UN prophezeien dramatische Wasserknappheit Das Wasser auf der Erde wird knapp. Die Weltbevölkerung wächst und die Industrialisierung schreitet weiter voran. Als Folge wird die Menschheit bald viel mehr Trinkwasser benötigen, als sich neu bilden kann. Experten der Vereinten Nationen (UN) sehen dringenden Handlungsbedarf. Der Aralsee, einst einer der größten Seen der Erde, ist inzwischen fast vollständig ausgetrocknet. (Quelle: Reuters) Die UN befürchten eine verheerende Trinkwasserknappheit, heißt es in einem Bericht, der im indischen Neu Delhi vorgestellt wurde. Bis zum Jahr 2050 werde mit einem Anstieg der Weltbevölkerung von aktuell 7,3 Milliarden auf voraussichtlich 9,1 Milliarden Menschen gerechnet. Der weltweite Bedarf an Wasser steige dadurch voraussichtlich um 55 Prozent an. Bereits bis 2030 könne die Lücke zwischen dem Bedarf und der natürlichen Neubildung von Grundwasser auf 40 Prozent anwachsen, prognostizieren die Experten der UN-Wetterorganisation WMO. Aber schon jetzt gelte: "Der Planet war noch nie so durstig." Die Gründe der Wasserkrise Die Menschheit müsse lernen, weniger Wasser zu verschwenden, heißt es in dem Bericht weiter. Viele Bauern etwa benutzten ineffiziente Bewässerungsmethoden - da könne die Politik mit den richtigen Subventionen nachhelfen. Die UNAutoren empfehlen auch, weniger Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke zu bauen, da diese sehr viel Wasser zum Kühlen brauchten. Die Unterstützung für erneuerbare Energien etwa aus Sonne und Wind müsse "dramatisch ansteigen", um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Ein weiterer Appell der Vereinten Nationen lautet: Wasser darf nicht verschmutzt werden. Heute hätten 748 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jeden Tag sterben fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Toiletten und mangelnde Hygiene. Schuld an der Wasserverschmutzung seien Pestizide und Chemikalien, die ins Grundwasser gelangen, aber auch fehlende Kläranlagen. Mehr als 80 Prozent des Abwassers auf der Welt werde nicht aufgefangen oder gesäubert. In vielen Orten der Welt ist dem Report zufolge außerdem ein Problem, dass die Grundwasserreserven in zu großem Maße angezapft werden. In den nordchinesischen Ebenen sei der Grundwasserspiegel teilweise mehr als 40 Meter gefallen. "Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir diese Ressource schätzen, managen und verwenden", appellierte UnescoGeneralsekretärin Irina Bokova. Die Umweltschutzorganisation WWF warnte, die Wasserknappheit könne sich zu einer ökologischen Katastrophe entwickeln. In den vergangenen Jahren seien weltweit schon mehr als 50 Prozent der Flusssysteme, Moore und Seen verloren gegangen. "Die komfortable Wassersituation in Deutschland ist global betrachtet ein Ausnahmefall", so Philipp Wagnitz vom WWF Deutschland. Der Klimawandel verschlimmere die Wasserknappheit vielerorts zusätzlich, hieß es von den UN weiter. Küstenstätte wie das indische Kolkata, Dhaka in Bangladesch oder das indonesische Jakarta kämpften mit dem Eindringen von Salzwasser in ihre Grundwasserreserven. Auf kleinen Pazifikinseln wie Tuvalu oder Samoa müssten die Menschen zunehmend Flaschenwasser trinken, das könnten sich aber längst nicht alle leisten. Quelle: dpa, feelgreen.de April 2015 Ansprechpartner: Thorsten Picha Telefon 06101 505140 Email: presse.netafim.de [1]
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