EXTRA FACILITY MANAGEMENT Donnerstag I 26. März 2015 EXTRA FACILITY MANAGEMENT Donnerstag I 26. März 2015 PRODUKTION DER MEDIAPRINT PRODUKTION DER MEDIAPRINT 4 5 D Wollen und Sein 64 Prozent der Bevölkerung möchten, dass ihr Heimatort in den Zukunftsbereich Smart City investiert. Das ergibt eine österreichweite Befragung von Immobilien.net und dem Marktforschungsunternehmen poolpilots. Zu den Top-Themen gehören für die Österreicher moderne Stadtplanungsprojekte, optimierte Verkehrslösungen und Maßnahmen des Wohnbaus wie Gebäudetechnik oder erneuerbare Energie. Grundsätzlich sind die Österreicher bereits sehr umweltbewusst. Die Umfrage SCHIEDER MARKUS/FOTOLIA as rasante Wachstum urbaner Ballungsräume ist eine der großen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig sind es die Städte selbst, die nachhaltige Lösungen entwickeln können. „Smart Cities“ lautet das Ziel zeitgemäßer Städteentwicklung – und das bedeutet: die Ressourcen intelligent nutzen, innovative Technologien einsetzen, die Lebensqualität erhöhen und umweltschonend wirtschaften. Energiebedarf, Mobilität und Infrastruktur, aber auch Gebäude, die hohe Lebensqualität ermöglichen, sind dabei essenzielle Themen. Auch Österreichs Ballungszentren wachsen unaufhaltsam,dadieMenschen hier mehr Joboptionen haben und mit einer guten Infrastruktur (Kindergärten, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, öffentlicher Nahverkehr) rechnen können. Die Herausforderungen bestehen vor allem darin, die vorhandenen Strukturen zu verbessern – mittels intelligenter Technologien und dem Know-how, diese sinnvoll einzusetzen. Darüber hinaus gilt es, den Wirtschaftsstandort zu stärken und für Katastrophenfälle optimal vorzusorgen. In all diesen Bereichen spielen Facility Manager eine maßgebliche Rolle. Denn Gebäude samt Grundstücken, technischen Anlagen und Infrastrukturen („Facilities“) sind strategische Ressourcen der Städte, die über den gesamten Lebenszyklus nachhaltig geplant, betrieben und gesteuert werden müssen. Facility Manager schaffen die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen für die Einhaltung der Kosten- und Qualitätsziele in Gebäuden und sorgen dafür, dass die Menschen darin optimale Lebens- bzw. Arbeitsbedingungen vorfinden. Der DC Tower in Wien wurde als einer der ersten österreichischen Bürotürme nach den Energie- und Nachhaltigkeitserfordernissen für ein „Green Building“ der EU-Kommission errichtet und ausgestattet zeigt, dass in vielen Eigenheimen Energieeffizienz ein Thema ist. 40 Prozent gaben an, in Immobilien mit Wärmedämmung oder modernen Gebäudetechnologien wieder„SanftenKühlung“zu leben. Ganze 80 Prozent findenaber,dassderartigeMaßnahmen in jedem Gebäude umgesetzt werden sollten. Auch bei der zentralen Steuerung der Hauselektronik („Smart Home“), gibt es Aufholbedarf. Laut Umfrage nützen elf Prozent Geräte zur Steuerung von Heizung, Strom und Unterhaltung. 37 Prozent meinen aber, dass Steuerungstechnologien zur Energieeinsparung überall vorhanden sein sollten. Für 76 Prozent der Österreicher gehören integrierte Energieerzeugungsanlagen wie Fotovoltaik oder Solarthermie zur Grundausstattung von Neubauimmobilien. 72 Prozent hält die Verfügbarkeit von schnellem Breitbandinternet für ein absolutes Muss. Die „Energiefresser“ Geht es um den Energieverbrauch der Städte, spielen Gebäude eine entscheidende Rolle. Denn Bauwerke und das Leben darin sind für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. Eine Ursache dafür ist die noch übliche Trennung der Haustechnik von der Sicherheitstechnik. Die Zukunft gehört integrierten Lösungen:AufPlattformenwer- den dabei Echtzeitinformationen gesammelt, die eine Basis für die präzise Steuerung bilden. Auf diese Weise werdenGebäudeimmersicherer, komfortabler und energieeffizienter. So soll es künftig möglich sein, die Aufheizzeiten eines Gebäudes nach der Wettervorhersage zu variieren sowie z. B. Pumpen für WassernurdanninBetriebzu nehmen, wenn es notwendig ist, statt nach fixen Routinen. Spezielle Fassadenverkleidungen können die Tageslichtversorgung in den Räumen optimieren, Fotovoltaikanlagen auf dem Dach sowie Grund- und Regenwassernutzungdazubeitragen,dass ein Gebäude CO₂-neutral betrieben werden kann. „Energiemanagement und Lebenszykluskosten im Fokus“ KURIER: Was versteht man unter Energiemanagement für Gebäude und Unternehmen? Helmut Floegl: Energiemanagement ist eine umfassende Aufgabe: Es gilt, die Energieträger und -versorger auszuwählen, den Betrieb und Instandhaltung der Anlagen zu steuern und durch gezielte Kommunikation ein Bewusstsein für einen wirkungsorientierten, sparsamen Energieverbrauch der Nutzer zu schaffen. Alleine diese Maßnahmen bringen je nach Gebäude und Unternehmen Energieeinsparungen von 10 bis 30 Prozent – unddiesohneKomfortreduktion und ohne einen einzigen Quadratmeter Wärmedämmung an die Außenwand anzubringen. ANDREA REISCHER Interview. Helmut Floegl, Leiter des Zentrums für Immobilien- und Facility Management an der Donau-Uni Krems über zwei wesentliche Trends Helmut Flögl: „Facility Manager sind die Anwälte der Energie“ Warum ist Energiemanagement eine besondere Aufgabe im Facility Management? Facility Manager stellen die notwendigen Rahmenbedingungen, sprich Temperaturen, Luftfeuchte und Luftqualität, zur Verfügung. Damit sind gerade sie die „An- wälte der Energie“. Im Gesamtsystem von Gebäuden, Anlagen, Nutzern und Produktion ist Facility Management die Querschnittsfunktion zur Optimierung der Ressourcen. Erfolgreiches Energiemanagement ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der weit über eine reine Energieverbrauchsreduktion hinausgeht. Es optimiert die Prozesse so, dass diese den gleichen oder besseren Output bei weniger Energieverbrauch liefern. Laufend weniger Energieverbrauch bei verbesserten Prozessen – wie soll das gehen? Indem es nicht bloß um Energieeffizienz oder um Energieeffektivität geht, sondern um Energie-Suffizienz: Das heißt, das Ziel und der Zweck des Energieverbrauchs (die Nutzung und die Produktion) wird auf seinen Output und seinen minimalen Energieverbrauch optimiert. Die Komplexität der Anlagen einerseits und der differenzierte Bedarf der Nutzungbzw.Produktionandererseits erfordern ein ständiges Verbessern. Erneuerbare Energie, Energiewende, Elektromobilität: Diese Schlagworte sind doch eher im Bereich der Stromerzeuger zu hören. Was ist hier die Rolle des Facility Managements? Facility Manager sind die Ansprechpartner für neue Energiekonzepte in den Unternehmen, wenn z. B. die Geschäftsleitung eine Foto- voltaikanlage auf dem Dach und für die neuen elektrisch betriebenen Firmenwagen eine Ladestation haben will. Was sind Lebenszykluskosten von Gebäuden? Das sind die Errichtungskosten plus die Folgekosten für den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. Die FolgekostensinddieKostenausBetrieb, Nutzung und Instandhaltung des Gebäudes. Lebenszykluskosten sind eine Kennzahl für die ökonomische Nachhaltigkeit von Gebäuden. Die Grundlagen der LebenszykluskostenrechnungistbeiunsindenÖNORMEN B 1801-1, B 1801-2 und B 1801-4 genormt. Wozu braucht man eine Lebens- zykluskostenberechnung? In den vergangenen 40 Jahren weisen neuerrichtete Gebäude im Vergleich zu ihren Vorgängern deutlich höhere Folgekosten auf. Lebenszykluskostenberechnungen helfen den Bauherren und den Planern schon in der Entwurfsphase ein Gebäude auf seine langfristige LeistbarkeithinzuoptimierenundArchitekturkonzepte oder Bauteile als Folgekostentreiber zu entlarven. In der EU-Richtlinie 2014/24/EU vom 26. Februar 2014 über die über die öffentliche Auftragsvergabe gilt die Lebenszykluskostenrechnung als empfohlene Methode zur Ermittlung des Bestbieters. Diese EU-Richtlinie ist die Basis für das neue Bundesvergabegesetz 2016. Raumklima und Luftqualität in Klassen Studie. FM-Maßnahmen in den Schulen Am IFM-Institut der TU Wien werdenunterderLeitungvon Prof. Alexander Redlein seit Jahren diverse FM-bezogene Studien durchgeführt. Mit dem Fokus auf „Workplace Strategies/New Ways of Working“ wurden jüngst fünf Pflichtschulen (zehn Klassen) untersucht – mit Unterschieden bei Gebäudealter, Bauweise, Belüftungssystemen und Regionsprägung. Die Experten haben insbesondere die Einflüsse von Raumparametern (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung) auf die Konzentrations- bzw. Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schüler analysiert. Ziel: Nicht nur in Bürogebäuden, auch speziell in Schulen sollen optimierte Räume geschaffen werden, um die Schüler in ihren Aktivitäten zu fördern. Denn, so Prof. Redlein: „Arbeitsplätze können nur gut funktionieren bzw. entwickelt werden, wenn die Aufmerksamkeit auf das gesamte System gelegtwird.“Schließlichbetreffe Facility Management nicht nur Kosten und Energieeinsparung: „Auch der Mensch selbst muss verstärkt in die Betrachtungen einbezogen werden.“ Studienergebnisse: – Klassen mit CO2-gesteuerten Belüftungsanlagen weisen den geringsten Anteil an Schülern mit Augenerkrankungen auf, Klassen ohne kontrollierte Belüftung den höchsten Anteil. MARKUS ZIEGELWANGER VON SUSANNA SKLENAR Ganzheitlich. Es gibt viele Möglichkeiten, um die Energie-Performance jährlich zu verbessern Prof. Alexander Redlein, Leiter des IFM-Instituts an der TU Wien – Die Luftfeuchtigkeit in den Klassen ist sehr niedrig (meist unter der Norm von 40–60 %, teilweise werden auch 30 % unterschritten). – Die durchschnittliche Temperatur der meisten Schulklassen bzw. Belüftungssysteme liegt oberhalb des Normbereichs. – Schüler in Klassen mit CO2gesteuerten Anlagen weisen die höchsten Durchschnittswerte der Konzentrationsleistung auf. Empfehlungen der Experten: – Belüftung Zur Reduktion der CO2- und Mischgas-KonzentrationindenKlassenräumen scheint die Verwendung von CO2-gesteuerten Belüftungsanlagen sinnvoll. – Raumtemperatur Zur Senkung der Raumtemperatur im Sommer Sonnenschutz verwenden (gute Hinterlüftung, mit Abstand von der Fassade), richtig lüften (Durchzug, Grünpflanzen). – Luftfeuchte HochwertigeInnenputze als Feuchtigkeitspuffer nützen, Anpassung der Luftmenge nach Bedarf (Anzahl Schüler), ev. Luftbefeuchter. Von Österreichs Bauträgern und Gebäude-Betreibern werden immer stärker Maßnahmen zur Nachhaltigkeit gefordert. Energieeffizienz ist dabei zu einem riesigen Markt angewachsen – mit vielenAngebotenundtechnischen Lösungen, die auch die Facility Manager beschäftigen. Sie zählen zu jenen Spezialisten, die einen Überblick darüber haben, wo Energie und somit Kosten eingespart werden können. Schließlich machen diese im Lebenszyklus eines Gebäudes in der Regel rund ein Fünftel aus. So können Planungsfehler, falsch verwendete Materialien oder Nutzungsänderungen den Betrieb eines Gebäudes gerade in Zeiten steigender Energiepreise langfristig teuer machen. Damit das nicht geschieht, gibt es Energiedienstleister wie Energiecomfort. Sie bieten den Kunden innovative Gebäudeservices an – und zwar aus einer Hand. „Energiecomfort ist einer der wenigen Komplettanbieter im Facility Management“, betont Geschäftsführerin Martina Jochmann. „Durch die ganzheitliche Betrachtung einer Immobilie reduzieren wir unnötige und fehleranfällige Schnittstellen zwischen einzelnen DienstleisternundauchdenKoordinierungsaufwandfürdenImmobilienbetreiber. Das wiederum bringt diesem mehr Komfort.“ Alles aus einer Hand Energiecomfort bietet alle Kerndienstleistungen im Facility Management mit hohem Eigenfertigungsgrad an – technisch, infrastrukturell und kaufmännisch. Ziel ist, die Betriebskosten stabil zu halten bzw. zu senken und gleichzeitig den Wert der Immobilie zu steigern. Dazu gehören auf der Seite der Gebäudetechnik die Betriebsführung, Inspektion, Wartung, Störungsbehebung und Instandsetzung bis hin zu Erweiterungs- und Umbauten von Heizung, Kälte/Kühlung, Lüftung, Sanitär-undElektrotechniksowie allebau-undsicherheitstechnischen Anlagen wie Brandmelde- und Brandschutzanlagen, Notstromanlagen, Blitzschutz, Feuerlöschanlagen, Türen, Schranken, Förderanlagen, Abfall- und Brandschutzbeauftragte und das komplette Umzugsmanagement. Besondere Erfahrung hat Energiecomfort bei Energieausweisen und bei den seit 2015 gesetzlich geforderten Energie-Audits und Energieeffizienzmaßnahmen.ImBereich des Infrastrukturellen FacilityManagementszählen die klassische Unterhaltsreinigung, Sonderreinigungen, Hausbetreuung, Grünflächenbetreuung, Fenster- und Fassadenreinigung, Schädlingsbekämpfung und der Winterdienst zum Angebotsportfolio – von der Planung, Koordinierung bis hin zur zufriedenstellenden Leistungserbringung. Das Kaufmännische Facility Management bietet alle buchhalterischenLeistungen ALEXANDER KIRCH/FOTOLIA Smart Cities. Ballungszentren, die Ressourcen intelligent nutzen, innovative Technologien einsetzen, die Lebensqualität hochhalten und umweltschonend wirtschaften, gehört die Zukunft. Facility Management spielt dabei eine zentrale Rolle. Maßgeschneiderte Komplettlösungen COLOURES-PIC/FOTOLIA Klimaschutz & Lebensqualität in der Stadt ENERGIEEFFIZIENZ Innovative Services und kompetentes Facility Management helfen, die Energiekosten zu senken wie Erstellung von Nebenkostenabrechnung, klassische Haus- und Mietverwaltung sowie Versicherungswesen. Abrechnung, Verwaltung, Controlling und Koordination von Subleistungen gehören ebenso dazu wie Behördenvertretungen, Energie-, Miet- und Betriebskostenabrechnung. Jochmann: „Energiecomfort bietet sowohl Einzelleistungen aus dem Baukastensystem als auch maßgeschneiderte, All- inclusive-Komplettlösungen für die umfassende Betreuung von Immobilien. Alles erbracht von einem InhouseExpertenteam, das sämtliche Aufgaben rund um ein Gebäude im Griff hat.“ Mit vielen Vorzeigeobjekten zählt Energiecomfort zu den Top 3 der Anbieter im heimischen Facility Management. Feststeht:AufdenGebäudesektorentfallen40Prozent des Gesamtenergieverbrauchs der Europäischen Union (EU). Somit ist es auch das Hauptanliegen des am 12. August 2014 verabschiedeten Energieeffizienz-Gesetzes, den Endenergieverbrauch jährlich zu senken. Eine Anforderung, die sich nicht zuletzt in der „Corporate Social Responsibility“ wiederfindet und Unternehmen sowie Gebäudebetreiber in Bezug auf Energie-Performance, Umwelt und Nachhaltigkeit zum Umdenken zwingt.
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