en ett einkl eb Fol &E tik n abziehe ie Krombacher Sammelalbum DEUTSCHLANDS BEDROHTE TIERARTEN 40 bedrohte Tierarten in Deutschland: Krombacher Etiketten sammeln und einkleben 15300_Sammelheft_Umschlag.indd 1-2 Rückenetiketten sammeln und einkleben. 17.12.15 12:25 en ett einkl eb Fol &E tik n abziehe ie Krombacher Sammelalbum DEUTSCHLANDS BEDROHTE TIERARTEN 40 bedrohte Tierarten in Deutschland: Krombacher Etiketten sammeln und einkleben 15300_Sammelheft_Umschlag.indd 1-2 Rückenetiketten sammeln und einkleben. 17.12.15 12:25 NUR WAS WIR KENNEN, KÖNNEN WIR AUCH SCHÜTZEN O b es der majestätisch anmutende Flug eines Adlers, der Anblick der Pinselohren eines Luchses oder der eleganten Bewegungen eines Fischotters ist – die Beobachtung wild lebender Tiere fasziniert und berührt uns. Der Erhalt dieser Artenvielfalt und der dafür notwendigen Lebensräume ist eine der großen gegenwärtigen Herausforderungen der Menschheit – global, aber auch innerhalb Deutschlands. Dank der Bemühungen der staatlichen Naturschutzverwaltung und engagierter Naturschutzverbände und Stiftungen haben einige Arten wie Biber, Kranich und Seeadler in den vergangenen drei Jahrzehnten zwar ein bemerkenswertes Comeback erlebt. Solche Einzelerfolge dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gesamtkurve weiterhin steil nach unten zeigt. Der Feldhamster, das Rebhuhn und der Kiebitz lust steht stellvertretend dafür, wie nachlässig wir mit unseren Lebensgrundlagen umgehen: Dort, wo es keine Tiere und Pflanzen mehr gibt, mangelt es in der Regel auch an Eberhard Brandes Geschäftsführender Vorstand WWF Deutschland klarem Wasser, sauberer Luft und ertragfähigen Böden. Schon aus eigenem Interesse sind wir gefordert, mehr für den Erhalt von Natur und Umwelt zu tun. Dabei spielt das Motto Global denken, lokal handeln immer noch eine große Rolle: Nur wenn wir alle unseren individuellen Beitrag leisten, haben wir eine Chance, die gemeinsam gesteckten Ziele zu erreichen. Wenn Sie in Ihrem eigenen Lebensumfeld gewisse Grundregeln zum schonenden Umgang mit Ressourcen einhalten – z. B. Energie sparen oder den Verpackungsmüll Olaf Tschimpke NABU-Präsident waren alle einmal sogenannte Allerweltsarten. Heute sind sie nahezu aus unseren Landschaften verschwunden, weil die Intensität der Landnutzung immer weiter zunimmt. Die großen Herausforderungen für den Naturschutz bleiben also bestehen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich die Weltgemeinschaft das Ziel gegeben hat, den Rückgang der Vielfalt von Arten und Lebensräumen bis zum Jahr 2020 zu stoppen. Dieser Ver- Liebe Leserinnen und Leser, die Krombacher Brauerei engagiert sich für den Artenschutz und bezieht mit dem Sammelalbum viele Menschen ein – das ist ein positives Beispiel dafür, dass immer mehr Unternehmen die Verantwortung für die Natur, für Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume ernst nehmen. Wir brauchen die Begeisterung vieler Menschen für die Natur und ihren Einsatz für den Schutz bedrohter Arten. Mit dem Geld, das in diesem Projekt zusammenkommt, lässt sich viel bewirken. Ihre Barbara Hendricks Bundesumweltministerin Ein altes Sprichwort sagt: Nur was wir kennen, können wir auch schützen. Daher versuchen wir auf diesem Wege, den Blick für den heimischen Artenreichtum zu schärfen, und stellen 40 ausgewählte Tierarten vor, die auch die Vielfalt an Lebensräumen in Deutschland von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen stellvertretend widerspiegeln. Viele dieser Arten können Sie mit etwas Glück bei einem Spaziergang beobachten. Alle 40 Tierarten werden Sie in diesem Sammelalbum treffen, das unser Partner, die Krombacher Brauerei, zum „Krombacher Artenschutzprojekt“ herausgibt. Dabei wünschen wir Ihnen viel Freude und bitten Sie zugleich um Ihre Unterstützung für den Artenschutz. Prof. Dr. Harald Kächele Bundesvorsitzender DUH reduzieren –, leisten Sie damit bereits einen ersten positiven Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Natur. 01 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 1 17.12.15 14:21 W er wissen möchte, wie es um den Artenbestand unseres Planeten bestellt ist, muss in die sogenannte Rote Liste schauen: Die wird nach strengen wissenschaftlichen Methoden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) geführt, zeigt die internationale Krisenlage von 76.000 Tier- und Pflanzenarten und dokumentiert, dass die Zahl der Todeskandidaten immer größer wird: Mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten verschwinden jährlich grußlos von unserem Planeten. Bei uns, so ist es im Artenschutzreport 2015 des Bundesamtes für Naturschutz zu lesen, sieht es auch nicht besser aus. Für Deutschland gibt es eine spezielle Rote Liste. In dieser sind ab 2009 mehr als 32.000 heimische Tiere, Pflanzen und Pilze hinsichtlich ihrer Gefährdung untersucht und eingestuft. Und auch hier klingen die Nachrichten bedrohlich: 30 Prozent der gelisteten Tierarten sind bestandsgefährdet, sechs Prozent schon ausgestorben oder verschollen. Heile Welt im Wald und auf der Wiese – die sieht anders aus … Wo Arten bedroht sind, ist dies auch immer ein Warnsignal für den Zustand des Lebensraums und der Ökosysteme. Die wirtschaftliche Nutzung und die Zerstörung von Lebensräumen stellen für die Tierund Pflanzenwelt die größten Gefahren dar. Um den Rückgang der Artenvielfalt in Deutschland zu stoppen, müssen dringend die Ökosysteme besser geschützt werden. Denn funktionierende Ökosysteme sind die wesentlichen Grundlagen für eine hohe Lebensqualität für ARTENSCHUTZ IN DEUTSCHLAND: ES IST FÜNF VOR ZWÖLF Deutschlands Artenvielfalt zeigt sich in einem alarmierenden Zustand: 30 Prozent unserer Tierarten sind vom Aussterben bedroht, sechs Prozent haben sich schon für immer verabschiedet. Es ist fünf vor zwölf, es ist Zeit zu handeln. Und genau das macht die Krombacher Brauerei. Das Unternehmen nimmt seine Verantwortung für Mensch und Natur aktiv wahr und hat das „Krombacher Artenschutz-projekt“ gestartet. Mensch und Tier. ist, die Natur zu schützen. Für die Wir brauchen Platz, Krombacher Brauwir brauchen Ruhe, erei ist diese Pflicht wir brauchen unlängst zur guten sere Rückzugs- und Tradition geworden. Schutzräume. Das Unternehmen, Ein Bericht des das wie keine andere Bundesamtes für Biermarke für ReinNaturschutz beweist, dass es genau an dem fehlt. heit, Frische und unberührte 31 Prozent der geschützten Le- Natur steht, dokumentiert mit dem bensräume in Deutschland sind „Krombacher Artenschutzin einem schlechten Zustand, projekt“ einmal mehr seine nach39 Prozent in einem unzureichen- haltige Verantwortung für Mensch und Natur. den und nur 28 Prozent in einem Die Krombacher Brauerei engünstigen Zustand. gagiert sich seit Jahren dauerhaft 95 Prozent der Deutschen sind laut Ergebnis einer repräsentativen für zahlreiche Projekte zum Erhalt Umfrage des Bundesumweltmi- und zur Verbesserung von Lebensnisteriums und des Bundesamtes räumen und der Artenvielfalt in für Naturschutz der Meinung, Deutschland sowie über die Ländass es die Pflicht des Menschen dergrenzen hinaus. Die fortlaufende 02 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 2 17.12.15 14:21 15 % 6% ausgestorben oder verschollen (Kat. 0) bestandsgefährdet (Kat. 1, 2, 3, G) 30 % extrem selten (Kat. R) Vorwarnliste (Kat. V) ungefährdet (Kat. *) 37 % 8% Daten ungenügend (Kat. D) 4% Die Statistik des Bundesamtes für Naturschutz aus dem Artenschutz-Report 2015 zeigt: Fast die Hälfte der heimischen Flora und Fauna ist ausgestorben, verschollen oder bedroht Zusammenarbeit mit renommierten Sebangau: und unabhängigen Umweltschutz- Krombacher Klimaschutzorganisationen hat sich als feste Projekt in Indonesien Größe etabliert. Bis heute konnten über zehn Millionen Euro für na- 2011 wurde zusammen mit tionale und internationale Projekte dem WWF Deutschland das übergeben werden. „Krombacher Klimaschutz-projekt“ im indonesischen Teil von Dzanga Sangha: Borneo gestartet und seitdem mit Krombacher Regenwald- fünf Millionen Euro unterstützt. Projekt und Weltnaturerbe Ziel des Projektes ist die Wiederherstellung des Wasserhaushaltes 2002 wurde das „Krombacher Regenwald-projekt“ in Zentralafrika ins Leben gerufen. Unter der professionellen Leitung des WWF und der Nationalparkverwaltung setzen sich bis heute über 180 Mitarbeiter für den Erhalt des Naturparadieses Dzanga Sangha ein. Insgesamt 97,1 Millionen Quadratmeter Regenwald konnten geschützt werden. Erklärtes Ziel ist es, Dzanga Sangha für die kommenden Generationen zu bewahren. Um dies langfristig abzusichern, haben der WWF und die Krombacher Brauerei die Regenwaldstiftung ins Leben gerufen. Ihr Kapitalstock beträgt derzeit knapp vier Millionen Euro. Aus den jährlichen Kapitalerträgen werden die einzelnen Schutzmaßnahmen gezielt finanziert. Das Dzanga-Sangha-Schutzgebiet wurde 2012 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. von Torfmoorkörpern. Dadurch wird großflächig und dauerhaft Kohlenstoff gebunden und der schädliche Ausstoß von Treibhausgasen verhindert. Insgesamt soll im Sebangau-Nationalpark eine Fläche von 176.000 Hektar von den Maßnahmen profitieren. Die tropischen Torfmoorwälder von Sebangau bieten eine unglaubliche Artenvielfalt: 166 Pflanzenarten, 106 Vogelarten, 36 Fischarten und 36 Säugetierarten wollen erhalten bleiben. Deutschland: Viele Projekte in unserer Heimat Die Heimat von Krombacher ist Deutschland. Als Familienunternehmen mit langer Tradition bekennt sich die Brauerei zu ihrem Standort unter anderem durch ein intensives Engagement im hiesigen Naturund Klimaschutz. Zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurde in der Rüthnicker Heide ein Renaturierungsprojekt ins Leben gerufen, durch das die besondere Artenvielfalt in der Region bewahrt wird. Ebenfalls werden Renaturierungsprojekte des Partners NABU in Minden-Lübbecke entlang der Lahn, der Havel, der Burgdorfer Aue und kleinerer Fließgewässer im Raum Gifhorn unterstützt. Die Projekte Lebendige Auen für die Elbe des BUND und Wildnisentwicklung in der Zerweliner Heide des WWF wurden mit insgesamt 500.000 Euro unterstützt. Auch in ihrer Heimatregion, dem Siegerland, ist die Krombacher Brauerei aktiv. Hier wird beispielsweise die Wisent-Welt Wittgenstein, ein Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung der Wisente in ihrem ursprünglichen deutschen Raum, gefördert. Liebe Leserinnen und Leser, das Wohl von Mensch und Natur ist uns eine Herzensangelegenheit. Mit dem „Krombacher Artenschutz-projekt“ gehen wir unseren Weg konsequent weiter. Erfahren Sie mehr dazu auf den nächsten Seiten. Viel Spaß beim Lesen und Sammeln! Ihre Krombacher Geschäftsführung 03 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 3 17.12.15 14:21 SECHS PROJEKTE, EIN ZIEL: SCHUTZ FÜR UNSERE TIERE Gute Nachricht für Luchs, Schreiadler, Schwarzstorch, Otter und Freunde: Das „Krombacher Artenschutzprojekt“ gibt unseren Tieren ein besseres Zuhause. Mit den Partnern WWF, DUH und NABU werden in sechs deutschen Projektgebieten Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume durchgeführt. 1,5 Millionen Euro, das Spendenziel des „Krombacher Artenschutz-projekts“, helfen dabei. Projekt Pfälzerwald Projekt Godendorfer Mühlenbach Projekt Ueckermünder Heide Starke Allianz für den Luchs Mehr Lebensraum für den Otter Nestschutz für den Schreiadler Das Gebiet des Pfälzerwaldes und der französischen Nordvogesen wurde 1998 als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat anerkannt. Es ist 110 Kilometer lang und zwischen 30 und 40 Kilometer breit. Die Gesamtfläche beläuft sich auf 310.500 Hektar. Davon entfallen 180.000 Hektar auf den Naturpark Pfälzerwald in Deutschland. Das Projektziel: Gutachten zeigen, dass im Pfälzerwald im Verbund mit den gesamten Vogesen bis zu 100 Luchse leben könnten. Damit die Rückkehr des Luchses ermöglicht wird, haben sich mehrere Naturschutzverbände zusammengetan. Im Rahmen des mehrjährigen Projektes ist die Wiederansiedlung von mindestens 20 Luchsen im Gebiet des Pfälzerwaldes geplant. Ein Konzentrationsschwerpunkt des Fischotters ist das Wassereinzugsgebiet des Godendorfer Mühlenbachs im südlichen Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Bereich wird sein Bestand auf zehn bis 20 geschätzt. Der Bach ist zudem Lebensraum für Fische, Amphibien, Libellen und sogar den Biber. Das Projektziel: Um den Feuchtlebensraum des Otters dauerhaft zu sichern, muss das weitere Absinken der Wasserstände in dem Gebiet gestoppt werden. Der WWF ist hier bisher Eigentümer von 45 Hektar Grünland und Wald. Im ersten Schritt wurde bereits die Bewirtschaftung der Wiesen zurückgenommen. Vorrangiges Ziel ist es nun, den Wasserstand im Talraum wieder anzuheben. Über die Ueckermünder Heide hinweg erstreckt sich das Areal nach Norden in Richtung Greifswald sowie nach Süden bis an die Landesgrenze zu Brandenburg. Im Projektgebiet von DUH und NABU befinden sich 17 bekannte Schreiadlerhorste. Das Projektziel: Um die Jagdmöglichkeiten für den Schreiadler zu verbessern, soll gemeinsam mit den Landnutzern die Grünlandbewirtschaftung optimiert werden. Darüber hinaus werden Kleingewässer und kleine Waldmoore wieder so vernässt, dass ihre Attraktivität für Amphibienarten zunimmt. In sämtlichen Revieren sorgen zukünftig Horstbäume mit Kletterschutzmanschetten dafür, dass Raubsäuger nicht mehr an die Schreiadler-Nester gelangen. 04 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 4 17.12.15 14:21 Projekt Lapitz-Geveziner Wald Projekt nordwestliche Uckermark Projekt Deutschland Mehr Gewässer für den Schwarzstorch Nahrungsflächen für den Schreiadler Sichere Gehwege für den Otter Die Lapitz-Geveziner Waldlandschaft ist ein 7.668 Hektar großes Waldgebiet nordöstlich der Müritz. Die in der Eiszeit entstandene Seenlandschaft bietet für eine Vielzahl von bestandsbedrohten Vogelarten ein wertvolles Brut- und Rastgebiet. Bereits 380 Hektar Fläche befinden sich in dem Besitz der NABUStiftung Nationales Naturerbe. Das Projektziel: Durch Renaturierung sollen die Nahrungs- und Brutstätten von Schwarzstorch, Kranich und Schreiadler in der Mecklenburgischen Seenplatte gesichert werden. In den Urwäldern von morgen werden durch eine natürliche Anhebung des Wasserspiegels kleine Nahrungsgewässer entstehen, von denen Schreitvögel wie der Schwarzstorch besonders profitieren. Die nordwestliche Uckermark ist gekennzeichnet durch ausgedehnte Laubwälder, offene Grünlandflächen sowie kleinere Moor- und Gewässeranteile. Die naturschutzeigenen Flächen kommen über den Schreiadler hinaus weiteren bedrohten Arten wie Laubfrosch, Rotbauchunke, Fischotter und Schwarzstorch zugute. Das Projektziel: Der WWF will weiterhin wichtige Nahrungsflächen für den Schreiadler erwerben und so dazu beitragen, die Vogelart langfristig im Gebiet zu erhalten. Insgesamt kann der WWF 86 Hektar Flächen in der nordwestlichen Uckermark erwerben. In einem ersten Schritt sollen 20 Hektar Grünlandflächen sofort erstanden werden. Die häufigste Todesursache ist der Straßenverkehr. Dies hat mit einer Eigenart des Otters zu tun: Er lebt im ständigen Wechsel zwischen Wasser und trockenem Uferbereich. Kommt er zu einer Brücke, die keinen trockenen Uferbereich hat, durchschwimmt er den Fluss nicht, sondern wechselt auf die Straße. Beim Überqueren der Straße passiert es dann … Das Projektziel: Nach dem Vorbild eines in Thüringen erfolgreich erprobten Umbauprogramms von Brücken über Fischottergewässer möchte die DUH solche Maßnahmen bundesweit initiieren und so die Todesziffern reduzieren. Auf künstlich angelegten Uferstreifen soll der Otter künftig gefährliche Brücken sicher unterqueren. 05 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 5 17.12.15 14:21 LUTR A LUTR A FISCHOTTER In unseren Lebensräumen galt der scheue Fischotter bereits als nahezu ausgerottet. Zu beliebt war sein Pelz, zu belastet waren die Gewässer. Doch jetzt kann der putzige Meisterschwimmer langsam wieder Oberwasser bekommen. 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 6 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 7 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 8 17.12.15 14:21 ER TAUCHT ENDLICH WIEDER AUF Bis zu acht Minuten kann der Fischotter unter Wasser bleiben. Erst dann muss er zum Luftschnappen wieder an die Oberfläche kommen. Doch fast wäre dem eleganten Schwimmer mit den kleinen Augen und den niedlichen Ohren die Puste für immer ausgegangen. D ie veraltete Bezeichnung „Raubtier“ verdeutlicht, was der Mensch jahrhundertelang im Fischotter sah: ein Tier, das der Bevölkerung die Nahrung raubt. Für sehr lange Zeit war die systematische Ausrottung des Säugers beschlossene Sache. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts wurden bei uns jährlich geschätzte 100.000 Fischotter grausam erlegt. Nach der Verfolgung mit Flinte, Fangeisen und Giftködern musste das leidgeprüfte Tier dann die Folgen der agrarischen und industriellen Veränderungen schlucken. Denn durch Schwermetalle und Pestizide im Lebensraum Wasser wurde die Fortpflanzung des Fischotters schlichtweg unterbunden. Und Fischreusen sind leider längst noch nicht alle gegen ein Einschwimmen des Otters gesichert, in denen er dann jämmerlich zu ertrinken droht. Einzelkämpfer mit guten Genen Ob an Flüssen, Bächen, Teichen, Seen, Küsten oder in Feuchtgebieten – während seiner Flucht vor dem Menschen hat der Fischotter viel gelernt. Er geht vorrangig nachts auf die Jagd und schläft tagsüber in einem schützenden Unterschlupf. Ist Gefahr im Verzug, flüchtet das kluge Tier in eines seiner zahlreichen, strategisch angeordneten Verstecke. Nicht nur sprichwörtlich hat sich der Fischotter ein dickes Fell zugelegt: Pro Quadratzentimeter wachsen dem kälteunempfindlichen Wassermarder circa 50.000 Haare, uns Menschen im Vergleich dazu gerade einmal 120. Ein nützlicher Kilometerfresser Der Fischotter ist ein waschechter Vagabund. Pro Nacht stöbert er bis zu 25 Kilometer durch sein entsprechend großes Revier. Bis zu 90 Kilometer Gewässerläufe kann das Streifgebiet eines ausgewachsenen Männchens umfassen. Beim Beutefang bevorzugt der bis zu 130 cm lange und maximal 12 kg schwere Fischotter den gemächlichen Weg. Neben oftmals bereits geschwächten Fischen verspeist er auch Schnecken, Mäuse, Insekten und sogar Krebse. STECKBRIEF Klasse: Säugetiere Grösse: 80–150 cm Gewicht: 5–12 kg Alter: 5–12 Jahre Nahrung: Fische, Insekten, Vögel, Nagetiere Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika Schlaf-wach-Rhythmus: vorwiegend nachtaktiv Lebensraum: Flüsse, Seen, bewaldete Ufer Wurfgrösse: 1–4 Jungtiere Sozialverhalten: Einzelgänger VERBREITUNG Eine Brücke unter der Brücke Stößt ein Fischotter auf eine Brücke, hat er ein Problem, denn diese unterquert er prinzipiell nur trockenen Fußes. Dafür nimmt er sogar den gefährlichen Umweg über die Straße in Kauf – der Straßenverkehr ist die Haupttodesursache bei Ottern in Deutschland. Für Abhilfe sorgen sogenannte Bermen, spezielle Otterfußwege, die das Tier sicher unter der Brücke hindurchführen. Auf Stagnation folgt Hoffnung Noch vor rund 30 Jahren existierten Fischotter nur mehr als Restvorkommen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie im östlichen Niedersachsen und in Sachsen. Doch durch gezielte Schutzmaßnahmen zeigt die Kurve nun nach oben. Aktuell vermelden bis auf Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland alle Bundesländer Bestandserholungen bzw. vereinzelte Zuwanderungen. GEFÄHRDUNG Der Fischotter zählt, auch wenn eine leichte Bestandserholung und Wiederausbreitung zu verzeichnen ist, nach wie vor zu den gefährdetsten Säugetieren im gesamten europäischen Raum. Eine beispielhafte Warnung kommt aus der Schweiz, in der er seit 1996 ausgestorben ist. Nur durch eine konsequente Renaturierung unserer Gewässer sowie Maßnahmen zur Entschärfung gefährlicher Brücken können wir seine Wiederausbreitung bei uns sichern. 09 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 9 17.12.15 14:21 BISON BONASUS WISENT Wisente in Deutschland. Das klingt nach Winnetou und Karl May. Und doch streift eine Herde der eindrucksvollen Bison-Verwandten durchs nordrhein-westfälische Rothaargebirge. Wie sein nordamerikanischer Vetter stand auch der europäische Wisent kurz vor seiner Ausrottung. Am Tiefpunkt zählte man in Zoos und Gehegen nur noch zwölf Exemplare der prächtigen Herdentiere. Heute unterstützen immer mehr Interessenten die Rückkehr der Wisente und die Suche nach geeigneten Lebensräumen für die potenzielle Wiedereinbürgerung dieser Art. Im Mai 2013 kam ein wildes Wisent-Kalb zur Welt. Das erste in Deutschland seit über 400 Jahren. Inzwischen sind aber schon wieder etliche weitere geboren. (Wiederansiedlung) ERINACEUS EUROPAEUS IGEL Psst! Wenn die meisten schlafen, ist der Igel hellwach. Dann schleicht der stachelige Sympathieträger Waldränder und Feldflure entlang oder geht in Gebüschen, Hecken und in unseren Gärten auf Nahrungssuche. Während seiner Futtertour hören wir ihn schnaufen, niesen und schmatzen. Vor allem sein Heißhunger auf Schnecken macht den Igel zum tierischen Freund von Deutschlands Hobbygärtnern. Trotz aller Tierliebe bildet der Mensch aber auch die größte Bedrohung für das stachelige Wild- und Säugetier. Die Eingriffe in die Natur zerstören zunehmend die Lebensräume des Igels. Darüber hinaus werden bundesweit jährlich rund eine halbe Million Igel Opfer des Straßenverkehrs. 10 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 10 17.12.15 14:21 CASTOR FIBER EUROPÄISCHER BIBER Biber und Elbe – passt das zusammen? Da denkt man doch eher an Schiffe, Häfen, Deiche und Kaimauern. Und doch hat die Elbe dem hier heimischen Biber schon immer das Überleben gesichert. Vor 100 Jahren war in den verzweigten Gebieten des Stroms die letzte nennenswerte Biberpopulation Deutschlands zu finden. Heute breitet sich das weltweit zweitgrößte Nagetier vor allem in Bayern, aber auch in Niersachsen, Hessen und NRW aus. Übrigens ist der europäische Biber selber ein Natur- und Artenschützer. Mit seinen wasserregulierenden Dämmen belebt er Feuchtgebiete und schafft so die Existenzbedingungen für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. HALIAETUS ALBICILLA SEEADLER Ob im Bundestag, auf Euro-Münzen oder auf den Trikots unserer Nationalmannschaft: Deutschland ist das Land der Adler, und der Seeadler ist der wohl mächtigste unter unseren majestätischen Greifvögeln. Mit einer Gesamtlänge von bis zu 95 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 2,50 Metern besitzt der imposante Vogel die Abmessungen eines hubraumstarken Motorrads. Trotz der Faszination, die von ihm ausgeht, war der Seeadler noch vor 100 Jahren bis auf Restbestände fast ausgerottet. Heute zählen wir über 600 Brutpaare in Deutschland. Obwohl die Bestandszahlen steigen, muss der Schutz des Seeadlers konsequent weitergeführt werden. Dazu zählt die Sicherung natürlicher Neststandorte mit besonders altem Baumbestand. 11 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 11 17.12.15 14:21 CAPRA IBEX STEINBOCK Von den rund 30.000 Tierarten in der Alpenregion ist der Steinbock wohl eine der bekanntesten. Dabei konnte man den schwindelfreien Kletterartisten frei lebend lange Zeit gar nicht bestaunen. Anfang des 19. Jahrhunderts galt der natürliche Bestand im gesamten Alpenraum als ausgerottet. Dank zahlreicher Artenschutzmaßnahmen leben in unseren Breiten wieder gut 300 der stolzen Wappentiere. Zunehmend zu schaffen macht dem Steinbock jedoch der Skitourismus abseits der Pisten. Diese Form der Freizeitgestaltung kann den scheuen Hornträger zur Flucht treiben. Durch Stress und Hungergefahr wird es für den Steinbock dann leider wieder eng. LEPUS TIMIDUS SCHNEEHASE Wissenschaftlich heißt der Schneehase timidus. Das bedeutet der Scheue und war wahrscheinlich die Vorlage für das bekannte Wort vom Angsthasen. Und in der Tat ist der schreckhafte Alpenbewohner ein Meister des Versteckspiels. Unter 1.500 Höhenmetern ist er selten anzutreffen – und wenn, dann von Natur aus gut getarnt. In den Sommermonaten ist das Fell des Schneehasen so braun wie die karge Felsenlandschaft, in der er sich bewegt. Mit dem beginnenden Winter ändert sich die Fellfarbe der bei uns heimischen Gattung in Schneeweiß. Bei eisigen Umgebungstemperaturen von bis zu minus 40 Grad zeigt sich, dass der ängstliche und gefährdete Schneehase im Grunde ein ziemlich hartes Kerlchen ist. Zu schaffen macht ihm jedoch der Klimawandel, weil sein Lebensraum kleiner wird. 12 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 12 17.12.15 14:21 LEPUS EUROPAEUS FELDHASE Meister Lampe, Mümmelmann, Krummer und auch Löffelmann – die Liste der Koseworte für den Feldhasen ist sprichwörtlich so lang wie die Ohren des scheuen Frühlingsboten. Die spitzen Lauscher können bis zu 15 Zentimeter messen und tragen zu einem gut ausgebildeten Gehörsinn bei. Bereits seit den 1960er-Jahren geht die Populationsentwicklung des Feldhasen drastisch zurück. Ein immer kleiner werdender natürlicher Lebensraum und ausgeräumte Landschaften erschweren Meister Lampe zunehmend das Überleben. Auch der landwirtschaftliche Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und -dünger ist Gift für die gesamte Art. Der Feldhase ist ein vegetarischer Feinschmecker, der sich am liebsten von ausgewählten Heilkräutern aus der sogenannten Hasenapotheke ernährt. CICONIA CICONIA WEISSSTORCH Diese Nachricht macht nachdenklich: In Dänemark ist der Weißstorch seit Jüngstem ausgestorben. Und auch anderweitig in Europa stagnieren die Bestände. Um Meister Adebars Zukunft in Deutschland dauerhaft zu sichern, braucht es mehr Feuchtgrünland und reaktivierte Flussauen. Der Storch ist sehr anpassungsfähig und begnügt sich sogar mit landwirtschaftlich genutztem Grünland. Trotzdem kann er das Überleben seiner Art bei uns nicht aus eigener Kraft bewältigen. Die Bereitstellung renaturierter Feuchtflächen – eine Storchenfamilie benötigt davon nestnah rund zwei Quadratkilometer – zählt für viele Artenschützer zu den besonders ambitionierten Projekten. 13 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 13 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 14 17.12.15 14:21 AQUIL A POMARINA SCHREIADLER Achtung, Notruf: Für den Schreiadler schrillen die Alarmsignale, denn seine Bestände gehen in beängstigender Weise mehr und mehr zurück. Auf circa 90 Brutpaare ist die Gesamtpopulation bei uns geschrumpft. Ohne Hilfe naht der letzte Flügelschlag. 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 15 17.12.15 14:21 HILFESCHREIE DER LETZTEN ÜBERLEBENDEN Tjück, tjück oder auch ein lang gezogenes Wiiik – wenn die klangvollen Rufe des Schreiadlers ertönen, ist der Name Programm. Der kleinste in Deutschland beheimatete Adler ist zugleich der ruffreudigste. Für sein Überleben braucht der Vogel jedoch jede Stimme, sonst wird er sich von uns auf unbestimmte Zeit verabschieden. I m Jahr 2003 brüteten in Deutschland gerade einmal 130 Paare, zehn Jahre später waren es nur noch 91 Schreiadlerpärchen, die nach ihrer Überwinterung im südlichen und östlichen Afrika Anfang bis Mitte April zu uns kamen. Zu Hause fühlt sich der Schreiadler nur noch in Vorpommern sowie im Nordosten Brandenburgs. Dort ist er auch als Pommernadler bekannt. Hat er die Gefahren des Zugwegs glücklich überstanden, wird der scheue Greifvogel aber auch hier mit dem fortwährenden Verlust an Grünland konfrontiert. Neue Lebensräume gesucht Der Schreiadler stellt wahrlich Ansprüche an seine Umgebung. Selbst auf kleine Veränderungen in seinem Lebensraum reagiert der empfindliche Wald- und Wiesenbewohner sensibel. Störungen während der Brutzeit quittiert der Schreiadler oftmals sogar mit einem Abbruch des Brütens. Zur Sicherstellung eines ausreichenden Nahrungsangebots beansprucht der Schreiadler mindestens 100 Hektar Grünland in der Nähe seines Brutwaldes. Flachwüchsige feuchte Wiesen- und Weidelandschaften bieten im Gegensatz zu Agrarflächen mit hoch wachsendem Getreide, Raps oder Mais ideale Bedingungen für die Nahrungssuche und Aufzucht. Nur ein Jungvogel pro Jahr Um die Population dieses stolzen Greifvogels langfristig zu erhalten, kommt es auf jedes Brutpaar und jeden einzelnen flügge werdenden Jungvogel an. Normalerweise wird pro Paar ein einziger Jungvogel flügge. Unterm Strich liegt die jährliche Nachwuchsrate sogar nur bei 0,6 Jungvögeln pro Paar, da nicht jede Brut erfolgreich verläuft. Schon bei einer Zunahme des Bruterfolgs um sieben bis zehn Prozent könnte sich der Bestand des Schreiadlers aber langfristig wieder stabilisieren. Flieger mit flinken Füßen Seine imponierenden Flugkünste beweist der Schreiadler vor allem während des langen Vogelzugs und in der Balzzeit. Warum der artistische und langstreckentaugliche Flieger dennoch storchenartig zu Fuß auf Beutezug geht, bleibt wohl sein Geheimnis – vielleicht liegt es ja daran, dass Frösche zu seiner Leibspeise gehören. Auch benutzt er im Gegensatz zu seinen Adlerverwandten nicht die Fänge zum Transport, sondern den Schnabel. Zum Schreien komisch, dieser seltene „Wandervogel“. Rundumschutz benötigt Gerade beim Schreiadler ist es erforderlich, sowohl die direkten Brutplätze als auch die Nahrungsreviere störungsfrei zu halten. Durch Entwässerungsmaßnahmen und Grünlandumbruch hat der Vogel wichtige Nahrungsflächen verloren. Die Brutreviere des Schreiadlers sind in der Regel über lange Zeiträume besetzt. Bei der Planung von Straßen oder Windparks muss daher die Reviertreue des Schreiadlers berücksichtigt werden. STECKBRIEF Klasse: Vögel Grösse: ca. 65 cm Spannweite: bis zu 165 cm Gewicht: 1,5–2,1 kg Alter: 20 Jahre Nahrung: kleine Wirbeltiere, Insekten Zugvogel: ja Verbreitung: Europa, Afrika Lebensraum: Mischwälder mit Freiflächen Jahresbrut: 1 Eieranzahl: 1–2 VERBREITUNG GEFÄHRDUNG Zahlreiche Brutgebiete sind in der Vergangenheit durch Grünlandverlust, massive Holzeinschläge, Entwässerungen und Straßenbau zerstört worden. So ist der Schreiadler aus vielen Regionen völlig verschwunden und immer weiter in den Nordosten Deutschlands abgedrängt worden. Es schreit förmlich danach, dass wir seine letzten geeigneten Lebensräume erhalten und Schutzzonen zur Verfügung stellen. 16 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 16 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 17 17.12.15 14:21 CUCULUS CANORUS KUCKUCK „Lasset uns singen, tanzen und springen …“ – ganz so freudig wie in Deutschlands bekanntestem Frühlingslied ist es um den Kuckuck nicht bestellt. „Felder, Wiesen und Wälder …“, aus sämtlichen natürlichen Lebensräumen des vertrauten Zugvogels erschallt ein ernster Alarmruf. Von den Küstenmarschen bis hin zur alpinen Weide- und Waldlandschaft ist der Kuckuck immer seltener zu hören und zu sehen. Allein in den letzten zehn Jahren hat die Population in Deutschland gebietsweise um 20 bis 30 Prozent abgenommen. Am stärksten betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Saarland und Baden-Württemberg. Die Gründe für den Rückgang der Vogelart werden derzeit intensiv erforscht, im Verdacht stehen die Jagd auf dem Zug nach Afrika und immer mehr auch der Klimawandel. CARDUELIS CARDUELIS STIEGLITZ Glückwunsch, kleiner bunter Freund. Der prächtig anmutende Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016. Der beliebte Singvogel erinnert wie kaum ein anderer an die Vielfalt und Farbenpracht unserer Landschaften. Doch über der Realität liegt ein dunkler Schatten: Der Bestand der auch Distelfink genannten Vogelart baut rasant ab, in den letzten 25 Jahren hat sich die Population annähernd halbiert. Eine fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft und die zunehmende Bebauung von Brachflächen rauben dem Stieglitz die Nahrungs- und Lebensgrundlagen. Jetzt geht es um den Erhalt oder die Renaturierung wildkrautreicher Grünflächen, die dem farbenfrohen Sänger ideale Lebensräume bescheren. 18 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 18 17.12.15 14:21 FELIS SILVESTRIS SILVESTRIS WILDKATZE Dass es der Wildkatze jahrhundertelang ans Fell ging, lag am Unwissen und Aberglauben unserer Vorfahren. Die sahen in dem nachtaktiven Räuber ein dunkles, gefährliches Wesen. Dabei will der kleine Tiger doch nur eins: ein überschaubares Jagdrevier, ganz viel Ruhe am Tag sowie ein geschütztes Plätzchen für seine zumeist zwei bis fünf Jungen. Die intelligente Einzelgängerin lebt bei uns heute überwiegend in der Eifel, im Hunsrück sowie im Weserbergland, im Hainich und im Harz. Obwohl mit der Hauskatze verwandt, lässt sich die charakterstarke Waldbewohnerin nicht von Menschenhand zähmen. Dennoch macht sie Land- und Forstwirten Freude: Als geschickte Beutegreiferin ernährt sich die Wildkatze vor allem von Mäusen. HALICHOERUS GRYPUS KEGELROBBE Hat Deutschland wirklich kein Herz für diese süßen Kulleraugen? Was bitte kann die Kegelrobbe dafür, dass sie Geschmack am Hering findet? Ihr Heißhunger auf den auch von uns Menschen begehrten Fisch machte den Meeresjäger zum Gejagten. Das Säugetier wurde blutiges Opfer einer gezielten Ausrottungskampagne. Neben dem jahrzehntelangen Abschlachten vertrieb die Ableitung industrieller Giftstoffe in die offene See die Robbenart zuvor vollständig aus ihren angestammten Lebensräumen. Erst 2004 kamen die ersten Kegelrobben zurück in die deutsche Ostsee, in der Nordsee erfolgte die Rückkehr nach Amrum und Helgoland schon einige Jahre eher. Nur langsam bildet sich ein überschaubarer Neubestand, für den zwingend Liegeplätze erhalten und geschaffen werden müssen. 19 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 19 17.12.15 14:21 HYLA ARBOREA LAUBFROSCH Mal angenommen, wir hätten an allen Fingern und Zehen Saugnäpfe. Dann könnten wir wie der Laubfrosch theoretisch sogar an Fensterscheiben Halt finden. Diese besondere Fähigkeit macht den grünen Märchenkönig einzigartig unter den Amphibien. Vielleicht hat er deshalb eine so große Klappe: Bis zu 90 Dezibel, das ist so laut wie ein Lastwagen, kann sein quäkender Lockruf zur Paarungszeit erreichen. Um den Laubfrosch zu schützen – in Berlin und Bremen ist er bereits ausgestorben –, bedarf es seiner natürlichen Lebensräume wie Tümpel und Feuchtwiesen. Durch Hilfsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein erholt sich der Bestand. GRUS GRUS KRANICH Der Kranich steht für konkrete Erfolge des Arten- und Naturschutzes in Deutschland; die Art kehrt in immer mehr Bundesländer zurück. Dennoch ist der prächtige Zugvogel noch lange nicht über den Berg – zum Überleben ist die streng geschützte Art auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Offene Feuchtwiesen und Flachseen mit einem Wasserstand von 20 bis 30 Zentimetern bieten dem bis zu 1,30 Meter großen Tier einen sicheren Schlafplatz und den wichtigen Schutz für seine Nester. Besonders die flachen Küstengewässer des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft haben auf den Zugvogel eine magische Anziehungskraft. Inzwischen sind die Ansammlungen von Tausenden der stolzen Vögel für den Menschen ein Zuschauermagnet geworden, der zu einem regelrechten Kranich-Tourismus führt. 20 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 20 17.12.15 14:21 PAPILIO MACHAON SCHWALBENSCHWANZ Da flattert er wieder! Obwohl der Schwalbenschwanz nicht mehr so gefährdet ist wie noch in den 1970er- und 1980er-Jahren, muss der Verlust jeder nektarreichen Blütenwiese als Gift für den besonders schönen Tagfalter angesehen werden. Wichtig ist deshalb die Renaturierung, also die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume. Darüber hinaus kann jeder Gartenbesitzer für den segelfreudigen Schmetterling zum Artenschützer werden. Der gern gesehene Sommergast aus der Familie der farbenprächtigen Ritterfalter fühlt sich da wohl, wo auf Pestizide und andere chemische Keulen verzichtet wird. Außerhalb der wilden Natur besucht der über sieben Zentimeter breite Schwalbenschwanz besonders gern blühenden Sommerflieder. CLANGULA HYEMALIS EISENTE Fast könnte man auf den Gedanken kommen, die Eisente ginge mit der Mode. Denn für jeden Anlass hat der nordische Wasservogel das perfekte Federkleid. Bis zu dreimal im Jahr wechselt die Eisente ihr Gefieder. Ein Kleid für den Sommer, eins für die kühlen Jahreszeiten und da wäre noch das Prachtkleid für die Balz. Die Eisente trifft man eher selten an Land, als perfekter Taucher und Flieger ist sie sogar weit draußen auf dem Eismeer in ihrem Element. Zum Überwintern kommen die meisten Eisenten aus Skandinavien oder der Arktis in die deutsche Ostsee. Leider kommen jedes Jahr viele Eisenten in Stellnetzen der Fischerei zu Tode, sodass die Art bei uns aufgrund drastischer Bestandsrückgänge bald als gefährdet eingestuft wird. 21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 21 17.12.15 14:21 LYNX LYNX LUCHS Mehrere Jahrhunderte galt der Luchs in unseren Breiten als ausgestorben. Doch sehr zur Freude aller Tierfreunde erobert der scheue Jäger seine einst verlorenen Territorien auf leisen Samtpfoten zurück. 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 22 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 23 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 24 17.12.15 14:21 VOM VERTRIEBENEN ZUM HEIMKEHRER Er ist selten und sehr scheu. Geschätzte 50 Luchse sind in Deutschlands großen Wäldern zu Hause. Die Wahrscheinlichkeit, dem faszinierenden Einzelgänger in der freien Wildbahn zu begegnen, gleicht einem LottoSechser. W er dennoch das Glück hat, die für uns Menschen absolut ungefährliche Katzenart zu beobachten, wird garantiert sehr lange von Schönheit und Anmut des Luchses angetan sein und womöglich ein neues Lieblingstier gefunden haben. In den nächsten Jahren soll der spärliche Bestand um gut 40 Prozent erhöht werden, was zusätzliche 20 Luchse in einem speziell für die Wiederauswilderung geeigneten Revier bedeutet. Augen auf und Ohren gespitzt Wenn jemand besonders gut hören und sehen kann, sagt man: „Der hat Augen und Ohren wie ein Luchs.“ Nicht nur sprichwörtlich verfügt die größte bei uns beheimatete Wildkatze über besonders ausgeprägte Sinneswahrnehmungen. So sind die Augen des tagscheuen Jägers sechsmal lichtempfindlicher als bei uns Menschen. Wir bräuchten ein starkes Nachtsichtgerät, um da auch nur annähernd mithalten zu können. Neue Heimat für die Wildkatze Auch die Ohren des Luchses sind ganz auf Empfang gestellt. Noch aus gut 65 Metern vernimmt die ortungsstarke Katze das Rascheln einer Maus. Das schafft selbst der aufmerksamste Hund nicht. Trotz seiner angeborenen Stärken und Instinkte braucht der Luchs unsere ganze Aufmerksamkeit, denn die Wiederbesiedlung Deutschlands, ausgehend von den Nationalparks Bayerischer Wald, Harz und Sächsische Schweiz, durch das einst unbarmherzig verfolgte Raubtier steckt erst in den Anfängen und wird durch illegale Abschüsse immer wieder zurückgeworfen. Luchs zieht nach Rheinland-Pfalz Der Luchs soll wieder durch den Pfälzerwald streifen dürfen. Dies ist der vorbildliche Leitgedanke einer engagierten Projektgruppe, welche die faszinierende Großkatze in ihrem einstigen Lebensraum auswildern möchte. Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Auf rund 1.800 Quadratkilometern, dies entspricht der halben Fläche Mallorcas, bietet das von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat ausgezeichnete Bedingungen für den äußerst mobilen Luchs. STECKBRIEF Klasse: Säugetiere Grösse: 80–120 cm Gewicht: 15–30 kg Alter: 15–20 Jahre Nahrung: Reh, Hase, Wildschwein, Gams Verbreitung: nördliche Halbkugel (Eurasien) Ursprüngliche Herkunft: unbekannt Natürliche Feinde: Wolf Sozialverhalten: Einzelgänger VERBREITUNG Täglich 10 Kilometer Laufstrecke Der Luchs erlegt pro Woche durchschnittlich ein Reh oder eine Gams – rund 60 Tiere pro Jahr. Schlägt ein Überraschungsangriff fehl, verfolgt er die Beute nicht weiter. Er ist zeitgleich mit seinen Beutetieren fast immer am Abend und in der Nacht aktiv und durchstreift dabei feste Reviere, in denen er keine anderen erwachsenen Tiere des gleichen Geschlechts duldet. Denn wie die meisten Katzen ist der seltene Jäger Einzelgänger und benötigt aufgrund seines hohen Bewegungsdranges Reviergrößen, die mehrere Hundert Quadratkilometer umfassen können. Mit aktuell 32 Prozent Waldanteil am Staatsgebiet bietet die Bundesrepublik einer Wiederkehr des Luchses ausreichend Raum – wir sollten dieses großzügige Angebot von Flora und Fauna nutzen. GEFÄHRDUNG Immer wieder fallen vor allem Jungluchse auch dem Straßenverkehr zum Opfer. Wilderei oder Verluste durch Verkehrsunfälle können insbesondere kleine Populationen stark beeinflussen. Die Zerschneidung von Lebensräumen kann daher als eine der Hauptgefahren angesehen werden. In Deutschland wird die Katzenart in der nationalen Roten Liste als stark gefährdet gelistet. 25 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 25 17.12.15 14:21 BUBO BUBO UHU Wenn der Uhu seinen Ruf durch Deutschlands Wälder schallen lässt, kann das schon mal den Eindruck erwecken, als könne der Eulenvogel seinen Namen singen: Uh-uh, Uh-uh, Uh-uh … Einst ausgerottet, ist Europas größte Eulenart in allen unseren Bundesländern und sogar in Stadtstaaten wie Hamburg wieder nachtaktiv. Bei Dunkelheit ist der Tagträumer hellwach und profitiert von seinem ausgeprägten Hör- und Sehvermögen. Klebt der Uhu in seinen Ruhezeiten förmlich auf dem Ast, stürzt er sich als Nachtjäger blitzschnell auf seine vorher ausgemachte Beute. Ausgewachsen hat das wachsame Tier mit seinem um 270 Grad drehbaren Kopf keine natürlichen Feinde, jedoch werden Stromleitungen, der Verkehr und Störungen am Brutplatz dem Uhu immer wieder zum Verhängnis. LACERTA BILINEATA SMARAGDEIDECHSE Eine heimische Tierart, so farbenprächtig und nuancenreich wie ein grüner Edelstein – man muss nicht lange erklären, warum die Smaragdeidechse zu ihrem Namen kam. In Deutschland kennen wir zwei Arten dieses beeindruckenden Schuppenkriechtiers: die Östliche und die Westliche Smaragdeidechse. Während erstere nur noch vereinzelt in Brandenburg und Bayern zu finden ist, beschränkt sich der geringe Bestand der Westlichen Smaragdeidechse auf Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Neben einer beinahe identischen Optik haben die beiden seltenen Echsenarten eine weitere Gemeinsamkeit: Sie zählen vor allem durch den massiven Verlust an Lebensräumen zu der am stärksten gefährdeten Tiergruppe der Kriechtiere in Deutschland. 26 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 26 17.12.15 14:21 BOMBUS DISTINGUENDUS DEICHHUMMEL Bei der Deichhummel kommen selbst Physiker ins Grübeln, denn aufgrund ihrer Aerodynamik, ihres Gewichts und ihrer Flügelfläche kann sie theoretisch gar nicht fliegen. Weil die Flügel jedoch biegsam sind, wirbeln diese wie Rotoren und machen aus dem dicken Brummer einen natürlichen Hubschrauber. Leider wird die Luft für das leistungsstarke Insekt – es kann das Zweifache seines Körpergewichts tragen – immer dünner. Die Deichhummel ist stark gefährdet, bis auf ein paar Einzelfunde vor allem in Küstennähe ist die Deichhummel quasi deutschlandweit ausgestorben. Gründe für den Verlust dieses wichtigen Bestäubers sind eingeschränkte Lebensräume und der damit verbundene Nahrungsmangel. EMYS ORBICULARIS EUROPÄISCHE SUMPFSCHILDKRÖTE Sie ist seit circa 200 Millionen Jahren auf der Erde, überlebte die Dinosaurier und hätte beinahe in Deutschland ihr Ende gefunden. Die Sumpfschildkröte ist unsere einzige Schildkrötenart – und soll es noch lange bleiben, obwohl sie in Deutschland kaum noch geeigneten Lebensraum findet. Mit einer Ausnahme: Im seenreichen Brandenburg werden – wenn auch wenige – Restpopulationen nachgewiesen. Daher kommt neben Wiederauswilderungen in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz dem Schutz der Sumpfschildkröte in der Uckermark eine ganz besondere Bedeutung zu. Weitere Flächenankäufe sollen auch zukünftig zur Sicherung der Sumpfschildkröte und ihrer natürlichen Lebensräume beitragen, auch wenn der „Neubürger“ Waschbär neue Gefährdungen besonders für Gelege und Jungtiere mit sich bringt. 27 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 27 17.12.15 14:21 MUSTELA LUTREOLA EUROPÄISCHER NERZ Könnte man die Abertausend Nerzmäntel, die in deutschen Kleiderschränken ungetragen hängen, wieder lebendig machen, müssten wir uns um den Europäischen Nerz weniger Gedanken machen. Das Mardertier mit dem begehrten dunkelbraunen, seidenen Fell ist bei uns infolge von Jagd, Gewässerverbauung, Krebspest und Verdrängung durch den „Neubürger“ Mink (Amerikanischer Nerz) ausgestorben. Bereits 1925 wurde in Deutschland das letzte bekannte wilde Exemplar erlegt. Die gute Nachricht: Seit 2006 im Saarland und seit 2010 in Niedersachsen werden Europäische Nerze erfolgreich dort in die Freiheit entlassen, wo der Mink nicht vorkommt. Ein kleiner Schritt, um eine der seltensten Säugetierarten Europas vor dem endgültigen Aussterben zu bewahren. (Wiederansiedlung) CRICETUS CRICETUS FELDHAMSTER Von der einstigen Ernteplage zur stark gefährdeten Tierart – das Schicksal des Feldhamsters macht einmal mehr klar, welche Spezies bei der Durchsetzung menschlicher Interessen den Kürzeren zieht. Wer trotz der dezimierten Populationen einen der putzigen Feldbewohner mit buntem Fell und aufgeplusterten Backen sichtet, könnte ihn für einen entlaufenen, zu groß geratenen Goldhamster halten. Die Intensivierung der Landwirtschaft, verbunden mit einer industriellen Feldbewirtschaftung, sowie der Verbrauch hamsterfreundlicher Flächen für Straßen und Häuser sind die Hauptursachen für den Niedergang der einst so gesunden Bestände in der Mitte Deutschlands und sein völliges Aussterben im Norden. 28 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 28 17.12.15 14:21 PHOCOENA PHOCOENA SCHWEINSWAL Wer mal einen Wal aus der Nähe sehen möchte, muss nicht extra nach Kanada, Neuseeland oder Südafrika reisen. Rund die Hälfte aller Walarten ist nämlich auch in europäischen Gewässern zu Hause. Die beiden Meere vor unserer Haustür hat der Schweinswal zum Fressen gern. Das Walschutzgebiet vor Sylt und Amrum zählt zu den besten Beobachtungsgebieten überhaupt. Hier zieht der Schweinswal seine Jungen auf. Mit einem Fernglas lassen sich die Tiere sogar vom Strand aus beobachten. Trotz erheblicher Schutzmaßnahmen ist der Bestand des Schweinswals rückläufig. In der Ostsee lässt sich der auch Kleiner Tümmler genannte Wal immer weniger blicken. Meeresverschmutzung sowie vor allem der unbeabsichtigte Beifang in Fischereinetzen dezimieren den Säuger; auch der Baulärm im Zusammenhang mit Offshore-Windenergie bringt Gefahren mit sich. VANELLUS VANELLUS KIEBITZ Gäbe es in der Natur einen Wettbewerb für die schönste Frisur, käme der Kiebitz garantiert bis ins große Finale. Dank seiner auffälligen schwarzen Federtolle besitzt der zudem stimmlich überzeugende Bodenbrüter echte Showqualitäten. Mit seinen artistischen Balzflügen und den typischen „Kiwitt-kiwitt“-Rufen glänzt das Talent darüber hinaus auch am Himmel. Sein in der Sonne metallisch-grün schimmernder Federmantel verrät den geschickten Flugkünstler schon von Weitem. Immer seltener kann man ihn allerdings in Deutschland beobachten: Um etwa 75 Prozent sind seine Bestände in den letzten 25 Jahren eingebrochen. Als wichtigste Artenschutzziele gelten der Erhalt von Grünland und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen während der Brutzeit. 29 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 29 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 30 17.12.15 14:21 CICONIA NIGR A SCHWARZSTORCH Selbst wer nicht an den Klapperstorch glaubt, wird jetzt überrascht sein. Meister Adebar hat vielen von uns seinen kleinen Bruder verschwiegen. Höchste Zeit, den seltenen und bedrohten Schwarzstorch kennenzulernen. 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 31 17.12.15 14:21 NOCH IMMER IN DEN ROTEN ZAHLEN Wer spontan einen Storch beschreiben soll, wird bestimmt von einem großen weißen Vogel mit langen Stelzen erzählen. Klar, den Weißstorch kennt wohl jeder, reichlich unbekannt ist hingegen der scheue Schwarzstorch. D a gibt es einfach kein Vertun: Der Schwarzstorch ist auf den ersten Blick das optische Gegenteil von seinem weiß gefiederten Bruder. Unter den 19 weltweit bekannten Storchenarten ist er auch noch das Familienmitglied mit dem größten Verbreitungsareal. Obwohl der Schwarzstorch quasi in großen Teilen Afrikas, Asiens und Europas zu Hause ist, zählt eine Sichtung des segelnden Langstreckenfliegers zu den eher seltenen Momenten im Leben eines Tier- und Vogelfreundes. Eine Familie, zwei Charaktere Gemessen an seinem riesigen Verbreitungsraum ist der Bestand des Schwarzstorchs ein Klacks. Von den weltweit geschätzten 20.000 Brutpaaren wählen nur etwas mehr als 500 unser Land zu ihrem Sommerquartier. Obwohl es in Deutschland und im übrigen europäischen Raum nur zwei Storchenarten gibt, sind sich diese ziemlich fremd. Der kulturscheue Schwarzstorch bevorzugt die einsame Natur und fühlt sich im Gegensatz zu seinem vor allem von Dächern klappernden Verwandten von der Zivilisation schnell gestört. Übrigens wurde der Schwarzstorch aufgrund seiner dunklen Farbe oft als Verkünder von Unheil gesehen. Damit steht er im Gegensatz zum Weißstorch, der in Norddeutschland auch Adebar genannt wird: Das heißt übersetzt Glücksbringer. Lieber Baumhaus statt Dach Der empfindliche Schwarzstorch benötigt für seinen Horst Bäume – vor allem alte Buchen – mit breiten Kronen und starken Ästen im oberen Stammbereich. Hat der Vogel seinen vielfach über 100 Jahre alten Horstbaum gefunden, wird er ihn auch in den Folgejahren nutzen. Jedes Frühjahr kehrt er paarweise in die heimische Kinderstube zurück und bereitet seine dort geschlüpften Jungen auf den spätsommerlichen Rückflug vor. Nur jedes dritte Jungtier wird die beschwerliche Reise und den Aufenthalt im afrikanischen Winterquartier überleben. Der Schwarzstorch ist tagaktiv und bevorzugt für seine Jagd nach Nahrung für sich und seinen Nachwuchs abgeschiedene Wälder mit Tümpeln und kleinen Bächen. Diese vollkommen ursprünglichen Bruthabitate mit ernährungsrelevanten Wasserinsekten, Larven und Köcherfliegen sind bei uns kaum noch vorhanden. STECKBRIEF Klasse: Vögel Grösse: ca. 100 cm Spannweite: ca. 190 cm Gewicht: ca. 3 kg Alter: 20–30 Jahre Nahrung: Fische, Frösche, Kleinsäuger, Insekten, Wasserpflanzen Zugvogel: ja Verbreitung: Europa, Asien, Afrika Lebensraum: ungestörte Wälder, vor allem Laub- und Mischwälder mit Freiflächen Jahresbrut: 1 Eieranzahl: 3–5 VERBREITUNG Weitere Nahrungsplätze fehlen Die Not des Schwarzstorchs macht Naturschützer erfinderisch. Dort, wo geeigneter Baumbestand fehlt, werden Kunsthorste als Nisthilfen angeboten. Durch neue oder renaturierte Nahrungsgewässer entstehen für den Schwarzstorch begehbare Jagdbereiche mit einem Angebot an Fischen, Fröschen und Insekten. Um Störungen am Brutplatz zu vermeiden, existieren in einigen Bundesländern gesetzliche Regelungen zum Horstschutz für den Schwarzstorch. Der störungsanfällige Vogel wird beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern in Horstschutzzonen in einem Umkreis von 100 bis 300 Metern geschützt. GEFÄHRDUNG Die Population des Schwarzstorchs hat sich ein wenig erholt und verteilt sich fast auf das gesamte Bundesgebiet. Dieser Aufwärtstrend bedeutet jedoch nicht, dass der Bestand als gesichert gelten darf. Verluste durch Verfolgung auf dem Zug und Stromschlag an Masten bleiben Risiken. Auch die Intensivierung der Forstwirtschaft hat in einigen Bundesländern die Bestandserholung wieder ins Gegenteil verkehrt. 32 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 32 17.12.15 14:21 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 33 17.12.15 14:21 MELES MELES DACHS Wenn das Erdreich einen König hat, dann ist es zweifelsohne der Dachs. Bis zu fünf Meter tief reichen die weitverzweigten Prachtbauten der größten bei uns heimischen Marderart. Seine Künste als Baumeister wurden Grimmbart, so der Spitzname des friedlichen Waldbewohners, jedoch auch zum Verhängnis. Zu Beginn der 1970er-Jahre grassierte in Deutschlands Wäldern die gefürchtete Fuchstollwut. Um die Ausbreitung dieser auch für den Menschen gefährlichen Virusinfektion einzudämmen, hat man die von Dachs und Fuchs gemeinsam genutzten Baue begast. Heutzutage nicht mehr denkbar, ist der unbeteiligte Dachs auf diese Weise ein nur selten zu beobachtendes Wildtier geworden. CANIS LUPUS WOLF Frei lebende Wölfe in Deutschland – das kann doch eigentlich nur ein Märchen sein. Und was für eins: Es begab sich zu einer Zeit, als Europa zusammenwuchs und sich die Grenzen immer weiter öffneten. Der Weg zu einem neuen Zuhause führte ein polnisches Wolfspärchen nach Ostdeutschland. In der Muskauer Heide bot ein ehemaliger Truppenübungsplatz Zuflucht. Wo einst Panzer rollten, trollten sich schnell die ersten Welpen. Eine Schätzung geht von mittlerweile rund 300 bis 350 Wölfen in Deutschland aus. Aktuelle Projekte sollen beweisen, dass die Rückkehr unseres einst ausgerotteten Mitbewohners nicht nur machbar, sondern auch verantwortbar ist. Straßenverkehr und illegale Abschüsse stellen allerdings Risiken dar. 34 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 34 17.12.15 14:21 STERNULA ALBIFRONS ZWERGSEESCHWALBE Einem wasserscheuen Stoßtaucher begegnet man nicht alle Tage, denn die Zwergseeschwalbe treibt eigentlich nur die Nahrungssuche ins nasse Element. Zumeist stürzt sich der geschickte Fischer aus dem Rüttelflug auf die Wasseroberfläche, um nach Beute zu schnappen. Unabhängig vom Jagderfolg taucht die Zwergseeschwalbe wieder auf und fliegt sofort himmelwärts. Als kleinste Seeschwalbe überhaupt ist der rund 45 Gramm leichte Fischer bei uns leider nur noch in Küstennähe anzutreffen. Die Zeiten, in denen der elegant anmutende Zugvogel in größeren Beständen auch am Bodensee, am Rhein, an Weser, Elbe und Oder brütete, gehören schon lange der Vergangenheit an. MILVUS MILVUS ROTMILAN Eigentlich hat der Rotmilan mit seiner imposanten Flügelspannweite von bis zu 185 Zentimetern alles, um sich in der Natur zu behaupten. Doch gerade für den aufgrund seines markanten Schwanzes auch Gabelweihe genannten Greifvogel trägt Deutschland eine globale Verantwortung. Über 50 Prozent des gesamten Weltbestands brüten in unserem Land. Diese jährlich etwa 10.000 bis 14.000 Brutpaare schätzen eine abwechslungsreiche, vielfältige Landschaft, wie sie nur bei uns in Mitteleuropa anzutreffen ist beziehungsweise anzutreffen war. Zunehmender Nahrungsmangel infolge einer ausgeräumten Landschaft, fehlende nestgerechte Bäume und Brutstörungen, aber auch die Bebauung mit Windkraftanlagen gefährden die Art. Seit den 90er-Jahren sind die Bestände des Rotmilans um etwa ein Drittel zurückgegangen. 35 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 35 17.12.15 14:21 LUCANUS CERVUS HIRSCHKÄFER Unter unseren gut 6.000 heimischen Käferarten ist der Hirschkäfer auf den ersten Blick zu erkennen. Vor allem die bis zu acht Zentimeter großen Männchen sind mit ihren mächtigen, geweihartigen Mundwerkzeugen unverwechselbar. Mit diesen zwei sogenannten Mandibeln ringen die männlichen Tiere um die Weibchen. Die längste Zeit seines Lebens – nämlich bis zu acht Jahre – verbringt der König der Insekten als Larve unter morschem, pilzhaltigem Eichenholz. Erst zum Ende seines Lebens verlässt das ausgewachsene Tier seine Puppenstufe zur Paarung. Da Eichentotholz immer seltener geworden ist, ist auch der Hirschkäfer immer rarer geworden. Anzutreffen sind die flugfähigen Tiere vor allem in Mitteldeutschland. RUPICAPRA RUPICAPRA GÄMSE Gämse, Gemse oder Gams? Im Zuge der großen Rechtschreibreform erhielt das Wildtier des Jahres 2012 seinen aktuellen Namen. Als Gämse wird die kletterfreudige Ziegenart bezeichnet. Wahrscheinlich pfeift der schwindelfreie Bergbewohner aber eh darauf. Denn als besonders wachsames Tier warnt die Gämse ihre Artgenossen mit einem lauten, zischenden Pfiff, wann immer etwas Ungewöhnliches geschieht. Zur vorgeschichtlichen Zeit der Neandertaler, Mammute und Säbelzahntiger war das Herdentier im gesamten mitteleuropäischen Raum ansässig. Vom Menschen gejagt, zog sich die Gämse ins unwegsame Gebirge zurück und sorgte so selbst für einen eigenen natürlichen Schutzraum. 36 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 36 17.12.15 14:21 DENDROCOPOS MEDIUS MITTELSPECHT Für den Mittelspecht wird der Wohnraum knapp. Als geschickter Zimmermeister unter den Vogelarten baut er seine Nisthöhle am liebsten in Eichen mit morschem Totholz. Auch ist er beim Herumklettern während der Nahrungssuche auf alte Bäume mit rissiger Rinde angewiesen. Diese zumeist zwischen 150 und 200 Jahre alten Waldhünen sind schon von Natur aus dünn gesät. Kommt noch die Säuberung der Wälder durch den Menschen in Form der maschinellen Forstwirtschaft hinzu, bleiben für den seltenen Verwandten des Buntspechts kaum noch geeignete Lebensräume übrig. Um dem Mittelspecht lebensnotwendig unter die Flügel zu greifen, müssen spezielle Waldinseln gesichert werden, die über einen mehrhundertjährigen Baumbestand verfügen. ALCEDO AT THIS EISVOGEL Kaum vorstellbar, dass dem gerade mal spatzengroßen Eisvogel jemals eine Feder gekrümmt wurde. Und doch galt sein farbenfrohes Gefieder lange Zeit als zierender Hutschmuck oder fliegenähnlicher Angelköder. Die Moden und Ansichten haben sich gewandelt, die Gefährdung für den Eisvogel bleibt. Eine Veränderung der Gewässer, das Trockenlegen von Feuchtgebieten, die Verhinderung von natürlichen Uferabbrüchen sowie die Wasserverschmutzung, aber auch menschliche Störungen wie Angeln in der Nähe der Bruthöhlen wirken sich dezimierend aus. Überall dort, wo Ufer renaturiert oder noch ursprüngliche Gewässerränder erhalten werden, bleiben die Populationen aber stabil oder können sich sogar erholen. 37 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 37 17.12.15 14:21 PERDIX PERDIX REBHUHN Die Bestandszahlen für unser heimisches Rebhuhn befinden sich seit den 1960er-Jahren im Sinkflug. Besonders dramatisch sind die Verluste in Niedersachsen. Dort steuert der Populationsrückgang bedrohlich auf die 100-Prozent-Marke zu – das Rebhuhn ist hier demnach im Begriff auszusterben. Wie im Nordwesten der Republik führt die Modernisierung der Landwirtschaft im gesamten Bundesgebiet zu Flächenverlusten für Fauna und Flora. Vor allem durch die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger sowie durch die Renaturierung geeigneter Lebensräume zur Brut und Kükenaufzucht können wir das Rebhuhn in seinen deutschen Arealen erhalten. Ein Blick hinüber in die Schweiz sollte uns eine ernste Warnung sein: Dort ist der ehemalige Allerweltsvogel in seinem angestammten Lebensraum ausgestorben. OSMIA PAPAVERIS MOHNBIENE Kein Geringerer als der Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein hat sich bereits 1949 für den Artenschutz der Biene starkgemacht. „Stirbt die Biene, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr“, so seine mahnende These. Nach neuesten Erkenntnissen sind wilde Sammler wie die Mohnbiene fleißiger als ihre Verwandten beim Imker: Sie sorgen für einen besonders reichen Ertrag von beispielsweise Kirschen, Erdbeeren und Melonen. Mit naturnahen Lebensräumen, blütenreichen Landschaften sowie dem weitestgehenden Verzicht auf Pflanzenschutzmittel können wir uns bei dem fleißigen Erntehelfer bedanken. 38 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 38 17.12.15 14:21 FORMICA EXSECTA GROSSE KERBAMEISE 108 Ameisenarten leben noch in Deutschland, eine ist jüngst ausgestorben. Ohne große Schlagzeile verlässt ein staatenbildendes Lebewesen die Erde, welches seit Millionen von Jahren auf unserem Planeten gelebt hat. Das bis zu acht Millimeter große Insekt mit der Einkerbung auf dem Hinterleib liebt Landschaften ohne dichte Pflanzendecke. Gerade diese besonnten Biotope mit nährstoffhaltigem Magerrasen werden immer seltener. Ein Volk der Großen Kerbameise besteht aus mehreren Hunderttausenden Individuen und einer Königin. Letztere kann bis zu 20 Jahre alt werden. Verneigen wir uns vor „Ihrer Majestät“, indem wir die Große Kerbameise und ihren emsigen Hofstaat schützen. BARBASTELLA BARBASTELLUS MOPSFLEDERMAUS Vor diesem kleinen „Vampir“ muss ganz gewiss niemand Angst haben. Die Mopsfledermaus schnappt überwiegend nur nach Faltern, aber auch Käfer und andere Fluginsekten stehen auf ihrem Speiseplan. In einer Nacht kann der pelzige Jäger rund ein Drittel seines Körpergewichtes an Nahrungstieren erbeuten. Dafür nutzt der Tagschläfer zwei Laute für eine Art Echo-Ortung: Ein Signal dient dem Aufspüren von Insekten, das andere der Orientierung. Ihren Namen hat die Mopsfledermaus tatsächlich ihrer mopsartig gedrungenen Nase zu verdanken. In Deutschland sind 25 Fledermausarten heimisch, vier davon sind vom Aussterben bedroht. Neben der Mopsfledermaus sind dies die Große und Kleine Hufeisennase sowie die Wimpernfledermaus. Hauptursachen für ihre Gefährdung sind Insektizide und Quartiersverluste. 39 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 39 17.12.15 14:21 Möchten Sie mehr über das KROMBACHER ARTENSCHUTZ-PROJEKT erfahren? Dann besuchen Sie uns unter: www.krombacher.de/artenschutzprojekt 40 15300_Sammelheft_Einzelseiten.indd 40 17.12.15 14:21 IMPRESSUM Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG, Hagener Straße 261, 57223 Krombach Bildcredits: Seite 1 links: © NABU • Seite 1 mittig oben: © Sabine Vielmo • Seite 1 mittig unten: © Robert Lehmann • Seite 1 rechts: © BMUB / Harald Franzen • Seite 2/3: © NABU / Klemens Karkow • Seite 4/5: © La Bombilla Roja – Fotolia.com • Seite 4 links: © Rafa Irusta – Fotolia • Seite 4 mittig: © Duelune – Fotolia.com • Seite 4 rechts: © Gebut – Fotolia.com • Seite 5 links: © M. R. Swadzba – Fotolia.com • Seite 5 mittig: © Dr. P. Wernicke – www.gdt-rg9.de/index.php?Mitglieder&detail=p.wernicke • Seite 5 rechts: © Scooperdigital – Fotolia.com • Seite 6/7: © Davemhuntphoto – Fotolia.com • Seite 8: © Lightpoet – Fotolia.com • Seite 9: © Duelune – Fotolia.com • Seite 10 oben: © Darren Baker – Fotolia.com • Seite 10 unten: © Lelb – Fotolia.com • Seite 11 oben: © Krzystof Wiktor – Fotolia.com • Seite 11 unten: © Wric – Fotolia.com • Seite 12 oben: © Andreas P – Fotolia.com • Seite 12 unten: © Peter Wey – Fotolia.com • Seite 13 oben: © Soru Epotok – Fotolia.com • Seite 13 unten: © o�orichard – Fotolia.com • Seite 14/15: © swa��� – Fotolia.com • Seite 16: © gebut – Fotolia.com • Seite 17: © ap – Fotolia.com • Seite 18 oben: © Carmelo Milluzzo – Fotolia.com • Seite 18 unten: © Tobyphotos – Fotolia.com • Seite 19 oben: © Nadine Haase – Fotolia. com • Seite 19 unten: © gmphotos – Fotolia.com • Seite 20 oben: © M. R. 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Wernicke – www.gdt-rg9.de/index.php?Mitglieder&detail=p.wernicke • Seite 5 rechts: © Scooperdigital – Fotolia.com • Seite 6/7: © Davemhuntphoto – Fotolia.com • Seite 8: © Lightpoet – Fotolia.com • Seite 9: © Duelune – Fotolia.com • Seite 10 oben: © Darren Baker – Fotolia.com • Seite 10 unten: © Lelb – Fotolia.com • Seite 11 oben: © Krzystof Wiktor – Fotolia.com • Seite 11 unten: © Wric – Fotolia.com • Seite 12 oben: © Andreas P – Fotolia.com • Seite 12 unten: © Peter Wey – Fotolia.com • Seite 13 oben: © Soru Epotok – Fotolia.com • Seite 13 unten: © o�orichard – Fotolia.com • Seite 14/15: © swa��� – Fotolia.com • Seite 16: © gebut – Fotolia.com • Seite 17: © ap – Fotolia.com • Seite 18 oben: © Carmelo Milluzzo – Fotolia.com • Seite 18 unten: © Tobyphotos – Fotolia.com • Seite 19 oben: © Nadine Haase – Fotolia. com • Seite 19 unten: © gmphotos – Fotolia.com • Seite 20 oben: © M. R. 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