Kirchenzeitung für 20. März 2016 Pfarrei St. Jakobus Gedanken für die Woche Liebe Leserinnen und Leser, an diesem Wochenende können wir in unseren Kirchen viele Kinder und auch einige Erwachsene sehen, wie sie mit Palmstöcken ausgerüstet in den Bänken sitzen und den Gottesdienst mitfeiern. Eine Woche vor Ostern feiern wir den Palmsonntag und erinnern uns des Einzuges Jesu in Jerusalem. An diesem Tag, der zumindest in unserer Gemeinde mit besonderen Angeboten für Familien aufwartet, kommt es vor, dass sogar mehr Menschen im Gottesdienst mitfeiern und mitsingen, als in der Osternacht oder am Ostersonntag. In einer solchen Situation muss sich die Kirche die Frage stellen, wie es dazu kommt? Wie kann es sein, dass das wesentlichste Ereignis unseres Glaubens vor allem die Familien nicht mehr fesseln kann? Zwar kann ich nicht mit Sicherheit sagen, woran es liegt, aber ich wage es an dieser Stelle eine Vermutung auszudrücken. Ich glaube, dass die Ereignisse der Passion und des Osterfestes, also das Leiden, der Tod und die Auferstehung Christi vor allem für Eltern und Kinder eine besondere Herausforderung darstellen. Zum einen deshalb, weil schwierig ist, diese teils brutalen und verstörenden Ereignisse angemessen in Worte zu fassen. Zugleich geht damit die Frage einher, ob ich meinem Kind eine solche Geschichte überhaupt zumuten kann oder will. Andererseits gibt es noch die Schwierigkeit, dieses so unfassbare Geschehen der Auferstehung selbst als wahr anzuerkennen. Wirklich daran zu glauben, dass dieser Jesus wahrhaftig tot war und wieder lebendig gemacht wurde. Wenn mir das persönlich nicht gelingt, wie soll ich dann anderen glaubhaft und authentisch von meinem Glauben berichten? Scheint es da nicht viel einfacher zu sein, das verständlichere Fest vom Palmsonntag zu feiern? Dieses Fest, bei dem die Menschen Jesus huldigen, wie es heutzutage bei manchem Kino-Star oder Musiker ebenfalls geschieht? Ist mit diesem Fest nicht schon ein Teil von Ostern abgedeckt? Ich kann gut verstehen, wenn jemand sich schwer damit tut, das Osterereignis für sich zu erfassen. Wirklich für sich selbst zu begreifen, was damals geschehen ist – vor gut 2.000 Jahren. Dennoch möchte ich jedem von uns Mut machen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Mir persönlich hilft es dabei jedes Jahr aufs Neue, die besonderen Gottesdienste der Karwoche mitzufeiern. Denn wenn ich durch das Mitfeiern einen Stück weit den Weg mitgehe, den Jesus gegangen ist, kann ich mir all das leichter vorstellen. Wenn ich die nüchterne Karfreitags-Liturgie erlebe, in der alle Instrumente in der Kirche stumm bleiben und dann die Osternacht feiern kann, in der zum Gloria der Lobgesang von der ganzen Gemeinde widerhallt, berührt mich das – und ich glaube, dass es vielen so geht. Ich möchte Sie und ihre Freunde und Verwandten deshalb dazu ermutigen, sich in diesem Jahr ganz bewusst auf diese Gottesdienste einzulassen. Sie sind eine Chance, neu auf das eigene christliche Leben zu schauen und können helfen, ganz neu zu entdecken, was die Osterfreude wirklich ausdrücken will. Wenn wir das spüren können, dann ist es um einiges leichter, anderen davon zu erzählen – Kindern und Erwachsenen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Zugehen auf das Osterfest! Philipp Lammering Gottesdienstordnung in unserer Pfarrei Die Sonntagvorabendmesse feiern wir um 18.00 Uhr in der St. Jakobus Kirche. Am Palmsonntag sind die Eucharistiefeiern um 10.00 Uhr in der St. Laurentius Kirche, Westkirchen, 10.30 Uhr in der St. Margaretha Kirche, Ostenfelde, 9.15 Uhr (Familienmesse) in der St. Mauritius Kirche, Enniger, 9.30 Uhr (Familienmesse) in der St. Jakobus Kirche und 11.00 Uhr (Kleinkindergottesdienst) in der St. Jakobus Kirche, Ennigerloh. Handy-Nummer für den Notfall 0160/ 95 151 271 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land Palmsonntags -Kollekte In den Gottesdiensten am Palmsonntag gedenken die deutschen Katholiken besonders der Christen im Heiligen Land, der Region der biblischen Stätten. Wir müssen feststellen: Der Konfliktzwischen Israelis und Palästinensern scheint von einer Lösung weiter entfernt z sein denn je. Noch bedrückender ist die Lage in anderen Teilen dieser Weltgegend. Nach fünf Jahren Krieg ist Syrien weitgehend zerstört. Hunderttausende haben den Tod gefunden, Millionen sind auf der Flucht. In den Herrschaftsgebieten des so genannten „Islamischen Staates“ gibt es für die Christen keine würdigen Lebensmöglichkeiten. In seiner Rede an das Diplomatische Corps in Rom zitiert Papst Franziskus am 11. Januar 2016 das Matthäus-Evangelium, das vom Auftrag des Engels an Josef erzählt, mit Maria und Jesus nach Ägypten zu fliehen. „Es ist die Stimme“, so kommentiert der Heilige Vater, „welche die vielen Migranten hören, die niemals ihr Land verlassen würden, wenn sie nicht dazu gezwungen wären. Unter diesen sind zahlreiche Christen, die im Laufe der letzten Jahre zunehmend massenhaft ihr Länder verlassen haben, die sie doch schon seit den Anfängen des Christentums bewohnen.“ Wir sind überzeugt: Auch die Katholiken in Deutschland sollten das ihnen Mögliche tun, damit die Christen des Heiligen Landes in ihrer Heimat verbleiben oder bald wieder dorthin zurückkehren können. Hier geht es um die Existenz des Christentums in der Ursprungsregion unseres Glaubens! So bitten wir am diesjährigen Palmsonntag um Ihr Gebet für die Christen und für alle Menschen im Heiligen Land und auch um eine großzügige Spende. Sie hilft den kirchlichen Einrichtungen im Heiligen Lad bei ihrem schwierigen Dienst an den Menschen. Für all Ihr Engagement sagen wir Ihnen unseren herzlichen Dank. Besondere Filmreihe Schon heute verweisen wir auf eine besondere Filmreihe unter dem Titel „Weltenbilder – Bilderwelten“, die der Sachausschuss Kultur des Gemeinderates in Kooperation mit der „Alten Brennerei“ und der Familienbildungsstätte veranstaltet. Am Montag, 21.03. wird im hiesigen Kino der „Alten Brennerei“ um 19.30 UHR der in Cannes ausgezeichnete Film „Jesus von Montreal“ gezeigt. Pfr. Willi Stroband aus Ahlen, ein Experte auf dem Gebiet „Religion und Film“ wird eine kurze Einführung in den Film geben. Nach der Vorführung ist Gelegenheit zu einem lockeren Austausch im Foyer der Brennerei gegeben. Der Film eignet sich hervorragend auch für eine Einstimmung in die Heilige Woche.
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