Dax 9948.64 -0.02% E-Stoxx 50 3048.77 -0.36% Dow Jones 17623.87 +0.12% S&P 500 2051.60 +0.10% Euro/Dollar 1.1239$ -0.02% Euro/Yen 125.83¥ -0.02% Brentöl 40.67$ +0.32% Gold 1243.78$ +0.01% Bund 10J. 0.230% +0.018PP US Staat 1.916% +0.042PP Stand: 22h00 G 02531 NR. 57 / PREIS 2,80 € DIENSTAG, 22. MÄRZ 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 2 Finanzamt gegen US-Bank THEMEN DES TAGES Der Skandal um Aktiendeals auf Kosten der Steuerzahler nimmt neue Dimensionen an: Die deutsche Tochter der US-Bank Citigroup soll für nicht abgeführte Kapitalertragsteuer von mehr als 700 Millionen Euro haften. Das Ende der Eiszeit zwischen Kuba und den USA wirkt bereits positiv auf die deutsche Wirtschaft. Die Exporte auf die Karibikinsel sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent gestiegen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geht davon aus, dass der deutsche Handel mit Kuba eine Milliarde Euro erreichen kann. Seite 6 lich Beträge von 140 Millionen Euro. Im Februar wurden Haftungsansprüche gegen die Maple Bank bekannt. Das Finanzamt wollte 450 Millionen Euro – wenige Tage später musste die Bank schließen. Die Botschaft des Staats ist eindeutig: Er will den entstandenen Steuerschaden so weit wie möglich minimieren. Grundlage für die Prüfung der Finanzämter ist ein Datenstick mit Informationen zu Cum-Ex-Ge- S. Iwersen, V. Votsmeier, D. Riedel Düsseldorf, Frankfurt, Berlin 12 Mrd. Euro beträgt der geschätzte Steuerschaden durch Cum-Ex-Geschäfte. Quelle: Finanzbehörden Wolfgang Schäuble: Der Finanzminister kämpft intensiv gegen Steuerbetrug. dpa Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT W enn es um das Geld der deutschen Steuerzahler geht, versteht Wolfgang Schäuble keinen Spaß. Vor allem der milliardenschwere Schaden, der dem Fiskus durch dubiose Aktiendeals, sogenannte Cum-Ex-Geschäfte, entstanden ist, bringt den Finanzminister in Rage. Immerhin geht es um einen geschätzten Steuerschaden von mindestens zwölf Milliarden Euro. Wie ernst es Schäubles Steuerbehörden mit der Aufarbeitung der Cum-Ex-Geschäfte meinen, hat jetzt die deutsche Tochter der US-Bank Citigroup erfahren. Unterlagen zeigen, dass die Citigroup Global Markets Deutschland AG Prüfer des Finanzamts Frankfurt V-Höchst im Hause hatte. Demnach soll die Citigroup für die 2007 und 2008 „nicht abgeführte Kapitalertragsteuer in Höhe von mehr als 706 Millionen Euro haften“. Die Citigroup wollte das nicht kommentieren. Nach Informationen des Handelsblatts sind die Gespräche der Bank mit dem Finanzamt noch nicht abgeschlossen. Für mögliche Rechtsrisiken hat die Citigroup bisher nur zwei Millionen Euro an Rückstellungen gebildet. Sie sieht sich nicht als Anbieter, sondern nur als Abwickler von Cum-Ex-Geschäften. Häuser wie die Hypo-Vereinsbank oder die HSH Nordbank, die aktiv diese umstrittenen Aktiengeschäfte angeboten haben, zahlten nachträg- schäften von 129 Banken, den das Land Nordrhein-Westfalen im vergangenen Herbst für fünf Millionen Euro kaufte. Aktuell ermittelt allein die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen 27 Beschuldigte. Die Bankenaufsicht Bafin schickte zudem einen Fragebogen an alle 1 800 Banken in Deutschland, um sich einen Überblick über die dubiosen Aktiengeschäfte zu machen. Die Banken sollten Schäubles Ärger ernst nehmen, auch wenn viele dieser Geschäfte Jahre zurückliegen. Einer von Schäubles Lieblingssätzen ist: „Ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse auch nichts.“ Citi in Unruhe Seiten 4, 5 Deutsche Wirtschaft blickt gespannt auf Kuba EU geht gegen Steuervermeidung vor Brüssel will Konzerne zwingen, Gewinne und darauf gezahlte Steuern nach Staaten aufgeschlüsselt zu veröffentlichen. Ziel sei, das Vertrauen der Bürger in die Fairness des Steuersystems wieder herzustellen, heißt es in einem Gesetzentwurf, den die EU-Kommission am 12. April vorlegen will. Seite 7 Autobauer profitieren von Banktöchtern Für die Autohersteller gleicht das Geschäft ihrer angeschlossenen Banken mehr und mehr einer Lizenz zum Gelddrucken. 80 Prozent aller Neufahrzeuge werden mittlerweile finanziert. Und auf jeden Leasing- oder Finanzierungsvertrag kommen zwei zusätzliche Dienstleistungsverträge. Seite 14 Deutscher führt künftig den Versicherer Axa Kulturrevolution bei Frankreichs größtem Versicherungskonzern: Ein Deutscher übernimmt die Führung. Der bisherige Chef Henri de Castries wird im September in den Ruhestand gehen. Auf ihn folgt Thomas Buberl, der zurzeit noch das Deutschland-Geschäft von Axa verantwortet. Seite 24 ANZEIGE Vermögen der Deutschen wächst Ökonomen streiten, ob die Kluft zwischen oben und unten größer wird. Norbert Häring Frankfurt D eutschland wird immer reicher: Das durchschnittliche Nettovermögen der Bundesbürger ist von 2010 bis 2014 um knapp 20 000 Euro oder zehn Prozent auf 214 500 Euro gestiegen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der Deutschen Bundesbank hervor. Das Zahlenwerk der Frankfurter beruht auf einer Befragung von rund 5 000 Haushalten. Die reichsten zehn Prozent steigerten ihren Anteil am Gesamtvermögen laut Bundesbank von 59,2 auf 59,8 Prozent. Die Ungleichheit der Vermögen sei in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor hoch, resümierten die Frankfurter Währungshüter. Was die Entwicklung seit der letzten Umfrage angeht, erlaubten verschiedene Maßstäbe für diese Ungleichheit auch unterschiedlichste Interpretationen. Die Bundesbank sprach von einer stabilen Vermögensverteilung. Dagegen kritisierte der Chef des gewerkschaftsnahen IMK-Instituts unter Verweis auf die glei- chen Zahlen: „Deutschland wird immer ungleicher.“ Wirtschaftsforschungsinstitute stritten zudem darüber, ob auch bei den Einkommen die Kluft gewachsen sei und welche gesamtgesellschaftlichen Folgen das hat. Bei der Anlage ihres Vermögens sind die Deutschen der Befragung zufolge sehr konservativ. Der Anteil der Haushalte, die Aktien hielten, lag 2014 bei nur zehn Prozent und war damit sogar noch einen Prozentpunkt niedriger als 2010. Bericht Seite 8, Leitartikel Seite 12 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. "" &" " % %# " $%##%# &" #! $ #&"" " (% # " " % %# ' $ #$$
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