Osterputz für die Seele Dass wir täglich unseren Körper reinigen ist selbstverständlich, die Zähne werden geputzt, die Haare gekämmt und die Wäsche wird gewaschen. Eine Zeit im Jahr ist besonders von der Reinigung geprägt. Wenn man in diesen Tagen vor Ostern mit offenen Augen durch die Straßen geht, dann kann man sehen, dass der Osterputz im vollen Gange ist. Auf der Straße sieht man die Kehrmaschinen fahren, die den Straßenrand vom Rollsplitt des Winters befreien. Da sieht man sogar im Krankenhaus wie der Holzboden des großen Festsaales frisch eingelassen wird. Die Häuser und Wohnungen werden durch die Putzfrau oder den Putzmann auf Hochglanz gebracht. Denn man möchte schließlich in einer sauberen und gepflegten Wohnung mit der Familie und den Verwandten das Osterfest begehen. Die Reinigungsrituale helfen uns, damit wir uns auf das Osterfest einstimmen. Der äußere Putz und die äußere Reinigung ist gut, aber auf eine innere Reinigung der Seele wird oft vergessen obwohl einiges auf uns niederprasselt: Alltagssorgen, Beziehungsprobleme, Existenzängste und vieles mehr belasten Geist und Seele. Die kommenden Tage bis Ostersonntag laden nochmals ein, auch der Seele einen Osterputz zu gönnen. Da müssen wir uns die Frage stellen, was wir da Tun wenn es um eine Reinigung für die Seele und um mein Inneres geht. Eigentlich Tun wir nichts anderes als beim äußeren Putzen unserer Wohnungen und Häuser. Es geht ums Bereinigen, Entrümpeln und Ordnen. Es hilft, zuerst mit dem Reinigen des Hauses zu beginnen, mit dem Entrümpeln von Dingen die nur im Weg stehen und schon längst entsorgt gehören oder mit dem Ordnen meines Schreibtisches. Machen Sie eines davon in dieser Woche und es wird seine Wirkung haben. Es ist aber auch notwendig, dass wir unsere Beziehungen bereinigen, in Ordnung bringen und von Altlasten entrümpeln. Vor allem Beziehungen zu denen, die uns am Nächsten sind. Mein Mann, meine Frau, meine Kinder, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder, meine Schwester, Mitschwestern, Freunde, Arbeitskollegen, Vorgesetzte. Wem bin ich noch etwas schuldig? Wem Schulde ich ein Wort und eine Geste der Versöhnung? Mit wem habe ich noch etwas zu bereinigen? Wo schlummert in mir noch eine Altlast, die mich belastet weil ich mit ihr unversöhnt bin? Wem trage ich etwas mit Vorwürfen nach? Lassen Sie die Fragen in der Stille zu? STILLE Mag. Johannes Hessler: Spirituelle Mitarbeiterbegleitung – spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur im KH der BHS Linz Seite 1 Wenn Sie nun in der Stille gemerkt haben, dass Sie mit sich und ihren Nächsten im reinen sind, dann erfreuen Sie sich an der Klarheit ihrer Beziehungen. Wenn Sie gespürt haben, dass Sie mit jemanden im Unklaren, unversöhnt und im Unfrieden sind, dann bitten Sie, dass ein Weg der Klärung und Versöhnung möglich wird. Denn Auferstehung in unseren Beziehungen geschieht dort, wo durch Versöhnung ein Neuanfang möglich wird. Gebet - Auferstehung Nur wer aufbricht, wird Neuanfang erfahren. Nur wer die Wüste durchquert, wird das verheißene Land erreichen. Nur wer durch das Dunkel wandert, wird das Licht entdecken. Nur wer in Not geraten, wird dem Heil begegnen. Nur wer in Schuld verstrickt, weiß um Gnade. Nur wer das Sterben zulässt, wird auferstehen. Leben mit Tiefgang schrittweise gewähren lassen. Nicht aufhören anzufangen. Benedikt Werner Traut Diese Erfahrung wünsche ich Euch an Ostern. Dass Gott in meinem Leben einen neuen Anfang macht. Im Angesicht des Todes neues, ewiges, unvergängliches Leben schenkt. Mag. Johannes Hessler: Spirituelle Mitarbeiterbegleitung – spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur im KH der BHS Linz Seite 2
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