04 BASF information Ludwigshafen April 2015 Mitarbeiter kommen lediglich zu Wartungszwecken und für die Behebung technischer Fehlfunktionen in das Labor. Foto: BASF D as ferngesteuerte Labor Hydra, Argus, Triton, Quantum, Kastor und Pollux überwachen das Abwasser von BASF rund um die Uhr, und das an 365 Tagen im Jahr. Was zunächst nach griechischen Sagen figuren klingt, entpuppt sich als ein komplexes System, bestehend aus einem Verbund verschiedener Analysegeräte. Von Bernadett Jung Am Standort Ludwigshafen gibt es ein Netz von Abwasserkanälen, das am Tag rund 300.000 Kubikmeter Abwasser zur Kläranlage transpor- tiert. Um das Abwasser auf organische Stoffe zu untersuchen, gibt es seit Ende vergangenen Jahres das neue, voll automatisierte Analytiklabor K 244. An dieser Stelle im Werk kommt das gesamte Abwas- ser des Standorts zusammen, bevor es in Richtung Kläranlage fließt. Ziel ist es, erhöhte Stoffkonzentrationen zu erkennen, die nicht von der Kläranlage abgebaut werden können. Dadurch kann der Rhein vor Emissionen geschützt werden. Das Besondere: Die Analysegeräte untersuchen das Abwasser völlig selbständig. Lediglich zu Wartungszwecken und für die Behebung technischer Fehlfunktionen halten sich Mitarbeiter in K 244 auf. Ansonsten erfolgen die Arbeits abläufe automatisch: Über einen Zeitraum von 20 Minuten wird aus dem Abwasserstrom eine so genannte Mischprobe erstellt. Diese wird von den Analysegeräten auf eine Vielzahl von Stoffen untersucht. Erkennt das System Stoffe oberhalb einer Alarmschwelle, setzt es in der Umweltzentrale automatisch eine Warnung ab. Da die Fließzeit des Abwassers von K 244 bis zur Kläranlage etwa 60 Minuten beträgt, hat die Umweltzentrale noch genug Zeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Wird ein Stoff entdeckt, den die Kläranlage nicht abbauen kann, wird das Abwasser beispielsweise in einem speziellen Speicherbecken aufgefangen. „Für den Aufbau des komplexen Sys- tems haben unsere Mitarbeiter umfangreiche Entwicklungs- und Programmierarbeiten durchgeführt. Das Labor ist in dieser Form weltweit einzigartig“, sagt Dr. Wolfgang Kerl, Leiter der Einheit Umweltanalytik und Wasser/Dampf-Überwachung (ESE/MA). „Denn es ist nicht nur automatisiert, es kann auch per Ferndiagnose überwacht und sogar ferngesteuert werden. Die Mitarbeiter unseres Bereitschaftsdienstes können selbst die Steckdosen von zu Hause an- und ausschalten“, sagt Kerl. Störungen im System, zum Beispiel eine Leckage in der Probenvorbereitung, werden durch Feuchtesensoren und Durchflussmesser gemeldet. Treten an einem Analysegerät Fehlfunktionen auf, ist der Betrieb auch dafür bestens gerüstet. Denn alle Geräte sind doppelt verfügbar. Sollte eines aus fallen, übernimmt das zweite baugleiche Gerät dessen Arbeit. Ebenso wie die Analysesysteme sind auch der zentrale Computer und die Probenvorbereitung doppelt vorhanden. Pro Jahr werden in K 244 voll automatisiert etwa 200.000 Analysen durchgeführt und dabei mehr als zehn Millionen Messergebnisse erzeugt und ausgewertet. Umfrage: Welchen Beitrag leistet die Offensive Bildung für die Gesellschaft? In der Offensive Bildung engagiert sich BASF seit zehn Jahren gemeinsam mit Trägerorganisationen, Wissenschaft und Fachpraxis für die frühe Bildung in Kindertagesstätten und Grundschulen der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). nn Petra Klumb, Leiterin Katholischer Kindergarten St. Hedwig in Speyer nn Anke Schmidt, Senior Vice President Global Talent Management, BASF SE Anlässlich des Jubiläums lud BASF Anfang März zu einem Fachkongress ins Feierabendhaus ein. BASF information hat zehn Stimmen zur Offensive Bildung eingefangen. sen/Fotos: BASF nn Birgit Hellmann, Mitglied im Stadtelternausschuss Ludwigshafen nn Heike Braun, Leiterin der Fachabteilung der Erzieheraus- und -weiterbildung an der Helene-Lange-Schule in Mannheim „Die Zusammenarbeit mit der Offensive Bildung hat vieles in Bewegung gebracht. Wir haben erkannt, dass wir den Lebenssituationen von Kindern und ihren Familien wieder mehr Raum lassen müssen in unserer pädagogischen Arbeit. Außerdem haben wir neue Formate wie Lernwerkstätten in unseren Alltag integriert.“ „Mit unseren Projekten möchten wir die Bildung der Jüngsten in der Metropolregion Rhein-Neckar fördern. Dabei setzen wir auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den lokalen Experten der frühkindlichen Bildung.“ „Als Elternteil ist für mich die Qualität von Betreuung und Erziehung wichtig. Hier leistet die Offensive Bildung einen wichtigen Beitrag. Mit ihren Projekten fördert sie die Neugier von Kindern, die ihrem Forschungsdrang freien Lauf lassen können und dabei Natur und Sprache entdecken.“ „Die Initiative hat uns bei der Erstellung eines Schulcurriculums zum Thema Sprachförderung unterstützt. Unsere Fachkräfte sind nun besser in der Lage, auf sprachschwache Kinder gezielt einzugehen.“ nn Irene Alt, nn Prof. Hartwig Lüdtke, nn Prof. Dr. Cornelia Reifenberg, nn Wolf-Rainer Lowack, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. „Ich gratuliere der Offensive Bildung ganz herzlich zu ihrem zehnjährigen Jubiläum. Die Projekte der Initiative sind eine sehr gute Ergänzung der Maßnahmen des Landes im Kita-Bereich, durch die die Qualität der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätten im Land weiter gestärkt wird.“ Vizepräsident der deutschen UNESCO-Kommission „Seit 2008 ist die UNESCO Schirmherrin der Offensive Bildung. Auf innovative und nachhaltige Weise trägt diese Initiative zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung in Deutschland bei. Mit hervorragenden Projekten fördert sie die individuelle Entwicklung der Kinder, die ihr Potenzial und ihre Neugier entfalten können.“ Dezernentin für Kultur, Schulen, Jugend und Familie der Stadt Ludwigshafen „Mit ihren Projekten in der frühkindlichen Bildung und ihrem Engagement im Bereich der Qualitätssicherung in den Kitas hat die Offensive Bildung wesentlich dazu beigetragen, die Wertschätzung der Alltagsarbeit in Kitas und Schulen, aber auch die Wertschätzung von Fachkräften, Kindern und Familien spürbar anzuheben sowie die hohe Bedeutung der frühkindlichen Bildung im Bewusstsein der Kommunalpolitik und der Landespolitik zu verankern.“ Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar „Die Offensive Bildung fing als zartes Pflänzchen an und ist nun eine starke Initiative, die viele Mitwirkende gewonnen hat aus den Kindertagesstätten, bei den Trägern, in den Kommunen und in der Wissenschaft. Vor zehn Jahren hätten wir nicht gedacht, dass die Initiative ein so nachhaltiges Projekt sein wird, das von Ludwigshafen aus in die ganze Metropolregion Rhein-Neckar strahlen wird. Das ist ein Grund zum Feiern.“ nn Angela Speicher, Leiterin der Johannes-KeplerSchule in Mannheim „Die Offensive Bildung hat uns bei der Schulentwicklung sehr kompetent begleitet. Wir wurden speziell zum Thema Sprachförderung geschult und können nun Kinder mit Sprachdefiziten besser abholen und bei ihrer Entwicklung unterstützen.“ nn Johanna Coleman, Vorstandsvorsitzende der Wissensfabrik „Der Kompetenzaufbau, der dank der Offensive Bildung in den Kitas der Region stattfindet, ist einzigartig in Deutschland. Die Wissensfabrik, die dieses Jahr ebenfalls ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, hat zwei Projekte der Initiative in die Breite der Bundesrepublik getragen: Vom KleinSein zum Einstein und Erzählwerkstatt. BASF ihrerseits hat Leuchtturmprojekte der Wissensfabrik in vielen Kitas und Schulen umgesetzt. Daher freue ich mich besonders, heute hier zu sein, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern.“
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