Unser aktueller Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde

Evangelische Kirchengemeinde
Stuttgart-Stammheim
April 2016
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor Kurzem tauchte bei mir eine alte verstaubte Bibel wieder auf. Dabei war es eine
ganz besondere: „Die Gute Nachricht – Das
Neue Testament in heutigem Deutsch, mit
Farbfotos der biblischen Stätten.“ Dort befindet sich etwa neben einem Text über Jesus
am See Genezareth ein Bild von dem See.
Oder neben einer Passage über Jerusalem
ein Grundriss der Stadt zu Jesu Zeiten. Bibel
verständlich und anschaulich.
Es handelt sich um meine Konfirmationsbibel. Anfangs mochte ich die Bibel vor allem
wegen der vielen Bilder. Später, weil sich der
Text in einfacher Sprache wie ein Artikel in
einer Zeitschrift las. Erst viel später bemerkte
ich den eigentlichen Schatz, den Konfirmations-Spruch auf der ersten Seite:
Damit du die Zuverlässigkeit der Lehre
erkennst, in der man dich unterwiesen hat.
Lukas 1,4
Dieser mir zugesprochene Vers geriet nach
der Konfirmation erst mal in Vergessenheit.
Und doch wirkte er im Hintergrund. So kam
es mir zumindest vor, als ich ihn als Erwachsener wiederentdeckte und merkte, wie viel
er mit mir zu tun hat.
Lukas erklärt seinen Lesern den Sinn seines
Evangeliums. Die Leser schienen kritisch
hinterfragend gewesen zu sein. Das passt zu
mir. Gleichzeitig suchten sie wohl nach dem
Wahrheitsgehalt des Evangeliums. Auch darin fand ich mich wieder: gläubig und kritisch.
Zweifel zulassend, die Wahrheit suchend.
Nicht nur der Vers schien mir wichtig, sondern auch seine Verpackung: Eine Bilderbibel – geradezu prophetisch für jemanden, der
beruflich mit Bildern zu tun
hat. Eine Bibel in heutigem
Deutsch – geradezu prophetisch für jemanden, der
im Beruf beim Schreiben
auf verständliche Sprache
achten muss.
Hat das den Verlauf meines Lebens denn wirklich
beeinflusst oder bilde ich
mir im Rückblick nur Zusammenhänge ein, wo es
gar keine gibt? Schwer zu
beurteilen. Mir kam es auf
jeden Fall so vor, als wären
während der Konfirmation
Grundsteine für mein Leben als Christ gelegt
worden: Bilder, Verständlichkeit, Zweifel,
Glauben, selbst nachforschen zu wollen –
alles Dinge, die mich seitdem begleiten und
mir wichtig sind.
Das ist dann auch mein Wunsch an die
diesjährigen Konfirmanden: dass etwas von
dem, was sie im Konfi-Unterricht erfahren
und gelernt haben, hängen bleibt und weiter
wirkt. Das wünsche ich aber auch uns, die
wir schon länger konfirmiert sind: dass wir
die Schätze aus der Konfirmation immer
wieder neu entdecken.
Ihr
Gerald Birkenstock
DAS STREBEN NACH GLÜCK
Ein Abend mit Liedern und Worten von
Manfred Zoll und Mirjam Rauhut
Mittwoch, 6. April, 19.30 Uhr in der Arche
Zu allen
Zeiten sind
Menschen
auf der Suche nach
dem Glück.
Etliche suchen es in
der Ferne,
andere
haben es
dabei ziemlich weit
gebracht.
Manche
jagen dem
Glück
ewig
hinterher.
Doch
sobald sie es
am Schopfe packen wollen, verschwindet es hinter der nächsten Ecke.
Vom immerwährenden Streben nach Glück
singen und erzählen Mirjam Rauhut und
Manfred Zoll. Sie kommen mit Gitarren,
Querflöte und Stimmen, mit Liedern und
Worten, Geschichten und Klängen: ein
Programm voller musikalischer und inspirierender Überraschungen. Erkenntnisse aus
der Glücksforschung kommen genauso zur
Sprache wie Gedanken aus der Bibel. Weil
es glücklich macht, gibt es auf kabarettistische Weise auch etwas zum Lachen.
Mirjam Rauhut (21), ist Studentin an der
Evangelischen Missionsschule Unterweissach. Manfred Zoll (55) ist Diakon und
Leiter der KIRCHE UNTERWEGS e.V. Ab
19.30 Uhr beGlücken wir Sie mit einem Sektempfang, Konzertbeginn ist um 20 Uhr. Im
Gemeindehaus Arche, Hornemannweg 10.
HANDHARMONIKA KONZERT
Sonntag, 10. April, 17 Uhr
Der Handharmonika Spielring Zuffenhausen
Stammheim lädt am 10. April zu seinem
14. Benefiz-Konzert in die Stammheimer
Johanneskirche ein.
POSAUNENCHOR
Sonntag, 10. April, 9.30 Uhr
Im Gemeindebrief vom Juli
2014 hat der Posaunenchor
über seinen Jahresausflug
im Januar in die Heimat unserer Mitbläserin Madeleine
Angermayer in die Umgebung von Nördlingen berichtet. Dort hatten
wir gemeinsam mit dem Heimatchor von
Madeleine, dem Posaunenchor RohrbachSchaffhausen, im Gottesdienst musiziert. Am
10. April kommt nun ihr Posaunenchor zu
einem Gegenbesuch nach Stuttgart. Die beiden Posaunenchöre Rohbach-Schaffhausen
und Stammheim werden gemeinsam im
Gottesdienst in der Stammheimer Johanneskirche mitwirken.
Zu diesem Hörschmaus der Posaunen laden
wir Sie herzlich ein.
Albrecht Fröhlich
BIBLISCHES TEXTGESPRÄCH
Gleichnisse Jesu
Mittwoch, 13. April, 20 Uhr
Wir laden alle ein, die sich
mit den Gleichnissen Jesu
auseinandersetzen wollen.
Die Gleichnisse gehören
zu den Texten, die sich auf
Jesu Verkündigung – trotz
weiterer mündlicher Überlieferung – zurückführen
lassen. Außerdem gewähren sie einen Einblick in die damalige Gesellschaft. Nach einer
kurzen Einführung von Mareike Hilsenbek in
die Welt der Gleichnisse werden wir uns mit
dem Doppelgleichnis in Lukas14, 28 – 32 beschäftigen. In der Arche, Hornemannweg 10.
FRAUENKREIS
Als deutscher Flüchtling in Deutschland
angekommen
Donnerstag, 21. April, 15 Uhr
Margarete Velten – ehemalige Kirchengemeinderätin – erinnert sich und lässt uns an
ihren Erfahrungen als Flüchtling in Deutschland teilhaben. Im Versammlungsraum,
Korntaler Str. 4a.
UNSERE KONFIRMANDINNEN UND
KONFIRMANDEN
Konfirmation am 24. April um 9.30 Uhr in
der Johanneskirche
Mit dem Posaunenchor, Pfarrerin Sander
und Pfarrer Mann.
Abendmahl-Gottesdienst am Vorabend der
Konfirmation am 23. April um 19.00 Uhr in
der Arche mit Pfarrerin Sander, Jugendreferentin Tückmantel und Pfarrer Mann.
Tamia Bodamer
Florian Ernst
Ivo Feeser
Tobias Grau
Philip Grüninger
Selina Gutekunst
Floris Holzner
Natascha Keser
Mika Liar
Marcel Minth
Alexandra Neuhaus
Marvin Petzoldt
Jan Schelling
Saskia Schwabl
Amelie Schweizer
Annika Sprenger
Patrick Stutz
Tim Tiefenbacher
Paul Jonas Weiß
HEIMPARLAMENT
Generation der Kriegskinder im
Pflegeheim
Donnerstag, 28. April, 18 bis 20.15 Uhr
im Foyer des Luise Schleppe Hauses
In der 10. Sitzung des Heimparlaments
geht es um den Umgang mit dem Risiko
der Retraumatisierung bei Bewohnerinnen
und Bewohnern, die Kriegserfahrungen haben. Schlimme Erlebnisse können im Alter
plötzlich auftauchen und alle Beteiligten verunsichern. Gestalt- und Traumatherapeutin
Cordula Gestrich hält dazu einen Vortrag.
Anschließend sollen Fragestellungen rund
um das Thema mit allen Beteiligten diskutiert
werden. Alle Bewohner, Mitarbeiter sowie
die Stammheimer Bürger und alle Interessierte sind ganz herzlich eingeladen. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Heimparlament ist eine neue Form der Bürgerbeteiligung und befasst sich mit Themen und
Fragen rund um das Leben im Seniorenzentrum. Kontakt: 0711 80908-0,
[email protected]
PFLEGENDE ANGEHÖRIGE
Die Gesprächsgruppe
für pflegende Angehörige trifft sich
am Montag, 4. April, um 20 Uhr
im Besprechungsraum des
Gemeindebüros, Kameralamtsstr. 7.
MARKTESSEN IM APRIL
Freitags im Versammlungsraum
1. 4. Osterferien
8. 4. Alaska-Seelachsfilet mit
Kartoffelsalat, Nachtisch
15. 4. Spaghetti Bolognese mit Salat,
Nachtisch
22. 4. Bratwurst mit Kartoffelbrei und
Rotkraut, Nachtisch
29. 4. Grünkernküchle mit Dip und
Rohkostsalat, Nachtisch
MITTAGSTISCH
IM APRIL
Mittwochs, 12 Uhr,
im Gemeindehaus
6. 4. Gefüllte Flädle mit Blumenkohl –
Karottenrahm und Vanilleeis
mit heißen Himbeeren
13. 4. Schwarzwurzelcremesuppe,
Rahmgeschnetzeltes vom
Schwein mit Spätzle und
Bohnengemüse sowie
Karibischer Quark
20. 4. Grießklößchensuppe, Hähn
chenkeule (in Rotwein eingelegt)
mit mediterranemGemüse und
Reis sowie Obstsalat
27. 4. Chili con carne-Suppe,
Kartoffelgratin mit Schinken
und gemischtem Salat
sowie Joghurt
TAUFSONNTAGE
Taufen sollen an festen Sonntagen in der
Johanneskirche bzw. in der Arche stattfinden.
Die nächsten Taufsonntage sind:
April: 17. 4. 2016 (Johanneskirche und Arche)
Mai: 29. 5. 2016 (Johanneskirche und Arche)
Juni: 19. 6. 2016 (Johanneskirche und Arche)
Juli: 10. 7. 2016 (Johanneskirche und Arche)
August: 14. 8. 2016 (Johanneskirche)
September: 18. 9. 2016
(Johanneskirche und Arche)
Oktober: 23. 10. 2016
(Johanneskirche und Arche)
Dezember: 11. 12. 2016
(Johanneskirche und Arche)
Taufanmeldungen bitte im Gemeindebüro bei
Christa Oesterle, Telefon 80 79 43
NEUES AUS DEM
KIRCHENGEMEINDERAT
Archegeruch definitiv unbedenklich
In letzter Zeit erreichten uns immer wieder
Anfragen besorgter Gemeindeglieder wegen
des typischen „Archegeruchs“, der wahlweise an „finnische Sauna“ oder „alten Keller“
erinnert.
Diese haben wir daher zum Anlass genommen, ein entsprechendes Fachgutachten
eines Ingenieurbüros für Baubiologie in
Auftrag zu geben. Dessen Ergebnisse liegen
nunmehr in einer 18-seitigen Expertise vor
und wurden dem Kirchengemeinderat im
öffentlichen Teil der Sitzung am 25. Februar
vorgestellt.
Sie bestätigen, was auch in der Vergangenheit immer wieder ausdrücklich festgehalten
wurde: Alle relevanten Parameter (Schimmelpilze, Holzschutzmittel, Formaldehyd und
Chloranisole) wurden untersucht. Es konnten
keine erhöhten Schimmel- oder Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen werden.
Die Quelle des wahrnehmbaren Geruchs ist
nicht auf Schimmelbefall zurückzuführen,
sondern im Zusammenhang mit der Holzkonstruktion des Gebäudes zu sehen. Bei
nicht unterkellerten Montagebauten entstehen häufig ungiftige, aber geruchlich wahrnehmbare Chloranisole. Selbst bei höherer
Raumlufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sind
zwar höhere Konzentrationen dieser Stoffe
zu erwarten, Überschreitungen des Grenz-,
Richt- oder Orientierungswertes sind jedoch
nicht wahrscheinlich.
Fazit: Die Geruchssituation sowohl im
Montagegemeindehaus als auch im Gottesdienstraum der Arche ist zwar nicht
zufriedenstellend, weil lästig, gesundheitlich
jedoch völlig unbedenklich. Deshalb können
auch künftig die unterschiedlichsten Veranstaltungen in diesen Räumen stattfinden und
bedenkenlos besucht werden.
Thomas Mann
UMWELTTIPP
Schlau anschließen, einstellen und
abschalten
Werden Geschirrspülund Waschmaschinen
an die Warmwasserleitung angeschlossen, sparen sie Strom
beim Aufheizen des
Wassers.
Ein falsch eingestellter
Heizkessel kann bis
zu 10 Prozent mehr
Brennstoff und Strom
für die Pumpe verbrauchen. Daher am besten einmal im Jahr
vom Fachmann überprüfen lassen.
Praktische Einhebelmischer können heimliche Stromfresser sein. Denn ist der Hebel
beim Einschalten auf „heiß“ gestellt, springen
Boiler bzw. Durchlauferhitzer an. Benötigt
man nur wenig Wasser, kommt die Wärme
oft noch nicht einmal am Hahn an. Der unnötige Energieverbrauch lässt sich vermeiden,
wenn man den Hebel nach jedem Gebrauch
einfach auf „kalt“ stellt.
Wer einen sparsamen Duschkopf verwendet,
kann beim Duschen Energie sparen. Besonders sparsame Duschköpfe verbrauchen etwa 6 Liter pro Minute, normale Duschköpfe
dagegen um die 15 Liter/Minute.
Bildschirmschoner sind heute nicht mehr
notwendig. Aufwendige Animationen verbrauchen viel Strom, da sie viel Rechenleistung benötigen. In Arbeitspausen sollte man
besser den Standby-Modus nutzen oder einfach den Bildschirm direkt per Knopfdruck
ausschalten.
Christina Cott
Hilfe für Flüchtlinge
Stammheim hilft
Der Freundeskreis für Flüchtlinge „Stammheim hilft“ bittet die Stammheimer Bürger erneut um Spenden. Nach wie vor werden
• Handtücher
• Duschtücher
• Geschirrtücher
• Waschlappen
• Bettwäsche und Spannbettlaken
benötigt.
Die Termine zur Abgabe im ehemaligen Jobcenter in der Kornwestheimer Straße 9 sind:
• Dienstag, 12. April, 14-16 Uhr,
• Samstag, 23. April, 10-12 Uhr und
• Donnerstag, 28. April, 16-18 Uhr.
Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, die dazu
beitragen, dass die Sew-a-smile-Taschen
Nähaktion ein Erfolg wird!
Spendenkonto
Wenn Sie für den Freundeskreis Flüchtlinge
„Stammheim hilft“ spenden wollen, bitten wir
Sie die Spende auf das Konto der Arbeiterwohlfahrt – Stammheim zu überweisen. Die
Spenden für Stammheim hilft werden von der
Arbeiterwohlfahrt – Stammheim verwaltet.
Arbeiterwohlfahrt, Stammheim
Landesbank Baden-Württemberg (BW Bank)
IBAN: DE 29 6005 0101 0002 1902 79
BIC: SOLADEST600
Verwendungszweck: Flüchtlinge und Spenderadresse
Die Spenderadresse ist wichtig, damit die
Arbeiterwohlfahrt eine Spendenquittung
ausstellen kann.
Europa, deine Flüchtlinge
Die Zuwanderung und das
Reformationsjahr 2017
Margot Käßmann,
evangelische
Theologin,
Botschafterin für
das Reformationsjubiläum 2017
Schon Abraham und Sara in der Bibel sind
Wirtschaftsflüchtlinge: Eine Hungersnot treibt
sie zum Aufbruch in ein fremdes Land. Das
Matthäusevangelium erzählt, dass Josef mit
Maria und dem Kind nach Ägypten flieht, um
dem Diktator Herodes zu entkommen. Menschen, die aufbrechen, wollen eine Zukunft
finden für sich und ihre Kinder. Im Alptraum
des syrischen Bürgerkrieges, im Unrecht,
das in Eritrea zu sehen ist, in der Angst, die
in Afghanistan umgeht – wer würde da nicht
versuchen, zu entkommen?
Furchtbar ist, dass die europäischen Staaten
inzwischen alles versuchen, um Menschen
an der Flucht zu hindern. Früher wurde die
DDR Diktatur genannt, weil sie die Reisefreiheit massiv eingeschränkt hat. Heute wollen
viele die Reisefreiheit anderer einschränken.
Globalisierung aber ist keine Einbahnstraße.
Es kann keine Globalisierung nur für Güter
und Waren oder für die Reichen geben, die
rund um die Welt reisen. Wenn Globalisierung, dann für alle.
Das Christentum ist eine globalisierte Bewegung. Wir sehen uns als Volk aus allen
Völkern, nicht nur als eines von Glaubensgeschwistern. Fremdlinge zu schützen ist
biblisches Gebot. Politik und Gesellschaft
stehen vor einer gewaltigen Herausforderung.
Kirchengemeinden und auch einzelne Christinnen und Christen engagieren sich für die
Menschen, die in unser Land kommen.
Für die Weltausstellung in der Stadt Wittenberg zum Reformationsjubiläum 2017
soll mindestens ein Flüchtlingsboot vom
Mittelmeer zum Schwanenteich in der Stadt
gebracht werden. Eines jener vielen Boote,
in denen sich das Schicksal von Menschen
entschied. Es ist unverzichtbar, dass mitten
in den Reformationsfeierlichkeiten die Probleme der Welt präsent sind. Davon waren
schon die Reformatoren überzeugt: Der
Glaube wird nicht abgeschieden im Kloster
oder ausschließlich im Gottesdienst gelebt,
sondern mitten im Alltag der Welt.
Margot Käßmann
Informationen zu den „Toren der Freiheit“
auf der Weltausstellung in Wittenberg unter
www.r2017.org
STAMMHEIM VOR 100 JAHREN
Leben im Pfarrhaus (Teil 2)
Einige inhaltliche
Rückmeldungen
bei unserer
Umfrage zum
Gemeindebrief
bekundeten
auch das Interesse an historischen Themen.
So wünschen
sich Leserinnen
und Leser beispielsweise eine Artikelserie zu „Stammheim
vor 100 Jahren“. Diese Idee habe ich gerne
aufgegriffen – und bringe sie in dieser Ausgabe mit dem zweiten Teil zum Abschluss!
Dann war Krieg. 1917 muss die Stammheimer Kirchengemeinde eine der beiden
Bronzeglocken der Johanneskirche für die
Rüstungsindustrie abgeben. „Da die kleinere
der 2 Glocken“, vermerkt Gayler am 14. April
auf dem Erfassungsbogen an das Konsistorium (dem heutigen Oberkirchenrat), „1777
von L. Neubert in Ludwigsburg gegossen,
nur ein Gebimmel und kein Geläute ergibt,
so sollte die größere als Läuteglocke belassen werden.“ Dieser Empfehlung schließt
sich dann auch die Kirchenbehörde am 3.
Mai an. Die 95 kg schwere Glocke wird abgenommen und kann bereits 1920 wieder
ersetzt werden. Der „Erlös“ für die alte Glocke hatte 427 Mark und 50 Pfennige betragen. Auch die Orgelprospektpfeifen hatten
„fürs Vaterland“ abgeliefert werden müssen
und waren durch Zinkpfeifen ersetzt worden.
Auch für die Pfarrfamilie selbst bringt der
Krieg einschneidende Veränderungen mit
sich. „Bruder Viktor und ich“, schreibt Sohn
Willi, „waren halbe Bauern. Im Verlauf des
1. Weltkrieges war die Nahrungszuteilung
schon ab 1915 sehr knapp und wurde immer mehr gekürzt.“ So versorgten sie die bereits erwähnten Tiere, züchteten Kaninchen
und beaufsichtigen die Hühner. Im Hungerjahr 1917 musste nicht nur in Stammheim
jedes Tier, das geschlachtet wurde, vorher
gewogen werden – entsprechend weniger
Fleischmarken wurden für Wochen zugeteilt.
Auch die Hühner wurden gezählt und die von
ihnen zu legenden Eier geschätzt. Der Herr
Pfarrer gab in seiner Vorbildfunktion immer
die genaue Zahl an. Bei anderen sei das jedoch nicht üblich gewesen.
Wenn das Brot ausging, gab es für die
Stadtbevölkerung nur noch Rüben, aber
auch diese zugeteilt nach Gramm. „Uns“, so
erklärt Willi, „die wir auf dem Lande lebten,
denn Stammheim war damals noch ein Bauerndorf, ging es ernährungsmäßig besser.
Da wir in unserem großen Garten außer Kartoffeln und Gemüse auch Weizen anbauten,
den wir mahlen ließen und dafür einen `Mahlschein´ erhielten, konnte Mama das selbstgebackene Brot wesentlich aufbessern. Das
Mehl, das man auf Marken kaufte, war vom
Winter 1917/18 an mit Zusatzmitteln versehen.“
Im Sommer mussten die Schüler wie überall
im Land in die Wälder, um die Bäume in
ihrem unteren Teil zu entlauben: „Es wurde
uns gesagt, das gäbe Laubheu für die Soldatenpferde.“ Doch über Tanzstundenfreundin Else, deren Vater Direktor einer großen
Mühle war, erfuhr Willi später die ganze
Wahrheit: dass nämlich „viel Laubheu –
also getrocknete Blätter von Eiche, Buche,
Ahorn, Esche und Erle – in die Kunstmühle
kam und zusammen mit etwas Schwerspat
(!) dem Mehl beigemischt wurde. Das damit
gebackene Brot bestand aus einer äußeren
harten Kruste, dann einer pappigen Schicht
und einem großen Hohlraum.“
Wenn man, wie meine Generation, selbst
nicht mehr hungern musste, kann man sich
diese vielfältigen Entbehrungen nur schwer
vorstellen.
Thomas Mann
WELTGEBETSTAG KUBA
Wir waren dabei!
So richtig vorstellen kann ich es mir nicht
und doch muss es so gewesen sein: Während wir evangelische und katholische
Christinnen und Christen in Stammheim
kubanische Lieder sangen und hörten, was
Juana, Yamilka, Liudmila, Olivia, Ana Paula und Maria Carla sagen, taten das auch
Menschen in Kairo, in Santiago de Chile,
in Kapstadt, in Warschau und Manila. Aber
besonders aufgeregt waren wohl die Frauen
im 8.000 Kilometer von uns entfernten Havanna, denn ihre Anliegen waren Grundlage
der Gottesdienste zum Weltgebetstag auf
der ganzen Welt.
„Steht auf!“ haben wir gesungen und tatsächlich standen in der Kirche Gut Hirten alle auf,
wenn die kubanischen Rhythmen schwangen und ließen sich mitreißen. Vielleicht
lässt sich so auch besser bekräftigen, dass
wir am Reich Gottes mitbauen wollen, an
seinem Friedensreich. Wir ließen die Vision
Jesajas vom neuen Trieb aus totem Stamm
vor unseren Augen entstehen. Wir nahmen
uns vor, die Arme zu öffnen wie Jesus, um
Kinder und Schutzlose aufzunehmen.
Kuba? Die Frauen und Männer ließen sich bei
guten Gesprächen einen kubanischen Gemüseeintopf und Fruchtspieße schmecken.
Nächstes Jahr feiern und beten Kuba und
Stammheim und Gemeinden auf der ganzen
Welt, was Menschen auf den Philippinen bewegt.
Gisela Troost
NEUES
AUS DER
KINDERUND
JUGENDARBEIT
Und was wäre ein Weltgebetstag ohne anschließendes Fest mit feinen Rezepten aus
LADET ALLE EIN!
Weltgebetstag der Kinder
Einen Kinderweltgebetstag haben Ehrenamtliche der Evangelischen Jugend zusammen mit Kindern zwischen 4 und 12 Jahren
gefeiert. Seit vielen Jahren gibt es ja den
Weltgebetstag für Frauen, warum sollte es
also keinen Weltgebetstag für Kinder geben?
Denn schließlich wird in der Bibel oft betont,
wie wichtig Frauen und Kinder sind!
Das Weltgebetstagsland in diesem Jahr war
Kuba und das Thema der Friede im Reich
Gottes. Dazu gab es ein Live-Theater, um
die geographische Lage darzustellen. Gemeinsam haben wir traditionell kubanisch
Dem Thema entsprechend wurde der Kirchenraum mit viel Lichttechnik gestaltet und
die Besucher sofort mit einer Herausforderung empfangen: Wie von einer Computerstimme erklärt, musste man sein Knicklicht
der Farbe entsprechend hochhalten, wenn
diese gefordert war. Stammheim hat diese
Challenge gut gemeistert!
In Form von kleinen Schauspielszenen wurde gezeigt, was Jesus Verrücktes gemacht
hatte: Er ging andere Wege, er half Leuten,
egal wer sie waren oder woher sie kamen.
Menschen zu akzeptieren so wie sie sind,
sich für andere einzusetzen, sogar für andere
zu sterben und bei allem Gott zu vertrauen
– auch wenn es vielleicht gerade nicht so
läuft wie geplant: das waren ein paar der verrückten Dinge, die Jesus getan hatte.
gekocht und uns Spezialitäten aus der
Karibik schmecken lassen. Das alles wurde
dann noch mit Musik versüßt. Beim Singen
brachte die Gruppe in den Liedern Bitten
und Hoffnungen zum Ausdruck.
Das Organisationsteam mit Tobias, Cecile,
Sarah, Sabine und Gisela freut sich im nächsten Jahr auf viele junge Teilnehmer beim
nächsten Weltgebetstag der Kinder.
Daniel A. Kellner
IMPULS-GOTTESDIENST
Verrückt tut gut!
Unter dem Motto „Verrückt tut gut!“ lud die
Evangelische Jugend Weilimdorf in Kooperation mit der Stammheimer Jugend am
Sonntag, 6. März, in die Johanneskirche
nach Stammheim ein.
Musikalische Unterstützung lieferte die Band
„Jumbucks“ und beglückte uns auch mit
ihren eigenen Liedern. Nach einem MegaGruppenselfie gab es direkt vor dem Altar
auch noch einen Gruppensegen, bei dem
jeder seinem Nachbarn den Arm über die
Schulter gelegt oder ihn umarmt hat, und so
der Segen empfangen wurde.
Ein riesengroßes Dankeschön geht an alle
aus Weilimdorf und Stammheim, die geholfen haben, dass dieser IMPULS-GOTTESDIENST so ein MEGA-Event war. Danke an
euch, die ihr da wart und das größte Danke
geht an Gott für seinen Segen!
Die Verrückt-Reihe geht weiter mit einem
Gottesdienst am 12. Juni unter dem Motto
„Verrückt mit dir!“ im Dietrich-BonhoefferGemeindehaus, Wormser Str. 23, in Weilimdorf. Schaut doch vorbei!
Lena Eulitz
PRIMETIME RÜCKBLICK
Die erste Primetime am 31. 1. 2016
Glaube – Gemeinschaft – Gemütlich – Gespräch – Gäste – Gebet – Gelassenheit
– Gott: Unter diesem Motto fand die erste
„Primetime“ am 31. Januar im Versammlungsraum statt.
Dafür hat das Primetime-Team keine
Mühen und Vorbereitungen gescheut – der
Versammlungsraum
erstrahlte durch Teppiche, Sitzkissen,
Sessel und Lichterketten in einem völlig
neuen Glanz, wodurch
man sich gleich willkommen fühlte.
Nachdem sich alle einen gemütlichen Platz
ausgesucht hatten, begannen wir mit einer
kurzen Kennenlernrunde, das Team stellte
das Konzept der Primetime vor und wir sangen gemeinsam einige Lobpreis-Lieder.
Menschen? Indem wir uns ein festes Bild
machen? – so Max Frisch?
Durch kleine „Gedankenbüchlein“, die uns zu
Beginn ausgeteilt wurden, konnten wir Anregungen, Fragen und Aussagen direkt für uns
festhalten. Nach einem gemeinsamen Gebet
und dem Abschluss der ersten Primetime
blieben einige noch, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.
Herzlichen Dank an das Primetime-Team &
an die Band, für den gelungenen, atmosphärisch super schönen Abend.
Annika Hubel
Weitere Primetime
Die zweite und dritte PRIMETIME haben
bereits stattgefunden. Am 28. Februar war
unser Thema: „Mit Behinderungen leben!“
Als Gast hatten wir Pfarrer Thomas Mann
eingeladen. So persönlich und ehrlich miteinander zu reden und über den eigenen Glauben nachzudenken, braucht einen Raum des
Vertrauens. Diesen haben wir gemeinsam
geschaffen. Danke an euch, die ihr da seid,
euch mitteilt, offen einander begegnet und
vertraut.
Danke auch an alle, die bisher die PRIMETIME so tatkräftig unterstützt haben – ohne
euch würde es die PRIMETIME nicht geben!
Die Hauptidee der Primetime ist, sich gemeinsam über die unterschiedlichsten Themen des Lebens auszutauschen und dabei
zu schauen, welche Antworten wir dazu in
der Bibel und in uns selber finden. Dies griff
gleich unser erster Gast, Lukas Horndasch,
mit dem Thema auf: „Sich trauen, Christ zu
sein!“
Was hat mein Bild, das ich von Menschen
habe, mit meinem Glauben als Christ zu tun?
Prägt der Glaube meinen Umgang mit Menschen oder andersrum? Wenn wir Menschen
Ebenbilder Gottes sind, sind wir dann gut
oder böse? Beides? Und wie endet die
Liebe zu Gott, zu uns selbst und zu den
Herzliche Einladung an alle, die Lust bekommen haben, sich ansprechen lassen und
eine Gemeinschaft erleben und mitleben
wollen. Am 17. April von 18 bis 20 Uhr findet
die nächste Primetime statt. Als Gast dürfen
wir Conny Hufnagel, Lehrerin an einer Förderschule, begrüßen.
Johanna Tückmantel
Gottesdienst
JOHANNESKIRCHE, Korntaler Str. 4
APRIL 2016
3. 4. 9.30 Gottesdienst
(Prädikantin Hauer)
10. 4. 9.30 Gottesdienst mit Abendmahl
und dem Posaunenchor (Mann)
17. 4. 9.30 Gottesdienst mit Taufen
(Sander)
24. 4. 9.30 Festgottesdienst zur
Konfirmation mit dem
Posaunenchor (Sander / Mann)
Kinderkirche
9.30 Uhr im Versammlungsraum
Gottesdienst
ARCHE, Hornemannweg 10
APRIL 2016
3. 4. 11.00 Gottesdienst
(Prädikantin Röhm-Blum)
10. 4.10.00Archefrühstück
11.00 Gottesdienst mit
Abendmahl (Mann)
17. 4. 11.00 Gottesdienst mit Taufen
(Sander)
23. 4. 19.00 Abendmahl-Gottesdienst am
Vorabend der Konfirmation mit
Band (Sander / Tückmantel /
Mann)
24. 4. 11.00 Gottesdienst (Prädikant Ritter)
Frauenkreis
Donnerstag, 21. April, 15 Uhr
Versammlungsraum
Familienkreis
Donnerstag, 14. April, 19.30 Uhr
Evang. Gemeindehaus
Ökum. Männergruppe
donnerstags, 14-täglich
Gemeindehaus Arche, Hornemannweg 10
Kontaktadresse: Frigurt Bullack-Leibold,
Tel. 07150-91 89 55
Freundeskreis Suchtkrankenhilfe
Jugendgruppen
VCP Stammheim Stamm Kreuzfahrer
Mammut – Jungen und Mädchen
ab 10 Jahren, mittwochs von 18 – 19 Uhr
Jungen und Mädchen von 6 – 9 Jahren,
freitags 17 – 18 Uhr
Ansprechpartner:
Ubayda Masri, Tel. 0178-9826131
Mädelsgruppe für 10- bis 12-jährige Mädels,
dienstags, 17.30 – 19 Uhr
Ansprechpartnerin: Johanna Tückmantel
Teenkreis ab 13 Jahren
mittwochs,18.30 – 20.00 Uhr
Ansprechpartnerin: Johanna Tückmantel
Evang. Gemeindehaus, Kameralamtsstr. 13
Freufis e.V.
mittwochs, 19 – 21 Uhr
Evang. Gemeindehaus Kameralamtsstr. 13.
Kontaktadressen: Günther Denz, Tel. 54 29 03
Adolf Maier, Tel. 87 27 61
Freundes- und Förderkreis des
VCP in Stuttgart-Stammheim e.V.
Kurt-Löffler-Haus in Mönsheim,
Kontakt: Reiner Dölfel, Tel. 80 71 97, www.freufis.de
donnerstags, 20 – 21.30 Uhr
Termine und Ort erfragen Sie bitte
im Gemeindebüro, Tel. 80 79 43 oder
bei Fam. Müller, Tel. 826 69 44
Jungbläser
Mo.19.30 Uhr
Posaunenchor
Mo.20.20 Uhr
Minichor
Di. 15.00 – 15.30 Uhr
Kinderchor
Di. 16.15 – 16.45 Uhr
Sopranflöten Di. 16.45 – 17.15 Uhr
(nach Absprache)
Altflöten
Di. 18.00 – 18.40 Uhr
Kirchenchor
Di. 19.45 Uhr
Gospelchor
Mi. 20 Uhr (Treffpunkt:
Christuskirche, Korntal)
Auskunft über die Kirchenpflege, Tel. 80 79 43
Hauskreis
Krabbelgruppen
Auskunft über Gemeindebüro: Tel. 80 79 43
Die Apis – Evangelische
Gemeinschaft Württemberg
Gemeinschaftsstunde sonntags, 18 Uhr, und
dienstags, 18.30 Uhr, Luise-Schleppe-Haus
Musische Kreise
☎
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Redaktionsschluss am 1. Montag im Monat
Redaktionskreis der Evang. Kirchengemeinde
Stammheim, Kameralamtsstr. 7, Tel. 80 79 43
[email protected]
Pfarrer Thomas Mann
69 97 25 12
Pfarrerin Simone Sander
80 13 96
Jugendreferentin:
Johanna Tückmantel 0157 85085920
Gemeindebüro 80 79 43, Fax: 8 38 29 79
Öffnungszeit: Mo, Mi – Fr 8 – 12 Uhr, Di + Mi 14 – 16 Uhr
Kirchenchor: Sabine Stöffler
07044 / 92 00 06
Organistin: Doris Colomb
69 27 87
Gospelchor: Michael Stumber
8 06 80 16
Posaunenchor: Albrecht Fröhlich 07141 / 92 72 53
Mesnerin Johanneskirche:
Bernadett v. Rein
13 49 84 12
Hausmeisterin Johanneskirche:
Simone Vogel 800 14 66
Hausmeisterin Gemeindehaus:
Edith Piringer 0176 38654882
Mesnerin Arche: Petra Nimtz 82 26 72
Hausmeisterin Arche:
Katharina Dubenzow
87 30 57
Kindergarten
80 25 93
Kindertagesstätte, Kameralamtsstr.
80 17 92
Kindertagesstätte, Poppenweiler Str. 13 49 82 06
Diakoniestation
23 05 01 50
Evang. Telefonseelsorge
0800 / 1110111
Fotos: Lotz, Birkenstock, Zoll, Rauhut, Nahler, © spuno – www.fotolia.de,
epd bild, Schenk, Eppinger
Internet: www.ev-kirche-stammheim.de
E-Mail: [email protected]
Kirchengemeinderat
Donnerstag, 21. April, 20 Uhr
Evang. Gemeindehaus
Übungsgruppe Gewaltfreie
Kommunikation
Die Gruppe trifft sich im Gemeindehaus Arche
Auskunft+Kontakt: Renate Schenk, Tel. 8 26 44 27
Konten der Kirchengemeinde:
VOBA IBAN: DE13 6009 0300 0056 4230 04
LBBW IBAN: DE65 6005 0101 0002 5107 01