikationen bei einer Masernerkrankung erleiden können. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab elf Monaten eine zweimalige Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln, bei früherem Kita-Besuch bereits ab 9 Monaten.
Ziel ist die deutschlandweite Ausrottung der Masern. Dies ist in Nord- und Südamerika bereits gelungen und einige europäische Länder sind inzwischen nahe dran. Mit einer hohen
Durchimpfungsrate könnten die Masern wie die Pocken bald der Vergangenheit angehören.
Die Bayerische Impfwoche leistet mit ihrer Aufklärungsarbeit einen wichtigen Beitrag.
Für weitere Fragen rund um Schutzimpfungen, aber auch zu reisemedizinisch sinnvollen
bzw. notwendigen Impfungen stehen Ihnen die Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamts
unter Telefon-Nr. 0881/681-1600 bzw. unter gesundheitsamt[ät]lra-wm.bayern.de zur Verfügung.
Über die Bayerische Impfwoche
Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) organisiert etwa alle zwei Jahre
eine Bayerische Impfwoche mit wechselndem Fokus. Die Mitglieder bieten Aktionen und
Impfberatung in größeren bayerischen Städten an. Vom 18. bis 24. April 2016 veranstaltet
die LAGI in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und
Pflege (StMGP) die 4. Bayerische Impfwoche. Der Fokus der diesjährigen Impfwoche liegt
auf der Masernimpfung für Jugendliche und junge Erwachsene. In Bayern sind nach wie vor
zu wenige junge Erwachsene gegen Masern geimpft. Für eine erfolgreiche Masernelimination in Deutschland sollten diese Lücken rasch geschlossen werden.
Die Impfwoche bildet den Abschluss der aktuell seit Herbst 2015 laufenden Medienkampagne „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ des StMGP. Der Kinospot zur Kampagne ist
auch auf der Webseite des Gesundheitsministeriums (www.schutz-impfung-jetzt.de) zu sehen. Aktuelle Flyer und Broschüren zum Thema Impfen können kostenfrei unter
www.bestellen.bayern.de mit Stichwort „Impfen“ bezogen werden. Aktuelle Informationen zur
Impfwoche unter
www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/impfen/bayerische_impfwoche_2016.htm.
Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)
Die LAGI wurde im November 2006 gegründet. In dem industrieunabhängigen Arbeitsgremium arbeiten die in Bayern für die Impfprävention tätigen Akteure und Institutionen partnerschaftlich zusammen. Die LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung
auf der Basis der Freiwilligkeit und informierten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern. Der Sitz der Geschäftsstelle
ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Mehr zur LAGI und zur Impfwoche unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit /lagi.htm
Über die Masern
Masern gehören zu den ansteckendsten Viruskrankheiten. Weltweit sind Masern eine führende Todesursache bei Kindern, obwohl seit 40 Jahren ein sicherer und wirksamer Impfstoff
zur Verfügung steht. 2003 starben weltweit mehr als eine halbe Million Menschen an Masern
– meist Kinder. Nach Angaben der WHO sank die Zahl der Todesfälle bis 2014 auf 114 900
Todesfälle – ein großer Erfolg der Impfung.
Die Krankheit beginnt typischerweise mit grippeähnlichen Symptomen. Nach einigen Tagen
entwickelt sich der typische Ausschlag. Masern führen zu einer vorübergehenden Immunschwäche. Andere Infekte wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen sind die Folge. Selten
tritt eine Gehirnentzündung auf, die zu dauerhaften Schädigungen und schlimmstenfalls bis
zum Tod führen kann.
Erika Breu
Pressestelle