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Die Schmiede des Johann Adam Kredel
ie Schmiede in der Ludwigstraße 104, 1841 gegründet,
lag damals noch am Ende des Dorfes an der Straße nach
Roßdorf, wo der Fahrweg nach Darmstadt von der Obergasse abzweigte.
Erster Schmiedemeister wurde der aus Erlau/Fränkisch-Crumbach stammende Schmied Johann Adam Kredel, der damals
durch die Heirat mit Katharina Balser in Traisa heimisch wurde.
Von den vier Kindern des Paares erlernten die drei Söhne alle
das Schmiedehandwerk, das für das damals fast ausschließlich
von der Landwirtschaft geprägte Dorf von größter Bedeutung
war. Die Aufgabe einer Dorfschmiede ging weit über das Beschlagen der Pferde und der Herstellung der Hufeisen hinaus. Die
meisten der im alltäglichen Gebrauch benötigten Werkzeuge aus
Eisen wurden vom Schmied hergestellt und repariert. Eindrucksvoll zeigt das nebenstehende Bild einen Ausschnit aus der Produktvielfalt der Schmiede.
Drei Generationen übten das Schmiedehandwerk aus. Lezter
Traisaer Schmied war Friedrich Kredel, der noch in hohem Alter
in seiner Schmiede arbeitete.
Längst hate die industrielle Herstellungvon Eisenwaren aller Art
die handwerkliche Fertigung von Hacken, Gabeln, Rechen,
Sicheln, Bohrern und Nägeln verdrängt. Als Friedrich Kredel
1962 starb, bedeutete das auch das Ende der Schmiede. 1964 wurden Schmiede, Scheune und Wohnhaus abgerissen
Am Beginn der Darmstädter Straße konnte dadurch eine Engstelle beseitigt werden, denn die Schmiede blockierte hier einen
Teil der Straßenbreite.
Heute steht an dieser Stelle das Sparkassengebäude.
Die Ludwigstraße
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Werkzeuge, die in der Schmiede hergestellt wurden.
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Jahre Traisa
Die Ludwigstraße
Die Schmiede Kredel um 1957.
Schmiedemeister Adam Kredel, 1915.
Abbruch, 1964.
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