Weitere Erhöhung der Bruttomonatsverdienste in Berlin im Jahr 2015

Pressemitteilung
Nr. 91 vom 11. April 2016
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Weitere Erhöhung der Bruttomonatsverdienste in Berlin im Jahr 2015
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte) in Berlin ist im Jahr 2015
nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung einschließlich Sonderzahlungen um 2,1 Prozent auf 3 074 EUR gestiegen, teilte das Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg mit. Damit setzte sich die positive Entwicklung aus dem Vorjahr
auf noch etwas höherem Niveau fort (2014: +1,8 Prozent). Die Verbraucherpreise
sanken im gleichen Zeitraum um 0,1 Prozent, sodass real mehr Geld übrig blieb.
Dabei wurde im Produzierenden Gewerbe (3 873 EUR; +4,1 Prozent) weiterhin deutlich mehr verdient als im Dienstleistungsbereich (2 955 EUR; +1,9 Prozent).
Im Jahresverlauf war die Verdienstentwicklung 2015 durch unterschiedlich hohe Zuwächse gekennzeichnet. Der Anstieg der Bruttomonatsverdienste einschließlich
Sonderzahlungen gegenüber dem Vorjahresquartal hatte im zweiten Quartal 2015
mit durchschnittlich +2,9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal (+1,4 Prozent) zugenommen. Er schwächte sich im dritten Quartal 2015 auf +1,9 Prozent ab und stieg
im vierten Quartal 2015 noch einmal auf +2,3 Prozent an. Dagegen verlor der Anstieg der Verbraucherpreise im Laufe des Jahres 2015 zunehmend an Tempo. Die
jährliche Teuerungsrate sank kontinuierlich von +1,2 Prozent im ersten Quartal 2015
über +0,9 Prozent im zweiten und +0,7 Prozent im dritten Quartal letztendlich bis auf
0,0 Prozent im vierten Quartal 2015.
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienten im Jahr 2015
einschließlich Sonderzahlungen im Schnitt monatlich 3 848 EUR (+4,1 Prozent).
Während ihr Monatsverdienst im Produzierenden Gewerbe bei durchschnittlich
4 154 EUR (+4,5 Prozent) lag, betrug er im Dienstleistungsbereich im Schnitt monatlich 3 783 EUR (+4,0 Prozent). Differenziert nach Branchen bestehen hierbei aber
deutliche Unterschiede. Den mit Abstand höchsten durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst einschließlich Sonderzahlungen erhielten Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2015
in der Energieversorgung mit rund 6 600 EUR, gefolgt von den Bereichen Finanzund Versicherungsdienstleistungen (5 063 EUR; +3,9 Prozent) sowie Information
und Kommunikation (4 809 EUR; +2,2 Prozent). Die niedrigsten Monatsverdienste
wurden Vollzeitbeschäftigten im Gastgewerbe (2 309 EUR; +3,5 Prozent) und für
sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (2 373 EUR; +7,5 Prozent) gezahlt.
Je nach Qualifikation zeigten sich weitere Unterschiede. Während vollzeitbeschäftigte Spezialistinnen und Spezialisten sowie Meisterinnen und Meister inklusive Sonderzahlungen 2015 monatlich im Schnitt 4 418 EUR brutto (+3,4 Prozent) verdienten
und Vollzeitbeschäftigte in leitender Stellung sogar 7 122 EUR (+3,2 Prozent), kamen in Vollzeit tätige Facharbeiterinnen und Facharbeiter auf 3 060 EUR (+4,5 Prozent) sowie an- und ungelernten Vollzeitbeschäftigte auf 2 364 EUR (+5,0 Prozent)
bzw. 1 919 EUR (+7,0 Prozent). Auffallend hierbei sind die überdurchschnittlich hohen Verdienststeigerungen für geringer qualifizierte Beschäftigte. In welchem Maß
dies auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zurückzuführen ist, lässt sich
jedoch an Hand dieser Daten nicht quantifizieren.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Nr. 91 vom 11. April 2016
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Bruttomonatsverdienste in Berlin im Jahr 2015
Bruttomonatsverdienste
einschließlich
Sonderzahlungen
EUR
Veränderung
gegenüber
dem Vorjahr
Prozent
Vollzeit, Teilzeit, geringfügig beschäftigte
Arbeitnehmer
insgesamt
Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungsbereich
Männer
Frauen
3 074
3 873
2 955
3 439
2 711
2,1
4,1
1,9
1,9
2,6
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer
insgesamt
Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungsbereich
Männer
Frauen
3 848
4 154
3 783
4 067
3 526
4,1
4,5
4,0
4,1
4,0
Teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer
insgesamt
Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungsbereich
Männer
Frauen
2 043
2 464
2 022
1 861
2 109
3,2
0,7
3,5
4,6
2,8
Hinweis: Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in
Berlin rund 2 000 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der
Regel ab 10 Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches
werden Betriebe ab 5 Beschäftigte befragt.
Über das Datenangebot des Bereiches Verdienste informiert:
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Telefon 030 9021-3318, Fax: 030 9028-4011
E-Mail: [email protected]
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg