MEDIENMITTEILUNG
21.03.2016
AVA-CO2 startet Forschungsprojekt zum Ersatz von karzinogenem
Formaldehyd durch bio-basiertes 5-HMF
Die Formaldehyd-basierte Harzfertigungsindustrie steht vor einer wachsenden Herausforderung. Die
Verwendung der Chemikalie Formaldehyd, ein Karzinogen mit schädlichen Auswirkungen auf die
menschliche Gesundheit, stößt in der Öffentlichkeit und der Politik zunehmend auf Kritik. Am 6. Juni 2014
wurde die 6. Anpassung der CLP (Classification, Labelling und Packaging) Verordnung an den technischen und
wissenschaftlichen Fortschritt im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Die dabei erfolgte Einstufung von
Formaldehyd als krebserregend und erbgutverändernd hat weitreichende und teilweise unmittelbare
Auswirkungen für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, insbesondere auch der Möbelindustrie.
AVA-CO2 startet nun zusammen mit dem Institut für Werkstoffe und Holztechnologie der Berner
Fachhochschule, ein von der Schweizer Kommission für Technologie und Innovation (KTI) gefördertes
Forschungsprojekt zum Ersatz von Formaldehyd durch die unbedenkliche, bio-basierte Plattform-Chemikalie
5-HMF (5-Hydroxymethylfurfural).
Formaldehyd ist eine der wichtigsten organischen Grundstoffe in der chemischen Industrie und dient als
Ausgangsstoff für viele chemische Verbindungen. In der EU werden rund 10 Mio. Tonnen, weltweit 47 Mio.
Tonnen produziert. Bis 2017 soll die globale Produktionsmenge auf 52 Mio. Tonnen steigen. Ein Großteil des
synthetisierten Formaldehyds wird zur Produktion von Leimen und Tränkharzen für Holzwerkstoffe verwendet.
Leimharze werden zur Herstellung von Sperrholz-, Tischler-, oder Spanplatten (MDF und OSB) für den Einsatz in
zum Beispiel der Möbelindustrie eingesetzt. Die erfolgte Einstufung von Formaldehyd als krebserregend und
erbgutverändernd hat weitreichende und teilweise dramatische Auswirkungen für die verarbeitende Industrie.
Das aus Biomasse hergestellte 5-HMF wird als möglicher Ersatzstoff für Formaldehyd in einer Reihe von Studien
für die Synthese von Phenolharzen (PF), Melaminharzen (MF) und Harnstoffharzen (UF) untersucht. Ziel dieser
Untersuchungen ist der teilweise bzw. vollständige Ersatz von Formaldehyd in den entsprechenden
Werkstoffen, um die Emission von Formaldehyd zu vermindern bzw. ganz zu unterbinden. Beim teilweisen
Ersatz von Formaldehyd in diesen Produkten durch 5-HMF kann durch Quervernetzung die Freisetzung von
Formaldehyd teils drastisch reduziert werden. Ein vollständiger Ersatz durch 5-HMF würde
Formaldehydemission entsprechend vollständig eliminieren.
Ziel des durch die Schweizerische Kommission für Technologie und Innovation (KTI) geförderten Projekts mit
dem englischen Titel „Development of a formaldehyde-free urea type adhesive for the manufacturing of woodbased panels“ ist es, auf Basis von 5-HMF einen formaldehydfreien, nachhaltigen und gesundheitlich
unbedenklichen Klebstoff für den industriellen Einsatz in der holzverarbeitende Industrie zu entwickeln.
AVA-CO2 Schweiz AG  Baarerstrasse 20  CH-6302 Zug  Tel: +41 41 727 09 70  Web: www.ava-co2.com
Was ist 5-HMF
5-HMF ist eine bio-basierte Plattform-Chemikalie mit einer Aldehyd- und einer Alkohol funktionellen Gruppe.
Die besonderen Eigenschaften von 5-HMF führen zu vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen
Bereichen. Die Oxidation zu FDCA (Furandicarbonsäure) bildet die Basis für die Herstellung von PEF
(Polyethylenfuranoat). PEF ist ein bio-basierter Ersatz für erdöl-basiertes PET und kann z.B. für die Herstellung
von Getränkeflaschen oder Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden. Auch in der Textilindustrie oder
Medizinaltechnik kann PEF eingesetzt werden. 5-HMF findet zudem in der pharmazeutischen Industrie als API
(active pharmaceutical ingredient), in der Lebensmittelindustrie oder Agro-Chemie Anwendung. Auch als
möglicher Ersatzstoff für das karzinogene Formaldehyd kann 5-HMf möglicherweise in Zukunft eingesetzt
werden.
5-HMF Anwendungen
© AVA-CO2 Schweiz AG
Globale Formaldehyd Produktion
© Merchant Research & Consulting, Ltd.
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AVA-CO2
Das Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2 ist führend beim Einsatz hydrothermaler Prozesse zur stofflichen
und energetischen Nutzung von Biomassen. Zum Leistungsangebot gehört ein patentiertes Verfahren zur
großtechnischen Herstellung der biobasierten Plattformchemikalie 5-HMF (5-Hydroxymethylfurfural). Diese
dient als erneuerbares Substitut für erdölbasierte Ausgangsstoffe in der chemischen und pharmazeutischen
Industrie. Für die feinchemische Industrie produziert die Tochtergesellschaft AVA Biochem bereits heute
hochreines 5-HMF. Das Unternehmen ist auch führend beim Einsatz der hydrothermalen Carbonisierung (HTC)
zur effizienten Verwertung von Klärschlämmen und anderen biogenen Reststoffen sowie zur Herstellung von
Hochleistungskohlenstoffen wie Pulveraktivkohle oder Carbon Black. Als Technologieführer ermöglicht das
Unternehmen mit dem eigens entwickelten HTC basierten Verfahren AVA cleanphos auch wirtschaftliche
Lösungen für die Phosphorrückgewinnung.
Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Zug und Tochtergesellschaften in der Schweiz und Deutschland hat im
Oktober 2010 in Karlsruhe mit der HTC-0 die weltweite erste HTC-Demonstrationsanlage im industriellen
Massstab in Betrieb genommen. Im Februar 2014 nahm mit der Biochem-1 die weltweit erste Anlage zur
kommerziellen Produktion von 5-HMF den Betrieb auf.
Berner Fachhochschule
Die Berner Fachhochschule BFH ist eine anwendungsorientierte Hochschule. Neben der Lehre gehören
Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen zu ihren Kernkompetenzen. Das
Departement Architektur, Holz und Bau (AHB) ist ein wichtiger Partner auf dem Parkett der Bauwirtschaft: In
Burgdorf und Biel werden in sämtlichen Disziplinen der Bau- und Holzwirtschaft über 800 gefragte
Nachwuchskräfte ausgebildet. Alle Studiengänge weisen sich durch Praxisnähe aus und ermöglichen nach
Abschluss des Studiums einen raschen Einstieg ins Berufsleben. In Biel steht der Roh- und Werkstoff Holz im
Mittelpunkt. Die seit über 20 Jahren erfolgreich durchgeführte Holzingenieurausbildung ist in der Schweiz
einzigartig und geniesst in der Holzwirtschaft internationales Ansehen. Angegliedert an das Departement
Architektur, Holz und Bau ist die Höhere Fachschule Holz Biel. Mit ihrem Angebot für Personen aus den
Bereichen Holzbau, Schreinerei, Innenausbau und Holzindustrie runden sie ein breites Bildungsangebot ab.
Kontakt:
Thomas M. Kläusli
Chief Marketing Officer
AVA-CO2 Schweiz AG
Baarerstrasse 20
CH-6302 Zug
Tel. +41 41 -727 09 70
Mob. +41 78 - 936 74 81
Email. [email protected]
www.ava-co2.com
https://twitter.com/AVACO2
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