Steuerzahler bekommen zurück, was ihnen genommen wurde

„Steuerzahler bekommen zurück,
was ihnen genommen wurde“
Die CSV zu den angekündigten fiskalischen Reformschritten der Regierung
Nach Jahren andauernden Berechnungen und zahlreichen unklaren und meist
widersprüchlichen Aussagen seitens der Mehrheitsparteien wurde das Geheimnis
der „globalen Steuerreform“ heute endlich gelüftet. Privatpersonen und Betriebe
werden Steuererleichterungen in Höhe von 400 bis 500 Millionen Euro in Aussicht
gestellt. Das Volumen der angekündigten Maßnahmen entspricht im Grunde genau
dem, was die Regierung in der ersten Hälfte der Legislaturperiode an
Steuererhöhungen und neuen Abgaben beschlossen hat. Die Steuerzahler haben
demnach selbst für die nun angekündigten Steuererleichterungen bezahlt.
Den genauen Kostenpunkt der einzelnen Maßnahmen hat der Finanzminister bis
dato nicht preisgegeben. Weder vor der Presse, noch im zuständigen Ausschuss des
Parlaments. Dieser Umstand erschwert die genaue Analyse der Steuerreform und
wirft die Frage auf, inwiefern der Kostenpunkt (400-500 Millionen Euro) überhaupt
der Wirklichkeit entspricht.
Prinzipiell ist die CSV mit der Stoßrichtung bestimmter Maßnahmen der Reform
einverstanden, dies unter dem Vorbehalt, die bis dato nicht bekannten Einzelheiten
zu prüfen. Bereits in ihrem Wahlprogramm hatte die CSV nun angekündigte
Reformschritte im Bereich der physischen Personen eingefordert. So sprach man
sich für die Glättung des so genannten Mittelstandbuckels aus und forderte die
Ausweitung des „crédit d’impôt“. Auch war die optionale Individualisierung der
Besteuerung für Verheiratete eine Forderung der CSV.
Was die Betriebsbesteuerung angeht, so zeigt sich die CSV enttäuscht. Die
Senkung des Gesamtsteuersatzes („taux d’affichage“) von aktuell 29% auf 27%
beziehungsweise 26% geht aus internationalen Wettbewerbsgründen nicht weit
genug. Dies entspricht auch nicht dem, was der Finanzminister noch vor Monaten
angekündigt hatte. Dieser Schritt führt zu keiner signifikanten Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Unternehmen.
Von einer ökologischen Steuerreform kann angesichts des vorgestellten Pakets
wirklich nicht die Rede sein. Die so genannten grünen Maßnahmen sind außerdem
inkohärent. So etwa die Wiedereinführung einer Bezuschussung von
Elektrofahrzeugen, die vor zwei Jahren abgeschafft worden war.
Die CSV wird in den kommenden Tagen die einzelnen Maßnahmen im Detail
analysieren und kommentieren.