Neue Studie zeigt: Steuerreform 2015/2016 bremst Investitionsmotor „Immobilie“ ÖVI fordert Entlastung und präsentiert alternative Steuermodelle Schon wenige Monate nach Inkrafttreten der Steuerreform 2015/16 zeichnen sich deutlich negative gesamtwirtschaftliche Auswirkungen ab. „Die Investitionsbereitschaft der Immobilieneigentümer ist deutlich gesunken“, zitiert ÖVI Geschäftsführer Anton Holzapfel das übereinstimmende Credo vieler Immobilientreuhänder, die für die optimale Bewirtschaftung der ihnen anvertrauten Immobilien verantwortlich sind. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft hat die unabhängige Ökonomin Agnes Streissler-Führer mit der Erstellung einer Studie zu den Auswirkungen der veränderten Abschreibungsmöglichkeiten auf die private und gewerbliche Wohnungsvermietung beauftragt, um deren Effekte volkswirtschaftlich zu beleuchten. Maßnahmen wie die rückwirkende Verlängerung von Abschreibungszeiträumen und die Erhöhung der nicht abschreibbaren Bodenanteile in Ballungszentren ergeben einen jährlichen Rückgang der Investitionsmittel um knapp 100 Mio EUR und führen zu einem Minus von 36 Mio EUR jährlich bei Investitionen bzw. einer Verringerung der Wertschöpfung im BIP um 28 Mio EUR. Dies hat nicht nur für die Immobilieninvestoren Folgen: Durch die ausbleibenden Investitionen sind auch Arbeitsplätze gefährdet, konkret werden knapp 400 Arbeitsplätze in der Baubranche allein durch die jüngste Steuerreform vernichtet. Die verursachten Verluste entsprechen knapp 180 möglichen Wohneinheiten pro Jahr, wodurch auch das politische Credo „Mehr leistbaren Wohnraum schaffen!“ durch diese Maßnahmen konterkariert wird. Die private Immobilienwirtschaft investiert in Österreich jährlich rund zwei Milliarden Euro in Neubauten und Sanierung von Gebäuden. Immobilieninvestitionen, gerade solche in den Wohnbau, sind ein wesentlicher gesamtwirtschaftlicher Faktor und haben zudem sogar einen konjunkturstabilisierenden Effekt. „Investitionsanreize sind aber nicht nur auf das Finanzielle zu reduzieren. Investoren benötigen Rechtssicherheit - rückwirkende Änderungen und das ständige Hinaufschrauben von Reglementierungen führen zu einem Vertrauensverlust der Branche in die Politik.“, gibt Anton Holzapfel die schlechte Stimmung der Branche wieder. Diese Entwicklung verwundert wenig, bedenkt man, dass die Immobilienwirtschaft innerhalb kurzer Zeit durch die Wohnrechtsnovelle 2015, die Steuerreform 2015/2016 und durch das MILG II (2. Mietrechtliches Inflationslinderungsgesetz) gleich mehrfach und überproportional belastet wurde. Dass sowohl die demographischen Veränderungen als auch die Migrationsströme den Bedarf nach Wohnraum gerade in den Ballungszentren noch deutlich erhöhen, steht außer Zweifel. Ohne einen nennenswerten Beitrag der privaten Immobilienwirtschaft wird das nicht zu stemmen sein. Daher appelliert der ÖVI an die Politik, mit Investitionsanreizen wie der Sonder-AfA nach deutschem Vorbild positive Anreize für Private zu setzen“, erklärt Flödl. Es ginge also auch anders: In Deutschland werden derzeit auf Basis einer Sonder-Abschreibung Investitionen in Immobilien gestärkt, um die große Nachfrage in Ballungsgebieten auch kurzfristig abdecken zu können. Käme dieses Modell in Österreich zur Anwendung, wären neben der vermehrten Schaffung von Wohnraum auch zusätzlich knapp 300 Arbeitsplätze jährlich geschaffen. In Anbetracht des ohnehin knappen Wohnungsmarktes und der Tatsache, dass nur ausreichend Angebot leistbaren Wohnraum gewährleistet, appelliert ÖVI Präsident Georg Flödl an die österreichische Politik, Investoren und Anleger nicht durch ein investitionsfeindliches Klima weiter zu vergraulen und fordert dringend: Einführung einer Sonder-AfA nach dem dt. Modell zur Wohnraumschaffung Schaffung von Rechtssicherheit bei der Abgrenzung Instandhaltung (also sofort abschreibbare Maßnahmen) vs. Instandsetzung Sofortabsetzung von Instandsetzungsmaßnahmen Um Sanierungen (und damit die Baunebengewerbe) zu fördern und damit positive Lenkungseffekte zu erzielen. Modernisierung des Mietrechts mit einer marktaffinen Mietzinsbildung Wie aus dem Papier der österreichischen „Bundesinitiative Investitionsprogramm leistbares Wohnen 2015“ hervorgeht, soll günstiger Wohnraum durch eine Kooperation von Staat und Privat hergestellt werden. Dabei wird mit etwa 4000 Wohneinheiten pro Jahr von der privaten Wohnungswirtschaft gerechnet. „Die österreichische Politik wäre gut beraten Maßnahmen zu setzen, um es den Immobilieninvestoren wieder schmackhaft zu machen, hier Geld in die Hand zu nehmen.“, schließt Georg Flödl aus den Erkenntnissen der volkswirtschaftlichen Studie. Die Studie sowie die Presseunterlagen finden Sie auf der Homepage des ÖVI. Rückfragehinweis: MMag. Anton Holzapfel, Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft 1040 Wien, Favoritenstraße 24/11 Tel: 01 505 48 75, email: [email protected], www.ovi.at
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