Vorlesung Sozialhilferecht
Universität Zürich FS 2016
2. Lektion: Normative
Wertungsgrundlagen der Sozialhilfe
Bedarfs- und Leistungsgerechtigkeit in
der SH
• Verteilungsregel: Bedarf (nicht: Verdienst)
• Doch: zunehmende Bedeutung von (Gegen)Leistungen im aktivierenden Sozialstaat.
Grenzen?
• Zudem: demokratische
Verfahrensgerechtigkeit
• Ergänzender neuerer inhaltlicher Ansatz:
Befähigungsgerech)gkeit → Menschenwürde
UZH FS 2016, Dr. iur. Guido Wizent
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Armut und soziale Ausgrenzung (1)
• Moderne Armutskonzepte
• Relative Armut (sozioökonomischer Kontext)
• Mehrdimensionalität von Armut
• Armut als nachteilige Lebenslage und
sozialhilferechtliche Bedürftigkeit
• Armut als Mangel an Verwirklichungschancen
• Strukturelle Ursachen
• Moderne Armutskonzeption und schweizerischer
Sozialstaat/Sozialhilfe in der Schweiz
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Armut und soziale Ausgrenzung (2)
• Bekämpfte und verdeckte Armut
• Diskriminierung von Armen?
• Armut: allg. Nachteil für die Rechtsposition
• Armut: konkrete Nachteile in der Rechtsordnung
• Ideologische Tendenzen? Vernachlässigung
• struktureller Entstehungszusammenhänge und
• individueller Folgen von Armut
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Grundrechte als zentrale
Anknüpfungspunkte (1)
• Soziales Existenzminimum
• Wichtige Voraussetzung zur Ausübung der
grundrechtlichen Freiheit (Autonomie)
• Menschenwürdenorm (Art. 7 BV)?
• Spezifizierung: klassische Freiheitsrechte (private
Autonomie) und politische Freiheitsrechte
(politische Autonomie)
• Chancengleichheit (2 Abs. 3 BV)→
wirksamkeitsbezogene Grundrechtskonkretisierung
(35 BV)
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Grundrechte als zentrale
Anknüpfungspunkte (2)
• Untermassverbot (Art. 36 Abs. 3 BV)
• Gesetz- und Verordnungsgeber
• Rechtsanwendende Behörden
(Interessenabwägung, grundrechtskonforme
Auslegung)
• Unmittelbarer grundrechtlicher Anspruch auf
Sozialhilfeleistungen?
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Grundrechte als zentrale
Anknüpfungspunkte (3)
• Bedeutung der Gleichheitsrechte beim
sozialen Existenzminimum?
• Rechtsgleiche Gewährung und Bemessung
• Qualifiziertes Begründungserfordernis
• Verbot sozialer Ausgrenzung (Art. 8 Abs. 2 BV:
Merkmal der sozialen Stellung)
• Bedeutung der Sozialziele (Art. 41 BV)?
• Subsidiäre Abdeckung der in Art. 41 BV
aufgeführten Lebensbereiche
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Grundrechte als zentrale
Anknüpfungspunkte: Fazit
• Eminenter sozialstaatlicher Gehalt der
Grundrechte
• SH: Grundrecht, dessen Gehalt auf
verschiedenen Ebenen massgeblich durch die
anderen Grundrechte geprägt wird
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