Einladung Habilitations Kolloquium - Neuro-Kopf-Zentrum

Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
EI NL A D UNG
Fakultät für Medizin der TU München
Habilitandenkolloquium am 22.03.2016
um 16:30 Uhr im Hörsaal C
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
das Habilitandenkolloquium ist ein wichtiger Moment auf dem wissenschaftlichen Weg unserer Kollegen. Wir würden uns daher über eine große Zuhörerschaft freuen, die praktisches Wissen auf dem neuesten Stand der Forschung mit uns und den Habilitanden diskutiert. Die Themen werden entsprechend
dem Schwerpunkt der Forschungstätigkeit des jeweiligen Habilitanden formuliert, so dass Sie sie direkt
mit den Experten erörtern können. Für die Veranstaltung sind bei der Bayerischen Landesärztekammer
3 Punkte beantragt.
Ich würde mich freuen, Sie beim Habilitandenkolloquium begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. med. Claus Zimmer
16.30 – 17.00 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. rer. nat. Simon Blank,
Zentrum Allergie & Umwelt (ZAUM),
Helmholtz Zentrum München und Technische
Universität München
Molekulare Ansätze zur Optimierung diagnostischer Konzepte und
therapeutischer Interventionen in
der Allergologie
Anaphylaktische Reaktionen nach Hymenopterenstichen sind eine der schwerwiegendsten
IgE-vermittelten
Hypersensitivitätsreaktionen.
Nichtsdestotrotz werden zum einen diagnostische Tests immer noch durch einen Mangel
an Spezifität und Sensitivität und zum anderen
die Allergen-spezifische Immuntherapie durch
schwere Nebenwirkungen und unvollständige
Protektion beeinträchtigt. In den letzten Jahren
haben die zunehmende Kenntnis der molekularen Komposition von Hymenopterengiften und
die daraus resultierende Verfügbarkeit rekombinanter Allergene die Entwicklung einer Komponenten-aufgelösten IgE Diagnostik ermöglicht.
Die Nutzung molekularer Allergene mit optimierten Eigenschaften konnte sowohl die Spezifität
als auch die Sensitivität der in vitro Diagnostik
erhöhen und so die Differenzierung zwischen
klinisch relevanter Sensibilisierung und Kreuzreaktivität sowie die Auswahl der geeigneten immuntherapeutischen Intervention ermöglichen.
Es zeichnet sich ebenfalls das Potential ab, dass
Molekül-basierte Analysen ein Monitoring der Immuntherapie sowie eine Prognose des Therapieerfolges ermöglichen könnten.
17.00 – 17.30 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. rer. nat. Caspar Ohnmacht,
Zentrum Allergie & Umwelt (ZAUM), Helmholtz Zentrum München und Technische
Universität München
ROR(γt)+ regulatorische T Zellen
und intestinale Toleranz
Die Hygiene-Hypothese postuliert eine Korrelation zwischen fehlender Exposition zu Mikroorganismen und einer erhöhten Suszeptibilität
zu allergischen Erkrankungen. Dabei scheint die
Darmflora eine entscheidende Rolle zu spielen,
da keimfrei gehaltene Tiere verstärkt Typ 2 Immunantworten zeigen. Mechanistisch induziert
die Darmflora sogenannte regulatorische T Zellen (Tregs), welche überraschenderweise den
pro-entzündlichen Transkriptionsfaktor RAR-related orphan receptor gamma t (ROR(γt)) ko-exprimieren. Tatsächlich regulieren ROR(γt)+ Tregs
sowohl pathologische als auch protektive Typ 2
Immunantworten in vivo und könnten somit auch
eine zelluläre Basis für die Hygiene Hypothese
darstellen.
17.30 – 18.00 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Simon Jacob,
Institut für Neurowissenschaften,
TU München
Neuronale Mechanismen kognitiver
Kontrollfunktionen
Als kognitive Kontrolle wird die Fähigkeit des Gehirns bezeichnet, unsere Wahrnehmung, unser
Denken und unsere Handlungen auf ein relevantes Ziel hin auszurichten. Im Unterschied zu
reflexivem Verhalten („Instinkt“) ermöglichen uns
diese Funktionen, situationsangepasst und flexibel zu agieren („Intelligenz“). Eine Störung der
kognitiven Kontrolle ist charakteristisch für viele
neurologische und psychiatrische Erkrankungen.
Ich werde mehrere eigene Arbeiten vorstellen,
die sich mit den zugrundeliegenden neuronalen
Mechanismen befassen. Im Mittelpunkt steht die
Aktivität individueller Neurone und ihrer Netzwerke im präfrontalen und parietalen Kortex. Die
Ergebnisse zeigen, dass zielgerichtetes Verhalten das koordinierte Zusammenspiel mehrerer
Gehirnregionen erfordert. Insbesondere möchte
ich aufzeigen, dass hierbei auch subkortikale
Neuromodulatoren wie Dopamin entscheidenden Einfluss auf die kortikale neuronale Aktivität
nehmen. Methodisch innovative, vergleichende
Untersuchungen werden nun eingesetzt, um
eine Brücke zu schlagen zwischen tierexperimentellen und humanen Studien.
18.00 – 18.30 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Ulf Dornseifer,
Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Handund Verbrennungschirurgie, Städtisches
Klinikum Bogenhausen, Akademisches Lehrkrankenhaus der TUM
Strategien zur Sicherung und Optimierung der Perfusion freier Lappenplastiken
Freie Lappenplastiken haben die rekonstruktive
Chirurgie revolutioniert. Verschiedenste medizinische, chirurgische und technische Fortschritte
haben die Lappenverlustraten deutlich reduzieren können. Die mikrochirurgische Technik allein
ist dabei nur einer von vielen perioperativen Faktoren, der über das Ergebnis entscheidet. Übergreifendes Ziel der vorgestellten Arbeiten war es,
die Perfusion von freien Lappenplastiken zu sichern und zu optimieren. Der Fokus lag dabei auf
der Weiterentwicklung von Operationstechniken,
der intraoperativen Perfusionskontrolle, der aktiven Thermoregulation und der orthostatischen
Belastung freier Lappen an der unteren Extremität. Die Ergebnisse unterstreichen das Potential
der beschriebenen Maßnahmen, zum Erfolg des
Gewebetransfers beizutragen.