Ausstellungsprogramm 2016 Museum für Konkrete Kunst | Tränktorstraße 6–8 | 85049 Ingolstadt Verknüpft. Haleh Redjaian und die Sammlung, 12.3.2016 bis 12.6.2016 Programm im Rahmen von Stadtkultur Netzwerk Bayerische Städte Thema: Gewebe, Textil Auftaktveranstaltung am 12.3.2016 mit dem Stadt Kultur Netzwerk bayernweit Eröffnung am Freitag, 11.03.2016 um 19:00 Uhr Ankündigungstext Die deutsch-iranische Künstlerin Haleh Redjaian (*1971) arbeitet seit vielen Jahren mit Fäden, die sie zu Rauminstallationen verspannt. Für das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt wird sie zwei neue große Wandarbeiten an den zentralen Stellen des Hauses entwickeln. Dabei entwirft sie zunächst eine Struktur mit Nägeln, die sie dann mit Fäden umspinnt. Darüber hinaus zeigt sie ihre über Jahre gewachsene Gruppe der Wandteppiche. Letztere lässt sie in Webereien im Iran fertigen und versieht sie dann mittels Siebdruck oder feinen Applikationen mit minimalistischen Motiven. Mit den strengen geometrischen Kompositionen knüpft sie an die Textillehre des Bauhauses in den 1920er Jahren an. Dort erlebte die Webkunst eine große Renaissance und wurde vor allem von Frauen, wie Gunta Stölzl oder auch später von Anni Albers, mit viel Erfolg betrieben. Neben Stoffen und Meterware entstanden auch zahlreiche Teppiche, denen eine besondere Rolle bei der modernen Inneneinrichtung zukam. Die strenge geometrische Ordnung hatte nichts mit der orientalischen Ornamentik der bis dahin weit verbreiteten Teppiche gemein. Redjaian bezieht sich auf diese Moderne einerseits und auf die klassische Webtradition im Iran andererseits. Für das Museum für Konkrete Kunst, das sich ausschließlich der ungegenständlichen, geometrischen Kunst widmet, ist diese Position äußerst interessant, da hier unterschiedliche Traditionen und kulturelle Betrachtungen von Abstraktion zusammengebracht werden. Außerdem ist der Bezug zum angewandten Bereich ein wichtiger Aspekt. Viele Konkrete Künstler betätigten sich aus der Tradition des Bauhauses heraus im angewandten Bereich als Designer und Gestalter. In der Ingolstädter Ausstellung „verknüpft“ sich deshalb das Werk von Haleh Redjaian mit den Werken aus der Sammlung und der Stiftung für Konkrete Kunst und Design, die dem Ingolstädter Museum angegliedert ist. Es werden speziell Neuerwerbungen der letzten Jahre und schon lange nicht mehr gezeigte Bestände aus den Depots geholt und in Dialog zu Redjaians Textilarbeiten aber auch zu ihren zahlreichen Zeichnungen, die sie ebenfalls ausstellen wird, gesetzt. Vita Haleh Redjaian Die 1971 geborene deutsch-iranische Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. Sie hatte zahlreiche Einzelausstellungen, wie z.B. 2012 im Künstlerhaus Bethanien Berlin. In Gruppenausstellungen war sie international in London, Dubai, Gent und Antwerpen zu sehen. Webseite http://www.halehredjaian.com/ Ausstellungsprogramm 2016 Museum für Konkrete Kunst | Tränktorstraße 6–8 | 85049 Ingolstadt herman de vries – stein, erde, holz, 26.06.2016 bis 09.10.2016 Eröffnung am Samstag, 25.06.2016 um 19:00 Uhr Ankündigungstext Der niederländische Künstler herman de vries sorgte 2015 für viel Beachtung, da er auf der Biennale in Venedig einen der bestbesprochenen Pavillons konzipierte. Der 85-jährige Künstler arbeitet ausschließlich mit organischen Materialien aus der Natur. In Ingolstadt möchte er erstmals seine umfangreiche „Erdsammlung“ aus der ganzen Welt präsentieren. De vries reibt Erde auf Papieren aus und stellt in diesem einfachen Verfahren die unglaubliche Farbigkeit vor, die es in natürlicher Form in der Natur gibt. Eigens für Ingolstadt entsteht eine 12-teilige Erdarbeit nur mit Proben aus Ingolstadt und Umgebung. Die äußerst sinnliche Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm speziell auch für die Sommermonate eingerahmt. Vita herman de vries Der Künstler herman de vries (*1931 Alkmaar/ Niederlande, lebt und arbeitet in Knetzgau bei Eschenau) beschäftigt sich mit der Beziehung von Mensch, Kultur und Natur. In seinen Arbeiten setzt er sich mit dem Zufall und Prozess auseinander, die im engen Verhältnis zu einem Erlebnis oder einer Erinnerung stehen. Damit schafft de vries seit den 1950er Jahren ein einzigartiges und kraftvolles Oeuvre aus poetischen wie künstlerischen Werken, die sich in ihrer Besinnung auf den Augenblick der Schnelllebigkeit des Kunstmarkts entgegenstellen. Seit den 1950er Jahren ist herman de vries an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen beteiligt und international in bedeutenden Sammlungen vertreten. Wie wichtig sein künstlerisches Schaffen für die Gegenwartskunst ist, verdeutlicht sein Beitrag auf der 56. Biennale in Venedig 2015, wo er den niederländischen Pavillon vertrat. Daneben ist er ebenso an der großen Überblicksausstellung „ZERO“ im Martin Gropius Bau in Berlin beteiligt erhielt im letzten Jahr im Stedelijk Museum Schiedam seine erste Retrospektive zu Lebzeiten. Webseite www.hermandevries.org Ausstellungsprogramm 2016 Museum für Konkrete Kunst | Tränktorstraße 6–8 | 85049 Ingolstadt 12 Halbe. Martin Wöhrl, 11.09. bis 09.10.2016 Eröffnung im Rahmen der Langen Nacht der Museen am 10.09.2016 Beitrag des Museum für Konkrete Kunst zum Reinheitsgebot Ankündigungstext Der Münchner Künstler Martin Wöhrl entwickelt anlässlich des 500. Jahrstages des Reinheitsgebots eine Wandinstallation im Erdgeschoss des Museum für Konkrete Kunst. Zur Eröffnung wird eine vom Künstler gestaltete Flaschenedition gereicht. Wie immer bei Martin Wöhrl ist mit einem hintersinnigen, unterhaltsamen und unkonventionellen Beitrag zum Thema Bier zu rechnen. Eine etwas andere Bierausstellung im Erdgeschoss des Museums. Die Eröffnung findet im Rahmen der Nacht der Museen am 10.9.2016 statt. Im Begleitprogramm wird es verschiedene Veranstaltungen in Kooperation mit Slow Food. Vita Martin Wöhrl geboren 1974 in München, studierte Bildhauerei an der ADBK München als Meisterschüler von Prof. James Reineking, am Edinburgh College of Art und an der Glasgow School of Art. Er erhielt den Lothar-Fischer-Preis für Bildhauerei, war Stipendiat der Villa Concordia in Bamberg, USA-Stipendiat des Bayerischen Staates, Stipendiat des DAAD und ist Träger des Bayerischen Staatsförderpreises. Seine Werke sind unter anderem vertreten in den Sammlungen des Lenbachhauses in München, des Kunstmuseums Bonn und des Neuen Museums in Nürnberg. Ausstellungsprogramm 2016 Museum für Konkrete Kunst | Tränktorstraße 6–8 | 85049 Ingolstadt Logo. Die Kunst mit dem Zeichen, 23.10.2016 bis Februar 2017 Eröffnung am Samstag, 22.10.2016 um 19:00 Uhr Die Welt des Logos ist nicht von der unsrigen zu trennen: Kein Unternehmen, keine Organisation, kein Geschäft kann oder will ohne Logo. Selbst Bildungseinrichtungen, Veranstaltungen und Museen verzichten heute kaum noch auf Bildmarken, Wortmarken oder Wort-Bild-Marken. Hinzu kommt, dass das Logo formal wie inhaltlich stimmig auf die Marke oder das Unternehmen zugeschnitten und gleichzeitig als Zeichen überzeugend sein muss. Nicht ohne Grund werden daher insbesondere im 20. Jahrhundert auch Künstler für die Entwicklung eines Logos oder Signets angefragt. Das Museum für Konkrete Kunst wird sich zukünftig auch dem Design widmen und startet 2016 mit einer großen Themenausstellung zum Thema Logo. Mit der Ausstellung „Logo. Die Kunst mit dem Zeichen“ schafft das Museum, an die großen Themenausstellungen der vergangenen Jahre anzuschließen, denen es wie bei „Einknicken oder Kante zeigen? Die Kunst der Faltung“ gelang, Reflexionen alltäglicher Phänomen in der Kunst aufzuspüren und nachzugehen. Gleichzeitig gelingt es diesem aus der Verknüpfung von Kunst und Design auf das unverwechselbare Sammlungsprofil des geplanten Neubaus zu verweisen Viele konkrete Künstler haben wichtige Logos für bedeutende Marken geschaffen. Der Stuttgarter Künstler und Gestalter Anton Stankowski entwickelte neben zahlreichen anderen Zeichen wie das bekannte Signet der Deutschen Bank so auch das Logo des Museum für Konkrete Kunst. Bis heute liegt die Verbindung von Logos und der signalhaften Malerei in der Konkreten Kunst nahe. Erstmals wird der Verbindung zwischen Kunst und Logo-Gestaltung in einer Ausstellung übergreifend seit den 1920er Jahren nachgegangen.
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