“Vom Enkel- bis zum Geldwechseltrick” Vortrag über Haustürkriminalität und Handtaschenraub Nachdem im letzten Jahr der Vortrag des Kriminalhauptkommissars Pickelmann von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle über “Einbruchsprävention” bestens angenommen wurde, referierte kürzlich der Kripobeamte wieder beim Automobilclub Trostberg im ADAC über “Haustürkriminalität und Handtaschenraub”. Jedes Jahr entsteht bei fast 1 Million Betrugsdelikten in Bayern ein Milliardenschaden. Pickelmann zeigte an einer Reihe von Beispielen die Tricks der Ganoven und Betrüger auf. Wohl das Wichtigste, um sich vor Schaden zu schützen, fasst Pickelmann zusammen: “Lassen Sie keine fremden Personen in ihr Haus oder in ihre Wohnung.” Mit einer Türspaltsperre- die Kette an der Tür bietet nur wenig Schutz- kann Betrügern der Zutritt, sprich der Fuß im Türspalt, sicher verwehrt werden. Betrügerische Banden geben sich gerne als Polizisten, Stromableser, Spendensammler und Telekommitarbeiter aus. ”Lassen Sie sich den Ausweis zeigen oder rufen Sie im Zweifel bei der Dienststelle an”, rät Pickelmann. Sollten Sie Betrüger in ihre Wohnung lassen, so werden Sie abgelenkt und der Mittäter räumt die Wohnung aus. Bettler sollte man grundsätzlich abweisen und vorgespielte Notlagen sind äußerst verdächtig. Erst kürzlich hat in München ein Trickdieb eine Rentnerin um etliche Hunderttausend Euro mit diesem Trick erleichtert. Mit Kleinanzeigen z. B. mit zu verkaufende Antiquitäten holt man sich die Täter direkt ins Haus. Aber auch mit dem inzwischen bekannten “Enkeltrick” läuft es für die Ganoven noch recht gut. Man sollte sich auf jeden Fall die Telefonnummer des Anrufers geben lassen und zurückrufen und den “echten Enkel” anrufen. Schmunzelnd erzählte Pickelmann, dass der “älteste Enkel”, der sich Geld erschlichen hatte, selbst bereits 75 Jahre alt war. 2015 entstand in Bayern dadurch ein Schaden von über 2 Millionen Euro. Im Internet gibt es eine Unzahl von Betrügereien. Beim bekannten Online-Dating bei Partnervermittlungen werden so manche naive Single übers Ohr gehauen. “Sollten Sie für eine angeblich gewonnene Reise oder einen gewonnenen Mercedes eine Vorkasse leisten müssen, so müssten sofort ihre Alarmglocken läuten.” Auch in den Bereich des “Vorschussbetrugs “ gehört die “Nigeriaconnection”. Wöchentlich werden seit den 90iger Jahren ca. 30 Tausend Mails und Fax von Afrika nach Deutschland versandt. “Man gaukelt den Betroffenen eine Erbschaft vor, die eine Vorauszahlung für Notarkosten und Spesen erfordert”, lächelt Pickelmann. Übrigens fallen auch studierte Personen auf diese Tricks herein. Neben den “Eisbrechern” bei Kaffeefahrten, die den Mitfahrern “begeisterte Kunden” oft für irgendwelche Pillen oder Artikel bei der Fahrt durch schöne Landschaften vortäuschen sollen, verwies der Polizist noch auf viele kaum zu glaubende Betrügereien. Beim “Geldwechseltrick” greifen die Betrüger zu, sobald die Geldbörse geöffnet wird. Bevor der 1. Vorsitzende des Automobilclubs Trostberg Michael Freutsmiedl sich für den kurzweiligen und informativen Vortrag bedanken konnte, zeigte der Fachberater noch den Umgang mit Handtaschen auf. Diese sollten möglichst unter der Achsel (siehe Bild) und auf der der Straße abgewandten Seite getragen werden, um ein Wegreißen vom Ganoven auf dem Motorrad aus zu verhindern. Angreifer können mit einem griffbereiten Pfefferspray oder noch besser mit einem kleinen Gerät mit Batterie, dem “Schrillalarm” an der Jacke, mit einer Lautstärke von bis zu 130 Dezibel vertrieben werden und zudem stellt man Öffentlichkeit her. “In jedem Fall sei man selbstbewusster unterwegs und ist nicht als “Opfertyp” zu erkennen”, munterte der Fachberater auf.
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