Evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Stammheim April 2016 Liebe Leserin, lieber Leser, vor Kurzem tauchte bei mir eine alte verstaubte Bibel wieder auf. Dabei war es eine ganz besondere: „Die Gute Nachricht – Das Neue Testament in heutigem Deutsch, mit Farbfotos der biblischen Stätten.“ Dort befindet sich etwa neben einem Text über Jesus am See Genezareth ein Bild von dem See. Oder neben einer Passage über Jerusalem ein Grundriss der Stadt zu Jesu Zeiten. Bibel verständlich und anschaulich. Es handelt sich um meine Konfirmationsbibel. Anfangs mochte ich die Bibel vor allem wegen der vielen Bilder. Später, weil sich der Text in einfacher Sprache wie ein Artikel in einer Zeitschrift las. Erst viel später bemerkte ich den eigentlichen Schatz, den Konfirmations-Spruch auf der ersten Seite: Damit du die Zuverlässigkeit der Lehre erkennst, in der man dich unterwiesen hat. Lukas 1,4 Dieser mir zugesprochene Vers geriet nach der Konfirmation erst mal in Vergessenheit. Und doch wirkte er im Hintergrund. So kam es mir zumindest vor, als ich ihn als Erwachsener wiederentdeckte und merkte, wie viel er mit mir zu tun hat. Lukas erklärt seinen Lesern den Sinn seines Evangeliums. Die Leser schienen kritisch hinterfragend gewesen zu sein. Das passt zu mir. Gleichzeitig suchten sie wohl nach dem Wahrheitsgehalt des Evangeliums. Auch darin fand ich mich wieder: gläubig und kritisch. Zweifel zulassend, die Wahrheit suchend. Nicht nur der Vers schien mir wichtig, sondern auch seine Verpackung: Eine Bilderbibel – geradezu prophetisch für jemanden, der beruflich mit Bildern zu tun hat. Eine Bibel in heutigem Deutsch – geradezu prophetisch für jemanden, der im Beruf beim Schreiben auf verständliche Sprache achten muss. Hat das den Verlauf meines Lebens denn wirklich beeinflusst oder bilde ich mir im Rückblick nur Zusammenhänge ein, wo es gar keine gibt? Schwer zu beurteilen. Mir kam es auf jeden Fall so vor, als wären während der Konfirmation Grundsteine für mein Leben als Christ gelegt worden: Bilder, Verständlichkeit, Zweifel, Glauben, selbst nachforschen zu wollen – alles Dinge, die mich seitdem begleiten und mir wichtig sind. Das ist dann auch mein Wunsch an die diesjährigen Konfirmanden: dass etwas von dem, was sie im Konfi-Unterricht erfahren und gelernt haben, hängen bleibt und weiter wirkt. Das wünsche ich aber auch uns, die wir schon länger konfirmiert sind: dass wir die Schätze aus der Konfirmation immer wieder neu entdecken. Ihr Gerald Birkenstock DAS STREBEN NACH GLÜCK Ein Abend mit Liedern und Worten von Manfred Zoll und Mirjam Rauhut Mittwoch, 6. April, 19.30 Uhr in der Arche Zu allen Zeiten sind Menschen auf der Suche nach dem Glück. Etliche suchen es in der Ferne, andere haben es dabei ziemlich weit gebracht. Manche jagen dem Glück ewig hinterher. Doch sobald sie es am Schopfe packen wollen, verschwindet es hinter der nächsten Ecke. Vom immerwährenden Streben nach Glück singen und erzählen Mirjam Rauhut und Manfred Zoll. Sie kommen mit Gitarren, Querflöte und Stimmen, mit Liedern und Worten, Geschichten und Klängen: ein Programm voller musikalischer und inspirierender Überraschungen. Erkenntnisse aus der Glücksforschung kommen genauso zur Sprache wie Gedanken aus der Bibel. Weil es glücklich macht, gibt es auf kabarettistische Weise auch etwas zum Lachen. Mirjam Rauhut (21), ist Studentin an der Evangelischen Missionsschule Unterweissach. Manfred Zoll (55) ist Diakon und Leiter der KIRCHE UNTERWEGS e.V. Ab 19.30 Uhr beGlücken wir Sie mit einem Sektempfang, Konzertbeginn ist um 20 Uhr. Im Gemeindehaus Arche, Hornemannweg 10. HANDHARMONIKA KONZERT Sonntag, 10. April, 17 Uhr Der Handharmonika Spielring Zuffenhausen Stammheim lädt am 10. April zu seinem 14. Benefiz-Konzert in die Stammheimer Johanneskirche ein. POSAUNENCHOR Sonntag, 10. April, 9.30 Uhr Im Gemeindebrief vom Juli 2014 hat der Posaunenchor über seinen Jahresausflug im Januar in die Heimat unserer Mitbläserin Madeleine Angermayer in die Umgebung von Nördlingen berichtet. Dort hatten wir gemeinsam mit dem Heimatchor von Madeleine, dem Posaunenchor RohrbachSchaffhausen, im Gottesdienst musiziert. Am 10. April kommt nun ihr Posaunenchor zu einem Gegenbesuch nach Stuttgart. Die beiden Posaunenchöre Rohbach-Schaffhausen und Stammheim werden gemeinsam im Gottesdienst in der Stammheimer Johanneskirche mitwirken. Zu diesem Hörschmaus der Posaunen laden wir Sie herzlich ein. Albrecht Fröhlich BIBLISCHES TEXTGESPRÄCH Gleichnisse Jesu Mittwoch, 13. April, 20 Uhr Wir laden alle ein, die sich mit den Gleichnissen Jesu auseinandersetzen wollen. Die Gleichnisse gehören zu den Texten, die sich auf Jesu Verkündigung – trotz weiterer mündlicher Überlieferung – zurückführen lassen. Außerdem gewähren sie einen Einblick in die damalige Gesellschaft. Nach einer kurzen Einführung von Mareike Hilsenbek in die Welt der Gleichnisse werden wir uns mit dem Doppelgleichnis in Lukas14, 28 – 32 beschäftigen. In der Arche, Hornemannweg 10. FRAUENKREIS Als deutscher Flüchtling in Deutschland angekommen Donnerstag, 21. April, 15 Uhr Margarete Velten – ehemalige Kirchengemeinderätin – erinnert sich und lässt uns an ihren Erfahrungen als Flüchtling in Deutschland teilhaben. Im Versammlungsraum, Korntaler Str. 4a. UNSERE KONFIRMANDINNEN UND KONFIRMANDEN Konfirmation am 24. April um 9.30 Uhr in der Johanneskirche Mit dem Posaunenchor, Pfarrerin Sander und Pfarrer Mann. Abendmahl-Gottesdienst am Vorabend der Konfirmation am 23. April um 19.00 Uhr in der Arche mit Pfarrerin Sander, Jugendreferentin Tückmantel und Pfarrer Mann. Tamia Bodamer Florian Ernst Ivo Feeser Tobias Grau Philip Grüninger Selina Gutekunst Floris Holzner Natascha Keser Mika Liar Marcel Minth Alexandra Neuhaus Marvin Petzoldt Jan Schelling Saskia Schwabl Amelie Schweizer Annika Sprenger Patrick Stutz Tim Tiefenbacher Paul Jonas Weiß HEIMPARLAMENT Generation der Kriegskinder im Pflegeheim Donnerstag, 28. April, 18 bis 20.15 Uhr im Foyer des Luise Schleppe Hauses In der 10. Sitzung des Heimparlaments geht es um den Umgang mit dem Risiko der Retraumatisierung bei Bewohnerinnen und Bewohnern, die Kriegserfahrungen haben. Schlimme Erlebnisse können im Alter plötzlich auftauchen und alle Beteiligten verunsichern. Gestalt- und Traumatherapeutin Cordula Gestrich hält dazu einen Vortrag. Anschließend sollen Fragestellungen rund um das Thema mit allen Beteiligten diskutiert werden. Alle Bewohner, Mitarbeiter sowie die Stammheimer Bürger und alle Interessierte sind ganz herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Heimparlament ist eine neue Form der Bürgerbeteiligung und befasst sich mit Themen und Fragen rund um das Leben im Seniorenzentrum. Kontakt: 0711 80908-0, [email protected] PFLEGENDE ANGEHÖRIGE Die Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige trifft sich am Montag, 4. April, um 20 Uhr im Besprechungsraum des Gemeindebüros, Kameralamtsstr. 7. MARKTESSEN IM APRIL Freitags im Versammlungsraum 1. 4. Osterferien 8. 4. Alaska-Seelachsfilet mit Kartoffelsalat, Nachtisch 15. 4. Spaghetti Bolognese mit Salat, Nachtisch 22. 4. Bratwurst mit Kartoffelbrei und Rotkraut, Nachtisch 29. 4. Grünkernküchle mit Dip und Rohkostsalat, Nachtisch MITTAGSTISCH IM APRIL Mittwochs, 12 Uhr, im Gemeindehaus 6. 4. Gefüllte Flädle mit Blumenkohl – Karottenrahm und Vanilleeis mit heißen Himbeeren 13. 4. Schwarzwurzelcremesuppe, Rahmgeschnetzeltes vom Schwein mit Spätzle und Bohnengemüse sowie Karibischer Quark 20. 4. Grießklößchensuppe, Hähn chenkeule (in Rotwein eingelegt) mit mediterranemGemüse und Reis sowie Obstsalat 27. 4. Chili con carne-Suppe, Kartoffelgratin mit Schinken und gemischtem Salat sowie Joghurt TAUFSONNTAGE Taufen sollen an festen Sonntagen in der Johanneskirche bzw. in der Arche stattfinden. Die nächsten Taufsonntage sind: April: 17. 4. 2016 (Johanneskirche und Arche) Mai: 29. 5. 2016 (Johanneskirche und Arche) Juni: 19. 6. 2016 (Johanneskirche und Arche) Juli: 10. 7. 2016 (Johanneskirche und Arche) August: 14. 8. 2016 (Johanneskirche) September: 18. 9. 2016 (Johanneskirche und Arche) Oktober: 23. 10. 2016 (Johanneskirche und Arche) Dezember: 11. 12. 2016 (Johanneskirche und Arche) Taufanmeldungen bitte im Gemeindebüro bei Christa Oesterle, Telefon 80 79 43 NEUES AUS DEM KIRCHENGEMEINDERAT Archegeruch definitiv unbedenklich In letzter Zeit erreichten uns immer wieder Anfragen besorgter Gemeindeglieder wegen des typischen „Archegeruchs“, der wahlweise an „finnische Sauna“ oder „alten Keller“ erinnert. Diese haben wir daher zum Anlass genommen, ein entsprechendes Fachgutachten eines Ingenieurbüros für Baubiologie in Auftrag zu geben. Dessen Ergebnisse liegen nunmehr in einer 18-seitigen Expertise vor und wurden dem Kirchengemeinderat im öffentlichen Teil der Sitzung am 25. Februar vorgestellt. Sie bestätigen, was auch in der Vergangenheit immer wieder ausdrücklich festgehalten wurde: Alle relevanten Parameter (Schimmelpilze, Holzschutzmittel, Formaldehyd und Chloranisole) wurden untersucht. Es konnten keine erhöhten Schimmel- oder Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen werden. Die Quelle des wahrnehmbaren Geruchs ist nicht auf Schimmelbefall zurückzuführen, sondern im Zusammenhang mit der Holzkonstruktion des Gebäudes zu sehen. Bei nicht unterkellerten Montagebauten entstehen häufig ungiftige, aber geruchlich wahrnehmbare Chloranisole. Selbst bei höherer Raumlufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sind zwar höhere Konzentrationen dieser Stoffe zu erwarten, Überschreitungen des Grenz-, Richt- oder Orientierungswertes sind jedoch nicht wahrscheinlich. Fazit: Die Geruchssituation sowohl im Montagegemeindehaus als auch im Gottesdienstraum der Arche ist zwar nicht zufriedenstellend, weil lästig, gesundheitlich jedoch völlig unbedenklich. Deshalb können auch künftig die unterschiedlichsten Veranstaltungen in diesen Räumen stattfinden und bedenkenlos besucht werden. Thomas Mann UMWELTTIPP Schlau anschließen, einstellen und abschalten Werden Geschirrspülund Waschmaschinen an die Warmwasserleitung angeschlossen, sparen sie Strom beim Aufheizen des Wassers. Ein falsch eingestellter Heizkessel kann bis zu 10 Prozent mehr Brennstoff und Strom für die Pumpe verbrauchen. Daher am besten einmal im Jahr vom Fachmann überprüfen lassen. Praktische Einhebelmischer können heimliche Stromfresser sein. Denn ist der Hebel beim Einschalten auf „heiß“ gestellt, springen Boiler bzw. Durchlauferhitzer an. Benötigt man nur wenig Wasser, kommt die Wärme oft noch nicht einmal am Hahn an. Der unnötige Energieverbrauch lässt sich vermeiden, wenn man den Hebel nach jedem Gebrauch einfach auf „kalt“ stellt. Wer einen sparsamen Duschkopf verwendet, kann beim Duschen Energie sparen. Besonders sparsame Duschköpfe verbrauchen etwa 6 Liter pro Minute, normale Duschköpfe dagegen um die 15 Liter/Minute. Bildschirmschoner sind heute nicht mehr notwendig. Aufwendige Animationen verbrauchen viel Strom, da sie viel Rechenleistung benötigen. In Arbeitspausen sollte man besser den Standby-Modus nutzen oder einfach den Bildschirm direkt per Knopfdruck ausschalten. Christina Cott Hilfe für Flüchtlinge Stammheim hilft Der Freundeskreis für Flüchtlinge „Stammheim hilft“ bittet die Stammheimer Bürger erneut um Spenden. Nach wie vor werden • Handtücher • Duschtücher • Geschirrtücher • Waschlappen • Bettwäsche und Spannbettlaken benötigt. Die Termine zur Abgabe im ehemaligen Jobcenter in der Kornwestheimer Straße 9 sind: • Dienstag, 12. April, 14-16 Uhr, • Samstag, 23. April, 10-12 Uhr und • Donnerstag, 28. April, 16-18 Uhr. Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, die dazu beitragen, dass die Sew-a-smile-Taschen Nähaktion ein Erfolg wird! Spendenkonto Wenn Sie für den Freundeskreis Flüchtlinge „Stammheim hilft“ spenden wollen, bitten wir Sie die Spende auf das Konto der Arbeiterwohlfahrt – Stammheim zu überweisen. Die Spenden für Stammheim hilft werden von der Arbeiterwohlfahrt – Stammheim verwaltet. Arbeiterwohlfahrt, Stammheim Landesbank Baden-Württemberg (BW Bank) IBAN: DE 29 6005 0101 0002 1902 79 BIC: SOLADEST600 Verwendungszweck: Flüchtlinge und Spenderadresse Die Spenderadresse ist wichtig, damit die Arbeiterwohlfahrt eine Spendenquittung ausstellen kann. Europa, deine Flüchtlinge Die Zuwanderung und das Reformationsjahr 2017 Margot Käßmann, evangelische Theologin, Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017 Schon Abraham und Sara in der Bibel sind Wirtschaftsflüchtlinge: Eine Hungersnot treibt sie zum Aufbruch in ein fremdes Land. Das Matthäusevangelium erzählt, dass Josef mit Maria und dem Kind nach Ägypten flieht, um dem Diktator Herodes zu entkommen. Menschen, die aufbrechen, wollen eine Zukunft finden für sich und ihre Kinder. Im Alptraum des syrischen Bürgerkrieges, im Unrecht, das in Eritrea zu sehen ist, in der Angst, die in Afghanistan umgeht – wer würde da nicht versuchen, zu entkommen? Furchtbar ist, dass die europäischen Staaten inzwischen alles versuchen, um Menschen an der Flucht zu hindern. Früher wurde die DDR Diktatur genannt, weil sie die Reisefreiheit massiv eingeschränkt hat. Heute wollen viele die Reisefreiheit anderer einschränken. Globalisierung aber ist keine Einbahnstraße. Es kann keine Globalisierung nur für Güter und Waren oder für die Reichen geben, die rund um die Welt reisen. Wenn Globalisierung, dann für alle. Das Christentum ist eine globalisierte Bewegung. Wir sehen uns als Volk aus allen Völkern, nicht nur als eines von Glaubensgeschwistern. Fremdlinge zu schützen ist biblisches Gebot. Politik und Gesellschaft stehen vor einer gewaltigen Herausforderung. Kirchengemeinden und auch einzelne Christinnen und Christen engagieren sich für die Menschen, die in unser Land kommen. Für die Weltausstellung in der Stadt Wittenberg zum Reformationsjubiläum 2017 soll mindestens ein Flüchtlingsboot vom Mittelmeer zum Schwanenteich in der Stadt gebracht werden. Eines jener vielen Boote, in denen sich das Schicksal von Menschen entschied. Es ist unverzichtbar, dass mitten in den Reformationsfeierlichkeiten die Probleme der Welt präsent sind. Davon waren schon die Reformatoren überzeugt: Der Glaube wird nicht abgeschieden im Kloster oder ausschließlich im Gottesdienst gelebt, sondern mitten im Alltag der Welt. Margot Käßmann Informationen zu den „Toren der Freiheit“ auf der Weltausstellung in Wittenberg unter www.r2017.org STAMMHEIM VOR 100 JAHREN Leben im Pfarrhaus (Teil 2) Einige inhaltliche Rückmeldungen bei unserer Umfrage zum Gemeindebrief bekundeten auch das Interesse an historischen Themen. So wünschen sich Leserinnen und Leser beispielsweise eine Artikelserie zu „Stammheim vor 100 Jahren“. Diese Idee habe ich gerne aufgegriffen – und bringe sie in dieser Ausgabe mit dem zweiten Teil zum Abschluss! Dann war Krieg. 1917 muss die Stammheimer Kirchengemeinde eine der beiden Bronzeglocken der Johanneskirche für die Rüstungsindustrie abgeben. „Da die kleinere der 2 Glocken“, vermerkt Gayler am 14. April auf dem Erfassungsbogen an das Konsistorium (dem heutigen Oberkirchenrat), „1777 von L. Neubert in Ludwigsburg gegossen, nur ein Gebimmel und kein Geläute ergibt, so sollte die größere als Läuteglocke belassen werden.“ Dieser Empfehlung schließt sich dann auch die Kirchenbehörde am 3. Mai an. Die 95 kg schwere Glocke wird abgenommen und kann bereits 1920 wieder ersetzt werden. Der „Erlös“ für die alte Glocke hatte 427 Mark und 50 Pfennige betragen. Auch die Orgelprospektpfeifen hatten „fürs Vaterland“ abgeliefert werden müssen und waren durch Zinkpfeifen ersetzt worden. Auch für die Pfarrfamilie selbst bringt der Krieg einschneidende Veränderungen mit sich. „Bruder Viktor und ich“, schreibt Sohn Willi, „waren halbe Bauern. Im Verlauf des 1. Weltkrieges war die Nahrungszuteilung schon ab 1915 sehr knapp und wurde immer mehr gekürzt.“ So versorgten sie die bereits erwähnten Tiere, züchteten Kaninchen und beaufsichtigen die Hühner. Im Hungerjahr 1917 musste nicht nur in Stammheim jedes Tier, das geschlachtet wurde, vorher gewogen werden – entsprechend weniger Fleischmarken wurden für Wochen zugeteilt. Auch die Hühner wurden gezählt und die von ihnen zu legenden Eier geschätzt. Der Herr Pfarrer gab in seiner Vorbildfunktion immer die genaue Zahl an. Bei anderen sei das jedoch nicht üblich gewesen. Wenn das Brot ausging, gab es für die Stadtbevölkerung nur noch Rüben, aber auch diese zugeteilt nach Gramm. „Uns“, so erklärt Willi, „die wir auf dem Lande lebten, denn Stammheim war damals noch ein Bauerndorf, ging es ernährungsmäßig besser. Da wir in unserem großen Garten außer Kartoffeln und Gemüse auch Weizen anbauten, den wir mahlen ließen und dafür einen `Mahlschein´ erhielten, konnte Mama das selbstgebackene Brot wesentlich aufbessern. Das Mehl, das man auf Marken kaufte, war vom Winter 1917/18 an mit Zusatzmitteln versehen.“ Im Sommer mussten die Schüler wie überall im Land in die Wälder, um die Bäume in ihrem unteren Teil zu entlauben: „Es wurde uns gesagt, das gäbe Laubheu für die Soldatenpferde.“ Doch über Tanzstundenfreundin Else, deren Vater Direktor einer großen Mühle war, erfuhr Willi später die ganze Wahrheit: dass nämlich „viel Laubheu – also getrocknete Blätter von Eiche, Buche, Ahorn, Esche und Erle – in die Kunstmühle kam und zusammen mit etwas Schwerspat (!) dem Mehl beigemischt wurde. Das damit gebackene Brot bestand aus einer äußeren harten Kruste, dann einer pappigen Schicht und einem großen Hohlraum.“ Wenn man, wie meine Generation, selbst nicht mehr hungern musste, kann man sich diese vielfältigen Entbehrungen nur schwer vorstellen. Thomas Mann WELTGEBETSTAG KUBA Wir waren dabei! So richtig vorstellen kann ich es mir nicht und doch muss es so gewesen sein: Während wir evangelische und katholische Christinnen und Christen in Stammheim kubanische Lieder sangen und hörten, was Juana, Yamilka, Liudmila, Olivia, Ana Paula und Maria Carla sagen, taten das auch Menschen in Kairo, in Santiago de Chile, in Kapstadt, in Warschau und Manila. Aber besonders aufgeregt waren wohl die Frauen im 8.000 Kilometer von uns entfernten Havanna, denn ihre Anliegen waren Grundlage der Gottesdienste zum Weltgebetstag auf der ganzen Welt. „Steht auf!“ haben wir gesungen und tatsächlich standen in der Kirche Gut Hirten alle auf, wenn die kubanischen Rhythmen schwangen und ließen sich mitreißen. Vielleicht lässt sich so auch besser bekräftigen, dass wir am Reich Gottes mitbauen wollen, an seinem Friedensreich. Wir ließen die Vision Jesajas vom neuen Trieb aus totem Stamm vor unseren Augen entstehen. Wir nahmen uns vor, die Arme zu öffnen wie Jesus, um Kinder und Schutzlose aufzunehmen. Kuba? Die Frauen und Männer ließen sich bei guten Gesprächen einen kubanischen Gemüseeintopf und Fruchtspieße schmecken. Nächstes Jahr feiern und beten Kuba und Stammheim und Gemeinden auf der ganzen Welt, was Menschen auf den Philippinen bewegt. Gisela Troost NEUES AUS DER KINDERUND JUGENDARBEIT Und was wäre ein Weltgebetstag ohne anschließendes Fest mit feinen Rezepten aus LADET ALLE EIN! Weltgebetstag der Kinder Einen Kinderweltgebetstag haben Ehrenamtliche der Evangelischen Jugend zusammen mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren gefeiert. Seit vielen Jahren gibt es ja den Weltgebetstag für Frauen, warum sollte es also keinen Weltgebetstag für Kinder geben? Denn schließlich wird in der Bibel oft betont, wie wichtig Frauen und Kinder sind! Das Weltgebetstagsland in diesem Jahr war Kuba und das Thema der Friede im Reich Gottes. Dazu gab es ein Live-Theater, um die geographische Lage darzustellen. Gemeinsam haben wir traditionell kubanisch Dem Thema entsprechend wurde der Kirchenraum mit viel Lichttechnik gestaltet und die Besucher sofort mit einer Herausforderung empfangen: Wie von einer Computerstimme erklärt, musste man sein Knicklicht der Farbe entsprechend hochhalten, wenn diese gefordert war. Stammheim hat diese Challenge gut gemeistert! In Form von kleinen Schauspielszenen wurde gezeigt, was Jesus Verrücktes gemacht hatte: Er ging andere Wege, er half Leuten, egal wer sie waren oder woher sie kamen. Menschen zu akzeptieren so wie sie sind, sich für andere einzusetzen, sogar für andere zu sterben und bei allem Gott zu vertrauen – auch wenn es vielleicht gerade nicht so läuft wie geplant: das waren ein paar der verrückten Dinge, die Jesus getan hatte. gekocht und uns Spezialitäten aus der Karibik schmecken lassen. Das alles wurde dann noch mit Musik versüßt. Beim Singen brachte die Gruppe in den Liedern Bitten und Hoffnungen zum Ausdruck. Das Organisationsteam mit Tobias, Cecile, Sarah, Sabine und Gisela freut sich im nächsten Jahr auf viele junge Teilnehmer beim nächsten Weltgebetstag der Kinder. Daniel A. Kellner IMPULS-GOTTESDIENST Verrückt tut gut! Unter dem Motto „Verrückt tut gut!“ lud die Evangelische Jugend Weilimdorf in Kooperation mit der Stammheimer Jugend am Sonntag, 6. März, in die Johanneskirche nach Stammheim ein. Musikalische Unterstützung lieferte die Band „Jumbucks“ und beglückte uns auch mit ihren eigenen Liedern. Nach einem MegaGruppenselfie gab es direkt vor dem Altar auch noch einen Gruppensegen, bei dem jeder seinem Nachbarn den Arm über die Schulter gelegt oder ihn umarmt hat, und so der Segen empfangen wurde. Ein riesengroßes Dankeschön geht an alle aus Weilimdorf und Stammheim, die geholfen haben, dass dieser IMPULS-GOTTESDIENST so ein MEGA-Event war. Danke an euch, die ihr da wart und das größte Danke geht an Gott für seinen Segen! Die Verrückt-Reihe geht weiter mit einem Gottesdienst am 12. Juni unter dem Motto „Verrückt mit dir!“ im Dietrich-BonhoefferGemeindehaus, Wormser Str. 23, in Weilimdorf. Schaut doch vorbei! Lena Eulitz PRIMETIME RÜCKBLICK Die erste Primetime am 31. 1. 2016 Glaube – Gemeinschaft – Gemütlich – Gespräch – Gäste – Gebet – Gelassenheit – Gott: Unter diesem Motto fand die erste „Primetime“ am 31. Januar im Versammlungsraum statt. Dafür hat das Primetime-Team keine Mühen und Vorbereitungen gescheut – der Versammlungsraum erstrahlte durch Teppiche, Sitzkissen, Sessel und Lichterketten in einem völlig neuen Glanz, wodurch man sich gleich willkommen fühlte. Nachdem sich alle einen gemütlichen Platz ausgesucht hatten, begannen wir mit einer kurzen Kennenlernrunde, das Team stellte das Konzept der Primetime vor und wir sangen gemeinsam einige Lobpreis-Lieder. Menschen? Indem wir uns ein festes Bild machen? – so Max Frisch? Durch kleine „Gedankenbüchlein“, die uns zu Beginn ausgeteilt wurden, konnten wir Anregungen, Fragen und Aussagen direkt für uns festhalten. Nach einem gemeinsamen Gebet und dem Abschluss der ersten Primetime blieben einige noch, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Herzlichen Dank an das Primetime-Team & an die Band, für den gelungenen, atmosphärisch super schönen Abend. Annika Hubel Weitere Primetime Die zweite und dritte PRIMETIME haben bereits stattgefunden. Am 28. Februar war unser Thema: „Mit Behinderungen leben!“ Als Gast hatten wir Pfarrer Thomas Mann eingeladen. So persönlich und ehrlich miteinander zu reden und über den eigenen Glauben nachzudenken, braucht einen Raum des Vertrauens. Diesen haben wir gemeinsam geschaffen. Danke an euch, die ihr da seid, euch mitteilt, offen einander begegnet und vertraut. Danke auch an alle, die bisher die PRIMETIME so tatkräftig unterstützt haben – ohne euch würde es die PRIMETIME nicht geben! Die Hauptidee der Primetime ist, sich gemeinsam über die unterschiedlichsten Themen des Lebens auszutauschen und dabei zu schauen, welche Antworten wir dazu in der Bibel und in uns selber finden. Dies griff gleich unser erster Gast, Lukas Horndasch, mit dem Thema auf: „Sich trauen, Christ zu sein!“ Was hat mein Bild, das ich von Menschen habe, mit meinem Glauben als Christ zu tun? Prägt der Glaube meinen Umgang mit Menschen oder andersrum? Wenn wir Menschen Ebenbilder Gottes sind, sind wir dann gut oder böse? Beides? Und wie endet die Liebe zu Gott, zu uns selbst und zu den Herzliche Einladung an alle, die Lust bekommen haben, sich ansprechen lassen und eine Gemeinschaft erleben und mitleben wollen. Am 17. April von 18 bis 20 Uhr findet die nächste Primetime statt. Als Gast dürfen wir Conny Hufnagel, Lehrerin an einer Förderschule, begrüßen. Johanna Tückmantel Gottesdienst JOHANNESKIRCHE, Korntaler Str. 4 APRIL 2016 3. 4. 9.30 Gottesdienst (Prädikantin Hauer) 10. 4. 9.30 Gottesdienst mit Abendmahl und dem Posaunenchor (Mann) 17. 4. 9.30 Gottesdienst mit Taufen (Sander) 24. 4. 9.30 Festgottesdienst zur Konfirmation mit dem Posaunenchor (Sander / Mann) Kinderkirche 9.30 Uhr im Versammlungsraum Gottesdienst ARCHE, Hornemannweg 10 APRIL 2016 3. 4. 11.00 Gottesdienst (Prädikantin Röhm-Blum) 10. 4.10.00Archefrühstück 11.00 Gottesdienst mit Abendmahl (Mann) 17. 4. 11.00 Gottesdienst mit Taufen (Sander) 23. 4. 19.00 Abendmahl-Gottesdienst am Vorabend der Konfirmation mit Band (Sander / Tückmantel / Mann) 24. 4. 11.00 Gottesdienst (Prädikant Ritter) Frauenkreis Donnerstag, 21. April, 15 Uhr Versammlungsraum Familienkreis Donnerstag, 14. April, 19.30 Uhr Evang. Gemeindehaus Ökum. Männergruppe donnerstags, 14-täglich Gemeindehaus Arche, Hornemannweg 10 Kontaktadresse: Frigurt Bullack-Leibold, Tel. 07150-91 89 55 Freundeskreis Suchtkrankenhilfe Jugendgruppen VCP Stammheim Stamm Kreuzfahrer Mammut – Jungen und Mädchen ab 10 Jahren, mittwochs von 18 – 19 Uhr Jungen und Mädchen von 6 – 9 Jahren, freitags 17 – 18 Uhr Ansprechpartner: Ubayda Masri, Tel. 0178-9826131 Mädelsgruppe für 10- bis 12-jährige Mädels, dienstags, 17.30 – 19 Uhr Ansprechpartnerin: Johanna Tückmantel Teenkreis ab 13 Jahren mittwochs,18.30 – 20.00 Uhr Ansprechpartnerin: Johanna Tückmantel Evang. Gemeindehaus, Kameralamtsstr. 13 Freufis e.V. mittwochs, 19 – 21 Uhr Evang. Gemeindehaus Kameralamtsstr. 13. Kontaktadressen: Günther Denz, Tel. 54 29 03 Adolf Maier, Tel. 87 27 61 Freundes- und Förderkreis des VCP in Stuttgart-Stammheim e.V. Kurt-Löffler-Haus in Mönsheim, Kontakt: Reiner Dölfel, Tel. 80 71 97, www.freufis.de donnerstags, 20 – 21.30 Uhr Termine und Ort erfragen Sie bitte im Gemeindebüro, Tel. 80 79 43 oder bei Fam. Müller, Tel. 826 69 44 Jungbläser Mo.19.30 Uhr Posaunenchor Mo.20.20 Uhr Minichor Di. 15.00 – 15.30 Uhr Kinderchor Di. 16.15 – 16.45 Uhr Sopranflöten Di. 16.45 – 17.15 Uhr (nach Absprache) Altflöten Di. 18.00 – 18.40 Uhr Kirchenchor Di. 19.45 Uhr Gospelchor Mi. 20 Uhr (Treffpunkt: Christuskirche, Korntal) Auskunft über die Kirchenpflege, Tel. 80 79 43 Hauskreis Krabbelgruppen Auskunft über Gemeindebüro: Tel. 80 79 43 Die Apis – Evangelische Gemeinschaft Württemberg Gemeinschaftsstunde sonntags, 18 Uhr, und dienstags, 18.30 Uhr, Luise-Schleppe-Haus Musische Kreise ☎ • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Redaktionsschluss am 1. Montag im Monat Redaktionskreis der Evang. Kirchengemeinde Stammheim, Kameralamtsstr. 7, Tel. 80 79 43 [email protected] Pfarrer Thomas Mann 69 97 25 12 Pfarrerin Simone Sander 80 13 96 Jugendreferentin: Johanna Tückmantel 0157 85085920 Gemeindebüro 80 79 43, Fax: 8 38 29 79 Öffnungszeit: Mo, Mi – Fr 8 – 12 Uhr, Di + Mi 14 – 16 Uhr Kirchenchor: Sabine Stöffler 07044 / 92 00 06 Organistin: Doris Colomb 69 27 87 Gospelchor: Michael Stumber 8 06 80 16 Posaunenchor: Albrecht Fröhlich 07141 / 92 72 53 Mesnerin Johanneskirche: Bernadett v. Rein 13 49 84 12 Hausmeisterin Johanneskirche: Simone Vogel 800 14 66 Hausmeisterin Gemeindehaus: Edith Piringer 0176 38654882 Mesnerin Arche: Petra Nimtz 82 26 72 Hausmeisterin Arche: Katharina Dubenzow 87 30 57 Kindergarten 80 25 93 Kindertagesstätte, Kameralamtsstr. 80 17 92 Kindertagesstätte, Poppenweiler Str. 13 49 82 06 Diakoniestation 23 05 01 50 Evang. Telefonseelsorge 0800 / 1110111 Fotos: Lotz, Birkenstock, Zoll, Rauhut, Nahler, © spuno – www.fotolia.de, epd bild, Schenk, Eppinger Internet: www.ev-kirche-stammheim.de E-Mail: [email protected] Kirchengemeinderat Donnerstag, 21. April, 20 Uhr Evang. Gemeindehaus Übungsgruppe Gewaltfreie Kommunikation Die Gruppe trifft sich im Gemeindehaus Arche Auskunft+Kontakt: Renate Schenk, Tel. 8 26 44 27 Konten der Kirchengemeinde: VOBA IBAN: DE13 6009 0300 0056 4230 04 LBBW IBAN: DE65 6005 0101 0002 5107 01
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