Griechenland unterstützen – das soziale Europa stärken

Presse-Information
Griechenland unterstützen – das soziale Europa
stärken
AWO fordert beschämende Situation sofort zu beenden
Berlin, 03. März 2016. Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler erklärt
zur aktuellen Situation in Griechenland:
„Die AWO betrachtet die Situation in Griechenland mit großer Sorge. Erst wurde und
wird die griechische Gesellschaft mit europäischen Spardiktaten extrem belastet, nun
muss das Land die vielen gestrandeten Flüchtlinge versorgen, die der Rest Europas
nicht haben möchte. Die europäischen Staaten müssen Griechenland sofort Nothilfe
gewähren, sonst wird die Situation dort eskalieren. Jetzt ist der Zeitpunkt für echte
Solidarität.
Die Bilder von der Grenze zu Mazedonien sind unerträglich und beschämend.
Grenzen zu schließen und Hot Spots einzurichten hat bisher noch keines der
Probleme gelöst. Die Hot Spots sollten jetzt kurzfristig als Registrierungszentren
genutzt werden, um Flüchtlingen ein Reisedokument auszustellen und sie direkt in
andere Mitgliedsstaaten weiter zu vermitteln. Nur so kann die gefährliche Situation in
Griechenland entschärft werden.
Die geplante Einstufung der Türkei als ein sogenanntes sicheres Drittland können wir
nicht akzeptieren. Ein Land, dass die Genfer Flüchtlingskonvention nur auf
europäische Flüchtlinge anwendet und tausende Schutzsuchende an seiner Grenze
zurückweist, zudem eigene Landsleute - insbesondere kritische Journalisten –
willkürlich inhaftiert, darf nicht als sicheres Drittland gelten.
Der Flüchtlingsschutz ist eine gemeinsame Aufgabe, aber Solidarität bedeutet, dass
der Wohlhabende den weniger Wohlhabenden unterstützt. Die Bundesrepublik kann
und muss mehr schultern als andere europäische Staaten. Offensichtlich müssen wir
leider akzeptieren, dass in anderen Mitgliedsstaaten die gesellschaftliche Akzeptanz
für Geflüchtete geringer ist.
Die europäischen Bürgerinnen und Bürger erwarten endlich Taten. Die europäische
Gemeinschaft als Solidargemeinschaft muss jetzt funktionieren und Griechenland mit
ad-hoc Hilfen unterstützen. Übereilte einzelstaatliche Reaktionen, Maßnahmen oder
gegenseitige Schuldzuweisungen bringen nichts. Europa braucht vielmehr den Willen
zur Zusammenarbeit und einen langen Atem. Nun gilt es Kompromisse und klare
Regeln auszuhandeln. Auf Augenhöhe unter allen Mitgliedsstaaten. Europa ist es
wert!“
Pressekontakt:
AWO Bundesverband e.V.
Mona Finder
Blücherstraße 62-63, 10961 Berlin
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