Alle stehen hinter den Altländern Das Deichfoto zeigt Mittelnkirchens Ortsmitte mit dem Gasthaus „Op’n Diek“. Foto Tiemann ALTES LAND. Kreistag votiert für den Schutz der Häuser auf dem Deich – Grüne gehen auf Konfrontationskurs zum eigenen Minister Der Stader Kreistag stellt sich geschlossen hinter die Interessen der Bürger, die im Alten Land Häuser auf den Deichen entlang der Este und Lühe bewohnen. Das höchste politische Gremium im Landkreis unterstützt einstimmig einen Antrag der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Deichschutz und Bestandsschutz in Einklang zu bringen und das Existenzrecht historischer Dörfer anzuerkennen.Die Abstimmung erfolgte auf Initiative des Jorker Kreistagsabgeordneten Gerd Lefers (Freie Wählergemeinschaft), der die Abstimmung auf die Tagesordnung gebracht hatte. „Schön, dass die CDU ihren Fehler ausbügeln will“, sagte Lefers. Die Christdemokraten haben die jetzige, umstrittene Version des Deichgesetztes in ihrer Regierungszeit auf den Weg gebracht. Es geht um die 50-Meter-Zone, in der im Prinzip nichts stehen darf. Das wird der historisch, über Jahrhunderte gewachsenen Struktur im Alten Land aber nicht gerecht. Das Problem: Im Land Niedersachsen gibt es so etwas nur im Alten Land. Das scheint dem Umweltministerium in Hannover nicht ganz klar zu sein. Anders sind aus Sicht der Betroffenen Sätze wie der folgende aus dem grünen Umweltministerium kaum zu erklären: „Im Interesse der Deichsicherheit der Allgemeinheit muss es Ziel sein, Deiche im Laufe der Zeit frei von Gebäuden zu haben“, heißt es da. Im Alten Land wären davon 1400 Häuser und drei Kirchen betroffen. „Das ist eine Provokation“, sagt Gerd Lefers. Die Anwohner bräuchten Rechtssicherheit. Man könne nicht in Zukunft nur mit Ausnahmegenehmigungen arbeiten. Die Androhung, eine Kulturlandschaft infrage zu stellen, rührt nach Meinung des SPD-Kreistagsfraktionschefs Hans-Uwe Hansen, daher, dass die Küstenschutzdeiche und die Deiche entlang der Flüsse für den Schutz gegen Hochwasser gleichgesetzt sind. „Es ist ein Unterschied, ob der blanke Hans dahinter tobt oder nicht“, so Hansen. Für die Grünen-Kreistagsfraktion sicherte Dr. HansJoachim Raydt aus der Samtgemeinde Lühe den Anwohnern Unterstützung zu. Dabei sei es auch egal, welche Position das Umweltministerium einnehmen würde, kündigte von der Raydt an. CDU-Kreistagsfraktionschef Helmut Dammann-Tamke nannte den Antrag seiner Fraktion einfach und offen, damit sich andere Fraktionen anschließen könnten. Er warnte vor massivem Widerstand im Ministerium gegen Änderungswünsche aus der Region. Am 2. Juni werden sich Abgeordnete der rotgrünen Landesregierung vor Ort ein Bild über die Lage machen. Hier eine Liste weiterer Unterstützer des Antrags: Gemeinderat Jork; Stadtrat Buxtehude; Ortsgruppe Jork und Kreisverband der CDU; SPD-Ortsvereine Jork und Lühe; Bürgerverein Jork; Ortsverbände Buxtehude, Lühe und Jork sowie Kreisverband der Grünen; FDP-Fraktion im Kreistag; Förderverein Lühe-Aue; Heimatverein an de Est; Tourismusverein Altes Land; Gemeinderäte Mittelkirchen und Guderhandviertel; Kirchenvorstand St. Martini, Estebrügge; Freie Wählergemeinschaft im Kreistag; Heimatverein Buxtehude; Altländer Archiv; Förderverein Buxtehuder Hafen und Este; Verein für die Anerkennung des Alten Landes als Weltkulturerbe der UNESCO; Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe.
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