Anfrage_Standards der Flüchtlingsunterbringung

An die Bürgermeisterin
der Stadt Ennepetal
Frau Imke Heymann
Bismarckstraße 21
58256 Ennepetal
Ennepetal, 21. März 2016
Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen
zur Schaffung der Einhaltung von Standards bei der Errichtung neuer
Flüchtlingsunterkünfte in Ennepetal
Sehr geehrte Frau Heymann,
der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen liegt eine gute und sozialverträgliche Unterbringung
von Flüchtlingen am Herzen. Im Zuge der in Bälde in Ennepetal neu zu errichtenden
Unterbringungen für Flüchtlinge möchten wir gerne anfragen, ob folgende Standards
eingeplant werden und Beachtung finden:
1. Sozial- und Gemeinschaftsräume: Aufgrund der üblichen Lebensumstände sind
Flüchtlinge in den ersten Monaten ihres Aufenthaltes zum Nichtstun verdammt.
Daraus ergibt sich häufig Langeweile.
Sozial- und Gemeinschaftsräume können den Menschen helfen, Abwechslung und
Zerstreuung zu finden. Daher sollten Gemeinschaftsräume rund um die Uhr zur
Verfügung stehen. Dies sind Orte des Austausches der Bewohner untereinander.
Obendrein können nur durch die Bereitstellung solcher Räume Wohlfahrtsorganisationen Angebote in den Unterkünften verorten. In Ennepetal gibt es bereits
gute Beispiele, die zeigen, dass das Leben und der soziale Frieden in
Flüchtlingsunterkünften durch die Bereitstellung solcher Räume deutlich verbessert
werden können.
2. Spielgelegenheiten und Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder sind ebenfalls
wünschenswert für die Lebensqualität und den Austausch der Kinder untereinander in
dieser - grundsätzlich alsprekär einzustufenden - Lebenssituation.
3. Die Errichtung von Außenspielgeräten ermöglicht Flüchtlingskindern ein Erleben der
„Welt vor der Haustüre“ und ein Entkommen aus der Enge der (in aller Regel) überaus
beengten Wohnverhältnisse.
4. Abgeschlossene Wohneinheiten pro Familienverbund gelten heute als gemeinhin
anerkannter Mindeststandard bei einer menschenwürdigen Unterbringung von
Flüchtlingsfamilien.
Unsere Fraktion fragt hiermit an, in wie weit diese Standards in die Planung der neu zu
errichtenden Gebäude einfließen?Im Voraus vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Stefan Mayer-Stoye