das Magazin der TU KaiserslaUTern 1/2016

...da s Mag azi n d e r TU Kai se r sl aute r n
1/2016
hcp-werbeagentur.de
2016
Vorschau
12. + 13.03.
13.03.
22.04.
20. - 30.05.
29.05.
04.06.
11.06.
17. + 18.06.
01. - 03.07.
15. - 17.07.
Frühlingsmarkt „Lautern blüht auf“
Verkaufsoffener Sonntag
„Nacht, die Wissen schafft“
Lautrer Kerwe
Verkaufsoffener Sonntag
Kinderfest „Fun & Action in der City“
Lange Nacht der Kultur
10. Kaiserslautern Classics /
5. ADAC Rallye Trifels Historic
Altstadtfest
„ALLES MUSS RAUS!“ – Theater-/Musikfest
Infos unter: www.kaiserslautern.de
Wer uns findet, findet uns gut!
campus und events...
familie...
wirtschaft...
editorial
menschen...
kurz notiert...
inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser,
… vor gut zwei Jahren habe ich an dieser Stelle das Magazin der TU Kaiserslautern mit den
Worten eröffnet, dass ich mich als Vizepräsident für Studium und Lehre in meiner Amtszeit
sicher nicht langweilen werde angesichts der
Herausforderungen, vor denen wir stehen.
Eine dieser großen Herausforderungen war die Systemakkreditierung, die
wir im Herbst 2015 erfolgreich abgeschlossen haben. Systemakkreditierung ist ein Stück umgesetzte Hochschulautonomie, welches Vertrauen
in die eigene Sach- und Urteilskompetenz voraussetzt und ein hohes Maß
an Verantwortung gegenüber unseren Studierenden. Wir als TU Kaiserslautern haben es als zweite Hochschule in Rheinland-Pfalz geschafft, uns
von den Akkreditierungsagenturen unabhängig zu machen und zukünftig
eigene Verantwortung für die Qualität unserer Studiengänge zu tragen.
Das war ein Kraftakt, aber ich bin mir ganz sicher, dass es sich gelohnt
hat, diesen Weg einzuschlagen. Auch haben wir in den letzten Monaten
die Weichen für weitere Entwicklungen gelegt und finanzielle Grundlagen
geschaffen, um in den kommenden Jahren die Qualität der Lehre und
Lehrerbildung weiter zu steigern. So waren unsere Anträge in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, im Qualitätspakt Lehre und im Programmbudget des Hochschulpakts III erfolgreich.
So werde ich mich sicher auch in Zukunft nicht langweilen müssen, denn
jetzt gilt es, unsere Projektziele zu verwirklichen und weiter an der Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre zu arbeiten, damit unsere
Universität in Zukunft noch attraktiver für Studierende wird.
Prof. Dr.-Ing. Norbert Wehn
Vizepräsident für Studium und Lehre
1/2016
Die Abteilung Internationale Angelegenheiten: ISGS stellt sich vor
4
ERC Starting Grant für Physiker Dr. Andrii Chumak
6
Wenn die Heizung mit dem Kühlschrank spricht...
7
International und interdisziplinär auf der Überholspur
7
BMBF fördert Forschungsprojekt zur Weiterbildung älterer Beschäftigter 9
Medizinischer Fortschritt – made @ TU Kaiserslautern
10
Jahreskonferenz 2015 des DFG-Schwerpunktprogramms 1608
11
Borophen: Ein vielversprechendes 2D-Material
12
Science Alliance at Work
12
Premiere am Forschungsstandort Kaiserslautern
13
Neues BMBF-Verbundprojekt „InnoservPro“ startet
13
TU sichert sich Förderung für 4. Sonderforschungsbereich der DFG
14
Heisenberg-Professur für Physikprofessorin Bärbel Rethfeld verlängert
15
Gastprofessur der Exzellenz-Graduiertenschule Mainz15
Quantenphysik am Limit
16
OME – eine Alternative zur teuren Abgasnachbehandlung...
17
Qualitätspakt Lehre: Netzwerk „Quality Audit“ bis 2020 weitergefördert
TU Kaiserslautern systemakkreditiert
TU zieht mit „Embedded Systems“ internationale Elite an
Distinguished Teaching Award 2015 verliehen
18
18
19
20
ICAME 2015: Konferenz in Hamburg
ISGS ruft eigene Internetseite für Flüchtlinge ins Leben
Fünf Jahre offene Hochschule in Rheinland-Pfalz
Joachim Sauer an der TU
Nachwuchsförderung an der TU in 2015
Methodenschulung mit dem TU-Nachwuchsring
Science Alliance Kaiserslautern wurde Mitglied der Gauß-Allianz
Wissenschaftliche Fachtagung „Bauleitplanung“ an der TU
Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge
Wenn die Heizung mit dem Klempner spricht...
Verband für universitäre Wissenschaftsallianz gegründet
Klasse statt Masse – aus Sorge um die Universität
Mikroschadstoffe aus Abwasseranlagen
Smart Office Space
Förderer übergeben 142 Deutschlandstipendien
Großer Andrang bei der Erstsemesterbegrüßung
Internationale Auszeichnung für das Nano Structuring Center
22
23
24
25
26
27
28
29
29
30
31
32
34
35
36
38
39
Stadt & Land...
40
Campus & Events...
44
Familie...63
Wirtschaft...64
Menschen...70
Kurz notiert...
74
einfach zurücklehnen
...den rest
machen wir!
Lust auf Natur, Kultur und Tauchen?
www.sea-and-see-tours.de
Das reisebüro für die tu
• individuelle Beratung
• Linien- & Charterflüge
• Businessclass /
Round-the-World
• Top Specials weltweit
• Studentenermäßigung
• ISIC Ausgabestelle
• Versicherungspakete für Reise, Studium im Ausland
• Hotels weltweit
Sie finden uns direkt am
St. Martinsplatz 7
Tel:0631-68011
Fax:0631-66825
E-mail:[email protected]
www.flugbuero-fbi.de
MO-FR 09:30-18:00 Uhr
SA
10:00-13:00 Uhr
3
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
titelthema ...
ISGS stellt sich vor:
Die abteilung internationale Ang
Motor und Koordinationsstelle des Internationalisierungsprozesses
der TU, Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das Thema „international“
sie sich der Strategieentwicklung innovativer Internationalisierungsansätze; dies
stets in Kooperation mit der Hochschulleitung und den Fachbereichen. Neben
der Netzwerkpflege mit strategischen Kooperationspartnern aus dem Hochschul-,
Wirtschafts- und Verwaltungsbereich erschließt Parya Memar potentielle Drittmittelquellen für die Umsetzung internationaler Förderprojekte.
Basierend auf diesem Gerüst agiert das
ISGS-Team in verschiedenen Kompetenzbereichen, die den Internationalisierungsprozess der TU unterstützen:
Als Vertreter der Abteilungsleitung und Geschäftsführung des VKB e.V. leitet Marcus
Amberger das Themengebiet „Deutsch als
Fremdsprache“, das sich der Organisation
und Durchführung von qualitativ hochwertigen und zielgruppenspezifischen Sprachkursen und -prüfungen an der TU widmet.
In enger Kooperation mit den ISGS-Fachbereichspartnern agiert Arthur Harutyunyan als TU-Experte für qualitätsorientiertes Interessenten-Management von
internationalen Master- & PhD-Bewerbern, insbesondere für englischsprachige
Studienprogramme. Für ausländische
Studierende ist er auch zuständig für die
Konzeption und Umsetzung des Orientierungskurses, ein besonderer ISGS-Service
vor dem Semesterbeginn.
Anfang 2014 wurden die Abteilung Internationales und die ISGS erfolgreich zusammengelegt. Damit bündelt das neue
Team der Abteilung „Internationale Angelegenheiten: ISGS“ heute die Expertise
und Kompetenz im Bereich der Internationalisierung in Gebäude 47 und 36. Mit
einem breiten Service- und Beratungsangebot für Studierende, Fachbereiche
und Universitätsleitung, hat sich die ISGS
universitätsweit als Schnittstelle zwischen
TU-internen und -externen Kooperationspartnern im Bereich Internationales etabliert. Im Folgenden stellt sich das Team
mitsamt seinen facettenreichen Aufgabenbereichen vor:
Geleitet wird die ISGS seit 2008 von Dr.
Parya Memar, die das aus neun Mitarbeitern, mehreren Hiwis und FSJlern bestehende Team koordiniert. Als Vertretung der Um die Anfragen rund um die Bewerbung
Abteilung nach innen und außen widmet und die Pre-Departure-Phase für ISGS-Part-
4
uni spectrum
nerprogramme kümmert sich Heike Döring;
stets in enger Abstimmung mit den beteiligten Fachbereichen. In ihren Aufgabenbereich der Betreuung internationaler Studierender vor Ort fällt auch die logistische
Koordination in den Bereichen Abholung
und Unterbringung der ISGS-Newcomer.
Unterstützend im Aufgabenfeld der Betreuung agieren Katrin Kuhnert sowie Nicole
Vuithier. Sie ist mit der Betreuung von Studierenden im Rahmen des ERASMUS-Programms beauftragt und unterstützt das
Management von Anfragen internationaler
Interessenten und die Wohnungssuche.
Katrin Kuhnert trägt mit ihrer Kompetenz
und Expertise zur Förderung internationaler studentischer Gruppen bei. Dies allem
voran bei der Organisation von länderspezifischen Veranstaltungen wie der „Afrikanischen Kulturwoche“ oder dem „Internationalen Fastenbrechen“, die im IntClub
stattfinden.
Innerhalb der ISGS kommt neben der
Betreuung von ankommenden internationalen Studierenden auch der Beratung
von am Auslandsstudium interessierten
Studenten der TU eine bedeutende Rolle
zu. Für Erasmus-Bildungsprogramme und
Wege ins Ausland ist Irina Prizigoda die
Expertin der ISGS. Außerhalb der EU-Länder geht der Weg nicht selten über den
Schreibtisch von Natalie Scheib. In ihren
Aufgabenbereich fallen in diesem Kontext
auch die Ausschreibung und Verwaltung
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
gelegenheiten: ISGS
von Stipendien für Auslandsaufenthalte
sowie die Koordinierung von DAAD-Programmen. Sie widmet sich außerdem in
Kooperation mit den Fachbereichen und
Partneruniversitäten der Etablierung und
Koordinierung von Hochschulpartnerschaften.
Für die öffentlichkeitswirksame Vermittlung
aller ISGS-Services ist Kim Yvonne Köhler
zuständig, die sich um die Kommunikation
des Leistungsangebots im Bereich Internationales kümmert und damit gleichzeitig
die Rekrutierung hochqualifizierter internationaler Master- und PhD-Studenten
übernimmt. Durch gezieltes Eventmanagement sowie die weltweite Bewerbung der internationalen Programme auf
mehreren Kommunikationskanälen trägt
sie dazu bei, TU-Angebote auf dem internationalen Bildungsmarkt zu vermarkten.
Dazu setzt die ISGS seit Jahren einen
breiten Marketingmix ein, bestehend aus
eigenen Printprodukten (Flyer, Guidelines
etc.) internationalen Online-Datenbanken
sowie internationalen Hochschulmessen.
Mittlerweile wurde dies auch mit weiteren
Social-Media-Kanälen ergänzt.
Was die Arbeit des ISGS-Teams so einzigartig macht, ist nicht nur die persönliche
Leidenschaft und Freude, mit der sich
jedes Teammitglied seiner Aufgabe widmet, sondern ferner die Tatsache, dass
sich dieser Erfolgsfaktor mit einem hohen
Maß an Professionalität, Kompetenz und
Erfahrung verbindet. Das Resultat ist ein
über Jahre hinweg etablierter qualitativ
hochwertiger und facettenreicher Service
am so wichtigen Schnittstellenbereich
zwischen Studierenden, Hochschulleitung
und Fachbereichen, der in der Verwaltung
wie eine Stabsstelle dem Vizepräsidenten
für Studium und Lehre, Professor Norbert
Wehn, unterstellt ist. Dem strategischen
Ziel der Steigerung der Studierendenzahl,
insbesondere der internationalen Studierenden, trägt die Arbeit des ISGS-Teams
somit ganz konkret zur Erreichung der im
Hochschulentwicklungsplan
etablierten
Ziele bei und bildet das Fundament für
eine langfristig erfolgreiche Positionierung
auf dem internationalen Wissenschaftsund Bildungsmarkt.
Kim Yvonne Köhler
5
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
ERC Starting Grant für Physiker
Dr. Andrii Chumak
Der Nachwuchswissenschaftler Dr. Andrii
Chumak erforscht physikalische Grundlagen für die Datenverarbeitung der nächsten Generation. Sein Ansatz beruht auf
Magnonen, also magnetischen Spinwellen;
damit können Computer deutlich schneller und leistungsfähiger werden. Chumak
untersucht am Landesforschungszentrum
OPTIMAS der TU Kaiserslautern unter
anderem, wie man in Schaltkreisen, die
kleiner sind als ein Zehntausendstel Millimeter, entsprechende Spinwellen anregen
und manipulieren kann. Für dieses Ziel
wird er nun die besonders prestigeträchtige finanzielle Förderung in Höhe von 1,5
Mio. Euro erhalten.
„Für uns als TU Kaiserslautern ist diese
Förderung ein großer Erfolg. Herr Chumak
ist hier, auch mit Blick auf sein junges Alter,
einer unserer herausragenden Forscher.
Wir sind sehr stolz darauf, ihn bei seiner
Arbeit begleiten zu dürfen“, kommentiert
TU-Präsident Professor Helmut J. Schmidt
die erfolgreiche Projekteinwerbung.
Das Bestreben, elektronische Schaltkreise
immer noch kleiner und schneller zu machen, stößt an physikalische Grenzen. So
ist es beispielsweise zunehmend schwieriger, die beim Rechnen auftretende Wärme aus den winzigen Strukturen abzuführen. Hier setzt Dr. Chumak mit seiner
Forschung an. Der Physiker schlägt vor,
eine besondere Art von Spinwellen zu verwenden, die extrem wenig Platz benötigt
und sich schnell ausbreitet. Diese sogenannten Austausch-Spinwellen wurden
bisher nur wenig erforscht. Deshalb will er
6
uni spectrum
künftig mit seinem Team ganz praxisnah
testen, wie sich solche Magnonen in Festkörpern erzeugen und manipulieren lassen
und wie sie sich gegenseitig beeinflussen.
„Wir wollen einen Werkzeugkasten entwickeln, mit dem man magnonische Leitungen herstellen kann, die kleiner sind
als 100 Nanometer“, sagt der ukrainische
Forscher, der seit sieben Jahren in Kaiserslautern lebt. „Dazu muss man aber
erst einmal die zugrunde liegenden physikalischen Phänomene genauer verstehen,
die auf diesen winzigen Längenskalen oft
sehr exotisch sind.“ Am Ende soll die praktische Entwicklung von Nanoschaltkreisen
stehen, die zwei wichtige Elemente der
magnonischen Datenverarbeitung kombinieren, nämlich magnonische Transistoren
und Majoritätsgatter. Beides sind Konzepte, die für eine andere Art von Spinwellen bereits dargestellt wurden. Dr. Andrii
Chumak will nun zeigen, dass man diese
auch miniaturisieren kann.
Wellen statt Reibung – Dass die Chips
heiß werden liegt daran, dass die Elektronen durchs Material fließen und dabei
eine Art Reibung erzeugen. Eine sehr aussichtsreiche Möglichkeit, dieses und andere Probleme für eine leistungsfähigere
Hardware zu überwinden, ist die Magnonik. Sie arbeitet nicht mit Elektronen, sondern mit magnetischen Phänomenen, die
durch den Spin, also den Eigendrehimpuls
der Elektronen, verursacht werden. Es
sind immaterielle Wellen von Spins, die
sogenannten Magnonen. „Wellen können
mehr Informationen transportieren als
Teilchen“, sagt Andrii Chumak. „Daraus
ergeben sich ganz neue Möglichkeiten,
Computer noch schneller und leistungsfähiger zu machen.“ Um aber überhaupt
mit der heute üblichen Halbleiterelektronik konkurrieren zu können, müssen auch
magnonische Bauelemente sehr, sehr
klein sein. Aktuelle Versuchsanordnungen
bewegen sich überwiegend noch im Millimeterbereich – viel zu groß, um in konkurrenzfähigen Chips verbaut zu werden.
Werdegang von Dr. Chumak: Der 33-jährige Physiker beschäftigte sich bereits in
seiner Doktorarbeit an der Universität Kiew
mit magnetischen Spinwellen. Diese Arbeiten unter der Anleitung von Professor
Gennadii A. Melkov waren zunächst reine
Grundlagenforschung. Im Jahr 2008 kam
er an die TU Kaiserslautern und wurde
dort Gruppenleiter im Forscherteam von
Professor Burkard Hillebrands. In seinen
aktuellen Untersuchungen hat Chumak
sich zunehmend der anwendungsorientierten Grundlagenforschung zugewandt.
Als Science-Fiction-Fan ist er immer wieder erstaunt, wie die tatsächliche technologische Entwicklung jegliche Phantasie
überholt: „Man hat zwar alle möglichen
Dinge vorausgesagt wie die Marslandung,
nukleare Batterien oder Antigravitation,
aber ich habe niemanden gefunden, der
geahnt hätte, dass wir heute Smartphones
besitzen, mit denen man den Zugang zum
gesamten Wissen der Welt in der Hosentasche hat, telefonieren, fernsehen, navigieren und rechnen kann.“
2015 war ein ereignisreiches Jahr für
Andrii Chumak: Er freut sich nicht nur über
die ERC-Förderung, sondern noch mehr
über die Geburt seiner zweiten Tochter
Emma. Seit 2013 arbeitet er an seiner Habilitation, die er in diesem Jahr abschließen möchte. Dann will er als Professor an
einer deutschen Universität arbeiten, denn
er hat die Vorzüge dieses Landes schätzen
gelernt, er nennt es „smart country“, weil
hier die Grundlagenforschung als Investition in die Zukunft vorbildlich unterstützt
wird.
Dr. Brigitte Röthlein
Dr. Isabel Sattler
ts
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Wenn die Heizung mit dem
VICINITY
Kühlschrank
spricht...
“Open virtual neighbourhood network to connect
IoT
and smartkoordiniert
objects”
TUinfrastructures
Kaiserslautern
mit 7,5 Millionen Euro gefördertes EU-Großprojekt zum Thema
„Interoperabilität
als
Dienst
für
das Internet der Dinge“
ICT–30–2015: Internet of Things and Platforms for Connected Smart Objects
Research & Innovation actions
Begriffe wie Smart Home, E-Health, Industrie
4.0 organisation
und das
Participant
nameInternet der Dinge
Country sind
TU Kaiserslautern
(UNIKL)
Germany
bereits
in den
deutschen Sprachgebrauch
ATOS SPAIN SA (ATOS)
Spain
übergegangen. Wissenschaftler Greece
aus aller
Centre for Research and Technology Hellas (CERTH)
Welt
forschen
zu diesen Themen.
Aalborg
University (AAU)
Denmark Auch
GORENJE GOSPODINJSKI APARATI D.D. (GRN)
Slovenia
das europäische Forschungsprojekt
VICIOTE - Hellenic Telecommunications Organization S.A. (OTE)
Greece
NITY,bAvenir
dass.r.o.
vom
Kaiserslauterer
Informatiker
(BVR)
Slovakia
ClimateDr.
Associates
Ltd (CAL) Grimm koordiniert
United Kingdom
Prof.
Christoph
und
InterSoft A.S. (IS)
von der
EU mit insgesamt 7,5 Slovakia
Millionen
Universidad Politécnica de Madrid (UPM)
Spain
EuroInformatics
gefördert
wird, befasst sich Greece
damit.
Gnomon
S.A. (GNOMON)
Tiny Mesh AS (TINYM)
Norway
HAFENSTROM AS (ITS)
Norway
Das Internet der Dinge gehört zu den
Enercoutim – Associação Empresarial de Energia Solar de
Portugal
Alcoutim (ENERC)
wichtigsten
technischen Entwicklungen
Municipality of Pylaia-Hortiatis (MPH)
Greece
der Gegenwart. Im Internet der Dinge werden nicht nur Computer, sondern auch
Dinge aller Art vernetzt: Maschinen inpageFer1
tigungsstraßen, Autos, Haushaltsgeräte
und vieles mehr.
Auf Basis dieser Vernetzung werden in
Zukunft völlig neue Dienste entstehen,
die Teilfunktionen ganz unterschiedlicher
Domänen in intelligenter Art und Weise
nutzen und so neue Werte schaffen. Die
neue Herausforderung ist, dass diese Vernetzung zunehmend ad-hoc, ungeplant,
hersteller- und domänenübergreifend geschehen wird.
Das im Januar 2016 startende Projekt
VICINITY wird sich deshalb vor allem mit
Fragestellungen rund um die Kommunikation zwischen den Dingen befassen. Wie
können Dinge unterschiedlicher Hersteller
aus verschiedenen Domänen auf semantischer Ebene miteinander kommunizieren? Wie können Dienstleistungen im Internet die Funktionen verschiedener Dinge
erkennen, klassifizieren und nutzen? Diese Fähigkeit, verschiedenste Signale zu
entschlüsseln und anderen Geräten zur
Verfügung zu stellen, nennt sich Interoperabilität. Das Ziel von VICINITY ist es, Interoperabilität als Dienst zu entwickeln, der
von den Herstellern selbst gespeist und
über die Cloud zur Verfügung gestellt wird.
„Wir freuen uns sehr, dass sich das Projekt
VICINITY bei der EU eine so umfassende
Förderung sichern konnte. Besonders
stolz sind wir, weil die TU Kaiserslautern
als Koordinator dieser internationalen
Kooperation hier eine wichtige Rolle spielen wird. Wir gratulieren Herrn Professor
Grimm und seinem Team zu diesem Erfolg“, so Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter,
Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern.
Unter dem Schirm der TU Kaiserslautern
werden insgesamt 15 Institutionen aus
zehn europäischen Ländern zusammenarbeiten, damit Geräte und andere Dinge
besser und direkt miteinander „sprechen“
können. Die innovativen Ideen dieses Konsortiums haben sich gegen 125 Konkurrenten durchgesetzt.
Katrin Müller
International und interdisziplinär
auf der Überholspur
Drittes Internationales Graduiertenkolleg der TU Kaiserslautern
setzt auf Interdisziplinarität und internationale Elite
rikanische Elite-Standorte: UC Davis und
UC Berkeley, beide im sonnigen Kalifornien
gelegen. Unispectrum traf Prof. Dr.-Ing. Jan
Aurich, den aktuellen Programmverantwortlichen, sowie drei der Promovenden
zum Interview, um sie nach ihren Eindrücke
und Erfahrungen zu befragen.
Das Internationale Graduiertenkolleg (International Research Training Group, kurz:
IRTG) der TU Kaiserslautern ging im Juli
2014 in die dritte Runde. Aufbauend auf
den Erfahrungen der ersten beiden Programme konnten sich die Verantwortlichen
bei der DFG-Ausschreibung erneut in der
zweistufigen Evaluation gegen andere renommierte Universitäten durchsetzen und
sich die Förderung sichern. Als attraktive
Partneruniversitäten warten auf die Teilnehmer des neuen Programms zwei ame-
Unispectrum: Herr Professor Aurich, was
ist das Besondere an dieser Runde des
IRTG?
Prof. Aurich: Jedes Graduiertenprogramm
hat seine Besonderheiten, wir können ja
schließlich auf bereits zwei erfolgreich abgeschlossene zurückblicken. Bei diesem
hier sind wir sehr stolz, dass wir mit den
Standorten Berkeley und Davis der University of California besonders renommierte
Universitäten als Partner gewinnen konnten. Berkeley gehört im Maschinenbau zu
den TOP 3 Universitäten in der Welt und
auch Davis liegt in Rankings regelmäßig
weit vorne. Das bedeutet für unsere 18
deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie insgesamt neun Monate
in den drei Jahren Programmdauer in
Kalifornien verbringen und dort an ihren
Themen forschen können. Besonders ist
auch, dass wir eine ganz vielfältige Truppe
zusammen bekommen haben – bei den
insgesamt 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben wir über 15 verschiedene
Nationalitäten gezählt. Außerdem haben
wir über ein Drittel Frauen im Team. Darauf sind wir ebenfalls sehr stolz.
Unispectrum: Bei den anderen beiden
internationalen Graduiertenkollegs lag die
Programmverantwortung ja im Fachbereich Informatik, mit dem Sie eng kooperieren. Welches Thema nehmen Sie in den
Fokus?
7
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
Prof. Aurich: Unser Schwerpunkt liegt
auf Simulation und Modellierung in der
Produktionstechnik. Meines Wissens
sind wir das einzige Graduiertenkolleg
in Deutschland zu diesem Thema in Kooperation mit den USA. Mit den Tools, die
uns die Informatik bietet, suchen unsere
Promovenden nach perfekten Lösungen.
Hier zahlt es sich aus, dass wir an der
TU stets eine starke Interdisziplinarität
leben. Durch die Kooperation zwischen
dem Maschinenbau und der Informatik
erreichen wir eine kritische Masse, mit
der wir schlagkräftig nach außen auftreten
können. Im Grunde drehen sich die Arbeiten unserer Promovenden alle rund um
das Thema physikalische Modellierung für
Produktionsprozesse und -systeme. Wir
untersuchen damit, im Gegensatz zur geometrischen Modellierung, das Verhalten
von Objekten unter bestimmten Gegebenheiten und können damit verschiedenste
Situationen simulieren und im Anschluss
entsprechend visualisieren. Damit lässt
sich beispielsweise die Planung von Produktionsstätten virtualisieren, was in der
Praxis enorm Kosten und Zeit spart.
Unispectrum: Das klingt ja interessant
und ist bestimmt sehr vielfältig. Frau Mert,
Sie sind seit einem Jahr Teil des IRTG,
womit beschäftigt sich Ihre Dissertation
genau und wie sind Sie zum Programm
gekommen?
Gülsüm Mert: Ich beschäftige mich mit
dem Thema Services für Investitionsgüter,
beispielsweise bei Werkzeugmaschinen,
und untersuche die Einflüsse auf deren
Energieverbrauch. Ich arbeite schon länger am Lehrstuhl von Professor Aurich und
er hat mich gefragt, ob ich mich nicht bewerben will, weil mein Dissertationsthema
gut zum Hauptfokus gepasst hat. Ich hab
dann meine Unterlagen zusammengestellt
und bin jetzt sehr froh, dass es geklappt
hat. Erst vor wenigen Tagen bin ich von
einem dreimonatigen Aufenthalt an der
UC Davis zurückgekehrt. Das war eine tolle
Erfahrung, vor allem weil ich im Team von
Barbara Linke zu „Sustainable Manufacturing“ arbeiten durfte. Da konnte ich noch
einmal wertvolle Impulse für meine Arbeit
mitnehmen.
Gülsüm Mert: Ich finde es toll, dass ich
schon an dieser Stelle so eine hochkarätige Auslandserfahrung machen kann.
Man hat die Möglichkeit, erste internationale Kontakte zu knüpfen und lernt, wie
in anderen Ländern wissenschaftlich gearbeitet wird. Man schaut so automatisch
über den Tellerrand und gewinnt viele neue
Eindrücke. Bei den zwei General Meetings
pro Jahr trifft man sich dann jeweils an
einem der Standorte und hört gemeinsam
Vorträge der anderen Doktoranden oder
auch der beteiligten Professorinnen und
Professoren. So ist auch das Team in der
kurzen Zeit bereits eng zusammengewachsen, man lernt viel voneinander – das wird
mich nicht nur beruflich, sondern auch
persönlich auf jeden Fall weiterbringen.
Unispectrum: Frau Fernandez, Sie sind
aus Kolumbien an die TU gewechselt und
sind nun auch seit einem Jahr Teil des
IRTG. Was hat Sie hierher verschlagen?
Diana Fernandez: Ich habe Professor Hagen bei einer Summer School des letzten
IRTG in Kolumbien kennengelernt. Was
mich besonders begeistert hat ist die Interdisziplinarität, auf die man hier an der
TU so großen Wert legt. Das passte perfekt zu meinem persönlichen Background:
ich bin Industriedesignerin und habe dann
meinen Master in Informatik gemacht.
Also bin ich im Oktober 2014 nach Kaiserslautern gekommen und ins Programm
eingestiegen. Auch ich war bis vor kurzem
für die ersten drei Monate in Davis und
war dort in der Arbeitsgruppe „Computational Manufacturing“ von Bahram Ravani
untergebracht, die ebenfalls eng mit der
Gruppe von Barbara Linke kooperiert. Für
mich waren ebenfalls die Kontakte zu den
anderen Studierenden am spannendsten, wir unterstützen uns gegenseitig und
haben über unsere Arbeit eine enge Verbindung aufgebaut. Meine Dissertation
dreht sich um das Thema feature-basierte
Visualisierungen für Planer von Produktionsstätten. Durch die optimale Simulation
einzelner Eigenschaften und deren Visualisierung lassen sich bei der Planung von
Fabriken viele Situationen vorab virtuell
ausprobieren, so spart man Zeit und Aufwand im Planungsprozess.
Diana Fernandez: Am meisten schätze
ich die hohe Qualität in der Lehre und die
Interaktion mit Forschern aus verschiedenen Ländern. Wir haben hier ein sehr
internationales Team und das ist toll. Neben dem fachlichen Know-how, das wir
uns hier aufbauen, lernen wir auch viel
über interkulturelle Zusammenarbeit, was
uns auch für die Zukunft fit macht. In den
Branchen, in denen wir später arbeiten
werden, muss man diese interkulturelle
Kompetenz mitbringen. Das so früh zu lernen, eröffnet uns neue Perspektiven.
Unispectrum: Herr Hummel, Sie sind der
dritte im Bunde, der heute das gesamte
Team hier vertritt. Wollen Sie sich kurz vorstellen?
Mathias Hummel: Ich bin schon länger
an der TU Kaiserslautern, denn ich habe
sowohl meinen Bachelor als auch meinen
Master hier in der Informatik gemacht.
Dort war ich auch in Kontakt mit der AG
von Professor Hagen und habe viele der
Promovenden aus dem vorherigen Programm kennengelernt, die so sehr von
den tollen Erfahrungen geschwärmt haben. Als die Ausschreibung kam, habe
ich mich beworben und bin von Anfang an
dabei. Meinen ersten Auslandsaufenthalt
in Davis habe ich auch noch 2014 absolviert, habe also ganz früh auch die amerikanischen Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Im Rahmen meiner Promotion
entwickle ich Methoden zur Visualisierung
von Simulationsergebnissen. Hier geht es
in erster Linie um den virtuellen Bau von
Prototypen, mit denen man dann mit Hilfe
von Hochleistungsrechnern verschiedene
Varianten und Situationen gleichzeitig
simulieren kann. Das ist ein sehr spannendes Thema, weil man am Ende sehr
effiziente Lösungen hervorbringt.
Unispectrum: Und was schätzen Sie am
aktuellen Programm besonders?
Mathias Hummel: Es ist sehr attraktiv
gegenüber anderen Graduiertenkollegs,
die ich kenne. Vor allem die internationalen Kontakte und die Teilnahme an internationalen Konferenzen sind ein großer
Vorteil. Aber auch von den Workshops und
Übungen zu einzelnen Soft Skills, Präsentationstechniken oder wissenschaftlichem
Unispectrum: Was würden Sie sagen, Unispectrum: Und was sind für Sie die Schreiben profitieren wir persönlich sehr.
was die nachhaltigsten Erfahrungen sind, wertvollsten Erfahrungen, die Sie hier Durch unsere internationale Ausrichtung
und die Teilnahme der amerikanischen
die Sie aus diesem Programm mitnehmen sammeln können?
Promovenden sind diese Angebote alle in
werden?
8
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
der Programmsprache Englisch, was ich Berkeley verbracht habe. Professor Ravani, Professor Hagen und ich überlegten an
ebenfalls als bereichernd empfinde.
einem gemeinsamen Abend, zu welchem
Unispectrum: Herr Professor Aurich, jetzt Fokusthema man zusammenarbeiten
haben wir ja einige spannende Einblicke könnte. Inspiriert wurden wir natürlich von
in die Programmpraxis des aktuellen IRTG den vorangegangenen TU-Graduiertenkolerhalten, was nehmen Sie als Koordinator legs. Die Kontakte zu Berkeley habe ich
dann neu mit reingebracht und ich freue
aus so einem Programm mit?
Prof. Aurich: Auch wenn die wissen- mich sehr, dass das alles letztendlich so
schaftlichen Projekte im Fokus stehen ist gut geklappt hat. Nach der Ausschreibung
es schon immens, wie sehr sich die Betei- kamen rund 200 Bewerbungen rein, die
ligten auch persönlich einbringen und wie freien Plätze waren sehr schnell besetzt.
sie sich entwickeln. Das ist wirklich schön Zwölf Doktoranden- und eine Post-Doczu sehen. Insgesamt haben wir alleine drei Stelle werden dabei von der DFG bezahlt,
Jahre in die Vorbereitung gesteckt, das war das Land Rheinland-Pfalz finanziert noch
schon eine Menge Arbeit, bis wir im zwei- einmal sechs Doktoranden und ebenfalls
ten Anlauf durchkamen. Die Idee zu die- eine Post-Doc-Stelle. Insgesamt läuft das
sem besonderen Programm entstand wäh- Programm über zweimal viereinhalb Jahre,
rend meines Sabbatical-Jahres, das ich in das heißt, dass insgesamt drei Kohorten à
18 Studierende bei uns promovieren können. Das ist schon ein enormes Potenzial. Mich persönlich begeistert die Qualität
unserer Promovenden und wie engagiert
und proaktiv sie alle zusammenarbeiten.
Außerdem ist es schön zu sehen, dass die
Kooperation zwischen Maschinenbau und
Informatik so hervorragend funktioniert.
Auf dem Papier ist das alles immer einfach
zu planen, aber auch die Umsetzung ist
noch einmal eine Herausforderung. Aber
das bekommen wirklich alle richtig gut hin.
Darauf können wir sehr stolz sein.
Unispectrum: Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel
Erfolg und bin gespannt, was wir noch von
Ihnen hören werden.
BMBF fördert Forschungsprojekt
zur Weiterbildung
älterer Beschäf tigter
Bayreuth. Die Verbundpartner werden von
der Evalea GmbH als assoziierter Partner
und mehreren Unternehmen als Value
Partner unterstützt. Das Projekt ist Teil
des Förderprogramms „Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher WeiterDas von Prof. Dr. Tanja Rabl (Lehrstuhl bildung“ und wird vom Bundesinstitut für
für Personalmanagement, Führung und Berufsbildung als Projektträger betreut.
Organisation der Technischen Universität
Kaiserslautern) koordinierte Verbundpro- Das Verbundprojekt verfolgt das Ziel, wisjekt „Bedürfnisgerechte und nachhaltige senschaftlich und empirisch fundierte Erbetriebliche Weiterbildung älterer Be- kenntnisse für die Gestaltung bedürfnisschäftigter“ (BeWaB) wird vom Bundes- gerechter und nachhaltiger betrieblicher
ministerium für Bildung und Forschung Weiterbildung für ältere Beschäftigte zu
(BMBF) ab 1. Januar 2016 für drei Jahre gewinnen und ein ganzheitliches Handmit knapp einer halben Million Euro geför- lungskonzept für die organisationale Praxis
dert. Indem es Gestaltungsmöglichkeiten abzuleiten, das auch ein praxistaugliches
für eine nachhaltige, demografiesensible Evaluationsinstrument für eine nachhalWeiterbildung eröffnet, leistet es einen tige Qualitätssicherung vorsieht. Dazu
wichtigen Beitrag zum Leitbild „Nachhal- untersuchen die Verbundpartner, wie fortige Entwicklung“ der Technischen Univer- male betriebliche Weiterbildung für Ältere
sität Kaiserslautern und des Fachbereichs bedürfnisgerecht gestaltet werden kann
und wie sich förderliche RahmenbedinWirtschaftswissenschaften.
gungen für die Weiterbildungsbereitschaft
Der Lehrstuhl für Personalmanagement, und -teilnahme von Älteren schaffen lasFührung und Organisation der TU Kaisers- sen. Darüber hinaus gehen sie den Fragen
lautern bearbeitet das Projekt zusammen nach, wie sich formale Weiterbildung und
mit dem Betriebswirtschaftlichen For- informelle Lernformen im Hinblick auf die
schungszentrum für Fragen der mittelstän- Weiterentwicklung Älterer sinnvoll und gedischen Wirtschaft e.V. an der Universität winnbringend kombinieren lassen und wie
nachhaltiger Erfolg von betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen – insbesondere
auch für ältere Beschäftigte – erreicht und
gesichert werden kann.
Vor dem Hintergrund der Herausforderungen des demografischen Wandels trägt
das Projekt dazu bei, die Weichen für
nachhaltige betriebliche Weiterbildung so
zu stellen, dass Organisationen das Potenzial älterer Beschäftigter für qualifizierte
Facharbeit sichern können. Es nimmt dabei gezielt ältere Beschäftigte in den Blick,
die für Organisationen gerade in Zeiten
des Fachkräftemangels eine wertvolle Humanressource darstellen.
Kontakt:
Prof. Dr. Tanja Rabl
Technische Universität Kaiserslautern
Lehrstuhl für Personalmanagement,
Führung und Organisation
Tel.: 0631/205-3650
E-Mail: [email protected]
9
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
Medizinischer Fortschrit t –
Made @ TU K aisersl autern
Dr. Peter Salz, AG Computergrafik & HCI, wurde für seine „Live-Berichterstattung aus der Lunge“ mit
dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft ausgezeichnet.
Seit 2011 arbeitet und forscht Dr. Peter
Salz in der AG „Computergrafik & HCI“ der
TU Kaiserslautern. Bis 2014 promovierte
er mit Forschungsaufenthalten in Salt
Lake City (USA) und an der Uniklinik in
Leipzig zu medizinischer Bildverarbeitung.
Das Thema liegt nicht ganz auf der Hand,
wenn man die Tätigkeitsfelder eines Informatikers betrachtet, umso mehr freute
er sich, dass sein Interesse von AG-Leiter
Prof. Dr. Hans Hagen so tatkräftig unterstützt wurde. Was genau im Mittelpunkt
seiner Arbeit stand, hat Peter Salz in
einem allgemein verständlichen Artikel beschrieben und wurde dafür ausgezeichnet.
Auch uns hat der Informatiker im Rahmen
eines Interviews seine Forschung erklärt.
Unispectrum: Herr Salz, wie kommt man
von einem Masterstudium in Informatik
auf die Lunge?
Peter Salz: Das war gar kein so großer
Umweg, auch wenn ich hier komplettes
Neuland betreten habe. Ich hatte von Beginn an vor, im Bereich der medizinischen
Bildverarbeitung zu promovieren, allerdings war es zunächst schwer, geeignete
Kooperationspartner zu finden. Über einen
Absolventen der AG von Herrn Professor
Hagen, Professor Scheuermann, entstand
der Kontakt zur Uniklinik in Leipzig. Die
haben sich dann bereit erklärt, mein Vorhaben zu unterstützen und wir sind in die
ersten Sondierungsgespräche gestartet.
Zunächst einmal war zu klären, welches
Problem eigentlich behoben werden soll
und es hat sich herausgestellt, dass dazu
eine Menge Vorarbeit notwendig sein würde – was dann zum Thema meiner Doktorarbeit wurde: Die Entwicklung eines
Software-Workflows zur Unterstützung der
medizinischen Bildgebung.
Unispectrum: Und was bedeutet das genau in der Umsetzung?
Peter Salz: In der medizinischen Diagnostik steht man oft vor dem Problem,
dass man von außen keine wirklich präzisen Angaben zum Inneren eines Menschen
machen kann. Um die patientenspezifischen Daten zu erhalten, haben Mediziner häufig viel Aufwand in die Aufbereitung
und Analyse von Bildern gesteckt. Unser
10
uni spectrum
Ziel war es, mit Hilfe eines Workflows ein
3D-Modell des Patienten zu erhalten, um
eine schnellere Diagnose zu ermöglichen.
Dies hab ich mit meiner Entwicklung auf
Basis von Computertomographie-Bildern
geschafft, in dem ich aus diesen die anatomischen Daten extrahiert habe und in
ein Modell umgewandelt habe. So kann
man Größe und Beschaffenheit der Organe genau erfassen. Dazu nutzen wir die
unterschiedlichen bioelektrischen Eigenschaften der Organe.
Unispectrum: Bioelektrisch, das klingt
nach Strom. Wie messen Sie diese Eigenschaften?
Peter Salz: Dies wird tatsächlich mit
Hilfe der Elektro-Impedanz-Tomographie
gemessen. Über einen Brustgurt werden
elektrische Ströme durch den Körper
geschickt, von denen der Patient aber
nichts merkt. Diese Methode ist komplett
strahlungsfrei und deswegen auch für die
Behandlung von Kindern und Säuglingen
so interessant. Die technischen Anforderungen sind gering, das Gerät benötigt lediglich eine Steckdose – seit Jahren
forschen Ingenieure, Mathematiker und
Elektrotechniker an der Verbesserung der
Methode, in Kooperation mit den Medizinern. Deutschland ist bei der Technologie hier Vorreiter, aber auch in Brasilien,
Kanada und der Schweiz sitzen einige
Kollegen. Gefühlt bin ich aber der einzige
Informatiker in der Community, was extrem spannend ist, weil ich von Seiten der
Software-Workflows noch einmal frischen
Wind reinbringen kann.
Eines unserer Forschungsziele ist die automatisierte Informationsverarbeitung durch
den Computer, was auch für die Schnelligkeit der Diagnosen wichtig wäre. Um eine
Therapieentscheidung treffen zu können,
ist es für den behandelnden Arzt wichtig,
schnell zu erkennen, ob jemand beispielsweise 30 Prozent oder 50 Prozent seines
Lungenvolumens verloren hat. Gemeinsam mit den Medizinern in Leipzig arbeiten
wir in einem separaten Projekt an einem
Diagnose- und Therapie-Regelwerk, das
mit den automatisiert erstellten Informationen ausgegeben werden soll.
Unispectrum: Da arbeiten Sie ja eng an
der Praxis. Wie verläuft denn die Zusammenarbeit mit den Medizinern?
Peter Salz: Für mich war das eine der
größten Bereicherungen in diesem Projekt. Einfach zu sehen, wie weit man mit
Hilfe einer optimal funktionierenden Kooperationspartnerschaft kommt, was man
alles erreichen kann. Das liegt in diesem
Fall sicher auch an den handelnden Personen. Die Zusammenarbeit mit Dr. Reske von der Uniklinik läuft reibungslos,
wir konnten sogar im Verlauf der Arbeit
noch weitere Schnittstellen mit seiner
klinischen Forschung identifizieren. So arbeitet er seit Jahren an der Optimierung
der Analysemöglichkeiten bei der Quantitativen Computertomographie, deren Ergebnisse noch einzeln und von Hand ausgewertet werden, was sehr zeitaufwändig
ist. Für beide Analysen ist ein 3D-Modell
notwendig, mit Hilfe meiner Entwicklungen
können wir dies nun auch bei der Quantitativen CT automatisiert auswerfen.
Unispectrum: Sie arbeiten momentan als
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG
von Professor Hagen. Was sind Ihre aktuellen und nächsten Projekte?
Peter Salz: Ich habe viele Themen aus
der Doktorarbeit mitgenommen und entwickle sie hier weiter. An dem Thema
Bildverarbeitung arbeiten einige Kliniken,
aber durch die perfekte Zusammenarbeit mit der Uniklinik Leipzig sind wir auf
einem wirklich guten Weg. Das Alleinstellungsmerkmal unseres Bildverarbeitungsworkflows für die Lunge ist, dass wir die
Erfahrungen des Arztes mit einfließen
lassen, da im Laufe der Analyse mehrere
Entscheidungen über das zu betrachtende Gebiet notwendig sind, die man nur
schwer automatisiert abbilden kann. Mit
Hilfe von Skizzen, die der Arzt um die betroffenen Regionen anfertigt, kann er mit
nur minimalem Aufwand und in kürzester
Zeit ein komplettes und vor allem präzises
3D-Modell einer Lunge erhalten – eine Arbeit, die bisher zwischen sechs und zehn
Stunden gedauert hat. Eines meiner nächsten Ziele ist es, den Workflow, der bisher
auf Tastatur und PC-Maus ausgerichtet
war, für den Einsatz auf einem iPad Pro
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Fotos: Klaus Tschira Stiftung gGmbH, Thomas Klink
umzuschreiben – besonders interessant
ist hier der Apple Pencil als Eingabemethode. Interessierte Studierende, die uns
dabei im Rahmen eines Hiwi-Jobs, einer
Forschungs- oder Abschlussarbeit gerne
unterstützen möchten, können sich bei
mir melden.
Unispectrum: Dann wünschen wir Ihnen
dabei weiterhin viel Erfolg.
Das Interview führte Katrin Müller, Leiterin
der TU-Hochschulkommunikation
Der Klaus Tschira Preis für verständliche
Wissenschaft wird jährlich ausgeschrieben. Bewerben können sich jeweils
Nachwuchswissenschaftler, die im Jahr
zuvor promoviert wurden. Einsendeschluss für den nächsten Wettbewerb
ist der 29. Februar 2016.
Infos unter www.klaus-tschira-preis.info
DFG PP 1608: Jahreskonferenz 2015
Besser Hören an der TU K aisersl autern
Unter dem Motto „Ultrafast hearing: need
for speed“ fanden sich im September 70
internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in der Rotunde der TU
Kaiserslautern zu ihrer dritten jährlichen
Konferenz zusammen.
Unser gesamtes Leben hinweg verarbeitet
das Hörsystem tagein und tagaus und von
Minute zu Minute eine ungemeine Fülle
von akustischen Informationen. Erstaunlicherweise geschieht dies im Mikrosekundenbereich mit exquisiter Genauigkeit.
Störungen in diesen Prozessen führen zu
einem teilweisen oder kompletten Hörverlust – der häufigsten Sinnesstörung beim
Menschen. Nicht immer kann hier Abhilfe
mittels eines Hörgeräts geschaffen werden.
Eckhard Friauf (TU Kaiserslautern) und Tobias Moser (Universität Göttingen), Prof.
Prof. Dr. Jutta Engel (Universität des Saar- Dr. Karen Steel (King´s College London)
und Prof. Dr. Rudolf Rübsamen (Univerlandes) koordiniert.
sität Leipzig) sowie Vorträge von vier MitDas viertägige Meeting umfasste eine gliedern des verwandten Schwerpunktprointernationale Summer School mit dem gramms 1392, das auf dem Gebiet der
Schwerpunkt „Zeitliche Präzision in der integrativen Analyse des Geruchssinnes
Hörbahn“ sowie eine anschließende forscht, bereicherten die Konferenz inhaltKonferenz, in welcher der derzeitige For- lich um ein Vielfaches.
schungsstand der Einzelprojekte vorgestellt und diskutiert wurde. Vor allem Und 2018 sieht Kaiserslautern das SPP
junge Wissenschaftler erhielten hier die 1608 wieder: das abschließende KolloquiMöglichkeit, ihr Wissen zu vertiefen, aber um soll wieder in der Rotunde stattfinden.
auch eigene Forschungsentwicklungen Doch bis dahin wird noch kräftig weitergeforscht und neue Erkenntnisse ausgevorzustellen.
tauscht. Zunächst im September 2016
Eine Besonderheit der diesjährigen Konfe- im Hanse-Wissenschaftskolleg in Delrenz war, dass sowohl Mitglieder der er- menhorst bei Bremen und im September
sten als auch der zweiten Förderperiode, 2017 im Kloster Frauenchiemsee.
die noch weitere drei Jahre dauert, teilnahmen und so eine große Bandbreite an
Elisa Krächan & Ulrike Eschbach
Themen geschaffen wurde.
An dieser Stelle setzt das 2012 innerhalb
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) gegründete Schwerpunktprogramm
1608 „Ultrafast and temporally precise Hochrangige Gastredner wie der Gottinformation processing: Normal and dys- fried-Wilhelm-Leibniz-Preisträger Prof. Dr.
functional hearing“ an. Ziel ist es, durch
die Kooperation in verschiedenen Forschungsprojekten interdisziplinäre Ansätze für bessere Therapien von Hörgeschädigten zu finden. Dafür stellt die DFG ein
Finanzvolumen von rund 11 Mio. Euro mit
einer Gesamtlaufzeit von sechs Jahren zur
Verfügung.
Die Einzelprojekte der 21 Arbeitsgruppen
aus unterschiedlichen Bereichen wie Physiologie, Human- und Mausgenetik aber
auch Mathematik und Bioanaloge Informationsverarbeitung werden von Prof. Dr.
11
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
Borophen: Ein vielversprechendes
2D-Material
„Borophen“, ein
regelmäßiges,
zweidimensionales Netzwerk
aus einer monoatomaren Schicht
von Boratomen,
verfügt über begehrte elektronische Eigenschaften, die man eigentlich im stukturverwandten Kohlenstoff-System Graphen
implementieren möchte – und noch viel
mehr beinhaltet.
kenswerten Eigenschaften kann Borophen
eine Schlüsselrolle in der Zukunft der
2D-Materialforschung und Dünnschichttechnologie spielen.
Im Periodensystem befindet sich Bor zwischen metallischem Beryllium und nichtmetallischen Kohlenstoff und wird als
Halbmetall klassifiziert. Das Element Bor
verhält sich in chemischen Bindungen
vielseitig. Es zeigt nicht nur stabile Elektronenmangelbindungen, sondern weist
auch starke kovalente Bindungen auf.
Daher gehören Bor und Boride mit zu
den härtesten bekannten Materialien.
Die 2D-Borophen-Schichten können als
ein Intermediat zwischen rein kovalent
gebundenem Graphen und substrat-stabilisierten Silicen oder Germanen betrachtet werden, die ebenfalls zur Gruppe der
2D-Materialien gehören. Die Bandstruktur
und damit das elektronische Verhalten
von Borophen kann beispielsweise leicht
durch Substrat-Wechselwirkungen oder
einer Funktionalisierung der Oberfläche
verändert werden.
Hermann Sachdev, ein Wissenschaftler aus dem Arbeitskreis von Professor
Klaus Müllen am Max-Planck-Institut
für Polymerforschung (MPI-P) in Mainz,
diskutiert die Zukunftsperspektiven von
Borophene-Schichten in der neuesten
Ausgabe der Fachzeitschrift Science. Die
Existenz von Borophen wurde nun experimentell von Forschungsgruppen der
Aragonne National Laboratories nachgewiesen. Die Schichtstruktur und elektronischen Eigenschaften sind Graphen ganz
ähnlich. Es verfügt über eine interessante
elektronische Bandstruktur und zusätzlich
stark aneinander gebundene Atome, die „Dank dieser Eigenschaften könnte Borodie Schicht zusätzlich mechanisch wider- phen sehr bald Anwendungen in elektrostandsfähig macht. Mit diesen bemer- nischen Sensoren und Halbleitern bis hin
zu tribologischen Bauteilen finden“, sagt
Hermann Sachdev, Gastwissenschaftler
am Lehrgebiet für Mechanische Verfahrenstechnik an der TU Kaiserslautern. Es
sieht nämlich wie ein vielversprechendes
Material aus. Jedoch ist seine Synthese
derzeit aufwändig und muss noch verbessert und vorangetrieben werden. Borophen
kann zukünftig Graphen in Anwendungen
wie Batterien oder Tinten sicherlich nicht
ersetzen. Allerdings wird es bestimmt in
der Halbleitertechnik und in Bereichen der
Tribologie, der Wissenschaft der Wechselwirkung von Oberflächen in Bewegung,
zum Einsatz kommen und kann damit
dazu beitragen, energetisch effizientere
Bauteile zu entwickeln.
© Hermann Sachdev / MPIP
Science Alliance at work:
TU und ITWM in gemeinsamen DFG-Projekt
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
unterstützt das Projekt des interdisziplinären Teams aus Materialwissenschaft
und Werkstofftechnik sowie Technomathematik/Modellierung mit rund 0,6 Mio.
Euro. Die Kaiserslauterer Forscher untersuchen die Möglichkeiten der Verkürzung
von Entwicklungszeiten für tribologische
Systeme durch eine Kombination von Experiment und Modellierung. Dabei kommt
der Modellierung und Simulation des thermischen Haushalts ebenso wie der Homogenisierung der Werkstoffeigenschaften
auf unterschiedlichen Längenskalen eine
besondere Bedeutung zu. Durch die institutionen- und disziplinenübergreifende Zusammenarbeit soll die Anzahl der im Rahmen von Produktentwicklungsprozessen
benötigten Versuche signifikant reduziert
12
uni spectrum
Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) durchgeführt
wird. Projektbezogene Vorarbeiten wurden
im Rahmen der Förderung des Lehrstuhls
durch den Landesforschungsschwerpunkt
Es handelt es sich um das erste For- OPTIMAS ermöglicht.
schungsprojekt, das in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für VerbundwerkProf. Dr.-Ing. Alois K. Schlarb
stoffe der TU Kaiserslautern und dem
und so Entwicklungen kosten-, zeit- und
ressourceneffizienter von der Idee bis zur
tribologischen Baugruppe durchgeführt
werden können.
v.l.n.r.: Martin Fischer1, Nicholas Ecke1, Dr. Peter Klein2, Prof. Dr. Alois K. Schlarb1, Dong Hoa Vu1, Dr.
Martin von Kurnatowski2
1) Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe CCe, TU Kaiserslautern; 2) Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Premiere am Forschungsstandort
K aisersl autern:
IVW koordiniert seit Oktober 2015 erstes Verbundprojekt im EU-Rahmenprogramm für Forschung
und Innovation „Horizon 2020“
Flexible Fertigungsanlage für hybride
Fügetechnik – „FlexHyJoin“
Ziel des vom Institut für Verbundwerkstoffe
koordinierten internationalen Projekts
„FlexHyJoin“ ist die Entwicklung eines neuen vollautomatisierten Fügeverfahrens für
die Automobilindustrie. Die Mission lautet,
durch eine zukunftsweisende Fügetechnik
einen beschleunigten Produktionsprozess
von Hybridbauteilen, basierend auf Metall und thermoplastischen Faser-Kunststoff-Verbunden (TP-FKV), zu ermöglichen.
Hybrid-Komponenten spielen eine wesentliche Rolle im Leichtbaubereich, z. B. bei
der Reduzierung des Fahrzeuggewichts.
Insbesondere die Multimaterialbauweise
aus Metall und TP-FKV zeigt sich besonders vielversprechend für diesen Zweck,
da TP-FKV hohe spezifische mechanische
Eigenschaften und eine ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit vorweisen. Allerdings existiert bis heute kein geeignetes
Fügeverfahren für Metall und TP-FKV, das
eine hohe mechanische Verbindungsgüte ohne das Einbringen zusätzlicher Materialien sicherstellt und gleichzeitig in
ausreichendem Maße automatisiert ist.
Genau dieser Ansatz stellt den Kern des
Projekts „FlexHyJoin“ dar: Die beiden
hervorragend ergänzenden Technologien
Induktions- und Laserschweißen werden
in einer vollautomatisierten Fertigungsanlage kombiniert. Die Anwendung innovativer Oberflächenstrukturen ermöglicht
einen Formschluss und eine verbesserte
Verbindung der Fügekomponenten, ohne
dass weiteres Material, wie z. B. Klebstoff,
erforderlich ist. Durch die kombinierte
Prozesssteuerung der Oberflächenbehandlung mit den Schweißverfahren wird
ein sehr hoher Automatisierungsgrad und
eine deutliche Reduzierung der Zykluszeit
erreicht. Dadurch unterstützt „FlexHyJoin“
den weiteren Einsatz von hybriden Bauteilen aus Metall und TP-FKV in der Automobilserienfertigung. Das Projekt startete
im Oktober 2015 mit einem erfolgreichen
Kick-off-Meeting in Brüssel. Bis Ende Dezember 2018 kooperieren innerhalb des
„FlexHyJoin“-Konsortiums zehn Partner
aus fünf Ländern.
Contact information:
Dr.-Ing. Birgit Bittmann
E-Mail: [email protected]
Phone: +49 631 2017 427
Das Projekt „FlexHyJoin – Flexible Fertigungsanlage für hybride Fügetechnik“ wird vom EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ unter dem Kennzeichen Nr. 677
625 gefördert.
Neues BMBF-Verbundprojekt
„InnoServPro“ startet
Produktivität. Um dem nachzukommen,
bieten Hersteller ganzheitliche Lösungskonzepte an. Der Kunde erwirbt hierbei
nicht mehr nur das eigentliche technische
Produkt, sondern darüber hinaus zusätzliche Serviceleistungen. Diese umfassen
beispielsweise Maßnahmen wie vorbeugende Wartung oder Instandsetzung bei
Ausfällen. Solche traditionellen Geschäftsmodelle sind nur bedingt anpassungsfähig
an dynamische Entwicklungen am Markt
und beim Kunden. Sie nutzen die neuen
technologischen Möglichkeiten der Sensorik, der Daten-Kommunikation („IndusKunden im Investitionsgüterbereich stellen trie 4.0“) und Daten-Analyse („Big Data“)
hohe Anforderungen an Verfügbarkeit und kaum.
Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) hat das Projekt „Innovative Serviceprodukte für individualisierte, verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodelle für Investitionsgüter (InnoServPro)“
bewilligt. Im Projekt, das vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt)
Projektträger betreut wird, arbeiten bundesweit zwölf Unternehmen sowie Wissenschaftler aus vier Lehrgebieten des
Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Technischen Universität
Kaiserslautern zusammen.
Die Einsatzfähigkeit und somit Verfügbarkeit eines Investitionsgutes können so
genannte verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodelle garantieren. „Obwohl für
solche Garantien eine hohe Nachfrage
bei den Betreibern besteht, scheuen sich
viele Service-Anbieter, diese Garantien
auszusprechen“, erklärt Dr. Mogo Nem
von der Schaeffler Technologies AG & Co.
KG. „Gründe hierfür liegen heute in der
nicht ausreichenden Verfügbarkeit von
Daten über die Betriebszustände“. We13
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
gen der fehlenden Informationen über das
Produkt während seines Betriebs und entsprechenden, darauf aufbauenden Serviceprodukten, können solche verfügbarkeitsorientierten Geschäftsmodelle heute
aufgrund von hohen Unsicherheiten und
hohem Risiko nur unzureichend umgesetzt
werden.
Die rasante Zunahme der Vernetzung im
industriellen Bereich bietet vielversprechende Lösungsansätze, um diese Unsicherheiten zu beseitigen und das Risiko
besser abschätzen zu können. Im Projekt
„InnoServPro“ werden intelligente, kommunikationsfähige Komponenten entwickelt, die den Zustand eines Investitionsgutes überwachen und dessen Feld- bzw.
Betriebsdaten über eine Cloud-basierte
Kommunikationsplattform an einen Serviceanbieter übermitteln. Mit Hilfe intelligenter Analyse-Methoden („Business
Analytics“) werden sämtliche servicerelevanten Informationen ausgewertet und
basierend auf den Ergebnissen dann
entschieden, wann zum Beispiel die Wartung und Instandhaltung stattfindet. Der
Service wird nicht mehr wie bisher durch
den Kunden initiiert, sondern von der Serviceabteilung eines Unternehmens oder
seines Zulieferers.
nach hoher Verfügbarkeit mit wenig Stillständen und optimaler Ausbringung ihrer
Maschinen und Anlagen. In erweiterten
Wertschöpfungsnetzwerken (eWN) werden
Maschinen- und Anlagenbauer zusammen mit Komponentenherstellern sowie
Sensorik- und IT- Spezialisten geeignete
Produkt-Service-Systeme anbieten. Diese
Pakete haben das Ziel, durch internetbasierte Nutzung und intelligente Auswertung
von Feld- bzw. Betriebsdaten kommunizierender Produkte, die Verfügbarkeit und die
Produktivität zu erhöhen. In dem Vorhaben
entwickeln die Konsortialpartner dafür verfügbarkeitsorientierte Geschäftsmodelle,
intelligente und kommunikationsfähige
Komponenten sowie die Integration der
Daten unter Berücksichtigung der Datensicherheit.
„Für Unternehmen können derartige neue
Geschäftsmodelle ein attraktives AlleinDas Projekt adressiert die Betreiber von stellungsmerkmal darstellen und neue
Investitionsgüter und deren Bedürfnis Erfolgs- und Geschäftspotenziale bieten“,
so der Konsortialführer, Dr. Mogo Nem.
Der wissenschaftliche Koordinator, Prof.
Dr.-Ing. Jan Aurich von der TU Kaiserslautern ergänzt: „Neue Erkenntnisse aus
Forschung und Entwicklung in Sensorik,
Erfassung und Analyse großer Datenmengen erlauben heute Vorgehensweisen im
Service, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären.“
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei
Jahren und wird mit einer Gesamtfördersumme von ca. 3,9 Mio. Euro gefördert,
wobei die TU Kaiserslautern eine Fördersumme von ca. 1,2 Mio. Euro erhält. Das
Gesamtvolumen des Forschungsprojektes
beträgt mit Eigenleistung der Partner ca.
7,1 Mio. Euro. Dieses Forschungs- und
Entwicklungsprojekt wird mit Mitteln des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01FJ15008 gefördert und vom DLR
Projektträger betreut.
LG FBK
TU sichert sich Förderung für vierten
Sonderforschungsbereich der DFG
gnetische Eigenschaften bilden. „Wir wollen hier an der TU Kaiserslautern international sichtbare Spitzenforschung betreiben.
Uns interessieren grundlegende Aspekte
wie auch funktionale magnetische Effekte
mit dem mittel- und langfristigen Ziel praktischer Anwendungen“, erläutert Professor
Aeschlimann. „Zusammen mit 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern,
darunter meine Vizesprecher, Professor
Mathias Kläui (JGU) und Professor Burkard
Hillebrands (TU Kaiserslautern), sind wir
genau das richtige interdisziplinäre Team,
um dieses anspruchsvolle ForschungsgeDer
Sonderforschungsbereich/Transre- biet anzugehen“, fährt er fort.
Mit insgesamt 12 Mio. Euro wird der Son- gio widmet sich speziell sogenannten
derforschungsbereich/Transregio „Spin+X: Spin-Phänomenen, die auf atomarer Skala TU-Präsident Professor Helmut J. Schmidt
Spin in seiner kollektiven Umgebung“, un- den Ursprung für allgemein bekannte ma- zeigt sich sehr erfreut über die EntscheiAb Januar 2016 richtet die DFG 15 neue
Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Vier
der 15 eingerichteten Verbünde sind SFB/
Transregio (TRR), die sich auf mehrere antragstellende Hochschulen verteilen. Einen
davon konnte sich die TU Kaiserslautern in
Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sichern. Der
neue Forschungsverbund ist eng verbunden mit den beiden Landesforschungszentren OPTIMAS (TU) und CINEMA (JGU), die
beide im Rahmen der Forschungsinitiative
des Landes Rheinland-Pfalz eingerichtet
wurden.
14
uni spectrum
ter der Koordination von Physik-Professor
Dr. Martin Aeschlimann der TU Kaiserslautern, gefördert. In diesem Rahmen befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Physik, der Chemie,
dem Maschinenbau und der Verfahrenstechnik mit grundlegenden magnetischen
Eigenschaften, Phänomenen und Prozessen. Diese sind, wenn auch noch nicht
umfassend verstanden, bereits heute von
zentraler Bedeutung für moderne technologische Anwendungen wie die Datenspeicherung oder die magnetische Sensorik.
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
dung der DFG: „Wir sind sehr stolz, dass
wir mit diesem Erfolg den vierten Sonderforschungsbereich in wenigen Jahren
etablieren können. Mit der dynamischen
und erfolgreichen Entwicklung unserer
koordinierten Forschung sind wir somit
auf dem richtigen Weg“. Der Präsident
der
Johannes
Gutenberg-Universität
Mainz, Professor Georg Krausch, ergänzt:
„Die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft belegt einmal mehr
die hohe Qualität der Mainzer Materialforschung und stärkt unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern.“
Dr. Isabel Sattler, OPTIMAS
Heisenberg-Professur für PhysikProfessorin Bärbel Rethfeld verlängert
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) hat die Heisenberg-Professur für
Angewandte Theoretische Physik für Prof.
Dr. Bärbel Rethfeld von der TU Kaiserslautern verlängert. Im Jahr 2013 wurde diese Professur am Fachbereich Physik mit
DFG-Fördermitteln eingerichtet.
Die Forschung von Prof. Dr. Bärbel Rethfeld im Lehrgebiet Ultrakurzzeitdynamik
von Festkörpern befasst sich mit der theoretischen Beschreibung und Computersimulation von physikalischen Prozessen
bei der Wechselwirkung von Laserstrahlen
mit Materie. Dabei geht es sowohl um das
Verständnis grundlegender Mechanismen
als auch um Anwendungen in der Materialbearbeitung. Rethfelds Berechnungen
liefern Modelle, die physikalischen Prozesse von der Energieabsorption über das
Schmelzen des Festkörpers bis hin zum
Materialabtrag zu beschreiben. Damit
können zum Beispiel ultraschnelle elektronische Wechselwirkungen oder Phasenübergänge auf kleinsten räumlichen Skalen
untersucht werden. Mit der Verlängerung
dieser Professur werden die exzellenten
Forschungsarbeiten von Bärbel Rethfeld
durch die DFG gewürdigt. Die Physikerin ist Mitglied im Landesforschungszentrum OPTIMAS und im kürzlich bewilligten sie ihr Fachgebiet etablieren möchten. Die
Sonderforschungsbereich/Transregio 173 aufnehmende Universität muss umgekehrt
begründen, dass die Einrichtung einer
„Spin + X“.
solchen zusätzlichen Professur mit einer
Mit dem nach dem deutschen Physiker neuen wissenschaftlichen Schwerpunktund Nobelpreisträger Werner Karl Hei- setzung verbunden ist. Hohe wissensenberg benannten Programm fördert schaftliche Qualität und Originalität des
die DFG herausragende Wissenschaftler/ Forschungsvorhabens auf internationalem
innen. Im Rahmen des Bewerbungsver- Niveau sowie Eignung zur weiteren Qualifahrens um eine Heisenberg-Professur fikation als Hochschullehrer/in sind Anforkönnen sich Nachwuchswissenschaftler/ derungen des Heisenberg-Programms.
innen die Universität auswählen, an der
Ju
G astprofessur der Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ für Dieter Jaksch aus Oxford
menarbeiten zu Theorie und Experiment
auf dem Gebiet der Ultrakalten Quantengase ausbauen. Professor Jaksch zählt
zu den renommiertesten theoretischen
Physikern auf dem Gebiet der ultrakalten
Quantengase und der Quantenoptik. Er
hat an der Universität Innsbruck Physik
studiert und dort promoviert. Seit 2010 ist
er Professor für Physik an der University of
Oxford und seit 2014 Head of Atomic &
Laser Physics an dieser Universität. Jaksch
gilt als hervorragender Lehrer und Dozent.
Die Graduiertenschule MAINZ wurde in
der Exzellenzinitiative des Bundes und
der Länder im Jahr 2007 bewilligt und
Die Kaiserslauterer Physiker werden mit erhielt in der zweiten Runde 2012 eine
Dieter Jaksch vielversprechende Zusam- Verlängerung für weitere fünf Jahre – ein
Die Exzellenz-Graduiertenschule Materials
Science in Mainz (MAINZ) hat die Visiting
Professorship 2015 an zwei europäische
Wissenschaftler vergeben. Die Gastprofessuren erhielten Prof. Dr. Dieter Jaksch
von der University of Oxford, England, und
Thierry Valet aus Frankreich. Mit dieser
Gastprofessur werden jährlich bis zu zwei
internationale Wissenschaftler/innen an
die Standorte der Graduiertenschule in
Mainz und Kaiserslautern eingeladen um
dort einen Teil ihrer Forschung durchzuführen und um an der Ausbildung der MAINZ
Doktoranden/innen mitzuwirken.
MAINZ Visiting Professor 2015 Prof. Dr. Dieter
Jaksch (Oxford), Prof. Dr. Artur Widera (OPTIMAS)
und Prof. Dr. Angelika Kühnle (JGU Mainz), Vizedirektorin der Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ
(v.l.n.r.). Foto: Frank Wiedemeier
15
titelthema ...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
forschung...
großer Erfolg für die Materialwissenschaften und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz und der
Technischen Universität Kaiserslautern,
sowie des Max-Planck-Instituts für Po-
lymerforschung in Mainz. Exzellente Dok- Kaiserslautern ist MAINZ mit dem Landestorandinnen und Doktoranden der Natur- forschungszentrum OPTIMAS assoziiert.
wissenschaften aus dem In- und Ausland
erhalten durch die Graduiertenschule eine
Dr. Isabel Sattler, OPTIMAS
herausragende Ausbildung auf dem Gebiet
der Materialwissenschaften. An der TU
Quantenphysik am Limit
In vielen aktuellen Fragen in der Physik
spielen komplexe Quantensysteme eine
wesentliche Rolle, die sich aus gekoppelten einfachen Elementen zusammensetzen. Diese Systeme sind auch ein
ausgezeichnetes Modellsystem für neue
Anwendungen in der Quantentechnologie,
wie beispielsweise der Quanteninformationsverarbeitung. Der Schlüssel für solche
Anwendungen liegt in der kontrollierten
Wechselwirkung der einzelnen Systeme unter Erhaltung ihrer Quanteneigenschaften.
Auf diesem Gebiet forscht der Kaiserslauterer Nachwuchswissenschaftler Dr. Nicolas Spethmann, der sich zur Zeit im Rahmen des Marie Curie-Programms der EU
an der University of California in Berkeley
aufhält. Spethmann wird seine Forschung
ab Mai 2016 an der TU Kaiserslautern im
Umfeld der Arbeitsgruppe von Professor
Artur Widera (FB Physik und Landesforschungszentrum OPTIMAS) fortsetzen.
del in die Quantenwelt übertragen. Für das
Pendant aus der Quantenwelt dienen als
Pendel ultrakalte Gaswolken aus etwa tausend Atomen. Die Kopplung zwischen den
Gaswolken erfolgt durch den Austausch
von Lichtanregungen, sogenannter Photonen, die zur Verstärkung des Effektes
zwischen fast perfekten Spiegeln bis zu
einige zehntausend Mal reflektiert werden.
Die durch die Lichtwechselwirkung kontrollierte Kopplung der beiden Quantenelemente wird mittels der durch die Spiegel
hindurchtretenden Photonen detektiert.
Nach den Gesetzen der Quantenmechanik
bleibt der Beobachtungsvorgang allerdings
nicht ohne Folge für das experimentelle
System, eine Konsequenz der als Heisen-
bergsche Unschärferelation bekannten Eigenschaft der Quantenphysik. Der große
Erfolg der Studie ist es, in der Kopplung
von Quantenvielteilchensystemen diese
grundsätzliche Grenze zu erreichen.
Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der
hochangesehenen Fachzeitschrift Nature Physics veröffentlicht: Nicolas Spethmann, Jonathan
Kohler, Sydney Schreppler, Lukas Buchmann and
Dan M. Stamper-Kurn: Cavity-mediated coupling
of mechanical oscillators limited by quantum
back-action; Nature Physics 12, 27-31 (2016),
DOI: 10.1038/NPHYS3515.
Dr. Nicolas Spethmann
In dem Forschungsprojekt wird das aus
der Schulphysik wohlbekannte System
zweier durch eine Feder verbundener Pen-
Holz / Handwerk / Kunst / Forum
Wohnraum…, Lebensraum…, sich umgeben mit… Unikaten,
handgefertigt, authentisch, handwerklich per fekt,
individuell, zeitlos, werthaltig,
mit Gespür für Material und Form.
Tischlermeister Marcel Wiehn + Team
Weitere Infos auch zu den aktuellen
Ausstellungen der Reihe „Szene“ unter
www.holzwerkstatt-frankelbach.de
In Kaiserslautern:
www.holzwerkstatt-frankelbach.de
Öffnungszeiten St. Martinsplatz 6:
Mo.-Fr. 14.00 – 18.00 Uhr, Sa. 10.00 – 14.00 Uhr,
….und nach Vereinbarung, Telefon: 0177-7426383
16
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
Oxymethylenether (OME):
1/2016
Eine Alternative zur teuren Abg asnachbehandlung bei Dieselmotoren
TU Kaiserslautern treibt in Verbundprojekt die Entwicklung umweltfreundlicher Kraftstoffadditive voran
Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse und Juniorprof. Dr.-Ing.
Jakob Burger (v.l.n.r.).
Moderne Verbrennungsmotoren werden
immer sparsamer und sauberer. Die Motorenentwickler stehen nun jedoch vor
dem schwer lösbaren technischen Zielkonflikt, sowohl Kraftstoffverbrauch als auch
Abgasemission weiter zu senken. Dies
zeigt nicht zuletzt der Diesel-Abgasskandal. Ingenieure und Chemiker wollen den
Zielkonflikt mit innovativen Kraftstoffzusätzen lösen, die helfen, die Verbrennung im
Motor zu optimieren. Die Entwicklung solcher Zusätze wird vom Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) für drei
Jahre mit 800.000 Euro in einem Verbundprojekt gefördert.
Gleichzeitig Kraftstoffverbrauch, Abgasemission und Nutzerkomfort zu optimieren, führt zu einem technischen Zielkonflikt. Auch die anspruchsvollen Anforderungen an die Abgasqualität haben
Motoren
und
Abgasnachbehandlung
immer komplexer werden lassen, insbesondere bei Dieselmotoren. „Durch den
Einsatz von Kraftstoffzusätzen lassen sich
gleichzeitig die Emissionen von Ruß und
Stickoxiden senken, ohne dass merkliche
Einbußen in Verbrauch oder Leistung in
Kauf genommen werden müssen“, erklärt
Jakob Burger, Juniorprofessor am Lehrstuhl für Thermodynamik von Prof. Dr.-Ing.
Hans Hasse. „Die Oxymethylenether, kurz
OME, an denen wir forschen, sind ein sol- zeug wird geforscht. Umfangreiche Untercher Kraftstoffzusatz.“
suchungen in Motorentests werden diese
Anwendungsaspekte beleuchten und dazu
OME sind organische Verbindungen beitragen, Potentiale für die Effizienzstei(CH3O(CH2O)nCH3), die aufgrund ihres gerung bei der Anwendung der OME zu
hohen Sauerstoffgehalts die Schadstoff- verdeutlichen. Diese Untersuchungen finbildung bereits im Verbrennungsstadium den am Lehrstuhl für Verbrennungskraftunterdrücken. Allerdings stellt die wirt- maschinen von Professor Georg Wachtschaftliche Produktion der OME im tech- meister an der TU München statt, der den
nischen Maßstab noch eine Herausfor- Forschungsverbund komplettiert.
derung dar. Daran wird im Rahmen des
Projekts geforscht. Bereits 2010 stellten Im OME-Projekt arbeiten die TU Mündie Forscher an der TU Kaiserslautern zu- chen, das KIT Karlsruhe und die TU Kaisammen mit der Firma BASF das bislang serslautern zusammen. Das Projekt mit
einzige, großtechnisch verfügbare Verfah- einem Fördervolumen von insgesamt rund
ren vor, nach dem mittlerweile weltweit 800.000 Euro ist für die Dauer von drei
erste Produktionsanlagen in Betrieb ge- Jahren (1.10.2015-30.09.2018) angehen. Diese Technologieführerschaft soll legt und wird über die Fachagentur Nachweiter ausgebaut werden. Burger erläu- wachsende Rohstoffe e.V. als Projektträtert: „Aktuell entwickeln wir in unserem ger des Bundesministeriums für Ernährung
Labor ein innovatives und deutlich effizi- und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
enteres Verfahren, dass ohne teure Zwischenprodukte auskommt und OME direkt
aus seinen Hauptbestandteilen Methanol
und Formaldehyd synthetisiert. Neben
OME entsteht dabei lediglich Wasser.“
OME können sogar aus nachwachsenden
Rohstoffen hergestellt werden, wie im
Rahmen des Projekts beim Projektpartner,
dem Institut für Katalyseforschung und
-technologie von Professor Jörg Sauer am
KIT Karlsruhe gezeigt wird. Dort existiert
bereits eine Demonstrationsanlage zur Erzeugung von Methanol aus nachwachsenden Rohstoffen, an die eine OME Produktion angegliedert werden könnte.
Auch über die Wirkungsweise der OME bei
der motorischen Verbrennung und weitere
Aspekte der Anwendung von OME im Fahr-
OME-Synthesereaktor am Lehrstuhl für Thermodynamik.
Fotos: Lehrstuhl
für Thermodynamik,
TU Kaiserslautern.
Die Holzwerkstat t 2016...
Galerie am Martinsplatz 6:
Szene 27/1 29. Januar bis 27. Februar: Engelbert Müller Malerei und Skulptur. Szene 28/8
zum Frühlings-Beginn, Eröffnung Freitag, 11. März 18.30 Uhr, Ausstellung bis 09. April: Angewandte Kunst und Design von ausgesuchten Gestaltern. Szene 29/1 Eröffnung Freitag, 29.
April 18.30 Uhr, Ausstellung bis 27. Mai: Albrecht Comes. Fotoacrylgrafie, eine Verbindung aus
dem Augenblick der Belichtung, der Ergänzung des Malers und der Phantasie des Betrachters.
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 14–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr
17
titelthema ...
forschung...
magazin...
stadt und land...
lehre und studium...
Qualitätspak t Lehre:
Netzwerk „Quality Audit “
bis 2020 weitergefördert
Das Verbundprojekt Netzwerk „Quality Audit“ ist auch in der 2. Förderrunde
des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre („Qualitätspakt Lehre“)
erfolgreich und kann bis zum Jahr 2020
fortgeführt werden. Das gaben Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und
die Wissenschaftssenatorin des Landes
Bremen, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, am
06.11.2015 in Berlin bekannt.
Das Verbundprojekt Netzwerk „Quality Audit“ ist ein Zusammenschluss der
Technischen Universität Kaiserslautern,
der Leuphana Universität Lüneburg, der
Universität Potsdam und der Universität
des Saarlandes Saarbrücken. Die vier Universitäten unterstützen sich wechselseitig
bei der Weiterentwicklung ihrer Qualitätsmanagementsysteme für Lehre und Studium. Dazu hat das Netzwerk verschiedene
Verfahren des kollegialen Austausches
entwickelt. Die Verfahren wurden im Projektverlauf in Zusammenarbeit mit der
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald,
der Universität Kassel und der Universität
Osnabrück erprobt. Der Austausch zwischen den Hochschulen ermöglicht die
peer-gestützte externe Qualitätsentwicklung im Bereich von Lehre und Studium
und stärkt die Fähigkeit der Universitäten,
sich eigeninitiativ auf neue Aufgaben und
Herausforderungen einzustellen. Für die
zweite Förderperiode bis 2020 plant das
Netzwerk, weitere Universitäten in den
Austausch einzubeziehen. Das Projekt
wird mit rund einer Million Euro gefördert.
„Die Weiterförderung ist ein großer Erfolg,
der insbesondere im Kontext der Systemakkreditierung der TU Kaiserslautern von
hoher Bedeutung ist“, betont Vizepräsident Norbert Wehn. „Im Rahmen des Verbundprojekts Netzwerk „Quality Audit“ ist
es uns möglich, gemeinsam mit anderen
system-akkreditierten Universitäten an
den besonderen Herausforderungen der
Autonomie und Selbstverantwortung für
die Qualität in Studium und Lehre zu arbeiten und eine stetige und professionelle
Weiterentwicklung unseren Qualitätsma-
nagementsystems zu gewährleisten“.
Für den „Qualitätspakt Lehre“ stellt die
Bundesregierung für den Zeitraum von
2011 bis 2020 rund zwei Milliarden Euro
zur Verfügung. Das Programm unterstützt
bundesweit Hochschulen, die Betreuung
der Studierenden und die Lehrqualität zu
verbessern sowie die Erfolge der Studienreform zu sichern. Die Förderung war zunächst bis 2016 gewährt worden. Für eine
Weiterförderung nach der ersten Förderrunde mussten sich alle geförderten Projekte einer Zwischenbegutachtung durch
ein Gremium von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Hochschulmanagement und Vertretern aus Studierendenschaft, Bund und Ländern stellen. Wie
die Vorsitzende des Gremiums, Prof. Dr.
Karin Donhauser, mitteilte, ist das Netzwerk „Quality Audit“ positiv bewertet worden.
Dr. Nadine Bondorf
Leiterin Referat Qualität
in Studium und Lehre
TU K aisersl autern
systemakkreditiert
Akkreditierungssiegel für Qualitätsmanagementsystem
in Studium und Lehre
zu akkreditieren. Für die TU Kaiserslautern bedeutet die Systemakkreditierung
allerdings weit mehr als das. Sie steht für
die Etablierung eines umfassenden QuaHarmut Bernd überreicht die Urkunde an TU-Prälitätsmanagementsystems, das zentrale
sident Helmut J. Schmidt, daneben Vizepräsident
Norbert Wehn und Nadine Bondorf (v.l.n.r.). Foto: und dezentrale ebenso wie evaluationsThomas Koziel.
und monitoringorientierte Instrumente
Die TU Kaiserslautern hat im September der Qualitätssicherung und -entwicklung
2015 das Verfahren der Systemakkredi- verbindet.
tierung erfolgreich beendet und als fünfte
Technische Universität in Deutschland das Das Verfahren der Systemakkreditierung
offizielle Siegel des Akkreditierungsrates basiert auf dem Kriterienkatalog des Akerhalten. Diese Auszeichnung des inter- kreditierungsrates und orientiert sich an
nen Qualitätsmanagementsystems in Stu- den European Standards and Guidelines
dium und Lehre verdeutlich nicht nur, dass for Quality Assurance in Higher Education
die entsprechenden Strukturen und Pro- (ESG) und den Vorgaben der Kultusminizesse als geeignet für die Sicherstellung sterkonferenz. Im Rahmen des Verfahrens
einer hohen Qualität angesehen werden, begutachtet eine fünfköpfige externe Gutsondern ermöglicht es der TU auch, künf- achtergruppe die für Lehre und Studium
tig ihre Studiengänge eigenverantwortlich zentralen Prozesse und Strukturen.
18
uni spectrum
„Ich gratuliere der TU Kaiserslautern zu
diesem Erfolg, der einmal mehr zeigt, wie
engagiert die rheinland-pfälzischen Hochschulen die Qualitätssicherung in Studium
und Lehre voranbringen“, unterstreicht
Wissenschaftsministerin Vera Reiß.
„Dieser Erfolg zeigt uns, dass die intensive
Arbeit, unter der Federführung unseres
Referats Qualität in Studium und Lehre,
Früchte trägt und dass wir mit unseren Bestrebungen, die Qualität unseres Studienangebots nachhaltig sicherzustellen, auf
einem sehr guten Weg sind“, so Präsident
Prof. Dr. Helmut J. Schmidt.
Am 9. Dezember 2015 fand in der Rotunde ein Festakt anlässlich des erfolgreichen
Abschlusses des Verfahrens der Systemakkreditierung sowie der Verleihung des
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Distinguished Teaching Awards (siehe S. Vizepräsident Wehn betonte in seinem
anschließenden Vortrag, dass die System20) statt.
akkreditierung zur Stärkung der AutonoTU-Präsident Schmidt erläuterte in seiner mie der TU Kaiserslautern beiträgt: „Wir
Begrüßungsrede, dass die Weichen für die sind 2013 mit dem Bewusstsein in die
Systemakkreditierung durch den 2015 Systemakkreditierung gestartet, dass
verstorbenen ehemaligen Vizepräsidenten unser Qualitätsmanagementsystem die
Prof. Dr.-Ing. Lothar Litz gestellt wurden, Qualität unserer Studiengänge kontinuan den er in seiner Rede erinnerte. “Er hat ierlich sicherstellen muss. Unser Ziel war
das zarte Pflänzchen Bedeutung der Lehre es, die damit verbundene Autonomie auch
gepflanzt, das mittlerweile zu einer statt- dazu zu nutzen, uns auf Fragen der stralichen Pflanze herangewachsen ist“, lobte tegischen Hochschulentwicklung zu fokusSchmidt zugleich das Engagement seines sieren. Damit übernehmen wir ein hohes
Nachfolgers, Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Maß an Selbstverantwortung, für die wir
Norbert Wehn, der zusammen mit der Lei- selbstverständlich einstehen“.
terin des Referats Qualität in Studium und
Lehre, Dr. Nadine Bondorf, federführend Der Dekan des Fachbereichs Physik, Prof.
das Verfahren der Systemakkreditierung Dr. Volker Schünemann, gab im Anschluss
zum erfolgreichen Abschluss gebracht hat. einen kurzen Einblick in die internen Akkreditierungsverfahren zweier Physik-StuIm Anschluss überbrachte Hartmut diengänge und lobte insbesondere die
Bernd vom Ministerium für Bildung, Wis- sehr gute Betreuung durch das Referat
senschaft, Weiterbildung und Kultur die Qualität in Studium und Lehre und die
Glückwünsche von Ministerin Vera Reiß enge Zusammenarbeit und fachbereichsund überreichte stellvertretend die Urkun- interne Abstimmung mit Professorinnen
und Professoren, Mitarbeiterinnen und
de der Systemakkreditierung.
Mitarbeitern sowie Studierenden.
Prof. Dr. Ralf Korn, Mitglied des Akkreditierungsausschusses der TU Kaiserslautern,
betonte schließlich die Bedeutung der
Systemakkreditierung für die Universität.
Er verwies aber auch auf die notwendige
Selbstverantwortung der Fachbereiche für
die Qualität der Studiengänge. Er sprach
von einer künftigen Erleichterung der
Akkreditierungsprozesse für die Fachbereiche und dass sich die umfangreichen
Arbeiten zur eigenverantwortlichen Prüfung von Studiengängen letztendlich gelohnt haben.
Nach der Verleihung des Distinguished Teaching Awards 2015 an Prof. Dr. Sascha
Henninger, apl. Prof. Dr. Gabriele Hornung
und Dr. Christoph Thyssen für ihr herausragendes Engagement in der Lehramtsausbildung ließen die über 70 Anwesenden
den Festakt kulinarisch ausklingen.
Dr. Nadine Bondorf, Katrin Müller
TU zieht mit „Embedded Systems“
internationale Elite an
Als eine von zwei deutschen Universitäten hat sich die TU Kaiserslautern in 2015 die Koordination
eines Erasmus Mundus Masterstudiengangs gesichert.
Mobilität und Internationalität werden in
Kaiserslautern groß geschrieben. Deswegen freut man sich hier umso mehr,
dass es in diesem Jahr erneut gelungen
ist, den hohen Ansprüchen der EU bei
der Auswahl der passenden Programme,
sowohl für Lehre und Forschung, und der
aufwändigen Begutachtung gerecht geworden zu sein. Die Auswahlkriterien der
EU-Generaldirektion für Bildung und Kultur sind streng, nur knapp 20 Prozent der
eingereichten Projekte können mit einer
Förderung rechnen. Das Ergebnis ist ein
vielversprechendes hochwertiges Projekt,
welches die globale Präsenz der teilnehmenden Hochschulen sichert und als Magnet für exzellente Studierende aus aller
Welt gilt. Sowohl bei der Antragstellung als
auch später bei Fragen zum Projektmanagement ist der Deutsche Akademische
Auslandsdienst (DAAD) nationaler Kontaktpunkt für das Programm Gemeinsame
Erasmus-Mundus-Masterabschlüsse.
„Wir freuen uns, wenn deutsche Universitäten sich bei der Vergabe der Projekte
durchsetzen können. Das zeigt uns, dass
sie qualitativ im internationalen Wettbewerb mithalten können. Ich würde mir allerdings noch mehr Koordinationsstellen in
Deutschland wünschen, um die Sichtbarkeit der deutschen Hochschulen weltweit
zu erhöhen“, so Yvonne Schnocks, die
beim DAAD unter anderem das Erasmus
Mundus Programm betreut.
Für die TU Kaiserslautern ist dies bereits
das zweite Mal, dass sie sich mit dem
Konzept in Kooperation mit den Partneruniversitäten durchsetzen konnte. In der
ersten Runde erhielt man rund vier Mio.
Euro Förderung, in der zweiten Runde werden nun knapp 2,6 Mio. Euro ausgeschüttet, die in erster Linie für die Stipendien
der Studierenden eingesetzt werden, die
1.000 Euro Förderung im Monat erhalten.
Die TU Kaiserslautern kooperiert bei ihrem
Masterprogramm mit den Technischen
Universitäten in Trondheim, Norwegen und
Southampton, England. Bei der Bewerbung zum Programm müssen die Studierenden zwei von drei Universitäten vorab
auswählen. Von mehreren hundert Bewerbern schaffen es dann schließlich rund 30
Studierende pro Jahr ins Programm. Davon entscheidet sich knapp die Hälfte für
einen Aufenthalt in Kaiserslautern.
Thematisch steht im Mittelpunkt des „European Master Embedded Computing
Systems EMECS“ die Ingenieursausbildung für eingebettete Systeme. Dies sind
die Rechnersysteme, die man in verschiedenen Anwendungen, vom Motormanagement eines Automobils bis hin zu neuen
19
titelthema ...
forschung...
magazin...
stadt und land...
lehre und studium...
industriellen Fertigungstechniken, findet.
Im Masterprogramm geht es um die Architektur solcher eingebetteten Rechnersysteme und um ihre Implementierung als
System-on-Chip, bestehend aus Hardware
und Software. Die Studierenden werden
hier auf ein vielfältiges Tätigkeitsfeld vorbereitet, mit Ausprägungen in der Energie-, Telekom-, Automobil- oder Industrie
4.0-Branche.
„Wir sind sehr zufrieden mit den Studierenden und ihren Ergebnissen. Bisher
haben rund 100 Studierende unser Master-Programm durchlaufen, mit großem
Erfolg. Auch das Feedback zu den Studienbedingungen und der Lebensqualität in
Kaiserslautern war stets durchweg positiv.
Darüber freuen wir uns ganz besonders,
denn die Studierenden, die aus aller Welt
zu uns kommen, haben besonders hohe
Erwartungen an ein Erasmus Mundus
Programm“, so Wolfgang Kunz, Professor
und Programmkoordinator im Fachbereich
Elektro- und Informationstechnik der TU
Kaiserslautern. „Die Reputation des Programms strahlt auch auf unsere anderen
Masterprogramme ab. Im Schnitt kommt
hier mehr als die Hälfte unserer Studieren- Über Gemeinsame
den aus dem Ausland.“
Erasmus-Mundus-Masterabschlüsse:
Das Programm Gemeinsame ErasDie Besonderheit des Programms liegt mus-Mundus-Masterabschlüsse
wurde
in der verpflichtenden Mobilität für die von der EU mit dem Ziel ins Leben geruStudierenden. Sie müssen im Rahmen fen, die Qualität und Internationalisierung
des Masters an mindestens zwei europä- der Europäischen Hochschuleinrichtungen
ischen Standorten studieren und lernen so zu steigern, den Europäischen Hochschuldie kulturelle Vielfalt Europas, aber auch raum als Exzellenzzentrum für das Lernen
unterschiedliche Forschungsumgebungen weltweit zu fördern sowie die Kompetenzen
und Ausprägungen von Industriekooperati- und Qualifikationen der Absolventen von
onen kennen. Ergänzt durch das fundierte Masterstudiengängen zu verbessern.
Fachwissen an beiden Standorten sichern Das Programm bietet exzellenten Stusich die Absolventen so einen breiten Er- dierenden aus aller Welt eine attraktive
fahrungsschatz.
Alternative zu den oft teuren Hochschulangeboten in den USA. Die Bekanntheit
Wer hier abschließt, hat sehr gute Chan- ist deshalb sehr groß, auch wenn bisher
cen auf dem Arbeitsmarkt, denn aktuelle nur Nicht-Europäer vollständig gefördert
Trends wie Digitalisierung, Autonomes wurden. Europäer erhielten bisher ledigFahren und Smart Factory schließen lich ein halbes Stipendium. Ab diesem
hier nahtlos an. Die deutsche Industrie- Jahr werden bei der Förderung der Stipenlandschaft hat in diesen Bereichen eine diaten keine Unterschiede mehr gemacht,
langjährige Tradition, der Schwerpunkt in was die Attraktivität des Programms weiter
Deutschland wird auf die Gesamtsysteme steigern wird.
gelegt, die Komponenten dazu kommen
nicht selten aus anderen Ländern.
Weitere Informationen zum Studiengang unter:
www.emecs.eu
Distinguished Teaching Award 2015
nierung ist das Votum der Studierendenschaft, die zwingend beizufügen ist.
2015 wurde der Distinguished Teaching
Award an drei Lehrende vergeben, die sich
in besonderer Weise für innovative Lehre
in der Lehramtsausbildung verdient machen.
Der Distinguished Teaching Award wurde
Die Preisträger des „Distinguished Teaching Award“:
Sascha Henninger, Christoph Thyssen und Gabriele Hornung
mit Vizepräsident Norbert Wehn (v.l.n.r.). Foto: Thomas Koziel.
2015 in der aktuellen Form nach 2014
zum zweiten Mal vergeben. Mit diesem
Award würdigt die TU Kaiserslautern das
Engagement und die Leistungen von Lehrpersonen, die sich in besonderer Weise in
den Bereichen Lehre, Prüfung, Beratung
und/oder Betreuung von Studierenden
verdient machen. Hierzu kann jeder Fachbereich und jede wissenschaftliche Einheit im Rahmen der Ausschreibung eine
Person aus den eigenen Reihen für die
Auszeichnung mit dem Award nominieren.
Von besonderer Bedeutung bei der Nomi20
uni spectrum
Befinden sich zwar unter den über 10.000
Präsenzstudierenden nur rund acht Prozent Lehramtsstudierende, so darf diese
zahlenmäßige Verteilung nicht darüber
hinweg täuschen, welche Bedeutung
diese Studierenden für die Universität
haben. Diese Lehramtsanwärterinnen
und Lehramtsanwärter sind von immenser Bedeutung als Multiplikatoren für die
Gewinnung des Nachwuchses und bilden
eine unmittelbare Brücke in die Schulen.
Zugleich klagen sie häufig im Vergleich zu
den Studierenden der Fachdisziplinen nur
nebenher zu laufen. Umso wichtiger ist
es jene Lehrende zu würdigen, die sich in
besonderer Weise für diese Studierenden
einsetzen und von diesen auch entsprechend herausgehoben werden.
Insbesondere die Studierenden der Fächer
Biologie, Chemie und Geographie haben
eindrucksvoll das Engagement und die
Bedeutung und Besonderheiten der Lehrkonzepte der drei Preisträgerinnen und
Preisträger dargelegt.
Mit dem Distinguished Teaching Award
2015 wurden Dr. Christoph Thyssen (Biologie), apl. Prof. Dr. Gabriele Hornung
(Chemie) und Prof. Dr. Sascha Henninger
(Geographie, Raum- und Umweltplanung)
ausgezeichnet. „Die Nominierungen haben verdeutlicht, dass alle drei Lehrende
sich in herausragender Art und Weise für
die Lehre und ihre Studierenden engagieren. Es war schlicht nicht möglich, eine
Entscheidung für nur eine Person zu treffen. Deshalb prämieren wir dieses Mal drei
Lehrende gleichzeitig – sie alle haben es
verdient“, betont Vizepräsident Wehn. Neben einer Urkunde erhalten die Prämierten
ein Preisgeld in Höhe von 10.000,- Euro.
Prof. Dr. Norbert Wehn
Dr. Nadine Bondorf
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
PR ANZEIGE:
B u s i n ess + I n n o vat i o n C e n t e r K a i se r s l au t e r n G mb H
1/2016
Wert volle und kreative
Hilfe für innovative Gründer
Das Business + Innovation Center (bic) in
Kaiserslautern hilft zukünftigen Unternehmern mit ihrer Geschäftsidee erfolgreich zu gründen. Mit dem Wettbewerb
„1,2,3,GO“, einem überregionalen Businessplan-Parcours mit anschließendem
Businessplan-Wettbewerb, bietet es als
Ansprechpartner in der Region ein weiteres Instrument, insbesondere den Businessplan als zentralwichtiges Element
einer Gründung zu perfektionieren. Im
besten Fall wird dieser dann von einer Jury
prämiert. Überregionale Presse und ein
Unternehmensvideo winken neben einem
Preisgeld. Zudem steht allen Teilnehmern
ein großes überregionales Netzwerk von
Businesstrainern zur Verfügung, deren
Coaching für am Wettbewerb teilnehmende Gründer kostenfrei ist.
1,2,3,Go wird durch das Wirtschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz gefördert und bietet viele kostenfreie überregionale und regionale Workshops, Seminare
und Vorträge an, wie zum Beispiel den Businessplan-Booster, Speed-Coaching oder
am 15. April den Business-Model-Canvas
-Methodik-Workshop im bic.
Mit einem guten Geschäftskonzept in
die Unternehmenswelt zu starten, ist der
Wunsch eines jeden Existenzgründers. Allerdings reicht die gute Produktidee oder
das tolle Serviceangebot heute nicht mehr
aus, um erfolgreich zu sein. Denn was tun,
wenn sich nach der Gründungs- und Aufbauphase keine Käufer finden oder die
Kunden die Idee erst gar nicht verstehen?
Das Problem findet sich häufig in einem
falschen Geschäftsmodell. Ein gutes Geschäftsmodell stellt die logische Beziehung zwischen Unternehmen, Geschäftsidee und Kunde her und sichert so die
Profitabilität. In dem Workshop „Mit Geschäftsmodellinnovation zum Erfolg – die
Business Model Canvas (BMC) Methode“
im bic Kaiserslautern erlernen die Teilnehmer die Anwendung dieser Methode zur
Entwicklung des eigenen Geschäftsmodells.
Dabei wird erläutert, wie neue Geschäftsmodelle eine Branche verändern können
und wie das eigene Geschäftsmodell zukunftsfähig wird. Zudem werden verschie-
dene Geschäftsmodellmuster als Quelle
der Inspiration für das eigene innovative
Geschäftsmodell vorgestellt. Zwischen
den Seminarblöcken wird das Erlernte sofort praktisch angewendet. Der BMC lebt
von der Kommunikation und Teamarbeit.
Daher werden in Gruppen verschiedene
Geschäftsmodelle mit dem BMC anhand
von Fallstudien erstellt und diskutiert.
Teilnehmer können gerne auch die eigene
Geschäftsidee mitbringen – Kreativität ist
angesagt.
Wer eine innovative Geschäftsidee hat,
kann sich im bic, dem regionalen Ansprechpartner für die Westpfalz, melden
und in den Sprechzeiten Montag bis Donnerstag von jeweils 12.30 bis 14.00 Uhr
unter vorheriger Anmeldung (0631 68039
115 oder [email protected]) 20 bis 30
Minuten von Maria Beck kostenfrei beraten lassen. Das bic bietet Existenzgründern
neben der kostenfreien Beratung zudem
kostengünstige Existenzgründerseminare.
Weitere Informationen unter:
www.bic-kl.de
Kostenfreie Hilfe für innovative Gründer!
Business +
Innovation
Center
Kaiserslautern GmbH
Trippstadter Straße 110
67663 Kaiserslautern
Telefon 0631 - 680 39 -0
Fax 0631 - 680 39 -120
[email protected]
www.bic-kl.de
MINISTERIUM FÜR
WIRTSCHAFT, KLIMASCHUTZ,
ENERGIE UND
LANDESPLANUNG
1,2,3,GO-Workshop „Mit Geschäftsmodellinnovation
zum Erfolg – die Business Model Canvas Methode“
Fr 15.04.2016, 13:00–20:00 Uhr
Kostenfreie Sprechzeiten für Gründungsinteressierte:
Mo bis Do 12:30–14:00 Uhr
Gefördert durch:
Europäische Union
Europäischer Fond für
Regionale Entwicklung
21
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
ICAME 2015:
Konferenz in Hamburg
Gruppenfoto der Arbeitsgruppe von
Prof. Schünemann beim Empfang im Rathaus
Vom 13. bis 18. September 2015 fand in
Hamburg die „International Conference on
the Applications of the Mössbauer Effect”
(ICAME 2015) statt. Die Konferenz wird
seit fast 50 Jahren zweijährlich an weltweit
wechselnden Orten ausgerichtet und zieht
dabei regelmäßig 200 bis 300 Teilnehmer
aus mehr als 40 Ländern an. Die Tagung
widmet sich den wissenschaftlichen Anwendungen des Mössbauereffekts, der
heutzutage ein unverzichtbares Werkzeug
sowohl der Grundlagenforschung als auch
der modernen Materialforschung ist.
Mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 41 Nationen wurde Hamburg für eine Woche zum weltweiten
Mittelpunkt dieser einzigartigen Messmethode. Die Arbeitsgruppe von Professor
Volker Schünemann, der als Koorganisator
fungierte, aus dem Fachbereich Physik der
TU Kaiserslautern unterstützte diese Konferenz nicht nur in personeller Hinsicht bei
der Organisation, sondern auch wissenschaftlich mit insgesamt acht Posterpräsentationen. Weitere Unterstützung aus
22
Kaiserslautern erfolgte durch den interdis- Mit seiner Hilfe lässt sich z. B. eine hochempfindliche „Radarfalle“ bauen, mit der
ziplinären Transregio-SFB TRR88/3MET.
man die Geschwindigkeit der Bewegung
Wie funktionieren Proteine? Auf welche von Atomen in Materie messen kann. Oder
Weise stellten unsere Vorfahren ihre Werk- man kann damit ein Mikroskop realisieren,
zeuge her? Gab es Wasser auf dem Mars? das atomar scharfe Blicke auf die magneRostet das Autoblech unter dem Lack? tische Struktur von neuen magnetischen
Diese Fragen sind nur einige Beispiele für Speichermaterialien für die nächste Genedie vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ration von Festplatten erlaubt.
eines physikalischen Effekts, der im Jahr
1958 von Rudolf Mössbauer entdeckt Dieses Potenzial wurde auch von dem
wurde und wofür dieser nur drei Jahre spä- Hamburger Professor Erich Gerdau erter den Nobelpreis für Physik erhielt. Der kannt, der 1985 erstmalig den MössbauEffekt ermöglichte eine extreme Steige- er-Effekt im Synchrotronlicht bei DESY
rung der Präzision, mit der die Absorption beobachtet und damit ein neues Forvon Röntgenstrahlung gemessen werden schungsgebiet mit ganz neuen Anwenkonnte. Eine solche hohe Genauigkeit und dungsmöglichkeiten eröffnet hat. Seit
Empfindlichkeit der Messung physika- diesen ersten Experimenten in Hamburg
lischer Größen war zuvor völlig undenkbar. hat das Gebiet der Synchrotron-MössbauPlötzlich war es z. B. möglich, das schein- er-Spektroskopie dann schnell weltweite
bare Gewicht von Lichtteilchen zu mes- Verbreitung gefunden und bringt heute
sen – den Photonen, die eigentlich gar immer noch brillante Erkenntnisse in alkeine Masse haben. So gelang es auch, len Disziplinen der Naturwissenschaften
Einsteins berühmte Vorhersage zu bestä- hervor. Insbesondere mit den bei PETRA III
tigen, dass Licht an Gewicht verliert oder bei DESY und am künftigen Europäischen
gewinnt, wenn es im Schwerefeld der Erde XFEL zur Verfügung stehenden hochbrillanten Röntgenstrahlen wird es möglich
aufsteigt bzw. fällt.
sein, Licht auf viele noch ungeklärte FraNeben solchen fundamentalen Experi- gen in der Grundlagenforschung und den
menten ermöglicht der Mössbauer Effekt angewandten Wissenschaften zu werfen
auch einzigartige Einblicke in die innere oder auch ganz neue Entdeckungen zu
Struktur und Dynamik von Festkörpern. machen.
Prof. Dr. Volker Schünemann
Fachbereich Physik
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
ISGS ruf t eigene Internetseite rund um
das Thema Flüchtlinge an der TU ins Leben
Im Internetauftritt der ISGS (www.uni-kl.
de/international) findet sich von nun an
auch eine eigene Kategorie zum Thema
Flüchtlinge wieder.
Diese setzt sich angesichts der auch im
Hochschulkontext anhaltenden Flüchtlingsdebatte zum Ziel, transparent und
möglichst umfassend, aber dennoch kurz
und bündig über alle an der TU stattfindenden Aktionen zum Thema Flüchtlinge
zu informieren.
Die Abteilung Internationale Angelegenheiten: ISGS, die an der TU als universitätsweite Koordinationsstelle im Bereich
Internationales agiert, bedient mit der neu
ins Leben gerufenen Flüchtlinge-Website
gleichzeitig mehrere Interessengruppen:
einerseits die an einem Studium an der TU
Kaiserslautern interessierten Flüchtlinge,
andererseits auch alle mit dem Thema befassten Einheiten und Hochschulgruppen
der TU und darüber hinaus.
Die in Kaiserslautern mit einem Studienwunsch ankommenden Flüchtlinge informiert die ISGS auf der neu geschaffenen
Website nicht nur über Studienmöglichkeiten und Studienvoraussetzungen, sondern vermittelt auch wichtige Kontakte
und Ansprechpartner für verschiedenste
Fragen und Themenfelder rund um das
Studium an der TU.
In der Rubrik „News“ finden sich ferner
„aktuelle Ankündigungen“ über kommende, an der TU und in der Stadt stattfindende Aktionen zum Thema Flüchtlinge.
Eine Unterrubrik „Vergangene Aktionen“
dokumentiert die bereits in der Vergangenheit von und an der TU initiierten Events
rund um das Themenfeld Flüchtlinge.
Um das auf der neuen Website bestehende Informationsangebot über kommende
Aktionen und Events möglichst umfassend auf dem neuesten Stand zu halten,
freut sich die ISGS über Inputs von allen
mit dem Thema befassten Einheiten und
Fachbereichen der TU Kaiserslautern (Meldungen über stattfindende Events senden
Sie bitte an die ISGS, Kim Yvonne Köhler:
koehler[at]isgs.uni-kl.de).
Weitere Infos über mögliche gemeinsame universitätsweite Aktionen zum Thema Flüchtlinge können bei der ISGS als TU-Koordinationsstelle bzw.
bei Dr.-Ing. Parya Memar (memar[at]isgs.uni-kl.
de) eingeholt werden.
Den Link zur neuen Flüchtlinge-Seite im Internetauftritt der ISGS finden Sie hier: www.uni-kl.de/
international/fluechtlinge/ .
ISGS
Pierangelo Calchera, Tel.: 0631 36258 11, [email protected]
Julia Roth, Tel.: 0631 36258 17, [email protected]
Anerkannter
Integrationskursträger
23
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Fünf Jahre offene Hochschule in Rheinl and -Pfalz:
Ein lebhaf ter Rück- und Ausblick
in besonderer Atmosphäre
„Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschule“ steht für einen Bund-Länder-Wettbewerb, im Rahmen dessen Zugänge zur
Hochschule für neue Zielgruppen verbessert werden sollen. Die TU Kaiserslautern und die Hochschule Kaiserslautern
ist als Projektverbund mit zwei Vorhaben
nunmehr seit fünf Jahren an der Umsetzung dieser bildungspolitischen Forderung
beteiligt. Dahinter verbirgt sich der strategische Gedanke, die Durchlässigkeit
zwischen beruflicher und akademischer
Bildung zu verbessern und die Profilbildung
der Hochschulen im Bereich des lebenslangen Lernens durch den Aufbau neuer
berufsbegleitender Studienangebote zu
unterstützen. An der TU Kaiserslautern
hat es sich das Projekt EB (Bildung als
Exponent individueller und regionaler Entwicklung) unter Leitung von Juniorprof. Dr.
Matthias Rohs zur Aufgabe gemacht, dabei insbesondere die regionalen Bedarfe
in der Westpfalz in den Blick zu nehmen.
Vor diesem Hintergrund spielt der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftebedarf in der Region Westpfalz eine entscheidende Rolle.
Daher bot die zweite Demografie-Woche
Rheinland-Pfalz einen willkommen Anlass
für die Veranstaltung mit dem Titel „5 Jahre Offene Hochschule in Rheinland-Pfalz“,
die am 2.11.2015 im Union Studio für
Filmkunst in Kaiserslautern stattfand. Diskutiert wurde mit Expertinnen und Experten aus Bildung und Wirtschaft darüber, in
welchen Bereichen der Fachkräftebedarf
tatsächlich zu spüren sein wird. Daran
schloss sich die Frage an, was und wie ein
Format gestaltete Angebotsformen notwendig seien. Damit könne eine bessere
Verzahnung von beruflicher Tätigkeit und
Weiterbildung erzielt werden. Ferner läge
es – so Krämer – vor allem bei der akademischen Weiterbildung, kompetenzorienzeitgemäßes, durchlässiges und zukunfts- tierte Lernarrangements zu entwickeln, die
weisendes Aus- und Weiterbildungssystem den Erwerb interdisziplinärer beruflicher
dazu beitragen könnte, diesen zu decken. Handlungskompetenzen förderten.
Die Rolle der Kaiserslauterer Hochschulen als elementarer Teil der regionalen Zusammenfassend verwies Prof. Dr. KonBildungslandschaft sollte dabei im Fokus rad Wolf (Präsident der Hochschule Kaistehen.
serslautern) darauf, dass sich die aktuellen Verbundprojekte der Hochschule
Neben einem differenzierten Blick auf den und der TU Kaiserslautern (EB und Offene
demografischen Wandel in der Westpfalz Kompetenzregion Westpfalz) genau diesen
stand die Bedeutung der beruflichen Wei- Herausforderungen stellten. Im Zentrum
terbildung im Vordergrund der Diskussion. der beiden Projekte steht die Entwicklung
In dem Zusammenhang wurde die Wich- berufsbegleitender,
wissenschaftlicher
tigkeit des lebenslangen Lernens hervor- Weiterbildungsangebote. Dahinter vergehoben. Abgesehen von den rechtlichen birgt sich die strategische Vision, beide
und ökonomischen Rahmenbedingungen, Einrichtungen für neue Studierendengrupdie sich dafür ändern müssten, wurde von pen zu öffnen und damit die bestehenMichael Detjen (DGB Regionsgeschäfts- den gesetzlichen Rahmenbedingungen
führer Westpfalz) darauf hingewiesen, zur Durchlässigkeit des Bildungssystems
dass insbesondere für die kleinen und noch intensiver als bisher zu nutzen. Dazu
mittleren Unternehmen der Region neue werden flexible Studienwege und -formen
Formen der Weiterbildung erarbeitet wer- notwendig sein, die es jedem Einzelnen
den müssten. Nur über flexible und indi- erlauben, je nach eigenem Interesse und
viduelle Lernformate könne die Weiterbil- eigenen Möglichkeiten passende Bildungsdungsaktivität von Mitarbeiterinnen und angebote in Anspruch zu nehmen.
Mitarbeiter gesteigert werden. Hier sind
sowohl die Hochschulen und Universitäten Im Anschluss an die lebhafte Diskussion
als auch andere Weiterbildungsanbieter waren alle Gäste und Diskussionsteilnehaufgefordert, passgenaue und bedarfsge- mer dazu eingeladen, den vielgelobten Film
rechte Formate zu entwickeln. Innerhalb „Alphabet“ (www.alphabet-film.com) von
des Projektes EB werden deshalb aktuell Erwin Wagenhofer anzuschauen, der sich
die Möglichkeiten von aufeinander auf- kritisch mit dem aktuellen Bildungssysbauenden Zertifikatsangeboten ausge- tem auseinandersetzt. Die zentrale Botleuchtet. Diesbezüglich ergänzte Dr. Rein- schaft des Films: Die „Herausforderungen
hard Krämer (Berater für akademische unserer Zeit, die politische und wirtschaftBerufe der Agentur für Arbeit Kaiserslau- liche Unsicherheiten mit sich bringen,
tern/Pirmasens), dass in Zukunft u.a. stär- [können] nur durch die Fähigkeit zum
ker modularisierte, im Blended-Learning innovativen Denken gelöst werden“. Insofern wurden die zuvor diskutierten Aspekte
noch einmal pointiert aufgegriffen. Kurz
gesagt: Wir brauchen ein Bildungssystem,
dass die Lernenden nicht im herkömmlichen Sinne belehrt, sondern ihnen die
Möglichkeit eröffnet, sich entsprechend
ihrer eigenen Bedingungen auf Lernprozesse einzulassen.
Auf dem Podium diskutierten u.a. Elisabeth Jostmeier, Michael
Detjen, Ralf Hellrich, Prof. Konrad Wolf (v.l.n.r.)
Eva Riemer, Christian Vogel
Nähere Informationen: Juniorprof. Matthias Rohs ([email protected]) oder die Projekthomepage www.e-hoch-b.de
24
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
joachim Sauer an der tu
Herausragender Besuch am Fachbereich Chemie der TU Kaiserslautern: Am
17.11.2015 hielt Joachim Sauer, Professor für Theoretische Chemie an der Humboldt-Universität Berlin, einen Fachvortrag
vor rund 250 Zuhörern. Er war auf Einladung des physikalisch-theoretisch-chemischen Colloquiums und der Gesellschaft
Deutscher Chemiker (GDCh) gekommen,
das wöchentlich wissenschaftliche Vorträge ausrichtet.
„Struktur und Reaktivität von Metalloxidclustern als Modelle für feste Katalysatoren“ lautete das Thema des vielfach
ausgezeichneten Wissenschaftlers Sauer.
Der große Hörsaal in der Chemie war fast
voll besetzt, was wohl nicht ausschließlich
einem fachlichen Interesse geschuldet ist.
„Es sind heute ungefähr fünfmal mehr Zuhörer hier als sonst“, sagte Gereon Niedner-Schatteburg, Professor für Physikalische Chemie am Fachbereich, am Rande
der Veranstaltung. Seine persönliche Einladung war der Anlass von Sauers Besuch
an der TU.
durchsetzen. Aber auch diejenigen, die
Deutsch nicht als Muttersprache haben,
können sich nicht beschweren: Sauers
Vortragsstil ist einfach, klar und präzise,
auch humorvoll.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es wie
üblich Zeit für Diskussion und Fragen. Die
zahlreich erschienenen Professoren machen reichlich Gebrauch davon, so dass
Sauer schließlich anmerkt, es gebe Kolloquien, die sich zur Regel gemacht hätten,
erst Fragen von studentischer Seite zuzulassen bevor die Professoren drankämen.
Heiteres Raunen im Publikum – und schon
hebt ein Student die Hand.
Sauer ist aber nicht allein zum Vortrag gekommen. Schon ab seinem Eintreffen am
späten Vormittag sind Treffen mit den Professoren des Fachbereichs und Führungen
durch die Labore arrangiert worden, um
die aktuelle Forschung des Fachbereichs
Chemie zu präsentieren. Am Abend gibt
es, so wie mit jedem Gast üblich, die sogenannte Nachsitzung beim Essen im Restaurant, wo sich Fachliches mit lockerer
Nichts ist prätentiös an Sauers Auftreten. Unterhaltung mischt. An diesem Dienstag
Bei der Begrüßung durch die GDCh-Vor- geht es ins „21“ oben im Rathaus. Dort
sitzende Elke Richling ist es ihm lieber, hat Sauer auch Zeit für Fragen.
dass seine zahlreichen Auszeichnungen
und Karrierestufen nicht genannt werden. Schon vor zwölf Jahren sei er wie auch
„Das kann man alles im Internet nachle- heute zu einem Vortrag hier an der TU
sen“, zitiert Richling den Wissenschaftler. eingeladen gewesen, erzählt Sauer. Seine
Sauer selbst richtet zu Beginn seines Vor- Forschung beschäftige sich mit dem Funktrags die Frage an sein Publikum, ob er tionieren von Katalysatoren. „Eine Art von
lieber auf Deutsch oder auf Englisch vor- Katalysator hat jeder in seinem Auto, aber
tragen solle. Die Fraktion, die gern Sauers es gibt andere, die die chemische IndusBerliner Akzent hören will, kann sich dann trie benutzt, um viele nützliche Produkte
herzustellen“, erklärt der Wissenschaftler.
Wie kommt man dazu, theoretische Chemie zu studieren? „Wie so oft beginnt es
mit den Lehrern“, erinnert sich der Professor. Ab Klasse sieben hatte man Chemie
in der DDR. Da habe es einen Lehrer gegeben, der mit ihnen eine Arbeitsgemeinschaft am Nachmittag veranstaltet hatte.
„Als Schulkind ist man ja eigentlich nicht
ausgelastet. Man sucht unentwegt nach
Anregungen, und diese hat es getan“.
Es folgte eine Chemieolympiade im Synthesewerk Schwarzheide, unter anderem
mit einem Vortrag eines Chemikers über
das Fischer-Tropsch-Verfahren (zur Kohleverflüssigung). „Der war intellektuell ein
scharfer Typ, der einen Schüler beeindruckt hat. Und so wollte ich auch werden“, erinnert sich Sauer. Ebenfalls mit
einem Faible für Mathematik behaftet,
las er in der populären wissenschaftlichen
Zeitung Wissenschaft und Fortschritt einen Artikel über Quantenchemie, über die
Schrödinger-Gleichung. „Ich war fasziniert
von der Tatsache, dass diese sinnliche
Wahrnehmung, die ich an der Chemie
geschätzt habe, mathematisch zu fassen
war“. Über einen befreundeten Studenten
der Physik und Philosophie habe er die formale Logik kennengelernt. Dieser Freund
habe ihm die Empfehlung gegeben: „Die
Chemiker bei uns brauchen dringend Leute, die mehr können als den Dreisatz. Studier du mal Chemie“. Mathematik oder
Chemie – Sauer hatte den Eindruck, in
der Chemie könne er mehr erreichen. „Es
hat sich wunderbar gefügt – ich hab den
Traumberuf“, sagt Sauer mit einem strahlenden Gesicht.
Als Wissenschaftler ist Sauer gern unterwegs, ob in Leipzig oder USA. „Überall wo
ich eingeladen werde, fahre ich hin – wenn
es irgend geht“. Letztens habe er in Oxford einen Vortrag gehalten, wo er von der
German Society der Universität anlässlich
des 25. Jahrestages des Mauerfalls eingeladen worden war. Er habe über „Chemical
Research behind the wall and after its fall“
gesprochen. Das Lustige sei gewesen,
so Sauer, dass der Vortragsort das Christ
Church College gewesen sei, was als Drehort in den Harry Potter-Film gedient habe.
Sie hätten Dinner am High Table in der
Halle gehabt, die alle gekannt hätten bis
auf ihn, der die Harry Potter-Filme nicht
gesehen habe.
25
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Bleibt bei einem solch bewegten Leben
noch Zeit für Privates, eigene Interessen?
Sauer bejaht. Er sei Musikfreund. „Leider
habe ich meine Klavierstunden zu früh
abgebrochen als Kind“. Aber er höre viel
Musik, in Konzerten, in Opernhäusern,
im Auto und natürlich auch zuhause. Er
liebe die Vielfalt und den Reichtum der
klassischen Musik. Oper, besonders auch
die Musikdramen von Wagner, schätze er
sehr, aber bei weitem nicht ausschließlich.
Über den Besuch der Wagner-Festspiele in
Bayreuth sagt er: „Die Sitze sind hart, aber
die Akustik und der Saal sind toll. Wenn
das Licht ausgeht und die ersten Töne anklingen, dann vergisst man alles“.
verurteilt ist. Aber ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass das zu meiner Lebenszeit passieren wird. Und das ist das größte
Glück“. Doppeltes Glück sei es insofern
gewesen, als dass er mit 40 in einem Alter
gewesen sei, dass er all die Möglichkeiten,
die sich für einen Wissenschaftler daraus
ergaben, nutzen konnte. „Kollegen, die
deutlich älter waren, die das genauso
freudig begrüßt haben, für die war es eben
schwer“.
Mittlerweile hat der Wissenschaftler
schon seinen 65. Geburtstag hinter sich.
Gesetzlich sei er ja im Ruhestand, aber
durch den Exzellenzcluster habe er eine
dreijährige Verlängerung, sagt er. Und es
Auf die Frage, wie er die Wende 1989 gebe auch Pläne für danach. „Die Deuterlebt habe, erinnert sich Sauer: „Es war sche Forschungsgemeinschaft hat mir für
mir klar, dass das System zum Untergang fünf Jahre ein Koselleck-Projekt bewilligt.
Ich bin auch Herausgeber geworden beim
Journal of Catalysis, wo ich für die Theorie
zuständig bin“, freut sich Sauer. „Wir haben das Glück, dass wir den Beruf gefunden haben, der uns glücklich macht. Das
ist eben ein glücklicher Umstand.“
Beim Essen ist Sauer ein Genießer, aber
er verzichtet auch auf Einiges. „Es zielt alles darauf ab, dass ich jeden Abend ein
Schokoladeneis essen möchte. Und wenn
es das nicht gibt, dann ist Dame Blanche,
Vanilleeis mit Schokoladensoße, eine gute
Alternative. Aber das ist zweite Wahl“. An
diesem Abend hat Sauer richtig Glück. Es
gibt Schokoladeneis – mit Schokoladensoße.
Theda Schatteburg
Nachwuchsförderung
an der TU in 2015 – ein Rückblick
2015 war für den TU-Nachwuchsring und
damit für die fachübergreifende Nachwuchsförderung der TU Kaiserslautern
ein ereignisreiches Jahr: Nach der Gründung des Nachwuchsrings innerhalb des
Landesforschungszentrums (CM)² im Jahr
2008 unter dessen Sprecher Prof. Dr. Ralf
Korn (FB Mathematik) übernahm 2014
die Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz
die Finanzierung und die Geschäftsführung wurde mit Dr. Berenike Schröder
(Stabsstelle des Vizepräsidenten Prof.
Dr. Arnd Poetzsch-Heffter) erstmals besetzt. 23 Workshops für die fachliche und
überfachliche Professionalisierung junger Wissenschaftler/innen an der TU sind
26
uni spectrum
2015 – zum Teil in Kooperation mit dem
Fraunhofer Innovationszentrum Applied
System Modeling – veranstaltet worden. In
der Förderlinie „Mobilität“, die Konferenzreisen und Forschungsaufenthalte junger Wissenschaftler/innen bezuschusst,
wurden rund 55 Personen gefördert. Die
2014 sehr erfolgreiche Anförderung von
Drittmittelanträgen für Postdocs und Juniorprofessoren/innen („Einzelförderung/Forschungsförderung“) konnte als wichtigste
Förderlinie des TU-Nachwuchsrings letztes
Jahr mit zwölf bewilligten Anträgen erneut
durchgeführt werden.
Zum „Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses“ – der ersten übergreifenden
Großveranstaltung speziell für junge
Forscher/innen an der TU – hatte der
TU-Nachwuchsring Alexander Groth, prominenter Experte für Führungsthemen,
Gregor Staub, Gedächtnistrainer, und Dr.
Sybille Küster von der GRADE Graduiertenakademie Frankfurt am Main als Redner
auf den Campus geholt.
Die Website des Nachwuchsrings - https://
nachwuchsring.uni-kl.de – wurde zudem
grundlegend überarbeitet und im November 2015 relauncht.
Bereits sechs Fachbereiche bzw. koordinierte Programme an der TU Kaiserslautern sind 2015 offiziell in den TU-Nachwuchsring eingetreten. So durften wir im
Vorstand des TU-Nachwuchsrings weitere
neue Mitglieder begrüßen, die für ihre
Fachbereiche und Programme über Fördermaßnahmen mitentscheiden. Auch
im Geschäftsführenden Vorstand hat es
Veränderungen gegeben: Juniorprof. Dr.
Frank Balle, FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik, hat nach langjährigem
und außerordentlichem Engagement für
den TU-Nachwuchsring sein Amt als Sprecher des Vorstands zur Verfügung gestellt.
Für seine vielfältige Arbeit in der Nach-
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
wuchsförderung danken wir ihm herzlich und wünschen ihm für seine weitere
wissenschaftliche Laufbahn alles Gute!
Wir freuen uns nun über die einstimmige
Wahl des neuen Geschäftsführenden Vorstands und die gemeinsame Arbeit für den
Nachwuchs 2016: Der für den TU-Nach-
wuchsring bereits lange sehr engagierte
Dr. Christian De Schryver (FB EIT) wurde
zum Sprecher, Juniorprof. Dr. Mandy Rohs
und Andreas Schmitt (FB Sozialwissenschaften) wurden zu stellvertretenden
Sprechern gewählt.
Dr. Berenike Schröder
Bitte vormerken:
Das nächste große Event des TU-Nachwuchsrings/des InnoZentrums Applied
System Modeling für junge Wissenschaftler/innen ist das Young Researchers Symposium am 14./15. April
2016.
Workshop QCA – Neue Wege in der
Sozialwissenschaf t
Im Rahmen eines Methodenworkshops
wurden am 12. und 13. November 2015
Mitarbeiter aus den Fachbereichen Sozialwissenschaften und Raum- und Umweltplanung in eine innovative Methodik der
sozialwissenschaftlichen
Datenanalyse
eingeführt – die „Qualitative Comparative
Analysis“ oder kurz „QCA“. Studien mit der
Anwendung von QCA haben in den letzten
Jahren eine immer größer werdende Verbreitung in den verschiedenen Disziplinen
der Sozialwissenschaft gefunden. Die QCA
zeichnet sich dabei vor allen Dingen durch
ihre Position zwischen traditionellen –
entweder qualitativen oder quantitativen –
Ansätzen aus. Ihr Ursprung in der Mengenlehre erlaubt dagegen den systematischen
Vergleich einer mittleren Anzahl von Fällen
und die computergestützte Ableitung notwendiger und hinreichender Bedingungen
für das Zustandekommen eines sozialen
Phänomens. In ihr kommt so die vorsichtige qualitative Analyse weniger Fälle
genauso zum Tragen wie die strikt mathe- die Teilnehmer besonders spannend war.
matische Auswertung quantitativer Daten.
Ermöglicht wurde der Workshop durch
Durchgeführt wurde der Workshop von eine Kooperation zwischen dem TU-NachMarkus Siewert, M.A. (Goethe Universität wuchsring und Juniorprof. Dr. Georg WenFrankfurt am Main), der als Fachmann der zelburger (Politikwissenschaft / Politische
Methode in Deutschland gilt und sowohl Ökonomie) am Fachbereich Sozialwissenüber als auch mit QCA forscht. Er verstand schaften. Wie anregend die Methodenes, die Teilnehmer von ihren individuellen schulung auf die Teilnehmer gewirkt hat
methodischen Standpunkten abzuholen und welche Potentiale QCA für die soziund zunächst ein grundlegendes Verständ- alwissenschaftliche Forschung an der TU
nis für die im ersten Moment ungewöhn- bietet, lässt sich bereits am Fachbereich
liche mengentheoretische Logik der QCA erahnen. Erste QCAs wurden durchgeund ihr Vokabular zu schaffen. Schon bald führt, bestehende Datensätze auf andere
aber wurde es handfest und die Teilneh- Zusammenhänge überprüft und neue Former führten unter Anleitung und mit Hilfe schungsansätze entwickelt – ermöglicht
der „fsQCA“-Software eine eigene Analy- durch die Fortbildung in einem neuen und
se durch. Zum Ende des Workshops und spannenden methodischen Ansatz jenangesichts des geringen Alters der Me- seits der traditionellen Methoden empithode führte Markus Siewert anhand von rischer Sozialwissenschaft.
Beispielen aus der Literatur vor, welche
Standards in der Anwendung von QCA beHelge Staff
achtet werden sollten. Ein Thema, das für
Lebenswichtige Konserven
stehen leider nicht im Schrank ...
Einfach Leben retten! Ärmel hochkrempeln
Mo/Do/Fr: 7:15 - 13:30 Uhr
Di/Mi:
11:30 - 18:00 Uhr
Jeder 3. Samstag im Monat: 9:00 - 13:00 Uhr
Ab 18
Jahren
www.blutspendezentrale-saarpfalz.de
Infotelefon: 0631 203 1804
Blutspender erhalten eine Aufwandsentschädigung.
Haus 18 Westpfalz-Klinikum GmbH STANDORT I Kaiserslautern
27
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Science Alliance K aisersl autern
wurde Mitglied der G auSS-Allianz
senschaftlichen Erkenntnisgewinns. Seit
seiner Gründung vor 20 Jahren nutzen
die Abteilungen des Fraunhofer ITWM
die HPC-Systeme des Fraunhofer ITWM
für das komplette Spektrum industrieller
Simulationsanwendungen. So freut man
sich bei der Science Alliance Kaiserslautern über die neuen Möglichkeiten, die die
Die Gauß-Allianz hat die Science Alliance Aufnahme in die Gauß-Allianz den beteiliKaiserslautern e.V. als assoziiertes Mit- gten Institutionen bietet.
glied im November 2015 aufgenommen.
Damit können sich die Mitglieder des „Für uns als Science Alliance KaisersWissenschaftsstandorts
Kaiserslautern, lautern ist es eine große Ehre, von der
allen voran die TU Kaiserslautern und das Gauß-Allianz als assoziiertes Mitglied aufFraunhofer Institut ITWM, in der Schlüssel- genommen worden zu sein. Das zeigt uns,
technologie des Hochleistungsrechnens dass wir mit unseren Kompetenzen am
mit ihrer einmaligen Methodenkompetenz Standort Kaiserslautern in diesem Bereich
in den Techniken des High Performance auf einem exzellenten Stand sind. Als
Computing (HPC) auf nationaler und in- Wissenschafts- und Technologie-Netzwerk
ternationaler Ebene sichtbar positionieren. können wir in einem solchen Verbund unsere Stärken gezielt einbringen. Es macht
Mit dem Beitritt zur Gauß-Allianz profitie- mich sehr stolz, dass wir so zur Elite der
ren sie zusätzlich von der Vernetzung mit HPC-Institutionen aufschließen können“,
anderen führenden Hoch- und Höchst- erläutert Prof. Dr. Dieter Rombach, Vorleistungsrechenzentren in Deutschland. standsvorsitzender der Science Alliance
Zusammen mit der Science Alliance Kai- Kaiserslautern sowie Informatikprofessor
serslautern umfasst die Gauß-Allianz nun an der TU Kaiserslautern.
bundesweit 19 Mitglieder in 16 Bundesländern. Die Science Alliance Kaiserslau- Konkret werden das Regionale Hochschultern ist nunmehr neben der Johannes-Gu- rechenzentrum Kaiserslautern (RHRK) an
tenberg Universität Mainz die zweite der TU Kaiserslautern und das Fraunhofer
Einrichtung in Rheinland-Pfalz, die in die ITWM die Science Alliance Kaiserslautern
Gauß-Allianz aufgenommen wurde. Dies in der Gauß-Allianz wissenschaftlich verstärkt auch die Position des Bundeslandes treten. An beiden Einrichtungen befinden
sich die Großrechner und das methoim wissenschaftlichen Wettbewerb.
dische HPC-Know How, dass zur AufnahHigh Performance Computing (HPC) ge- me in die Gauß-Allianz geführt hat. Des
winnt bei den Mitgliedern der Science Weiteren hat sich die TU Kaiserslautern
Alliance Kaiserslautern zunehmend an mit der Einrichtung einer Professur für
Bedeutung. So nutzen beispielsweise Scientific Computing im letzten Jahr gealle drei Sonderforschungsbereiche der zielt in diesem Forschungsfeld verstärkt.
TU Kaiserslautern die ausgezeichnete
HPC-Infrastruktur und HPC-spezifische „Das Regionale Hochschulrechenzentrum
Beratung am Standort Kaiserslautern. Kaiserslautern wird künftig insbesondere
Scientific Computing ist heutzutage ne- zusammen mit der Arbeitsgruppe Scientiben den klassischen Säulen der Theorie fic Computing der TU Kaiserslautern seine
und des wissenschaftlichen Experimentes Kompetenz im automatischen Übergang
die dritte unverzichtbare Säule des wis- von hocheffizienter HPC-SimulationssoftKaiserslauterer Wissenschafts- und
Technologiestandort steigt mit der
Aufnahme in die Gauß-Allianz in die
Liga der weltweit sichtbaren Standorte
auf dem Gebiet der simulationsgetriebenen Wissenschaften und dem Hochleistungsrechnen auf.
28
uni spectrum
ware hin zu Entwurfs- und Optimierungssoftware in der Gauß-Allianz einbringen.
Zusammen mit den Arbeitsgruppen aus
den Bereichen Visualisierung und Computergraphik der TU Kaiserslautern und dem
Competence Center HPC des Fraunhofer
ITWM bilden wir u.a. ein Kompetenzcluster
im Bereich der HPC-spezifischen Visualisierung“, so Prof. Dr. Nicolas Gauger, Leiter des RHRK und Inhaber der Professur
für Scientific Computing.
Im Competence-Center für HPC des ITWM
werden HPC-Systeme auch für die Entwicklung innovativer HPC-Systemsoftware
eingesetzt.
„Das Competence-Center für HPC des
ITWM konnte bisher mit dem GPI Programmiermodell (GASPI Standard) und
dem BeeGFS Parallel File System auch
international anerkannte Beiträge zur
HPC-Systemsoftware leisten. Mit unserem
Ocean One System aus 1500 SoC basierten Nodes sind wir jetzt in der Lage, die
Softwareentwicklung für fehlertolerante,
skalierbare Anwendungen und Systemsoftware auf eine solide Grundlage zu stellen.
Neue Entwicklungen werden sich auf das
Big Data Umfeld konzentrieren (GPI-Space). In der engen Zusammenarbeit mit
dem RHRK sehen wir hohes Synergiepotential im Bereich der HPC-Forschung und
Anwendungsentwicklung sowie im gemeinsamen Betrieb von HPC-Systemen.
Als Mitglied der Gauß-Allianz wollen wir die
bisher bereits sehr gute Zusammenarbeit
auf deutscher und europäischer Ebene
ausbauen“, so Dr. Franz-Josef Pfreundt,
Leiter des CC-HPC am ITWM.
Die Gauß-Allianz verfolgt den Zweck, Wissenschaft und Forschung zu fördern. Zu
diesem Zweck unterstützt sie die wissenschaftliche Gemeinschaft in Deutschland
durch die Schaffung der Voraussetzungen
zur nachhaltigen und effizienten Nutzung
von Supercomputing-Ressourcen der
obersten Leistungsklassen, insbesondere
durch die Koordination und Bündelung
der einander ergänzenden Kompetenzen
und diversifizierten Rechnerarchitekturen
sowie der zugehörigen Zugangsstruktur.
Sie fördert das Wissenschaftsthema „High
Performance Computing“ als eigenstän-
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
dige strategische Forschungsaktivität und
sorgt für eine verbesserte internationale
Sichtbarkeit der deutschen Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet.
Über die Science Alliance
Kaiserslautern:
Die Science Alliance Kaiserslautern e.V. ist
ein Zusammenschluss von international
renommierten Studien- und Forschungseinrichtungen sowie High-Tech-Firmen
am Standort Kaiserslautern. Studieren-
den, Wissenschaftlern und Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Verwaltung und
Industrie bietet sie ein Disziplinen übergreifendes Kompetenznetzwerk, das innovative Lösungen unter Berücksichtigung
jeweils neuester Technologien und Verfahren ermöglicht.
Wissenschaf tliche Fachtagung
„Naturschutzrechtliche Anforderungen
in der Bauleitpl anung“
Die natur- und artenschutzrechtlichen Anforderungen an die Bauleitplanung sind
anspruchsvoll und wurden durch den Gesetzgeber nicht zuletzt aufgrund entsprechender europarechtlicher Vorgaben in
den zurückliegenden Jahren weiter verstärkt. Zugleich haben die Nutzungskonflikte in
den Freiräumen außerhalb der Siedlungsgebiete, beispielsweise durch den Ausbau
erneuerbarer Energieträger, zugenommen.
Außerdem ist in der Planungspraxis die
schrittweise rechtliche Ausformung bislang offener Fragen des Natur- und Artenschutzrechts durch die höchstrichterliche
Rechtsprechung zu beachten. Weitere
Neuerungen sind erfolgt oder bereits absehbar. So ist zum 16. Oktober 2015 das
neue Landesnaturschutzgesetz in Rheinland-Pfalz in Kraft getreten und auch die
Evaluierungen und Eignungsprüfungen im
Rahmen des REFIT-Programms werden zu
Änderungen im Bereich des Vogel- und
Habitatschutzes (NATURA 2000) führen.
Mit der Tagung, die sich an Vertreter von
Planungsbüros und Planungsämtern sowie
Rechtsanwälte richtet, sollen zum einen
die in der städtebaulichen Planung relevanten naturschutzrechtlichen Aufgabenstellungen in Bezug auf die Eingriffs-Ausgleichs-Regelung sowie den Vogel- und
Habitatschutz beleuchtet und Wege zu
deren rechtskonformen Bewältigung aufgezeigt, zum anderen die aktuellen Ent-
wicklungen auf Landes- und Bundesebene
in den Blick genommen werden.
Die Tagung wird vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der Technischen Universität
Kaiserslautern unter der Schirmherrschaft
des Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB), am Dienstag, dem 15. März
2016, von 9:30 bis 17:00 Uhr, Gebäude 57, Rotunde, an der TU Kaiserslautern,
veranstaltet.
Weitere Informationen: www.oerecht-online.de
Eine Anmeldung ist erforderlich.
Fachtagung „Möglichkeiten und Grenzen
der digitalen Infrastruktur
und Daseinsvorsorge“
Der Lehrstuhl Regionalentwicklung und
Raumordnung führt im Rahmen des „Aktionsprogramms regionale Daseinsvorsorge“ (Modellvorhaben der Raumordnung)
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) die Begleitforschung
„Internationale
Erfahrungen“
durch. Als Fortführung der internationalen
Fachexkursionen im Jahr 2014 erfolgte
die Konzeption, Organisation und Durchführung der Fachtagung „Möglichkeiten
und Grenzen der digitalen Infrastruktur
und Daseinsvorsorge“ am 19.11.2015 im
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin mit nationalen
und internationalen Referenten. Rund
150 Teilnehmer aus den Modellregionen
des Aktionsprogrammes, Bundes-, Lan-
des-, und Kommunalverwaltungen sowie
politisch Verantwortliche waren vertreten.
Dabei ging es um die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Digitalisierung,
beides wichtige Zukunftsthemen für
ländliche Räume, die vielerorts Akteure
in ländlichen Räumen vor große Herausforderungen stellen. Die Fachtagung ging Podiumsdiskussion zum Themenblock Digitalisieder Frage nach, wie die Digitalisierung rung der Infrastruktur und der Daseinsvorsorge
– internationale und nationale Erfahrungen. Dr.
einen positiven Beitrag zur Sicherung der Florian Hartleb, Michael Arnold, Prof. Dr. Gabi TroDaseinsvorsorge in ländlichen Räumen eger-Weiß und Moderatorin Dr.-Ing. Kirsten Mangels (v.l.n.r.).
leisten kann. Dazu wurden positive internationale und nationale Projektbeispiele für ländliche Räume darstellt, insbesondevorgestellt und die Frage der Übertragbar- re im Hinblick auf die Schaffung und den
keit diskutiert.
Erhalt gleichwertiger Lebensbedingungen.
Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß machte deut- Es wurden internationale Good-Praclich, dass die Digitalisierung eine Chance tice-Beispiele für den regionalen Breit29
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
bandausbau und die Nutzung innovativer
Breitbandanwendung in ländlichen Räumen vorgestellt sowie die E-Residency in
Estland. Im Themenblock „medizinische
Versorgung, Wohnen und Altern“ wurde
ein schwedisches Projekt zur Unterstützung älterer, pflegender Angehöriger durch
Informations- und Kommunikationstechnologien präsentiert sowie altersgerechte
Assistenzsysteme (AAL) und Konzepte für
ein selbstständiges Wohnen im Alter. Im
Themenblock „Mobilität“ ging es um die
Folgen der Digitalisierung. Die Vinschgerbahn in Südtirol hat ein elektronisches Kartensystem zur automatischen Nutzung des
günstigsten Tarifes, mit kontaktlosem Einund Auschecken sowie Online-Verwaltung
der Benutzerdaten. WLAN ist in allen Zügen frei verfügbar. Eine Smartphone-App
bietet Fahrpläne und Änderungen, Routen
zur nächsten Station, Einkehrmöglichkeiten und Veranstaltungshinweise. Zum
Abschluss wurde das Konzept der smart
rural areas vorgestellt.
Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß
Dipl.-Ing. Julia Anslinger
Wenn die Heizung
mit dem Klempner spricht
Diskussionsrunde zum smarten Leben in der Zukunftsstadt Kaiserslautern
Rund 70 Personen waren der Einladung
der frisch gegründeten Regionalgruppe
der Gesellschaft für Informatik in Kaiserslautern am 19. Oktober 2015 ins
Business+Innovation Center (BIC) gefolgt. Zusammen mit der Gesellschaft für
Wissenschaft im Dialog gGmbH hatte die
Sprecherin der Regionalgruppe, Prof. Dr.
Katharina Zweig, Studierende, Wissen-
schaftler und interessierte Bürger im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Zukunftsstadt“ im Wissenschaftsjahr
2015 dazu aufgerufen, sich an einer Fishbowl-Diskussion mit spannenden Gästen
aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft
zu beteiligen.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die
Frage, wie smart wir unser Leben gestalten wollen – diese Frage stellte Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel in seinem
packenden und kritischen Grußwort: er
führte aus, dass viele digitale Produkte,
von fahrerlosen Autos bis zu Neuroimplantaten, die Gesellschaft vor völlig
neue Probleme stelle und konstatierte, dass wir für die Beantwortung
der Frage, wie smart wir als Gesellschaft eigentlich werden wollen,
Sozioinformatikerinnen und Sozioinformatiker brauchen, die diesen Prozess begleiten. Damit übergab er die
Leitung der Diskussion an Ralph Kühnl
vom Rhein-Neckar-Fernsehen, der die
Runde moderierte.
Als Expertinnen und Experten waren in
der Diskussionsrunde Dr. Svenja Kriebel,
Kuratorin im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern, Prof. Dr. Katharina A. Zweig,
Studiengangskoordinatorin Sozioinformatik an der TU Kaiserslautern, Sebastian
Wille, Gründer von Asandoo und Experte
im Internet der Dinge, sowie Prof. Dr. Paul
Luckowicz, wissenschaftlicher Direktor des
Bereichs Eingebettete Intelligenz am DFKI
Kaiserslautern vertreten.
30
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Auch wenn eine gewisse Polarität zwischen den fortschrittsfreundlichen Herren
der Runde und den eher skeptischen Damen spürbar war, bestand der Konsens
doch darin, dass smarte Technologie unser aller Leben sehr viel einfacher machen
kann – oder uns alle der Willkür einiger
weniger Institutionen ausliefern könnte.
Danach ging es an die Fragen aus dem
Publikum. Macht die Digitalisierung die
Machtlosen mächtiger oder bereichert
sie einige wenige? Können sich Überwachungstechnologien wirklich durchsetzen,
wenn das Volk sie gar nicht will? Professor Lukowicz betonte, dass eine zu große
Regulierung von Daten nur den Mächtigen
hilft, die weiterhin Zugang haben werden,
und plädierte dafür, dass möglichst alle
gleichermaßen Zugang zu Daten haben.
Sebastian Wille setzt seine Hoffnung in
den mündigen Bürger, während Professorin Zweig nur bedingt darauf vertraut, dass
diese Mündigkeit flächendeckend schon
erreicht ist. Der Konsens aller Beteiligten
war daher, dass mehr Informatik und Medienkompetenz in den Schulen benötigt
wird, um mündige Bürger auszubilden.
„Ich habe mich gefreut, heute Abend so
viele Menschen aus Kaiserslautern hier
getroffen zu haben, die sich für diese Themen interessieren. Es ist ein guter Schritt,
dass wir uns darüber unterhalten, wie
smart wir eigentlich werden wollen und
wieviel Macht wir den Algorithmen, die
unser Leben jetzt schon so stark beeinflussen, wirklich überantworten wollen“,
freute sich Professorin Katharina Zweig
über die rege Teilnahme aller Beteiligten
an der Diskussion.
Die Regionalgruppe der Gesellschaft für
Informatik in Kaiserslautern plante für 13.
Januar die nächste Veranstaltung.
Katrin Müller
Verband für universitäre Wissenschaf tsallianzen gegründet
wachsenden Anforderungen einzustellen.
In einigen Region existieren bereits solche
Allianzen, der Verband soll deren Konzept
weiter stärken“, so Professor Dr. Arnd
Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern, zusammen mit Konrad Wolf,
Im Rahmen des Herbsttreffens 2015 der Präsident der Hochschule Kaiserslautern,
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Kiel einer der Ideengeber des bundesweiten
unterzeichneten die Vertreter von zehn Verbands.
Universitäten in ganz Deutschland eine gemeinsame Erklärung zur Gründung eines Die Idee zur Verbandsgründung war im
Verbands universitärer Wissenschaftsalli- Vorfeld der HRK-Tagung maßgeblich von
drei Universitäten und einer Hochschuanzen.
le vorangetrieben worden. Neben der TU
Im Fokus des Verbands steht die beson- Kaiserslautern waren hierbei die Präsidien
dere Rolle der Universitäten in der Gesell- der Universität des Saarlandes, der Hochschaft, als Schnittstellen zwischen Bildung schule Kaiserslautern sowie der Universiund Arbeit sowie Forschung und Innovati- tät Paderborn in enger Abstimmung beteion und der Wunsch, die Sichtbarkeit der ligt. Der Umsetzungsvorschlag, der dann
Akteure als Wissenschaftsallianzen ge- im Rahmen der Kieler Tagung vorgetragen
genüber der Politik, Wirtschaft aber auch wurde, traf auf großes Interesse. Insgeauf internationaler Ebene gegenüber den samt sieben weitere Universitäten unterzeichneten das Papier, weitere haben sich
Studierenden weiter zu stärken.
noch Bedenkzeit erbeten. Zu den bereits
„Universitäten und Fachhochschulen, an zugesagten Teilnehmern gehören die Unidenen Grundlagen- und anwendungs- versitäten von Bielefeld, Chemnitz, Greifsorientierte Forschung gleichermaßen wald, Kaiserslautern, Magdeburg, Padervorangetrieben werden, sind die Innova- born, Potsdam, Rostock, Saarbrücken und
tionsmotoren unserer Gesellschaft. Vor Ulm sowie die Hochschule Kaiserslautern.
dem Hintergrund einer immer komplexer „Ziel des Verbandes ist es, die Interessen
werdenden Arbeitswelt und immer kürzer der einzelnen Mitglieder auf Landes- und
werdenden Innovationszyklen gilt es, Netz- Bundesebene sowie in der Europäischen
werke zu bilden, um sich optimal auf diese Union zu vertreten und die Mitarbeit in
Wissenschaftsallianzen
vernetzen
Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute und die Wirtschaft in
einer Region. Zehn deutsche Universitäten verständigen sich, diese Idee
mit ihren Partnern voranzutreiben.
den entsprechenden Gremien sicherzustellen. Ebenso wollen wir den wechselseitigen Austausch der einzelnen Akteure
und Verbünde befördern, um von den regionalen Best-Practices-Beispielen auch in
anderen Allianzen profitieren zu können“,
erläutert Prof. Dr. Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes.
„Prinzipiell wollen wir den Verband für alle
interessierten und bereits existierenden
Wissenschaftsallianzen offen halten.
Wichtig ist, dass Kooperationsabkommen
mit mindestens einem außeruniversitären
Forschungsinstitut sowie mit Partnern aus
Wirtschaft und Gesellschaft existieren.
Außerdem sollte in ausgewählten und zukunftsorientieren Profilbereichen Spitzenforschung betrieben werden, erkennbar
beispielsweise durch die Sprecherrolle in
mehreren koordinierten DFG-Programmen
oder die Beteiligung an Spitzenclustern“,
ergänzt Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Präsident der Universität Paderborn.
Für das kommende Jahr sind Veranstaltungen geplant, auf denen die Wissenschaftsallianzen sich der Politik und
politisch interessierten Öffentlichkeit vorstellen werden. Außerdem wird es darum
gehen, durch gegenseitigen Austausch die
existierenden Allianzen zu stärken und gemeinsame Aktivitäten zu koordinieren.
31
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Kl asse stat t Masse –
Aus Sorge um die Universität
Die Universität gilt als die Spitzeneinrichtung der Bildungspyramide. Sie soll ihre
Studierenden zu selbstständig denkenden
und handelnden Persönlichkeiten ausbilden, die auf Basis eines fundierten Methoden- und Grundlagenwissens urteilen
und Forschung in ihrem Fachgebiet durchführen können. Dazu bedarf es sehr guter
Hochschullehrer, die neben ihrer wissenschaftlichen Qualifikation ein Mindestmaß
an didaktischen Fähigkeiten mitbringen,
um ihr Wissen an ihre Studierenden weitergeben zu können. Weiterhin erfordert
dies für Professoren und ihre Assistenten
genügend Zeit, um sich dem wissenschaftlichen Nachwuchs ausreichend widmen zu können. Die Universität benötigt
zudem die besten Studierenden und nicht
die höchsten Studierendenzahlen.
Elf Jahre Tätigkeit als Professor an dieser
Universität, während der ich Studiengänge aufgebaut, akkreditiert, reformiert und
re-akkreditiert habe, und meine nunmehr
dreijährige Tätigkeit als Dekan und Prodekan lassen mich daran zweifeln, ob wir in
Deutschland und auch in Rheinland-Pfalz
auf dem richtigen Weg sind. Dabei möchte ich die Frage ausklammern, ob die TU
Kaiserslautern die besten Professoren hat.
Das mögen andere beurteilen. Ich möchte
mich vielmehr den Fragen widmen, ob die
Universität noch für die besten Studierenden als (Aus-)Bildungsstätte attraktiv ist
und ob wir uns nicht durch das Streben
nach immer größeren Studierendenzahlen
„Masse statt Klasse“ heranholen.
Zunächst zur ersten Frage, ob wir noch
die Besten eines Jahrgangs an die Uni bekommen. Das deutsche Hochschulsystem
besteht neben den Universitäten, mit
32
uni spectrum
dem Auftrag neues Wissen und Erkenntnisse durch Forschung zu generieren und
zeitnah in die Lehre zu integrieren, aus
Fachhochschulen und zunehmend aus
Berufsakademien mit anerkannten, da
akkreditierten, Studiengängen. Als Folge
der Bologna-Reform bieten alle drei Hochschulsysteme heute Studiengänge mit
Bachelor- und Masterabschluss an. Der
aus Vor-Bologna-Zeiten stammende obligatorische Zusatz „(FH)“, z.B. hinter dem
„Dipl.-Ing.“, entfällt bei den neuen Abschlussbezeichnungen. Eine Abgrenzung
der Universität zu den beiden anderen
Hochschulsystemen, deren Ziel die sichere
Anwendung und Vermittlung existierenden
Wissens ist, ist nicht mehr sichtbar. Fachhochschulen dürfen sich mit Bologna nun
„Hochschule“ oder englisch „University of
Applied Sciences“ nennen. Dies führt zu
einer weiteren begrifflichen Angleichung
an die Universität. Das Wort „Hochschule“
gilt ja eigentlich als Oberbegriff über Universität und Fachhochschule und „Applied
Sciences“ gibt es auch an den Universitäten, zumindest an den technischen. Die
Ingenieurwissenschaften sind per se sogenannte Angewandte Wissenschaften im
Gegensatz zu z. B. den Naturwissenschaften. Diese begriffliche Gleichschaltung ist
m. E. schon die erste Irritation der nicht
so gut mit unserem Hochschulsystem vertraute Mitbürger, nämlich Abiturienten und
potentielle Studierende, ihre Eltern oder
auf der anderen Seite potentielle Arbeitgeber, zu unterliegen drohen.
Eine weitere Tendenz ist die Zunahme sogenannter Dualer Studiengänge, die in einigen Bundesländern von den Berufsakademien, in anderen, wo es diese (Hoch-)
Schulform nicht gibt, zunehmend von den
Fachhochschulen angeboten werden. Hier
gehen diese Hochschulen Kooperationen
mit umliegenden Industrieunternehmen
ein. Die Studierenden werden von den Unternehmen, ähnlich einer nichtakademischen Berufsausbildung, für ein (geringes)
Gehalt eingestellt und arbeiten dort außerhalb der Vorlesungszeit. Insgesamt ergibt
sich für die Studierenden eines dualen
Studiums ein deutlich höherer Praxisanteil
zu Lasten der theoretischen Ausbildung
und der Vermittlung von Grundlagen.
Wegen der Bezahlung und der Anstellung
in einem oft renommierten Unternehmen
ist diese Ausbildungsform bei den Abiturienten sehr beliebt. Auch die Unternehmen
bewerben diese Ausbildungsform stark,
liefert sie ihnen doch relativ billige, auf
ihre Firmeninteressen zugeschnittene Absolventen mit vermeintlich höchsten akademischen Weihen.
Im Rahmen der Studienberatungen unseres Fachbereichs Maschinenbau und
Verfahrenstechnik an Gymnasien stellen
wir zunehmend fest, dass das Duale Studium in der Präferenzliste der Schüler vor
dem Universitätsstudium rangiert. „Zunächst einmal versuche ich einen Platz für
ein Duales Studium zu bekommen. Wenn
das scheitert“ – die Firmen können unter
den Besten auswählen und die Studienplatzzahl ist stark begrenzt – „kann ich‘s
noch immer an der Uni oder der FH probieren“, wird unserem Studiengangsberater mitgeteilt. Den Unterschied zwischen
FH und Uni kennen die meisten Abiturienten wegen der oben beschriebenen
Entwicklung sowieso nicht.
Kommen wir zum nächsten Argument:
Formal sind die Bachelor- und Masterabschlüsse aller Hochschulformen gleichrangig, obwohl jeder, der sich mit den Hochschulsystemen auskennt, weiß, dass
inhaltlich nach wie vor große Unterschiede
bestehen.
Hier kann ich allerdings nur für die Ingenieurwissenschaften sprechen, die aber
ohnehin, neben den Wirtschaftswissenschaften, die Hauptleidtragenden der
beschriebenen Misere sind, da andere
Fachrichtungen selten bis gar nicht an FHs
oder BAs vertreten sind.
Der Bachelor hat sich in Deutschland
bisher nicht als der Standardabschluss
durchgesetzt. Daher streben die meisten
Studierenden den Master an. Nun bieten
aber die Berufsakademien oft keinen und
die Fachhochschulen nur Masterstudiengänge für eine geringe Studierendenzahl
an. Sie wählen also nur die Besten aus
ihren Reihen aus. Was macht der große
Rest? Er versucht einen Studienplatz an
der Uni zu ergattern. Die meisten deut-
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
schen Universitäten sehen den Masterabschluss als den Regelabschluss an und
bieten daher deutlich mehr Studienplätze für diese Qualifikation an, als die FHs.
Trotzdem könnte es die Universität bei der
Bewerberauswahl den FHs gleichtun und
ebenfalls nur die besten in ein Masterstudium aufnehmen. Nur, wie ermittelt man
wie gut ein Student ist? Meist geschieht
dies anhand der Bachelor-Abschlussnote.
Nun ist aber das universitäre Bachelorstudium in den Ingenieurwissenschaften
wegen der vielen Grundlagenmodule, z.B.
Höhere Mathematik, Technische Mechanik, Thermodynamik, etc. im Maschinenbau deutlich schwerer und stofflich weit
tiefgehender als an der praxisorientierten
FH oder BA. Folglich liegen die Abschlussnoten der Uni-Bachelor im Schnitt um
etwa 0,5 über denen der FH-Absolventen.
Wir müssten demnach eigene Uni-Bachelor zugunsten von vermeintlich besseren
FH- und BA-Absolventen ablehnen.
Im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik haben wir uns daher
schon vor Jahren entschlossen, die Masterbewerber nicht nach der Bachelorabschlussnote, sondern nach den im Bachelorstudium erworbenen Kompetenzen zu
bewerten. Das stellt sicher, dass die eigenen Absolventen in jedem Fall ein Masterstudium aufnehmen können, während
Studierende anderer Hochschulen oft
Teile der o.g. Grundlagenmodule nachholen müssen und bei zu großem Kompetenzdefizit auch abgelehnt werden. Trotzdem stellen wir fest, dass gerade von den
rheinland-pfälzischen Fachhochschulen
eher die schlechteren Absolventen bei uns
landen, während die Guten im zahlenmäßig eng begrenzten Masterprogramm ihrer
FH weiter studieren. Die wenigsten Studierenden wechseln nämlich ihre einmal
gewählte Hochschule ohne Not.
Da ich selbst die Bewerber für zwei unserer
Masterstudiengänge auswähle, fiel mir
noch ein weiteres Übel auf. Früher konnten Studierende, die an der Universität im
Studium durchgefallen waren, dieses unter Anerkennung bereits bestandener Prüfungen an der FH weiterführen. Aus vielen wurden respektable, praxisorientierte
Ingenieure. Heute muss der Studierende
aufpassen, wann es für ihn Zeit wird von
der Uni zur FH zu wechseln, da letztere ihn
wegen der formalen Gleichrangigkeit der
Studiengänge beider Hochschularten nur
noch nimmt bzw. nehmen darf, wenn er an
der Uni nicht endgültig durchgefallen ist.
Wechselt er frühzeitig zur FH, bewirbt er
sich später oft zum Master wieder an der
Uni. Er war ja nicht endgültig durchgefallen. Anhand der Bewerbungen kann man
sehen, dass er, meist in Mathe, kurz vor
der Exmatrikulation stand. Dieser „Bypass“
kommt gerade bei den schwächeren Studierenden zunehmend in Mode. Sieht
doch nach bestandenem Masterabschluss
vermeintlich keiner mehr, dass man eklatante Schwächen bei den Grundlagenmodulen an der Uni hatte.
Ich möchte hier nicht falsch verstanden
werden. Unter den Masterstudierenden
unserer Uni mit FH-Bachelorabschluss
sind viele sehr gut und sehr engagiert.
Es fehlt allerdings oft die theoretische
Basis und die Selbstständigkeit des wissenschaftlichen Arbeitens, was sich dann
stark während der Bearbeitung der Projekt- und vor allem der Masterarbeit zeigt.
Einige FH-Bachelor haben aber durchaus
das Zeug zu einer Promotion. Auch an unserem Fachbereich promovieren eine Reihe von FH-Absolventen.
Kommen wir nun zur zweiten Frage, nämlich der, ob wir uns nicht durch das Streben
zu immer größeren Studierendenzahlen
die Qualität in der Lehre beeinträchtigen.
Seit Pisa haftet Deutschland an, bildungsrückständig zu sein. Die OECD1 gibt seit
2004 für alle Europäischen Länder das
Ziel aus, dass 60 % der jungen Menschen eines Jahrgangs ein Studium absolviert haben sollten, um dem angeblich
wachsenden Bedarf nach Akademikern
im Hinblick auf den Globalisierungswettbewerb gerecht zu werden. Deutschland
hat eine Akademikerquote von etwa 16 %
(in 2011, lt. Nida-Rümelini), während
diese in Großbritannien doppelt so hoch
ist. Vergessen wird allerdings, dass in
Deutschland ein sehr gutes von vielen beneidetes duales Berufsausbildungssystem
existiert, während man z. B. in den angelsächsischen Ländern entweder studiert
hat oder ohne Ausbildung ist. In vielen
Ländern werden Berufe, die bei uns eine
Lehre erfordern, studiert. Dies kann man
1 OECD: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
i Nida-Rümelin, J.: Der Akademisierungswahn, Edition Körber-Stiftung 2014
an der geringen Jugendarbeitslosigkeit
in Deutschland ersehen, die mit 9 % (in
2011, lt. Nida-Rümelin) etwa halb so groß
ist wie in Großbritannien. Fachkräftemangel herrscht in Deutschland bei akademischen Berufen auch nur bei Absolventen
der MINT-Fächer2. Ansonsten fehlt eher
der Nachwuchs bei den nichtakademischen Ausbildungsberufen.
Leider scheint dieses Wissen bei vielen Politikern noch nicht angekommen
zu sein, oder man zieht daraus keine
Konsequenzen. Wie sonst lässt sich die
Ausrichtung des seit 2005 existierenden
Hochschulpakts erklären, der den Hochschulen für jeden Studienanfänger, den
sie, gemessen an einer Zahl zu einem
bestimmten Stichtag, mehr „einwerben“,
über 5.000 Euro pro Jahr an zusätzlichen
finanziellen Mitteln zukommen lässt? Die
TU Kaiserslautern hat von dieser Entwicklung sehr gut profitiert. Sie ist ja in den
letzten 10 Jahren um ca. 50% gewachsen. Übersehen wird dabei, dass die
Hochschulpaktmittel zum einen die Mittel
ersetzen, die der Universität in den „mageren“ Jahren vor 2005 entzogen wurden.
Andererseits kommen sie zum Großteil
dem Aufbau neuer Fachbereiche und
Studiengänge zugute, aus denen auch,
mit Ausnahme des Maschinenbaus, die
Zuwächse resultieren. Eine sehr wertvolle
Abhandlung zu diesem Thema findet man
übrigens bei Neunzert und Nehmerii.
Als zweiter Dorn im Auge der Politik ist neben den angeblich zu geringen Studierendenzahlen die angeblich zu hohe Abbrecherquote. Als Hochschullehrer fragt man
sich nun, wie man höhere Studierendenzahlen und bessere Betreuung zur Verringerung der Durchfallquote ohne Qualitätsverlust „unter einen Hut bringen soll“. Vor
dem Hintergrund, dass die Universität vermutlich gar nicht mehr genug der besten
Studierenden eines Jahrgangs bekommt,
muss bei gleichem Anspruch in der Lehre die Durchfallquote steigen. Was ist zu
tun? Die Fehlentwicklung der Gleichschaltung unserer Hochschulsysteme im Zuge
von Bologna kann nur auf Bundesebene
korrigiert werden. Je mehr Menschen aber
darum wissen und sich dazu äußern, desto stärker wird der Druck auf die Politik,
sich zu korrigieren.
2 MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
ii Nehmer, J.; Neunzert, H.: Alte träumen – Junge wagen, TU Kaiserslautern 2015
33
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Für die Qualität ihrer Studierenden müssen die Universitäten zunehmend selbst
sorgen. Hier hilft eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und Informationspolitik
hinsichtlich des Unterschieds in Inhalt
und Berufsaussichten zwischen einem
Universitätsstudium und denen an FH und
BA. Verschärfte Auswahlverfahren nutzen
nur, wenn man sich dann auch mit weni-
ger Studierenden zufrieden gibt, die man
dann auch besser betreuen kann. Ein weiteres Anwachsen der Studierendenzahl
ist kontraproduktiv. Die TU Kaiserslautern
hat mittlerweile eine Größe erreicht, die
für ihre Sichtbarkeit mehr als ausreicht.
Arbeiten wir nun daran, dass ihre Studierenden (weiterhin) exzellent ausgebildet
werden.
Letztlich müssen mit der Politik andere
Ziele vereinbart werden als die Generierung bloßer Masse. Das ist schwerer als
einfaches Zählen, muss aber im Sinne von
Qualität in Studium und Lehre und Sicherstellung der Zukunft (Grundfinanzierung)
unserer (der) Universität angegangen werden.
Prof. Dr.-Ing. C. Schindler
Fachtagung zum Thema „Mikroschadstoffe
aus Abwasseranl agen“
Mit mehr als 170 Teilnehmern aus Fachund Umweltverbänden, kommunalen
Fachleuten, Planungsbüros, Hochschulen und der Wasserwirtschaftsverwaltung
wurden die methodischen Ansätze und
Ergebnisse einer Studie diskutiert, die zu
„Relevanz, Möglichkeiten und Kosten einer Elimination von Mikroschadstoffen
auf kommunalen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz, aufgezeigt am Beispiel der
Nahe (Mikro_N)“ im Auftrag des MULEWF
durchgeführt wurde. Staatssekretär Dr.
Thomas Griese erläuterte dazu die Sichtweise des Landes Rheinland-Pfalz im
Am 25.11.2015 fand unter Federfüh- Hinblick auf die Fortentwicklung einer Gerung des Fachgebietes Siedlungswas- samtstrategie zum zukünftigen Umgang
serwirtschaft der TU Kaiserslautern die mit Mikroschadstoffen.
Fachtagung „Mikroschadstoffe aus Abwasseranlagen in Rheinland-Pfalz“ statt. Gemeinsam mit externen Referenten
Mitveranstalter waren das Ministerium wurden allgemeine gesetzliche und wasfür Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, serwirtschaftliche Rahmenbedingungen,
Weinbau und Forsten des Landes Rhein- mögliche Maßnahmen und Perspektiland-Pfalz (MULEWF) sowie die Wupper- ven zur Reduzierung des Eintrags von
verbandsgesellschaft für integrale Wasser- Mikroschadstoffen in die Gewässer beleuchtet. Trotz vorliegender Erkenntnisse
wirtschaft (WiW).
zu Stoffeigenschaften, Umwandlungsprozessen und möglichen ökotoxikologischen
Wirkungen besteht weiterhin ein großer
Forschungsbedarf. Dies spiegelt sich in
einer großen Zahl auch internationaler
Forschungsvorhaben wider. Darin hat sich
die große Relevanz von Kläranlagenabläufen als Eintragspfad für abwasserbürtige
Mikroschadstoffe in Oberflächengewässer
bestätigt. Entsprechend ist die Forderung
nach Ausbau der Kläranlagen mit sogenannter „4. Reinigungsstufe“ zur gezielten
Elimination von Mikroschadstoffen zuletzt
immer lauter hervorgetreten. Rechtliche
Vorgaben hierzu bestehen bislang nicht.
Bei der Tagung wurde die Studie Mikro_N
Medienberichte über Arzneimittelrückstände im Trinkwasser und hormonell wirksame
Substanzen in natürlichen Gewässern haben dem Thema „Mikroschadstoffe“ in
den zurückliegenden Jahren auch in der
Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit verliehen. Als Mikroschadstoffe werden Substanzen bezeichnet, die in den Gewässern
in geringen Konzentrationen (Mikro- und
Nanogrammbereich) vorkommen. Vorrangig sind dies Arzneimittelwirkstoffe, Haushaltschemikalien, Röntgenkontrastmittel
aber auch Pestizide und Biozide.
Das Einzugsgebiet der Nahe mit Kläranlage- und
Krankenhäuser-Standorten
34
uni spectrum
Die Tagungsteilnehmer im Tagungszentrum Fraunhofer-IESE (Foto: Thomas Koziel)
mit Untersuchungsprogramm, Vorgehensweise und Ergebnissen präsentiert. In der
Studie wurde für das Referenzgewässer der
Nahe mit dem Stoffflussmodell GREATER
die aktuelle Belastungssituation analysiert. Über verschiedene Handlungsszenarien wurden die möglichen Verbesserungen der Schadstoffbelastung der Nahe
durch den Bau von 4. Reinigungsstufen in
unterschiedlicher Ausprägung untersucht.
Über die Gegenüberstellung der Kosten
und Nutzen der verschiedenen Szenarien wurden Handlungsempfehlungen für
Rheinland-Pfalz abgeleitet.
Als strategische Zukunftsaufgabe wurde
in der Fachtagung herausgestellt, neben
Überlegungen zum Ausbau ausgewählter
Kläranlagen mit einer 4. Reinigungsstufe
auch Maßnahmen zur Vermeidung und
Reduzierung des Eintrags von Mikroschadstoffen ins Abwasser zu etablieren. Dabei
ist auch die Mitwirkung jedes Einzelnen
durch einen bewussteren Umgang bei der
Verwendung und Entsorgung von Arzneimitteln gefragt.
Prof. Dr.-Ing. Theo G. Schmitt
Dr.-Ing. Henning Knerr
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
ein Living L ab am DFKI:
1/2016
smart office space
Saturday LearnING verwandelte sich das
Living Lab smart office space in einen
„smart classroom“. Neben den von Professorin Hoffmann durchgeführten Lichtund Strahlungsmessungen trug insbesondere Prof. Dr. Jochen Kuhn der AG Didaktik
der Physik zum Gelingen dieser Veranstaltung bei, an der rund 30 Oberstufenschülerinnen und -schüler aus Rheinland-Pfalz
teilnahmen. Professor Kuhn ließ die SchüAuch der Öffentlichkeit präsentierte sich ler/innen mit Hilfe von dafür vorbereiteten
das Living Lab smart office space bereits Smartphones und Tablets Messungen zur
in einigen „sneak previews“. Im Rahmen
des Mittelstandstags Industrie 4.0 am
22.10.2015, zu dem auch Vizekanzler
Sigmar Gabriel und Ministerpräsidentin
Malu Dreyer angereist waren, öffnete das
Living Lab die Türen. Vertreter der lokalen
Wirtschaft und Politik bekamen einen Einblick in neue Technologien im Bereich der
physikalischen Büroumgebung sowie der
digitalen Unterstützung von Wissensarbeit.
Bei der „Langen Nacht der Industrie“ am
3.11.2015 waren es dann Bürgerinnen
und Bürger der Region, denen neben der
smart factory das smart office space vorgestellt wurde.
Bestimmung der Schallgeschwindigkeit
Zur jährlich vom Fachbereich Bauinge- und des Schalldruckpegels durchführen.
nieurwesen organisierten Veranstaltung Die in den mobilen Geräten vorhandenen
Sensoren lassen sich sehr gut für physikalische Messungen nutzen und bringen somit den Jugendlichen Technik und Physik
mit Hilfe von Geräten bei, die heutzutage
zum (Schüler-)Alltag gehören. Die begeisterte Mitarbeit der Jugendlichen bestätigte
das Potenzial, das in diesem Lehransatz
liegt.
LG FM
Hoffmann (FB Bauingenieurwesen) und
Prof. Dr. Andreas Dengel (DFKI/FB Informatik), im Herbst fertig gestellt. Seitdem
finden die ersten Studien zu Aktivitätserkennung, melanopischer Wirkung von
Licht und thermischem Komfort statt und
die Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung im Sommer 2016 laufen auf Hochtouren.
Neue Ansätze zur Lehre und Forschung
in Gebäudetechnik, Physik und Informatik werden aktuell im Gebäude des DFKI
in der Trippstadter Str. 122 entwickelt: es
entsteht ein neues „Living Lab“. Das Living Lab unterscheidet sich von bisherigen
Konzepten dadurch, dass Technologie und
Forschung in reale Lern- und Arbeitssituationen eingebunden, durch die Nutzerinnen und Nutzer evaluiert und von den
Wissenschaftlern/innen der TU und des
DFKI weiter entwickelt werden.
Nachdem im Sommer 2015 geeignete
Räume am DFKI gefunden werden konnten, wurden die nötigen baulichen Maßnahmen für das Living Lab smart office
space, geleitet von Prof. Dr.-Ing. Sabine
Mittelstandstag Industrie 4.0:
Prof. Sabine Hoffmann im Gespräch mit Industrievertretern im Living Lab smart office space
Lange Nacht der Industrie: Bürger/innen testen Klimastühle und messen Lichtspektren betreut von M.Eng. Katharina Boudier (dritte von rechts)
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
Förderer übergeben 142 Deutschl andstipendien
Höchste Stipendienzahl seit Start d
tut für Softwaresysteme stattfand, konnte
TU-Präsident Professor Helmut J. Schmidt
neben den Stipendiatinnen und Stipendiaten auch die meisten der inzwischen
48 Förderer und zahlreiche Gutachter des
Auswahlverfahrens willkommen heißen.
„Unsere Freude über den bislang gemeinsam zurück gelegten Weg ist groß“, so
Professor Schmidt in seiner Begrüßung.
„Seit dem Start des Förderprogramms in
Bei der feierlichen Veranstaltung, die be- 2011 wurden rund zwei Millionen Euro für
reits zum dritten Mal im Max-Planck-Insti- das Deutschlandstipendium eingeworben.
Am 27. November 2015 erhielten 142
leistungsstarke und engagierte Studierende der TU das Deutschlandstipendium –
so viele wie nie zuvor. Diese werden mit
je 300 Euro monatlich unterstützt. 150
Euro spendeten private Förderer, 150
Euro steuerte der Bund bei. Die Stipendienzahl konnte gegenüber den Vorjahren
nochmals gesteigert werden.
36
uni spectrum
Wir konnten darüber hinaus fünf neue
Förderer hinzu gewinnen.“ Rund 200 Studierende hatten sich in diesem Jahr um
ein Stipendium beworben, von denen sich
71 am überzeugendsten im zweistufigen
Auswahlverfahren präsentiert hatten. 71
weitere Stipendiatinnen und Stipendiaten
können sich über eine Verlängerung ihres
Stipendienvertrages freuen. Nur wenige
Hochschulen in Deutschland führen ein
ähnlich aufwändiges Verfahren wie die TU
Kaiserslautern durch, das auch persön-
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
es Förderprogramms
liche Gespräche mit der Auswahlkommission einschließt. „Dies alles lässt uns optimistisch in die nächste Förderrunde 2016
blicken“, resümierte Schmidt.
Das Highlight der Veranstaltung war natürlich die Übergabe der Stipendienurkunden durch die Förderer aus der privaten
Wirtschaft, Verbänden und verschiedenen
Stiftungen: Jeder Förderer wurde vorgestellt und überreichte die Urkunden und
ein kleines Geschenk unter viel Applaus
an „seine“ Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Förderer gratulierten nicht nur
den geförderten Studierenden, sondern
stellten auch noch einmal ihre Motivation
zur Beteiligung heraus. Einige Unternehmensvertreter betonten als Alumni auch
ihre besondere Verbundenheit mit der
TU. Lebhaft und kommunikativ wurde es
im Anschluss an die Urkundenübergabe:
An eigens vorbereiteten Förderertischen
fanden sich Stipendiaten und Förderer zu
einem ersten Kennenlernen und lockeren
Gesprächen bei einem Glas Wein und
einem Imbiss zusammen. Auch die meisten der Stipendiatinnen und Stipendiaten
der früheren Förderrunden nutzten die Gelegenheit, den Kontakt zu ihren Förderern
zu vertiefen. Alle Beteiligten genossen die
ungezwungene Atmosphäre und freuten
sich auf den künftigen Ausbau des Kontaktes durch Unternehmensführungen,
Praktika und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der TU in 2016.
Bewerbungen für das Förderjahr 2016/
2017 sind ab Mai möglich. Die Termine
werden rechtzeitig on- und offline bekannt
gegeben.
Carla Sievers
Koordination Deutschlandstipendium
37
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
stadt und land...
magazin...
fritz-walter-stadion:
GroSSer Andrang bei der ErstsemesterbegrüSSung
Die gemeinsame Erstsemesterbegrüßung
im Fritz-Walter-Stadion hat in Kaiserslautern bereits Tradition. Am 16.11.2015
luden Stadt, TU und Hochschule Kaiserslautern zusammen mit dem 1. FCK erneut
in die Walter-Elf-Lounge des Stadions ein.
Die Gastgeber konnten sich über den
großen Andrang freuen, viele Studienanfänger/innen der beiden Hochschulen waren der Einladung gefolgt.
Professor Dieter Rombach betonte in seiner Begrüßungsrede die enge Kooperation
von Wissenschaft, Wirtschaft, Sport und
Kultur in Kaiserslautern. Insbesondere
junge Menschen könnten während ihres
Studiums von dieser Zusammenarbeit profitieren und erfolgreich ihr Ziel erreichen.
erleben, deshalb ist es besonders wichtig, neben dem Studium zu nutzen.
dass Sie sich für Umwelt- und Naturschutz
Professor Konrad Wolf, Präsident der
engagieren“, betonte Hendricks.
Hochschule Kaiserslautern, empfahl den
Während des Studiums nicht nur ans Erstsemestern sich in den vielzähligen stuLernen zu denken, sondern auch öfter in dentischen Gruppen zu engagieren, um
die Stadt herunterzukommen, ermunterte einen besseren Zugang zum Studium zu
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel die erhalten. „Mit Kaiserslautern als Ort für Ihr
Neulinge. Hier erwarte sie nicht nur eine Studium haben Sie eine gute Wahl getrofaufregende Kneipenszene, sondern auch fen“, so Wolf.
ein umfassendes kulturelles Angebot. Dies
zusammen mit moderaten Mietpreisen Die Veranstaltung bot nicht nur eine ideaund Lebenshaltungskosten mache Kai- le Kulisse zum gegenseitigen Kennenlerserslautern zu einer anziehenden Stadt für nen, sondern auch reichlich Gelegenheit
zu erfahren, was die Stadt außer den
Studierende.
beiden Hochschulen zu bieten hat. Rund
Katrin Müller, Leiterin der Hochschulkom- 30 Aussteller präsentierten sich beim
munikation der TU Kaiserslautern, ermu- großen Infomarkt mit allem, was zum ertigte die Erstsemester in Vertretung von sten selbstständigen Leben in der Stadt
TU-Präsident Helmut J. Schmidt, die Cam- gehört. Von Pfalztheater bis Verbraucherpus-Uni und die umliegenden Forschungs- zentrale, von kulturellen und sportlichen
institute kennen zu lernen sowie die kultu- Freizeitangeboten bis hin zu außercurricurellen und sportlichen Angebote an der TU laren Angeboten der beiden Hochschulen
Barbara Hendricks, Bundesministerin für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, die im Rahmen einer Kommunalvisite in Kaiserslautern kurz bei der Erstsemesterbegrüßung anwesend war, forderte
die jungen Menschen auf, ihren Beitrag
zum Klimaschutz zu leisten. „Viele von Ihnen werden das Ende dieses Jahrhunderts
und studentischen Initiativgruppen, war
ein breites Spektrum abgedeckt. Zudem
konnten sich die Studienanfänger/innen
über eine Freikarte für ein Heimspiel des
1. FCK freuen, die der Verein allen Erstsemestern spendierte. Zur Auswahl standen
die Begegnungen gegen St. Pauli oder den
MSV Duisburg.
Ju
38
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
1/2016
Internationale Auszeichnung für das Nano
Structuring Center der TU K aisersl autern
„Ring of Plasmonics“, so haben die beiden
Mitarbeiter des Nano Structuring Centers
(NSC) etwas scherzhaft die von ihnen geschaffene Mikrostruktur genannt, mit der
sie kürzlich im internationalen Raith Micrograph Award 2015 den 3. Platz erlangen
konnten. Doch hinter der Herstellung einer
derartigen Mikrostruktur steht anspruchsvolle Technologie, die hier in einer echten Teamleistung von Dr. Bert Lägel und
Dr. Thomas Löber angewendet wurde.
Die Herausforderung war das Herstellen
von plasmonischen Ringstrukturen in einer ebenen Metallschicht umgeben von
einem elliptischen Resonator. Die Prozessierung gelang durch Kombination zweier
Lithographie-Arten aus dem Geräte- und
Methodenpark des NSC: der Elektronenstrahl-Lithographie (System Raith eLine)
und der Ionenstrahl-Lithographie (System
FEI Helios NanoLab 650).
Raith, einem der Weltmarktführer auf dem
Gebiet innovativer Lösungen für die Nanolithographie und Nanofabrikation, ausgeschrieben. Der 1. Preis ging in diesem
Jahr an die Yale University (U.S.A).
Das Nano Structuring Center (NSC) bietet als Service-Center ein sehr breites
methodisches Spektrum zur Mikro- und
Nanofabrikation und Analytik. Es stellt der
gesamten Universität einen Gerätepark im
Wert von über sechs Mio. Euro und ein
methodisches Know-how zur Verfügung,
wie es für einzelne Arbeitsgruppen nicht
vorhaltbar ist. Neben der Forschung steht
das NSC auch für Lehre auf höchstem
Niveau. Jährlich werden um die 30 Personen – vom Schülerpraktikanten über
studentische Hiwis bis zu Postdocs – in die
Reinraum- und Gerätenutzung eingewiesen und ergänzen so ihre Ausbildung um
moderne experimentelle Labormethoden.
Der Preis wird alljährlich von der Firma Eingerichtet im Jahre 2004, ist das NSC
Beim internationalen Raith Micrograph Award 2015
mit dem 3. Platz ausgezeichnete Mikrostruktur.
seit 2008 im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz an das
Landesforschungszentrum Optik- und Materialwissenschaften (OPTIMAS) angebunden. Es wird künftig im Neubau „Laboratory of Advanced Spin Engineering (LASE)“
der TU Kaiserslautern beheimatet sein.
Dr. Sandra Wolff (NSC)
S -Cool – Das mitwachsende Girokonto
für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
– Kostenfreie Kontoführung
– SparkassenCard inklusive
– Guthabenverzinsung bis zu 1% p.a.
www.kskkl.de
S Kreissparkasse
Kaiserslautern
39
Mehr als eine Bankverbindung.
Angezeigt
Wa n n f ä h r t m e i n B u s
wirklich ab?
Wer kennt nicht die seltsame Unsicherheit, wenn man
in letzter Minute die Bushaltestelle erreicht: Ist der Bus weg oder kommt
er noch? Wie sieht es bei einer Verspätung mit meinem Anschluss aus?
In Kaiserslautern werden Fahrgäste künftig
genau wissen, ob der Bus fahrplanmäßig
fährt oder ob er Verspätung hat, wann er
exakt abfährt und ob die Anschlussverbindungen erreicht werden. Auskunft zu all
diesen Fragen gibt die neue dynamische
Fahrgast-Information (DFI). Weil die wirklichen Abfahrtszeiten angezeigt werden,
spricht man auch von Echtzeitinformationen. „Reiseinformationen in Echtzeit
sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines
modernen öffentlichen Personennahverkehrs“, erklärte Markus Vollmer, Vorstand
der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG. „Unsere Fahrgäste schätzen
den Komfort, den wir mit unserer modernen Busflotte und unserem Info-Center
bieten. In den vergangenen Jahren konnten wir unsere Fahrgastzahlen stetig steigern. Jetzt machen wir mit der Echtzeitanzeige ein weiteres Serviceangebot.“
Anzeige
Eine der Ersten
Zur Umsetzung des Projektes investiert
SWK Verkehrs-AG rund zwei Millionen Euro
in die neue Infrastruktur. Mit 900.000 Euro
unterstützt das Land die Stadt Kaiserslautern bei ihren Bemühungen, den öffentlichen Personennahverkehr (öpnv) modern
und attraktiv zu gestalten. Das Ministeri40
uni spectrum
um des Innern, für Sport und Infrastruktur fördert den Einbau der notwendigen
technischen Module bei den Verkehrsbetrieben. Das betrifft insbesondere die
Umrüstung der Leitzentrale und die Ausstattung der Fahrzeuge. Dabei trägt das
Land bis zu 60 Prozent der förderfähigen
Kosten. „Es entstehen aber auch Kosten,
die nicht förderfähig sind“, erläuterte Markus Vollmer. „Zu diesen Investitionen gehören beispielsweise die Bordrechner, die
gleichzeitig unsere Fahrkarten-Verkaufsautomaten sind.“ Ziel des Landes ist es, bis
2020 rund 80 Prozent der ÖPNV-Fahrgäste mit Echtzeitinformationen zu versorgen. Bei der Übergabe der Förderzusage
betonte Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt,
Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern
und Aufsichtsratsvorsitzende der SWK
Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG,
die große Bedeutung der Echtzeittechnologie im Busverkehr. „Kaiserslautern hat
sich über die Technische Universität, die
verschiedenen Forschungsinstitute und
Unternehmen einen Namen als IT-Standort gemacht. Daher ist es nur folgerichtig,
dass Kaiserslautern zu den ersten rheinland-pfälzischen Städten gehört, die ihre
Fahrgäste über die tatsächlichen Abfahrtszeiten der Busse informieren.“
An der Haltestelle
Die Fahrgäste erhalten diese Informationen auf verschiedenen Wegen. Doppelseitige DFI-Monitore an den Haltestellen
zeigen die tatsächlichen Abfahrtszeiten
aller Busse an dieser Haltestelle an. SWK
hat 16 hochfrequentierte Haltestellen mit
solchen Monitoren ausgestattet. Sie befinden sich im Stadtzentrum, am Hauptbahnhof, am Westbahnhof, am Pfaffplatz,
am Klinikum, am Lothringer Eck, an der
Technischen Universität und einigen anderen Haltestellen. Sehbeeinträchtigte
Personen können sich die Informationen
mittels Knopfdruck ansagen lassen.
Im Bus
Bis Ende März werden auch sämtliche
Busse der 63 Fahrzeuge umfassenden
Flotte der SWK Verkehrs-AG mit Multifunktionsanzeigen ausgestattet sein. Ausgenommen sind die Busse, die im Frühjahr durch neue
SO ERREICHEN SIE UNS
SWK Stadtwerke Kaiserslautern
Bismarckstraße 14
67655 Kaiserslautern
Tel.: (0631) 8001-0
Fax: (0631) 8001-1000
[email protected]
swk-kl.de
Unseren Kundenservice erreichen Sie
Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr
in unserem Kundenservice-Center
in der Bismarckstraße 14
oder telefonisch
(0631) 8001-1200
swk24.de
Unser Kundenportal swk24.de
hat für Sie rund um die Uhr geöffnet.
Notruf: 0800 8958958
oder (0631) 8001-4444
Gasgeruch: 0800 8456789
oder (0631) 8001-2222
Fahrzeuge ersetzt werden. Im Herbst 2015
hat SWK sechs neue Busse in Betrieb genommen. Im April werden sechs weitere,
der Euro 6 Norm entsprechende, folgen.
Per App
Auch an den weniger frequentierten Haltestellen, die nicht mit DFI-Monitoren ausgestattet sind, profitieren die Fahrgäste von
dem Echtzeitdatensystem. Per Internet
und über eine kostenlose Handy-App stehen Smartphone-Nutzern die Daten jederzeit zur Verfügung. Eine unternehmensübergreifende Vernetzung der Daten erfolgt
über die Datendrehscheibe des Landes
Rheinland-Pfalz beim Verkehrsverbund
Rhein-Neckar (VRN). Damit wird es möglich, verkehrsmittelübergreifend die komplette Reiseroute in Echtzeit einzusehen.
Der Anschlusssicherung im Stadtbusliniensystem kommt bei der Umsetzung des
Projektes eine besondere Bedeutung zu.
Genauer Überblick
Auf der Grundlage der festgelegten Fahrpläne aktualisiert SWK bei einer festgestellten Abweichung fortlaufend die
Fahrgastinformationen. Dazu bedarf es
der genauen Erfassung der Fahrzeugpositionen. Ein Bordrechner im Bus sen-
det spätestens alle 30 Sekunden diese
Daten an einen Server. Eine spezielle
Software gleicht die Daten ab und stellt
Abweichungen vom Fahrplan fest. In der
Leitstelle kann der Verkehrsmeister auf
dem Bildschirm mittels des hinterlegten
Stadtplans die Bewegung der Busse genau verfolgen. Erscheint das Fahrzeug
grün, bewegt es sich innerhalb der vom
Fahrplan vorgegebenen Zeiten. Ist es
rot gekennzeichnet, ist der Bus verfrüht.
Blau zeigt eine Verspätung an. So hat der
Verkehrsmeister immer einen genauen
Überblick über die Lage und kann die notwendigen Maßnahmen einleiten. Ist ein
Bus zu schnell, kann er den Fahrer bitten, langsamer zu fahren. Bei einer Verspätung informiert er die Anschlussbusse
an der Umsteigehaltestelle und bittet sie
die Umsteiger abzuwarten. Vor der Einführung des dynamischen Fahrgast-Informationssystems hat der Verkehrsmeister die
Fahrer über Funk informiert. Jetzt erhält
der Fahrer die Meldungen auf dem Display seines Bordrechners. Aufgrund dieser
neuen Möglichkeiten wird der Funkverkehr
in den Bussen deutlich zurückgehen.
Text: Dr. Eva Scheer
Fotos: SWK
SWK Energieberatungszentrum
Brandenburger Straße 2
67663 Kaiserslautern
Tel.: (0631) 8001-2430
Fax: (0631) 8001-2433
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 8.00 bis 17.00 Uhr
Freitag von 8.00 bis 15.00 Uhr
Bitte vereinbaren Sie telefonisch
einen Beratungstermin. Unsere Berater
erreichen Sie während der Öffnungszeiten.
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
in k aisersl autern:
Nacht, die wissen schaff t
„Womit beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
an der Technischen Universität Kaiserslautern?“
Foto: Thomas Koziel
Am Freitag, 22. April 2016, dient die
„Nacht, die Wissen schafft“ bereits
zum fünften Mal als Schaufenster der
Institute, namhafter Firmen und für den
Universitätscampus. Bei einem Streifzug
durch die Kaiserslauterer Forschungslandschaft werden spielerisch Wissenschaft
und Technologie vermittelt. Von 19:00
bis 24:00 Uhr öffnen der PRE-Uni-Park
mit seinen verschiedenen Institutionen in
der Trippstadter Straße und der Campus
der Technischen Universität Kaiserslautern
wieder für zahlreiche Besucherinnen und
Besucher ihre Türen. Die Veranstaltung
wird zusammen mit der Science Alliance, sprich den Hochschulen, Institutionen
und Unternehmen, sowie dem Projektbüro
städtische Veranstaltungen der Stadt Kaiserslautern organisiert. Mit einem bunten
Musikprogramm und kulinarischen wie
kulturellen Genüssen wird die Nacht zum
42
uni spectrum
Tage gemacht. Eine fesselnde Auftaktveranstaltung sowie eine „After Science
Party“ sorgen neben dem lehrreichen Part
auch für ein pralles Unterhaltungsprogramm. Der Eintritt ist frei.
Da sich der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Kaiserslautern in der internationalen Spitzenklasse etabliert hat,
stellt diese Veranstaltung ein besonderes
Highlight für alle Wissenschaftsbegeisterte
dar. Durch die hervorragenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat sich
die Stadt in den letzten Jahren zu einem
leistungsstarken internationalen Zentrum
für innovative Technologieprodukte und
Dienstleistungen entwickelt.
An diesem Abend gewähren die Technische
Universität, die Hochschule Kaiserslautern
sowie die Kaiserslauterer Forschungsin-
stitute DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), Fraunhofer IESE (Institut für Experimentelles
Software Engineering), Fraunhofer ITWM
(Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik), Fraunhofer IPM (Institut für
Physikalische Messtechnik), IFOS (Institut
für Oberflächen- und Schichtanalytik), IVW
(Institut für Verbundwerkstoffe) und MPI
(Max-Planck-Institut) einen einmaligen
Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Auch
das BIC (Business and Innovation Centre),
die Energieagentur Rheinland-Pfalz, Insiders Technologies, John Deere sowie der
Sportbund unterstützten das diesjährige
Event tatkräftig.
Womit beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Technischen Universität Kaiserslautern? Was
geschieht hinter den Türen von Laboratorien und Forschungseinrichtungen?
Abwechslungsreiche Vorträge und Führungen, spannende Experimente und
Workshops geben an diesem Abend Antworten auf diese und andere Fragen. Die
Gäste erfahren aus erster Hand, wie Innovationen entstehen und lernen die wissenschaftlichen Akteure persönlich kennen.
Pressestelle
der Stadt Kaiserslautern
campus und events...
familie...
wirtschaft...
Kultur- und erlebnisstadt:
menschen...
kurz notiert...
1/2016
K aisersl autern hat viel zu bieten
Auch in diesem Jahr bietet die Stadt Kaiserslautern eine umfangreiche und bunte Veranstaltungspalette für Alt und Jung
an. Ob Konzerte, Ausstellungen, Theater,
Lesungen oder die beliebten Märkte und
Volksfeste – bei dem reichhaltigen Programmangebot ist für jeden Geschmack
und jedes Alter etwas dabei.
Ein ganz besonderes Highlight im Lautrer
Kalender sind auch in diesem Jahr wieder
die Feste und Events unter freiem Himmel, die die vielen Besucherinnen und
Besucher mit ihrem ganz eigenen Charme
bezaubern. Den Anfang macht am 12./
13. März der Frühlingsmarkt „Lautern
blüht auf“ (mit verkaufsoffenem Sonntag) und zwei Monate später beginnt auf
dem Messeplatz die traditionelle Lautrer
Kerwe. Zwischen 20. und 30. Mai warten
rasante Fahrgeschäfte und kulinarische
Leckerbissen auf Groß und Klein. Am 29.
Mai können Shoppingfreunde zudem den
verkaufsoffenen Sonntag zu einem ausgie- wieder die sehr populäre Lange Nacht
bigen Einkaufsbummel nutzen.
der Kultur gefeiert. Kurz danach brummen die Motoren in der Barbarossastadt,
Nur wenige Tage später am 4. Juni lädt wenn am 17. und 18. Juni die Oldtimer
das Kinderfest „Fun & Action in der der 10. Kaiserslautern Classics und
City“ zum Spielen in die Innenstadt ein 5. ADAC Rallye Trifels Historic in der
und dann steht auch schon Kultur auf dem Westpfalz zu Gast sind – eine tolle Show
Programm: In der Nacht vom 11. auf den nicht nur für Autoliebhaber.
12. Juni wird an vielen Orten in der Stadt
Vom 1. bis 3. Juli lockt das Altstadtfest
Menschen aus der ganzen Region zum
großen Stelldichein nach Kaiserslautern
und kurz darauf vom 15. bis 17. Juli heißt
es hingegen wieder beim Theater-/Musikfest „Alles muss raus“.
Wer die Westpfalzmetropole von ihrer
schönsten Seite erleben möchte, ist also
bei den vielen tollen Veranstaltungen genau richtig. Kaiserslautern ist eine Stadt
der Begegnung. Wir freuen uns auf Sie.
Fotos: view – die agentur
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Symposium Ermöglichungsdidak tik:
25 Jahre Fachgebiet Pädagogik
eine wunderbare Einstimmung in das Thema: Wie Schimpansen sollten wir unser
Wissen erwerben, durch Instruktion, Zusehen und Nachahmen, war sein Vorschlag.
Er demonstrierte das Lernen der Affen
durch die Einspielung eines kurzen Videos
über Jane Goodall und ihre Forschung an
den Schimpansen. Erpenbeck meinte, die
Schimpansen praktizierten das Ermöglichungslernen bereits durch ein gegenseitiges „über die Schulter schauen“, was als
Metapher auch für Ermöglichungslernen
passend wäre. Die Verschränkung von
Rolf Arnold lud zum Symposium ErmöglichungsdiErmöglichung und Instruktion würde ihrerdaktik ein. Foto: Lars Kilian
seits zur Entwicklung und Anwendung von
Professor Rolf Arnold hatte zum Sym- Kompetenzen führen. Kompetenzen, so
posium Ermöglichungsdidaktik am 8. John Erpenbeck, könnten nur im Modus
und 9.10.2015 an die TU Kaiserslau- der Ermöglichung erworben werden.
tern eingeladen. Ermöglichungsdidaktik ist eins der zentralen Forschungs- Erpenbeck beklagte zwei existierende
und Arbeitsschwerpunkte, die im Grundillusionen:
Fachgebiet Pädagogik seit mehr als 20 1.aufgenommenes Informationswissen
Jahren verfolgt werden. In seiner Be- führt zu kompetentem Handeln
grüßung erklärte er deshalb warum er 2.Wissensweitergabe (nicht einmal -verdieses Thema für das Symposium aus- mittlung) statt Kompetenzentwicklung
gewählt hatte: „Ich will mir einfach mal ist notwendig und hinreichend
erklären lassen, was das eigentlich Einen historischen Rückblick gab es von
ist, diese Ermöglichungsdidaktik.“ Und ihm auch: Die Ermöglichungsdidaktik
dieser Wunsch wurde erfüllt, sogar hätte nämlich schon eine lange Traditiübererfüllt, denn jeder Vortrag oder on mit Rousseau und seinem „Emile“ als
Workshop führte sowohl zu zahlreichen reinstem Beispiel der ErmöglichungsdiErkenntnissen als auch zu lebhaften daktik: Schon dort arrangierte der Erzieher
lediglich die Lernsituationen, der Zögling
und kritischen Diskussionen.
realisierte sie durch Handeln.
Rolf Arnold hatte sich das Symposium Wie das geht? Die Ermöglichungsdidaktik
zum 25jährigen Fachgebietsbestehen „ge- gibt da ganz praktische Hinweise, so Rolf
schenkt“, um den Theoriebeitrag der Er- Arnold. Lehrende sind nur Begleiter und
möglichungsdidaktik für die pädagogische die Ermöglichungsdidaktik eher ein situPraxis kritisch diskutieren zu können. Die atives Konzept. In der Umsetzung sollten
Keynote „wachsenlassen ermöglichen“ Lehrende in der Fähigkeit gestärkt weram Donnerstag von John Erpenbeck war den, angemessen situativ zu handeln, zum
Beispiel Widerstände von Teilnehmenden
nicht konfrontativ anzugehen. Den Lernenden sollte man hingegen ermöglichen,
das zu lernen, was sie lernen könnten.
Und sie könnten nur selbst lernen. Das
hört sich plausibel an, aber wenn man die
Praxis betrachtet, wird eben oft die Idee
verfolgt, dass man den Lernenden etwas
vermitteln könnte – was laut Arnold gar
nicht geht.
In einer Diskussion wurde von den Teilnehmenden nach Gründen gesucht, warum die Ermöglichungsdidaktik von Wissenschaft und Praxis deutlich kritischer
betrachtet wurde als beispielsweise das
Hamburger oder Berliner Modell. Ängste
der Lehrenden oder sogar die Furcht vor
dem Verlust von Kontrolle oder Macht wurden genannt. Die „alten“ Modelle seien,
so die These eines Teilnehmers, deutlich
lehrerzentrierter als die Ermöglichungsdidaktik. Die Kontrolle über die Schülerinnen und Schüler bzw. die Lernenden
wäre dort größer. Und Institutionen wollten
sicher keine unkontrollierbaren Teilnehmenden. Eine Aussage, die man auch für
den hochschuldidaktischen Kontext überdenken sollte, oder?
Praktische Anwendung der Ermöglichungsdidaktik
Neben theoretischen Grundlagen, Herleitungen und Weiterführungen der Ermöglichungsdidaktik wurden auch Anwendungen in der Praxis diskutiert. Dabei
reichte die Spanne von Ansetzen des Coachings und der systemischen Beratung
als konkretes ermöglichungsdidaktisches
Handeln in Lehr-Lern-Situationen bis zu
Train-the-Trainer-Konzepten zur Umset-
Ermöglichungsdidaktik und Kompetenzerwerb erläutert von John Erpenbeck. Foto: Lars Kilian
44
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
zung des Konzepts der Ermöglichungsdidaktik in großen Bildungseinrichtungen. In
den Beiträgen und Workshops fand dazu
immer wieder ein Wechsel zwischen der
mikro- und makrodidaktischen Perspektive statt, aber auch ein Wechsel zwischen
der Ermöglichungsdidaktik als normstiftendes Konzept und der kritischen Auseinandersetzung, wie beispielsweise das
Programmplanungshandeln in Bildungs-
Die neue Lounge in der Bereichsbibliothek Bio (Geb. 14)
Die Universitätsbibliothek hat nach der
Sanierung der Bereichsbibliothek Chemie
2014 auch im Jahr 2015 weitere Bibliothekseinheiten modernisiert. Hintergrund
dieser Neugestaltungen ist die Steigerung
der Attraktivität der Bibliothekseinheiten
als Lernräume. Wer sich wohlfühlt, lernt
nämlich besser.
Die erste Maßnahme erfolgte im März in
der Bereichsbibliothek Biologie. Mit zur
Bibliothek passenden Lounge-Möbeln
konnte eine bequeme Arbeitsatmosphäre
geschaffen werden. Studierende aller Fächer können sich nun im Wohlfühlbereich
der Bio entspannen und in den Präsenzbeständen wie den aktuellen Fachzeitschriften oder den Büchern des Semesterapparates schmökern. Im September
folgte dann die zweite Renovierungsphase
im Fachbereich Biologie – es wurden zwei
weitere Gruppenarbeitsräume mit Whiteboards geschaffen, die nun den Studierenden neue Lernmöglichkeiten eröffnen.
Im gleichen Monat fand eine Kundenbefragung in der Bereichsbibliothek der Sozialwissenschaften (Geb. 32) statt. Bei
dieser Befragung sollten die Studierenden
die Lernumgebung und -atmosphäre bewerten. Nach Abschluss der Befragung
konnte festgestellt werden, dass die Studierende mit der generellen Lernsituation
zufrieden sind.
Von den Befragten waren 64 Prozent mit
der Arbeitsatmosphäre zufrieden, denen
standen fünf Prozent unzufriedene Kunden
gegenüber.
einrichtungen häufig an den Bildungsbedürfnissen der Teilnehmer/innen vorbei
geht. In diesen Diskussionen wurden immer wieder die formalen Strukturen und
Prozesse der systemischen Perspektive gegenübergestellt. Als Fazit im Sinne
eines gemäßigten Konstruktivismus entstand insgesamt der Eindruck, dass bei allen Realitäten der Bildungspraxis und der
konzeptionellen Ansätze der Vertreter der
Ermöglichungsdidaktik, ein gangbarer Weg
in der Mitte liegt und die Möglichkeiten
und Grenzen immer wieder innerhalb des
konkreten Kontextes durch die didaktisch
Handelnden auszuloten sind.
Kathrin Quilling
& Thomas Prescher
Der Artikel erschien zuerst unter einer CC BY 4.0 Lizenz
bei wb-web.de und wurde von den Autoren verändert.
Es tut sich was in der
Universitätsbibliothek…
Die Antworten zur Möblierung waren deutlich negativer. Lediglich 32 Prozent waren
mit der Situation zufrieden. Die Auswertung des Bemerkungsfeldes ergab, dass
sich viele Studierende bequemere Stühle
wünschten und die Lichtverhältnisse als
unbefriedigend eingestuft wurden.
Durch einfache Maßnahmen, wie der Wartung der Lichtanlage und dem Kauf neuer
Stühle – übrigens auch in den Bereichsbibliotheken
Maschinenbau/Wirtschaft,
Elektro-/Informationstechnik und Informatik – erfolgte die Behebung dieses Mankos. Einen Wunsch, den wir leider nicht
erfüllen konnten, war der Einbau einer Klimaanlage. Allerdings wurden als alternative Maßnahme 100 USB-Ventilatoren für
die komplette Universitätsbibliothek angeschafft, die in der heißen Jahreszeit in
den entsprechenden Bibliothekseinheiten
ausgeliehen werden können.
Die zwiespältigen Antworten zur Zufriedenheit bzgl. der Lautstärke im Lesesaal (49
Prozent sehr zufrieden / 40 Prozent einigermaßen zufrieden) lässt sich durch die
ambivalente Meinung zur Ruhe erklären.
Den Studierenden fehlen in der Zentralbibliothek Gruppenarbeitsräume, weswegen
sie gerne die Bereichsbibliothek der Sozialwissenschaften als „großen“ Gruppenarbeitsraum nutzen würden. Dem entgegen
steht die Gruppe, die still und konzentriert
alleine arbeiten möchte.
Hier behalten wir aber unser Konzept des
„stillen“ Lesesaals bei und verweisen mit
Hilfe unserer neugeschaffenen Webseite
auf die „Lernräume in der Bibliothek“.
Mit dieser Seite können alle Lernmöglichkeiten, egal ob Einzelarbeitsplatz oder
Gruppenarbeitsraum, auf einen Blick eingesehen werden. Hier gilt dann das Prinzip
des frühen Vogels, der bekannter Weise
den Wurm bzw. den Gruppenarbeitsraum
fängt.
Die Universitätsbibliothek ist stetig bestrebt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten
eine angenehme Lernatmosphäre zu
schaffen.
Hier zeigt das bisherige Feedback, dass
wir seit der Kundenbefragung auf gutem
Wege sind, dies mit den uns möglichen
Mitteln zu erreichen, da wir nicht nur ein
Aufbewahrungsort für Medien, sondern
auch ein lebendiger Lernort auf dem Campus sein wollen.
Von daher freuen wir uns jederzeit über
Ihr Feedback, denn Ihre Meinung ist uns
wichtig!
Julia Pletsch
Lernende Studierende in der Bereichsbibliothek
der Sozialwissenschaften/Lesesaal (Geb. 32).
45
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Doppeldiplomer „à l’honneur“!
Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, Präsidentin der
DFH, Jérémy Cochain und Johann Sebastian Richter, Chef des Brüsseler Büros des Hauptverbands
der Deutschen Bauindustrie e.V. (v.l.n.r.).
Foto: F. Brunet/DFH.
Das Jahr 2015 war für zwei Absolventen
eines
Doppeldiplomstudiengangs
an
der TU Kaiserslautern ein besonders erfolgreiches Jahr. Nicht nur, dass sie ihr
Diplomstudium in beiden Ländern erfolgreich absolviert haben, sie haben außerdem jeweils eine besondere Auszeichnung erhalten!
DFH-Exzellenzpreis 2015 an Jérémy
Cochain verliehen
Die Deutsch-Französische Hochschule
(DFH) und ihre Wirtschaftspartner verliehen am 26. November 2015 ihre Exzellenzpreise in der Residenz des Deutschen
Botschafters in Paris. Ausgezeichnet wurden herausragende binationale Studienabschlüsse und Promotionsprojekte. Zu
der Verleihung haben der Deutsche Botschafter in Paris, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, und die Präsidentin der DFH, Prof.
Dr. Patricia Oster-Stierle, zahlreiche Per-
sönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kurse an der Uni beim VKB besucht und
selbstständig viel dazugelernt. Jérémy hat
dem Hochschulbereich eingeladen.
innerhalb eines Jahres durch SelbststudiJérémy Cochain, Absolvent des von der um und zahlreiche Sprachkursaufenthalte
Deutsch-Französischen Hochschule geför- in Deutschland parallel zu seinem Studiderten binationalen Studiengangs „Ener- um am INSA Rouen in kürzester Zeit seine
gietechnik und Kraftmaschinen“ an der TU Deutschkenntnisse auf Vordermann geKaiserslautern und der INSA Rouen, wur- bracht.
de für seine hervorragenden Studienlei- An der TU Kaiserslautern werden zurzeit
stungen mit dem DFH-Exzellenzpreis aus- binationale Studiengänge in den Fachgezeichnet. Der Preis in Höhe von 1.500 bereichen Wirtschaftswissenschaften (in
Euro wurde gefördert vom Hauptverband Kooperation mit der ENSGSI Nancy) und
Maschinenbau und Verfahrenstechnik (in
der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kooperation mit dem ENIM in Metz und
Rund 1.500 Absolventen schließen jähr- dem INSA Rouen) in Maschinenbau (mit
lich erfolgreich ihr von der DFH geför- Aeronautik, Energie-, Antrieb- und Prodertes, deutsch-französisches Studium duktionstechnik und Materialwissenschafab. Die Preisträger werden für ihre her- ten…) und Bio- und Chemieingenieurwisvorragenden deutsch-französischen Stu- senschaften angeboten.
dienabschlüsse und ihre fachliche sowie Wie der erfolgreiche Werdegang beider
interkulturelle Kompetenz ausgezeichnet. Preisträger zeigt, sind Interesse und Engagement der Schlüssel zum Erfolg!
Marieke Ahlers (siehe Preisverleihung der
Ziegler-Stifter, S. 51) und Jérémy Cochain
Elsa-Claire Elisee, DFH
sind beide ehemalige Studierende im von
Laurence Gendron-Ulber, Koordinader DFH geförderten Doppeldiplomstudition der Doppeldiplomstudiengänge
engang „Kraftmaschinen und Energietechnik“ zwischen der TU Kaiserslautern und
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ist
dem INSA Rouen und haben außerdem
eine binationale Einrichtung und wurde 1997
weitere Gemeinsamkeiten: Sie promovieanlässlich des deutsch-französischen Gipfels
ren beide in der Zwischenzeit und haben
von Weimar gegründet. Die DFH ist ein Netzsich damals beide nicht davon abschrewerk von 185 Hochschuleinrichtungen aus
cken lassen, dass sie wenig FremdspraDeutschland und Frankreich, die insgesamt 176
chenkenntnisse hatten. Marieke hatte nur
integrierte binationale und trinationale Studienbis zur zehnten Klasse Französisch in der
gänge mit jährlich ca. 6.300 Studierenden anSchule gelernt und ab dem Zeitpunkt des
bieten.
Entschlusses zu diesem Doppelstudium
Internationale Standards guter
wissenschaf tlicher Pra xis
Studierende verfassen heute oft nur noch
wenige wissenschaftliche Texte. Grund
dafür ist die Vielzahl alternativer Prüfungsformen in den Modulhandbüchern der
konsekutiven BA-MA-Studiengänge. Entsprechend unerfahrener und ungeübter
stehen Studierende deshalb den Herausforderungen der in den verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen
entwickelten
Standards wissenschaftlichen Arbeitens
gegenüber – und scheitern nicht selten.
Einen breiten Widerhall in der Öffentlichkeit fand dieses Thema durch die in den
46
uni spectrum
Medien spektakulär thematisierten Plagiatsfälle verschiedener Politiker bei ihren
Dissertationen – und beschädigten das
gesellschaftliche Ansehen der Universitäten.
Der „Allgemeine Fakultätentag“ (AFT) als
Forum der von den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen deutscher Universitäten
gewählten Vertreter/innen hat sich deshalb dieses Themas angenommen. Gegenstand waren die in den verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen
praktizierten
Standards, d.h. deren disziplinspezifische
„peculiarities and predominant cultures“
(Albers et al. 2013, S.111) sowie die
aktuell anerkannten internationalen Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Mit
dem Ziel, einen Konsens bezüglich gemeinsamer Standards herzustellen, wurde
ein „understanding on cross-disciplinary
principles of good academic practice“
(ebd.) formuliert und in Form von drei Prinzipien und elf Thesen mit den folgenden
Titeln zusammengefasst:
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
Principles of Good Academic Practice:
•
Safeguard the quest for truth
•
Credibility jeopardized
•
Generic principles
Good Academic Practice for Writing
Academic Theses:
1.
Originality and Independence
2.
Research and Citation
3.
Disclosure of Influences
4.
Attribution of statements
5. Translation
6.
Traditional stock of knowledge
of an academic discipline
7.
Plagiarism and data misuse
8.
Texts previously written by the
author of a thesis
9. “Ghost-writing”
10. Multiple authorship
11. Dual Responsibility
(Ebd. S.112-114)
Mit der Formulierung dieses Positions-Papiers verbinden die im „Allgemeinen Fakultätentag“ (AFT) vertretenen Disziplinen
die Hoffnung, die „essentials of good
academic practice“ (ebd. S.109) der im
Studium und in Prüfungen geforderten
Qualitätsstandards disziplinübergreifend
zu harmonisieren und deren Sichtbarkeit
und Transparenz – insbesondere für die
Studierenden – zu verbessern. Das Original-Positions-Papier wurde auf den Webseiten der untenstehenden Institutionen
eingestellt:
www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M57957527988.html (09 Jul
12)
Eine detaillierte Beschreibung des Hintergrunds und der Ziele der formulierten Prinzipien und Thesen liefert ein Beitrag des
Redaktions-Teams des AFT in:
Albers, Albert, Kempen, Bernhard; Braun,
Andreas (2013): Good Practice in Academic Writing. In: Journal of the European
Higher Education Area Policy, Practice,
and Institutional Engagement, Heft 1,
S.109-116. URL: www.ehea-journal.eu.
Hans-Joachim Müller, seit 2010 Präsidiumsmitglied im „Erziehungswissenschaftlichen Fakultätentag“ (EWFT) und als
Vertreter der Erziehungswissenschaften
Mitglied im Allgemeinen Fakultätentag
(AFT).
www.fakultaetentag.de/presse/12_07_09_PM-Gute-wiss-Praxis.pdf (09 Jul 12)
Jagd der Phänomene
beim Tag der Physik
1.500 Schülerinnen und Schüler auf Physik-Entdeckungstour an der TU
Zahlreiche Teilnehmer waren an diesem
Nikolaus-Samstag der Einladung der TU
Kaiserslautern gefolgt. In großen Bussen
kamen sie aus allen Ecken von Rheinland-Pfalz, um die Phänomene der Physik auf eigene Faust zu entdecken oder
sich von den Experten der TU erklären zu
lassen. Der erste Rekord des Tages war
schnell gebrochen – zu der diesjährigen
Veranstaltung hatte sich so viele Mädchen
wie noch nie angemeldet.
nendes Programm zusammengestellt.
Neben dem Physik-Wettbewerb in drei
Altersstufen, zu dem sich insgesamt 900
Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 8 in 180 Teams angemeldet hatten,
wurden zahlreiche Workshops, Experimente, Vorträge, Demonstrationen und
Laborführungen geboten.
Den Gewinnern der Wettbewerbe, die in
den Räumlichkeiten der Mensa eine Stunde Zeit hatten, knifflige Physik-Aufgaben
zu lösen, winkten je Klassenstufe 600
Euro für die drei besten Teams. Als erfolgreichste Schule wurde schließlich das
Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern
Der Fachbereich Physik hatte für die jun- mit einem Geldpreis des Ministeriums
gen Forscherinnen und Forscher ein span- ausgezeichnet.
„Wir freuen uns über den großen Erfolg der
Veranstaltung. Ohne die tatkräftige Unterstützung aller Fachbereichsangehörigen
hätten wir das aber nicht geschafft. Unser
gemeinsames Ziel ist es, das Fach Physik
in all seinen Facetten und Möglichkeiten
den Schülerinnen und Schülern näher zu
bringen und ihre Begeisterung zu wecken.
Wenn man am Abend eines solchen Tages
in die strahlenden Gesichter der Teilnehmer schaut und vor allem auch das positive Feedback auf unserer Webseite liest,
dann können wir schon ein bisschen stolz
auf uns sein“, fasst Kerstin Krauß, Geschäftsführerin des Fachbereichs Physik,
zusammen.
FB Physik
47
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Weihnachtsturnierwoche:
UNISPORT beendet das ereignisreiche Jahr 2015
Der UNISPORT der TU blickt mit 2015
auf ein abwechslungsreiches Jahr und
ein buntes Programm zurück. Ein kleiner
Rückblick in Auszügen: In sportlicher Hinsicht dürften hier u.a. der Sportabzeichentag, die Campusletics-Eröffnung sowie
der MTB-Verleih durch CampusPlus oder
auch die zahlreichen, schnell ausgebuchten Outdoorsport-Freizeiten im Gedächtnis
geblieben sein. Des Weiteren punktete in
den letzten Monaten insbesondere der
Gesundheitstag von CampusPlus, der viele
interessierte Studierende umfassend über
die Möglichkeiten des Fit- und Gesundbleibens an der TU unterrichtete. Ebenfalls sehr erfolgreich angelaufen sind die
SPORTSFREUND-Wochen, die neugierige
Studierende, die sich das Semester über
in Kursen des Sportprogramms ausprobieren, zum Semesterende mit Gewinnen
belohnt. Der UNISPORT stellte aber erneut auch unter Beweis, dass sich sportlicher Einsatz und gemeinsames Feiern
hervorragend kombinieren lassen: Sei es
bei Gelegenheiten wie dem Uni-Villa-Lauf
oder auch den Wettkämpfen, wie der UNIund Beach-Liga – neben dem sportlichen
Ehrgeiz blieb immer noch Zeit für Begegnungen, Spaß und gemeinsame Unterhaltung. Besondere Highlights jenseits des
Sports waren im vergangenen Jahr – aufgrund des hohen Zulaufs, des begeisterten Feedbacks und des repräsentativen
Charakters – die Organisation des Sommerballs sowie des Weinfestes der TU.
Zum Abschluss des Jahres fanden in der
ersten Dezemberwoche nun noch eine
ganze Reihe Winterturniere in zahlreichen
Sportarten statt: Die Spiele im Basket-
ball, Headis, Volleyball und Hallenfußball
wurden von Spielern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Eine Besonderheit
außerhalb der Winterturnierwoche dürfte insbesondere das Fußballturnier für
Flüchtlinge gewesen sein, mit dessen Hilfe
die Kicker symbolisch „Gemeinsam Grenzen überwinden“ wollten, indem Sport als
Brücke für größere gegenseitige Toleranz
und Respekt dient. Nun laufen im neuen
Jahr noch die letzten Wintersport-Freizeiten, wobei die Planung der nächsten
Wettkämpfe und Events bereits auf Hochtouren läuft. Der UNISPORT freut sich
über die tolle Resonanz des vergangenen
Jahres und auf ein mindestens genauso
spannendes neues Jahr 2016!
Gefüllte Halle: Die Volleyballspiele der Weihnachtsturniere zogen nicht nur viele Mannschaften sondern auch ein großes Publikum an.
Sprung in die Top 10: TU-Student Christopher
Pütz tanzt unter den Weltbesten
im 2. Semester seines Masterstudiengangs zum Wirtschaftsingenieur/Schwerpunkt Chemie befindet, trainiert seit 2006
mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester.
Sie tanzt selbst bereits seit 1998 und studiert inzwischen im Master BetriebswirtIm Oktober fand in Moskau der World- schaftslehre an der Justus-Liebig-Univercup und im November in Genf die Welt- sität in Gießen.
meisterschaft im Rock’n’Roll-Tanz statt.
Sehr erfolgreich mit am Start war dabei Dem Erfolg der beiden liegt u.a. ein stramder TU-Student Christopher Pütz, der ge- mer Trainingsplan zugrunde: Eine Hälfte der
meinsam mit seiner Schwester Chiara als Zeit trainieren beide in ihrem heimischen
Tanzpartnerin in Moskau das beste deut- Verein, dem TV 1873 Wehen, zur anderen
sche Ergebnis erzielte. Beide stehen inzwi- Hälfte bei vereinsfremden Trainern. Somit
schen auf einem beeindruckenden Platz 6 sind beide häufig unterwegs und haben
einen vollen Terminkalender parallel zum
der Weltrangliste.
Studium zu balancieren. Der Einsatz der
Am Weltcup der World Masters Rock‘n‘Roll beiden zahlt sich jedoch immer wieder
Main in Moskau starteten insgesamt 38 aus, wie sie gerade in den letzten Wochen
Paare. Ebenfalls mit dabei: Chiara und deutlich unter Beweis stellen konnten:
Christopher Pütz. Der 26-Jährige, der sich Beim Turnier in Moskau gelangten beide
Freudige Gesichter
nach der Preisvergabe in Moskau: Platz 4
im Turnier und inzwischen sogar Platz 6
auf der Weltrangliste
für Chiara und Christopher Pütz.
48
uni spectrum
nach sechs Runden ins Finale und erreichten dort letztlich den 4. Platz. Damit
lieferten sie das beste deutsche Ergebnis
des Wettkampfs. Verbunden war mit diesem Ergebnis aber vor allem der Sprung
in die Top 10 der Weltrangliste der World
Rock’n’Roll Confederation: Dort rangieren
die Pütz-Geschwister nun seit ihrem drei
Wochen später ertanzten 11. Platz bei
der Weltmeisterschaft in Genf auf dem 6.
Platz der weltbesten Rock’n’Roll-Tänzer in
der Main Class.
Am Ziel angekommen sind die ambitionierten Geschwister damit aber noch nicht:
Bei der Welt- und Europameisterschaft in
2016 wollen sie das Finale erreichen, eine
Qualifikation für die World Games 2017
erlangen und bis 2017 zudem noch ihre
Masterstudiengänge abschließen. Katrin Ratuschny
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
Beispiel für eine grafische Benutzeroberfläche in LabView
1/2016
Unterstützung bei der
L abView-Programmierung
Seit Mitte 2015 bietet die Abteilung Zentrale Elektronik der ZV-HA 5 Unterstützung
bei der Programmierung der Messtechnik-Software LabView an. LabVIEW ist ein
grafisches Programmiersystem der Firma
National Instruments, das in der Wissenschaft und Technik sehr weit verbreitet ist.
Die Hauptanwendungsgebiete von LabVIEW sind die Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik. Die Programmierung
erfolgt mit Hilfe einer grafischen Programmieroberfläche nach dem Datenfluss-Modell. Im Vordergrund steht dabei die Messdatenerfassung und -verarbeitung. Da der
Aufbau dieser Messsysteme interaktiv erfolgt, sind kaum Programmierkenntnisse
erforderlich.
zilloskope oder Multimeter nachgebildet
werden können. Für fast alle Messgeräte
der führenden Hersteller stehen bereits
fertige Virtuelle Instrumente (VI) zur Verfügung. LabVIEW enthält zusätzlich eine
Vielzahl von Werkzeugen und Funktionsbibliotheken zur Erfassung, Analyse, Darstellung und Speicherung von Daten sowie
zur Fehlersuche in den Programmen. Die
in LabVIEW erstellte Benutzeroberfläche,
die als Frontpanel bezeichnet wird, enthält
Bedien- und Anzeigeelemente. Bedienelemente sind z. B. Eingabeelemente wie
Drehknöpfe, Druckschalter oder Drehregler, zu den Anzeigeelementen zählen Ausgabeelemente wie Zeigerinstrumente, Balkenanzeigen oder LEDs (siehe Abbildung).
räte mit GPIB-, PXI-, VXI- oder seriellen
Interfaces (RS-232 und RS-485).
Mit der Fa. National Instruments besteht
an der TU Kaiserslautern über das RHRK
ein Campusvertrag, so dass alle Anwender
die LabView-Software sehr günstig für die
Forschung und Lehre einsetzen können.
In der Abteilung Zentrale Elektronik stehen mehrere beim Hersteller geschulte
Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung in
der Programmierung von LabView zur Verfügung (u. a. Certified LabVIEW Associate
Developer CLAD).
Eine Beratung bei der Auswahl bzw. dem
Neubau oder der Entwicklung von Messdatenerfassungshardware ist in der ZenLabVIEW ermöglicht die Kommunikation tralen Elektronik ebenfalls möglich.
Die LabVIEW-Programme werden als vir- mit unterschiedlichster Hardware wie Datuelle Instrumente oder VIs bezeichnet, tenerfassungskarten, BildverarbeitungsDipl.Ing. Henning Braß,
da mit ihnen Messinstrumente wie Os- und Motorsteuerungsmodulen sowie GeAbt. 5.5 Zentrale Elektronik
„ Je SoWi desto MINT!“
Zur Rolle der Sozialwissenschaften an der TU Kaiserslautern
Vor einigen Wochen legten Mitglieder des
Fachbereiches Sozialwissenschaften eine
Broschüre vor, in der sie die Bedeutung
der Nicht-MINT-Fachgebiete auch und gerade für das MINT-Profil der TU Kaiserslautern überzeugend beschrieben. Das
Unispectrum hat mit der Dekanin des
Fachbereiches und drei seiner SoWi-Professoren geredet.
Frage: Was soll der Slogan „Je SoWi
desto MINT!“ aussagen?
Allen: Zunächst geht es uns darum, deutlich darauf hinzuweisen, dass für unseren
Fachbereich das Konzept einer „Integrativen Sozialwissenschaft“ leitend ist.
Studierende, die in Kaiserslautern „Integrative Sozialwissenschaften“ studieren,
erwerben Kompetenzen, mit deren Hilfe
sie in einer durch Technik und Globalisierung bestimmten Welt professionell handeln können. Für die Entwicklung unserer
Gesellschaft ist nämlich kennzeichnend,
worauf die DFG bereits vor Jahren hinwies:
„Fortschritt vollzieht sich an den Schnittstellen zwischen den Disziplinen“. Gefragt
einem sozial verantwortlichen Handeln in
der Lage sind. Vor einigen Tagen kam mir
ein Gutachten der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft auf den Tisch, welches
den Titel trägt: „Bildung. Mehr als Fachlichkeit!“ Genau darum geht es. Dies ist
das, was die fortschrittlichen UnternehFrage: Was bedeutet dies konkret, kön- men und Organisationen erwarten!
nen Sie ein Beispiel geben?
Lachmann: Und dafür ist es erforderlich,
Arnold: Schauen Sie sich die aktuellen dass wir uns auch tatsächlich an den BeProbleme an: Die VW-Krise ist nicht das funden orientieren, über die die modernen
Ergebnis eines technischen Versagens, Sozialwissenschaften verfügen. Ihr Forsondern Ausdruck von Führungs- und schungsgegenstand ist der Mensch als
Kommunikationsproblemen in einem Un- erkennendes, lernendes und handelndes
ternehmen. Unsere Gesellschaft benötigt Wesen – ein breites und heterogenes Feld,
nicht bloß Fachleute mit einer tiefen Ex- zu dessen adäquater Klärung man philopertise, sondern auch Persönlichkeiten, sophische, psychologische, pädagogische
die in der Lage sind, die Kooperation in sowie soziologische Dimensionen integrieden Teams wirksam zu gestalten und die ren muss, will man sich nicht auf seinen
Organisationen, in denen sie tätig sind, Alltagsverstand beschränken. Die techverantwortlich zu entwickeln. Die Aufga- nischen und naturwissenschaftlichen Disbe der akademischen Aus- und Weiterbil- ziplinen können diese Fragen nicht allein
dung im 21. Jahrhundert ist deshalb eine klären; sie benötigen deshalb die Koopedoppelte: Wir bilden Menschen aus, die ration mit den Sozialwissenschaften, eben
über eine hohe Expertise verfügen und zu genauso, wie für die Beantwortung einer
einer wirksamen Kommunikation sowie Reihe sozialwissenschaftlicher Fragestelsind deshalb zunehmend Professionals,
die über den Tellerrand hinausblicken und
auch die gesellschaftlichen Voraussetzungen einer nachhaltigen Anwendung
und Nutzung des technisch Möglichen im
Blick haben und beurteilen können!
49
titelthema ...
forschung...
lungen die Naturwissenschaften (denken
wir beispielsweise an die kognitiven Neurowissenschaften), die Mathematik (z.B.
Modellierung) und die Ingenieurwissenschaften (insbesondere Mensch-Maschine
Interaktion) fundamental sind. In Wirklichkeit lassen sich diese klassischen Disziplinen doch längst nicht mehr klar trennen.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass
wir uns als Sozialwissenschaftler an der TU
nicht als randständig, sondern als mittendrin erleben, und so werden wir, meiner
Meinung nach, auch von der Mehrheit der
MINT-Vertreter wahrgenommen.
Neuser: Dies ist auch einer der Gründe, weshalb alle führenden Technischen
Universitäten, die im Verbund der TU 9
zusammenarbeiten, über ausgeprägte
geistes- und sozialwissenschaftliche Fachbereiche verfügen. Man kann geradezu
eine Korrelation feststellen zwischen dem
Ausbaugrad dieser Fachbereiche und der
Rankingposition der jeweiligen TU – ein
Befund, der uns zu dem Slogan „Je SoWi
desto MINT!“ verführt hat. Gleiches gilt
allerdings auch für die Wirtschaftswissenschaften, Raum- und Umweltplanung
sowie Sportwissenschaften, um nur einige
der an unserer TU vertretenen Nicht-MINTBereiche zu erwähnen. Diese sind nicht
nur ein Anhängsel einer Technischen Uni-
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
versität, sondern ein wesentliches Rück- des Bisherigen, sondern um Integration
des Neuen. Mit ihren Angeboten zur Wisgrat.
senschaftlichen Weiterbildung wendet sich
Worauf ich auch noch hinweisen möchte: unsere Universität schließlich auch neuen
In der Universität war es schon immer not- Studierendengruppen (z.B. berufsbegleiwendig und üblich, dass unterschiedliche tende Studierende) zu und macht sich so
Fachbereiche und Disziplinen über die Fä- fit für die Zukunft, welche eine Zukunft
chergrenzen hinweg wertschätzend und des demographiebedingten Rückgangs
synergetisch kooperieren. Dies ist heute und der verschärften Konkurrenz zwischen
die zentrale Aufgabe, wie uns die Beispiele den Universitäten sein wird. Um die TU
der international führenden Technischen Kaiserslautern mit ihrem MINT-Profil langUniversitäten zeigen. Dabei setzt sich auch fristig zu sichern, benötigen wird deshalb
mehr und mehr eine andere Metaphysik mehr solcher Angebote – mithin mehr sodurch, die die aus dem 17. Jahrhundert zialwissenschaftliche Expertise.
stammenden engen Abgrenzungen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Wir sprachen mit:
überwindet und die Erarbeitung integra- Prof. Dr. Shanley Allen, Dekanin des
Fachbereichs Sozialwissenschaften
tiver Lösungen in den Vordergrund rückt.
Prof. Dr. Rolf Arnold,
Arnold: Ähnliches gilt auch für die Art und Wissenschaftlicher Direktor des DISC
Weise, in der wir unsere Lehre gestalten. Prof. Dr. Thomas Lachmann,
Hier ist die TU Kaiserslautern bereits füh- Professor für Psychologie
rend in der Nutzung von Selbstlernansät- Prof. Dr. Wolfgang Neuser,
zen, dem Einsatz von eTeaching und dem Professor für Philosophie
Angebot von Fernstudiengängen. Diese
Vielfalt ist aus den Sozialwissenschaften Hinweis: Das erwähnte Positionspapier „Universität ist
heraus initiiert, die sich in ihrer Forschung Vielfalt, nicht Einfalt“ kann im Dekanat des Fachbemit Fragen des Lernens und der Kompe- reichs SOWI angefordert werden.
tenzentwicklung befassen, sie werden aber
auch immer stärker von den MINT-Bereichen unserer Universität aufgegriffen.
Auch hier geht es nicht um Abschaffung
TU K aisersl autern verzeichnet
neuen Studierendenrekord
Im Wintersemester 2015/ 2016 sind so
viele Studierende wie noch nie an der TU
Kaiserslautern eingeschrieben. Mit insgesamt 14.493 Studentinnen und Studenten im Präsenz- und Fernstudium,
darunter 3.307 Neueinschreibungen,
konnte die Technische Universität ihren
Rekord aus dem letzten Jahr steigern.
quote konnte in diesem Jahr erneut gesteigert werden. Insgesamt sind 37,4 Prozent aller eingeschriebenen Studierenden
weiblich.
„Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung und dass so viele Studierende auch
in diesem Jahr wieder den Weg nach Kaiserslautern gewählt haben. Die Statistiken
machen deutlich, dass wir zwar eine regional verwurzelte Universität sind, die ihren
internationalen Ansatz aber gleichzeitig
erfolgreich verfolgt. Das zeigt uns, dass wir
hier auf einem guten Weg sind“, kommentiert Universitätspräsident Prof. Dr. Helmut
J. Schmidt die aktuellen Zahlen.
Fast 4.000 Personen absolvieren aktuell
ihr Studium am Fernstudienzentrum der
TU, dem DISC. Bei den Erstsemestern
im Präsenzstudium kommen 68 Prozent
der deutschen Studierenden aus Rheinland-Pfalz, 10 Prozent aus Baden-Württemberg und 9,6 Prozent aus dem Saarland. Mit fast 2.290 ausländischen
Studierenden im gesamten Studienverlauf Auch in Zukunft will die Universität ihr Proerreicht die TU Kaiserslautern einen Anteil fil mit attraktiven Studienangeboten weivon 15,7 Prozent. Und auch die Frauen- ter schärfen. So werden im kommenden
50
uni spectrum
Wintersemester fünf neue Studiengänge eingeführt: „Wirtschaftsmathematik“
(Bachelor) und „Finanz- und Versicherungsmathematik“ (Master), beides angesiedelt am Fachbereich Mathematik,
„Betriebswirtschaftslehre“ (Bachelor) am
Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften
sowie „Technophysik“ (Bachelor und Master) im Fachbereich Physik.
„Mit der Einrichtung dieser neuen Studiengänge hat die TU Kaiserslautern ihr Studienportfolio in Bereichen ergänzt, wo sie
besondere Stärken aufzuweisen hat und
somit die Attraktivität der TU Kaiserslautern für Studierende weiter erhöht“, erklärt
Prof. Dr.-Ing. Norbert Wehn, Vizepräsident
für Studium und Lehre an der TU Kaiserslautern.
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
mit dem „Familie Dr. Jürgen-ZieglerStif tung“-Preis ausgezeichnet
Das Anliegen der „Familie Dr. Jürgen Ziegler Stiftung“ ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik durch
die alljährliche Verleihung eines Preises
an Absolventinnen/Absolventen oder Doktorandinnen/Doktoranden zu fördern. In
2015 fiel die Wahl auf Dipl.-Ing. Marieke
Ahlers, die neben ihrem besonders guten
Doppeldiplomabschluss an der TU Kaiserslautern und dem Institut National des
Sciences Appliquées in Rouen sehr engagiert eine Reihe von sozial orientierten
Aktivitäten verfolgt hat.
„Orgeln für Gott und die Welt“ dem Auditorium zu berichten. Vor Beginn seiner
Ausführungen überreichte ihm Karoline
Ziegler zusammen mit einer Spende für
die von ihm initiierte Waldkircher Orgelstiftung in Waldkirch, dem Zentrum des
Orgelbaus im Schwarzwald, einen Bildband zur „Geschichte des Orgelbaukunst
in Ost- und Westpreußen von 1333 bis
1944“. Danach erfuhren die Zuhörer allerlei Wissenswertes über den Orgelbau
in Vergangenheit und Gegenwart und die
vielen Ausführungsformen von der kleinen
Handdrehorgel bis hin zu den mächtigen
Kirchen- und Orchesterorgeln.
Die Festveranstaltung im Rahmen der
Preisverleihung fand in der Rotunde der Da die Diplomarbeit der Preisträgerin am
Universität statt. Der Vorsitzende der Stif- Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechtung, Prof. Ralf Müller, freute sich in sei- nik angefertigt worden war, an dem sie akner Begrüßungsansprache die zahlreichen
Gäste aus der Universität und der näheren
und weiteren Umgebung Kaiserslauterns
begrüßen zu dürfen. Die Stifterfamilie war
diesmal – wegen einer Erkrankung von Dr.
Jürgen Ziegler – durch seine beiden Töchter Liselotte Dettinger und Karoline Ziegler
vertreten.
tuell auch als Doktorandin tätig ist, stellte
Prof. Hans-Jörg Bart, die sehr guten Studienleistungen, das Thema der Diplomarbeit und die Person der Preisträgerin dem
Auditorium vor.
Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss der
Veranstaltung war die Überreichung des
Stiftungspreises durch die Stifterfamilie an
die Preisträgerin, dieses Mal in Person von
Liselotte Dettinger. Marieke Ahlers bedankte sich herzlich bei der Familie Ziegler
für den Preis und bei allen, insbesondere
ihren Eltern, für die Unterstützung, die sie
erhalten hat, um ihr Studium mit so großem Erfolg abschließen zu können.
Dr.-Ing. Günter Dau
Als Festredner war Orgelbaumeister Wolfgang Brommer eingeladen worden, über
Preisträgerin des Jahres 2015: Dipl.-Ing. Marieke
Ahlers (fünfte von links); Laudator: Prof. Dr. techn.
Hans-Jörg Bart (außen links); Mitglieder des Vorstandes (v.l.n.r.): Prof. Dr.-Ing. Ralf Müller, Karoline Ziegler, Liselotte Dettinger, Klaus Ludwig, Dr.Ing. Günter Dau
PICO nimmt Fahrt auf!
Wenn nachhaltig Prozesse und Strukturen
optimiert werden sollen, dann muss man
sich erst einmal einen Überblick darüber
verschaffen, wie der aktuelle Status ist.
Aus diesem Grund werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Datenlotsen in den kommenden Monaten unseren
Fachkräften über die Schulter schauen
und konkrete Fragen zum Bewerbungsprozess, zur Prüfungsanmeldung, zur Arbeit
der Prüfungsausschüsse und zum Erstellen von Zeugnissen stellen. Und damit
dem Campus Management Projekt PICO
einen initialen Anschub geben.
In kleinen Fachgruppen werden unsere
Kernprozesse des Student Life Cycle unter die Lupe genommen. Seit September
2015 erfolgt in sogenannten QuickScans
eine erste Analyse des IST-Zustandes in
den Bereichen Prüfungsmanagement und
Lehrveranstaltungsmanagement. Im Oktober/November folgten die QuickScans zum
Bewerbungs- und Studierendenmanagement sowie der dahinterliegenden IT. In
diese QuickScans sind insbesondere die
Mitarbeiter/Innen der Hauptabteilung 4,
des RHRK und der Fachbereiche involviert.
Sie sind Bestandteil der umfassenden Organisationsanalyse im Bereich Studium
und Lehre und werden ergänzt durch um-
fangreiche Befragungen, die sich bis in
den Februar hinein erstrecken werden.
Auch wenn der vollständige Echtbetrieb
erst in einigen Semestern erreicht sein
wird und dann erst die zahlenmäßig größten Nutzungsgruppen, die Studierenden
und die Lehrenden, volle Aktivität im
System entfalten, kommt vorher sehr viel
Konzeptionsarbeit auf die TU zu. In 2016
erfolgen die Planungen, Analysen und
Festlegungen für die verwaltungsseitigen
Funktionen und Nutzungen des neuen
CMS gemeinsam mit den Experten und
Expertinnen der Datenlotsen in den jeweiligen Aufgabengebieten.
51
titelthema ...
forschung...
In der Verwaltung sind es vor allem die
Kolleginnen und Kollegen der HA 4, die
gemeinsam mit Fachbereichsvertretern
sich ihr Hauptwerkzeug zuschneiden und
gestalten müssen. Ebenso beginnt in
Kürze der Konzeptionsprozess, der sich
schrittweise von Organisationsanalyse in
Organisationskonzeption wandelt, bevor
der Zuschnitt des Systems auf eine optimierte Aufbauorganisation folgt.
lehre und studium...
magazin...
Die damit eingeläutete große Revision
fühlt sich in erster Linie als Kraftakt an.
Wenn wir die darin gleichzeitig liegende
Chance nutzen wollen, das neue System
so zu konzipieren, dass es uns die Arbeit
künftig erheblich erleichtert, müssen wir
uns auch daran orientieren, dass die involvierten Personen dies in einem angemessenen Rhythmus und Takt tun können.
Das stellt eine sehr hohe Anforderung an
stadt und land...
die Projektleitung dar, damit wir uns Motivation und kollegiale Mitwirkung für den
Aufbau des neuen CMS, aber auch für
das unvermindert weiterlaufende Regelgeschäft über die Laufzeit von PICO bewahren.
Für Fragen und Anregungen steht Ihnen unsere
Projektleitung unter pico.projektleitung@uni-kl.
de gerne zur Verfügung.
…mehr als nur
eine neue Sof tware
rendenzahl hat sich in den letzten zehn
Jahren fast verdoppelt; neue Studiengänge wurden geschaffen und neue onlinebasierte Kommunikationsformen bestimmen
nicht nur unseren Alltag, sondern setzen
auch den Rahmen für die Hochschule des
Die kürzlich vorgenommene feierliche 21. Jahrhunderts.
Übergabe des offiziellen Siegels des Akkreditierungsrates unterstreicht den ho- PICO stellt sich diesen Herausfordehen Stellenwert der Qualität in Forschung rungen! Durch die Einführung eines integund Lehre für die TU Kaiserslautern. Die rierten CampusManagementSystems, das
Verbesserung der Studierbarkeit ist eben- alle Abläufe – vom Zeitpunkt der Bewerso ein wichtiges Anliegen wie auch die bung, über modularisierte LehrveranstalUnterstützung der Lehrenden und die Ent- tungen und Onlineprüfungen bis hin zur
lastung der Verwaltung. Damit sind die Erstellung von Leistungsübersichten, Dowichtigen Bausteine skizziert, die zur Er- kumenten und Zeugnissen – in einem in
reichung einer möglichst hohen Kunden- sich schlüssigen IT-System vereint, kann
der komplette studentische Lebenszyklus
zufriedenheit notwendig sind.
konsistent und zeitgemäß abgedeckt werDas Projekt zur Integration eines Campus den.
Management Systems inklusive Organisationsanalyse und -entwicklung PICO ver- Allerdings ist dies nur ein Aspekt von PICO.
folgt genau diese Ziele. Darüber hinaus Die Einführung des Systems CampusNet
trägt die TU damit auch den Anforderungen NT unseres Projektpartners DatenlotRechnung, die sich aus der Bologna-Re- sen ist mehr als nur die Einführung einer
form und dem erfreulichen Wachstum neuen Software. Es reicht nicht aus, beunserer Universität ergeben. Die Studie- stehende Prozesse neu abzubilden. Aus
52
uni spectrum
diesem Grund versteht PICO sich auch
nicht „nur“ als IT-Projekt, sondern auch
als ein umfassendes Organisationsprojekt.
Bestehende Prozessabläufe rund um den
Student Life Cycle werden analysiert und
optimiert.
Mit dieser Organisationsanalyse und -entwicklung wird eine Reduzierung von Komplexität bei gleichzeitiger Harmonisierung
erreicht, die zur Erreichung der skizzierten
Ziele elementar ist. Erst dann kann ein
neues System effektiv arbeiten.
PICO steht schließlich also auch für einen umfassenden Wandel. Wir begegnen
dieser Herausforderung mit Respekt und
sind uns der Bedeutung dieses Wandels
bewusst. Gleichzeitig freuen wir uns auf
die Chance, die sich unserer Universität
bietet, und darauf, die entstehenden Gestaltungsmöglichkeiten mit Ihnen zusammen zu nutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.uni-kl.de/pico
Dr. Andreas Holtz
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
Ausl andsexkursionen
im Alpenraum
Im Rahmen der Ausbildung von Masterstudierenden im Studiengang Geographie
wurde in der Zeit vom 7. bis 16. Oktober 2015 unter der Leitung von Prof. Dr.
Gabi Troeger-Weiß eine Fachexkursion
zum Thema „Der Alpenraum – sozio-ökonomische Entwicklungen, Herausforderungen, Strategien“ durchgeführt. Im
Vordergrund stand die Diskussion der aktuellen Entwicklungen in verschiedenen
Strukturbereichen (Bevölkerung, Industrie,
Handwerk, Tourismus, Landwirtschaft,
Siedlungsentwicklung) sowie die damit
verbundenen Herausforderungen, Perspektiven und Strategien für die zukünftige
Regional- und Kommunalentwicklung.
Das Exkursionsgebiet umfasste einen
großen Teil des Alpenraumgebietes. Auf
diese Weise war es möglich, den Studierenden die Heterogenität des Alpenraums
aufzuzeigen und vergleichend zu analysieren. Ausgehend von Chur in Graubünden
über das Münstertal führte die Exkursionsroute die Gruppe nach Südtirol ins Ultental
und weiter nach Meran und Bozen. Von
Bozen aus verlief die Route über den Reschenpass nach Innsbruck im österreichischen Bundesland Tirol über Werfenweng,
Zell am See und Mittersill. Die Exkursion
abschließenden Programmpunkte fanden
in Salzburg und dem Salzburger Seenland auch die Dachmarken- und Destinationsentwicklung in Südtirol aufgegriffen. Die
statt.
Begegnung und Einbindung von Partnern
Im Rahmen des Programms wurden ver- aus Forschung von Lehre vor Ort war auch
schiedene thematische Schwerpunkte bei dieser Exkursion wieder ein zentraler
gesetzt. Einleitend wurden allgemeine Bestandteil. Aus diesem Grund wurde das
raumrelevante Trends im Alpenraum the- geographische Institut der Universität Inmatisiert, um einen ersten Überblick über nsbruck eingebunden. Im Rahmen des
die Entwicklungen zu erhalten. Aufbauend Besuchs stellten Studierende der Unidarauf ging es inhaltlich um den sozio- versität Innsbruck ihre abgeschlossenen
ökonomischen Strukturwandel im Alpen- Bachelor- und Masterabreiten zum Thema
raum im Zuge dessen die Entwicklung Strategien und Herausforderungen einer
und Tradition der Alpgenossenschaften nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum
in Graubünden sowie die wirtschaftlichen vor. So fand ein wissenschaftlicher Ausund räumlichen Entwicklungen der Natio- tausch der Studierenden auf Augenhöhe
nalparkregion Engadin und die Strategien statt.
zur Wirtschafts- und Regionalentwicklung
in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Neben weiteren Inhalten zum Thema
behandelt wurden. Ein zentraler inhalt- nachhaltige Entwicklung wurden ferner die
licher Aspekt waren darüber hinaus die Bedeutung, Entwicklungen und Konzepte
Strategien zur nachhaltigen Entwicklung im Bereich Tourismus aufgegriffen. Hierzu
unter besonderer Berücksichtigung der boten der Besuch des Österreichischen AlDaseinsvorsorge im Ultental und Passei- penvereins, der unter dem Thema Beginn
ertal sowie die Schwerpunktsetzung im des organisierten Alpentourismus stand,
Bereich der Mobilität im Hinblick auf die sowie ein Austausch mit der Tirol Werbung
Vinschger Bahn mit ihrem hohen Einfluss GmbH über Marketingziele und -strategien
auf Wirtschaft und Kultur entlang der für Tirol einen sehr guten ersten Einblick.
Vinschger Strecke zwischen Bozen und In Werfenweng wurde daraufhin das nachMalles. In Bozen, als das größte städ- haltige Tourismuskonzept des Netzwerks
tische Zentrum in Südtirol, wurden sodann Alpine Pearls vorgestellt, eine Dachmarke
die Wirtschaftsstruktur und -förderung als für sanfte Mobilität im Tourismus. Als weiterer Themenkomplex wurde der Bereich
Regionalentwicklung und Regionalmanagement an ausgewählten Beispielen
im Pinzgau thematisiert. Die Exkursion
abschließend hatte die Gruppe die Möglichkeit, verschiedene Modellgemeinden
im Salzburger Seenland mit dem Schwerpunkt Energie und Klimaschutz zu besuchen.
Durch das inhaltlich und räumlich sehr
vielfältige Programm war es den Studierenden möglich, das Exkursionsgebiet
umfassend zu analysieren und sich den
Raum zu erschließen. Insbesondere die
fachlichen Diskussionen mit den Akteuren
boten dabei die Chance, dass die vermittelten Inhalte intensiviert und gefestigt
werden konnten.
Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß
Dipl.-Geogr. Kathrin Peter
53
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
13. K aisersl auterner Forum 2015:
Magnet Mittelstadt – Die neue Rolle von mittelgroßen Städten
als Zentren zum Leben, Wohnen und Arbeiten
Podiumsdiskussion „Neue Bedeutung finden: Beispiele von Profilbildung rheinland-pfälzischer Mittelstädte“. Hansjörg Eger, Dr.
Heike Kaster-Meurer, Achim Hütten und Moderatorin Ulrike Nehrbaß (v.l.n.r.).
Am 5. November 2015 fand im Rahmen der 2. Demografiewoche Rheinland-Pfalz das 13. Kaiserslauterner Forum
des Lehrstuhls Regionalentwicklung und
Raumordnung und der Zukunftsinitiative
Rheinland-Pfalz (ZIRP) statt. Rund 100
Teilnehmer aus Politik, Landes- und Kommunalverwaltungen, Kammern, Verbände
und Wissenschaft waren anwesend. Das
Forum unterstützt seit dem Start im Jahr
2001 den Wissenschaft-Praxis-Transfer zu
Themen der Regional- und Kommunalentwicklung.
Die Bedeutung von Landesplanung und
Mittelstadt beschrieb die Ministerin für
Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke. Mittelstädte stellen in Rheinland-Pfalz
ein bedeutendes wirtschaftliches und soziales Zentrum im ländlichen Raum dar.
Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß zeigte auf,
dass Mittelstädte einen sehr heterogenen
Untersuchungsgegenstand
darstellen.
Mittelstädte in stadtregionaler Lage und
Mittelstädte in ländlich-peripherer Lage
haben eine große Bedeutung als „Rückgrat der Daseinsvorsorge“ sowie bei der
Stabilisierung und Stärkung ländlicher
Räume. Weitere Referenten zeigten das
Spannungsfeld zwischen interkommunaler Kooperation und Konkurrenz in der
Planungspolitik von Mittelstädten auf und
stellten Wohnsituationen und -trends in
Mittelstädten am Beispiel der Landesgartenschaustadt Landau vor.
Einrichtungen und Konzepte in Mittelstädten zur Daseinsvorsorge stellte apl. Prof.
Dr. Hans-Jörg Domhardt vor. Mittelstädte
wirken dabei als „stabilisierender Anker“ in
ländlichen Räumen und als „Magnete“ für
Bürger. Eine besondere Bedeutung spielt
die Erreichbarkeit und die Bündelung von
Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Mittelstädte müssen ihr Profil schärfen sowie eng mit ihrem Umland kooperieren.
Dies veranschaulichten die Beispiele der
Podiumsdiskussion: Achim Hütten, Oberbürgermeister von Andernach, stellte das
Konzept Andernachs als „essbare Stadt“
vor. Bad Kreuznach hat sich als „Gesundheitsstadt“ etabliert, wie Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer ausführte.
Hansjörg Eger, Oberbürgermeister von
Speyer beschrieb den Weg Speyers zur
Fahrradstadt.
Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß
Dipl.-Ing. Julia Anslinger
Mittelstädte spielen insbesondere in ländlichperipheren Räumen eine bedeutende
Rolle und können zu deren Stärkung und
Stabilisierung beitragen. Vor diesem Hintergrund wurde der Frage nachgegangen,
welchen Herausforderungen sich Mittelstädte stellen müssen und auf welcher
Basis sie sich in Zukunft entwickeln können, um ihre wichtigen Funktionen, auch
für das Umland, weiterhin wahrnehmen zu
können.
Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes
Rheinland-Pfalz.
„Fidèle à l a tradition“
Deutsch-französische Studiengänge der TU präsentierten sich
auch 2015 wieder auf deutsch-französischem Forum in Straßburg
Seit dem Gründungsjahr des dt.-frz. Forums
2003 präsentieren sich die deutsch-französischen Studiengänge der TU Kaiserslautern jährlich auf dem deutsch-französischen Forum in Straßburg. Neben den
lang bewährten binationalen Studiengängen in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen – mit den Fachrichtungen
Maschinenbau oder Umwelt- und Verfah-
renstechnik – (Kooperation mit der ENSGSI Nancy), Maschinenbau (Kooperation:
ENIM Metz), Energietechnik/Krafttechnik
sowie Produktions- und Werkstofftechnik (Kooperation: INSA Rouen), wird seit
2011 auch der zukunftsorientierte Studiengang BCI (Bio- und Chemieingenieurwissenschaften) vorgestellt (Kooperation:
INSA Rouen).
Der neu gestaltete Messestand der TU mit Dipl.-Ing. Marieke Ahlers, Doktorandin am Lehrstuhl für
Thermische Verfahrenstechnik und Absolventin des dt.-fr. Studiengangs MB (links), mit einer Kollegin.
54
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
Prof. Dr. Roland Ulber, BCI-Programmverantwortlicher am Fachbereich, im Beratungsgespräch
Das jährlich stattfindende Forum lockt die
unterschiedlichsten Gäste an: neben Universitäten und Forschungsinstituten aus
beiden Partnerländern, die Schülern, Lehrern und Studenten ihre bi-/trinationalen
Studiengänge und Projekte präsentieren,
sind auch eine Vielzahl von Unternehmen
anzutreffen, die gezielt Praktikanten und
Absolventen mit sprachlichen und interkulturellen Qualifikationen suchen. Außerdem bietet das deutsch-französische
Forum ein vielseitiges Rahmenprogramm
mit Diskussionsrunden („tables rondes“)
für (zukünftige) Doktoranden, Präsentationen sowie Workshops über das Studium
Neben der Arbeit bietet ein Wochenende
in Straßburg auch die Möglichkeit, neue
Leute kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und eine der schönsten Städte des Elsasses zu entdecken. Abends
hieß es dann bei Flammkuchen und Wein
oder einem Spaziergang durch die Stadt
und das Arbeiten im Partnerland.
aktuelle Programmteilnehmer, sowie ProBei der Veranstaltung am 20./21 Novem- grammverantwortliche und -betreuer der
ber 2015 präsentierte sich die TU mit TU Kaiserslautern und den Partnerhocheinem neu gestalteten Messestand, der schulen in Frankreich zu treffen.
das neue Layout präsentierte. Neben einigen anschaulichen Versuchsaufbauten, Informationen zu den unterschiedlichen Studiendie zum Mitmachen animierten, und auch gängen finden Sie unter www.integrierter-studiendurch die Präsentation des durch die gang.de bzw. www.mv.uni-kl.de/studium/studienLandwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz gaenge-und-abschluesse/deutsch-franzoesisch/ .
prämierten Imkerhonigs der Bienen AG
der TU, der die Silber- und Bronzemedaille
Nicola Schoner,
2015 erhielt, war durchgehend ein reger
Programmkoordinatorin FB Wiwi
Besucherandrang am Stand zu verzeichnen.
Namensvorlesung der GDCh an
der TU K aisersl autern
Am 10.11.2015 hat Prof. Dr. Jana
Roithova (Karls-Universität Prag) die
Heyrovsky-Ilkovic-Nernst Vorlesung der
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh),
der Tschechischen und der Slowakischen
Chemischen Gesellschaften am Fachbereich Chemie der TU Kaiserslautern gehalten. Mit dieser Namensvorlesung werden
wiederkehrend seit 2002 ausgesuchte, international renommierte Forscherpersönlichkeiten ausgezeichnet. Namensgebend
sind Jaroslav Heyrovsky (1890-1967,
Nobel-Preis in Chemie 1959), Dionyz Ilkovic (1907-1980, Elektrochemiker in Bratislava) und Walter Nernst (1864-1941,
Nobel-Preis in Chemie 1920, Mit-Initiator
und Organisator der Notgemeinschaft der
Deutschen Wissenschaft 1920-1932, ben ist. Mit dem Fachbereich Chemie der
TU Kaiserslautern verbinden sie gemeinVorläufer der jetzigen DFG).
same wissenschaftliche Interessen im
Prof. Roithova trug über ihre Forschungs- Bereich der Übergangsmetallchemie und
arbeiten mit dem Titel “Mass spectrometry Isolationsbedingungen, namentlich zum
and ion spectroscopy in reaction mecha- Arbeitskreis Clusterchemie um Gereon
nism research” vor. Sie hat in Prag stu- Niedner-Schatteburg und Christoph Riehn,
diert und bei Zdenêk Herman promoviert, die in jüngster Zeit durch die Förderung
u.a. als Postdoc bei Helmut Schwarz in in den neu gegründeten Transregio-SonBerlin geforscht und ist 2005 nach Prag derforschungsbereich 3MET (www.3met.
zurück gekehrt, wo sie mittlerweile einen de) und dem Landesforschungszentrums
Lehrstuhl für Organische Chemie inne hat. OPTIMAS auf wissenschaftlich herausraRoithova ist durch zahlreiche Preise ausge- gende Forschungsbedingungen und Erzeichnet, wobei der mit 1,5 Mio. Euro do- gebnisse verweisen können.
tierte ERC starting grant 2010 hervorzuheFB Chemie
55
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Der Verbund „Universität der
Grossregion“ wird UniGR a.s.b.l.
Der erste Verwaltungsrat der UniGR a.s.b.l.: Prof.
Dr. Pierre Mutzenhardt (Präsident der Universität
Lothringen, Verwaltungsratspräsident der UniGR
a.s.b.l.), Prof. Dr. Helmut J. Schmidt (Präsident
der TU Kaiserslautern), Prof. Dr. Eric Pirard (in Vertretung von Prof. Dr. Albert Corhay, Präsident der
Universität Lüttich), Prof. Dr.-Ing. Lucienne Blessing (Interimsdirektorin der Zentralen Geschäftsstelle der UniGR), Prof. Dr. Rainer Klump (Präsident der Universität Luxemburg), Prof. Dr. Michael
Jäckel (Präsident der Universität Trier), Prof. Dr.
Volker Linneweber (Präsident der Universität des
Saarlandes) (v.l.n.r.). Foto: Michel Brumat.
Am 24.11.2015 haben in Luxemburg
die Präsidenten und Rektoren der sechs
Universitäten der Großregion die Satzung
unterzeichnet und damit den Universitätsverbund in einen Verein nach luxemburgischem Recht überführt.
Im Rahmen der Gründungsversammlung
im 17. Stock der Maison du Savoir des
neuen Campus Belval der Universität
Luxemburg haben die sechs Präsidenten
und Rektoren der Technischen Universität
Kaiserslautern, der Universitäten Lüttich,
Lothringen, Luxemburg, der Universität
des Saarlandes und der Universität Trier
die Satzung des Vereins beschlossen und
ihren Vorstand für die nächsten zwei Jahre
gewählt. Die Mitgliederversammlung hat
den Präsidenten der Universität Lothringen, Prof. Dr. Pierre Mutzenhardt, zum
Verwaltungsratspräsidenten gewählt, und
den scheidenden UniGR-Ratspräsidenten,
Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der
Universität Trier, zum Vize-Präsidenten.
Diesem sprach Mutzenhardt in seiner Antrittsrede seinen besonderen Dank für die
Vorbereitung der Schaffung der Rechtsform aus und würdigte darüber hinaus das
Engagement der Interimsdirektorin Prof.
Dr.-Ing. Lucienne Blessing. Nun sucht der
Verein einen Geschäftsführer für die Zentrale Geschäftsstelle der UniGR a.s.b.l.,
um diesen Motor der Großregion weiter
voranzubringen.
Die sechs Partneruniversitäten der UniGR
hatten sich 2013 entschieden, die im
Rahmen des Interreg-Projektes begonnene Zusammenarbeit weiter zu verfolgen
und in einen nachhaltigen Universitätsverbund zu überführen, der nun als eigene
Rechtsform existiert: die Universität der
Großregion a.s.b.l. – UniGR a.s.b.l.. Dadurch bekommt der Hochschulverbund
die Möglichkeiten, seine nunmehr im
Alltag der Universitäten verankerten Aktivitäten weiterzuverfolgen und gleichzeitig
neue Projekte zu entwickeln, gemeinsam
auf Ausschreibungen zu antworten, seiner
Kommunikation innerhalb der Großregion
und über deren Grenzen hinaus mehr Dynamik zu verleihen und aktiv zur Schaffung
eines gemeinsamen Hochschulraums innerhalb des politischen Raums „Großregion“ beizutragen. Mit ihrer Unterschrift sind
die Präsidenten und Rektoren diesem Ziel
einen großen Schritt näher gekommen.
Kontakt: Julie Corouge, Zentrale Geschäftsstelle
der UniGR a.s.b.l., E-Mail: julie.corouge[at]uni-gr.
eu, Tel.: 0049 681 30140 801
Weitere Informationen zur Universität der Großregion unter www.uni-gr.eu
Fraunhofer MINT-EC Math
Talents im Endspurt
56
In der zweiten Runde der bundesweiten
MINT-Talent-Schmiede „MINT-EC Talents“
kamen Mitte November alle 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein letztes Mal
zu einem einwöchigen Workshop im Gemeinschaftszentrum in Trippstadt zusammen.
dem Fachbereich Mathematik der TU Kaiserslautern sowie des Fraunhofer ITWM.
Wie eng die Verbindung zwischen den Wissenschaftlern und den jungen Talenten ist,
zeigt auch das Engagement eines ehemaligen Kollegen aus der Mathematik, der für
die Begleitung der letzten Workshop-Phase und damit auch der Endphase der
Projekte seinen Urlaub opferte, um den
Schülerinnen und Schülern mit wertvollen
fachlichen Inputs zur Seite zu stehen.
Felix-Klein-Zentrum für Mathematik an der
TU Kaiserslautern, lernen die Talente, wie
sie wissenschaftliches und interdisziplinäres Arbeiten richtig einsetzen können.
Konzipiert, durchgeführt und begleitet wird
das Programm mit den fünf Workshops
von den Mathematikern der TU Kaiserslautern, hier vor allem durch die Mitarbeiter
des Kompetenzzentrums für Mathematische Modellierung in MINT-Projekten in
der Schule (KOMMS).
In diesem fünften und damit letzten Workshop des Programms tauschten die Projektgruppen die elektronische gegen die
persönliche Kommunikation, um ihren
innovativen Projekten, an denen sie nun
knapp zwei Jahre gearbeitet hatten, den
letzten Schliff zu geben. Zur Seite standen
ihnen dabei sechs Wissenschaftler aus
Ziel des Programms, das seitens des Fraunhofer Instituts gefördert wird, ist es, junge
Ausnahmetalente möglichst früh für die
Forschung in mathematischen, natur- und
ingenieurswissenschaftlichen Fachgebieten zu begeistern. Unterstützt von MINT
EC, einer der größten schulischen Organisationen für MINT-Förderung und dem
Auf dem Programm des letzten Workshops stand, neben der aktiven Arbeit
an den Projekten, ein Präsentationstraining als Vorbereitung auf die kompakten
Ergebnispräsentationen im Rahmen der
Veranstaltung MINT400, welche von
MINT-EC am 4. und 5.02.2016 in Berlin
ausgerichtet wurde. Außerdem sollten die
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
rich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern.
Mit dem Projekt wollen sie auf jeden Fall
bei „Jugend forscht“ antreten.
Talente schon einmal einen Eindruck von
ihrer möglichen Teilnahme bei „Jugend
forscht“ bekommen. Zum Ausgleich wurde
jeden Tag noch etwas Freizeitprogramm
am Nachmittag/Abend, wie Bowling oder
Flammkuchenessen, geboten.
„Für uns Betreuer war es die größte Herausforderung, unsere Teilnehmerinnen
und Teilnehmer von ihren Projekten wegzubekommen, an denen sie von morgens
bis in den späten Abend mit Begeisterung
arbeiteten. An eine regelmäßige Essensaufnahme mussten sie fast erinnert wer-
In den anderen Projektgruppen, in denen
bis zu zwölf Mitglieder arbeiteten, wurden
eine autonom fliegende Drohne, ein zu
einem trainingsoptimierten E-Bike umgebautes Mountainbike sowie eine App zur
Optimierung der eigenen Billard-Fähigkeiten entwickelt.
den“, berichtet Martin Bracke, Leiter des
Projekts an der TU. „Ich bin immer wieder
überrascht, wie viel Kreativität und Innovationskraft die Talente mitbringen. Das
ist schon ein sehr hohes Niveau, auf dem
Für das kommende späte Frühjahr planen
hier laboriert wird.“
die Verantwortlichen eine AbschlussverBeim MINT-EC Talents-Programm kommen anstaltung mit Ergebnispräsentationen, in
die Teilnehmenden aus ganz Deutschland, deren Rahmen dann auch die dritte Runde
zwischen den Workshops erfolgte das Tüf- des Programms eingeläutet werden soll.
teln und Forschen an den Projekten über
Kathrin Müller
elektronische Kanäle. Ein Team, das ein
autonom navigierendes Geländefahrzeug entwickelt hat, kommt vom Hein-
Betreuung-4.0
ISGS-Konzept vom DAAD mit 120.000 Euro ausgezeichnet
• eine stärkere Integration sowie Interaktion mit Deutschen,
•die Förderung von Maßnahmen zur Karriereplanung nach Abschluss der Qualifizierung,
•eine stärkere Vernetzung durch den
Ausbau der Alumni-Arbeit.
Im Rahmen der StiBet-Doktorandenförderung trägt der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) dem innovativen
Konzept der Abteilung „Internationale Angelegenheiten: ISGS“ auf dem Feld der
Betreuung internationaler PhDs Rechnung und stattet das ISGS-Projekt „Betreuung-4.0“ finanziell für drei Jahre mit
einem Beitrag in Höhe von 120.000 Euro
aus.
Mit den vom DAAD eingeworbenen Mitteln
wird nicht nur das bewährte ISGS-„AddOn-Konzept“ (Quality, Community, Career
plus [QCC+]) gefördert, sondern vor allem
auch weitere Akzente mittels des innovativen Modells „Betreuung-4.0“ gesetzt.
Während der Förderlaufzeit 2016-2018
sollen vier konkrete Schwerpunkte bei der
Betreuung ausländischer Doktoranden gestärkt werden:
•eine breitere Information der ausländischen PhDs über Angebote und Anlaufstellen,
Angedacht sind hierfür zusätzlich zum Basis-Angebot der ISGS-Orientierungsphase
jährlich auch weitere, innovative Maßnahmen und Veranstaltungen in Kooperation
mit ISGS-Partnern, darunter Fachbereiche
sowie weitere Einrichtungen der TU und
der Stadt Kaiserslautern. Des Weiteren
sind mit dieser Förderung Anschubfinanzierungen am Ende der Promotion und
ebenso Kurzzeit-Stipendien verstärkt in
das geförderte ISGS- Betreuungskonzept
eingebunden, letztere um internationalen PhDs die Teilnahme an besonderen
TU-Projekten zu ermöglichen.
den beiden Säulen der „Orientierung“ und
„Integration“, setzt die ISGS bewusst auf
eine konzeptuelle Gliederung der Betreuung in vier zeitliche Phasen:
Bereits vor der Anreise nach Deutschland
bzw. vor dem Beginn der Promotion unterstützt die ISGS PhD-Interessierte mit
konkreten Orientierungshilfen, die dann
vor Ort an der TU Kaiserslautern nicht nur
beim Start, sondern auch während der
Promotion in Form von Integrationshilfen
der ISGS weitergeführt werden. Da sich
das Doktorandenbetreuungskonzept als
qualitätsfördernd, gemeinschaftsbildend
und zugleich karrierefördernd versteht,
kommt als Follow-Up-Service natürlich
auch der Orientierungs- und Integrationshilfe nach der abgeschlossenen Promotion
eine entscheidende Rolle zu.
ISGS
Seit nunmehr zehn Jahren ist die ISGS als
universitätsweite Koordinationsstelle im
Bereich Internationales u.a. mit der Entwicklung innovativer Betreuungskonzepte
auch für die Zielgruppe der internationalen Doktoranden betraut. Bei ihrem umfassenden und auf Kaiserslautern und die
TU zugeschnittenem Modell, beruhend auf
57
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
ISGS steigert die PROMOS-Zuwendungen
2015 um mehr als 50 Prozent
Diese kontinuierliche Steigerung setzt
beim Internationalisierungsprozess der
TU einen wichtigen Grundpfeiler der Finanzierung und trägt zur Förderung des
internationalen Austauschs bei. Finanziell
unterstützt werden durch die Mittel des
PROMOS-Programms deutsche Studierende aller Fachbereiche und Studiengänge; in Form von Zuwendungen zu weltweiten Studien- und Forschungsaufenthalten
sowie Sprachkursen, Praktika und GrupIn ihrer Vermittlerrolle zwischen dem DAAD penreisen.
und der TU kann die ISGS im nun fünften Förderungsjahr eine extrem erfreuliche Dank des neuen Rekords konnten in 2015
Entwicklung der eingeworbenen Mittel in den zwei regulären Ausschreibungsrunverzeichnen: Nachdem im Jahr 2015 ur- den bereits 13 Einzelbewerbungen und
sprünglich 41.000 Euro bewilligt waren, drei Gruppenreisen der Bereiche Raumkonnte sie die Zuwendungssumme nach und Umweltplanung sowie Architektur mit
zwei weiteren Antragstellungen um mehr insgesamt 44 studentischen Teilnehmern
als die Hälfte aufstocken. Damit stieg gefördert werden. Die Nachbewilligungen
schließlich diese Summe auf einen neu- ermöglichten eine weitere Sonderausen Rekordbetrag von 63.000 Euro. Dieser schreibung der ISGS, über diese weitere
erzielte Höchstbetrag unterstreicht die po- förderwürdige Bewerber nachträglich fisitive Entwicklung der seit 2010 jährlich nanziell unterstützt werden konnten.
steigenden Zuwendungssumme und das
damit einhergehende Vertrauen des DAAD Basierend auf der Bearbeitung der Bewerbungsanträge durch die ISGS entschied
in die Arbeit der ISGS.
die Stipendienvergabekommission im November 2015 schließlich über die Vergabe der Mittel aus der zweiten Nachbewilligung. Anschließend übernahm die ISGS
auch die haushaltstechnische Vergabe
der Fördermittel und die Berichterstattung
über die Anfertigung von Jahres- und Finanzberichten an den DAAD als Geldgeber.
Im Rahmen der Förderung von Auslandsmobilität deutscher Studierender kommt
dem PROMOS-Programm des DAAD eine
zentrale Rolle zu. Die ISGS agiert im Kontext dieses Förderprogramms als universitätsweite Koordinationsstelle. Sie beantragt beim DAAD diese Mittel, schreibt sie
zweimal jährlich universitätsweit aus und
bearbeitet anschließend eingehende Bewerbungsunterlagen.
Weitere Informationen zum PROMOS-Mobilitätsprogramm und Bewerbungsfristen für das Jahr
2016 stellt die ISGS unter folgendem Link zur
Verfügung: www.uni-kl.de/en/studies/while-enrolled/studium-ausland/europe/promos/
ISGS
Was ist PROMOS? Ein Förderprogramm zur
Steigerung der weltweiten Mobilität deutscher
Studierender
Ziel: Finanzielle Unterstützung kurzfristiger
weltweiter Mobilität (bis zu 6 Monaten)
Fördermöglichkeiten: Studien-und Forschungsaufenthalte sowie Sprachkurse, Praktika und
Gruppenreisen
Für wen? Studierende an deutschen Hochschulen
Bewerbung:
>ISGS schreibt jährlich die eingeworbenen
Mittel zweimal universitätsweit aus
1.Ausschreibung: Nov. 2015-Jan. 2016
2.Ausschreibung: Mrz.-Juni 2016
>Die Bewerbungsunterlagen müssen bei der
ISGS eingereicht werden.
Allgemeine Zusammensetzung:
>Gruppenreisen (pro Person und Tag):
• in EU-Staaten + Island, Liechtenstein,
Norwegen, Schweiz, Türkei: 30 Euro
• Rest: 45 Euro
>Sprachkurse und Fachkurse: 500 Euro
(einmaliger Pauschalbetrag)
>Studium und Praktika (ziellandabhängig):
• Aufenthaltspauschale: 300, 400 oder 500
Euro (pro Monat)
• Reisekostenpauschale: 125-2.000 Euro
(einmalig)
Ausländerbehörde und TU K aisersl autern
starten Pilotprojekt
Lösungsansätze bietet:
Ab dem 15. Februar 2016 bis einschließlich 14. April 2016 wird die Außenstelle
der Ausländerbehörde auf dem TU-Campus mit insgesamt vier Sachbearbeitern
Aufgrund der stetig wachsenden Flücht- besetzt sein und ganztätig von Montag bis
lingszahl in Kaiserslautern ist der Ter- Donnerstag ihre internationalen Kunden
minvorlauf bei der Ausländerbehörde der bedienen.
Stadt Kaiserslautern extrem gestiegen.
Um hieraus entstehende lange Warte- Der bisher verwendete elektronische Terzeiten zu verkürzen, hat die Stadtverwal- minkalender der Ausländerbehörde wird
tung zusammen mit der TU Kaiserslautern ab sofort für den genannten Zeitraum
ein Pilotprojekt erarbeitet, das konkrete eingestellt. Stattdessen finden Terminver58
uni spectrum
gaben ausschließlich vor Ort und am gleichen Tag statt.
Unter Federführung der Universitätsleitung
übernimmt die Abteilung „Internationale
Angelegenheiten: ISGS“ die operative Koordination des Pilotprojektes und steht für
weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Weitere Details finden Sie u. a. im ISGS-Newsroom:
www.uni-kl.de/international/home/newsroom/
ISGS
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
Beton in seiner schönsten Form
1/2016
schwer schick!
tungen wird den Schülerinnen durch die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Fachgebiets die Vielfalt des besonderen
Werkstoffes Beton vorgestellt. Entgegen
seinem Ruf ist Beton weitaus mehr als nur
Das Bauingenieurwesen ist ein technischer ein trister grauer Baustoff!
Studiengang ohne Grenzen und das nicht
nur für Männer. Immer mehr junge Frauen In interessanten Workshops mit dem Titel
entschieden sich in den vergangenen Jah- „Faszination Beton“ können die Schüleren für diesen abwechslungsreichen und rinnen die Vielfältigkeit des kostengünspannenden Studiengang. Waren vor 40 stigen, sehr belastbaren und dauerhaften
Jahren bundesweit nur 7,3 Prozent der Baustoffs Beton mit seinen unzähligen
Studienanfänger des Bauingenieurwesens Gestaltungsmöglichkeiten erleben. Von
weiblich (eine Frau unter 14 eingeschrie- den Ausgangsstoffen über die Herstellung
benen Studierenden), so sind unter den bis hin zur Bauteilprüfung in den Laboren
Studienanfängern des Bauingenieurwe- des Konstruktiven Ingenieurbaus wird den
sens an der TU Kaiserslautern inzwischen Schülerinnen zunächst die Bandbreite des
21,2 Prozent weiblich, im bundesweiten Bauingenieurwesens in einer Führung und
Demonstration erläutert. Um den Baustoff
Vergleich sind es sogar 29,2 Prozent.
besser zu verstehen, stellen die SchüDas Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen lerinnen im Labor anschließend Betone
beteiligt sich bereits seit vielen Jahren an selbst her und verändern durch die ZugaProjekttagen der TU, die Schülerinnen mit be von Zusatzmitteln bestimmte BetoneiWorkshops einen Einblick in vermeintlich genschaften.
„typische Männerberufe“ geben und so
Mädchen für die sogenannten MINT-Fä- Wie vielfältig der Werkstoff sein kann, decher begeistern sollen. Jährlich finden monstrieren neben den eindrucksvollen
zwei dieser Termine statt, der „Girl’s Day“ Bauteilen, die in der großen Prüfhalle unim Frühling, sowie der „Schülerinnentag“ tersucht werden, oder einem Longboard
im Herbst. Im Rahmen dieser Veranstal- aus Beton auch die Erinnerungsstücke,
die die Teilnehmerinnen des Schülerinnentags 2015 selbst aus Beton herstellten.
Frisch aus dem Betonlabor können nämlich nicht nur massive Bauteile, sondern
auch filigrane Schmuckstücke kommen,
die noch dazu erstaunlich leicht am Hals
baumeln. Mit den individuellen Anhängern
aus Beton konnte jede Schülerin ihr persönliches Andenken mit nach Hause nehmen. Das stilechte Accessoire zu Warnweste, Sicherheitsschuhen und Bauhelm
für die potentiellen Bauingenieurinnen von
morgen liegt so also bereits griffbereit im
Schmuckkästchen.
Dipl.-Ing. Julia Scheidt
Heldenseelen
geistern durch die Bib
Entwickelt sich die Universitätsbibliothek
gerade in der dunklen Jahreszeit zum Hort
der Fantasy-Literatur oder will sie nur einen
Kontrapunkt zur dort platzierten, wissenschaftlichen Literatur setzen? Vermutlich
beides. Denn im vergangenen Jahr stellte bereits Bestsellerautor Markus Heitz
sein neues Fantasy-Werk „Exkarnation“
vor – dieses Mal bewies das PR-Team der
Bibliothek (Petra Kille und Ramona Gabriel) viel Mut, indem es eine Debütantin ins
Rennen schickte. Und sie machte es gut,
sogar sehr gut – diese Jungdreißigerin Nadine Paqué-Wolkow. Souverän, mit einem
Schuss Unbekümmertheit, las sie aus ihrem Erstlingswerk „Heldenseelen“ vor fast
70 begeisterten Gästen und beantwortete und Katastrophen“ – dies alles gehört zu
den magischen Welten in ihrem Werk, das
gekonnt deren neugierige Fragen.
zweifelsohne auf Fortsetzung ausgelegt
Wer ist diese Autorin? Geboren nahe ist – denn Nadine Paqué-Wolkow hat uns
Kaiserslautern wollte sie nach der Schu- noch viel zu erzählen. Vielleicht war diele unbedingt und irgendwie ins Reich der ser Leseabend der Startschuss zu einem
Bücher abtauchen. Das hat sie letztend- erfüllten Autorenleben. Immerhin trägt
lich auch mit einer bibliothekarischen Aus- auch die Figur am Anfang ihrer „Heldenbildung geschafft, die zu einer Tätigkeit seelen“ und die Protagonistin in Heitz‘
in der Bereichsbibliothek Mathematik/ „Exkarnation, Krieg der alten Seelen“
Physik führte. Ihre Passion galt von jeher den gleichen Namen – Claire. Mit einem
fantasievollen Geschichten und so war der speziell kreierten Cocktail „Bloody Claire“
Weg zum Schreiben fast zwingend. Nach klang der anregende Abend aus – einfach
ihrer Einschätzung gehört sie der Genera- schaurig-schön. Eine Fortführung der Letion Harry Potter an, hat zudem gelernt, sereihe lässt sicher und hoffentlich nicht
sportlich mit Bogen und Schwert umzu- lange auf sich warten, schließlich hat die
gehen – Inhalte, die sie jetzt fantasievoll Bibliothek einen Kulturauftrag – gerade an
in eigenen Texten verarbeitet. Von „Hel- einer technisch-naturwissenschaftlich oridenblut in den Adern“ über „vergangene entierten Universität.
und neue Dämonen“ bis hin zu „Zauber
Hans-Werner Ginkel
59
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
WasserspaS S mit banana boat mal anders…
Betonk anu-Reg at ta 2015
was trotzdem noch zu einem Gesamtgewicht von circa 80 kg führte. Optisches
Highlight des Bootes stellte dabei die Naht
aus einem roten Garn dar, durch welches
die Oberseite und Unterseite des Bootes
miteinander verbunden wurden. Das Boot
wurde aufgrund der Ähnlichkeit zu einem
klassischen Indianerboot und dem Streben nach dem ersten Platz auf den Namen „WinneTU“ getauft.
Anlässlich des Austragungsortes der 15.
Deutschen Betonkanu-Regatta in Brandenburg an der Havel und dem Jubiläum
der Wiedervereinigung stellten die Studierenden der TU Kaiserslautern das Boot in
der offenen Klasse unter das Motto: „Wir
bringen die Banane in den Osten“. Da
das Motto bei den Menschen in Brandenburg durchaus für schlechte Laune sorgen
könnte, musste noch ein entsprechendes
Fluchtfahrzeug her. Glücklicherweise sind
die Anforderungen an ein gutes Fluchtgefährt und an ein gutes Kanu der Wettkampfklasse fast identisch. Damit war das
Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen der
TU Kaiserslautern wieder mit je einem Betonkanu in der Wettkampfklasse und der
offenen Klasse vertreten.
In der Wettkampfklasse gingen die Studierenden der TU Kaiserslautern mit einem
Kanu aus hochfestem Textilbeton an den
Start. An den meisten Stellen betrug die
Materialstärke dabei weniger als 5 mm,
In den Wettkämpfen, in denen neben den
Studierenden des Fachgebiets Werkstoffe
im Bauwesen der TU Kaiserslautern insgesamt 68 weitere Teams aus Deutschland, Österreich, Finnland und aus den
Niederlanden um den Sieg kämpften, gingen die Studenten mit einer Herren- und
Damenmannschaft ins Rennen. Beide
Teams erbrachten eine sehr gute Leistung
und erzielten jeweils mit dem Erreichen
des Halbfinales das bisher beste Ergebnis für die TU Kaiserlautern. Mit weniger
als einer Bootslänge Abstand – und damit
dem 4. Platz im Halbfinale – verpassten
die Herren den Sprung ins Finale nur um
einen Platz. Die Sieger in dieser Klasse
kamen wie in den letzten Jahren von der
Universität Twente aus den Niederlanden.
Bereits nach den Rennen wurden zwischen den Studierenden intensiv mögliche
Verbesserungen des Bootes diskutiert, um
so das nächste Mal ganz vorne angreifen
zu können. Die Teilnahme an der 16. Betonkanu-Regatta in zwei Jahren ist jedenfalls schon fest beschlossen.
Das Team der „offenen Klasse“ konstruierte ein sehr originelles Betonkanu in Form
einer Banane. Für den Bau wurde zunächst die Grundform der Banane in Form
eines Styropormodells hergestellt. Der
Styroporkörper wurde im Anschluss mit
einem Glasfasertextil bespannt und mit
einem gelb eingefärbten Beton verspachtelt. Im letzten Schritt musste dann der
Styroporkern in mühsamer Handarbeit aus
dem Betonkörper entfernt werden. Das
Betonkanu in Bananenform erregte am
Regatta-Wochenende und bei der großen
Parade aller Boote große Aufmerksamkeit.
Und wie in einer bekannten Sozial Media
Plattform zu sehen, waren die Menschen
im Osten gar nicht böse. Auf nahezu allen
Bildern, die Kinder eines Kindergartens
aus Brandenburg von der Regatta gemalt
hatten, war die „Banane“ der TU Kaiserslautern vertreten.
Über den Konkurrenzkampf auf dem Wasser hinaus, kam der Austausch mit anderen Universitäten, auch auf fachlicher
Ebene, bei weitem nicht zu kurz. Vor Ort
entstand unter allen Teilnehmern der Regatta ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl. Im Anschluss an die Wettkämpfe –
und teilweise bereits zuvor und währenddessen – wurde ausgelassen miteinander
gefeiert.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren
die das Vorhaben großzügig mit finanziellen Zuschüssen und Materialspenden
unterstützt haben: Mb AEC Software
GmbH, Pagel Spezial-Beton GmbH & Co.
KG, Solidian GmbH, Remmers Baustofftechnik GmbH, Cemex AG, Almuni Vereinigung Bauingenieurwesen der TU Kaiserslautern, Fachbereich Bauingenieurwesen.
Ayhan Celebi
60
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
campus und events...
1/2016
„Schülerinnentag –
Natur Wissenschaf t Technik“
Über den Tag verteilt hatten die jungen
Frauen die Möglichkeit, in Kleingruppen
49 Workshops und sieben Vorträge zu
besuchen. So konnten sie Einblicke in
die verschiedensten Bereiche der Naturwissenschaften und Technik erhalten und
sich ihrer eigenen Kompetenzen durch
praktische Erfahrungen bewusst werden.
Zusätzlich bestand die Gelegenheit, sich
im Rahmen der Informationsbörse direkt
im Studierenden Service Center, bei den
teilnehmenden Fachbereichen und der
Agentur für Arbeit umfassend über das
attraktive Studienangebot der TU Kaiserslautern sowie über die Berufsperspektiven
zu informieren.
Bereits seit 1995 werden jährlich Schülerinnen der Klassenstufen 10-13 eingeladen, die Technische Universität Kaiserslautern zu erkunden. So war es auch beim
Schülerinnentag 2015, der am 1. Oktober
In der Mittagspause gab es, neben der Opstattfand.
tion eines Mensabesuchs, ein unterhaltFast 600 Schülerinnen – rund 100 mehr sames Rahmenprogramm mit Spiel und
als in 2014 – aus Rheinland-Pfalz, dem Spaß des Unisports und von CampusPlus.
Saarland, aus Luxemburg und angren- Mit dem Schülerinnentag zielt die TU dazenden Regionen Hessens und Ba- rauf ab, jungen Frauen (Natur-) Wissenden-Württembergs meldeten sich für schaften und Technik näher zu bringen
diese Veranstaltung an. Knapp 100 Schü- und sie zu einem Studium anzuregen. Das
lerinnen wurden über die neu eingeführte Aufzeigen der Studienmöglichkeiten an
Pauschalanmeldung von ihren Lehrkräften der TU Kaiserslautern soll Schülerinnen
zu einer Entscheidung für ein technisches,
angemeldet.
mathematisches oder natur- bzw. ingenieurwissenschaftliches Studienfach ermutigen.
In den geschlechtshomogenen Lernsituationen wagen die Schülerinnen eher, Fragen
zu stellen, selbst etwas auszuprobieren
und auf ihre Art und Weise an die Sache
heranzugehen, was die Schülerinnen auch
zu schätzen wissen.
Auch dieses Mal vergab eine überwältigende Mehrheit der Schülerinnen gute bis
sehr gute Noten in ihren Rückmeldungen.
Besonders gut wurden Workshops mit
einem hohen Praxisanteil bewertet. Der
Schülerinnentag konnte den Schülerinnen
nicht nur einen Einblick in technische und
naturwissenschaftliche Studiengänge verschaffen, sondern auch das Interesse an
diesen Bereichen wecken und fördern.
Der nächste Schülerinnentag findet am
29.09.2016 statt.
SFGF
TU-Studentin Stell a Holczer holt
Gold und Bronze bei K ar ate-WM!
Stella Holczer, 24jährige Lehramtsstudentin der TU und
bereits europäische
Karate-Hochschulmeisterin, trat bei der Weltmeisterschaft,
die vom 27. bis 29. November in Auckland, Neuseeland ausgetragen wurde, im
Goju-Ryu-Karate an. In der Begegnung
von insgesamt 26 Nationen kämpfte sie
in zwei Kategorien und gelangte in beiden
auf das Siegertreppchen: Neben Bronze
im Einzelkampf holte sie im Team sogar
ihren ersten Weltmeistertitel!
Die Lehramtsanwärterin Stella Holczer
kämpfte mit dem deutschen Team bei der
Weltmeisterschaft im Karate der Stilrichtung Goju-Ryu:
Zum einen trat die gebürtige Speyererin
im Einzelkampf in ihrer Gewichtsklasse
an, dem Kumite (Freikampf) bis 55 Kilogramm. Dabei schaffte sie es bis ins Halbfinale, wo sie sehr knapp mit 1:0 gegen
eine Konkurrentin aus Tschechien verlor. „Sicher, dass mehr möglich sei“ war
sich Holczer, wie sie dann auch im Kampf
um den dritten Platz beweisen konnte:
Dort behauptete sich mit einem eindeutigen 5:0 gegen eine neuseeländische
Lokalmatadorin und sicherte sich so die
Bronzemedaille.
Zudem trat sie für das Damen-Team an,
das es ebenfalls bis ins Halbfinale schaffte: Gegen das Team der Südafrikanerinnen gewann Holczer als erste der drei
Kämpferinnen ihre Begegnung wiederum
klar mit 5:0 und legte somit für ihre Teamkolleginnen vor. Nach einem zweiten Sieg
in der folgenden Begegnung konnte das
Team die dritte und letzte Auseinandersetzung des Halbfinales sogar überspringen
und zog direkt ins Finale gegen das Team
der Neuseeländerinnen ein.
Dieser krönende Turnierabschluss fand am
Sonntagnachmittag statt und sollte eine
schwierige Begegnung werden, für die
sich das Dreierteam durch die Musik von
AC/DC motivieren ließ: Zu „Thunderstruck“
zog das Team in die Halle ein. Im Kampf
gegen die ursprünglich siegesgewissen
Neuseeländerinnen bewies und entlud
das Team dann seine Energie! Wieder trat
Holczer im ersten Kampf an, diesmal gegen eine Konkurrentin, die bereits in zwei
Gewichtsklassen über der von Holczer
einen Weltmeistertitel errang. Dennoch
gelang Holczer mit dem Ergebnis von 1:1
61
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
ein wichtiges Unentschieden, gefolgt von
einem deutlichen Sieg von 8:0 im zweiten
Kampf. Die Niederlage von 6:2 im dritten
Kampf bedeutete für die deutsche Mannschaft insgesamt nichtsdestotrotz den
Sieg nach Punkten und damit den Weltmeistertitel!
spiegel damit einen tollen vierten Platz.
Stella Holczer zieht für sich folgendes Fazit: „Ich bin sehr stolz auf meinen ersten
Weltmeistertitel! Ich freue mich aber auch
schon auf die WM in Rumänien in zwei
Jahren und möchte dort auch im Einzel
zeigen, was ich noch kann“.
Insgesamt holte das deutsche Team in
Neuseeland fünf Gold-, drei Silber- und
acht Bronzemedaillen und im Medaillen-
Katrin Ratuschny
Schneesportsymposium
Emotionen im Schnee – sicher und nachhaltig unter wegs
Mit dem Ziel den Schneesport in die Pfalz
zu bringen, organisierte das Fachgebiet
Sportwissenschaft am 14.11.2015 ein
Symposium, bei dem neben der Vorstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse, der
inhaltliche Austausch in Theorie und Praxis
im Vordergrund stand. Somit hatten rund
150 Wintersportbegeisterte die Möglichkeit, Referenten aus Wirtschaft, Verband,
Ministerium, Universität, Schule und Verein zu lauschen. Die drei Hauptvorträge zu
den Themen Nachhaltigkeit, Emotion und
Inklusion von Prof. Hanns-Michael Hölz
62
uni spectrum
(siehe Foto) und Rüdiger Böhm sind durch Outdoor verschiedene Aktivitäten auszuein breites Angebot an Workshops ergänzt probieren. Sensomotorische Erfahrungen
konnten in wissenschaftlich fundierten koworden.
ordinativen Trainingsparcours gesammelt
In den drei Workshops in den Diszipli- werden, wohingegen die konditionelle Benen Nordic, Alpin und Snowboard wurde lastung, aber auch die Präzision während
Schneesportunterricht aus sportpädago- des Laserschießens, beim Sommerbiathgischer Sicht beleuchtet und die Erlebnis- lon im Fokus stand (siehe Foto unten).
vermittlung besonders hervorgehoben. In
weiteren Workshops fanden neben dem Mit Hilfe unserer Kooperationspartner,
Naturerleben und der Freude an der Be- Pfälzer Skiverband sowie Sportbund Pfalz,
wegung, Aspekte der Sicherheit auf und und perspektivisch weiteren Partnern soll
neben der Piste großen Zuspruch. Eine der Schneesport auch in Zukunft fester
weitere interaktive Plattform, die vor allem Bestandteil in der Pfalz bleiben.
von Lehrkräften rege genutzt wurde, war
die Vermittlung rechtlicher Aspekte in Abgerundet wurde dieser Schneesporttag
der Organisation und Durchführung von durch ein Freeride-Filmevent der besonSchneesportunterricht in Schulen und deren Art: die Ride Night. Eine Studierende der TU Kaiserslautern sagte dazu: „Ich
Vereinen.
fand es besonders cool, dass die SkifahIn den Praxisworkshops hatten die Besu- rer aus dem Film vor Ort waren und man
cher, die sich u.a. aus Mitarbeitern/innen Fragen stellen konnte“. Insgesamt also
und Studierenden anderer Universitäten ein positiver Abschluss einer gelungenen
sowie Vereins- und Schulvertretern zu- (Erst-)Veranstaltung.
sammensetzten, die Möglichkeit, In- und
Anna Thomas
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
familie...
Ausdruck einer starken Familienkultur an der TU:
1/2016
„Family Welcome Day “
Am 19.11.2015 lud Universitätspräsident
Professor Helmut J. Schmidt zum 5. Family Welcome Day ein. Während der Veranstaltung werden „neue“ Eltern und ihr
Nachwuchs begrüßt. Erstmalig fand der
Family Welcome Day auf Vorschlag des
Präsidenten in der Rotunde statt, da der
frühere Veranstaltungsort, der Senatsaal
im Verwaltungsturm, bei so vielen Teilnehmenden zu klein war. Von 45 eingeladenen
Elternpaaren nahmen 33 teil – ein neuer
Rekord; darunter 29 bedienstete und vier
studierende Paare. Das „Ranking“ ergab,
dass der Fachbereich Maschinenbau und
Verfahrenstechnik mit sechs Paaren am
häufigsten vertreten war, gefolgt von der
Raum- und Umweltplanung mit vier Paaren und von der zentralen Verwaltung mit
ebenfalls vier Paaren.
Der Family Welcome Day war geprägt von
kleinen Premieren: zum ersten Mal hieß
Professor Schmidt Zwillinge aus dem Fachbereich Mathematik willkommen, eine Familie aus dem Fachbereich Informatik war
bereits zum zweiten Mal eingeladen und
zum ersten Mal war die Veranstaltung für
alle interessierten Studierenden und Bediensteten geöffnet. Die Eltern nutzten
die Gelegenheit, mit der Hochschulleitung ins Gespräch zu kommen. Themen
wie reguläre Kinderbetreuung und Regelungen zur Vereinbarkeit von Studium/
Beruf und Familie wurden rege diskutiert.
Als kleine Geste überreichte der Präsident
Willkommensgeschenke, die TU-Logoartikel mit der Aufschrift „Wissenschaftlicher
Nachwuchs“ und Informationsbroschüren
zum Familienservice der TU beinhalten.
Im Anschluss folgte ein Sektempfang im
Foyer, den die Eltern zum Kennenlernen
und zum Austausch nutzten. Auch das
Eltern-Kind-Zimmer, das allen TU-Angehörigen bei Betreuungsengpässen zur Verfügung steht, wurde interessiert begutachtet.
Wenn auch Sie oder Ihre Kollegin/Ihr Kollege in naher Zukunft „Nachwuchs“ erwarten und am Family Welcome Day teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bei
der Familien-Service-Stelle. Die Veranstaltung wird zweimal jährlich, im Mai und November, durchgeführt.
Leslie Schleese
Advent, Advent...
Zum Jahresende 2015 hatte die Familien-Service-Stelle zu einem gemeinsamen Advent-Frühstück alle Eltern der
TU Kaiserslautern und ihre Kinder eingeladen. Brennende Kerzen, Lichterketten,
ein kleiner Tannenbaum und ein reich
gedeckter Tisch schmückten den Raum;
Weihnachtsgebäck versüßte das Treffen.
unseren Fragen und Problemen, wie wir
den Alltag bewerkstelligen, nicht alleine
sind“, betonte ein Vater.
Am Frühstück nahmen fünf Mütter und
vier Väter mit ihren Kindern, die alle noch
sehr jung waren, teil. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: ein unkomplizierter Weg sich kennenzulernen und zu
Bedienstete und studierende Familien vernetzten. Somit wurde gewünscht, dass ben. So begrüßte ein Professor das Adlernten sich kennen und tauschten sich die Familien-Service-Stelle in 2016 wei- vent-Frühstück mit den Worten: „Ich finde
es super, dass es solche Veranstaltungen
aus über Themen wie den Familienalltag, tere Treffen anbietet.
gibt, und bin bestimmt das nächste Mal
das Leben mit Kind sowie die Herausforderungen mit dem beruflichen Werde- Im Vorfeld bereits hatte es viele positive mit dabei.“
gang. „Es tut gut zu erfahren, dass wir mit Rückmeldungen zu dieser Einladung gegeLeslie Schleese
Mit tel für alleinerziehende Studierende und alleinstehende schwangere
Studentinnen – Achtung: in 2016 Stichtag zur Antragsstellung
Es gibt immer mehr Mütter und Väter, die
ihre Kinder alleine erziehen. Für Alleinerziehende ist es oft noch schwerer, Kind
und Beruf zu vereinbaren. Die tägliche
Herausforderung an Organisation und
Zeitmanagement braucht besondere Unterstützung.
Für alleinerziehende Studierende und alleinstehende schwangere Studentinnen
vergibt die TU Mittel, die bei der Stabsstelle Frauenförderung/Gleichstellung, Familienförderung (SFGF, Geb. 57/269) beantragt werden können. In 2016 müssen
alle Anträge bis 15. April gestellt werden,
da die vorhandenen Mittel am 30. April
ausgezahlt sein müssen.
Ob die Maßnahme fortgesetzt werden
kann und künftig weiterhin Mittel für diesen Zweck zur Verfügung stehen, liegt in
der Entscheidung von Wissenschaftsministerium und Stipendienstiftung.
Dr. Doris Niemeyer
Leslie Schleese
63
titelthema ...
64
uni spectrum
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
wirtschaft...
1/2016
®
65
titelthema ...
66
uni spectrum
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
wirtschaft...
1/2016
67
titelthema ...
68
uni spectrum
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
wirtschaft...
1/2016
69
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Erik von Harbou mit dem Hanns-HofmannPreis 2015 ausgezeichnet
Den Hanns-Hofmann-Preis der ProcessNet-Fachgruppe Reaktionstechnik erhält
Juniorprof. Dr.-Ing. Erik von Harbou von
der TU Kaiserslautern für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der
Aufklärung komplexer chemischer Prozesse und deren Zusammenspiel mit der
Fluidverfahrenstechnik und der Thermodynamik.
Die Forschung von Erik von Harbou im
Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik verbindet grundlegende methodische Arbeiten mit der Untersuchung
wichtiger praktischer Fragestellungen.
Er erforscht komplexe reaktive Systeme,
zum Beispiel solche Systeme, die bei der
Abtrennung von CO2 aus Kraftwerksabgasen zum Einsatz kommen. Für die experimentelle Untersuchung dieser Systeme
entwickelt er neue Messmethoden. Das
Ziel seiner Forschungsarbeiten ist die energie- und ressourcenschonende Entwicklung chemischer Prozesse und Produkte.
Die Arbeiten haben zu zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen geführt, haben
aber auch eine hohe Praxisrelevanz; das
belegen die zahlreichen Industriekooperationen, an denen Erik von Harbou beteiligt
ist.
Der Hanns-Hofmann-Preis ist mit 3.000
Euro dotiert und wird für grundlegende
und originelle Forschungsarbeiten jüngerer
Wissenschaftler vergeben, die nicht älter
als 35 Jahre sind und auf dem Gebiet der
chemischen Reaktionstechnik ein eigenes
wissenschaftliches Profil erkennen lassen.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der
ESCRE 2015 – European Symposium on
Chemical Reaction Engineering – am 28.
Oktober 2015 in Fürstenfeldbruck statt.
Erik von Harbou, geboren 1981, studierte Verfahrenstechnik an der TU Hamburg-Harburg und promovierte an der TU
Kaiserslautern mit Auszeichnung. Danach
ging er als Postdoc an die University of
Cambridge/UK. Seit Juni 2013 ist er Juniorprofessor für Chemische Systemtechnik
an der TU Kaiserslautern. Erik von Harbou
erhielt 2004 den DOW Vordiplompreis
und wurde Stipendiat der Stiftung der
Deutschen Wirtschaft. 2012 wurde er
über ein DAAD-Postdoc Stipendium gefördert und 2013 mit dem Promotionspreis
des Freundeskreises der TU Kaiserslautern ausgezeichnet; 2014 erhielt er ein
Max-Buchner-Forschungsstipendium.
ProcessNet ist die deutsche Plattform für
Verfahrenstechnik
Chemieingenieurwesen und Technische Chemie. Hier treffen
sich über 5.000 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, um
Erfahrungen auszutauschen, aktuelle
Fragestellungen zu diskutieren und neue
wissenschaftliche Trends zu identifizieren.
ProcessNet ist eine gemeinsame Initiative
von DECHEMA und VDI-GVC.
Dr.-Ing. Peter Salz mit dem Kl aus Tschira
Preis 2015 für verständliche Wissenschaf t
ausgezeichnet
matik, Mathematik, Neurowissenschaften grafik von Prof. Dr. Hans Hagen an der TU
Kaiserslautern in enger Zusammenarbeit
sowie Physik zu schreiben.
mit Medizinern des Universitätsklinikums
„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Leipzig. Dabei war er Mitglied des interJahr sieben KlarText!-Preisträger auszeich- nationalen Graduiertenkollegs IRTG 1131.
nen, die nicht nur Spitzenforschung betrei- Peter Salz verbrachte mehrere Forschungsben, sondern auch wissen, wie wichtig es aufenthalte am Scientific Computing and
ist, ihre Ergebnisse den Menschen nahe Imaging Institute in Salt Lake City, USA.
zu bringen“, sagte Beate Spiegel, Ge- Seit Juli 2014 arbeitet er als Postdoc in
schäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung. der AG Computergrafik.
Sieben Nachwuchswissenschaftler wurden in diesem Jahr mit dem Klaus Tschira
Preis für verständliche Wissenschaft, kurz
KlarText! genannt, ausgezeichnet. Die
Preisträger wurden in einem dreistufigen
Juryverfahren aus 147 Bewerbern ausgewählt. Ziel des Wettbewerbs war es,
einen allgemein verständlichen Artikel in
deutscher Sprache über ihre Doktorarbeit
in den Bereichen Biologie, Chemie, Infor70
Dr.-Ing. Peter Salz studierte von 2005 bis
2011 Informatik an der TU Kaiserslautern
und schrieb seine Masterarbeit am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Seine Dissertation mit dem Titel „Towards
Patient-specific Electrical Impedance Tomography using 3D Thorax Models“ erarbeitete er in der Arbeitsgruppe Computer-
Wie können Ärzte schwer Lungenkranken, die künstlich beatmet werden, besser helfen? Dieser Frage widmete sich
der Informatiker Peter Salz mit seinem
Artikel „Live-Übertragung aus der Lunge“,
wie wesentlich präzisere Bilder der Lunge
als bisher möglich sind – ohne Strahlung,
kostengünstig am Bett, zeitlich hoch aufgelöst, und nun auch optimiert für die
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
menschen...
1/2016
Körper- und Lungenform jedes einzelnen
Patienten. Indem sie die Lunge live beim
Atmen beobachten, können Ärzte das Beatmungsgerät an jeden Patienten so anpassen, dass geschädigte Lungenbereiche
mit der künstlichen Beatmung wieder hergestellt werden können. Als Bindeglied
zwischen Informatik und Medizin hat Peter
Salz hierzu ein Verfahren entwickelt, das
die Elektro-Impedanz-Tomographie um
patientenspezifische Computermodelle erweitert – und damit hat er die Lungen-Bild-
gebung ein ganzes Stück praxistauglicher tiker zum Wohle des Patienten erfolgreich
zusammenarbeiten.
gemacht.
Peter Salz erhält den Klaus Tschira Preis
für verständliche Wissenschaft im Fach Informatik, weil er seine Forschung an der
Schnittstelle von Medizin und Informatik
mit schönen Beispielen und Bildern vermittelt. Dabei kommt er in seinem Artikel
schnell von der allgemeinen Beschreibung
zum eigenen Forschungsbeitrag. Seine
Geschichte zeigt, wie Ärzte und Informa-
Jeder Preisträger erhält ein Preisgeld von
5.000 Euro. Außerdem werden die Siegerbeiträge unverändert in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „bild der
wissenschaft“ veröffentlicht. Allen 147
Bewerbern bietet die Stiftung zudem die
Teilnahme an einem zweitägigen Workshop zur Wissenschaftskommunikation
an.
Professor René Beig ang übernimmt
Vorsitz des Deutschen Terahertz-Zentrums
Der Kaiserslauterer Physiker Professor
René Beigang wurde kürzlich zum Vorsitzenden des Deutschen Terahertz-Zentrums
e. V. gewählt. Damit wurde auch der Sitz
des Verbandes nach Kaiserslautern verlegt. Weitere Mitglieder im Vorstand sind
Prof. Dr. Martin Koch von der Philipps-Universität Marburg und der Geschäftsführer
des Photonik-Zentrums Kaiserslautern Dr.
habil. Johannes L’huillier.
Ziel des knapp zehn Jahre alten Deutschen
Terahertz-Zentrums sind die Förderung von
Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet
der Terahertz-Technologie. Außerdem soll
die Vernetzung der in Deutschland in der
Terahertz-Technologie Forschenden in Unternehmen, Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gefördert werden. Das Zentrum
ist Ausrichter der alle zwei Jahre stattfin-
denden „Deutschen Terahertz-Konferenz“,
die sich an Forschende und Studierende
richtet und mit internationaler Beteiligung
stattfindet. Sie wurde in diesem Jahr in
Dresden durchgeführt.
René Beigang forscht seit knapp 20 Jahren in Kaiserslautern auf dem Gebiet der
Erzeugung und Anwendung von Terahertz-Wellen. Seine Forschungsarbeiten
umfassen sowohl die physikalischen
Grundlagen als auch industrielle Anwendungen. Er war maßgeblich am Aufbau
des Standortes Kaiserslautern des Fraunhofer Instituts für Physikalische Messtechnik beteiligt, das Terahertz-Technologie
zur endgültigen Industriereife führt. Beigang wie auch L’huillier sind Mitglieder im
Landesforschungszentrum OPTIMAS der
TU Kaiserslautern.
Die Terahertz-Technologie ist ein dynamisch wachsendes Forschungsfeld der
modernen Höchstfrequenz-Messtechnik.
Die energiearme, für den Menschen ungefährliche Strahlung ist für den Einsatz
in vielen Anwendungen interessant, wie
z. B. für berührungslose Materialprüfung, Sicherheitstechnik, Sensorik und
Nachrichtentechnik. Kaiserslautern bildet
im Verbund mit der Universität und dem
Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik ein weltweites Zentrum der Terahertz-Forschung und -Entwicklung. Die
Übernahme des Vorsitzes des Deutschen
Terahertz-Zentrums und die Verlegung des
Sitzes nach Kaiserslautern unterstreichen
die Bedeutung des Standorts Kaiserslautern für diese Technologie.
Professor Fleischhauer als direkt gewähltes
Mitglied im Vorstandsrat der DGP bestätigt
OPTIMAS-Mitglied Prof. Dr. Michael
Fleischhauer wurde erneut in den Vorstandsrat der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft (DPG) als Vertreter des Wahlkreises „Hochschule“ gewählt. Diese Wahl
erfolgt auf direktem Wege durch die mehr
als 60.000 DPG-Mitglieder. Professor
Fleischhauer ist damit weiterhin stimmberechtigtes Mitglied in diesem wichtigen
Gremium, das den Vorstand der großen
und einflussreichen Fachgesellschaft unterstützt. Die DPG, deren Tradition bis in
das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste
nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Die DPG unterstützt
den Gedankenaustausch innerhalb der
wissenschaftlichen Gemeinschaft, fördert
den Physik-Unterricht und möchte darüber
hinaus allen Neugierigen ein Fenster zur
Physik öffnen. Gegenwärtig hat die DPG
zehn Nobelpreisträger in ihren Reihen; Albert Einstein, Hermann von Helmholtz und
Max Planck waren Präsidenten der DPG.
Professor Dr. Michael Fleischhauer
71
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
neu an der tu
Zum
Wintersemester 2015/16 wurde
Dr. Matthias Busch
auf die Juniorprofessur Didaktik der Politischen Bildung am Fachbereich Sozialwissenschaften berufen.
Matthias Busch absolvierte ein Lehramtsstudium mit den Fächern Sozialkunde und
Deutsch an der TU Berlin und arbeitete
nach seinem Zweiten Staatsexamen als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Didaktik Sozialwissenschaften der
Universität Hamburg. Seit 2011 war er als
Studienrat am Deutsch-Luxemburgischen
Schengen-Lyzeum Perl beschäftigt. Neben
verschiedenen freiberuflichen Tätigkeiten
in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, als Mediationsausbilder
und Lehrerfortbildner wurde er 2014 in
die staatliche Prüfungskommission für
das Fach Sciences politiques des luxemburgischen Bildungsministeriums berufen
und begleitet seitdem den konzeptionellen
Aufbau der neuen Fachlehrerausbildung.
Schwerpunkte seiner Forschung liegen in
der demokratiedidaktischen Unterrichtsund Schulentwicklung sowie der qualitativen Fachunterrichts- und Professionsforschung. In seiner Dissertation beschäftigte
sich Matthias Busch beispielsweise mit
der Frage, wie Lehrende in der Weimarer
Republik Vorstellungen und Konzepte für
eine demokratieadäquate Politische Bildung entwickelten und erprobten. Hierzu
rekonstruierte er diskursanalytisch die Genese der Staatsbürgerkunde der 1920er
Jahre im Spiegel von pädagogischen Fachund Lehrerzeitschriften.
In einem aktuellen Forschungsprojekt widmet sich Matthias Busch transnationalen
Bildungslandschaften in europäischen
Grenzregionen. Ziel der mehrjährigen
Schulentwicklung ist es, Schulen und
Gemeinden dabei zu unterstützen, europadidaktische Lernarrangements, grenzüberschreitende Kooperationen und Parti-
zipationsstrukturen zu implementieren und
so das zivilgesellschaftliche Zusammenwachsen der Grenzregionen zu fördern.
Wie sich die Vorstellungen und Einstellungen zur Grenzregion von Jugendlichen
und Erwachsenen durch interkulturelle
Lern- und Beteiligungsangebote verändern
und modellieren lassen, bildet eine zentrale Frage in der Begleitforschung.
In der universitären Lehre konzentriert sich
Matthias Busch auf die politikdidaktische
Ausbildung der Lehramtsstudierenden
für das Fach Sozialkunde an Gymnasien,
Real- und Berufsschulen. Mit der Ausrichtung der neuen Juniorprofessur auf einen
schülernahen, handlungsorientierten Unterricht, der die Heterogenität der Lerngruppen wie die Chancen einer demokratiepädagogischen Schulkultur in den Blick
nimmt, verbinden sich praxisnahe Projektseminare, Forschungskolloquien und eine
enge Kooperation mit Schulen und Lehrerseminaren.
personalia
Ernennungen
•Juniorprofessor Dr. Sandro Keller wurde
mit Wirkung vom 01.11.2015 zum Universitätsprofessor (W 2) im Fachbereich
Biologie ernannt.
•Dr. phil. Felix Walker wurde mit Wirkung
vom 01.11.2015 zum Professor als Juniorprofessor (W 1) im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik ernannt.
•Studienrat Dr. phil. Matthias Busch wurde mit Wirkung vom 04.11.2015 zum Professor als Juniorprofessor (W 1) im Fachbereich Sozialwissenschaften ernannt.
•Dr.-Ing. Naim Bajcinca wurde mit Wirkung vom 20.11.2015 zum Universitätsprofessor (W 3) im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik ernannt.
•Dr. Zuzana Storchová wurde mit Wirkung vom 18.12.2015 zur Universitätsprofessorin (W 3) im Fachbereich Biologie
ernannt.
•Universitätsprofessorin Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz wurde mit Wirkung vom
01.01.2016 zur Universitätsprofessorin
(W 3-Stiftungsprofessur der Carl-ZeissStiftung) im Fachbereich Bauingenieurwesen ernannt.
72
uni spectrum
Bestellungen zum Honorarprofessor an der TU
K aiserslautern
•Dr.-Ing. Frank Fingerloos (Fachbereich
Bauingenieurwesen) wurde mit Wirkung
vom 13.11.2015 zum Honorarprofessor
an der Technischen Universität Kaiserslautern bestellt.
•Dr.-Ing. Eberhard Bock (Fachbereich
Maschinenbau und Verfahrenstechnik)
wurde mit Wirkung vom 27.11.2015 zum
Honorarprofessor an der Technischen Universität Kaiserslautern bestellt.
•Dr.-Ing. Frank Emil Henry Lehmann
(Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) wurde mit Wirkung vom
16.12.2015 zum Honorarprofessor an
der Technischen Universität Kaiserslautern
bestellt.
Beendigung eines Beamtenverhältnisses zum L and
Rheinland -Pfalz
•Juniorprofessorin Dipl.-Ing. Ulrike Böhm
(W 1, Fachbereich Architektur) wurde zum
30.09.2015 aus dem Beamtenverhältnis
zum Land Rheinland-Pfalz entlassen. Mit
Wirkung vom 01.10.2015 wurde sie zur
Universitätsprofessorin an der Universität
Stuttgart ernannt.
•Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler (C 4,
Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) wurde zum 31.12.2015 aus
dem Beamtenverhältnis zum Land Rheinland-Pfalz entlassen. Mit Wirkung vom
01.01.2016 wurde er zum Universitätsprofessor an der RWTH Aachen ernannt.
Dienstjubiläen
•Ina Berwanger (FB Chemie), Annette
Grier (FB Mathematik), Iris Haffner (Universitätsbibliothek), Prof. Dr.-Ing. Wolfgang
Kunz (FB Elektrotechnik und Informationstechnik), Alexandra Littek (Universitätsbibliothek), Iris Richter (FB Biologie), Gabriele Sakdapolrak (FB Informatik), Prof.
Dr. Klaus Schneider (FB Informatik), Dr.
Joachim Schulze (FB Bauingenieurwesen)
und Prof. Dr. Gabriele Steidl (FB Mathematik) feierten ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.
•Jutta Giernoth (FB Physik), Gabriele
Grob (Universitätsbibliothek), Prof. Dr. Dieter Prätzel-Wolters (FB Mathematik) und
Dr. Klaus Wirthmüller (FB Mathematik) feierten ihr 40-jähriges Dienstjubiläum.
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
menschen...
Prof. Dr .-Ing. Detlef Zühlke
1/2016
zum Wissenstransferbotschaf ter des
L andes Rheinl and-Pfalz ernannt
Detlef Zühlke, Professor für Produktionsautomatisierung an der TU Kaiserslautern, Leiter des Forschungsbereichs
Innovative Fabriksysteme am Deutschen
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Vorstandsvorsitzender der
Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V.
(SmartFactoryKL) prägt seit vielen Jahren
die Forschung auf dem Gebiet innovativer
Fabriktechnologien. Die Pionierarbeit mit
dem DFKI und der SmartFactoryKL beim
Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien gilt als wegbereitend für die Bewegung Industrie 4.0 –
Die 4. Industrielle Revolution.
rem Innovationspotenzial im Land gestärkt – Schwerpunkt Industrie 4.0“ wird Prof.
Dr.-Ing. Detlef Zühlke seine Expertise und
werden soll.
sein Netzwerk einbringen, um die ZusamInsgesamt wurden in Rheinland-Pfalz menarbeit von Hochschulen und Unterdrei Wissenstransferbotschafter/innen er- nehmen zu stärken. „Der Wissens- und
nannt. „Mit der Transferinitiative nehmen Technologietransfer ist in unserer Innovatiwir erstmals gezielt Potenzialbereiche in onsstrategie mit ihren sechs identifizierten
den Blick, in denen Rheinland-Pfalz sowohl Potenzialbereichen ein wichtiger Baustein
aus akademischer als auch unternehme- mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit und
rischer Sicht hervorragend aufgestellt ist“, Innovationskraft unserer überwiegend mitsagte Vera Reiß. Als Experte auf dem Ge- telständischen Wirtschaft“, betonte Evebiet der „Produktionstechnik, Automation line Lemke.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ernannte Professor
Zühlke im Januar zum „Transferbotschafter für den Potenzialbereich Produktionstechnik, Automation – Schwerpunkt Industrie 4.0“. Vorgeschlagen wurde dies
durch Wissenschaftsministerin Vera Reiß
und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke,
vor dem Hintergrund der Transferinitiative
des Landes Rheinland-Pfalz, mit der die
Zusammenarbeit von Hochschulen und
Unternehmen in Bereichen mit besonde-
Physik-Diplomand Dominic Palm mit
OPTENCE-Förderpreis 2015 ausgezeichnet
Dominic Palm 2. von rechts, mit Vertretern von
OPTENCE (von links: Dr. Umhofer, Herr Jacobsen,
Prof. Dr. Neser als Laudator). Foto: OPTENCE
Dominic Palm wurde am 4.12.2015 in
Hanau von dem Kompetenznetz Optische
Technologien Hessen / Rheinland-Pfalz
(OPTENCE) mit einem von zwei Förderpreisen 2015 ausgezeichnet. Das Foto
zeigt ihn und Mitglieder des OPTENCE-Vorstands sowie den Laudator bei der Preisverleihung. Der Preis ist mit 1.000 Euro
dotiert.
Dominic Palm fertigte seine Diplomarbeit „Physik und Technologie elektrobenetzungsgetriebener
mikrofluidischer
Blendenarrays“ bis September 2014 im
Fachbereich Physik in der AG Professor
Henning Fouckhardt (Integrierte Optoelektronik und Mikrooptik) an. Sie drehte sich
um die elektrisch gesteuerte Bewegung
von Salzwassertropfen. Diese Technik
kann z. B. für die “lab-on-a-chip“-Technologie genutzt werden, wurde in dieser
Diplomarbeit aber anders eingesetzt. Ein
Feld von Tropfen diente als Feld von beweglichen optischen Blenden – vor dem
thematischen Hintergrund plenoptischer
Kameras.
Palm arbeitet nun als Doktorand im Fachbereich Elektro- und Informationstechnik
in der AG Professor Marco Rahm (Lehrgebiet Metamaterialien und Terahertz-Technologien).
73
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Ein Freiwilliges Soziales Jahr an der TU:
Die FSJler der ISGS berichten
Eine „bereichernde“ Erfahrung für beide
Seiten bietet die Chance, ein Freiwilliges
Soziales Jahr im universitären Kontext der
TU Kaiserslautern zu absolvieren. Wer bei
seiner Recherche nach dem absolvierten
Abitur über die „typischen“ Bereiche für
das FSJ in sozialen Einrichtungen hinausgeht, wird mit positivem Erstaunen feststellen, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr
auch auf dem Campus der TU bzw. in der
ISGS im direkten Kontakt mit internationalen Studierenden möglich ist.
Die ISGS hat hierbei schon seit Jahren
eine TU-weite Schlüsselrolle inne, da sie
talentierten und motivierten Abiturienten
die Möglichkeit schafft, ein Jahr lang interessante Eindrücke und Erfahrungen
im Tätigkeitsfeld „Internationales“ einer
Technischen Universität zu sammeln. Das
Arbeitsspektrum ist ebenso facettenreich
wie der internationale Kontext, in dem sich
die FSJler der ISGS bewegen. Einblicke in
ihre Arbeit geben hier Florian Jung, der gerade sein Jahr in der ISGS beendete und
Fromuth Camby, die ihr FSJ gerade begonnen hat:
ISGS: Typischerweise macht man ein FSJ
ja meistens in einer sozialen Einrichtung.
Wie habt ihr eure Stelle in der ISGS gefunden?
Florian: Ich war mit dem Abitur fertig,
wusste danach aber nicht genau, was ich
machen sollte. Mein Vater hat mich dann
auf die Stelle an der TU hingewiesen, da
er selbst an einer Universität als Dozent
arbeitet. Man kann sagen, dass die ISGS
eine soziale Organisation für die Studenten ist.
Fromuth: Ich habe mich im letzten halben
Jahr meiner Schulzeit dazu entschieden,
nach dem Abitur ein FSJ zu machen, v.a.
um vor dem Studium noch ein paar Erfahrungen zu sammeln. Auf der Suche nach
einer passenden Stelle bin ich im Internet
auf die ISGS gestoßen. Die ISGS hebt
sich natürlich von den meisten anderen
FSJ-Stellen, wie Kindergarten oder Altenheim ab, aber auch wir arbeiten letztendlich für einen sozialen Zweck, nur eben im
internationalen Umfeld einer Uni.
ISGS: Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Und was war eure spannendste Aufgabe?
Florian: Die Aufgaben sind sehr verschieden. Vor Semesterbeginn suche ich Wohnungen für die neuen Studenten, während
des Semesters hilft man, ihre Fragen zu
beantworten und unterstützt die Mitarbeiter der ISGS bei ihren Aufgaben, wie
z. B. die Planung und Durchführung von
Veranstaltungen, bei denen ich auch meistens für die Fotodokumentation zuständig
war. Mein persönliches Highlight war die
Durchführung der Graduierungsfeier für
die Absolventen, da es die größte und aufwendigste Feier ist und man den ganzen
Tag zu tun hat. Sogar ich selbst war während der Feier auf der Bühne als Helfer im
Einsatz.
Fromuth: Der Arbeitsalltag ist wie Florian
sagt, sehr facettenreich. Es wiederholen
sich zwar ein paar Aufgaben, aber immer
wieder in einem neuen Kontext, für eine
andere Veranstaltung oder Workshop. Da
ich erst zwei Monate meines FSJs erlebe,
liegen die meisten spannenden Aufgaben
sicherlich noch vor mir. Zum Beispiel werden wir FSJler gemeinsam eine „Hiwi“-Infoveranstaltung für die neuen, internationalen Studierenden organisieren.
ISGS: Was macht eurer FSJ an der ISGS
so besonders? Wenn ihr noch einmal die
Chance hättet, würdet ihr euch erneut für
das FSJ in der ISGS entscheiden?
Florian: Auf jeden Fall. Ich wäre gespannt,
wie sich die Studenten weiterentwickeln,
die ich während meines FSJs kennengelernt habe. Ich habe in mehrfacher Hinsicht von meinem FSJ profitiert. Für mich
ist die Kontaktaufnahme mit fremden
Menschen aus anderen Nationen nun viel
einfacher, auch mein Englisch ist besser
als früher. Ich weiß jetzt, wie man effektiv
Wohnungen sucht, Veranstaltungen organisiert und ich kann durch den Kontakt
und die Gespräche mit Studenten nun einige Studienfächer für mich ausschließen,
weil ich nun besser verstehe, um was es
hier geht.
Fromuth: Ich würde es auch auf jeden
Fall wieder machen. Man lernt hier so viel.
Nicht nur den Umgang mit Microsoft- und
Adobe-Programmen, sondern auch den
Umgang mit Menschen aus verschiedenen
Ländern und Kulturen. In einem so internationalen Umfeld zum ersten Mal in den
„Berufsalltag“ schnuppern zu können, finde ich sehr interessant!
ISGS
Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling
und Alumni-Vereinigung Wiwi sammeln...
900 Euro für K aisersl auterer Tafel e.V.
Anhand eines vorweihnachtlichen Kuchenund Glühweinverkaufs gelang es den
wissenschaftlichen sowie studentischen
Mitarbeitern/innen des Lehrstuhls für Unternehmensrechnung und Controlling, in
Kooperation mit der Alumni-Vereinigung
des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, einen Erlös von 900 Euro zu erzielen.
Das Ziel des gemeinnützigen Projekts wurde schon im Vorfeld ausgerufen: Möglichst
viel Geld für einen guten Zweck sammeln,
nämlich zu Gunsten der Kaiserslauterer
Tafel e.V. Diese gemeinnützige Einrichtung
existiert seit 1998 und versorgt bedürftige
Menschen, wie Arme und Flüchtlinge, mit
allerlei Lebensmitteln.
Adele Haag (l.) und Marina Siles (r.) mit Prof. Volker Lingnau
74
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
kurz notiert...
1/2016
Glühwein- und Kuchenstand vor Gebäude 42
Im Außenbereich des Gebäudes 42 wurden am 03.12.2015 die von den fleißigen
Mitarbeitern/innen des Lehrstuhls gebackenen Kuchen und süßen Stückchen
aus eigens errichteten Pavillons an die
Studierenden verkauft. Doch vor allem
der Glühwein fand trotz zweistelliger Temperaturen reißenden Absatz: Knapp 500
gefüllte Glühweinbecher wurden über die
Theke gereicht. So kamen insgesamt 900
Euro zusammen.
Noch vor den Weihnachtsfeiertagen wurde die Spende an die Mitarbeiterinnen der
Kaiserslauterer Tafel e.V., deren Sitz sich
in der Wollstraße, unweit des Pfaffplatzes
befindet, überreicht. Adele Haag und Marina Siles von der Kaiserslauterer Tafel
e.V. zeigten sich hocherfreut und waren
von der Höhe des unverhofften Geldsegens beeindruckt. „Wir haben relativ hohe
Prof. Dr. Volker Lingnau, Inhaber des Lehr- monatliche Fixkosten. Daher freut es uns
stuhls für Unternehmensrechnung und umso mehr, dass wir mit diesem Betrag
Controlling sowie Vorsitzender der Alum- ein kleines Polster bekommen.“
ni-Vereinigung, zeigte sich rundum zufrieden mit der karitativen Aktion: „Das war Wer die Kaiserslauterer Tafel e.V. unterstützen
eine tolle Sache! Der eingenommene Be- möchte, kann hierzu bei Adele Haag unter der
trag übersteigt alle Erwartungen. Wir freu- Tel.-Nr.: 06306 - 1493 oder der E-Mail: tafelkaien uns, dass wir der Kaiserslauterer Tafel [email protected] nähere Informationen einholen.
e.V. mit dieser Summe helfen können.“
Kooperationsvereinbarung mit der NUST
Am 01.12.15 wurde in Islamabad feierlich
das TUKL-NUST R&D Center eröffnet. In
Gegenwart nationaler und internationaler
Gäste eröffneten der Rektor von National
University of Science and Technology, Dr.
Asif Raza, und Prof. Dr. Andreas Dengel als
Vertreter der TU Kaiserslautern die gemeinsam getragene Einrichtung. Prof. Dengel,
der das Zentrum gemeinsam mit Prof. Faisal Shafait, einem ehemaligen Doktoranden der TU Kaiserslautern, initiiert hat, ist
beeindruckt vom großen Interesse und der
Begeisterung seiner Gastgeber für diese
Kooperation: „NUST hat zehn Stipendien
bereitgestellt und wird uns in den nächsten Jahren die besten Absolventen aus
den Fachbereichen Information und Elektrotechnik schicken, um in Kaiserslautern
zu promovieren“. Die Zusammenarbeit ist
nicht alleine auf Promotionsstipendien beschränkt, sondern umfasst auch gemein-
same Projekte und den gegenseitigen
Besuch von Professoren. „NUST hat zwar
auch andere Kooperationen mit international angesehenen Universitäten, wie etwa
die Stanford University, das Korean Advances Institute of Science and Research
oder das KTH Royal Institute of Technology
in Schweden, aber die TU Kaiserslautern
ist die erste Einrichtung, mit der eine solch
umfangreiche Form der Zusammenarbeit
formal vereinbart wurde“, so Prof. Dengel,
Professor für Informatik und Standortleiter
des Deutschen Forschungszentrums für
Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Mit dem DFKI und NUST bestehen
bereits intensive Kooperationen in Projekten sowie im Austausch von Wissenschaftlern.
NUST wird im QS Ranking unter den 500
besten Universitäten weltweit geführt und
ist in ihrer Größe vergleichbar mit der TU
Kaiserslautern. Etwa 14.000 Studierende
mit einem Frauenanteil von 30 Prozent
belegen vornehmlich technische und naturwissenschaftliche Studiengänge.
Berufung in l andesbeir at
Staatsministerin Vera Reiß hat auf Vorschlag der Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK) erneut Prof. Dr.
Rolf Arnold ab 1.1.2016 zum stimmberechtigten Mitglied im Landesbeirat für Weiterbildung berufen.
75
titelthema ...
forschung...
lehre und studium...
magazin...
stadt und land...
Mentorinnen-Exkursion zu
den Anfängen von Ada Lovel ace
Anfang war Ada – Frauen in der Computergeschichte“ initiiert, die noch bis Juli
2016 geöffnet ist. Neben Ada Lovelace
wurden auch einige ihrer Nachfolgerinnen
präsentiert, die ebenfalls die Computergeschichte maßgeblich geprägt haben: Grace Hopper, Mary Allen Wilkes und Adele
Goldberg.
und Mainz am 12.12.2015 im Heinz Nixdorf Museum – und wären sicherlich noch
länger geblieben, hätten wir nicht noch die
weite Rückreise vor uns gehabt. „Ich bin
Informatikerin – da gibt es noch so viel zu
entdecken! Ich weiß nicht, ob ich das in
nur einer Stunde schaffe“, so eine Mentorin über ihre Eindrücke.
Auch die anderen Ausstellungsbereiche
luden zum Ausprobieren und Staunen
ein: Von der Roboterdame PETRA konnten wir uns durch das Museum führen
lassen, Zeichenroboter Vincent zeichnete
in Windeseile ein Portrait der Mentorinnen
und an der digitalen Werkbank konnten
Flugsimulatoren getestet werden oder sich
das Alter anhand einer Livecam-Aufnahme schätzen lassen. Neben visionären
Produktideen wurden auch Prototypen aus
Wissenschaft und Forschung vorgestellt.
Am Ende waren sich alle einig: ein Besuch
im Heinz Nixdorf Museum und speziell in
der Sonderausstellung „Am Anfang war
Ada“ lohnt sich auf jeden Fall!
Zum Jahresabschluss nach einem ereignisreichen Jahr, das ganz im Zeichen des
200. Jahrestages unserer Namensgeberin
Ada Lovelace stand, wurden unsere Mentorinnen mit einer Exkursion nach Paderborn belohnt. Im dort ansässigen Heinz
Nixdorf Museum zur Computergeschichte
hat man sich das Geburtstagsjubiläum
der Computerpionierin zum Anlass ge- Einen ganzen Vormittag verbrachten die
nommen und die Sonderausstellung „Am Mentorinnen-Teams aus Kaiserslautern
Dipl.-Ing. Susanne Eisel
Dipl.-Ing. Makbule Engelhardt
Helfen muss e
nicht immer ein sein.
Lebensaufgabe t
Manchmal reich
schon ein eJJaahrhber.im
zial
Das Freiwillige So
utern.
ASB in Kaisersla
unter:
Jetzt informieren
0631/37127-18
Wir helfen
hier und jetzt.
76
uni spectrum
campus und events...
familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
kurz notiert...
1/2016
Fb Wirtschaf tswissenschaf ten:
Urkundenverleihung für Bachelor- und Masterabsolventen im Wintersemester 2015/2016
Ergänzend zur traditionellen Urkundenverleihung an der Akademischen Jahresfeier
des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften fand am 4. Dezember 2015 bereits
zum dritten Mal die Verleihung der Urkunden für Bachelor- und Masterabsolventen
im Wintersemester statt. In diesem Jahr
begrüßten der Fachbereich und die Alumni-Vereinigung rund 100 Gäste, darunter
32 Absolventen mit ihren Verwandten und
Bekannten, in der Rotunde auf dem Campus der TU Kaiserslautern.
Wirtschaftswissenschaften. Im Anschluss
daran präsentierte sich die Alumni-Vereinigung mit einem Kurzvortrag ihres Vorsitzenden Prof. Dr. Volker Lingnau. Die
Verleihung der Bachelorurkunden wurde von Prof. Dr. Michael Hassemer vorgenommen. Prof. Dr. Katharina Spraul
überreichte den Masterabsolventen ihre
Abschlussurkunden. Traditionell erhielten
die anwesenden Absolventen zusätzlich
als Präsent den aktuellen Jahrgangswein
der Alumni-Vereinigung des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaften.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete
die Eröffnungsrede von Prof. Dr. Micha- Für einen feierlichen Ausklang der Veranel Hassemer, Dekan des Fachbereichs staltung sorgte das Dekanat des Fach-
Bachelorabsolventen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften
im Wintersemester 2015/2016
bereichs mit einem Sektempfang und
kleinen Häppchen. Hierbei konnten die
Absolventen noch einmal die Gelegenheit
nutzen, mit Professoren und Kommilitonen ins Gespräch zu kommen.
Die Urkundenverleihung im Sommersemester findet am 09. Juli 2016 im Rahmen
der Akademischen Jahresfeier des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften in der
Fruchthalle Kaiserslautern statt.
Alumni-Vereinigung des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaften
Masterabsolventen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften
im Wintersemester 2015/2016
«Remise de Diplômes» für drei Masterabsolventen des Fachbereichs Wiwi
Die Masterabsolventen Christian Goergen und
Caroline Emanuel; der Programmbeauftragte
der ENSGSI, Olivier Potier, und seine Mitarbeiterin Alexandra Melon, sowie der Masterabsolvent
Markus Edler (v.l.n.r.).
Gleich drei Masterstudierende der TU Kaiserslautern und Programmteilnehmer des
integrierten deutsch-französischen Studienganges
Wirtschaftsingenieurwesen
haben im Oktober 2015 bei der „remise
de diplômes“ (Diplomverleihung) an der
Partnerhochschule ihre Abschlussurkunde
erhalten.
Die ENSGSI ist eine junge, dynamische
Grande Ecole, die zum renommierten
Hochschulverband Université de Lorraine
gehört.
Die drei Masterabsolventen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften dürfen
nun den doppelten Titel des „Master of
Sience (MSc)“ und zusätzlich, durch den
Abschluss an der französischen Hochschule, den Titel des „Diplôme d’Ingénieur“ den „Dipl.-Ing.“ tragen.
Weitere Informationen zum Studiengang erhalten
Sie unter: www. integrierter-studiengang.de.
Nicola Schoner, Programmbetreuerin integrierter dt.-fr. Studiengang Wiwi
77
Familie...
wirtschaft...
menschen...
kurz notiert...
TeamTime-Prämierung in festlichem R ahmen
Verbesserungswet tbewerb
2014/15
Unter der Moderation von Birgit Schlicher,
HA Z, wurden die Beiträge im Einzelnen
vorgestellt und von den Beteiligten erläutert. In diesem Rahmen wurden zum Teil
auch anstehende Umsetzungsschritte besprochen.
Kanzler Stefan Lorenz (links) mit den prämierten Personen. Es fehlen Heiko Faulhaber, Christian MugDer individuellen Würdigung der Verbessegeo und Lena Wohninsland. Foto: Thomas Koziel.
rungsprojekte folgte ein jeweils vom PräsiAm 10.12.2015 ging es im großen Time-Turnus 2014/2015 Revue passieren denten überreichtes AnerkennungsschreiSitzungsraum beim Präsidenten wieder zu lassen und zu prämieren.
ben inklusive eines Gutscheines.
einmal um Ideen und Projekte verschieAus einer Vielzahl von Einreichungen wa- Eine besondere Erwähnung wurde PD Dr.
denster Art:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ren zwölf Vorschläge bzw. Projekte in die Hans-Wolfgang Helb zuteil, der als ehemaVerbesserungsanregungen und Umset- engere Wahl gekommen. Diese waren im liger Mitarbeiter des Fachbereiches Biolozungsmaßnahmen aktiv zur Optimierung Herbst 2015 von der dreiköpfigen Bewer- gie zum Vorschlag „Nisthilfen“ tatkräftige
des Lebens- und Arbeitsplatzes TU Kai- tungskommission genauer unter die Lupe wissenschaftliche Unterstützung geleistet
serslautern beigetragen hatten, wurden genommen worden. Im Ergebnis wurden hatte und hierfür eine kleine Aufmerksamim Rahmen des hochschulinternen Vor- acht Ideen bzw. Maßnahmen ausgezeich- keit erhielt.
net.
schlagswesens TeamTime geehrt.
Birgit Schlicher
HA Z
TU-Präsident Prof. Dr. Helmut J. Schmidt Präsident Schmidt unterstrich hierbei seihatte in den 12. Stock des Verwaltungs- ne Freude, dass auch in der aktuellen
turmes eingeladen, um gemeinsam mit Runde Beiträge sowohl aus den FachbeKanzler Stefan Lorenz und dem Vorsitzen- reichen, als auch aus verschiedenen zenden des Personalrates, Eric Benneward, tralen Bereichen eingereicht wurden.
die erfolgreichen Beiträge des Team-
Zum vormerken...
78
vom isgs ins leben gerufen:
Im SSC erhielten die Newcomer hilfreiche Informationen rund ums Studium
sowie Erstinformationen bei Fragen zum
Aufenthaltsrecht. Im Prüfungsamt wurde über Ansprechpartner bei Fragen zu
spezifischen Prüfungsordnungen sowie
über die Möglichkeit der Erstellung von
Bescheinigungen und Zeugnissen für
Studierende informiert. In der Abteilung
Studienangelegenheiten wurden die verschiedenen Beratungsmöglichkeiten für
internationale Studierende dargestellt,
darunter Spezifika hinsichtlich allgemeiner
und organisatorischer Angelegenheiten
wie Bewerbungs- und Zulassungsverfahren, Immatrikulation, Rückmeldung, Fachwechsel, Beurlaubung etc.
Weiterer Bestandteil des Informationsprogramms waren Führungen vor Ort in der
Universitätsbibliothek, im Rechenzentrum
sowie im Allgemeinen Studierendenausschuss. Hier wurde den internationalen
Newcomern nicht nur die spezifische Organisationsstruktur des AStA als Studierendenparlament nahegebracht, sondern
auch auf dessen breites Service-Angebot
verwiesen, das sich von Büchertauschbibliothek über AStA-Kino und Sprach-Tandem bis hin zum großen AStA-Sommerfest
erstreckt.
Der zum ersten Mal ins Leben gerufene
ISGS-Welcome-Day endete schließlich im
IntClub, wo zunächst ein Basar der studentischen Hochschulgruppen der TU Kaiserslautern und im Anschluss eine speziell
für die internationalen Neuankömmlinge
organisierte Welcome Party auf die Studierenden wartete.
Ausgestattet mit einem informativen Welcome-Package, das u.a. den neuen ISGSWelcome-Guide für internationale Studierende deutschsprachiger Studiengänge
beinhaltete, konnten die internationalen
Newcomer somit an einem einzigen Tag
breitgefächerte Kenntnisse aus allen für
sie relevanten TU-Bereichen erlangen.
Der initiierte „ISGS-Welcome-Day“ für die
neue Zielgruppe implementiert somit ein
in zweifacher Hinsicht nützliches neues
Event in die ISGS-Veranstaltungsreihe: Als
Informationssession zum Semesterbeginn
und zugleich optimale Gelegenheit zum
Networking und gegenseitigen Kennenlernen hat sich der Welcome Day bereits
in seiner ersten Durchführung als überaus
erfolgreich erwiesen. Geplant ist er daher
auch künftig als ein fester Bestandteil der
ISGS-Event-Serie.
ISGS
alle Inhalte auch im netz:
www.unispectrum.de
Geplanter Erscheinungstermin:
KW 19
Redaktionsschluss: 01.04.2016
Anzeigenschluss: 22.04.2016
Her ausgeber:
Präsident und Freundeskreis der TU Kaiserslautern
Redak tion:
•Dipl.-Volkswirt Thomas Jung (Ju)
Anschrif t der Redak tion:
Technische Universität Kaiserslautern
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Postfach 3049
67653 Kaiserslautern
Tel.: (06 31) 2 05-20 49
Fax: (06 31) 2 05-36 58
[email protected]
www.uni-kl.de/PR-Marketing
Redak tionsbeir at:
•Prof. Dr. Joachim W. Deitmer
•Prof. Dr. Ralph Urbansky
•Jutta Gondrom
Aufl age: 7.000
Gestaltung und satz:
HedelerDesign, Kaiserslautern
Anzeigenber atung:
•Dipl.-Ing. Rolf Jäger
Tel.: (06 31) 370 39 16
[email protected]
ISSN 0937-4728
I
m
p
r
e
s
s
u
m
Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Am 15. Oktober 2015 organisierte die
ISGS zum Wintersemester 2015/2016
zum ersten Mal den „ISGS-Welcome Day
für internationale Studierende deutschsprachiger Bachelor-, Master- und Diplom-Studiengänge“ als ein neues Event
zum Beginn des neuen akademischen
Jahres.
Der „Welcome-Day“ beinhaltete zunächst
eine offizielle Begrüßung durch die ISGSMitarbeiter/innen inkl. einer Vorstellungsrunde und einer Präsentation der für
die Zielgruppe relevanten Services und
Dienstleistungen der ISGS.
Hieran schloss sich ein Service-StellenRundgang der zentralen Verwaltung im Gebäude 47 in geführten Kleingruppen an,
bei dem die neuen Studierenden auch in
Kontakt mit Vertretern des SSC, des Prüfungsamts und der Abteilung Studentische
Angelegenheiten kamen, um hier direkt
Fragen zu stellen.
(Änderungen sind der Redaktion vorbehalten)
Welcome-Day für internationale Studierende