Kursankündigung

Lehrgang
Notfalldiagnostik bei Pilzvergiftungen
DGfM-Wochenendlehrgang in Verbindung mit dem
NABU-Gut Sunder.
NABU-Gut Sunder, 29308 Winsen/Aller, OT Meißendorf
Information und Anmeldung: Tel. 05056 970 111, 08.30 – 12.30 Uhr
https://niedersachsen.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/gut-sunder/
Dieser Wochenendkurs richtet sich ausschließlich an Pilzsachverständige DGfM,
geprüfter Pilzberater oder Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vergleichbarer
Qualifikation. Die Teilnehmer müssen u. a. ein eigenes Mikroskop mitbringen
und Erfahrung im Mikroskopieren von Pilzen besitzen.
Hauptsächlich in der Pilzsaison, wenn sich die Vergiftungen häufen, benötigen
Krankenhäuser oftmals die Unterstützung eines Pilzexperten. Viele Pilzkenner
verfügen über eine hervorragende Artenkenntnis, trauen sich aber nicht, ihre
Kenntnisse anzubieten oder möchten erst einmal feststellen, ob sie sich der Aufgabe
stellen wollen.
Der Schwerpunkt des Kurses liegt auf praktischen Übungen und Verfahren, die sich
bewährt haben. Makroskopische und mikroskopische Versuche und Analysen sowohl
von Frischmaterial, Exsikkaten als auch von unterschiedlich zubereiteten Pilzen
sollen die Teilnehmer im Umgang mit Pilzvergiftungen sicher machen. Kleinthemen
wie z. B. Befund und Ergebnisformulierungen, Rechnungserstellung, Hygiene,
Möglichkeiten und Grenzen der mykologischen Notfalldiagnostik runden das
Wochenende ab.
Bei vollständiger Teilnahme wird der Kurs für DGfM-Mitglieder als PSV-Fortbildung
anerkannt.
Sie haben Fragen: Harry Andersson, E-Mail: [email protected], Tel. 0531 513190
Lehrgangsbeschreibung
Ort, Termin, Dauer
NABU-Gut Sunder bei 29308 Winsen/Aller (Meißendorfer Teiche)
Freitag 14.10.2016, 19.00 Uhr – Sonntag 16.10.2016, 14.00 Uhr
Freitag 19.00 Uhr bis Sonntag 14.00 Uhr
Kursdauer: 15 Stunden (ohne Mahlzeiten)
Leitung
Bettina Haberl
PSV DGfM, Abteilung für klinische Toxikologie, Klinikum rechts der Isar, TU München
Harry Andersson
PSV DGfM, Referent, Sprecher d. DGfM-Fachausschusses „Pilzverwertung u. Toxikologie“
Kosten
209,- € incl. aller Mahlzeiten. 189,- wenn Sie NABU-Mitglied sind.
Der Kurs beginnt Freitag 19.00 Uhr mit dem Abendessen und endet Sonntag nach dem
Mittagessen.
Preiswerte Unterkunft kann im Seminarhaus oder auf dem Gelände dazu gebucht werden.
Vorkenntnisse und Voraussetzungen der Teilnehmer
Pilzsachverständige DGfM, geprüfte Pilzberater oder vergleichbare Qualifikation.
Der Umgang mit dem Mikroskop ist zwingende Voraussetzung für diesen Kurs
Maximale Teilnehmerzahl: 15
Mitzubringen
Mikroskop, Mikroskopierzubehör, Fachliteratur,
Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdose (1,5 m – 3 m)
Chemikalien: Melzer, KOH 20 %, Salzsäure 25 %, Kongorot, Ethanol (vergällt) 70 % 100 ml.
Falls vorhanden: Brilliant-Kresylblau, Kongorot, Patentblau V, SV, Guajak, FeSO4
Wunsch: Bitte Frischpilze und Exsikkate mitbringen (Speise- u. Giftpilze)
Ablauf
Freitag 19.00 – 20.15 Uhr
Begrüßung
Gemeinsames Abendessen
Vorstellen des Kurses, Organisatorisches
Vorstellung der Teilnehmer
Freitag 20.15 – 21.15 Uhr
Die Vergiftungssyndrome
Samstag 09.00 – 10.00 Uhr
Exkursion
Speise- und Giftpilze eines bodensauren Mischwaldes
Besprechung der Arten vor Ort sowie am Schluss der Exkursion
Zuordnung der Funde zu den Vergiftungssyndromen
Samstag 10.00 – 11.15 Uhr
Chemische Nachweismethoden
Wieland-Test: Farbreaktionen verschiedener Arten,
Falsch-positiv Reaktionen
Orellanin-Test nach Pöder u. Moser
Nachweis von Antrachinonen
Zimtfarbener Weichporling – roh, gekocht, gebraten
Samstag 11.15 – 13.00 Uhr
Analyse von Pilzen roh, getrocknet
Arten der Saison, Grüner Knollenblätterpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Pantherpilz,
Gifthäubling, Giftlorchel, Täubling, Milchling, Maronenröhrling, Rotfußröhrling etc. sowie
Pilzexsikkate
Makroskopische in-Augenscheinnahme,
mikroskopische Untersuchung,
Sporenanalyse, wichtige Hymenialzystiden, saft-führende Hyphen, Basidien etc.,
Prüfung auf Amyloidität, Dextrinoidität etc
13.00 – 14.00 Uhr Mittagessen
Samstag 14.00 – 18.00 Uhr sowie 19.00 – 21.00
18.00 – 19.00 Uhr Abendessen
Analyse von Pilzgerichten
Praktische Übungen: Analyse von Pilzgerichten
Welche Pilzarten sind jeweils enthalten?
Makroskopische in-Augenscheinnahme,
mikroskopische Untersuchung,
Sporenanalyse, wichtige Hymenialzystiden, saft-führende Hyphen, Basidien etc.
Prüfung auf Amyloidität, Dextrinoidität etc
Mikroskopische Veränderungen durch Kochen/ Braten
- Suppenterrine
- Pfannengerichte
- Tiefgefrorenes Pilzgericht
- eingelegte Pilze
- Pilzputzreste
Kleinthemen
(werden Samstag und Sonntag nicht als Block sondern nach Anlass eingearbeitet)
- Amanitin-ELISA
- Hämolysine
- Verhalten u. Kommunikation PSV – Arzt – Patient – GIZ im Fall einer mutmaßlichen
Vergiftung
- Anamnese
- Aufnahmebogen/Dokumentation
- Sicherung von Untersuchungsmaterial/Pilzen/Pilzresten etc
- Befundung/Formulierung der Untersuchungsergebnisse
- Fern-/Vorabdiagnose nach Bildern
- Rechnungserstellung für Krankenhaus
- Hygiene
- Möglichkeiten und Grenzen der mykologischen Notfalldiagnostik
- Erfahrungsaustausch
Sonntag 09.00 – 12.15 Uhr
Analyse von Pilzgerichten
Weiterführung und Wiederholung praktischer Übungen und Analysen von Pilzgerichten
(wie Samstagnachmittagsprogramm)
- Suppenterrine
- Pfannengerichte
- Tiefgefrorenes Pilzgericht
- eingelegte Pilze
- Pilzputzreste
Sonntag 12.15 – 13.00 Uhr
Abschlussbesprechung
Seminarkritik
Teilnahmebescheinigungen
Abbau, Aufräumen
Sonntag 13.00 – 14.00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen
Verabschiedung