1. Workshop: Ethnologische Auftragsforschung für staatliche Institutionen Datum: 29.04.2016 Uhrzeit: 10-18 Uhr Ort: Universität Bremen SFG 3190, 2030 Mit: Dr. Ute M. Metje, Hamburg, freischaffende Ethnologin, v.a. Begleit- und Evaluationsforschung und Andrea Riester, Eschborn, Ethnologin bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), stellvertretende Leitung der Sektion "Migration for development" Kommentar: Ob in der Entwicklungszusammenarbeit, in der Flüchtlings- und Migrationspolitik oder bei der Stadtteilplanung, werden zunehmend auch zielorientierte Auftragsforschungen an Ethnolog_innen vergeben. Aus Perspektive von Auftraggeber_innen (z.B. Institutionen der Bundesministerien) und aus Perspektive von Auftragnehmer_innen (freischaffenden Ethnolog_innen) sollen die Schritte einer Auftragsforschung vorgestellt werden. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur klassischen Forschung deutlich gemacht und diskutiert werden. Integriert in: Seminar BA/MA-8/9/10 Public Anthropology: zwischen ethnologischen Berufsfeldern, partizipativer Forschung und Intervention Von: Cordula Weißköppel, Frank Müller, Marie-Helene Wichmann Uhrzeit: Do 8-12 Uhr Ort: SFG 2030 VAK: 09-50-M89-A2 Kommentar: Praktische, engagierte, angewandte oder partizipative Ethnologie - es sind viele Adjektive mit denen die Auseinandersetzung der Ethnologie mit gesellschaftlichen Praxisfeldern beschrieben wird. Im Themensemester „Public Anthropology“ des Instituts für Ethnologie und Kulturwissenschaft wird eine große Bandbreite von Forschungsrichtungen, Praxisfeldern und Handlungsstrategien vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Im Seminar nehmen wir die Themen der Workshops des Semesters auf und erarbeiten uns Grundlagen für die jeweiligen Aspekte. Zu Beginn steht eine Auseinandersetzung mit der geschichtlichen Entwicklung im Fach. Es folgt der Blick auf die Anwendungsfelder und Berufsmöglichkeiten und abschließend diskutieren wir aktuelle Ansätze der Partizipation, Kollaboration und Intervention. In Kooperation mit dem Zentrum für Performance Studies arbeiten wir über die Fachgrenzen hinaus zu den Begriffen Partizipation und Intervention. Die inhaltlichen Schwerpunkte werden ergänzt durch praktische Übungen zur Vermittlung ethnologischer Inhalte. Ziel ist es u.a. den abschließenden Event des Themensemesters zu planen und Präsentationsideen dafür zu entwickeln. Erwartet wird neben der Mitarbeit im Seminar auch die Teilnahme an mindestens zwei der geplanten Workshops. Literatur: Besteman, Catherine 2013: Three Reflections on public Anthropology. In: Anthropology Today 29 (6). Sowie in: Seminar BA-Modul 7 Lateinamerika: Einheit und Vielfalt zu Beginn des 21. Jahrhunderts Englischer Titel: Latin America: unity and diversity at the beginning of the 21st century Von: Mijal Gandelsman-Trier Uhrzeit: Fr 10-12 Uhr Ort: SFG 2020 VAK: 09-50-M7-3 Kommentar: Die Bezeichnung „Lateinamerika“ geht auf die koloniale Eroberung und Unterwerfung der Region zu Beginn des 16. Jahrhunderts zurück. Seit dieser Zeit wird der Subkontinent als Einheit betrachtet. In welcher Weise wurde Zugehörigkeit historisch konstruiert? Welche Bilder und Narrative prägten diese wirkungsmächtige und nachhaltige Repräsentation der Region? Die Fülle an geographischen Räumen, an politischen, sozialen, ethnischen und kulturellen Einheiten, Strukturen und Bewegungen verweisen gleichzeitig auf die Vielfalt im heutigen Lateinamerika. Ausgehend von einer einführenden Analyse und Reflexion zu Repräsentationen der Region geht es im weiteren Seminarverlauf um das Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Differenz. Für das Verständnis der Entwicklung Lateinamerikas spielen die theoretischen Ansätze der Modernisierung, der Dependenz sowie revolutionäre Bewegungen im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle. Diese Diskurse spiegeln sich auch in ethnologischen Konzepten und ethnographischen Fallbeispielen wider, die zugleich Vorstellungen und Sichtweisen über die Region mit geformt haben. Den zentralen Fokus des Seminars bilden neuere Studien, die gegenwärtige Entwicklungen, Praktiken, Bewegungen und Konflikte reflektieren. Dazu gehören Forschungen zu Gender, urbanen Lebensweisen und urbanen Vorstellungen (imaginarios urbanos), transnationaler Migration, indigenen Bewegungen, Gewalt, politischer Partizipation, Identität und Ethnizität, etc. Solche Studien werden zunehmend auch von Ethnologen und Ethnologinnen aus Lateinamerika verfasst – wodurch der ethnologische Blick auf die Region erneut verändert wird. Im Rahmen des Themensemesters „Public Anthropology“ werden wir uns zudem exemplarisch mit der Arbeit von humanitären und politischen Stiftungen in Lateinamerika auseinandersetzen – insbesondere in Hinblick auf eine berufliche Orientierung. Vorgesehen ist die Teilnahme am Workshop „Ethnologische Auftragsforschung für staatliche Organisationen“ am 29.04.2016, 10-18 Uhr. Die Arbeit in Seminar basiert auf kontinuierlicher Lektürearbeit, Präsentationen und Recherchen. Zu Beginn des Seminars werden wir gemeinsam festlegen, mit welchen aktuellen Forschungen wir uns intensiver beschäftigen. Die ausgewählten Themen werden in Kleingruppen erarbeitet, die für die Gestaltung und Präsentation ihres Themas verantwortlich sind. Die Recherche zur Arbeit der Stiftungen kann beispielsweise auch in Form von Interviews mit Repräsentanten von Organisationen gestaltet werden. Alle genannten Aufgaben sind Teil der aktiven Teilnahme, abgeschlossen wird das Modul mit einer schriftlichen Ausarbeitung. Literatur (thematische Einführungen): Gutmann, Mathew C. et al. (Hg.) (2003) Perspectives on Las Américas. A Reader in Culture, History, and Representation. Malden, Mass. Poole, Deborah A. (Hg.) (2008) A Companion to Latin American Anthropology. Malden, Mass. Sanabria, Harry (2007) The Anthropology of Latin America and the Caribbean. Boston, Mass.
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