Special > Brettsperrholz-Produktion Polyurethan – was denn sonst? Einkomponenten-Klebstoff ist System der Wahl für BSP Bei Brettsperrholz überzeugen die Vorteile von Purbond-Polyurethan-Klebstoffen. Ohne Anmischen lassen sie sich leicht anwenden. Die offene Zeit wird genau eingestellt. Formaldehydund lösemittelfrei sind sie ideal für Wohnräume. P olyurethan (PUR)-Werkstoffe haben ein breites Anwendungsspektrum: Goretex-Bekleidung, Medizintechnik, Weichschäume für Matratzen oder Hartschäume für die Bauindustrie zählen dazu. PUR ist außerdem ein Bindemittel zum Verkleben von Holz, Leder und Textilien. Relativ neu ist die Anwendung des 1937 erfundenen K l e b s to f fe s bei Brettsperr- holz (BSP). Die Vorteile sind die schnelle Verarbeitbarkeit sowie die Abwesenheit von Formaldehyd und Lösemitteln (VOC). „Kein Wunder, dass fast ausschließlich PUR-Klebstoffe bei der BSP-Produktion zum Einsatz kommen“, freut sich Geschäftsführer Walter Stampfli vom PUR-Marktführer Purbond, Sempach Station/CH. Bei Keilzinkung, Schmalflächen-Verklebung und dem finalen Verpressen der Schichten greifen die Hersteller auf den schäumenden Klebstoff zurück. PUR reagiert mit der Holzfeuchte Für das Abbinden braucht das PURKlebstoffsystem die Feuchtigkeit des Holzes. Auf Lösemittel und Formaldehyd dagegen kann vollständig verzichtet werden (s. Grafik li. unten). In einem ersten Schritt reagiert das im Holz enthaltene Wasser mit einem Teil des PUR-eigenen Isocyanats unter CO2-Abspaltung zu einem Amin. Dabei kommt es – ähnlich wie bei kohlensäurehaltigen Getränken – zu einem leichten Aufschäumen des Klebstoffs. Das Amin reagiert dann mit einer weiteren Isocyanatgruppe und es entsteht eine stabile vernetzte Struktur. So gut wie natürliches Holz Gute Argumente für PUR-Systeme sind Wohnökologie und Nachhaltigkeit. Die Purbond-Linie mit feuchtigkeitshärtenden, flüssigen Einkomponenten-Klebstoffsystemen auf Basis von Bindemitteln der BayerMaterialScience, Leverkusen, (Markenname Desmodur) bietet in dieser Hinsicht eine Reihe von Vorteilen, heißt es. Durch die Reaktion mit der Holzfeuchte wird nur CO2, aber kein Formaldehyd emittiert. Auf auf Lösemittel kann verzichtet werden. Beides wurde in Untersuchungen bestätigt. Das Wiener Institut für Baubiologie und -ökologie Recycling nicht vergessen Im Sinne des Recyclings wird die Kaskadennutzung von Holz immer wichtiger. Das bedeutet, dass etwa Holzbauelemente nach Abriss eines Gebäudes als Spanplatten und diese später thermisch wiederverwertet werden. Wichtig ist, dass bei keinem dieser Schritte schädliche Stoffe entstehen. Mit Purbond ist das kein Problem, heißt es. Weiters sind Purbond-Systeme im ausgehärteten Zustand völlig inert. Das heißt, sie gehen mit der Umgebung keine Reaktionen ein. Minimaler Einfluss auf Umwelt und Gesundheit ist das positive Fazit, welches das Schweizer Unternehmen zieht. Im Vergleich zu anderen Klebstofflösungen werde weniger Klebstoff benötigt. Auch die Applikation sei einfach, hört man. Die Klebstoffe werden direkt aus dem Liefergebinde angewandt. Anmischen ist nicht nötig und es fallen keinerlei Abwässer an. Mit diesen Argumenten im Rücken freut sich Purbond über den BSPBoom. Kooperation seit 25 Jahren Im Holzleimbau arbeitet Purbond seit Mitte der achtziger Jahre mit Bayer MaterialScience zusammen. Ziel ist die Entwicklung moderner Klebstoffsysteme und Technologien für tragende Holzbauteile bei Wohnhäusern, Büro- und Gewerbebauten sowie Infrastrukturbauten. 1994 folgte die Zulassung des ersten Produktes für den deutschen Markt. Die moderne Holz-Architektur sehen Purbond und Bayer MaterialScience als Beleg, dass sie mit ihrer Entwicklungsarbeit den Holzbau nachhaltig verändert haben. ‹ Bildquelle: KLH, Stora Enso; Grafikquelle: Purbond Stora Enso CLT (Bild) aus Bad St. Leonhard wird mit PUR verklebt Kurz offen und schnell verpresst Die PUR-Klebstoffe von Purbond sind als Einkomponenten-Systeme am Markt. Das erleichtert die Anwendung. Je nach Presssystem lassen sich exakt härtende Produkte mit passender offener Zeit und Abbindezeit verwenden. „Moderne BSP-Anlagen können einen Pressling innerhalb von zehn Minuten fertigstellen. Leistungsfähige Purbond-Klebstoffe sind hierfür ideal“, schildert Stampfli. Je länger der Klebstoff offen bleiben kann, umso länger muss gepresst werden. Das Hochleistungssystem Purbond HB S109 ist zehn Minuten lang offen und hat eine Presszeit von nur 25 Minuten. Die Verleimung der einzelnen Holzlagen erfolgt in der industriellen Produktion, wie etwa im weltgrößten BSP-Werk bei KLH Massivholz in Katsch/Mur, vollautomatisch. Der Auftrag beträgt bei flächiger Verklebung 150 g/m2 je Fuge. fand bei der Lösemittel- und Formaldehyd-Analyse keinen Unterschied zwischen natürlichem Holz und mit Purbond verklebten Holzelementen. So härtet PUR: das Isocyanat reagiert zu einem Amin, das mit einem weiteren Isocyanat zu einer Kette bindet 20 Hol zkurier 51/52 • 23.12. 2010 Purbond im weltgrößten Brettsperrholz-Werk: KLH Massivholz in der Steiermark verwendet für seine Produkte Polyurethan-Klebstoff des Schweizer Herstellers
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