Hewruta zur Parascha Wajikra

PARASCHA DER WOCHE
WAJIKRA: WAJIKRA 1:1–5:26
HEWRUTA
Hewruta
Hewruta ist eine sehr alte Methode der Diskussion, sie wurde in Jeschiwot (Bet Midraschim, in den
jüdischen Leihhäuser) geboren. Denn solche Texte wie Mischna, Tora und Haggada so schwierig sind, dass
eine Person den Text oft gar nicht verstehen konnte. Im Judentum ist es wichtig nicht alleine sondern in
der Gruppe zu sprechen, lernen und sich auszutauschen. Hevruta dient bis heute dem Studium und der
Diskussion über den Quellentexten.
Warum alte Texte lesen? Weil aus ihnen das Judentum entsteht und sie müssen lebendig bleiben. Tora,
Mischna und Talmud müssen auch heute uns was sagen. Sie und das was wir heute lesen und sehen bleibt
in einem Austausch.
*Diese Texte und Zitate kannst du entweder für Hewruta nutzen oder als eine Inspiration. Deine
Kreativität ist angefragt.
Technisches
Hewruta ist eine freie Diskussion über den Text. Er wird in einer kleinen Gruppe diskutiert. Es reichen 2-4
Personen. Mehr ist nicht notwendig. Die Basis der Hewruta ist Freiheit: Man muss kein „Experte“ sein um
mitzumachen. Hewrutot leben von Humor, freien Assoziationen und von den verschieden Perspektiven
der Teilnehmer.
Was sollt ihr tun:
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Lies die Texte laut durch.
Checke ob Du sie verstanden hast. Achte darauf ob es Wörter gibt, die Du Nicht verstehst. Ist die
Aussage klar? Was ruft die Verständnisfragen hervor?
Versuche Eure/Deine eigene Interpretation der Texte herauszuarbeiten. Damit helfen Dir die
Fragen.
Unser Experiment:
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Hier ist die Hevruta als ein Online Dokument, du kannst hier anonym oder auch nicht Deine
Kommentar zu dem Text schreiben und eine online Diskussion führen.
Nimm dir Zeit, versuche Deine Hevruta ca. 45 Minuten zu führen.
PARASCHA DER WOCHE
WAJIKRA: WAJIKRA 1:1–5:26
HEWRUTA
Hinweise für den Moderator:
Zielgruppe
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Alle interessierte über ca. 14 Jahre alt.
Ziele der Parascha
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Sensibilisierung auf das Thema „Schuld“
Generierung der Ideen für die unterschiedlichen Spenden, oder anderen „Opfern“.
Anregung zum bewussten Konsum.
Was sollst Du vorher tun:
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Ließ unseren Text über Ascham Talui hier.
Drücke die Hevruta für jedem Teilnehmer aus.
Du brauchst
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Text
Wenn möglich eine Tafel oder Clipboard
Moderation:
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Einführung 5 Minuten
o Erkläre die Hevruta, wie wird der Text diskutiert. Unterstreiche immer die lockere
Atmosphäre, in der jedoch jede Stimme und Perspektive wichtig ist.
o Leite das Thema (Ascham Talui) kurz ein. Lies unsere Interpretation.
o Unterstreiche Folgendes:
 Man muss kein Experte sein um den Text zu lesen,
 Es geht darum das Text zu verstehen, und herausfinden welche Bedeutung er für
uns heute hat.
o Jeder soll sich einen oder 2 Hevruta-Partner finden.
Die Diskussion soll 25-30 Minuten dauern,
Danach treffen sich alle wieder. Der Moderator sammelt die Ergebnisse der Diskussion auf einem
Board oder auf einer Tafel, es ist gut sie zu visualisieren, dies ist aber nicht notwendig, wenn es
zum Beispiel Schabbat ist.
PARASCHA DER WOCHE
WAJIKRA: WAJIKRA 1:1–5:26
HEWRUTA
Hewruta – Ascham Talui, die unbestimmte Schuld
„Wenn aber jemand, da er gefehlt und eines von dem Verbotenen des Ewigen getan, die nicht getan
werden sollen, nicht gewusst hat, dass er in Schuld geraten und ladet eine Sühne auf sich; so bringe er
einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, mit dem Werte (wie) zum Schuldopfer, zu dem Priester und der
Priester sühne ihn wegen seines Versehens, da er es versehen, ohne zu wissen und ihm wird vergeben
sein. Ein Schuldopfer ist es, der Schuld verfallen ist er dem Ewigen.“
Wajikra 5: 17-19
…Er ist sich nicht bewusst, ob er es wirklich begangen hat, oder nicht, z.B. er hätte erlaubtes Fett und
unerlaubtes vor sich, glaubte aber, dass beide erlaubt wären, und verzehrte eines derselben, man sagte
ihm nachher, dass eines dieser Fette (verboten) wäre, er weiß aber nicht ob er wirklich verbotenes Fett
gegessen hat, so bringt er ein Schuldopfer des zweifelhaften Vergehens (Ascham Talui), welches ihm
Schutz bietet, solange er nicht bestimmt weiß, dass er gesündigt hat; wird er sich später dessen bewusst,
dann bringt er ein Sündeopfer.
Raschi über Wajikra 5:17, Dessauer Tora
„Rabbi Jossi, der Galiläer lehrt: wenn die Schirft auch den bestraft, der unbewußt gefehlt, geschweige
denn, dass den vorsätzlichen Sünder Strafe trifft!“ in Raschis Kommentar
Raschi über Wajikra 5:17, Dessauer Tora
Schau Dir diesen kurzen Film an: https://www.youtube.com/watch?v=aYuThTQr700
Fragen
1.
2.
3.
4.
Welche Themen werden darin besprochen.
Welche Schlagwörter würdest Du unterstreichen.
Wie siehst Du Ascham Talui heute, wie unterscheidet es sich von dem Opfer-Ritualen in der Tora.
Welche Bedeutung haben diese Texte für Dich heute. Welche Relevanz hat für uns das Thema
unbestimmte, unbewusste Schuld?