Unterwegs mit gutem Gewissen – die besten Öko-Urlaubsziele Reise NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 (SZ) Der Papst, die Bischöfe, die Geistlichkeit und wir alle müssen allmählich sehr aufpassen, dass da nichts aus dem Ruder läuft. Es geht um nichts Geringeres als um die schleichende Gleichsetzung des „Tatorts“ mit der Sonntagsmesse. In seiner konsequentesten Verwirklichung liefe dieser Prozess darauf hinaus, dass Katholiken ihrer Sonntagspflicht genügen, wenn sie um 20.15 Uhr in die ARD gehen und dort frommen und gläubigen Sinnes den „Tatort“ anschauen. Den Konservativeren unter ihnen könnte man die Sache schmackhaft machen, indem man die „Tatorte“ nach dem Muster der Sonntage in eine Art Kirchenjahr eingliederte: „siebter Tatort nach Trinitatis“ zum Beispiel oder, wenn ein neues Ermittlerpaar auftritt, „Tatort Quasi modo geniti“ (wie neugeborene Kinder, 1 Petr 2). Die gängigen Sonntagsgottesdienste müssten vorläufig natürlich beibehalten werden, doch wäre in dieser Phase auf die Umstellung schon hinzuarbeiten, etwa indem beim Einzug, dem Introitus, der berühmte „Tatort“-Vorspann eingespielt wird. Die Apotheose des „Tatorts“ spielt sich auf zwei Ebenen ab. Deren schlichtere ist die der praktischen pastoralen Nutzbarmachung. Tatorte – kleiner Scherz – sind die in evangelischen Gemeinden beliebten „Tatort-Gottesdienste“, deren Ablauf man sich so vorzustellen hat: Zuerst wird eine Szene gezeigt, die man dann mit den Mitteln der Homiletik nach ihrem theologischmoralischen Gehalt befragt; danach schauen sich alle gemeinsam die ganze Folge an und gehen mit dem guten Gefühl nach Hause, dass der Herr doch irgendwie unser Hirte ist. Auf der anspruchsvolleren Ebene hat sich vor einigen Jahren schon Kommissar Felix Murot alias Ulrich Tukur mit der These positioniert, der „Tatort“ sei „eine Kirche mit einer großen, gläubigen Gemeinde“. Medienwissenschaftler wie Martin Thau sehen das ähnlich, oft auch schärfer. Thau hat dem „Tatort“ nun den Status eines „Sinnstiftungsinstruments“ verliehen und ihn als „moderne Messe“ definiert, wobei er die Messe als eine Veranstaltung versteht, in der „für jeden was geboten wurde“. Das entspricht einerseits dem EventCharakter, der den Gottesdiensten im Rahmen ihrer manchmal verzweifelten Besucherwerbung zugewachsen ist. Andererseits steht es in doch auffälligem Widerspruch dazu, dass die Messe kein „leeres Gedächtnis“ sein soll, sondern „wahrhaft ein Sühneopfer“. So anno 1562 das Konzil von Trient, das den „Tatort“ damit in fast prophetischer Abwehr auf den ihm gebührenden Platz verwies. Die Zeit der großen Häresien ist vorbei, doch sollten die Kirchen auch auf die kleineren ein Auge haben. Seit einigen Jahren hat sie die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ am Hals, und nichts wäre fataler, als wenn dazu jetzt auch noch eine „Tatort“-Kirche käme. Noch besteht keine Gefahr, aber die Nährböden, Spaghetti und Krimis, scheinen fruchtbar zu sein. MÜNCHEN, DONNERSTAG, 10. MÄRZ 2016 72. JAHRGANG / 10. WOCHE / NR. 58 / 2,50 EURO Tusk begrüßt Aus für Balkanroute Nach Mazedonien dürfen nur noch Menschen mit Reisepass und Visa Brüssel – EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge begrüßt. „Bei den irregulären Migrationsströmen entlang der Westbalkanroute ist das Ende erreicht“, erklärte Tusk am Mittwoch auf Twitter. Dies sei keine Frage einseitiger Maßnahmen, sondern eine gemeinsame Entscheidung der 28 EUStaaten. Nach Slowenien, Kroatien und Serbien hat auch Mazedonien seine Grenze für Flüchtlinge praktisch geschlossen. Künftig dürften nur noch Menschen mit gültigen Reisepässen und Visa einreisen, berichteten Medien in Skopje unter Berufung auf die Regierung. Damit ist die Balkanroute, über die 2015 mehr als eine Million Menschen nach Österreich und vor allem nach Deutschland kamen, faktisch dicht. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras warnte vor Euphorie. Er wies auf die „tragischen Bilder“ im Lager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze hin, wo Tausende Flüchtlinge festsitzen. sz Seite 8 LERNEN Der fünfte Beatle George Martin ist gestorben, der Produzent der Beatles (im Bild 1967 bei den Aufnahmen zu „Sgt. Pepper’s“ der Zweite von rechts). Für den Song „A Day In The Life“ schrieb und dirigierte er damals eines der komplexesten Orchesterarrangements der Popgeschichte. Und das, während die Beatles bei den Aufnahmen mit Mick Jagger, Keith Richards und Marianne Faithfull eine Party feierten. Als sie 1962 bei ihm vorsprachen, fand er sie noch „lausig und rau“, aber auch „irgendwie interessant“. FOTO: DDP IMAGES Feuilleton Schwere Staatskrise in Polen Die nationalkonservative Regierung wollte die Unabhängigkeit der höchsten Richter einschränken. Das Verfassungsgericht weist das zurück – nun wird das Zerwürfnis ein Fall für den Europarat von florian hassel Warschau – Polen steckt auch nach einem Urteil des Verfassungsgerichts weiter in einer schweren Staatskrise. Das Gericht erklärte am Mittwoch Gesetzesänderungen der Regierung für verfassungswidrig, mit dem die Nationalkonservativen die Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit des Gerichts einschränken wollten. Die Änderungen sahen unter anderem vor, dass das 15 Richter umfassende Gericht für ein gültiges Urteil mindestens 13 Richter versammeln müsse. Statt mit einfacher Mehrheit sollten die Richter künftig nur noch mit Zweidrittelmehrheit urteilen dürfen. Mit dem Gesetz wollte die Regierung außerdem erreichen, dass über Klagen nur noch in der Reihenfolge ihres Eingangs bei Gericht entschieden wird. Auch sollten Jus- tizminister und Präsident Disziplinarverfahren gegen Verfassungsrichter eröffnen und das Parlament Richter absetzen dürfen. Der Vorsitzende des Verfassungsgerichts und sein Stellvertreter sollten ausscheiden, künftige Chefrichter nur noch drei Jahre amtieren. Das Verfassungsgericht begründete seine Ablehnung damit, dass die Änderungen „eine zuverlässige und reibungslose Arbeit des Gerichts verhinderten“. Die von der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (Pis) geführte Regierung boykottierte das Verfahren: Im Gericht erschienen weder Vertreter der Regierung oder des Parlaments noch der Generalstaatsanwalt. Justizminister Zbigniew Ziobro und Ministerpräsidentin Beata Szydło sprachen der Verhandlung des höchsten Gerichts die Rechtskraft ab. Szydło will das Urteil auch nicht im amtlichen Gesetzblatt veröffentlichen. Polens Regierung dürfte auch eine für Freitag geplante Empfehlung der VenedigKommission des Europarats ignorieren; diese ist für Verfassungsfragen zuständig. Schon Ende Februar hatten die sechs Verfassungsexperten erklärt, dass die geplanten Gesetzesänderungen europäischen und internationalen Rechtsmaßstäben widersprächen. In Polen seien „die Herrschaft des Gesetzes und ebenfalls Demokratie und Menschenrechte in Gefahr“. PisParteichef Jarosław Kaczyński, Polens eigentlicher Herrscher, nannte diese Expertise „juristisch absurd“ und die VenedigKommission angeblich „diskreditiert“. Weil Polens ebenfalls von der Pis gestellter Präsident sich trotz eines Urteils des Verfassungsgerichts weigert, drei noch un- ter der Vorgängerregierung gewählte Verfassungsrichter zu vereidigen, dürfen derzeit nur 12 der 15 Verfassungsrichter rechtskräftig urteilen. Die Pis-Regierung nutzt dies nun als Vorwand für ihren Boykott des Verfassungsgerichts. Denn für rechtskräftige Urteile müssten der im Dezember verabschiedeten Gesetzesänderung zufolge mindestens 13 Richter entscheiden. Die Experten der Venedig-Kommission stellten jedoch fest, das Gesetz habe vor der nun erfolgten Prüfung durch das Verfassungsgericht nach internationalen Rechtsmaßstäben keine Gültigkeit. „Andernfalls könnte ein normales Gesetz, das feststellt ‚Hiermit ist die Kontrolle der Verfassungsgemäßheit abgeschafft – dieses Gesetz tritt sofort in Kraft‘ das traurige Ende von Rechtsprechung zu Verfassungsfragen bedeuten.“ Seite 4 HEUTE Thema des Tages Warum nach Jahren des Rückgangs die Zahl der Rauschgifttoten wieder gestiegen ist 2 Die Seite Drei Grenze des Vertrauens – in belgischen Atomkraftwerken häufen sich die Zwischenfälle 3 Meinung Polens Regierung schaltet den Rechtsstaat aus, und Europa wirkt gelähmt 4 Feuilleton Die Filmstarts der Woche auf einen Blick, bewertet von SZ-Kritikern 12 Wirtschaft Kaffeekapseln verursachen Müll. Würde eine Abgabe oder ein Pfand helfen? 17 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel Traueranzeigen 33,34 15 39-40 38 39 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,20; dkr. 24; £ 3,10; kn 28,5; SFr. 4,80; czk 95; Ft 840 41010 4 190655 802503 Whisky ist nicht nur ein hochprozentiges Getränk, sondern auch ein hochprozentiges Investment. Alte und seltene Flaschen erzielen bei Auktionen stolze Preise, und manche Vermögensverwalter empfehlen das „Wasser des Lebens“ – der gälische Begriff für Whisky – als exotische Beimischung im Depot betuchter Anleger. Doch der Einstieg in den WhiskyMarkt wird immer schwieriger, denn bei manchen Sorten werden die edlen Tropfen knapp, etwa beim Scotch. Rickesh Kishnani, Chef eines Whisky-Investmentfonds, warnt bereits, es gebe einen „Mangel an alten und seltenen Single Malts, und der wird sich noch verschlimmern“. Die Welt kommt auf den Whisky-Geschmack – und das spüren nun Sammler und Investoren. Single Malt bedeutet, dass Gerstenmalz die Grundlage der Spirituose ist, die aus einer einzigen Brennerei stammen muss, also nicht verschnitten wurde. Sol- Gold aus Getreide Whisky wird immer beliebter – auch als Geldanlage che Getreideschnäpse sind teurer als verschnittene Whiskys wie Johnnie Walker, der meistverkaufte Whisky aus Schottland. Richtig teuer – und somit zur Geldanlage – werden Whiskys, die Jahrzehnte alt sind. Der älteste Scotch in Kishnanis Fonds stammt aus dem Jahr 1902 und kostet mehr als 7000 Dollar pro Flasche. Whisky ist einfacher aufzubewahren als Wein, da er ungeöffnet nicht an Geschmack verliert. Die Geldanlage verdirbt also nicht. Weltweit wird Whisky – oder Whiskey, wie der Schnaps in Irland und auch oft in den Vereinigten Staaten heißt – immer populärer. Davon profitieren auch die 115 Destillerien in Schottland. Nur sie dürfen ihre Tropfen Scotch nennen. Weil in den Schwellenländern, etwa in China, immer mehr Menschen ihre Liebe zum Scotch entdecken, verdoppelten sich die Exporte der schottischen Brenner seit der Jahrtausendwende. Die Produktion stieg in dem Zeitraum ähnlich schnell an. Und die Unternehmen bauen neue Destillerien. Allein in den vergangenen zwei Jahren gingen neun in Betrieb, bis zu 40 weitere sind geplant. Südlich der innerbritischen Grenze, in Wales und England, eröffneten ebenfalls Brennereien. Sie dürfen ihren Schnaps aber nicht als Scotch verkaufen. Trotzdem: Für ausreichend Nachschub im Supermarkt-Regal ist gesorgt. Das ist allerdings kein Trost für Sammler und Investoren. Sie suchen ältere Tropfen. Und die Zahl der Menschen, die für eine Flasche aus den Achtzigerjahren Hunderte Euro ausgeben wollen, wächst: Auch reiche Chinesen möchten nun seltene Sorten besitzen – als Geldanlage, Sammlerobjekt oder als exklusiven Absacker. Doch vor 30 Jahren brannten die Destillerien viel weniger Whisky. Den heutigen Boom konnten die Manager nicht vorausahnen, ansonsten hätten sie wohl mehr produziert und zum teuren Verkauf in ferner Zukunft eingelagert. Aus diesem Grund ist es heute schwer, alte Flaschen zu ergattern. Der Investmentfonds, den Rickesh Kishnani leitet, wurde vor anderthalb Jahren in Hongkong aufgelegt. Er sammelte neun Millionen Dollar bei reichen Anlegern ein und gab davon bereits sechs Millionen Dollar aus, für mehr als 7000 Flaschen. Der Manager verspricht eine Rendite von 15 Prozent pro Jahr: Das wäre dann wirklich ein hochprozentiges Investment. björn finke Zschäpe schnitt Live-Berichte über NSU-Attentat mit BKA sichert Beweise: Nur zwei Stunden nach dem Kölner Anschlag zeichnete die Angeklagte in Zwickau TV-Sendungen auf München – Die Hauptangeklagte im NSUProzess, Beate Zschäpe, hat offenbar TVBerichte über den Anschlag von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in der Kölner Keupstraße auf Video aufgenommen und damit aktiv an dem NSU-Bekennervideo mitgearbeitet. Damit war sie wohl viel stärker an den Taten der beiden Männer beteiligt, als ihr bisher zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, stieß das Bundeskriminalamt bei der Auswertung einer DVD aus der Wohnung des NSU auf Video-Mitschnitte, die belegen sollen, dass Zschäpe die aktuell im Fernsehen laufenden Berichte über das Attentat in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 aufgenommen hat – über viele Stunden hinweg. Teile dieser Aufnahmen hat der NSU DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche dann für sein Bekennervideo verwendet. Prozessbeteiligte sehen darin ein wichtiges Argument für die Bundesanwaltschaft, die Zschäpe vorwirft, sie sei aktiv an den Morden und Anschlägen des NSU beteiligt gewesen. Zschäpe selbst hatte vor Gericht erklären lassen, dass sie die Taten ihrer beiden Gefährten verabscheut und abgelehnt habe. Und dass sie von der Arbeit am Bekennervideo nichts mitbekommen habe. Das Bundeskriminalamt kommt nun zu dem Ergebnis, dass kurz nach der Explosion in Köln in der Wohnung des NSU-Trios in Zwickau ein VHS-Rekorder betätigt wurde. Zu einer Zeit, als die beiden Männer noch nicht wieder zu Hause sein konnten. Denn für die 480 Kilometer zwischen Köln und Zwickau braucht man knapp fünf Stunden. In der Wohnung des NSU wurden zu diesem Zeitpunkt lauter Sendungen des WDR und des Nachrichtensenders n-tv aufgenommen, alles Berichte über den Anschlag in Köln. Die Nagelbombe des NSU war um 16 Uhr hochgegangen. Die erste Aufnahme startete bereits um 17.59 Uhr – da herrschte am Anschlagsort noch Chaos, und die Rettungskräfte waren dort. Zu diesem frühen Zeitpunkt setzten erst langsam die ersten Berichte vom Tatort ein – und wurden da bereits in Zwickau aufgenommen. Bei dem Anschlag wurden 22 Menschen schwer verletzt. In den folgenden Stunden, so das BKA, wurde in der Wohnung von Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe ständig zwischen WDR und n-tv hin- und hergeschaltet – und zwar von Hand. Die Mitschnitte seien live und manuell gemacht worden, heißt es in einem BKA-Vermerk, sie seien nicht aus einer Mediathek abgerufen worden. Es sehe alles danach aus, als wenn jemand gezielt nach Beiträgen über das Attentat gesucht habe. Damals wohnten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt noch in der Polenzstraße in Zwickau. Dort waren damals der WDR und n-tv zu empfangen. Insgesamt fanden sich auf der DVD 27 Mitschnitte von Berichten über das Attentat, auch noch aus den Tagen danach. Der Fund könnte sich als sehr belastend für Zschäpe herausstellen, weil sie und ihre beiden Gefährten ihre Wohnung stets abschirmten und so gut wie niemanden hineinließen. Das berichteten ehemalige Nachbarn vor Gericht übereinstimmend. Lediglich Beate Zschäpe war stets zu Hause. annette ramelsberger Seite 6 6 Seiten Beilage mit den Schwerpunkten: Schulen & Internate und Weiterbildung neben dem Beruf Kritik an Pharmabranche wegen „Pseudo“-Studien München – Die Pharmaindustrie zahlt jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro an Ärzte in Deutschland für die Mitarbeit an umstrittenen Studien. Das geht aus einer gemeinsamen Datenauswertung von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung mit der Redaktion Correctiv.org hervor. Dazu wurden erstmals alle in Deutschland gemeldeten „Anwendungsbeobachtungen“ der Jahre 2009 bis 2014 ausgewertet. Dabei handelt es sich nach Meinung von Fachleuten größtenteils um Pseudo-Studien, die wissenschaftlich allerdings wertlos sind. sz Wissen Franzosen protestieren gegen Regierung Paris – Zehntausende meist junge Franzosen haben am Mittwoch gegen eine Lockerung der 35-Stunden-Woche protestiert. Linke Schüler- und Studentenorganisationen forderten Präsident François Hollande und seine sozialistische Regierung auf, die Reform des Arbeitsrechts ersatzlos zu streichen. Die Regierung glaubt, mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeit und leichteren Kündigungen mehr Jobs schaffen zu können. Zudem fielen am Mittwoch zahlreiche Zugverbindungen aus, weil ein Drittel aller Eisenbahner für bessere Arbeitsbedingungen streikte. cwe Seite 8 Siemens streicht viele Jobs in Deutschland München – Der Münchner Konzern Siemens reagiert mit Einschnitten auf die Probleme in seiner Sparte Prozessindustrie und Antriebe. Weltweit seien rund 2500 Arbeitsplätze betroffen, davon rund 2000 in Deutschland und hier schwerpunktmäßig in Bayern, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Etwa jeweils die Hälfte der Jobs solle gestrichen beziehungsweise verlagert werden. Starker Wettbewerb in den Branchen Öl und Gas sowie Metall und Bergbau mache eine Neuordnung der Kapazitäten notwendig, erklärte Siemens. dpa Wirtschaft Dax ▲ Dow ▲ Euro ▶ Xetra 17 Uhr 9738 Punkte N.Y. 17 Uhr 17034 Punkte 17 Uhr 1,1006 US-$ + 0,46% + 0,43% - 0,0003 DAS WETTER ▲ TAGS 11°/ -3° ▼ NACHTS Nach örtlichem Nebel mal mehr, mal weniger Wolken. Dabei bleibt es meist trocken. Nur im Osten ist Regen möglich. Dort kann es in den höheren Lagen auch ein wenig schneien. Höchsttemperaturen fünf bis elf Grad. Seite 15 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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