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Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
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12.04.2016
Fachkräftesicherung: 40 Millionen Euro für Landkreise und
kreisfreie Städte
Fachkräfterichtlinie und Programm „Arbeitsmarktmentoren für
Geflüchtete“ stärken sächsischen Arbeitsmarkt
Das Kabinett hat heute die Fachkräfterichtlinie beschlossen. Damit
ist der Weg frei für regionale und sachsenweite Maßnahmen zur
Fachkräftesicherung. Künftig erhalten die Landkreise und kreisfreien Städte
ein jährliches Regionalbudget, mit dem sie Fördermaßnahmen beantragen
können. Für 2016 stehen rund 4,3 Millionen Euro bereit.
Arbeitsminister Martin Dulig (SPD): „Landkreise und kreisfreie Städte
können künftig gezielt Maßnahmen zur Fachkräftesicherung unter
Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten umsetzen. Die Förderbereiche
der Fachkräfterichtlinie sind bewusst breit gefasst, um den Regionen
einen großen Handlungsspielraum bei der Planung sinnvoller Projekte zu
ermöglichen.“
Gefördert werden Projekte, insbesondere Maßnahmen, die die
Familienfreundlichkeit und Attraktivität der Regionen als Arbeitgeber sowie
als Heimat für ausländische Fachkräfte stärken. Auch den strukturellen,
demographischen und wirtschaftlichen Besonderheiten der sächsischen
Regionen wird Rechnung getragen – so können Kreise und kreisfreie
Städte eigene Kampagnen starten. Denn: „Allein bis 2025 werden 465.000
Erwerbstätige dem sächsischen Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung
stehen. Dem gilt es bereits jetzt etwas entgegen zu setzen“, so Dulig.
Hausanschrift:
Sächsisches Staatsministerium
für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr
Wilhelm-Buck-Straße 2
01097 Dresden
www.smwa.sachsen.de
Zu erreichen ab Bahnhof
Dresden-Neustadt mit den
Straßenbahnlinien 3 und 9, ab
Dresden-Hauptbahnhof mit den
Linien 3, 7 und 8. Haltestelle
Carolaplatz.
Dazu gehören u.a.:
• Regionale Fachkräftekampagnen, Fachkräfteveranstaltungen und
weitere Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit
• Maßnahmen zur Information und Sensibilisierung von
Unternehmen zum Thema Fachkräftesicherung.
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* Kein Zugang für verschlüsselte
elektronische Dokumente. Zugang
für qualifiziert elektronisch signierte
Dokumente nur unter den auf
www.lsf.sachsen.de/eSignatur.html
vermerkten Voraussetzungen.
• Etablierung von Unternehmens- und Branchennetzwerken.
• Maßnahmen, die die Kooperation von Hochschulen und
Wirtschaftsunternehmen befördern.
• Maßnahmen zur Anwerbung und Begleitung ausländischer
Fachkräfte und Auszubildender in den Ausbildungs- und
Arbeitsmarkt
• Maßnahmen zur Integration von Migranten in den Ausbildungsund Arbeitsmarkt.
• Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Neben der regionalen Förderung über die Fachkräfterichtlinie sind auch
sachsenweite Projekte nach Aufruf durch das Sächsische Staatsministerium
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) möglich.
Als erster Projektaufruf wird im Mai 2016 das Programm
„Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ veröffentlicht.
Mit diesem
Programm sollen geflüchtete Menschen möglichst rasch und nachhaltig
in Ausbildung oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gebracht
werden. Die Idee ist, dass Mentoren den Geflüchteten auf dem gesamten
Weg der Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarktintegration beratend zur Seite
stehen – und auch Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe mit Rat und Tat
unterstützen, um eine möglichst reibungslose Eingliederung der neuen
Mitarbeiter oder Azubis zu gewährleisten. Dulig: „Sehr oft höre ich von
vielen Firmen, die helfen wollen, dass sie nicht wissen, wo sie qualifizierte
Flüchtlinge finden können und diese nicht wissen, wo sie Firmen finden,
die sie beschäftigen wollen. Hier helfen wir durch die Mentoren, die eine
Vermittlerrolle spielen.“
Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für
Arbeit, den Kammern, Sozialpartnern und kommunalen Spitzenverbänden
erarbeitet. Es ist auf drei Jahre angelegt, mit rund 1.000 Teilnehmerplätzen.
Vorgesehen ist, möglichst in jedem Landkreis bzw. jeder kreisfreien Stadt
mindestens ein Projekt mit jeweils mehreren Arbeitsmarktmentoren zu
etablieren. Dafür werden rund 9,5 Millionen Euro aus Landesmitteln zur
Verfügung stehen.
Arbeitsminister Dulig: „Mit diesem Budget können wir natürlich nicht
alle Flüchtlinge in Sachsen unterstützten. Das ist auch nicht unsere
Absicht. Vielmehr wollen wir einen Baustein bieten, mit dem wir
die Angebote der Bundesagentur für Arbeit sowie der zahlreichen
Bundes- und Landesprogramme nutzen und sinnvoll miteinander
verzahnen. Es wäre mehr als fahrlässig, sich über Fachkräftemangel und
demographische Entwicklung zu beklagen und gleichzeitig die Chancen zur
Arbeitsmarktintegration zu uns geflüchteter Menschen nicht zu nutzen.“
Antragsteller für die Fachkräfterichtlinie und für das Programm
„Arbeitsmarktmentoren“ können Landkreise, Städte und Gemeinden sowie
weitere Träger sein, die die Maßnahmen im Freistaat Sachsen durchführen.
Die Finanzierung erfolgt aus Landesmitteln. Für die Förderung aus der
Fachkräfterichtlinie sind bis 2020 rund 40 Millionen Euro beantragt, davon
circa 22 Millionen Euro für die regionale Förderung, rund 9 Millionen Euro
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für sachsenweite Vorhaben und rund 9,5 Millionen Euro fließen in das
Programm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“.
Mit der Sächsischen Aufbaubank wurde dazu ein einfaches und schlankes
Förderverfahren abgestimmt. Anträge können ab 29. April bei der
Sächsischen Aufbaubank (SAB) gestellt werden.
Hintergrund:
Für Sachsen bedeutet der demografische Wandel eine zentrale
Herausforderung: Die Wirtschaft wächst, Unternehmen expandieren –
doch schon heute werden in einzelnen Branchen Fachkräfte dringend
gesucht. Zahlreiche Lehrstellen und Arbeitsplätze bleiben bereits unbesetzt,
Vakanzzeiten steigen regionen- und branchenabhängig an.
Die Gewinnung von Fachkräften wird daher künftig noch mehr
Anstrengungen erfordern, um im Wettbewerb mit anderen Regionen zu
bestehen: mit konkurrenzfähigen Arbeitsplätzen, die faire, sichere und gut
bezahlte Arbeit - erstrebenswert ist Tarif - bieten.
Vor diesem Hintergrund wurde im September 2015 durch das SMWA die
im Koalitionsvertrag vereinbarte „Fachkräfteallianz Sachsen“ ins Leben
gerufen. Ihr gehören 29 Mitglieder an, darunter Vertreter aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften und kommunalen
Spitzenverbänden. Die Allianz schafft eine sachsenweite Plattform für die
künftige Fachkräftesicherung und unterstützt Branchen und Unternehmen
bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften.
Die Allianz berät die Staatsregierung in Fragen der Fachkräftesicherung und
schafft damit eine sachsenweite Plattform für den Austausch der Partner.
Eine weitere Aufgabe besteht in der Bündelung bestehender landesweiter
und regionaler Aktivitäten sowie in der Anregung weiterer Maßnahmen.
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