In der Krise ist nach der Krise – danach weiter wie vorher

Schlanke Abläufe im Office: Lean durch 5S? Oder wie kann man das
Potenzial heben?
Autor Dr. Thomas Klevers
Schon in früheren Artikeln habe ich das
Thema Lean Office aufgegriffen. Wenn ich
das nun erneut mache, dann aus dem Wissen
heraus, dass im Office noch erhebliche Potenziale schlummern.
durch digitale Dokumente ersetzt, kann man
eine erhebliche Verbesserung bzgl. Aufwand
und Zeiten erreichen. Das ist dann "Smart
Lean": die Unterstützung von Prozessoptimierungen durch moderne IT-Technik.
Dazu zunächst die Frage: Was ist "Office"?
Nach meinem Verständnis zählen dazu alle
Bereiche eines Unternehmens, in denen kein
Material bewegt und verarbeitet wird – wenn
man von Papier absieht. Natürlich sind diese
Bereiche auch an der Wertschöpfung eines
Unternehmens beteiligt, weshalb ich die Aufteilung in "Lean Production" und "Lean Office"
auch für fragwürdig halte. (Besser wäre vielleicht der Begriff "Lean Value Adding".) Dazu
gehört der Vertrieb genauso wie die Konstruktion, die Disposition, das Supply Chain Management – aber auch Personal, Legal und
Marketing. Und mehr…
Immer noch werden bei vielen Unternehmen
Aufträge ausgedruckt und manuell weiterverarbeitet. Fertigungsaufträge werden in der AV
manuell mit Zusatzinformationen versehen
und dann als Papierstapel weitergegeben.
Excel-Listen dienen, in ausgedruckter Form,
als Zusatzinfos. Im Lager werden Entnahmescheine gedruckt und dienen als Arbeitsgrundlage. Ist das noch zeitgemäß? Ich
meine: "nein". Wir fliegen papierlos mit Boarding Pass auf dem iPhone durch die Welt,
fahren Bahn mit dem via DB-App gebuchten
online-Ticket, bestellen bei amazon ohne ein
Stück Papier – und im Office haben wir immer
noch die "gute alte Papierzeit".
Auch im Office gilt die Lean-Maxime: Verschwendung vermeiden! Effizienz steigern,
Flexibilität erhöhen, Durchlauf- und Bearbeitungszeit senken sind auch im Office stets aktuelle Ziele.
Aber wie erreichen? Mit 5S im Sinne penibel
aufgeräumter Schreibtische? Mit einem KVPProgramm, bei denen die Mitarbeitenden ihre
Büros optimieren- und nur die?
Lean Office braucht meines Erachtens weitergehende Ansätze. Eine mit 5S aufgeräumte
Arbeitsumgebung hilft sicherlich dabei, strukturierter zu arbeiten, weil man weniger suchen muss. Das Büro sollte kein unaufgeräumtes Wohnzimmer sein, aber das Aufräumen alleine ist noch nicht der Durchbruch.
5S im Office bedeutet zum Beispiel, dass Aktenstrukturen standardisiert sind, Ordnerbenennungen einheitlich und Unterlagen, welche auch immer, in standardisierter und nachvollziehbarer Form abgelegt werden. Prozesse müssen strukturiert sein – wir nennen
das Prozess-5S!
Wenn man jetzt noch die Papier-Unterlagen
Abläufe im Office schlank zu gestalten und
Verschwendung zu reduzieren ist keine "maleben-nebenher-Aufgabe" für vielbeschäftigte
Führungskräfte. Sie muss gut vorbereitet und
geplant werden. "Prozess-5S" ist ein erster
Schritt (nach dem Aufräumen!): Prozesse
müssen erfasst (z.B. mit Makigami), optimiert
und neu ausgerichtet werden. Meine Erfahrung dabei ist, dass die Mitarbeitenden im
Office schnell "Feuer und Flamme" sind,
wenn sie merken, dass dadurch lästige Tätigkeiten wegfallen – wer sucht schon gerne?
Auch im Office funktioniert PDCA und KVP –
allerdings in angepasster Form. Die Erfolge
bei unseren Arbeiten sind bemerkenswert –
und nachhaltig!
Wichtig ist die Unterstützung der optimierten
Prozesse mit geeigneten Tools. Die gibt es
nicht zum Null-Tarif, aber die Investitionen
rechnen sich schnell.
Gerne diskutieren meine Kollegen und ich mit
Ihnen intensiver über das Thema - sprechen
Sie uns an!
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