ELJ-Landesversammlung 11.-13.März 2016 Bericht des Landjugendpfarrers Sehr geehrter Landesvorstand, liebe Delegierte, liebe Ehrengäste und Teilnehmer/innen der Landesversammlung! 1. Zahlen und Fakten aus dem Verband und den Einrichtungen 1.1. Finanzen ELJ und Landeskirche Unser Jugendverband ist heuer wie viele andere Bereiche der Landeskirche von ersten Einsparungen betroffen. Ein diesbezügliches Gespräch hat kein positives Ergebnis erbracht. Im April wird der Landesvorstand vermutlich beschließen, einen Antrag auf Sonderzuschuss in 2016 zu stellen, um unsere Finanzlücke zu verkleinern. Es handelt sich ja heuer um etwa 120.000 Euro, die nicht gedeckt sind. Es ist absehbar, dass wir über erste Erfolge des Fundraisings und andere Einsparbemühungen 70.000 Euro aufbringen können – bleiben immer noch 50.000 Euro offen. Vielleicht haben wir ja auch hier Erfolg. Unsere Einsparbemühungen im Einzelnen: Personalkosteneinsparungen Wiesenbronn: 25.000 Euro zusätzliche Mieteinnahmen Wiesenbronn: 5.000 Euro Anhebung der Mitgliederbeiträge im Landesverband 20.000 Euro 5.000 Euro erste Erfolge Fundraising direkt (+ weitere angekündigt) 8.000 Euro Wegfall Auszubildende Studentin 5.000 Euro Personalkosteneinsparungen 2.500 Euro jährlicher Zuschuss durch BV Mittelfranken weitere Spenden und Zuschüsse Gespräche mit Dekanen finden derzeit statt. Hier soll weiter das Ziel verfolgt werden, die Bezirksstellenarbeit teilweise über landeskirchliche Planstellen zu finanzieren. Die Reaktionen sind sehr offen, der Prozess läuft, braucht aber Zeit. Perspektivisch ist bei der Finanzproblematik keine Entspannung in Sicht. Die nächsten Kürzungen sind am Horizont bereits absehbar. Unser Trägerverein ist nach wie vor bereit, die Unterdeckungen auszugleichen. Mittelfristig wird aber kein Weg daran vorbei führen, die Landeskirche um mehr Mittel zu bitten. 1.2. Die ELJ In Mittelfranken gab es 2015 zwei Neugründungen, die ELJ Büchenbach und die ELJ Haardt. In Oberfranken hat sich die ELJ Eschenfelden/Königstein neu gegründet. Neben den Gruppen zählen wir 118 Einzelmitglieder. Personal Durch die erneute Erkrankung von Tanja Rupprecht mussten für Unterfranken Vertretungslösungen gefunden werden. So betreut den Chabba-Prozess Castell-Markt Einersheim Marc Meyer, die Gruppen- und Flüchtlingsarbeit v.a. in Oberaltertheim Thomas Strauß, die Gruppen in den Haßbergen Manuel Endres. Projektarbeiten Hier ist bei dieser Landesversammlung einiges zu erleben – auch die jeweilige Aufgabenzuordnung. Stichworte: Plurability, Orange Night 2017. 1.3. Das EBZ … bleibt noch einige Zeit eine Baustelle. Dass wir eine neue Obere Terrasse haben, wurde vielleicht schon bemerkt… Die Fenster der Villa sind inzwischen fast alle erneuert. Von oben nach unten wird die Villa energetisch saniert, derzeit ist das obere Stockwerk dran. Dort wird es künftig auch einen neu gestalteten Andachtsraum geben, der barrierefrei mit dem dann erweiterten Aufzug erreichbar sein wird. Auch das Gästehaus 2 bekommt einen neuen Aufzug, nach Ostern wird er fertig sein. Wenn die Fassade der Villa fertig ist, wird die bisherige Bibliothek als Zwischenbau neu aufgeführt, ebenso die Terrasse davor mit einer darunter neu eingebauten Weinstube. Gleichzeitig werden etliche Abschnitte der Heizungsanlage erneuert, die Pufferspeicher sind auf dem oberen Parkplatz derzeit gelagert. In der Kuratoriumssitzung am letzten Montag wurden die nächsten Abschnitte festgelegt: So werden in den Jahren 2017 und 2018 nacheinander der Bereich Helbichsaal, das Untergeschoß mit Tischtennisraum sowie der Eingangsbereich neu gestaltet. Vorher ist ab Herbst diesen Jahres noch das Gästehaus 1 dran: Die Zimmer werden renoviert, Dach und Außenhaut energetisch modernisiert. Am Schluss werden wir dann über 4 Millionen Euro ausgegeben haben – ein Komplettzuschuss der Evangelischen Landeskirche! Auslastung Bedingt durch erste baubedingte Einschränkungen haben wir in 2015 zum ersten Mal seit etlichen Jahren die Zahl „30.000“ unterschritten. Dies wird heuer und im nächsten Jahr sicher ähnlich sein, weil immer wieder Teilabschnitte wegen Bautätigkeiten nicht mit Gästen belegt werden können. Die dadurch entstehenden Umsatzrückgänge können wir jedoch durch definierte Eigenleistungen im Jahresergebnis ausgleichen. Wirtschaftlichkeit Hier ist das EBZ auf einem guten Weg. Von den 1,66 Mio Euro der Landeskirche an den Verein für die gesamte Arbeit der Bildungszentren werden in Pappenheim ca. 360.000 Euro jährlich gebraucht – was die Leistungsfähigkeit unseres Hauses beschreibt. Unsere Gremienarbeit hat sich weiter stabilisiert: Das Kuratorium hat erst in der jüngsten Sitzung bewiesen, dass seine „Runderneuerung“ gelungen ist.. Der Pappenheimer Bildungsausschuss hat im letzten Jahr wieder ein „Pappenheimer Zukunftsforum“ durchgeführt: Staatssekretär Füracker war zu Gast und hat zur Thematik „Heimat“ referiert. Auch für 2016 ist ähnliches vorgesehen. Unsere im letzten Jahr gestartete Aktion Stricken gegen rechts wird hervorragend angenommen. Keine Woche vergeht, wo nicht Gäste von daheim Wolle schicken – und, wenn sie hier sind, Strick- oder Häkelnadel nehmen und bunte Teilchen stricken. Die Linde im Hof ist bereits bunt, ebenso die Raucherecke – und das wird so weitergehen. Wir setzen damit ein Zeichen für eine bunte Gesellschaft. 1.4. Die Jugendwerkstatt Im Januar wurde die langjährige Leiterin Gunhild Riehl-Knoll mit einem schönen Fest verabschiedet. Auch ihre Nachfolgerin ist bereits in Aktion: Anette Pappler. Diese wird gleich das nächste Fest vorbereiten: Im Mai feiern wir das 30jährige Bestehen der Jugendwerkstatt, u.a. zusammen mit Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Die Umwandlung der Jugendwerkstatt in eine gGmbH ist auf dem Weg, damit soll diese Einrichtung im Gesamten des Vereins besser abgesichert werden – damit sie auch weiterhin ihrer Aufgabe nachkommen kann: Jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten. 1.5. Unsere Erlebnispädagogik In Pappenheim konnte sowohl der neue pädagogische Hochseilgarten als auch der Waldklettergarten stabilisiert werden. Leider hat die Stadt ihre Ankündigungen nicht wahrgemacht (es sollte ja ein Aussichtsturm und ein Wald-Informationszentrum die Idee „Walderlebnisparkt“ abrunden), womit wir nun eigenständig einen erhöhten Marketingdruck haben. Die Resonanz auf unsere Angebote ist aber nach wie vor sehr gut – seit 1. März haben wir mit Michael Herrmann auch einen zusätzlichen neuen Mitarbeiter, der aus seiner vorigen Tätigkeit weitere Kundenstämme mit erschließt. 2. Wahrnehmungen und Erlebnisse in der ELJ-Landschaft 2.1. Irritationen Immer wieder tauchen die alten Vorurteile auf: Die Landjugend bringt sich zu wenig in die Kirchengemeinde ein, sie ist zu wenig evangelisch. Hier sind wir dabei, Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und werden sie Euch allen zur Verfügung stellen, wenn sie fertig sind. Ich mache mich sehr stark für diese Einschätzung: Landjugend ist oft viel evangelischer als man denkt. Viele Tätigkeiten sind überaus diakonisch und von viel Zusammenhalt geprägt. Gruppen halten zusammen in der Not – wenn das kein gelebtes Christentum ist… Allerdings: das muss noch lauter kommuniziert werden. Frömmigkeit ist mehr als Gottesdienstbesuch und lautes Bekenntnis… 2.3. Unsere Studie „Wir Landjugend – wie macht ihr das bloß“ Sie erlebt eine gute Wahrnehmung. In den nächsten Wochen erscheint die Zusammenfassung als handliches und gut handhabbares Büchlein. So können wir die Studie auch bei der Landessynode im April und bei der Ökumenischen Landkonferenz vorstellen und zeigen, wie Jugendarbeit geht. 2.4. Der LaVo … berichtet ja eigenständig. Er hat sich in der neuen Zusammensetzung gefunden und macht eine gute Arbeit – Danke an Euch alle! 2.5. Filmprojekt siehe Vorstellung heute. Ich finde es grandios, dass wir nun einen solchen Film haben – und damit zeigen können, wie ELJ tickt. Bitte macht viel Gebrauch von diesem Film! Mit Günter Moser werde ich auch prüfen, ob ein ähnlicher Film für das EBZ entstehen kann – die Arbeit hier wäre es wert! 2.6. Die Vertrauenspfarrer Diese Runde wächst und gedeiht, was mich sehr freut. Wir sind auch darüber, das Erwartungsprofil genauer zu definieren, um für konkrete Anfragen an neue „Kandidaten“ gut informieren zu können. Folgende Aufgaben wurden bislang zusammengetragen: Die Aufgaben des Vertrauenspfarrers Er soll nicht zu aufdringlich sein, zu viel wollen – nur aktiv werden, wenn der KV etwas will/braucht Feuerwehr, wenn’s vor Ort hängt – auch mal schlichten – auch zu Pfarrerskollegen und Kirchenvorständen Zuständig für Waldweihnacht und evtl. andere Gottesdienste (z.B. Kreisversammlung) Sporadisch an Sitzungen teilnehmen und mitdenken Kontaktmann in der Pfarrkonferenz für die ELJ-Arbeit Bei Freizeiten/Zeltlagern Hintergrunddienst leisten 2. Analogie zum Senior im Pfarrkapitel Wird zu allen Gremien eingeladen Anwalt der ELJ sein Gut informiert sein Zusammenarbeit mit Bezirksreferenten gestalten Ausblick Die Prognose vom letzten Jahr „wir bekommen mehr Aufmerksamkeit in der kirchlichen Landschaft“ ist eingetreten: Für die Gestaltung des Synodentages am 19.4. war es in der Vorbereitung eine Selbstverständlichkeit, dass hier Landjugend eine Rolle spielen soll: Nadine und Leni werden uns dort gut vertreten. Auch, dass der neue stv. Synodalpräsident Walter Schnell immer wieder auf seine Landjugend-Biographie verweist, unterstützt uns sehr. Wir sind wirklich ein wichtiger Baustein des Gebäudes „Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern“. Große Neugier und viel Wohlwollen löst jetzt bereits die Ankündigung aus, dass wir 2017 eine Landesversammlung gemeinsam mit der KLJB durchführen wollen. Im Bauernverband wurde eine wichtige Entscheidung getroffen: Ein gut eingearbeiteter Mitarbeiter soll uns künftig unterstützen, wenn es um Zuschüsse und andere Hilfeleistungen geht. Wir können also wirklich optimistisch in die Zukunft schauen! Pappenheim, 9.3.2016 Gerhard Schleier
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