Fünf Jahre "Arabischer Frühling" - Friedrich-Schiller

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160401_RV_Arabischerfruehling.pdf
Fünf Jahre "Arabischer Frühling"
Ringvorlesung zu Bilanz und Ausblick der revolutionären
Entwicklungen in den arabischen Ländern startet am 11. April
Die Nachricht, dass sich der tunesische Gemüsehändler Mohamed Bouazizi öffentlich verbrannte,
weil er keine Lebensperspektive mehr für sich sah, ging um die Welt. Seine Aktion wurde zum
Funke der Revolte, die schnell als "Arabischer Frühling" bekanntwurde. Massenproteste gegen
autoritäre und korrupte arabische Regimes wurden von der Jugend der Mittelschicht initiiert und
von der breiten Zivilgesellschaft mitgetragen. Sie schürten in nahezu allen arabischen Ländern die
Hoffnung auf eine Verbesserung der Menschenrechtslage. Doch auch der rasche Erfolg der
Revolten - zunächst in Tunesien, dann in Ägypten - ermutigte die Menschen, den Unmut über ihre
Lebensbedingungen auf die Straße zu tragen und nicht länger vor der staatlichen Repression
zurückzuschrecken.
Allerdings entwickelte sich der "Arabische Frühling" in den arabischen Ländern ganz
unterschiedlich. Die erhofften positiven Entwicklungen blieben etwa in Syrien aus. Die friedlichen
Proteste wurden zu einem Stellvertreterkrieg, die verlustreichen Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Opposition halten weiter an. Die Folgen sind in Europa vor allem durch die
Flüchtlingsbewegungen deutlich zu spüren. In anderen Ländern wie Marokko und Jordanien haben
die Regime wiederum auf die sozialen Proteste reagiert und so zumindest aktuell für Stabilität
gesorgt.
Bilanz und Perspektive
Gut fünf Jahre liegt der Beginn des "Arabischen Frühlings" nun zurück. Grund genug für die Jenaer
Arabistik, Bilanz zu ziehen und Perspektiven für zukünftige Entwicklungen vorzustellen. Dafür
haben der Islamwissenschaftler Prof. Dr. Tilman Seidensticker und Prof. Dr. Norbert Nebes,
Lehrstuhl für Semitische Philologie und Islamwissenschaft, eine Ringvorlesung an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) organisiert. "Wir möchten nicht nur Studierenden,
sondern auch dem außeruniversitären Publikum die Möglichkeit geben, sich über die Hintergründe
der aktuellen Entwicklungen im arabischen Raum zu informieren und eine wissenschaftliche
Einschätzung des Ganzen zu erhalten", so Prof. Seidensticker. Der Islamwissenschaftler wird am
11. April die Vorlesungsreihe mit einer Einführung zur politischen Landschaft der arabischen Welt
um 18 Uhr in der Aula des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) eröffnen. In den
folgenden sechs Veranstaltungen geben Experten aus dem gesamten Bundesgebiet ihre
Einschätzungen zu den Entwicklungen in den einzelnen Ländern ab. Die öffentliche Ringvorlesung
eignet sich auch für Schulklassen, betont Prof. Seidensticker: "Wir haben schon die ein oder
andere Anfrage von Schülern erhalten, die diesem Thema ihre Seminarfacharbeiten widmen."
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und finden montags in der Aula der FSU Jena statt. Weitere
Informationen sowie das vollständige Programm sind zu finden unter:
http://www.oriindufa.uni-jena.de/arabischer_fruehling.html.
Fünf Jahre "Arabischer Frühling"
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Auf einen Blick:
Ringvorlesung "Fünf Jahre 'Arabischer Frühling' - Bilanzen und Perspektiven" in der Aula im
Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) der Friedrich-Schiller-Universität Jena, montags
18-20 Uhr. Start: 11. April 2016.
Kontakt:
Prof. Dr. Tilman Seidensticker, Prof. Dr. Norbert Nebes
Institut für Orientalistik, Indogermanistik, Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Löbdergraben 24a
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944865, 944851
E-Mail: [email protected]; [email protected]
Meldung vom: 01.04.2016 10:02 Uhr
Ringvorlesung zu Bilanz und Ausblick der revolutionärenEntwicklungen in den arabischen Ländern startet am 11. April
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