Jubilarinnen bei Certosa im März

Jubilarinnen bei Certosa im März
Ivana Loudova 75. Geburtstag
Ivana Loudová wurde am 8. März 1941
in Chlumec/Tschechien geboren.
Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie von ihrer Mutter.
Später studierte sie Komposition am
Konservatorium in Prag bei Miloslav Kabeláč und
dann bei Emil Hlobil an der Prager Akademie der Künste.
Ab 1971 setzte sie in Paris ihre Kompositionsstudien bei Olivier Messiaen und André Jolivet fort.
1966 erhielt sie den GEDOK-Preis für ihre Ballettmusik Rhapsodie in Black, den Guido d’Arezzo Preis
für Sonetto per voci bianche, Italian Triptych und Occhi lucenti e belli.
Neben Bühnenmusiken, Orchester- und kleinen Chorwerken sowie Kammermusik mit
unterschiedlichsten Besetzungen stammen zahlreiche Orgel- und Klavierkompositionen aus ihrer
Feder.
Ivana Loudová ist seit 1992 Professorin für Komposition und Musiktheorie an der Musikakademie in
Prag.
Frida Kern 175. Geburtstag
Frida (Friederike) Kern, geb. Seitz,
wurde am 9. März 1891 in Wien geboren.
1896 zog die Familie von Wien nach Linz um,
wo das Kind seinen ersten privaten Klavierunterricht
von Anna Zappa erhielt.
Anschließend wurde an der Musikschule in Linz
August Göllerich ihr Klavierlehrer.
1909 heiratete Frida Seitz den Bankbeamten Max Kern.
Nachdem sie sich im Jahr 1911 von einer Typhuserkrankung erholt hatte, begann sie zu
komponieren.
Sie zeigte so viel Talent, dass ihr Vater ihr ein Studium an der Musikakademie in Wien von 1912-1914
finanzierte, wodurch der Lebensstandard des Ehepaares Kern aufrecht erhalten werden konnte.
Erst im Jahr 1923 studierte Frida Kern dann bei Franz Schmidt Komposition und bei Robert Heger
Dirigieren.
Dirk Fock, Eusebius Mandyczewski und Alexander Wunderer kamen später als Lehrer hinzu.
1927 machte sie ihr Examen in Komposition und im Kapellmeisterfach und lebte fortan als
freischaffende Komponistin.
Sie gründete eine Damenkapelle, mit der sie in ganz Europa und Nordafrika auf Tournee ging.
Ihre Werke wurden in Konzerten und am Rundfunk aufgeführt und erfreuten sich großer Beliebtheit.
1942 erhielt sie für ihr Chorwerk Die Briefe der Gefallenen den 2. Kultur-Preis des Gaues Oberdonau.
1943 ging Frida Kern nach Wien, wo sie am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität
Musiktheorie unterrichtete.
Nach dem Krieg lebte Frida Kern wieder als freischaffende Komponistin.
1960 wurde ihr der Professorentitel des Landes Österreich verliehen und sie wurde Vizepräsidentin
des Oberösterreichischen Künstlerbundes.
Der Kompositionsstil von Frida Kern orientierte sich an traditionellen Formen. Sie ließ sich nicht vom
Zeitgeist beeinflussen und komponierte konsequent im spätromantisch-neoklassizistischen Stil.
Frida Kern starb am 31.12.1988 in Linz.