Monatliche aktuelle Obst- und Gartenbautipps Februar / März Fällen und Roden Bäume und Sträucher in der freien Landschaft dürfen nach dem Naturschutzgesetz ab dem 1. März nicht mehr gerodet oder auf den Stock gesetzt werden. Der nächste Termin zum Fällen und Roden fällt erst wieder in den Oktober. Pflegeschnitte dürfen aber nach wie vor durchgeführt werden. In vielen Städten und Gemeinden bestehen Baumschutzsatzungen. Informieren Sie sich deshalb rechtzeitig für den Herbst bei dem für Sie zuständigen Umwelt- oder Grünflächenamt darüber, welche Gehölze geschützt sind und welche Ersatzpflanzungen vorgenommen werden müssen. Mobile Obstbäume Wer später als Mitte bis Ende März noch Gehölze pflanzen will, kann aus der Not eine Tugend machen. Schwach wachsende Obstarten können auch sehr gut in Töpfe, Container oder Kübel gepflanzt werden. Dadurch sind sie mobil und können an verschiedenen Orten stehen, z. B. als gestalterisches Element auf Terrasse oder Balkon, als Sichtschutz oder als natürliche Begrenzung. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass die Gehölze auf einer schwach wachsenden Unterlage veredelt sind. Damit die Bäume schön kompakt bleiben, wird beim Schnitt, ähnlich wie bei der Bonsai-Kultur oder bei der Formobst-Erziehung, viel mit Sommerschnitt und dem Pinzieren langer Triebe gearbeitet. Wichtig: Wässern und das Düngen nicht vergessen. Der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Brombeeren und Himbeeren schneiden Spätestens jetzt werden die "abgetragenen" Ruten von Brombeere und Himbeere direkt am Boden abgeschnitten. Herbsthimbeeren (z. B. 'Autumn Bliss') lassen sich auch einjährig ziehen, das heißt, alle Ruten werden komplett abgeschnitten und die Früchte dann ab Spätsommer an den neu austreibenden Ruten geerntet. Blutlaus an Äpfeln Die ersten Kolonien der Blutlaus können sich jetzt an Schnitt- und Wundstellen bilden. Diese erkennen Sie an den wachswollartigen Ausscheidungen. Ein vorsichtiges, mechanisches Abbürsten reicht zu Beginn der Entwicklung für die Bekämpfung meist aus. Vergleichen Sie hierzu auch den Pflanzenschutzbeihefter in Obst & Garten Heft März 2016. Schnitt der Kiwi Kiwis werden ähnlich wie Tafeltrauben geschnitten. Man schneidet die nicht zum Stockaufbau benötigten, einjährigen Fruchttriebe auf 3 bis 5 Knospen zurück. Die Schnittstellen können jetzt bereits bluten, die Wunden verschließen sich aber nach wenigen Tagen wieder. Das Bluten bedeutet eine gewisse Schwächung der Pflanze. Wer es vermeiden will, muss früher mit dem Schnitt beginnen. Laubgehölze Bereits kurz nach dem Austrieb beginnen die Raupen der Gespinstmotte mit ihrem Fraß an den Knospen und jungen Blättern. Die charakteristischen Gespinste werden erst später gebildet. Am besten können Sie die Gespinstmotten bekämpfen, indem Sie die Gespinste frühzeitig entfernen, also vor dem Verpuppen der Larven im Sommer. Der Fachhandel bietet ferner biologische Präparate an, die ausschließlich auf den Organismus von Raupen wirken. Monatliche aktuelle Obst- und Gartenbautipps Januar Beerensträucher und Obstbäume schneiden Johannisbeer- und Stachelbeersträucher nur an frostfreien Tagen schneiden. Stark wachsende Obstbäume sollten jetzt noch nicht geschnitten werden. Der Grund hierfür liegt in der zum Frühjahr zunehmenden Anreicherung von Bildungsstoffen in den Trieben. Werden die Triebe früh geschnitten, gehen relativ wenig Stoffe verloren. Erfolgt der Gehölzschnitt spät, gehen dem Gehölz mehr Aufbaustoffe verloren und der Zuwachs verringert sich. Apfel- und Birnbäume, die im vergangenen Jahr stark gewachsen sind und wenig getragen haben, werden deshalb erst im März bzw. Anfang April geschnitten. Wer sich mit dem Obstbaumschnitt noch nicht auskennt, sollte Schnittkurse der Obstund Gartenbauvereine besuchen und die Kenntnisse durch ein gutes Fachbuch vertiefen. Schnittregel für Obstgehölze Starker Winterschnitt bedeutet stärkeres Wachstum, schwacher Winterschnitt schwächeres Wachstum. Winterschnitt fördert das Triebwachstum. Sommerschnitt reduziert es und fördert die Fruchtbarkeit. Schnitt von Reisern Im Januar können für die Veredlung noch Reiser von Apfelsorten geschnitten werden, vorausgesetzt, sie haben noch nicht angetrieben. Wählen Sie Reiser von gut belichteten Baumpartien aus und bewahren Sie sie in feuchtem Sand im kühlen Keller auf. Für Steinobst insbesondere Süßkirschen ist der Zeitpunkt jetzt zu spät. Feldsalat zur Mittagszeit schneiden Feldsalat kann in der lichtarmen Winterzeit einen erhöhten Nitratgehalt aufweisen. Schneiden Sie daher die Blattrosetten bevorzugt um die Mittagszeit. Das Tageslicht verwandelt einen Großteil des Nitrats zu unschädlichen Stoffen. Glasierte Apfelstücke Im Winter steigt der Appetit auf Süßes. Nutzen Sie doch mal einen Abend, um Apfelstücke zu glasieren. Dazu wird eine Lösung aus 500 g Zucker und 250 ml Wasser so lange gekocht, bis sie zähflüssig ist. Wenden Sie die vorher kurz in kochendes Wasser getauchten Apfelstücke in der Zuckermasse. Danach werden sie zum Trocknen ausgelegt oder aufgespießt. Apfelrezept Noch ein Apfelrezept: Über der Heizung aufgehängte oder auf Backpapier gelegte Apfelringe trocknen schnell, verströmen ein angenehmes Aroma und befeuchten die Raumluft. Die gesunde Süßigkeit lässt sich den ganzen Winter aus in Scheiben geschnittenen Äpfeln aller Sorten leicht gewinnen. Welche Sorten am besten schmecken, sollten Sie selbst ausprobieren. Gegen das Oxidieren, also Braunwerden, hilft ein kurzes Bad in verdünnter Zitronensäure. Scharfe Vinaigrette Schon mal probiert, eine eigene scharfe Vinaigrette anzusetzen? Die getrockneten Schoten der Pfefferpaprika aus der Herbsternte werden dafür zerrieben und mit Oliven- und Sonnenblumenöl vermischt. Dazu kommen ein guter Schuss Essig, verschiedene Kräuter sowie Pfeffer. Das trockene Fruchtfleisch sorgt dabei hauptsächlich für die gute Farbe und die Samen liefern die Schärfe. Vorsicht: Waschen Sie nach dem Zerreiben der Paprika sehr gründlich die Hände. Kleinste Spuren der Inhaltsstoffe brennen nämlich teuflisch auf Schleimhäuten und empfindlichen Hautpartien!
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