PRESSEMITTEILUNG

 PRESSEMITTEILUNG European Crohn’s and Colitis Organisation 2016 CHRONISCH‐ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN: HÖHERE THERAPIETREUE BEI ÄLTEREN PATIENTEN Wiesbaden, 18. März 2016 – Im Rahmen der diesjährigen Tagung der European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO) in Amsterdam hat AbbVie aktuelle Ergebnisse einer Subanalyse der ALIGN‐Studie vorgestellt. In dieser wurde ein Zusammenhang zwischen dem Alter von Patienten mit chronisch‐
entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und der Adhärenz sowie Einstellung der Patienten gegenüber der bestehenden Medikation festgestellt. Demnach wiesen ältere Patienten eine signifikant höhere Therapietreue sowie Überzeugung hinsichtlich der Notwendigkeit ihrer Behandlung als jüngere Patienten auf.1 In der internationalen ALIGN‐Studie konnte darüber hinaus demonstriert werden, dass CED‐Patienten unter einer Behandlung mit TNF‐α‐Antagonisten eine bessere Therapietreue als Patienten unter einer konventionellen Therapie zeigten.2 Die Untersuchung der potenziellen Bedeutung des Patientenalters hinsichtlich der Therapieadhärenz bei chronisch‐entzündlichen Darmerkrankungen erfolgte durch die Auswertung validierter Fragebögen, wie dem 4‐item Morisky Medication Adherence Scale (MMAS‐4)3,4 und dem Beliefs about Medicines Questionnaire (BMQ)5. Die Analyse der MMAS‐4‐Fragebögen ergab, dass an Morbus Crohn erkrankte Patienten (medianes Alter 35 Jahre) mit einem Alter von ≥ 35 Jahren eine um den Faktor 2,9‐fach höhere Adhärenz als Personen aufwiesen, die jünger als 35 Jahre alt waren (OR=2,91; 95% KI; 1,78‐4,74; p<0,0001). Bei Vorliegen einer Colitis ulcerosa (medianes Patientenalter 41 Jahre), hielten sich ältere Patienten (≥ 41 Jahre) gegenüber jüngeren Patienten (< 41 Jahre) mit einer 4,5‐fach höheren Wahrscheinlichkeit an die ärztlichen Therapievorgaben (OR=4,51; 95% KI; 2,00‐10,27; p=0,0003). Die Auswertung ergab darüber hinaus, dass eine Alterszunahme um 1 Jahr mit einer 6% (Morbus Crohn; OR=1,06; 95% KI; 1,04‐1,09; p<0,0001) und 8% (Colitis ulcerosa; OR=1,08; 95% KI; 1,05‐1,12; p<0,0001) höheren Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Therapietreue gegenüber der bestehenden Therapie verbunden war.1 Ältere Patienten sehen höhere Notwendigkeit ihrer Behandlung Die höhere Therapieadhärenz, die bei älteren Patienten beobachtet wurde, könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese das Risiko einer Gesundheitsgefährdung vermeiden wollen. Darüber hinaus besitzen ältere Patienten eine signifikant stärkere Überzeugung hinsichtlich der Notwendigkeit ihrer Medikation als jüngere Patienten, wie in der Subanalyse anhand der bestimmten BMQ‐Subscores ebenfalls belegt werden konnte.1 Ältere Patienten sind durchschnittlich einer signifikant längeren Krankheits‐ und Behandlungsdauer ausgesetzt, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Therapieadhärenz und die Einstellung zur medikamentösen Behandlung haben könnten. AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Mainzer Straße 81 65189 Wiesbaden +49 (0)611 1720 ‐ 0 [email protected] abbvie.de HUG/4516/0506 ALIGN‐Studie belegt günstigen Zusammenhang zwischen Therapietreue und Anti‐TNF‐α‐Therapie Ein maßgeblicher Faktor für eine positive Therapieeinstellung stellt nicht nur das Patientenalter, sondern auch die zugrunde liegende Therapieform dar. Die Ergebnisse der ALIGN‐Studie, die 2015 auf der UEGW (United European Gastroenterology Week) von AbbVie präsentiert wurden, zeigten, dass der Anteil an Morbus‐Crohn‐
Patienten und Colitis‐ulcerosa‐Patienten mit einer hohen Therapietreue höher in der Patientengruppe war, die einen TNF‐α‐Antagonisten erhielt, als in der Patientengruppe mit einer konventionellen immunsuppressiven Therapie (73%–82% vs. 29%–59%). Nach Adjustierung der Ergebnisse der verschiedenen Therapiegruppen bezüglich Patientencharakteristika in einer multiplen Regressionsanalyse wurde beobachtet, dass Morbus Crohn‐Patienten mit einer Anti‐TNF‐α‐Therapie eine 7‐ bis 18‐fach höhere Wahrscheinlichkeit aufwiesen, therapietreu zu sein als Patienten mit einer konventionellen Behandlung mit Immunsuppressiva. Noch deutlicher fiel der Vergleich der Adhärenzergebnisse zwischen einer Behandlung mit einem TNF‐α‐
Antagonisten und der Erstlinientherapie 5‐Aminosalicylsäure bei Colitis‐ulcerosa‐Patienten aus. Hier war eine Behandlung mit einem TNF‐α‐Antagonisten mit einer 68‐ bis 185‐fach höheren Wahrscheinlichkeit einer vollen Therapietreue gegenüber einer Therapie mit 5‐Aminosalicylsäure assoziiert.2 Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch‐entzündliche Darmerkrankungen, deren Symptomatik mit einer medikamentösen Therapie deutlich gelindert werden kann und die eine kontinuierliche Behandlung erfordern. Allerdings zeigen Studien, dass ein signifikanter Anteil der CED‐Patienten den Anweisungen des behandelnden Arztes hinsichtlich der Anwendung des Medikamentes nicht oder nur teilweise Folge leistet. In verschiedenen Studien wurde beobachtet, dass eine fehlende Therapietreue mit einer erhöhten Krankheitsaktivität, einem höheren Risiko für eine CED‐bedingte Krankenhauseinweisung und daraus resultierenden höheren Gesundheitskosten verbunden ist.6–10 Die partizipative Entscheidungsfindung ist daher von enormer Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Über die ALIGN‐Studie ALIGN (multi‐country, cross sectionAL study to determine patient specIfic and General beliefs towards medicatioN) ist eine internationale Querschnittsstudie, an der über 7.000 erwachsene Patienten teilnahmen, bei denen eine der folgenden chronisch‐entzündlichen Erkrankungen mit unterschiedlichen Krankheitsschweregraden diagnostiziert wurde: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, rheumatoide Arthritis, ankylosierende Spondylitis, Psoriasis‐Arthritis oder Psoriasis. Die Studienpopulation umfasste 1.146 Patienten mit Morbus Crohn und 613 Patienten mit Colitis ulcerosa, die mit einem Immunsuppressivum, Kortikosteroid, 5‐Aminosalicylsäure und/oder einem TNF‐α‐Antagonisten behandelt wurden. Die Patienten füllten im Rahmen einer Visite validierte Fragebögen aus, auf deren Basis die Überzeugungen, Bedenken, Einstellungen und die Therapietreue zu der bestehenden Medikation bewertet wurden. Über AbbVie AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma‐Unternehmen. Mission von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und seinen engagierten Mitarbeitern neuartige Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. Zusammen mit seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft Pharmacyclics beschäftigt AbbVie weltweit mehr als 28.000 Mitarbeiter und vertreibt Medikamente in mehr als 170 Ländern. In AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Mainzer Straße 81 65189 Wiesbaden +49 (0)611 1720 ‐ 0 [email protected] abbvie.de HUG/4516/0506 Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs‐ und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.600 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.abbvie.com und www.abbvie.de. Folgen Sie @AbbVie auf Twitter oder besuchen Sie unsere Karriereseite auf Facebook. Kontakt AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Maren Nienstedt Communication Manager Gastroenterology Mainzer Straße 81 65189 Wiesbaden T.: +49 611 1720 – 2382 E‐Mail: [email protected] Literatur 1. Michetti P et al. Effect/Impact of Age on Beliefs About and Adherence to Medications in Patients With Inflammatory Bowel Disease: Results from the ALIGN Study. J Crohn´s Colitis 2016, 10 (suppl 1): S253‐S254; DOI: http://dx.doi.org/10.1093/ecco‐jcc/jjw019.434 / ECCO 2016 Poster P315. 2. Michetti P et al. Medication adherence in inflammatory bowel disease in the global ALIGN study: impact of concerns and perceived necessity of immunosuppressants, 5‐aminosalicylates, and tumor necrosis factor inhibitors. United European Gastroenterology Journal 2015; 3(5S): A92─93. 3. Morisky D. E., Green L. W. & Levine D. M. Concurrent and predictive validity of a self‐reported measure of medication adherence. Med. Care 24, 67–74 (1986). 4. Morisky D. E. & DiMatteo M. R. Improving the measurement of self‐reported medication nonadherence: Response to Authors. J. Clin. Epidemiol. 64, 255–257 (2011). 5. Horne R., Weinman J. & Hankins M. The beliefs about medicines questionnaire: The development and evaluation of a new method for assessing the cognitive representation of medication. Psychol. Health 14, 1–24 (1999). 6. Mitra D., Hodgkins P., Yen L., Davis K. L. & Cohen R. D. Association between oral 5‐ASA adherence and health care utilization and costs among patients with active ulcerative colitis. BMC Gastroenterol. 12, 132 (2012). 7. Kane S. V., Chao J. & Mulani P. M. Adherence to infliximab maintenance therapy and health care utilization and costs by Crohn’s disease patients. Adv. Ther. 26, 936–946 (2009). 8. Kane S., Huo D., Aikens J. & Hanauer S. Medication nonadherence and the outcomes of patients with quiescent ulcerative colitis. Am. J. Med. 114, 39–43 (2003). 9. Feagins L. A., Iqbal R. & Spechler S. J. Case‐control study of factors that trigger inflammatory bowel disease flares. World J. Gastroenterol. 20, 4329–4334 (2014). 10. Feagan B. G., Kozma C. M., Slaton T. L., Olson W. H. & Wan G. J. Healthcare costs for Crohn’s disease patients treated with infliximab: a propensity weighted comparison of the effects of treatment adherence. J. Med. Econ. 17, 872–880 (2014). AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG Mainzer Straße 81 65189 Wiesbaden +49 (0)611 1720 ‐ 0 [email protected] abbvie.de HUG/4516/0506