Medieninformation Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Ihr Ansprechpartner Jens Jungmann Durchwahl Telefon +49 351 564 8060 Telefax +49 351 564 8068 [email protected]* 12.04.2016 Fachkräftesicherung: 40 Millionen Euro für Landkreise und kreisfreie Städte Fachkräfterichtlinie und Programm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ stärken sächsischen Arbeitsmarkt Das Kabinett hat heute die Fachkräfterichtlinie beschlossen. Damit ist der Weg frei für regionale und sachsenweite Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Künftig erhalten die Landkreise und kreisfreien Städte ein jährliches Regionalbudget, mit dem sie Fördermaßnahmen beantragen können. Für 2016 stehen rund 4,3 Millionen Euro bereit. Arbeitsminister Martin Dulig (SPD): „Landkreise und kreisfreie Städte können künftig gezielt Maßnahmen zur Fachkräftesicherung unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten umsetzen. Die Förderbereiche der Fachkräfterichtlinie sind bewusst breit gefasst, um den Regionen einen großen Handlungsspielraum bei der Planung sinnvoller Projekte zu ermöglichen.“ Gefördert werden Projekte, insbesondere Maßnahmen, die die Familienfreundlichkeit und Attraktivität der Regionen als Arbeitgeber sowie als Heimat für ausländische Fachkräfte stärken. Auch den strukturellen, demographischen und wirtschaftlichen Besonderheiten der sächsischen Regionen wird Rechnung getragen – so können Kreise und kreisfreie Städte eigene Kampagnen starten. Denn: „Allein bis 2025 werden 465.000 Erwerbstätige dem sächsischen Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Dem gilt es bereits jetzt etwas entgegen zu setzen“, so Dulig. Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden www.smwa.sachsen.de Zu erreichen ab Bahnhof Dresden-Neustadt mit den Straßenbahnlinien 3 und 9, ab Dresden-Hauptbahnhof mit den Linien 3, 7 und 8. Haltestelle Carolaplatz. Dazu gehören u.a.: • Regionale Fachkräftekampagnen, Fachkräfteveranstaltungen und weitere Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit • Maßnahmen zur Information und Sensibilisierung von Unternehmen zum Thema Fachkräftesicherung. Seite 1 von 3 * Kein Zugang für verschlüsselte elektronische Dokumente. Zugang für qualifiziert elektronisch signierte Dokumente nur unter den auf www.lsf.sachsen.de/eSignatur.html vermerkten Voraussetzungen. • Etablierung von Unternehmens- und Branchennetzwerken. • Maßnahmen, die die Kooperation von Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen befördern. • Maßnahmen zur Anwerbung und Begleitung ausländischer Fachkräfte und Auszubildender in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt • Maßnahmen zur Integration von Migranten in den Ausbildungsund Arbeitsmarkt. • Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie Neben der regionalen Förderung über die Fachkräfterichtlinie sind auch sachsenweite Projekte nach Aufruf durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) möglich. Als erster Projektaufruf wird im Mai 2016 das Programm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ veröffentlicht. Mit diesem Programm sollen geflüchtete Menschen möglichst rasch und nachhaltig in Ausbildung oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gebracht werden. Die Idee ist, dass Mentoren den Geflüchteten auf dem gesamten Weg der Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarktintegration beratend zur Seite stehen – und auch Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe mit Rat und Tat unterstützen, um eine möglichst reibungslose Eingliederung der neuen Mitarbeiter oder Azubis zu gewährleisten. Dulig: „Sehr oft höre ich von vielen Firmen, die helfen wollen, dass sie nicht wissen, wo sie qualifizierte Flüchtlinge finden können und diese nicht wissen, wo sie Firmen finden, die sie beschäftigen wollen. Hier helfen wir durch die Mentoren, die eine Vermittlerrolle spielen.“ Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, den Kammern, Sozialpartnern und kommunalen Spitzenverbänden erarbeitet. Es ist auf drei Jahre angelegt, mit rund 1.000 Teilnehmerplätzen. Vorgesehen ist, möglichst in jedem Landkreis bzw. jeder kreisfreien Stadt mindestens ein Projekt mit jeweils mehreren Arbeitsmarktmentoren zu etablieren. Dafür werden rund 9,5 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung stehen. Arbeitsminister Dulig: „Mit diesem Budget können wir natürlich nicht alle Flüchtlinge in Sachsen unterstützten. Das ist auch nicht unsere Absicht. Vielmehr wollen wir einen Baustein bieten, mit dem wir die Angebote der Bundesagentur für Arbeit sowie der zahlreichen Bundes- und Landesprogramme nutzen und sinnvoll miteinander verzahnen. Es wäre mehr als fahrlässig, sich über Fachkräftemangel und demographische Entwicklung zu beklagen und gleichzeitig die Chancen zur Arbeitsmarktintegration zu uns geflüchteter Menschen nicht zu nutzen.“ Antragsteller für die Fachkräfterichtlinie und für das Programm „Arbeitsmarktmentoren“ können Landkreise, Städte und Gemeinden sowie weitere Träger sein, die die Maßnahmen im Freistaat Sachsen durchführen. Die Finanzierung erfolgt aus Landesmitteln. Für die Förderung aus der Fachkräfterichtlinie sind bis 2020 rund 40 Millionen Euro beantragt, davon circa 22 Millionen Euro für die regionale Förderung, rund 9 Millionen Euro Seite 2 von 3 für sachsenweite Vorhaben und rund 9,5 Millionen Euro fließen in das Programm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“. Mit der Sächsischen Aufbaubank wurde dazu ein einfaches und schlankes Förderverfahren abgestimmt. Anträge können ab 29. April bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) gestellt werden. Hintergrund: Für Sachsen bedeutet der demografische Wandel eine zentrale Herausforderung: Die Wirtschaft wächst, Unternehmen expandieren – doch schon heute werden in einzelnen Branchen Fachkräfte dringend gesucht. Zahlreiche Lehrstellen und Arbeitsplätze bleiben bereits unbesetzt, Vakanzzeiten steigen regionen- und branchenabhängig an. Die Gewinnung von Fachkräften wird daher künftig noch mehr Anstrengungen erfordern, um im Wettbewerb mit anderen Regionen zu bestehen: mit konkurrenzfähigen Arbeitsplätzen, die faire, sichere und gut bezahlte Arbeit - erstrebenswert ist Tarif - bieten. Vor diesem Hintergrund wurde im September 2015 durch das SMWA die im Koalitionsvertrag vereinbarte „Fachkräfteallianz Sachsen“ ins Leben gerufen. Ihr gehören 29 Mitglieder an, darunter Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften und kommunalen Spitzenverbänden. Die Allianz schafft eine sachsenweite Plattform für die künftige Fachkräftesicherung und unterstützt Branchen und Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Die Allianz berät die Staatsregierung in Fragen der Fachkräftesicherung und schafft damit eine sachsenweite Plattform für den Austausch der Partner. Eine weitere Aufgabe besteht in der Bündelung bestehender landesweiter und regionaler Aktivitäten sowie in der Anregung weiterer Maßnahmen. Seite 3 von 3
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