Pressemeldung 9.3.2016

Even though Berlin is burning
Pressemeldung vom 9.3.2016
Nicht dem Pro-Antiismus gehört die Zukunft, sondern der Debatte darüber
Am Samstag, den 12.03. und zwar anschließend an die 18.30h Vorführung des Films »Even though
my land is burning« wird im Moviemento aus aktuellem Anlass eine Gesprächsrunde zum Thema
»Antisemitismusdebatte in Deutschland« stattfinden.
Daren teilnehmen werden eine deutsch-palästinensische Juristin, Dror Dayon und Peter Nowak. Dror
Dayan ist der Regisseur des Films. Die Juristin beschäftigt sich mit antirassistischen Kämpfen und ist in
verschiedenen migrantischen und palästinensischen Initiativen aktiv. Sie wird die Auswirkungen der Debatte
auf die in Deutschland lebenden Palästinenserinnen und Palästinenser thematisieren. Der Journalist Peter
Nowak hat in der Edition Assemblage das Buch »Kurze Geschichte der Antisemitismusdebatte in der
deutschen Linken« veröffentlicht. Er wird in seinem Beitrag darüber sprechen, warum es politisch falsch
ist, wenn sich der notwendige Kampf gegen Antisemitismus und regressive Israelkritik gegen Israelis sowie
Jüdinnen und Juden richtet, die sich in antinationalen und linken Zusammenhängen engagieren.
Die Frage nach dem Umgang mit israelischer Politik ist ein ebenso tabubehaftetes wie emotionsbeladenes
Thema. Viele Menschen haben eine Meinung dazu und verteidigen diese mit Vehemenz, ja sie werfen
Vertretern anderer Meinungungen regelmäßig ungeheuerliche Absichten vor. Israelische Filme sind dazu
da gezeigt zu werden und politische Meinungen dazu geäußert zu werden. Niemand sollte sich davon
abhalten lassen. Am letzten Freitag gab es eine Kundgebung gegen die Premiere von »Even though my land is
burning«. Was den Teilnehmern dieser Kundgebung auf dem Nachhauseweg passierte, beschrieb die Berliner
Morgenpost so: ‘Hitlergruß und antisemitische Parolen bei Demo in Kreuzberg’. Die einzig richtige Antwort
darauf ist, noch mehr israelische Filme, noch mehr israelische Kultur überhaupt muss es geben in Berlin. In
Berlin leben viele Israelis, verdammt, sie gehören zu unserer Gesellschaft und sollen bitteschön dieselben
Freiheiten genießen wie jeder andere auch!
Ihre politischen Meinungen sind natürlich auch divers, konträr und vielfältig. Menschen mit anderen
Meinungen sollte man zuhören und mit ihnen sprechen. Das Moviemento ist wie jedes Kino ein Ort des
Lernens und des Vergnügens. Das größte Vergnügen ist die Neugierde, fremde Gedanken und Vorstellungen
kennenzulernen, selbst wenn sie den eigenen auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen.
Ein paar Aktivisten hatten versucht, das Moviemento zu erpressen, die Premiere des Films ‘Even though
my land is burning’ abzusagen. Als das Kino dem nicht Folge leistete, wurde es mit absurden Vorwürfen
überhäuft. Fremde Menschen verlangten auf einmal ultimativ absurde bis komische Dinge, z.B. das
Moviemento müsse sich erklären, dass es das Existenzrecht Israels anerkenne — als wäre das Existenzrecht
eines bestehenden Landes etwas, was man überhaupt in Frage stellen könnte.
Das Moviemento erklärt dazu unmißverständlich: Berlin bleibt Berlin, in Israel produzieren Filmemacher
immer weiter immer mehr interessante Filme, und Demokratie ist darum Demokratie, weil sich Menschen
mit freiem Willen an der Meinungsbildung beteiligen und lädt zum respektvollen Gespräch über ein
wichtiges Thema.
Zum Film
Even though my land is burning
Dokumentarfilm, Deutschland 2016, Regie: Dror Dayan, 76 Minuten
»Even though my land is burning« begleitet einen jungen israelisch-jüdischen Friedensaktivisten über
mehrere Jahre bei seinen gemeinsamen Aktionen mit palästinensischen Aktivisten. Der Film behandelt
exemplarisch die Anspannung und innere Zerrissenheit der israelischen Linken. Gleichzeitig stellt er einen
radikalen Friedensbewegten vor, der auf jeden Fall schon jetzt mehr für die Völkerverständigung getan hat,
als die meisten Menschen es in ihrem Leben jemals tun werden. Er ist wie viele mutige Israelis auf seine als
›Feinde‹ bezeichneten Nachbarn zugegangen und kämpft mit ihnen für ihre Rechte. Damit überschreitet er
ständig persönliche und gesellschaftliche Grenzen.
weitere Vorführungen:
Do 10.03. 17.00
Even though my land is burning (OmU)
Sa 12.03. 18.30h
Even though my land is burning (OmU) mit Diskussion
Di 15.03. 18.30h
Even though my land is burning (OmeU) in attendance of the director Dror Dayan
Mo 21.03. 18.30h
Even though my land is burning (OmU) in Anwesenheit des Regisseurs Dror Dayan
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