Alle bisher erschienenen Ausgaben erhältlich unter: amazon.de/spiegel Noch mehr Geschichte! Bestellen Sie jetzt unter: amazon.de/ spiegel 01/16 Die Kolonialzeit – Als Europa die Welt beherrschte 06/15 Die Reformation – Aufstand gegen Kaiser und Papst 05/15 Rom – Aufstieg und Fall der Republik 04/15 Die Bombe – Das Zeitalter der nuklearen Bedrohung 02/15 Israel – Land der Hoffnung, Land des Leids 01/15 Herrscher, Ketzer, Minnesänger – Die Menschen im Mittelalter www.spiegel-geschichte.de 03/15 Die DDR – Leben im sozialistischen Deutschland www.klett-cotta.de Der Kampf um Freiheit – wie ein Jahr die Welt veränderte. GESCHICHTE Sich an die eigene Nase fassen gilt sprichwörtlich als Eingeständnis: Ich mache auch Fehler, wie die anderen. Im alten Zweistromland aber war die Geste täglich zu sehen – so nämlich betete man zu den Göttern. Karen Radner, Vorderasien-Historikerin und seit 2015 Professorin in München, animierte die SPIEGEL-Redakteure beim Gespräch gleich zu praktischen Übungen. Johannes Saltzwedel und Matthias Schulz, die dieses Heft konzipiert haben, erfuhren von der begeisterten Keilschriftexpertin, dass die uralten Aktennotizen „eine Art Gegenwelt“ eröff- Saltzwedel, Radner, Schulz in München nen, in der sich sogar Einzelschicksale verfolgen lassen. „Mit einem assyrischen Beamten oder Gelehrten um 700 v. Chr. könnten wir uns sehr niveauvoll und anregend über die aktuellen Probleme unserer Zeit unterhalten“, meint Radner (Seite 58). © Mark Webster Photography APRIL 2016 PETER SCHINZLER / DER SPIEGEL HAUSMITTEILUNG MONIKA KEILER / DER SPIEGEL In Zeiten, wo vor Ort die kulturellen Zeugnisse der Sumerer, Akkader und Assyrer zum Ziel zerstörungswütiger IS-Terrormilizen geworden sind, fühlen sich Museen in aller Welt besonders verantwortlich für ihre Schätze. In Berlin ist Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums, Herr der Tontafeln. Er gab SPIEGEL-Mitarbeiterin Saskia Kerschbaum ein Privatseminar: von den Völkerschaften, die das Aufzeichnungssystem etliche Tausend Jahre lang nutzten, über den handgeschriebenen Katalog bis zur Handhabung der fragilen Kostbarkeiten. Manche Täfelchen sind so fein beschriftet, dass auch der Experte nicht ohne Lupe Kerschbaum, Hilgert in Berlin auskommt (Seite 44). Simon Hall 1956 Welt im Aufstand Aus dem Englischen von Susanne Held 479 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, mit zahlreichen Abbildungen € 24,95 (D) | ISBN 978-3-608-94859-2 Selbst die Klangwelt der Kulturen zwischen Euphrat und Tigris gibt den 1956 war eines der außergewöhnlichsten Jahre des Fachleuten ihre Geheimnisse preis. Johann Grolle, SPIEGEL-Korrespondent in Boston, konnte an der Eliteuniversität Harvard nachgebaute Instrumente wie die berühmte Leier aus Ur besichtigen und deren Hüter, den Archäomusikologen Gojko Barjamovic, befragen. Dabei erfuhr er nicht nur, wie reichhaltig das Instrumentarium war – Trommeln, Lauten, Harfen, Flöten, Schellen und vieles mehr. Barjamovic zeigte ihm auch, worauf er besonders stolz ist: eine Tontafel aus Ugarit, deren Schreiber tatsächlich versucht hat, mit eigens erfundenen Symbolen die Musik zum Text festzuhalten (Seite 54). 20. Jahrhunderts: Rund um den Globus erhoben die SPIEGEL GESCHICHTE 2 | 2016 3 Menschen ihre Stimmen, um »Freiheit« zu fordern. Simon Hall schildert die turbulenten Ereignisse dieses Jahres und entfaltet zugleich das große Panorama einer Zeitenwende. 40 44 Reich geschmückt: Die Dienerinnen, die der sumerischen Königin Puabi ins Grab folgen mussten, trugen kostbares Geschmeide. 36 Göttliche Gärung Die Erfindung des Biers – ein Meilenstein der Zivilisation 6 Aufbruch in die Zivilisation Das alte Mesopotamien in Bildern 14 Am Anfang war das Brot Wie im Zweistromland die ersten Städte entstanden 38 40 Die erste Metropole der Menschheit In den Königsgräbern von Ur fand man edelste Preziosen 44 Epochale Erfindungen 46 „Porsche des Altertums“ 51 Pötte für Millionen Dank der Töpferscheibe wurde Keramik zum Massengut 4 AKKAD UND BABYLON 64 52 Stolzer Pufferstaat Das Reich Elam, Dauerrivale des Zweistromlands 54 Silberne Leier Wie klang Musik in Mesopotamien? Imperator aus dem Nichts Die Geschichte Sargons I. ist von Legenden überwuchert 72 Die Lapislazuli-Straße Edle Rohstoffe kamen aus weiter Ferne 74 „Unverschämt gut“ Der Assyriologe Stefan Maul über das Gilgamesch-Epos Die Wirkung des Streitwagens 35 Besuch bei Noah „Der König als Gärtner“ SPIEGEL-Gespräch mit der Historikerin Karen Radner Bürokratie in Ton Die Sage von Gilgamesch ist der älteste bekannte Heldenstoff der Weltliteratur Mesopotamien war das Land des Fortschritts 34 58 Die Keilschrift ließ Wirtschaft und Geistesleben aufblühen Klima und Kanalbau machten die Stadt Uruk groß 32 Der Totenschatz Dem Himmel so nah Stufentempel für die Götter Holz musste man importieren – notfalls mit Gewalt DAS LAND SUMER 24 Zedern als Beute 56 Sonne und Mond, Sturm und Gewitter Die komplizierte Götterwelt 77 Der Garten Gottes Sehnsucht nach dem Paradies 78 Der König, der gerecht sein wollte Hammurapis Sammlung von Rechtssätzen war gleichermaßen hart und lebensklug SPIEGEL GESCHICHTE 2 | 2016 (LINKS); AKRABATTI - DOMINGIE / AKG IMAGES IN DIESEM HEFT Himmelskalender in Keilschrift für den Perserkönig Artaxerxes III., um 348 v. Chr. CM DIXON / HERITAGE IMAGE / PICTURE ALLIANCE / DPA Kopf- und Halsschmuck aus den Königsgräbern in Ur, um 2600 v. Chr. Über Jahrtausende diente die Keilschrift zur Aufzeichnung wichtiger Fakten – länger als bis heute das lateinische Alphabet. Sie passte sich sogar verschiedenen Sprachen an. 126 Dass die uralten Ziegel des Ischtar-Tors noch so prächtig glänzen, ist der Sorgfalt des großen Archäologen Robert Koldewey zu danken. 90 Für Gegner der Zentralmacht gab es im Assyrerreich kein Pardon. Nach Eroberungen wurden die Führer der unterlegenen Völker grausam gefoltert. 81 82 Das Ischtar-Tor aus Babylon im Vorderasiatischen Museum in Berlin Prinzessin im heiligen Zorn 102 Die erste Dichterin und ihre Götterlieder 104 Brandzeichen auf der Haut 106 84 Jupiter im Trapez Mit Sonnengöttin und Streitwagen 109 116 ASSYRIEN UND SEINE NACHBARN Der Alltag der Mesopotamier wirkt erstaunlich vertraut Die Mauern der Welt Das Geheimnis der heiligen Huren 133 Semiramis und ihre Gärten 134 Die Reise nach Arabien Nabonid, letzter Herrscher auf Babylons Thron 137 Buchempfehlungen Tipps zum Weiterlesen Herr der Bücher Kaviar im Wüstenschloss Paradiesischer Park Mit Anregungen, Fragen oder Kritik wenden Sie sich gern an die Redaktion: [email protected] Der Amateur-Archäologe Max von Oppenheim „Choreografie des Grauens“ DAS NEUE BABYLON Warum agierten die Herrscher Assyriens häufig so brutal? 98 Assyriens Streitmacht Assurbanipal war ein gelehrter und grausamer König Die Blütezeit der Hethiter 90 „Du musst Ehrgeiz haben“ Sex im Dienst der Götter? 110 130 Das Reich von Urartu Wo Sargon II. residierte, wüten jetzt IS-Terroristen Die babylonischen Sterndeuter waren ihrer Zeit mathematisch weit voraus 88 Burgen in den Bergen Die Kunst der Belagerung Sklaverei in Mesopotamien INTERFOTO (LINKS); JAN-PETER BOENING / ZENIT / LAIF Kopf eines Herrschers, im 2. Jahrtausend v. Chr. 118 Das Schwert Jahwes In der Bibel gilt Nebukadnezar als das Unheil in Person Kronjuwelen im Keller 126 Ein gewaltiger Schatzfund erlaubt auch soziale Einblicke Babylon in Berlin Das Ischtar-Tor – ein Monument deutscher Archäologie Titelbild: Die Paläste von Nimrud Foto: fai/cultureimages 3 Hausmitteilung | 137 Impressum | 138 Vorschau SPIEGEL GESCHICHTE 2 | 2016 5 GEORG GERSTER / KEYSTONE Aufbruch in die Zivilisation 6 In den fruchtbaren Flusstälern des Zweistromlands wuchs die erste Hochkultur der Menschheit heran: Hier entstanden mächtige Stadtstaaten. DIE ZIKKURAT BEI TSCHOGHA ZANBIL südöstlich der Stadt Susa wurde um etwa 1250 v. Chr. erbaut. Noch heute ragen die Reste des Tempelturms 25 Meter in die Höhe; ursprünglich maß er wohl an die 50 Meter – bei einer Seitenlänge von über 100 Metern. 7
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