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März 2016
Liloz Ismail, Schule Auhof, 2. KG, Klasse R. Stäger
SCHULKREISEL
Aus dem Schulkreis
Der Schulalltag ist vielfältig – und
manchmal auch schwierig
Schwamendingen ist ein vielfältiger
Schulkreis. Die 3350 Kinder, die bei uns
zur Schule gehen, stammen aus 83 verschiedenen Nationen und aus noch mehr
Kulturen. Sie sprechen 35 verschiedene
Sprachen und bringen einen Erfahrungsschatz in die Schule, der unseren Schulalltag vielfältig, spannend und abwechslungsreich macht.
Alle diese Kinder haben einen unterschiedlichen familiären, sozialen und
kulturellen Hintergrund. Sie kommen
aus bildungsnahen oder bildungsfernen Familien, leben in grossen oder kleinen Familien, bringen mehr oder weniger Vorbildung/Wissen mit in die Schule.
Und das Wichtigste daran: Diese Vielfalt an Kindern geht zusammen in dieselbe Klasse und es besteht die grosse
Chance, dank dieser Heterogenität voneinander zu lernen und zu profitieren.
Wir alle wissen aber auch, dass wo
gelebt und gelernt wird und wo verschiedene Kulturen und Ansichten aufeinander stossen, schwierige Situationen entstehen können. In der Schule zeigen sich
diese schwierigen Situationen auf unterschiedliche Weise.
Wir haben Kinder, denen das Lernen
nicht leicht fällt und die deshalb zusätzliche Unterstützung brauchen. Dann gibt
es Schülerinnen und Schüler, die sich
aufgrund ihrer familiären Situation nicht
auf das Lernen konzentrieren können.
Und nicht zuletzt erleben wir schwierige
Situationen, die mit der Zusammensetzung einer Klasse und der daraus entstehenden Dynamik zu tun haben.
Die Schule Schwamendingen hat sich
intensiv mit der Frage beschäftigt, wie
sie mit schwierigen Situationen umgehen soll und wie sie alle Kinder bestmöglich unterstützen kann. Resultat dieser Auseinandersetzung ist der Kompass
«Schwierige Schulsituationen bewältigen». Ein Instrument, das den Lehrpersonen im Umgang mit schwierigen Situationen konkrete Unterstützung bietet.
Auf Seite 2 erfahren Sie mehr über
dieses Modell und was es braucht, damit
ein Kind im Schulalltag wieder Fuss fassen kann. Mit etwas Stolz können wir
sagen, dass sich dieses Modell so gut
bewährt hat, dass inzwischen auch
andere Schulen der Stadt Zürich damit
arbeiten.
Das besondere Förderprogramm
HEART
Seit dem letzten Sommer haben wir im
Schulkreis Schwamendingen eine neue
Möglichkeit, Kindern der Kindergarten- und Unterstufe eine ganz besondere Förderung zukommen zu lassen.
Das kunstpädagogische Förderprogramm der Stiftung HEART bietet Kin-
dern in schwierigen Situationen die
Möglichkeit, sich künstlerisch-kreativ
auszudrücken. Aufgrund eines Schulischen Standortgespräches entscheiden
die Eltern zusammen mit der Schule, ob
ihr Kind im wundervoll eingerichteten
Atelier in der Genossenschaft «mehr als
wohnen» das Angebot von HEART nutzen darf.
Die enge Zusammenarbeit der Fachpersonen von HEART mit der Klassenlehrperson ermöglicht den Kindern eine
zusätzliche Förderung. Der interessante
Artikel auf den Seiten 5 und 6 gibt Ihnen
einen vertieften Einblick in dieses Projekt.
Eine andere Herausforderung
Es gibt noch andere «schwierige Situationen», die ein Kind im Schulalltag bewältigen muss. Zum Beispiel sich auf dem
Velo durch den Verkehr zu bewegen. Damit dies sicher und unfallfrei
gelingt, lernen alle unsere 5.KlässlerInnen in der Schule Velo fahren. Die Veloprüfung ist der krönende Abschluss.
Lesen Sie dazu den Bericht zur erfolgreichen 69. Veloprüfung auf den Seiten
3 und 4.
Barbara Fotsch, Schulpräsidentin
Mitteilungen
Öffnungszeiten Kreisschulpflege
Bürozeiten:
Mo bis Fr 08:00 - 11:30 h und 13:30-16:30 h
Telefonzeiten:
Mo bis Fr 08:00 - 11:00 h und 14:00 - 16:00 h
Öffnungszeiten während Frühjahrsferien und Feiertagen
Von Do, 24.03.16 bis und mit Mo, 28.03.16; am Sechseläuten-Montag, 18.04.16; ab Di, 26.04.16 bis und mit Fr,
6.05.16 und am Pfingstmontag, 16.05.16 bleiben die Büros der Kreisschulpflege geschlossen.
Tag der Stadtzürcher Schulen
Am 22. März 2016 findet der «Tag der Stadtzürcher Schulen» statt. Dieser Tag soll Eltern und anderen Interessierten Einblick in den «Lebensraum Schule» ermöglichen und
das Zusammenspiel von Betreuung und Unterricht sichtbar machen. Die Schulen sind von 8:00 bis 18:00 h geöffnet.
Erinnerung Zuteilungsgesuche
Bis spätestens Donnerstag, 31.03.16 müssen die Zuteilungsgesuche auf der Kreisschulpflege eingetroffen sein.
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SCHULKREISEL / MÄRZ 16
Impressum
Der «Schulkreisel» ist die Schulkreis-Eltern-Informationsschrift der Kreisschulpflege Schwamendingen
Herausgeberin:
Stadt Zürich Kreisschulpflege Schwamendingen,
­Postfach, 8051 Zürich
Redaktion:
Barbara Fotsch, Marina Kiesalter, Barbara Reinthaler
Schlussredaktion und Layout:
Barbara Reinthaler
[email protected]
Nachbestellungen und Ihre Kommentare sind willkommen auf:
www.schulkreisel.ch
Druck:
gdz AG Zürich
Schwierige Schulsituationen bewältigen - wir machen’s gemeinsam
Ein Leitfaden zur Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen im Lebensraum Schule
Titelbild Kompass «Schwierige Schulsituationen bewältigen»
Überall, wo Menschen zusammen kommen, entsteht Reibung. Menschen handeln und reagieren aufgrund ihrer Erfahrungen. Das kann gut herauskommen
oder eben nicht. In der Schule ist das
nicht anders. Was braucht es, damit
schwierige Schulsituationen so bewältigt werden können, dass die Betroffenen profitieren?
Dieser Frage hat sich die Kreisschulpflege Schwamendingen gestellt und
eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Der Auftrag lautete, einen Ablauf festzulegen,
der detailliert beschreibt, wer wann was
zu tun hat, wenn einE SchülerIn auffällt,
sei es im Zusammenhang mit schulischen Leistungen oder mit dem Verhalten. Seit diesem Schuljahr ist der erarbeitete Leitfaden für alle Schulen in
Schwamendingen verbindlich.
Damit Schulen eine schwierige Schulsituation erfolgreich bewältigt können,
müssen die Lehrpersonen nach folgenden Grundsätzen handeln:
1. Eine gute Beziehung zwischen Lehroder Betreuungsperson und den
SchülerInnen ist Voraussetzung für
Beispielseite aus dem Kompass
das Bewältigen schwieriger Situationen. Wichtig ist dabei die Tatsache, dass eine gute Beziehung nicht
bedeutet, alles zu tolerieren und
keine Konsequenzen durchzusetzen.
In Beziehung zu bleiben, wenn Konfliktsituationen entstehen, ist die Herausforderung.
2. Jede Lehr- oder Betreuungsperson
ist verantwortlich für das Suchen
von Lösungen. Selbstverständlich
darf und soll sie sich Unterstützung
bei KollegInnen oder Fachpersonen
holen.
3. Damit alle vom Gleichen reden,
braucht es transparente Abläufe. Der
im Leitfaden festgelegte Förderzyklus mit den verschiedenen Formularen steuert den Prozess und dient der
Orientierung aller Beteiligten. Alle wissen, wer was wann warum macht.
Die Eltern spielen gerade in schwierigen Situationen eine zentrale Rolle. Sie
werden frühzeitig zu einem Gespräch
eingeladen, wo sie mit Hilfe des gleichen Formulars wie die Lehrperson ihre
elterliche Einschätzung abgeben kön-
nen. Gemeinsam werden Ziele vereinbart und gleichzeitig nach erfolgversprechenden Hilfestellungen gesucht und
diese festgelegt. Die Abmachungen werden schriftlich festgehalten. Alle Teilnehmenden unterschreiben und bekommen
eine Kopie des Protokolls. Beim nächsten Gespräch wird mit Hilfe des Protokolls überprüft, ob die Ziele richtig waren
und die Hilfestellungen genützt haben.
Die Ergebnisse werden wiederum schriftlich festgehalten und allen Teilnehmenden abgegeben.
Mit diesem Förderzyklus sind alle
Betroffenen einbezogen und wissen
Bescheid, was zu tun ist. Tragfähige
Lösungen entstehen durch gemeinsames Handeln. So profitieren SchülerInnen am meisten.
Die Rückmeldungen aus den Schulen sind gut. Feedbacks zum Förderzyklus werden von der Schulpflege fortlaufend entgegengenommen und fliessen in
die geplante Evaluation ein.
Charlotte Peter, Stabsstelle Schulentwicklung
MÄRZ 16 / SCHULKREISEL
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Die Veloprüfung oder Velofahren will gelernt sein
Rückblick auf die Veloprüfung 2015
Ausserordentlich viele junge VelofahrerInnen waren am Montag, 15. Juni
2015, auf den Strassen Schwamendingens anzutreffen. Alle hatten nur eines
im Sinn: Die 69. Veloprüfung der Stadt
Zürich zu bestehen. Diese Operation ist
gelungen, (fast) alle haben die Medaille
der Stadtpolizei Zürich erhalten.
Zwanzig Schulklassen aus Schwamendingen und Oerlikon trafen sich ab
8.30 Uhr auf dem Areal der Verkehrsschulungsanlage Aubrugg in Schwamendingen, um ihre Fahrfähigkeiten mit dem Velo auf den öffentlichen
Haupt-/ und Nebenstrassen sowie in
ihrem gewohnten Quartier unter Beweis
zu stellen. Die 5.-KlässlerInnen im Alter
von zehn bis zwölf Jahren kamen alle
mit ihren Velos, die von den 20 Mitarbeitenden der Stadtpolizei vor Ort auf ihre
Fahrtauglichkeit – Bremsen, Rückstrahler, Leuchtpedale und Glocke – hin kontrolliert wurden. Wichtigstes Kriterium:
funktionierende Bremsen und ein Velohelm. Ohne dies zu erfüllen durfte nicht
gestartet werden. Einige kamen ohne
Helm, andere wiederum hatten defekte
Bremsen oder auch abgefahrene Reifen, was zum Leidtragen der Beteiligten
zu einem Startverbot führte. Ihnen wurde
jedoch in Aussicht gestellt, die Prüfung
– bei korrektem Zustand des Velos in der sechsten Klasse wiederholen zu
können. Fragte man die Kinder, wie sie
sich fühlten, hiess es von den meisten:
«Seit heute Morgen bin ich etwas nervös.» Dies sah man den teilweise angespannten, jungen Gesichtern auch an.
Die freundlichen, lockeren Polizeimitarbeitenden nahmen den Kindern jedoch
die Angst und vermittelten ihnen so, dass
die Prüfung nichts Schlimmes ist.
Gute Resultate trotz schlechtem
Wetter
Obwohl Petrus an diesem Montagmorgen nicht gut gelaunt war und es zeitweise wie aus Kannen «schüttete»,
erschienen alle Schulklassen top motiviert und pünktlich in der Verkehrsschulungsanlage. Klassenweise wurden sie
in den zugewiesenen Sektoren über den
genauen Ablauf der Veloprüfung orientiert und mit der entsprechenden Startnummer ausgerüstet. Nach erfolgter
Helm-/und Velokontrolle ging es dann
auch schon auf die zu bewältigende
Veloprüfungsstrecke.
3
SCHULKREISEL / MÄRZ 16
Alle Prüflinge mussten die zirka 6
Kilometer lange Strecke selbstständig
aber unter strenger Beobachtung der
OrdnungshüterInnen absolvieren.
Die letzte Klasse startete um 14:30
Uhr und hatte es etwas einfacher als
die am frühen Morgen Startenden, weil
sowohl der Verkehr als auch der Regen
bereits wieder nachgelassen hatten.
Trotz der nassen Strassenverhältnisse
kam es zu keinerlei Verkehrsunfällen oder
Verletzungen, was dem Anlass zu einem
grossen Erfolg verhalf. Ausserdem erzielten die 5. und 6. Klässler wie schon im
letzten Schuljahr glänzende Resultate.
Velofahren will gelernt sein
«Übung macht den Meister!» Dieses
Sprichwort gilt nicht nur für den allgemeinen Schulteil, bei dem das Lesen,
Schreiben oder Rechnen erlernt wird,
sondern eben auch im Strassenverkehr.
Die SchülerInnen werden schrittweise an
ihr Ziel «das Bestehen der Veloprüfung»
hingeführt. Dazu dient ein Modell, welches bereits seit längerem zum obligatorischen Bestandteil des Verkehrsunterrichtes an Stadtzürcher Schulen gehört.
In der dritten Klasse geht es erstmals
um die Drei-Phasen-Veloausbildung. Auf
dem Pausenplatz werden die Velos kontrolliert, dann wird ein Veloparcours
absolviert, die SchülerInnen lernen das
Stop- und das Kein-Vortritt-Signal kennen.
Wichtig wäre, dass auch die Eltern
mit ihren Kindern Velo fahren würden.
So werden die Kinder sicherer und selbständiger, was auch hilfreich ist, wenn sie
später einmal Auto fahren lernen möchten. Sie kennen dann den Verkehr schon.
Fahrrad fahren ist eine gesunde,
rasche Art der Fortbewegung. In Schwamendingen gibt es zudem auf den Pausenplätzen der Schulhäuser Ahorn,
Auhof, Auzelg, Hirzenbach, Leutschenbach, Luchswiesen, Probstei und Saatlen extra für SchülerInnen markierte
Veloparcours – auf ihnen kann man gut
üben.
Seitdem die Veloprüfung während der
Schulzeit stattfindet, liegt die Teilnehmerquote in Schwamendingen bei fast 85
Prozent. Während vieler Jahre fand sie in
der Freizeit statt – dementsprechend tief
war die Quote, nämlich unter 50 Prozent.
Ende der vierten oder anfangs der
fünften Klasse gibt es einen halbtägigen
Ausflug zur Verkehrsschulungsanlage
Aubrugg, wo gelernt und geübt wird.
Vor der Veloprüfung wird die Strecke mit
dem Verkehrsinstruktor einmal abgefahren und allfällige Fragen werden geklärt.
In den Klassen besprechen die SchülerInnen das Thema und absolvieren online
die Velo-Theorieprüfung – erst dann geht
es an die praktische Veloprüfung.
Linksabbiegen, Rechtsabbiegen,
Stoppstrassen und Fahrverbote einhalten wurden quer durch Schwamendingen geübt. Die Automobilisten und Fussgänger, welche zur Rücksichtnahme
angehalten wurden, hatten Verständnis
für die jungen Verkehrsteilnehmenden.
Die jungen VelofahrerInnen von
Schwamendingen waren zumeist recht
sicher unterwegs, hielten alle bis fast alle
Regeln ein und bestanden erleichtert und
mit einem Strahlen im Gesicht die Prüfung. Seit letztem Jahr ist die Veloprüfungsstrecke in Schwamendingen fix
markiert und installiert und steht somit
das ganze Jahr für alle VelofahrerInnen
zur Verfügung. Start und Ziel befinden
sich dabei im geschützten Bereich der
Verkehrsschulungsanlage Aubrugg. Eine
einmalige Gelegenheit für unsere Kids in
Züri-Nord.
Die Ehrungen
Insgesamt konnten an der letztjährigen
Veloprüfung: 149 x Goldmedaillen (0
Fehler) ; 88 x Silbermedaillen (1 - 2 Fehler) sowie 38 x Bronzemedaillen (3 - 5)
verteilt werden.
Ein ausgezeichnetes Resultat!
Wir freuen uns schon jetzt auf die
nächste Schwamendinger-Veloprüfung
vom 20. Juni 2016. Aber dieses Mal bitte
bei Sonnenschein !!!
Text und Fotos: Patrick Stangl, Verkehrsinstruktor
Schwamendingen
5. Klasse von Assunta Marino, Schulhaus Probstei
Der Medaillensatz vor der Ehrung
Timo Wyss, 5. Klasse, SH Probstei
MÄRZ 16 / SCHULKREISEL
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HEART – kreativ wachsen
Regal mit frei zugänglichem Material und selbstgebastelten Uhren
Der Schulkreis Schwamendingen verfügt
seit Sommer 2015 über ein kunstpädagogisches Förderprogramm. In diesem
Artikel erfahren Sie mehr darüber.
Kunstwerk «Blauer Fisch»
Im Hintergrund erklingt «Eine kleine
Nachtmusik» von Mozart; eine konzentrierte, ruhige Stimmung herrscht im
HEART-Raum im Hunziker Areal. Sieben
Kindergartenkinder aus den Schulhäusern Auzelg und Leutschenbach sitzen
an einem riesigen Tisch und sind vertieft damit beschäftigt, ihren Gipsfisch
mit Farbe und Glitzer zu verzieren. Aus
alten Plastikflaschen und Alltagsmaterialien wurden phantasievolle Fischfiguren zum Leben erweckt. Die Entstehung
der Objekte ist im Vorfeld des gestalterischen Tuns vom HEART-Team anhand
von Geschichten und Sachbüchern thematisch eingeführt worden. Wie in der
Schule – könnte man meinen.
Verfügung. Vorhänge, Teppich und spezielle Leuchten sorgen für angenehmes
Licht und eine gute Akustik. Die Garderobe mit den Malschürzen sowie die
Regale für die Malsachen und Bastelmaterialien sind für die Kinder frei zugänglich und gut erreichbar, wodurch das
selbständige Handeln unterstützt wird.
HEART baut auf klaren Strukturen
und wiederkehrenden Ritualen auf und
bietet den Kindern so ein geschütztes
Umfeld, in dem sie zur Ruhe kommen
und sich entfalten können. Znüni oder
Zvieri in einer ausdrücklich zelebrierten
Tischkultur zu geniessen und das gegenseitige Feedback zu den entstandenen
Arbeiten zum Abschluss geben positive
gemeinschaftliche Impulse. Sie stärken
die Sozialkompetenz und können sich
aufbauend auswirken, weil die Kinder
Spielraum erhalten, in der Gruppe neue
Verhaltensmuster zu erproben.
Was ist HEART?
Das Besondere ist jedoch, dass HEART
den Kindern nicht nur projektbezogenes gestalterisches Arbeiten ermöglicht, sondern zugleich spezifisch nährende Bedingungen bietet. So profitieren
sie zum Beispiel von der Kleingruppe, die
sich aus maximal acht Kindern zusammensetzt, und der engmaschigen Begleitung durch drei Betreuungspersonen.
Bei der Einrichtung des in warmen
Pastelltönen gehaltenen Raums wurde
deshalb auch besonders Wert auf Geborgenheit vermittelnde Akzente gelegt.
Einladende Sofas mit Plüschtieren bieten einen gemütlichen Rahmen zum
Ankommen. Ein grosser Tisch steht für
den gemeinsamen Znüni oder Zvieri zur
Kunst als Brücke
HEART ist ein kunstpädagogisches Förderprogramm für Kinder und Jugendliche, bei denen ein spezifischer Förderbedarf festgestellt wurde und welche
belastenden Bedingungen oder Situationen ausgesetzt sind. Der Kunst kommt
in HEART eine Brückenfunktion zu: Sie
entfaltet als Medium therapeutische Wirkung, ohne im engen Sinne Kunsttherapie zu sein. Das Experimentieren mit
Materialien und diversen künstlerischen
Techniken, die Auseinandersetzung mit
KünstlerInnen und deren Werken fördern
die kreativen Fähigkeiten der Kinder. Das
Arbeiten an reizvollen und durchdachten
Projekten, welche zu einem attraktiven
Endprodukt führen, wird als Erfolgserleb-
5
SCHULKREISEL / MÄRZ 16
nis verbucht und hilft, Selbstbewusstsein
und Selbstwertgefühl zu stärken.
Hintergrund
Hinter der Initiative des 2014 gegründeten Vereins HEART Association (www.
heart-education.ch) steht die Überzeugung, dass kreatives Gestalten und die
Auseinandersetzung mit Kunst die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen,
die mit diversen Herausforderungen konfrontiert sind, positiv beeinflussen. Die Arbeit von HEART basiert auf
dem erfolgreichen angelsächsischen
Programm The Art Room (UK), das 2002
von Juli Beattie in Oxford ins Leben gerufen wurde. Initiantin und «Schirmherrin»
des Programms in Zürich ist Nina Kronauer, Präsidentin der HEART Association, die mit unermüdlichem Einsatz und
Achtsamkeit die Vision für HEART bis zur
Umsetzung vorantrieb. Sie veranlasste
2013, dass Stefanie Kasper und Cornelia
Spillmann von Kasper & Spillmann Kunstvermittlung ein auf Zürcher Verhältnisse
angepasstes Konzept erarbeiteten und
übernahm zusammen mit den beiden
Kulturvermittlerinnen die Projektleitung.
Dank der grosszügigen Unterstützung der Zürcher Max Kohler Stiftung
war es möglich, dass HEART Fuss fassen konnte und für die Schule Schwamendingen kostenlos ist. Für das Pilotprojekt konnte Res Rickli, ehemaliger
Schulkreispräsident von Schwamendingen und heute Vorstandsmitglied der
HEART Association, für die Zusammenarbeit gewonnen werden. Er erkannte die
Idee als «Geschenk» für seinen Schulkreis und half wesentlich mit, HEART aufzubauen. Mit der Unterstützung der neu-
en Schulkreispräsidentin Barbara Fotsch
durfte das Programm seinen Anfang
nehmen, und HEART mietete sich im
Frühjahr 2015 im neuen, lebendigen und
sozial durchmischten Hunziker Areal ein.
Das HEART-Team
Seit August 2015 besuchen zwei Kindergruppen HEART und arbeiten in
wöchentlich durchgeführten, während des Schulunterrichts stattfindenden Werkstatteinheiten an nachhaltigen gestalterischen Projekten. Dabei
werden sie engmaschig von einem
Team von Fachpersonen begleitet.
Das HEART-Team besteht aus einer
Pädagogischen Leitung, zwei Betreuungspersonen und einer Springerin.
Die Mitarbeitenden sind erfahren in der
Arbeit mit Kindern mit spezifischem Förderbedarf und fachlich entsprechend
qualifiziert. Christine Gasser, die Pädagogische Leitung von HEART, widmet als
Sozialpädagogin und Musiktherapeutin
ihr Engagement seit mehreren Jahren der
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zur
neuen Aufgabe meint sie: «Ich möchte,
dass Kinder durch künstlerisches und
spielerisches Tätigsein den Zugang zu
ihrem schöpferischen Potenzial finden
und durch neue Beziehungserfahrungen
wachsen können. HEART stellt mir dafür
die Rahmenbedingungen zur Verfügung.»
Zusammen mit Christine Gasser bilden Ivo Hubbuch, ausgebildeter Schauspieler und erfahren im Bereich der sozialintegrativen Theaterpädagogik, und
Camille Scheidegger, Lehrerin für Bildnerisches Gestalten und Künstlerin,
das HEART-Team. Eine gute Zusammenarbeit zwischen dem HEART-Team
und den Schulen bzw. den zuständigen
Lehrpersonen, den SchulsozialarbeiterInnen, den schulischen HeilpädagogInnen sowie den SchulpsychologInnen ist
Voraussetzung für das Gelingen des Programms.
Erfolgserlebnisse
Eine Wanduhr mit Selbstportrait, ein
Früchtestilleben und einen verzierten Bilderrahmen – dies sind neben der Fischskulptur nur einige der Projekte, welche
die 15 Kindergartenkinder und UnterstufenschülerInnen, die zurzeit HEART besuchen, mit viel Freude und Hingabe kreieren. Die Produkte legen Zeugnis ab von
der fokussierten, kreativen Energie, welche die Kinder bei HEART freilegen. Hier
wird etwas geschaffen, das die Kinder
stolz mit nach Hause nehmen können,
das nachhaltig verwendet und von Familie und Freunden bewundert werden darf.
Die Beschäftigung mit Kunst und die
Teilhabe an kreativen Prozessen in dem
speziellen räumlichen, methodisch strukturierten und eng betreuten Setting sollen für die Kinder Auslöser und Antrieb
sein, eigene Strategien zu entwickeln,
um Herausforderungen zu begegnen.
Ein grosses Anliegen von HEART
besteht darin, die Teilnehmenden in
ihrem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu stärken und sie beim Erlangen von Sozial- und Selbstkompetenzen
wie Entscheidungsfähigkeit, Unabhängigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu unterstützen. Das erste Semester mit den beiden Kindergruppen erlaubt
HEART eine positive Bilanz zu ziehen, so
dass künftig hoffentlich mehr und mehr
Kinder und Jugendliche in Schwamendingen von dem kunstpädagogischen
Förderprogramm profitieren dürfen.
Falls Sie noch mehr über das Projekt
Heart wissen möchten, gibt es auch
einen Link dazu:
www.heart-education.ch
Text: Stefanie Kasper und Cornelia Spillmann
Fotos: Christine Gasser
Lesetipp aus der Pestalozzi Bibliothek
Donner und Dory! Band 1: Klein, aber oho von Abby Hanlon
Die Jüngste in der Familie zu sein ist nicht einfach. Für ihre älteren Geschwister Charlotte und
Luca ist die sechsjährige quicklebendige Dory einfach zu kindisch und nervig, stellt zu viele Fragen und hat zu viele Ideen. Dory hat in der Familie den Spitznamen «Ratte». Luca und Charlotte lassen sie nicht mitspielen. Jedes Mal, wenn sie mitmachen möchte, rollen sie die Augen.
Es bleibt Dory nichts anderes übrig als in ihrer eigenen Welt mit ihrem Lieblingsmonster Mary
und ihrer guten Fee, die Herr von Morps heisst, zu spielen. Mary und Herrn von Morps sind nur
für Dory sichtbar. Sie erleben gemeinsam viele Abenteuer, besonders die mit der vampirzahnigen Frau Knorpel-Knacker halten die Leser in Atem und lassen sie sicher auch lachen. Doch
eines Tages brauchen ihre Geschwister eine Heldin in der wirklichen Welt – und Dory ist für sie
da. So findet sie auch Beachtung bei den Grossen.
Dieses Buch mit vielen lustigen Bildern wird sicher allen Kindern gefallen, die fantasievolle und
witzige Geschichten lieben. Zum Vorlesen ab 6 Jahren und zum Selberlesen ab 8 Jahren. Es eignet sich besonders für Kinder, die wenig Lust am Lesen haben. Weitere Bände werden folgen.
Donner und Dory! Band 1: Klein, aber oho / Abby Hanlon (Cbt Verlag)
MÄRZ 16 / SCHULKREISEL
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Ein neuer Schulleiter in der Schule Leutschenbach
Claude Saladin, SL Leutschenbach
Bereits in den 1990iger-Jahren unterrichteten ein Heilpädagoge und ich als
Klassenlehrperson im Teamteaching die
SchülerInnen integrativ. Im 2001 wechselte ich an eine teilautonome, geleitete
Schule. Dort übernahm ich die Aufgaben
des stellvertretenden Schulleiters und
absolvierte berufsbegleitend die Schulleiterausbildung.
Im Jahr 2006 übernahm ich als Schulleiter eine Mittelstufe mit über 300 SchülerInnen und knapp 40 Lehrpersonen.
Die integrative Ausrichtung der
Schule Leutschenbach und die Möglichkeiten der Ganztagesstrukturen
bewogen mich dazu, mich als Schulleiter bei dieser Schule zu berwerben.
Ich bin verheiratet; unser Sohn ist 13
Jahre alt; zwei Töchter aus erster Ehe
sind bereits erwachsen.
Aufgewachsen bin ich im Zücher Oberland, während der Studienzeit nach der
Matur lebte ich mehrere Jahre in der
Stadt Zürich.
Sehr gerne sind meine Frau und ich
reisend unterwegs in anderen Ländern
und Kulturen. Wenn ich Zeit habe, sitze
ich mit grosser Begeisterung zu Hause
am Klavier.
Ich freue mich sehr, als Schulleiter in diesem entwicklungsfreudigen Schulumfeld
mitzuwirken.
Text und Foto: Claude Saladin
Einladung zu den Besuchstagen 2016
Als Eltern oder Angehörige sind Sie herzlich eingeladen, Ihre Kinder an folgenden Tagen in der Schule zu besuchen.
Tag der Stadtzürcher Schulen
Dienstag ganztags
22.
März 2016
Schule Ahorn
Donnerstag vormittags
24.
Nov. 2016
Schule Auhof
Donnerstag ganztags
24.
Nov. 2016
Schule Auzelg
Donnerstag ganztags
03.
Nov. 2016
Schule Friedrichstrasse
Dienstag ganztags
20.
Sep. 2016
Mittwoch vormittags
21.
Sep. 2016
Schule Herzogenmühle
Samstag vormittags
19.
Nov. 2016
Schule Hirzenbach
Mittwoch vormittags
02.
Nov. 2016
Donnerstag vormittags
03.
Nov. 2016
Schule Leutschenbach
Donnerstag ganztags
03.
Nov. 2016
Schule Luchswiesen
Donnerstag vormittags
03.
Nov. 2016
Schule Mattenhof
Dienstag vormittags
29.
Nov. 2016
Schule Probstei (Unter- und Mittelstufe)
Donnerstag vormittags
03.
Nov. 2016
Schule Probstei (Kiga Altwiesen)
Besuchswoche ganztags
28.11.-
2.12.2016
Schule Probstei (Kiga Probstei)
Montag vormittags
21.
Nov. 2016
Schule Saatlen
Mittwoch vormittags
02.
Nov. 2016
Donnerstag vormittags
03.
Nov. 2016
Mittwoch vormittags
07.
Sep. 2016
Schule Stettbach (1.+ 2. Klassen)
7
SCHULKREISEL / MÄRZ 16