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Pressetext
BRUDERSCHAFTSTAG 2016
Wegberg
Zum vierten Mal waren alle Schützenbruderschaften der Pfarrei Sankt Martin zum
Bruderschaftstag - in diesem Jahr ins Pfarrheim Rath- Anhoven – eingeladen.
Bezirksbundesmeister Heinz Stypertz begrüßte „ die Schützenschwestern und
Schützenbrüder“, die Mitglieder des Bezirksvorstandes, unter ihnen auch Präses Pfr. Huu
Duc Tran. Sein besonderer Gruß galt dem Referenten des Nachmittags Horst Thoren
(Ausschussvorsitzender für Brauchtum und Geschichte im BHDS ), der auch schon den
letzten Bruderschaftstag mitgestaltet hat.
Im Mittelpunkt des Referates stand das „Thesenpapier 2015“ , das das Präsidium des BHDS
erstellt hat und das bereits im Herbst allen Bruderschaften des Bezirks Wegberg als
Diskussionsgrundlage zugestellt worden ist.
Horst Thoren ging intensiv auf das Leitmotiv der Schützenbruderschaften „ Glaube – Sitte –
Heimat“ ein und setzte sich mit diesen drei Begriffen intensiv auseinander, insbesondere
hinsichtlich ihrer Bedeutung und der Frage , inwiefern sie heute – in einer veränderten und
offenen Gesellschaft noch Orientierung sein können.
Er sah die Verpflichtung einer Schützenbruderschaft darin, die historischen Wurzeln nicht
aus dem Blick zu verlieren, offen zu sein für „Hinzugekommene“, um auch ihnen „ein Stück
Heimat“ zu ermöglichen und den Glauben „vor Ort“ zu leben. Auf dieser Grundlage könne
jede Bruderschaft „ vor Ort“ entscheiden, wer sie bzw. den Ort als „König“ repräsentiere.
Bruderschaftswesen spiele sich zunächst „vor Ort „ ab. Nur wenn die Werte, für die eine
Bruderschaft stehe, gelebt würden, entfalteten sie auch eine „lebendige, verbindende und
gestaltende Kraft“. Bruderschaften seien keine „ Nur – Kirmes – Vereine“; sie müssten sich
profilieren als „Lebensgemeinschaft“, die „Standpunkte vertritt, Haltung bewahrt und Hilfe
gibt“. Sie sollte aber „ nicht päpstlicher sein als der Papst“.
Horst Thoren löste mit seinen Thesen und Erläuterungen eine sehr lebhafte Diskussion aus.
Zum Beispiel zu den Fragen, ob jemand, der „König“ werden möchte, katholisch sein müsse…
ob man den zulassen könne , der aus der Kirche ausgetreten oder andersgläubig sei…. Wie
man Flüchtlinge, die aus anderen Ländern bei uns Heimat gefunden hätten und mitmachen
wollten, integrieren könne… wie man die erreichen könne, die irgendwann einmal „von der
Fahne gegangen“ seien… ob es nicht ausreiche, „ ein Pfundskerl“ zu sein… Durch geschickte
Moderation gelang es Präses Pfr. Tran die „Ernsthaftigkeit und Tiefe“ der Diskussion zu
gewährleisten.
Am Ende appellierte Pfr. Tran an die versammelten Schützen, die Gespräche über
„Bedeutung“, „Profilierung“ und „Ausrichtung“ der Schützenbruderschaften vor Ort weiter
zu führen und sich darauf zu einigen, wie man die Werte des Bruderschaftswesens „ Glaube
– Sitte – Heimat“ leben und umsetzen wolle, wie man gesellschaftliche Entwicklungen
aufnehmen und beantworten werde, wie man „ Kirche“ vor Ort lebendig erhalten und
christliche Werte umsetzen ,Nächstenliebe leben und Miteinander und Gemeinschaft
„beleben“ könne.
Der Bruderschaftstag mündete ein in die Eucharistiefeier in der Kirche Sankt Rochus und
endete in einem gemütlichen Zusammensein.
Hedwig Klein