Pressemitteilung Nr. 279 vom 17. Oktober 2016 Seite 1 von 2 Stärkerer Anstieg der Reallöhne in Berlin im 2. Quartal 2016 Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, sind in Berlin im 2. Quartal 2016 weiter gestiegen. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, erhöhte sich der Reallohnindex nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung in Berlin im 2. Quartal 2016 gegenüber dem 2. Quartal 2015 um 3,1 Prozent. Die Verbraucherpreise nahmen im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozent zu. Der Index der nominalen Bruttomonatsverdienste stieg um 3,3 Prozent. Nachdem sich der Reallohnzuwachs im Vergleich zum 4. Quartal 2015 im 1. Quartal 2016 abgeschwächt hatte (+2,8 Prozent; 4. Quartal 2015: +3,9 Prozent), nahm der Anstieg der Reallöhne im 2. Quartal 2016 mit +3,1 Prozent wieder zu. Dies ist auf den – verglichen mit dem 1. Quartal 2016 – wieder deutlich höheren nominalen Anstieg der Bruttomonatsverdienste (+3,3 Prozent; 1. Quartal 2016: +2,8 Prozent) zurückzuführen. Überdurchschnittlich hohe nominale Verdienststeigerungen gab es zum Beispiel im Baugewerbe (+5,7 Prozent), in den Wirtschaftszweigen Erziehung und Unterricht (+5,3 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (+4,9 Prozent), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+4,5 Prozent), Grundstücks- und Wohnungswirtschaft (+4,4 Prozent) sowie im Gastgewerbe (+4,0 Prozent). Die Höhe des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich lag im 2. Quartal 2016 einschließlich Sonderzahlungen bei 3 168 EUR, wobei im Produzierenden Gewerbe (4 085 EUR) weiterhin deutlich mehr als im Dienstleistungsbereich (3 031 EUR) verdient wurde. Differenziert nach einzelnen Branchen fielen die Unterschiede noch deutlicher aus. Der höchste durchschnittliche Bruttomonatsverdienst (einschließlich Sonderzahlungen) wurde in der Energieversorgung (7 440 EUR) gezahlt, gefolgt vom Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (5 082 EUR), dem Verarbeitenden Gewerbe (4 574 EUR) sowie dem Bereich Information und Kommunikation (4 429 EUR). Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gastgewerbe verdienten hingegen im Schnitt nur knapp 1 500 EUR im Monat. Weitere Unterschiede im Bruttomonatsverdienst ergaben sich in Abhängigkeit von der Art der ausgeübten Tätigkeit. Während herausgehobene Fachkräfte wie zum Beispiel Meisterinnen und Meister in Vollzeit im 2. Quartal 2016 inklusive Sonderzahlungen monatlich im Schnitt 4 493 EUR brutto erzielten und Vollzeitbeschäftigte in leitender Stellung durchschnittlich 7 517 EUR im Monat verdienten, kamen in Vollzeit tätige Facharbeiterinnen und Facharbeiter im Durchschnitt auf 3 077 EUR sowie angelernte und ungelernten Vollzeitbeschäftigte im Schnitt auf 2 370 EUR bzw. 2 037 EUR brutto im Monat. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Nr. 279 vom 17. Oktober 2016 Seite 2 von 2 Entwicklung der Nominal- und Reallöhne (Bruttomonatsverdienste) einschließlich Sonderzahlungen im 2. Quartal 2016 in Berlin Nominallohnindex Reallohnindex Gliederungsart Bruttomonatsverdienst in Prozent EUR Insgesamt1 Nach Beschäftigungsart Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Geringfügig Beschäftigte Nach Geschlecht Männer Frauen Nach Leistungsgruppen2 Arbeitnehmer in leitender Stellung Herausgehobene Fachkräfte Fachkräfte Angelernte Arbeitnehmer Ungelernte Arbeitnehmer Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal 3 168 3,3 3,1 3 964 2 092 319 3,0 4,5 12,5 2,8 – – 3 595 2 741 3,0 3,8 – – 6 815 4 172 2 756 1 960 1 518 3,5 3,3 2,9 3,7 4,0 – – – – – 1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich 2 Ohne geringfügig Beschäftigte Methodische Hinweise: Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab 10 Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab 5 Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Drittel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber. Über das Datenangebot des Bereiches Verdienste informiert: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Telefon 030 9021-3318, Fax: 030 9028-4011 E-Mail: [email protected] Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
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