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Einsatz und Ausbildung
Wie der Aargau die Militärkultur pflegt
Im Grossratssaal in Aarau verabschiedete Militärdirektorin Susanne
Hochuli 52 Aargauer Offiziere, vom Oberleutnant bis zum Divisionär a D.
Anschliessend dokumentierte eine Ausstellung im Parlamentsgebäude,
dass für die Aufbewahrung der Feldzeichen von aufgelösten Truppen
eine Lösung gefunden wurde.
Hans-Peter Widmer
Der Aargau liess seine Offiziere, die auf
Jahresende aus der Wehrpflicht entlassen
wurden, nicht sang- und klanglos ziehen.
An einer Feier im Grossratssaal, die Kreiskommandant Oberst Rolf Stäuble zum
siebten Mal organisierte, dankte die kantonale Militärdirektorin und gegenwärtige
Frau Landammann Susanne Hochuli den
52 erschienenen Offizieren, unter ihnen
eine Frau, für die geleisteten Dienste. Die
Reihe der Abtretenden führte Divisionär
aD Andreas Bölsterli an, der bis Ende 2015
Kommandant der Territorial Region 2 war.
Sein Nachfolger, Divisionär Hans-Peter
Walser, betonte in einem Grusswort, Offizier sei man nicht nur in Uniform, man
bleibe es ein Leben lang.
45766 Diensttage
den Tatbeweis, der nun von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefordert werde.
Die Weiterentwicklung der Armee sei die
Nagelprobe, um in der Ausbildung und
Ausrüstung einen notwendigen Schritt
vorwärts zu kommen. – Die Entlassungs-
Zur Verabschiedung versammelte
Offiziere im Grossratssaal.
Bild: Autor
Die aus den militärischen Pflichten entLegende des Zofinger Fähnrichs Niklaus
lassenen Kader leisteten insgesamt 45766
Thut, der in der Schlacht bei Sempach
Diensttage, im Durchschnitt 880 Tage
1486 das Stadtbanner verschluckte, daoder ungefähr zweieinhalb
mit es nicht in die Hände
Jahre, wie Regierungsrätin
des Feines fiel.
Hochuli mit Respekt vorDen Anstoss zu der klei«Unser Milizsystem ist auf
rechnete. Dieser aus Pflichtnen Fahnenschau gaben Begefühl erbrachte Beitrag zur
mühungen von alt RegieMenschen angewiesen,
Sicherheit und Stabilität des
rungs- und Ständerat Thodie Verantwortung übernehmen.»
Landes mache sie stolz. Unmas Pfisterer, Aarau, für eine
ser Milizsystem sei auf Mengesicherte Aufbewahrung
schen angewiesen, die Vervon Feldzeichen aufgelösantwortung übernehmen. Wer befehlen feier endete mit der Nationalhymne, in- ter Einheiten der ehemaligen Grenzbriwolle, so ein Sprichwort, müsse aber erst toniert vom Aarauer Rekrutenspiel 16-3, gade 5 und der Felddivision 5. Die Hisgehorchen lernen. Im Wort «gehorchen» und einem Apéro riche im Grossrats- torische Sammlung des Museums Aargau
sei der Ausdruck «horchen» enthalten – keller.
nimmt sich dieser Zeugnisse an. Ein Teil
gut zuhören. Diese Eigenschaft zeichne
davon wird im Grossratsgebäude, in verFührungspersonen nebst Einfühlungsschiedenen Gemeinden sowie im Militär«Fahnenmarsch»
und Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit
musem Full ausgestellt.
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Dazwischen wurde im Foyer des Grossund Disziplin aus. Deshalb sei die Ausbildung in der Armee eine Lebensschule, ratsgebäudes eine von Thomas Frei vom
Wachtmeister
von der man nicht nur im militärischen Museum Aargau kuratierte temporäre
Hans-Peter Widmer
Ausstellung «Fahnenmarsch» eröffnet. Sie
Bereich profitieren könne.
Redaktor i.R.
Divisionär Hans-Peter Walser bat die zeige, wie bedeutend Fahnen und FeldJournalist und Buchautor
Abtretenden, Botschafter der Milizarmee zeichen sein können, erklärte Grossrats5212 Hausen
zu bleiben. Diese lebe nicht von Lippen- präsident Marco Hardmeier. Ihre Symbekenntnissen, sondern vom umfassen- bolkraft verdeutlicht zum Beispiel die
Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 03/2016
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