Projektbeschreibung - artes Graduate School for the Humanities

Cologne Summerschool of Interdisciplinary Anthropology
Der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities, dem Internationalen Kolleg Morphomata und dem
Sonderforschungsbereich Our Way to Europe wurden Fördermittel des DAAD im Rahmen des Programms
Sommerschulen in Deutschland bewilligt. Für die nächsten drei Jahre veranstalten die kooperierenden
Institutionen gemeinsam die Cologne Summerschool of Interdisciplinary Anthropology unter dem Thema Die
Phänomenalität der materiellen Dinge: Praxis – Genese – Kognition für fortgeschrittene Master- und
Promotionsstudenten. Internationalen Studierenden wird damit die Möglichkeit gegeben, die Universität zu Köln
als Hochschulstandort kennenzulernen. Die inhaltliche Ausrichtung der drei Kooperationspartner ermöglicht eine
innovative Zusammenführung zweier Theorieströmungen der letzten Jahre (der sog. material turn und practice
turn). Beide Strömungen verbinden sich beispielsweise im programmatischen Diktum „follow the actors“
(Latour) zu einer heuristischen Methodik. Dabei hat die Symmetrisierung menschlicher und nicht-menschlicher
Elemente als Träger von Handlungsinitiative den Blick geschärft für die sozio-technische Gestaltung von
Handlungszusammenhängen.
Aus diesem Perspektivenwechsel gingen wichtige Impulse für eine Neubestimmung des Verhältnisses von
Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften hervor. Die Neubestimmung des Verhältnisses von Dingen, Zeichen
und Menschen hat zu heftigen wissenschaftlichen Kontroversen geführt. Ein zentrales Forschungsdesiderat
dieser Kontroverse ist die epistemologische und anthropologische Frage nach der Bedeutung von Dingen und
Materialität für die Konstitution des Menschen und menschlicher Praxis einerseits und der Phänomenalität der
materiellen Dinge andererseits. Die Sommerschulen widmen sich der Aufgabe, den Studierenden die einzelnen
Aspekte der Kontroverse näherzubringen. Aus den Disziplinen der Archäologie, der Ethnologie und Philosophie
heraus wird trans- und interdisziplinär an den aktuellen Debatten weitergearbeitet. Den Teilnehmerinnen soll auf
diese Weise neben fachwissenschaftlichen Inhalten auch Methodenreflexion vermittelt werden, die gerade in
interdisziplinären Kontexten wichtig ist.
Im Herbst wird die erste Sommerschule zum Schwerpunkt Praxis vom 21. bis 26. September 2015 stattfinden.
Ausschreibungstext und Bewerbungsbedingungen erscheinen in Kürze.
Kontakt:
Dr. Johannes Schick
a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne
Telefon: +49 (0)221 470-1237
E-Mail: [email protected]