A Good American Im Mittelpunkt des Dokumentationsfilms „A Good

A Good American
Im Mittelpunkt des Dokumentationsfilms „A Good American“ steht William Binney, der selbst zu
Wort kommt, aber auch von anderen beschrieben wird. William Binney war Code Breaker seit den
1960er, zuerst für das US Militär und später dann für die NSA. Hauptsächlich geht es um 9/11 und
die globale Überwachung der NSA. Anfangs allerdings erzählt Binney von den Anfängen seiner
Arbeit beim Geheimdienst und von der damaligen Vorgehensweise bei der Beschaffung von
Informationen im Kalten Krieg. Besonders interessant dabei war, dass sie die Verschlüsselung der
Sowjets eigentlich nicht geknackt haben, sondern die abgefangenen Daten in Kontext mit
beobachteten Ereignissen der Vergangenheit gesetzt haben und somit durch Veränderungen oder
Übereinstimmung im Code Ereignisse wie den Einmarsch der Sowjets in Afghanistan auf eine Stunde
genau vorhersagen konnten.
Nach seiner Einstellung bei der NSA arbeitete Binney als Teil einer kleinen Gruppe an einem
Datensammlungs- und Anlayseprogramm namens ThinThread. Dieses Programm sollte mit der
riesigen Datenmenge, die das Aufkommen des Internets erzeugte, umgehen können, indem es
automatisiert nach sinnvollen Kriterien eine Auswahl der aufzuzeichnenden Daten treffen sollte.
Damit sollte auch die Privatsphäre unbescholtener Bürger geschützt werden. All das funktionierte
auch, laut Aussagen aus dem Film. Allerdings entschied sich die NSA Führung kurz vor 9/11 für das
weitaus teurere Programm Trailblazer, laut der Doku aus Geldgier. Ein Testlauf von ThinThread nach
den Anschlägen habe ergeben, dass ThinThread eindeutige Hinweise zum Anschlag in den
gesammelten Daten gefunden hätte. Daraufhin wurden alle Hinweise auf ein Versagen der NSA von
der Führung vertuscht. Nach 9/11 standen der NSA praktisch endlose Ressourcen zu Verfügung. Die
Entwicklung von Trailblazer wurde an eine private Softwarefirma ausgelagert. Die NSA Führung
bezeichnete 9/11 intern als ein Geschenk an die Agency. Laut William Binney habe Trailblazer noch
keinen einzigen Anschlag verhindert, da die aufgezeichnete Datenmenge nicht zu bewältigen war.
„A good American“ ist definitiv ein sehenswerter Film. Er beleuchtet viele Aspekte rund um 9/11 und
der globalen Überwachung, die noch nicht wirklich bekannt waren. Persönlich hat mir der Film sehr
gut gefallen und kann nur jedem empfehlen, der auch bereit ist sich informative Filme anzusehen, für
diese Doku ins Kino zu gehen.
Florian