KA 16-03- 027 169 Berichte Kunde: bgu 1c Wasser und Beschäftigung c m y k Sonderfarbe gelieferte PDF, Linie hinzugefügt Zukunftsthema ist Schwerpunkt 56 x der 256 mm DWA auf der IFAT Ein Schwerpunkt der DWA-Messepräsenz auf der IFAT vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 in München ist das Thema „Wasser und Beschäftigung“. Verschiedene Foren befassen sich mit der Materie. Die Personalforen „Beruf und Karriere“, die die DWA gemeinsam mit dem DVGW ausrichtet, halten Tipps und Empfehlungen für Entscheider und für Nachwuchskräfte bereit. Im Forum „Frauen in der Wasserwirtschaft“ berichten nationale und internationale Referentinnen über ihre Arbeit und ihren beruflichen Werdegang. Sie kommen aus den Bereichen Forschung, Kläranlagenbetrieb, Ingenieurbüro, Kommunen und Verband und stehen im Anschluss an ihre Vorträge zum Austausch zur Verfügung. Im DAAD/DWA-Forum „Science meets Business“ diskutieren in Deutschland studierende Wasserwirtschaftlerinnen und Wasserwirtschaftler und ausländische Experten, die in Deutschland studiert haben, mit Firmenvertretern die Attraktivität eines Studiums in Deutschland und die anschließenden Chancen auf dem heimischen und internationalen Markt. Das UN-Forum „Water and Jobs“ beschäftigt sich mit der Förderung von Qualifikationen und Kompetenzen in der internationalen Zusammenarbeit. Hier einige Meinungen von Akteuren der Foren: Demografischer Wandel – Management gefordert Die Menschen werden immer älter, die Geburtenraten sind niedrig, das Eintrittsalter in die Rente verschiebt sich. Gesellschaftliche Herausforderungen, die auch den wasserwirtschaftlichen Arbeitsmarkt www.dwa.de/KA betreffen. Qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, insbesondere auf Facharbeiter- und Meisterebene. Eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die effiziente Entsorgung des Abwassers müssen jedoch gewährleistet sein. Besonders in kleinen Kommunen keine leicht zu meisternde Zukunftsaufgabe. Jürgen Becker, stellvertretender Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und Referent beim DWA-Forum „Beruf und Karriere“ stellt fest: „Junge Menschen ziehen im Zuge ihrer Ausbildung in größere Städte und bleiben dort. Mit der fortschreitenden Urbanisierung werden Anbieter von ländlicher kommunaler Infrastruktur große Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen haben.“ Hinzu komme: „Aufgrund der vielen kleinen Organisationseinheiten ist eine Karriere in der Wasserwirtschaft oft nur durch Unternehmenswechsel möglich.“ Da es in der Wasserwirtschaft an Fachkräften mangele, seien die Job-Aussichten für Nachwuchskräfte mit entsprechenden Abschlüssen und ersten praktischen Erfahrungen sehr gut, sagt Claudia Reusch, Managing Director der Personalberatung Restracon in München. Allerdings sei das Management der Unternehmen gefordert. Sie müssten sich darauf einstellen, dass die demografische Entwicklung in Deutschland zu einer Zunahme an älteren Arbeitnehmern führe. Aber auch mit „alternden Belegschaften“ könnten Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit sichern, wenn sie bei der Bewältigung zukunftsorientierter Aufgaben auf altersgemischte Teams achten. Reusch: „Bestandteil einer diversen Unternehmenskultur ist es, den kreativen Austausch und die innovative Zusammenarbeit zu fördern, um durch die Mischung von langjähriger Erfahrung, großen Netzwerken, aktuellstem Fachwissen, frischer Motivation und Wissbegier- Gewässerschutz energieeffizient und in High-Tech-Quality! über 10.000 installierte Anlagen bgu-Waage-Drossel Abflussregelung auf hohem Niveau l seit über 30 Jahren tausendfach weltweit im Einsatz l hohe Genauigkeit bei Abfluss l wartungsarm und zuverlässig l optional: Durchflussmessung und Anschluss an Fernwirktechnik bgu-Service verlängert die Nutzungsdauer l Wartung von maschinen- und elektrotechnischen Anlagen l verlängert die Anlagen-Einsatzzeit l Anpassung der Ausrüstung an neue Gegebenheiten l kann in bgu-Teleservice eingebunden werden: MessdatenErfassung, Fernwirken der Anlagen bgu - Umweltschutzanlagen GmbH Schwabenstr. 27∙ D-74626 Bretzfeld Telefon +49(0)7946 - 9120 - 0 Telefax +49(0)7946 - 9120 - 19 E-Mail [email protected] www.bgu-online.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2016 (63) · Nr. 3 170 Berichte de aller Beteiligten zu profitieren und beste Arbeitsergebnisse zu erzielen.“ Weibliche Führungskräfte – Nachholbedarf Ein knappes Drittel aller leitenden Angestellten in der Privatwirtschaft in Deutschland sind Frauen, 24 Prozent aller Erstsemester in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen weiblich. Zu diesem Ergebnis kommen der Führungskräfte-Monitor 2015 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Nationale Pakt für Frauen in MINTBerufen Komm, mach MINT. Hier ist noch „Luft nach oben“, sagt Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden und Referentin beim DWA-Forum „Frauen in der Wasserwirtschaft“. Allein der Blick auf den Frauenanteil im Studium der Siedlungswasserwirtschaft zeige, dass es noch erheblichen Nachholbedarf gebe. Auch in den wasserwirtschaftlichen Unternehmen habe es nur eine sehr überschaubare Anzahl weiblicher Führungskräfte bis an die Spitze gebracht. Röstel findet: Frauen agieren häufig zurückhaltender. Den geschlechtsspezifischen Unterschied formuliert sie so: „Frauen wollen gefragt werden, Männer halten sich für geeignet.“ Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Julia Kopp, Sachverständige für Klärschlammbehandlung, stellt fest: „Schwierig ist die Familienfrage und die Eine in der Wasserwirtschaft erfolgreiche Frau: Gunda Röstel, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden Zeit, bis die Kinder in die Schule gehen.“ Eine persönliche Erfahrung, bestätigt durch das DIW: Frauen in Führungspositionen sind nicht nur seltener verheiratet als Männer, sie sind auch häufiger Singles. Laut Führungskräfte-Monitor arbeiten Frauen mit durchschnittlich 45 Wochenstunden nur eine Stunde weniger als ihre männlichen Kollegen. Den Großteil der Haus- und Familienarbeit erledigen aber immer noch sie. Die Studie belegt auch, dass weiblichen Führungskräften weniger Personal unterstellt ist, dass sie häufiger in kleinen und mittelgroßen Unternehmen arbeiten, immer noch fast 30 Prozent weniger verdienen und auch die Sondervergütungen wie Gewinnbeteiligungen oder Prämien geringer ausfallen. Realitäten – auch in der Wasserwirtschaft? Fakt ist: Frauen sind in technischen Berufen unterrepräsentiert, ihre Chancen daher grundsätzlich gut. Aber: Aufklärung tut Not! Das Interesse für technische Berufe müsse geweckt werden, und zwar bereits in der Schule, meint Gunda Röstel. Eine Sonderförderung hält sie nicht für zeitgemäß, „Ermutigung hingegen schon.“ Was ist jedoch, wenn diese fehlt? Bernadette Godart, Leiterin des Geschäftsbereichs Personal und Soziales beim Wupperverband hat die Erfahrung gemacht, dass manche Frauen sich nicht in vermeintlich klassischen Männerberufen bewerben, weil sie Bedenken haben, nicht ernst genommen zu werden, sich nicht durchsetzen zu können oder zum Spielball innerhalb der männlich geprägten Gruppensituationen zu werden. Erschwerend komme hinzu, dass „einige Vorgesetzte genau diese Argumentationen hinter vorgehaltener Hand ins Feld führen“. Dennoch sollten Frauen den Mut aufbringen, sich zu bewerben und selbstbewusst zu präsentieren. Der Wupperverband habe mit Wasserbauerinnen, weiblichen Fachkräften für Abwassertechnik und Projekt-Ingenieurinnen gute Erfahrungen gemacht. „Diese positiven Beispiele sind nötig, um Vorurteile und Vorbehalte abzubauen und qualifizierte Frauen gezielt zu entwickeln“, so Godart, „auch in die leitenden Positionen“. Positive Beispiele sind aber auch nötig, um die Arbeitsmöglichkeiten in der Wasserwirtschaft überhaupt erst einmal Beiträge in gwf-Wasser I Abwasser 3/2016 Dilger u. a. egionellen-Kontaminationen in Warmwassersystemen in Deutschland: Einfluss L der maximal erreichbaren Temperatur und der Temperatur bei der Probenahme Fryda u. a. Alternative für eine 4. Reinigungsstufe – Spurenstoffelimination mittels Hydroxylradikalen im Projekt RISK-IDENT Zietz Klinische Bleivergiftungen durch Trinkwasser – historische Fallhäufungen im deutschsprachigen Raum Böswald/Krassow Zulässigkeit und Voraussetzungen einer spartenübergreifenden Versorgungs unterbrechung Arndt Wasserrahmenrichtlinie und Klärwerksbetrieb – Nachtrag vom 1. Osnabrücker Abwasser-Symposium a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2016 (63) · Nr. 3 www.dwa.de/KA Berichte bekannt zu machen, meint Romy Kloß, Bereichsleiterin Wasser/Abwasser bei der Halleschen Wasser- und Stadtwirtschaft. „Der breiten Öffentlichkeit ist einfach zu unbekannt, dass unsere Branche gute Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen bietet.“ Zugleich fordert sie die Fachverbände auf, sich mehr zu engagieren. Ein Appell, der bei der DWA auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Eine neue Serie von Veranstaltungen soll sich dem gezielten Erfahrungsaustausch von Frauen in der Wasserwirtschaft widmen, den Auftakt bildet das gleichnamige DWA-Forum auf der IFAT. Vernetzung – ohne geht es nicht In einer zunehmend globalisierten Welt wird die Vernetzung von nationalen und international tätigen Organisationen immer wichtiger. Christian Pohl, Director Business Development der DHI-WASY GmbH und Teilnehmer des DAAD/DWAForums „Science meets Business – Junior and Senior Water Professionals in Dialogue“: „Die Themen in der Wasserwirtschaft sind so komplex, dass sie Grenzen von Organisationen überschreiten.“ In der Praxis zeige sich immer mehr, wie wichtig es sei, verschiedenste Akteure an einem Tisch zu versammeln, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, die einen Mehrwert für alle Beteiligten hervorbringen. Diese Vernetzung – auch mit Unternehmen der Wasserwirtschaft – müsse bereits während des Studiums beginnen. Da deutsche Universitäten hier sehr praxisnah aufgestellt seien, werde mit einem in Deutschland erlangten Abschluss der Grundstein für einen guten Einstieg ins Arbeitsleben gelegt. „Das Brand ‚Made in Germany‘ und die Tugenden, mit denen das deutsche Ingenieurwesen in Verbindung gebracht wird, sind Garant für eine schnelle Anstellung nach dem Studium“, meint Pohl. Besonders IT-affine Absolventinnen und Absolventen, die neben den reinen bauingenieur-fachlichen Grundlagen auch Erfahrung in der Modellierung bzw. der Programmierung von Wassersystemen mitbringen, seien gefragte Fachleute. Jörg E. Drewes, Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München, sieht dies ebenso: „Ein Studium der Wasserwirtschaft in Deutschland ist für junge Menschen sehr attraktiv.“ Das „deutsche Modell der Siedlungswasserwirtschaft“ setze nicht nur auf moderne technologische Lösungen. Auch Kompetenzen für www.dwa.de/KA den Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen, die Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung im Gewässerschutz sowie Finanzierungsmodelle durch Gebührenordnungen würden vermittelt. Zudem böten viele Universitäten im Masterbereich ihre Ausbildung teilweise oder ausschließlich auf Englisch an. Für internationale Studierende sei damit ein Studium in Deutschland sehr reizvoll, sagt Drewes und stellt fest: „Für deutsche Absolventinnen und Absolventen sind die Chancen, mit dieser Ausbildung eine spannende Tätigkeit in der nationalen oder internationalen Wasserwirtschaft zu finden, ausgezeichnet.“ Lebenslanges Lernen – Selbstverpflichtung Eine funktionierende Wasserwirtschaft braucht qualifizierte Fachleute auf allen beruflichen Ebenen. Daher hat die DWA das Motto der Vereinten Nationen zum Tag des Wassers 2016 am 22. März – Water and Jobs – aufgegriffen und fragt nach beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in der internationalen Wasserwirtschaft. Für Meindert van den Berg, Trade Union Officer International Affairs des Niederländischen Gewerkschaftsbunds FNV und Referent des gleichnamigen Forums, funktioniert berufliche Entwicklung nur durch lebenslanges Lernen. Fachkräfte müssten sich zu diesem Konzept bekennen und sich hierzu selbst verpflichten. Internationale Organisationen müssten durch aktive Beteiligung dazu beitragen, Qualifikationen und Kompetenzen zu fördern und dadurch eine gute Wasserver- und Abwasserentsorgung zu gewährleisten. Flankierendes Angebot – das Jobcenter Ergänzend zu den Foren rund ums Thema Wasser und Beschäftigung bietet das von der DWA organisierte IFAT-Jobcenter (www.dwa.de/jobcenter) einen Überblick über den Arbeitsmarkt im Umweltsektor. Facharbeiter, Meister, Ingenieure und Naturwissenschaftler haben die Möglichkeit, Unternehmen und potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen und in persönlichen Gesprächen Karrierechancen auszuloten. Offene Stellen werden ausgehängt. Alexandra Bartschat (Hennef) A Weltweit leidet unser Ökosystem unter unzureichender Wasserbehandlung herkömmlicher Abwasseranlagen. Das neue Oxelia-System eliminiert effektiv und nachhaltig Mikro-Verunreinigungen und Krankheitskeime. Es vereint die Wedeco Ozon-Oxidation mit nachgeschalteter Leopold Biofiltration und erprobter WTW Analytik in einem einzigen Prozess als umfassende Kundenlösung. Mehr unter info.xyleminc.com/Oxelia-Germany und xylemwatersolutions.com/de. Xylem Water Solutions Deutschland GmbH, Herford
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