Whg. Letzte Nachrichten Anmerkung EZB senkt Zinsen und mehr Eine heftige Marktreaktion erreichte die EZB mit der Veröffentlichung von neuem Leitzins: 0,00% nach 0,05% und neuer Einlagesatz: -0,40% nach -0,30% zuvor. Aber nicht nur die Zinsen wurden gesenkt, es gibt eine Vielzahl von Nebengeräuschen, die Beachtung fanden. Kauf von Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade-Bereich Monatliches Kaufvolumen +20 Mrd. auf neu 80 Mrd. Euro Neue 4-Jahres-Refinanzierungsgeschäfte zum Nulltarif (TLTRO) Die Beschlüsse seien mit überwältigender Mehrheit im EZB-Rat getroffen worden, so Draghi. Dieser Hinweis ist besonders interessant, wenn man sich an den Dezember zurück erinnert. Hier hatte der EZB-Rat seinem Vorsteher zwar nicht die Gefolgschaft verweigert, aber deutliche Signale gesendet, dass das Gremium zukünftig kritischer agieren möchte als bisher. Japan - Hoffen auf positive Effekte des EZB-Entscheids Tokio, 11. Mrz (Reuters) - Japan hat sich optimistisch gezeigt, dass sich die lockere Geldpolitik der EZB positiv auf die heimische und globale Wirtschaft auswirken wird. Die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft hoffe auf die günstigen Auswirkungen des Entscheids der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte ein Sprecher der Regierung in Tokio am Freitag. Die Folgen würden genau beobachtet. Firmenpleiten in Deutschland sinken das sechste Jahr in Folge Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist 2015 angesichts der robusten Konjunktur auf ein Rekordtief gesunken. Die Amtsgerichte meldeten 23.123 Unternehmensinsolvenzen und damit vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. "Die Zahl erreichte den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999", teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Sie nimmt seit 2009 kontinuierlich ab: Damals hatte die Rezession infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise für einen deutlichen Anstieg gesorgt. Neutral Bundesregierung - Deutsche Wirtschaft trotzt globaler Flaute Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Die Bundesregierung rechnet ungeachtet der mauen Weltkonjunktur mit einem anhaltenden Aufschwung in Deutschland. "Die deutsche Wirtschaft ist gut in das Jahr 2016 gestartet und bleibt trotz eines unsichereren globalen Umfelds auf Wachstumskurs", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in seinem Monatsbericht. "Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung nach dem guten Start im ersten Quartal des Jahres weiter zunehmen." DIW-Chef - Ausgang der Landtagswahlen ist Risiko für Märkte Berlin, 11. Mrz (Reuters) - DIW-Chef Marcel Fratzscher sieht im Ausgang der Landtagswahlen in drei Bundesländern am Sonntag ein großes Risiko für die Finanzmärkte. "Sofern die beiden Regierungsparteien CDU und SPD erhebliche Verluste bei den Wählern einfahren, könnte es sein, dass die Aktienmärkte mit einer großen Verunsicherung reagieren", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in einem am Freitag veröffentlichten "Focus Online"-Interview. "Ich wäre nicht überrascht, wenn es an der Frankfurter Börse in der nächsten Woche zu hohen Kursverlusten kommt." Anleger könnten sich bei einem negativen Ergebnis der Regierungsparteien fragen, ob die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung so weitergeführt wird, wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Keine Inflation mehr in Deutschland - Preise stagnieren Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Billigere Energie drückt die Inflationsrate in Deutschland auf null. Waren und Dienstleistungen kosteten im Februar im Schnitt genauso viel wie ein Jahr zuvor, bestätigte das Statistische Bundesamt am Freitag eine frühere Schätzung. Im Januar lag die Teuerungsrate noch bei 0,5 Prozent. Sie entfernte sich nun noch weiter vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die einen Wert von knapp unter zwei Prozent anstrebt. "Dämpfend auf die Gesamtteuerung wirkt die Preisentwicklung der Energie", erklärten die Statistiker. Dafür mussten die Verbraucher 8,5 Prozent weniger zahlen, nachdem die Ölpreise wegen der weltweiten Überproduktion erneut kräftig gefallen waren. Heizöl kostete sogar ein Drittel weniger, Benzin und andere Kraftstoffe 11,0 Prozent weniger. Dagegen verteuerten sich Nahrungsmittel um 0,8 Prozent. "Erheblich teurer als ein Jahr zuvor war Obst", betonten die Statistiker. Dafür wurden 5,8 Prozent mehr verlangt. Fisch und Fischwaren (+2,7 Prozent) sowie Gemüse (+1,7 Prozent) kosteten ebenfalls mehr. Neutral (Noch) neutral Technik und Bias New York EUR-USD EUR-JPY USD-JPY EUR-CHF EUR-GBP Far East Unterstützung Widerstand Bias 1.1136 - 1.1217 1.1164 - 1.1210 1.0960 1.0930 1.0900 1.1060 1.1080 1.1100 Positiv 126.18 - 126.65 ¤ 126.07 - 126.86 123.40 123.00 122.70 124.80 125.20 125.50 Neutral 112.62 - 113.54 ¤ 112.75 - 113.59 112.40 112.00 111.70 113.20 113.60 113.80 Neutral 1.0997 - 1.1023 ¤ 1.1002 - 1.1015 1.0900 1.0880 1.0860 1.0970 1.0970 1.1000 Positiv 0.7850 Positiv 0.7777 - 0.7862 0.7812 - 0.7857 0.7700 0.7680 0.7650 0.7800 0.7820 Ihre Ansprechpartner EZB heizt Märkten ein – Turbulente Bewegungen folgen Folker Hellmeyer Tel 0421 332 2690 [email protected] Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1170 (07.52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0822 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126.75. EUR-CHF oszilliert bei 1.1011. Moritz Westerheide Tel 0421 332 2258 [email protected] Petros Tossios Tel 0421 332 2045 [email protected] DAX EuroStoxx50 Dow Jones Nikkei Brent Gold Silber 9.498,15 2.970,78 16.995,13 16.994,26 40,07 1.274,95 15,63 - 224,94 - 45,40 5,23 + 141,91 + + + 0,06 17,27 0,37 Durch die vergangenen Termine ist schon im Vornherein zum gestrigen EZB Sitzungstermin der EZB klar gewesen, dass auch diese Zusammenkunft wieder für Bewegungen sorgen wird. Dafür war die Gemengelage (sehr niedrige Inflation-, und entsprechende Erwartungen dieser) eindeutig ausgerichtet, auch wenn Mario Draghi im Vorfeld zurückhaltender war als zuletzt. Das soll aber nicht bedeuten, dass nicht trotzdem eine große Erwartungshaltung im Markt verankert war. Und wir Analysten konnten uns über mangelnde Arbeit jedenfalls nicht beklagen. Es wurde nämlich ein ganzes Maßnahmenbündel verabschiedet und die Reaktion hierauf fiel spektakulär aus. Gemäß der Draghi-Doktrin gab es eine neue Zinssenkungsrunde, in der sowohl der Refisatz auf 0,00% von 0,05% gesenkt wurde und die Negativzinsen für Bankeinlagen bei der EZB von -0,30% auf -0,40% weiter abgesenkt wurden. Doch nicht wie sonst üblich fanden weitere Erklärungen erst auf der anschließenden Pressekonferenz um 14.30 Uhr statt, sondern es wurden direkt weitere Maßnahmen verkündet. So wurde die Verkündung über die Aufstockung des Wertpapierkaufprogramms, das bisher über 60 Mrd. Euro im Monat stattfand, auf 80 Mrd. Euro pro Monat heraufgeschraubt. Die ohnehin schon stark nachgefragten Anleihen reagierten stark auf diese Meldungen und wir sahen deutlich sinkende Renditen. TV-Termine: Kein weiterer Termin heute. Neu in das Kaufprogramm aufgenommen werden Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Ratingbereich, die Notenbank tritt hier voraussichtlich ab dem zweiten Quartal dieses Jahres als neuer Käufer in Erscheinung. Dazu kommen so genannte TLTRO Refinanzierungsgeschäfte, die Banken Geld für 4 Jahre zum Nulltarif aus Zentralbankkanälen beziehen können und für großzügige Kreditvergabe Vergünstigungen erhalten sollen. Dax-Börsenampel: Ab 9.330 Punkten Mit der ungewöhnlichen Kombination aus Verkündung der gesenkten Zinssätze und Ausweitung des Kaufprogramms schien das Kalkül der EZB erst einmal aufzugehen. Wie schon angedeutet, fiel die Reaktion der Märkte erst einmal eindeutig aus, die anschließende Neubewertung ließ allerdings nur kurz auf sich warten und fiel umso deutlicher aus. Ab 9.430 Punkten Aktien pirschten sich an die 10.000 DAX-Punkte heran…nur um dann verkauft zu werden und knappe 500 Punkte abzugeben. Heute Morgen zeichnet sich bereits eine deutliche Erholung des großes Vortagesverlustes ab. Aktuell notiert der DAX um 9.700 Punkte. Aktuell ©Reuters EUR/USD gab fast 1,5 Cent nach, bevor der Kurs umkehrte und 3 Cent auf zeitweise über 1,1200 zulegte ©Reuters Ein ähnliches Muster zeigte sich bei den Europäischen Staatsanleihen, zuerst fielen die Renditen (=steigende Kurse), um dann deutlich zu korrigieren. ©Reuters Die Reaktion ist wie ein klarer Warnhinweis an die EZB zu verstehen. Zwar wurde die erste Ankündigung „gekauft“, aber in der Folge setzten sich deutliche Zweifel an der Draghi-Doktrin durch. Ein wichtiger Punkt war seine Aussage, dass es vorerst keine weiteren Zinssenkungen geben soll. Nur ist dieser Punkt unserer Meinung nach nicht als klares Bekenntnis zu verstehen, sondern als interpretierungsbedürfte Aussage aufzufassen. Weitere Zinssenkungen sind auf keinen Fall ausgeschlossen, sondern nur nicht auf der kurzfristigen Agenda und immer abhängig von der weiteren Inflations(Erwartung)Entwicklung… Da die EZB durch ihre ultralockere Geldpolitik in den letzten Jahren schon keine Inflation erzeugen konnte, aber die Dosis ständig weiter erhöht, steigen die globalen Gefahren aus der Geldpolitik immer weiter. Die Annahme, dass immer niedrigere Zinsen automatisch die Kreditvergabe fördern und auch immer mehr Liquidität irgendetwas an dem maladen Status quo verändert, ist definitiv nicht zielführend! Man muss sich die Frage stellen, warum Banken bei großer Überversorgung überhaupt das Geld aus den Refinanzierungsgeschäften abrufen sollen, wenn die Kreditnachfrage nur sehr moderat wächst. Gleichzeitig leiden die Banken unter immer strengeren Kapitalregeln und achten besonders in Südeuropa sehr genau auf auskömmliche Risikoprämien für Kredite an kleine und mittlere Unternehmen, die in diesen Ländern das Rückgrat der Wirtschaft bilden. Große Unternehmen verfügen angesichts der stabilen wirtschaftlichen Erholung und des Niedrigzinsumfeldes ohnehin seit Jahren über große Kasse Positionen und treten nicht als Kreditnachfrager in Erscheinung oder nutzen die günstigen Refinanzierungsbedingungen durch die Ausgabe von Anleihen. So oder so wird das Kreditgeschäft der Banken hiervon negativ beeinflusst. Die EZB täte gut daran zu akzeptieren, dass der Patient die verabreichte Dosis nicht verträgt und weitere Symptombehandlungen das Kernproblem nicht in Ansätzen beheben wird. Ganz im Gegenteil: Die Nebenwirkungen durch die falsche Medikation könnten bald die bisherige Krankheit überschatten und eine ungeahnte Dimension in dramatischer Form erreichen. Nicht zu vergessen ist dabei, wie die lockere Geldpolitik der EZB auf andere Volkswirtschaften und Notenbanken abfärbt. Der globale Abwertungsund Zinssenkungswettlauf bekommt durch die letzten Geschehnisse neue Dynamik. Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 – 20 neutralisiert den positiven Bias. Viel Erfolg! Daten Exportpreise Importpreise Feb. Zuletzt Konsensus Bewertung Bedeutung -0,8 -1,1 -0,5 -0,6 Niedrige Werte setzen sich fort. Mittel 14.30 Impressum Bremen: Domshof 26, 28195 Bremen, Anschrift für Briefe: 28189 Bremen, Tel 0421 332-0, Fax 0421 332-2322 Oldenburg: Markt, 26122 Oldenburg, Anschrift für Briefe: Postfach 2665, 26016 Oldenburg, Tel 0441 237-01, Fax 0441 237-1333 Sitz: Bremen, Amtsgericht Bremen HRA 22159, Steuernummer: 460/102/07507, UStID: DE 114397404 Bankverbindung: BLZ 290 500 00, SWIFT Adresse: BRLADE22XXX [email protected] • www.bremerlandesbank.de
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