„Ich bin ein krasser Nerd. Ich liebe Science-Fiction“ Laurie Penny ist die populärste Feministin. Und eine, die in die Zukunft denkt. Doch selbst Utopia ist keine perfekte Welt, sagt sie. Ein futuristisches Gespräch Gesellschaft SEITE 24, 25 AUSGABE BERLIN | NR. 10955 | 8. WOCHE | 38. JAHRGANG SONNABEND/SONNTAG, 27./28. FEBRUAR 2016 | WWW.TAZ.DE € 3,50 AUSLAND | € 3,20 DEUTSCHLAND ANZEIGE on xpor tro ha llen twirt de sc n de inne ha m rhal ft ba Prof b de rm it r EU t: -Z on sc UA R 20 Lan gsa 4 m Kolon 4 es Mas 7 7 s i alma ake 3 cht a F 4 n6 gek r 12 lagt 12 S Kein F GEGR ÜN 16 · NR . 26 · 1,5 0 EU Vo rtei lsn ah me EGIO Sta ats bes uch n Drucksachen Besondere Völkerwanderung. über Kapitalismus Lenin 1913 Arbeiterimmigration. und massenhafte Klassiker beugte Militärregime dem Druck der und opferteMassenproteste im Land Diktator rak, der Hosni sein Heute sind Amt aufgeben Mubariert und das alte Regime musste. Zivilgesellschaft restauposition einer staatlichen und Opausgesetzt, droht, als die intensiver Repression zu werden war. Warensie es unter Mubarak alle Bemühungen je 2011, das Land zu sonst? verändern, seit umNein, das schichte waren sie nicht. besteht aus Wellen, Unsere Geund Tiefen, aus Ebbe aus Prozesse Mamdouh und Flut. Höhen sind Habashi sen, sondern nicht in Jahren Derartige (geb. 1951) in Jahrzehnten. zu mestigste Kriterium ist Mitglied und Leiter Das wichBeteiligung dafür der Abteilungdes Politbüros nale Beziehungen des Volkes.ist der Grad Internatio tisch mitentscheiden der Wenn Volksallianz, der Sozialistischen kann, wenn es poliägyptischen einer 2011 gegründet auch nur marxistischen en Partei Nachsp iel 43 n ABC-Waffen Licht am liebstenvon 100 Watt. einer Glühbirne Sonnenhunger. von Anke mit Eine Geschichte Nussbücker auf Seite n rnt An kara vor Kon L fronta tion G/POO mpf 9 zwei er Machtkä GHANY/REUTERS Klas senf rage it Erdoga Bie rrie se Riad will syrische Rebellen aufrüste n Sch ZMA NN KIET BJO ERN REUT ERS/P ETER DEJON Drei Wochen lang: ABD EL Knoche nmühle rieden m Türkische Armee mit Ru beschi ssland eßt syr . Von Nick ische Ku Brauns rden. NA TO wa MOHAMED lutionärer dann sprechen wir von Flut. Wird Entscheidungsprozessen revoes von politischen nur ein Mittel dann handelt zum Zweck, ausgeschlossen, selbst. Ziel näre Ebbe. es sich um nicht dieser eine revolutio- dernisierungist die Entwicklung Ägyptens Die letzte revolutionäre des Landes. und Mo- Massenaufstand bedeutet 1919 bis erstreckte sich hier, Entwicklung Entwicklung die Diktatur:Protest gegen Flut se, von der zum Ende präsident dem auf des Regimes Revolte auchdie beinhaltet, Gamal AbdelNasser dass die eine Wei- (8. Tahrir-Platzin auf etwas abbekommen. von Exten 1960ern. Kairo Besitzlosen Juli 2011) Die sogenannte inden spä- von Sozialismus. Wir 2011 war Wir reden redennicht daher keine,sondern Revolution litischer und fang einer von des Volkes. wirtschaftlicher mehr powährende neuen Phase, die nur der AnBeteiligung revolutionäre eine 40 Der französische Was bedeutet Ebbe beendetJahre Rancière Philosoph Blickwinkel dieser historische hat. beschreibt Jacques und politisch die Besitzlosen für Ihre Ziele? politischen und wirtschaftlich Ausgeschlossenen Bei epochalen auch als einer Gesellschaft Prozessenmuss re Kriterien »Part des Anteil der sans-parts«, Natürlich anwenden. Was man andeAnteillosen. als kann man ist das Ziel? speist dieser setzung In Ägypten sagen, von Demokratie entrechteten sich vor allem die Durchdas Ziel. aus der in Aber das Organisierte Landbevölkerung. wir die ist es nicht.Ägypten ist linke politische jüngsten sind auf Betrachten storischen Entwicklungen dem Land Kräfte Kontext, sent. Ihre im hidann ist Partei, jedoch nicht präDemokratie die Sozialistische n Fortsetzung Schmu tzkampag ne KOSMOS SCHWIMMBAD n Reportage Neuanfang dem Ende und Narben.Sieben des Bürgerkriegs Jahre nach Von ThomasBerger aufSri Lanka. Gespräch Mit Mamdouh Ägypten Habashi. seit dem Interessen Sturz Mubaraks,Über die politische der EU in dem die Rolle Situation nordafrikanischen der Muslimbrüder in Land und die teilweise, or fünf Jahren sich Ägyptens PRIVAT Plan B Gratis lesen! wie ANSPA CH/DP A ALIT ONUR SANDAL MAR C EICH /DPA - BILD FUN K rig er A uft akt AP PHOTO/H UWE urdis che Kostenlos! Unverbindlich! Endet automatisch! Fra EZB will meh r »Spielrä ume« für Ban der ILDFUNK ken ge w ie der www.jungewelt.de/probeabo Ag ROESSLE R/DPA-B auf BORIS Das Sammelbecken Sonnabend/Sonntag, 20./21. Februar 2016, Nr. n SchwarzerKanal Unumkehrbar. Die Frankfurter Sonntagszeitung Allgemeine tion, Krieg, kennt Russland: Mord. Korrup Von ArnoldSchölzel MICHA Einz eltat en Staa tsbe such V Elite üb UNKR EL REICH EL /ZB-F im Pa OST RO Inte e · PV 194 rne 7 · DIE ST Re A1 vis ve 10 rs io 02 Un chie nen · EN rege de ha TG lm nen ben EL T BE äß Bu igke nd in faulh ZA eit für an gid it · 1,50 & arbeit HL ite esbe Deutsch T g. a weze n fe EURO rlame sitzen hö nig Am Frei land suc Mtio stge rden · PV nt. Ein Na innalisthRünckRa ST T stel zur sog tag liefe ht die A11 úl Interv de en agBund 002 rte Ca lt iew st esk e · ihren enannten die K ENTG st n w rimina en Bericht Über Präs ro in Exzelle ELT die s si 1.0 aus Lob politi BEZA ab.sche a05rtAn lamt: nzin Fran iden Paris Er bes itiativ Situ seit ebterkün HLT 2015 von Hoc e grif demhud elei teh GEGRÜN n krei t zu : Ku fe en fte E auf gab es Muba hscSturzfür den rakt DET 1947 Von mbrü offiz ba Musli ch Wet »Je weniger Ralf hule To – ohinneg Flücht ni · SONNAB eing Staat, um Ext dernund Wurzba iedesto mehr Demokra esc te. Ko lle sche dem norda Kuba END/SON ettie« Int nse lingsun cher dierag r Vi r ro qu Vo frikan h s NTAG, ffe Prä sit V n Ke loenz 20./21. sid n e in mit Mamdouh ischen L Gbag Neuer ent FEBRUAR vin sseenn Mar Habashi. no gegen AbschRaúl Ca bo-P Hoff A 2016 · kt e in zwischen Raus aus Pr Russl fü SEI str NR. WW and. nitt 43 · 1,90m o in roze äsKäfi Blätterwald dem W.Jhrer Propa TE in ann, O Ciz iden EU Paris: EUR UN An gr ss: Sc . Schw g: Das und Bezie Kartell öß GE he Kana WE Ista· PVSTreA110 neolibera Havan hunge ler. tenarzer in der t gew Deba LT.DE l us hw 02 a n EU le nb · er Ko Vo na ENTG alts Von Oska tte: uf aufbrech rankre ELT BEZA ul n Ge nk e eldo Antifa am erDüss Hilf en. Lafo ich ntain ur ACHT HLT sierrung Wah habe e Sache schism rrit r gest Vorwrf: e. die Ho fe gelkampftauglic us da ürztUnteür Mili Marke einer »mit Côte d’Ivder wes Rekolo ek her rf nic tafr . Vonrsuchung man ge ll Ma Szene WW saus Köln tär ge KolGewalt« oire (Elf ikanisch niht die n Frschuss Mit US-D erGe nn un Silve Wdie bleibeW.JU Hu onialm betriebe enbeink en NGE rd Sch zur der jetz ve sternacht ollars nd n. deiar n. Von WEL üste ert acht uman ankreich rw ra, seie ige ) und Die ehe Ägäi Jul e Me Prä Sonntag gegen Mora stMe eig n ihr mal side . Waf les: stim nt Ala Stattha izwisch n die Urh nsch s 37 arier be ertVerb Ayva lter fenVerfassungsä mt Bolivien Am eber en dessane Oxfam Men n in 2011 eneitDez dem recherisc des mo Ouatta- , über Sams cik. In für etwGr sche der a up emb tara nstri he Puts nderung ab 22er. 201 Kriege de tag Ausb gtMüb 37 pe Opf den habsch 3.0 zu we kla s,ert 0 der n e en 00vo ern r Äglutu Fre chist niggie: ener erJan n zw Vor komm Türke uar und Apr en am äis ngss mdbeenl wo mit im ford 100euJahr sch Syr fe der t mi sin hntenHilme il Lond ei Duerte Licorn en ha ien en Fr i in egi Schl wa So en . en onäre hrh fran on. Kur Oua , -Hi auen acht nn am , die tze rrt Cizredereit zös tGeb frühr dorthe« ein lfeums Lendestendbe ein ab (Op sch emerat vor isch erko zko lic nd un um Verd en e nnder en eren inPrä Men d in London nferkis ten Syrd Ki meist benuns ion im Sü»Ohpér bebo geflü Kelle vonatio endie enzcham gesSo ien- nd en richte genach Be lda side r auEinhor türz klag let nten do Ku ch vo n en Hilf we rlin steAbidjan er. Don ten see zte ste s. tet t Oxf n) n rte). t. Die en An Kü ners ns rd gege be Mil, alsLauDi renetGr nden ga in 75 M ihnen Ve enam genne« siebe sei verg für das tei rkläru n Wo , naübeste en nw tag be angene rsu n de Gbader Bürgerk ittl eischoslionsie verwn Mdab ch r zu von uppeg- Ve der Vö ng de rte, die tür ac n de sch vonamerleg erwin sen enm länd Men and wen n Kr n kis Jahr ch de riegde eine wu etro eltschworeil er Moen rle türpol r Poliz m ihrheigge r tür en slan ieg , ntag Zu Stra e »Kr für die nichgrtiec rde ki-e sei tzten lker (H Demo man d. Im ret en enr Üb en den einmchhätt let fger An ei un dievor ihren.sin Provdieerf Das d iegs te.eide hisal (jW Sultaimzt sta karas zo- ge die Ve verno DP kra einer ichtdshosie dem Geb sowie notl ahrt Boot tet Diendechdie bei Inte be erk Pro ) tis beim inz errbeiner en Häl Milit onzes Verlemi n Irm ndlärt f (IC ein teid gege am e- e gesch keine rbind mmen zufol chen Presgezahlt Flüme chtl Insefte des Ca von s geg em iger n ingemeBev tion C)deninAnrna är nruhe tzu alen istenölke n die SaWaffe zer en Pa l Le nakk der los n Ko ung de Be aufakEm run schriebaus Sy ha ge ben nms Gbaerl , naman ingriSyrie ganisat , ein die itte Den gsb sich Imsch Ku ale tag USA, gbo n, r HDP-Asenen ntakt abgeris be. Sevon de r- ord In ein ffeHaa ne ige rieötigde geko und Ar chdeueldie erstusen tenr Gel ndes audie Berlin rde n g eine Flüc os ke zur ha wie Sau ionrst n un und ICC till sweite Altdie Russl sen . Der me mm de Prozess n sen itd n Be neten er Er tte and agMo s Mbrit isch des SM bg . Be Un am deam nte saudi remübe eri htl sche yanm edHilf es it. 16 beteil r verga jäh n.Ver ene ein s Ha en geg terga wantag ihre gr di-A Afgh - befinde S-N eordn reits am hr zu und em ster klä ing r- Auße sta ngene . Gol ernigte rig Adel denr eheuses sorsch einhau Bei iec rabi wa Staateku rhau zig pt füh run Sams s un Iris e ka en ren nmini Al-D es fstaaten an schub Woch »Mün n rdi nd ach ete USA ko träg und24 Fl ar. Fr de pt,t dene maliges e Zu r.rt,Da g du eu e gekng ihr enend chner ten üttet,Jugend wertürkis Kat en Er Regio schen en M richt Faysa eitag n Einst am ist undmm his Kran tag d OsBaluk der an, -eir will so e zu ch ürzt nannt Siche aufderder gang ag chen rchStaa wie min mode als ihre dergestri den Pan. es htl ister beden irheits entur Bo arüchätt sie Rusenslan en InSyrie Auc tsob es nen De ehme des sic l Sariy hatte wuGba en raten konfe Chedie Do Rebe sei kenw heißt man en, M HDP-A ing zu ots Cha Da bes Ar gbo h be n , gen d he errenz« mo die n »fai t fan se rde am en Oxf zah nBode h llen in AN Freita nM e be de rles Blé me s let chu und gesch war kläg l Sa vor nluftr ren Ichfür ißt: (DBP kra Yavu im ildiz bgeBayd eral lten am Die , zu agen es, Mgung e sein F be ku zuGou in den rdisch erinm gKegeein ldig tisch zer Ke moiger der imaketen zur ittwo wen Länder fordert, enAnt deigt Präzte ) am los verga scheil« nic mö »Ic nac sideLe t,ric mdéhatten gume zustä den daran dass emir Danis lle s um , hießstelle ngene dami Verfü n. Diese zusen ourTagen e Fatn hteh den von ht , chte h werdeveröffen en Pa von ller engemä spüre in dies dass die Ve Kund der in ve Ben Bo Sams Ver en ntsc es. n.beFried .reic ch würden te. Na mir, me haft ensge geder ert t die dem ntiert ndige rletzt gehin wied vom ns die ßigte brec rStic du em sou ch rte mb geseh nichts tag tlic Nac un ze am hr es »der ran mi n hwa hen rich-hlen serda ich rch hen Opposition JordHa we begang ich 28. Nov spräc d Ve . »W gersta Jahr zeh enen chen, ke gegen las se he zur, ich we hören Schre ch sel ht, in i der re un Haus , dass n Behö en zu dert wo erholt anien hba rde en wu en Zeitp ermögli n ProHubs en (AF n Am sen Hilfe ir we aten rletztunkt emb zum ie n un rde ten Syr nd Aprrde seien be oder bung Wa vordiedeMe . de zu hab gelan rden Rettu d ma durch de rde P/jW) ber und zent chrau wie re er 201 daher ram desLib sag gr Wo . der Türen 25. mi Niem nach r töt r zu hie1 rde s tötil n201 Regim Ei nsc Febru unrea en.en Flugz 0sserar das wär ien-Flü an frau ngsk n de die r einzign hätte gen. ch n be n-hlic ge anon, es auszu da UN-S im eine ga h, listisc den … e dir ch sel and Gba Wa en. rein eins Den chtlinge kei en. r gem Sim hkebe Gr en erna ges räf shalb »Kam e schalten«, eu sch bgbo n erklär dem ch it es in « Haa one Nach en etw at gu sse truppe onder Seitg, , Ge ber enaufn Verle ein wä tranSpieg am ge tragte He beauf sch Gesu uppe ende os es, dertrinkte a de- el. Bode fan sagte töten ckt r Sc Wa hrend te nic die pflini Weg arndhe lftvon wo de NF nu28. no für sch imen, der tzten rfen.mitsen sein Mistu in ehm Oua NationeSchätzung 460.000-W gengen Fr versu der en, wa aften uns« nluftrakete , Syrie bericdem Ke nmJansse de ht ga Sic (Nora, . Wa zu Hand der hli ffe e« zu n,sen ttarSie Stafgen TT itswe eiw Meur chte f hen ehr uar:–Lau tagausgabe Tat der Ver pen ommen uvegegen as ReberWaEhelos n wer bis eßlic nstill r lau rantie herhe füh , wa über n nsc Mil hte illi am ße bewa lle lles Wa ssäc B sen ren der zu sec sse en liar sta den ffneten Fre in n. ge ehe te hlic eint könn. ten und der elleder For rences) Wa wor schwe nic hs ssetr,Gbagbo heranauf runh wu nd fende ren it der ma die hr sind n- rtaFreiSvensitag Grup den Die den Londonden Eur mehr alsin en Nun die Mach ttelige nk hä für »nic den Tage SE tätige r au CizAN htsSar gefasse Dagb In o legtka Syrie wardisch n Ma tverhältnis rs genalmi ge Ver d 20 rden nicht n Op könne, da und Zeitu ladet. den Siche Medizi Verw S, mi n Ge s den n, hattfeuen e sein F. Di mekoz 70 Län er Geb benötig sieben n »so verän ht nag Gen chten ngent ein Wäled Ihre Unter iglich se y nundsen ss die las Beg fun e sich rhe 0 M die Kr mögli eratio t. An erko senteidiger er edeshr zu e Ver schuldi ner unde t Kr werkseine Op hru dern, desse der Na Vor em inn rzeit nfer Bun its de ten: ngs zufreu n, der Li fon wie sie teil, f hamee wu ten setzte ete anke ch sei n würfe n teid an ein EingInte tetderen Verw , jedoc Em ch fer in Afgh erkl enz nehder des igun g« türkis könn Parihren sie r annue nw te am richte n Hi kräfte rden vorzu kenen e- rnatioum 199 ds anistan ter and nde is hab seit kom kanzler auch die haben n Ge an Fra gdie wolb en sel h ma . nac ärt.chesch bstän ereun ent. 0er verän dre alt(IW lt,en mt. in Ang deutsch men«. Die russis Aren F) Kran Ke199 mdeten mit de dalsAltiagt en e zu dem Frau So nage lfe zu n daran jedoc sto dass nkr vergah. er Pre. Ouihr e Li ck Jah ein nf ko wir chene atta che Interv dert Ha (r.) im ela Mewerde un igere engAb seit e die »übandau die ke ller 2ko–,dig durch ra, kein eichngene d« – nde r e Be mm Stellu schInteen, nntag ntur leiste gehin h von lau- n hat er Frieernde Won syrische aus dein ention er Besch Frankrmiermi ppzeit en wei Eing ein gew geord nwtert rkel es en en Au flageus los rna darun au ag . mmwar rien endig S en de unter ET n. nist Staat be- se sin bemeh de Mil den nZei t ge- ussmit yriekurdi tion dierfacngen der reg icht newahen Auc d , put dem senen m elmeschloitär CDU un verh vonden eichs pos er (1990– (dpa/jW)Präsident Basch sführung lau hendas teidig ter ch ein HA Laut rt, alen Ge h Vor iger en langsnerunSei schen Huivoram Ha i- ve ten.l vom ungse äßi andeltVolks Golf ge nicht fen undErg versc Schätze tko ng ten sch Anw Müttfgee Gr versu der ar Al-Assad inheit sam us , mit Stra ein am von retten, sagte ter schläge des fürspräc Saud erh erstm des bisebn hüg s-gesche lonialedie199ng3), rga deuDie Nov von Fr mü verurf, ers en zu stü up Na n de rich (YPG Kon Kak te ch is ng tigdre em Gba ge we er Alepp eine tzu Krieg als voran weiter. Assad Al-Dschub hles-P tzt ) im i-A andlu sen vers iedwei flik Villin tür trein um ohemit l Nord ao, KafGuinea des Lan Dea iße de tshpeof i Pa sstber ik Zwenen aus en 201deder Stic r i-Polizte Grup gbo pol ts geg chie en rab .Dabe hab ngsra Ve -Ve verstä itisc fort. en eir es stet nun pe lan und gen, n Fa r Ei von Am des lskis aus ge rla , so 0 nfiel läne rtreete InhM de- svwurde fee, ei fes Na gen-S rkter treeife he Lös »Die ander müsse abtre Fra in laut rtei n diger hn ngeme das i ebe Op iens den gezogemewir ge n hatt tes wurd Kau s unterst am chen dem ch ten l ittw nkr So nich Di ung Inten t Nic jek ten. nta ddie ersität tge vonder wo n am ene.nach hre s »im syrisc posit Ha « (H en auf dem chwen tsch teha– wichtig des eich , um oc nn NordeBehövon t zös olasrh-kur h n. rie bis ge AgeraufhiAlt Staett 17Anga heupUnt Krieg weitee Option ist, dass s -dam wa ren nomm Spez it zuerin e Infr uk. Zudützt: heu ren ein Wasse Sarkoz nin disch Bau »H r ge ben Sa isch Feb desRe rde OuDr attain einInsbes ial ntur nAFP nd alig Ta tion n wur erstNC der erm ion ANHA ner-der Sc e Fl Hand gen/ Oua Nach astrukt - prä ad ers ) de osg ttartst e Flu rua enr und litä nteda an mstag de r, Stro en ond em y »unen die n au ucra er Prä g na ützu en gem den richte wird«, sagtergeht und Assad der kon t Ri bei Gro lu, Telekomm gr t am nagen üc ittl rup wu ein k au rsere s Vo Käm uts chen uge rder Stadt senßko urproa« dem trolter siStre pe szu ssiv er listen rdeMäherziten daran,Schw hwarz htling anate Chemnit für inersc Ta r gze besie adng in turnze m ng – dur eld ma Ge hütch lierantenin KuNor rge pfe der saudi itig f n Sa Fratan de en uni onsta- sein minister. nf terlmehr ma enAfrin 1 franDemo ennin wa denhen us des Städtesch. wer 201 zusa für Sy migetöte hoben keiten et. Troübene MaFr su n-W z. en sche Auße gt de rdista erems oder nkrten rne abgewichbfran kation , nip derdeElfe ndo«Freeingei-m Be de Ouattar Zivi, anula rie t demtriet rt. ne – bei tz anh n gin e Wa ne-n ns gen ldstad nterku urf n»N verwu sich und ma mmseien en. kfu- remhätt egzös ginVertag abeichdess ndet. ten troffe ffen Ku tratio ga alte nbeMenscha-L de ation hatte t Vi en. n, auch tis zu Erstm auf s türkis n desuche, rt derin Be nEin Sta insieder Sie HN ckelt. onische nft die end, seit vor (dpa/jW) nd lli fher am UN üste agers Re ne b es in diemeh chink C1990 rli mal alleals ale chen die n. Al nzes Hatay ne CI, Sar UN-Bl PräsidenteBewerbernde ben türkis Ge gstak ch provi den verk Di ein soz en engeli anim chten gebu n. Be me ngen gebMroch mr Ge ain On, verh Str r sei spräc tik kenra Destatio bet in Grenz Kö äng er Ko tier er- Seite antspräc en hre n Miefer tifas Berl ten s »V- ora un ng ialispräc riebe- n Ouatta kozy, auhelm ren De nierte un i ln, aße, dam leg alitio Ist en 2 des lauketen eine Gbagb iko he anbu it das kat« lon su trup – erklärheit hen chist din.D he,iali westisch ins ie en vo spon re Mitg ier Mitte zum Stu denHatembWa un »bewusd wor zum ra An die EU pe HN - um übmelde vonm es von ffen te na n«lstrek CD n ein tastisrde l usokoabz - emb gre in iscBun ge intEinsa um HN ch n. Vound m- use C berei- ansäsKurde erf er ein ten ste ttg art.. Esurg Ge sch Sieger fang Dezund die UNOern lietz hendessamtU unte dergekom Gba ch men, n im argoiflich am ige drea die hab Kam ordangegen türkis tzenVisier C unorie , So che nf en rstü Na . ati sig arbe gbo Ge wi und ru nDe rbe ha Zeitu e ts Die US tra Nah ember nn pag Vo onale tte erl ebene ed cht keFlü nd n tzt Plän zudem Türkitiscgeradneolibe nf ge zu e A als sei aufei ch Oua gen – unt mo itsm d :sei Kon ables (SP ich erh rbe ngen. 300teri n die »ein ne« geg explo au itechtl Ben Waffe henPanze vor zustell ttara en. er dinsche e gung nstra inis dem troverse 2010 ralen nande e ers r feuer sch forde »I-Ha , din r MBei endig olen:nsyste e ingeend zu D), Da werde nen Gew Re eben, die f nich Fr n. De bu gu vom und en, Krä edien Anwe ick ntestun n Angie ften hande er wk«die n kolder Rän en. »Se als »de Art Däm r Anzu kürHa Lei t nd von sden n, sin Unteralt. zwirten eittag ein mngen in Deu ltunes be westl Typ tent. rtlun kes n wi err mü von Lufta Frru iten Stadt g sich Wa on«esw sen gr zen nd n gen ng aberrrake mi tsch eilass ährendbweh deleggsleiter ton ges auschmiede s der Guten«ist we d nic stütze e sie eichtndete onialk ihr genu sen Kilis vo allerd eit Hawol kü ffe ings land , -wenn sie für Einst de te auichen ndlen.t ein iff er Se tzt - eine Verbü in offe ri- tära amt Ans mit dar-iterhi For fürderu von he vom enin den hat ht vo dieits soll ten,ungdiennd rnndeder grie er nicin inte Beigtnstill um Saida tifte ein sich stischSonn ationufung henZiele der YPG En ngranDie ch en KämBode esn Syrie n am ne ktion Krise Norde lagBesch vonzum Zur und em n,stel rge vorge staussite zu , ste. Die ate Uni , Ba r syr Die tagTürke r oblt, tse ht -Z sre pf tsprec ein eruMa sind. der rat NATO isc derals terror nsden nd, seh i- tze sorgton i n. eherGeungee ey ßn sch werde nes Zü solut n he die im em fu ng he signa kurdi en ne die n. Er fan kara Ve Er ng nd n Re en ah gen imfür lisiert schen Bildu p-M Ge ar Al die ion nd de geneignet rh mdasch ve Korri In der türkis nganei-. ma durch gebn er au Krieg Unkla e enlag He Fall oschselbst e, dass Andors-D 2254 r UN n. und nicht chte dsw Ause p, de rurteiltespräc iss ilig schiitieiner sg insch gierun r Zezulas chen Haup Ds inand Dr Demo wird das am beton h mi Nord deste ynep rsen, sch ee ve provozierte afa syrien ersetz die das La en de estat affe gs kus chafa tum mit -Sich Das chef, tstadt ung e M mitrüb da sonst n unterei vermkratis t Jo ri, am - einmit Po chennd Kräft r Üb tet wa Anka sü Sonn denteschderen haden Die ns ri sag. den ra erAutobomb Kriegsgeschrei Staatst wu au nicht ter nen be Beist die tag eerp r. um lizei es 45 dlich Regie and des uslimMosk de auch gegen die urna nach einem Dsrung Ge En könne te Sta keinekrimi (SDK rde rü- ), dedie nen ku ssen mtarabi Men von morgewe lie wi rensyrisc Einhe de die . UN Mittwoch enanschlag, bei auße Bünd e M sche at« chiha kämp nisses nalamassyr vo einangeh Da Grup An hege die der »Die chti- , rech- bewo nft initen AtNach Anund NATO im n dis schfende ha ten schub e As än ische ören, gen n de jüngs ga rfe hen ne pen den syrisc SankO au rdem, darf sich t tenderen ge ma daten und Regierungsviertedem am ten Sai- vom tat t die aus skus in n. MChem n ten me Russl fge Frankfurt durch Span Regioylb r haausbeder Da würde n. nordo übernn. Ve milizTürke töt i abges l 26 Solhrf SyriandUSA tio di da nunge min chnitbei SDK am ehr nitz n eHasakben die stden waren zwei Zivilisten ran e nmazwisc und nen f a. Dort s Krise auch Main. Mag die Ein vonomme t getötet worin den , militärische der Türke nächste vergangene hatten i nicht in hen rund 50 kommen, kein Zwei immer lauter. Anka n, ra gefor marsc Eskal sollen Es Dörfe DET NSTAG Rech , 2. tsenTü FEB RUAR twick r Sc hweiz rk 2016 e halt, Z · NR uhat i:lung . 27 da g Pe Se In de 2 Abotelefon: 0 30/53 63 55-50 eine n Tagen ation mit r derter Ein- hineinziehe wortlich fel, dass die YPGbestünde zone« h zur Bildung Russland sich auf die Einna befreit und bereit n lassen sind, behau einer burgs würde auf «, warnt hme der ten umzin en Präsident ptete der verant- mit e Luxem eine Konf »Schutz- stellv Außenminister von drei gelten Russland türkische - Der Jean Assel Freitag. Recep Tayyip strategisch Stadt Schaddadi Seihinauslaufe rontation Länd ertretend für Luftw Erdog Die born die ander wichtige vor. n, er Dschihadis hatten zuvor syrischen Kurde an am gieru affe auf seiten en NATO Ort dient der syrisc dessen Beistandsgegenüber dem ten als n dageg ngstruppen - laufen jede Verw den Boll Ansc en hen R Spieg arantie den akti ic die Aktio nicht ische Zentr leiden: Die Europ näre albank äBanken mehr Spiel(EZB) möchte um auch raum geben in Anleihezin schwierigen Zeite , sen, Di n R ECHTSPO PU LISMUS Muslime, Geflüchtete, Trans*Personen – alle wollen schwimmen. Aber der öffentliche Badebetrieb hat seine eigenen Gesetze. Eine Woche im Stadtbad Berlin-Neukölln Ein Trio gegen Frauke Petry In Sachsen-Anhalt sitzen Björn Höckes engste Verbündete. HansThomas Tillschneider und André Poggenburg ergänzen sich. Aus der AfD wollen sie eine nationalkonservative Widerstandsbewegung machen. Nur noch Sitze im Landtag fehlen SEITE 8, 9 GESELLSCHAFT SEITE 17–20 taz.berlin MIETEN Warum es nicht schlimm ist, außerhalb des S-Bahn-Rings zu wohnen SEITE 41, 44, 45 ANZEIGE Leselust: 2016 Willkommen zur Leipziger Buchmesse mit dem größten Lesefest Europas – Leipzig liest. Wie wollen wir zusammen planschen? Die Mentalität „Der Pool ist voll“ greift um sich Fotos: Julia Baier; Horst A. Friedrichs (oben) 60608 4 190254 803208 TAZ MUSS SEIN Die tageszeitung wird ermöglicht durch 15.666 GenossInnen, die in die Pressevielfalt investieren. Infos unter [email protected] oder 030 | 25 90 22 13 Aboservice: 030 | 25 90 25 90 fax 030 | 25 90 26 80 [email protected] Anzeigen: 030 | 25 90 22 38 | 90 fax 030 | 251 06 94 [email protected] Kleinanzeigen: 030 | 25 90 22 22 tazShop: 030 | 25 90 21 38 Redaktion: 030 | 259 02-0 | [email protected] | [email protected] taz.die tageszeitung Postfach 610229, 10923 Berlin taz im Internet: www.taz.de | twitter.com/tazgezwitscher facebook.com/taz.kommune www.leipziger-buchmesse.de Leipziger Buchmesse 02 TAZ.AM WOCH EN EN DE Kompass SON NABEN D/SON NTAG, 27./28. FEBRUAR 2016 Aus dem Inhalt Politik Audienz Bodo Ramelow ist heute Thüringens beliebtester Politiker. Warum, erklärt sein Besuch beim Papst Seite 5 Abgas Um nicht in den VW-Skandal hineingezogen zu werden, kämpft Daimler inzwischen mit allen Mitteln Seite 7 Reportage AfD Höckes Kumpel. Ein ungleiches Gespann ist in Sachsen-Anhalt dabei, die AfD weiter zu radikalisieren Seite 8, 9 Argumente Leitartikel Die Schockbilder aus Griechenland sollen Flüchtlinge abhalten. Wie schäbig Seite 10 Kultur Gesellschaft Titel Im Schwimmbad schlagen die gesellschaftlichen Konflikte von heute ganz besondere Wellen Seite 17–20 Vorbild Laurie Penny gilt als derzeit wichtigste Feministin. Sie will das nicht hören Seite 24, 25 Dreierlei Sarah Wiener kocht mit Milch, Milch und Milch Seite 26 Sachkunde Islam Die Wurzeln des Konflikts. Was trennt Schiiten und Sunniten wirklich? Seite 27, 28 Medien Talk Harald Schmidt ist weg, Stefan Raab auch. Aber das Ende der Late Night ist das nicht Seite 33 Reise Kultur Breslau und San Sebastián sind Europas Kulturhauptstädte. Mehr haben sie nicht gemeinsam Seite 34, 35 Leibesübungen FC Bayern Am Montag kommt er frei. Heißt es dann: Alles zurück auf Hoeneß? Seite 38 TAZ.LAB SEITE 22, 23 AUS DER TAZ SEITE 31 TV-PROGRAMM SEITE 32 LESERBRIEFE SEITE 37 DIE WAHRHEIT SEITE 40 Im Jahr des Klick-Affen Zwei Wochen feiert China Neujahr. 2016 ist das Jahr des Affen, nach der Volksmeinung könnte es dramatisch und unruhig werden. Die Festivitäten waren das schon. Es wurde geböllert, folkloristische Paraden zogen durch die Straßen, zu Ende ging die Sause in dieser Woche mit dem Laternenfestival. Ziemlich anstrengend. Die jungen Protagonisten konzentrieren sich lieber auf den elektronischen Reigen. Foto: China Daily/reuters LEKTIONEN 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben 1. Pegida schadet dem Tourismus Am Montag trug in Dresden wieder eine Gruppe Bürger ihre sogenannten Sorgen auf die Straße, 2.500 bis 3.000 Menschen waren es in dieser Woche. Wer immer seltener nach Dresden kommt, das sind hingegen Touristen. Die Zahl der Übernachtungen sank 2015 um 3 Prozent auf 4,3 Millionen – das erste Mal seit sechs Jahren. Vor allem Gäste aus Deutschland bleiben weg. Ganz klar ein Pegida- Effekt, davon ist das Stadtmar keting überzeugt. Und eine Imageverbesserung ist nicht in D ann holt der badenwürttembergische Ministerpräsident kurz aus, um den Rahmen der globalen Flüchtlingsdynamik zu benennen – und da setzt ein Grummeln und Brummeln im Saal ein. Begrenzte Steuerungsmöglichkeiten, lange Prozesse, das wollen manche einfach nicht hören, und nicht alle sind AfD-Claqueure. Das sind so etwa 700 Leute im Mozartsaal der Stuttgarter Liederhalle bei der Wahlveranstaltung der Stuttgarter Nachrichten. Keine rassistischen Zwischenrufe oder Ausfälle. Trotzdem ist es ein erschütterndes Erlebnis. Das Erschütternde ist die Ahnung, wie nah alles an der Kante ist, bei manchen und damit für alle. Ministerpräsident Kretschmann und die anderen Spitzenkandidaten der Landtagswahl sollen die AfD „entlarven“. Deren Spitzenkandidat Jörg Meuthen agiert auf Grundlage seines Professorentitels und ohne das rechtspopulistische Voka- Sicht. Pegida hat sich zuletzt deutlich radikalisiert. Aus Besorgnis wurde offener Fremdenhass. 2. Ein neues Wort: Muf Der Zuzug von Flüchtlingen bringt es mit sich, dass wir mit vielen neuen Dingen konfrontiert werden, und sei es nur ein unbekannter Begriff: Muf. In Berlin sollen solche sogenannten Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge errichtet werden. Muf, das klingt nicht wirklich frisch, aber die Fertighäuser sind ein Fortschritt gegenüber den Alternativen Sporthalle und Container. 3. Die CSU ist de facto Opposition Die CSU ist Teil der Bundesregierung, das muss an dieser Stelle festgehalten werden, weil sie nicht nur in der Flüchtlingsfrage alles tut, um die Poli- tik der Bundesregierung zu torpedieren. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat nun das geplante Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen gestoppt. Der Grund: Es gab Widerstand aus der CSU, und das, obwohl zuletzt noch Zugeständnisse an die Arbeitgeber gemacht wurden. Und die CSU, die kann Nahles – Gesetz hin, Gesetz her – nicht einfach entlassen. 4. Preise vergleichen ist schwer Onlineshopping ist toll, weil der Blick auf eine Preisvergleichsseite reicht, um ein Schnäppchen zu machen. Denkt man. Wie mehrere Verbraucherzentralen nun herausgefunden haben, helfen diese Seiten aber nur begrenzt. Untersucht wurden die bekanntesten Portale für Energieversorger, Flüge und Telekommunikationsanbieter. Das Problem: Es werden meist gar nicht alle wichtigen Anbieter gelistet, etwa weil manche nicht die nötige Provision zahlen wollen. Zudem kommen oft zusätzliche Gebühren hinzu. 5. In Österreich wird noch Wert auf Anstand gelegt Im Prater, dem berühmtem Vergnügungspark in Wien, aß ein Mann einen Döner – ein bisschen scharf, Zwiebel – und musste deswegen rülpsen. Dumm nur, dass zwei Polizisten in der Nähe standen, die das mitbekamen. Es kam zu Diskussionen, und am Ende stand eine Strafverfügung: 70 Euro muss er bezahlen, weil er mit seinem „lauten Rülpsen“ den „öffentlichen Anstand verletzt“ habe. Aus Solidarität wird für diesen Samstag zu einem „LautRülpsFlashmob“ aufgerufen, um „gegen derartige Gummiparagrafen“ und „gegen Polizeiwillkür“ zu demonstrieren. SEBASTIAN ERB Das Zitat „Wir sehen einen langsamen, unsichtbaren Prozess rechtlicher Kolonialisierung“ LONDONS BÜRGERMEISTER BORIS JOHNSON WIRBT FÜR DEN BREXIT Foto: reuters Comic Eine junge Zeichnerin bringt Walt Disney in die Reha Seite 13 Literatur Meister der Uneindeutigkeit. Norbert Gstrein wagt sich an den Nahostkonflikt Seite 14 Kunst Susanne Pfeffer kuratiert den Deutschen Pavillon auf der nächsten Biennale. Ein Gespräch Seite 16 DI E EI N E FRAGE Deshalb betet er für die Kanzlerin SOLL MAN DI E AFD ENTLARVEN? EI N ERSCHÜTTERN DER ABEN D IM BADEN-WÜRTTEMBERGISCH EN WAH LKAMPF bular einiger Parteifreunde als ehrbarer Missverstandener. Tenor: Flüchtlingskritisch? Klar, aber das sind andere ja auch. Man kann ihn nicht stellen, er ist immer schon weg. Einige Bundesgrüne versuchen ja nicht nur die AfD, sondern auch die CSU und ihren Ministerpräsidenten Seehofer als „Ermunterer des Mobs“ und „rechte Hetzer“ zu entlarven, ganz besonders eifernde sogar den grünen Parteikollegen Palmer. Die grundsätzliche Frage ist, was man damit erreichen will. Wird damit im grünen Sinne die Welt besser? Werden dadurch Menschen überzeugt und in der Mitte gehalten, wird der Rechtsruck verhindert? Ja, es ist für Menschen mit einer anderen politischen Position manchmal nicht einfach, Seehofer und seine Politik- und PETER UNFRIED IST TAZ-CHEFREPORTER Machterhaltungstrategien auszuhalten. Aber er ist und bleibt ein Demokrat. Er ist einer von uns. Und nicht einer von denen. Grüne, die Demokraten an den rechten Rand schieben, stärken nicht die Demokratie, sondern den rechten Rand. Das ist fahrlässig. Als der AfD-Themenblock beendet ist, will plötzlich auch der CDU-Kandidat Guido Wolf mitreden und nennt den Ministerpräsidenten den „großen Kanzlerinnen-Versteher“. Kretschmann sei Merkels grüner „Stalker“, hat man in seiner Landtagsfraktion gehöhnt, und dass er für sie betet, wird in allen Lagern belächelt. Dann soll Kretschmann antworten. „Was mich umtreibt, was auch die Kanzlerin umtreibt“, sagt er leise: „dass Europa an der Flüchtlingsfrage zerbrechen könnte.“ Das Grummeln und Brummeln erstirbt. „Wer, um Gottes Willen, soll denn Europa zusammenhalten, wenn nicht die Kanzlerin?“, sagt Kretschmann noch leiser. „Deshalb habe ich gesagt, ich bete jeden Tag für die Kanzlerin.“ Jetzt hat er sie. Es ist Wahlkampf, es ist eine Showveranstaltung, aber sie nehmen ihm ab, dass das hier keine Show ist, sondern todernst. Erst ist es ganz still, dann bricht Beifall los, der größte des ganzen Abends. Von da an hören sie ihm zu. Was ich sagen will: Rassisten wählen Rassisten. Das wird durch „Entlarvung“ nicht geändert, sondern bestätigt. Es gibt eine emphatische Bürgergesellschaft aus Grünen-, CDUund SPD-Wählern, die teilweise aktiv engagiert ist. Aber es gibt jenseits der Grünen-Wähler Menschen, die sich schwer damit tun, dass alles sehr kompliziert ist, dass es nur europäisch geht, dass dieser Krieg im Nahen O sten auch ihrer sein soll. Es hilft nicht, denen zu sagen, dass sie in die Hölle kommen, wenn sie AfD wählen. Moralische Scharfrichter sind Spalter. In dem Grummeln und Brummeln einer zum Teil hyperventilierenden Gesellschaft muss man mit seinen Worten und mit seiner Politik so verantwortungsvoll umgehen, dass der ganze Laden zusammengehalten wird. Die Drei SON NABEN D/SON NTAG, 27. / 28. FEBRUAR 2016 TAZ.AM WOCH EN EN DE 03 Afghanin auf dem Platz im Zentrum Athens: 71 Prozent verlassen ihr Land wegen Verfolgung, sagt UNHCR Foto: Simela Pantzartzi/dpa GRIECHENLAND Kein Durchkommen mehr auf der Balkanroute. Was tun Flüchtlinge nun, vor allem afghanische? Mit dem Bus zurück zum Victoriaplatz AUS ATHEN THEODORA MAVROPOULOS E igentlich will ich nur nach Hause“, sagt Tamim Fetrat Dost. Der junge Mann steht auf dem Victoriaplatz im Zentrum Athens, hat seinen hellbraunen Rucksack neben sich auf dem Boden abgestellt. „Nach Hause nach Kabul“, betont Dost. Dorthin, wo seine Eltern, Geschwister und Freunde sind. Doch das geht nicht. Der 24-jährige Afghane bekam vor knapp zwei Monaten Besuch von Talibankämpfern. Der Mann mit den leicht krausen Haaren, in Kapuzenjacke, Jeans und Turnschuhen, hält kurz inne, schaut zu Boden. Er sei Englischlehrer und habe an einer Sprachschule in Kabul unterrichtet, berichtet er. Englisch, das sei schon ein Grund für die Taliban gewesen, ihn als Kollaborateur zu betrachten. Nein, erwartet habe er das nicht. „Sie gaben mir ein Schreiben, in dem steht, dass ich ausreisen muss“, sagt Dost. „Wenn ich bliebe, würden sie mich töten, sagten sie mir.“ Und so musste Dost sein bisheriges Leben in Kabul zurücklassen. Seit Anfang des Jahres kamen mehr als 100.000 Flüchtlinge über Griechenland nach Europa. Flüchtlinge aus Afghanistan dürfen seit Ende letzter Woche nicht mehr über die griechisch-mazedonische Grenze nach Nordeuropa. Sie sitzen in Griechenland fest, viele in Athen. Zahlreiche Menschen sitzen auf den Bänken des Victoriaplatzes. NGO-MitarbeiterInnen verteilen Kaffee und Obst. Auf den Grünflächen, aber auch auf dem kalten Steinboden haben sich Flüchtlinge auf Decken nieder- gelassen. Die meisten kommen aus Afghanistan. Sie werden jetzt nicht mehr nach und nach mit Bussen an die Grenze zu Mazedonien gebracht, um die Balkanroute gen Nordeuropa fortzusetzen. Denn sie gelten nicht als Kriegsflüchtlinge. Nur mit einem Rucksack bepackt, machte sich Dost vor gut einem Monat auf den Weg nach Europa. Die Flucht über den Iran in die Türkei und von dort über das Meer auf die griechische Insel Lesbos kostete 4.000 Euro. Das Geld habe ihm sein Vater gegeben, ansonsten hätte er die Summe nicht zusammenbekommen. Mit der Fähre sei er von Lesbos nach Athen gekommen, dann mit dem Bus „Ich möchte Pilotin werden, möchte lernen dürfen. In welchem Land, ist mir egal“ bis an die Grenze zu Mazedonien gefahren. „Und plötzlich – alles dicht.“ Dost zuckt mit den Schultern, steht dann unbeweglich da. „Das ist doch nicht gerecht!“, sagt Dost energisch. „Wir sind doch auch Flüchtlinge. Unser Leben ist genauso in Gefahr!“ Er und weitere Männer aus Afghanistan haben dann versucht, den Bahnübergang von Idomeni nach Gevgelija zu stürmen, um doch noch nach Mazedonien zu gelangen. Daraufhin wurde das Grenzgebiet an dieser Stelle durch die mazedonischen Behörden komplett abgeriegelt. Dost wurde mit anderen Flüchtlingen aus Afghanistan in einem Bus wieder zurück nach Athen gebracht. „Wir wurden dann einfach hier auf dem Victoriaplatz ausgesetzt“, so Dost bitter. Niemand von ihnen habe genau gewusst, wo man sich befinde, keine Informationen, keine Hilfe. Vakil Rhamani steht an eines der Eisengitter gelehnt, das die Grünflächen umgibt. Er ist ebenfalls heute morgen hier angekommen – vom Hafen Piräus aus wurde er mit einem Bus ins Athener Zentrum gebracht. Von welcher Insel genau er kam, weiß er nicht. Europa jedenfalls – das reiche ihm. Der junge Mann in Lederjacke, Ringelpulli und schwarz umrandeter Brille kommt auch aus Afghanistan. „Meine beiden Brüder haben es schon vor einigen Wochen bis nach Deutschland, nach Mannheim geschafft“, berichtet er. Rhamani seufzt, hält kurz inne. Er selbst habe noch zwei Monate bis zu seinem Abschluss in Ingenieurwissenschaften vor sich gehabt. „Ich wollte unbedingt meinen Abschluss machen“, sagt der Mann. Das Dokument habe er fotografiert und trage es im Smartphone bei sich. Damit er etwas vorweisen kann – er wolle doch arbeiten! Und jetzt das. Ausgerechnet jetzt, wo er in Griechenland ankomme, seien die Grenzen dicht. Rhamani hat große Sehnsucht nach seinen Brüdern, sagt er leise. In Afghanistan sei das Leben unmöglich. „Du weißt nie, ob du wieder nach Hause kommst, wenn du das Haus verlässt“. Er wolle endlich in Freiheit leben. Die Europäer sollten nicht solche Angst vor den Flüchtlingen haben, lacht er. „Wir sind ganz normale Menschen, keine Terroristen!“ Illegal wolle er nicht weiterreisen. Das könne er sich nicht leisten. Das Geld habe gerade so bis hierher gereicht. Am Rande des Victoriaplatzes sitzt Fatma mit ihrer Familie auf einer Decke. Die 22-Jährige möchte ihren richtigen Namen lieber nicht nennen. Ja, das Leben in Afghanistan sei grausam, sagt sie. Unter den Taliban sei es ihr verboten gewesen, zur Schule zu gehen. „Man hat dort keinerlei Rechte, lebt ständig in Angst“, berichtet die quirlige junge Frau in brauner Lederjacke, dunkelgrüner Jeans und gelbem Poloshirt. Sie und ihre Familie seien dann nach Pakistan gezogen, erzählt sie weiter. Doch dort gehörten sie ebenfalls zur schiitischen Minderheit und wurden wieder diskriminiert. Fatma schiebt sich ihre hellbraune Wollmütze aus der Stirn. „Aber ich konnte Englischunterricht nehmen“, sagt sie und strahlt wieder über das ganze Gesicht. Ihre Eltern legten großen Wert auf Bildung und haben immer versucht, ihr das auch zu vermitteln. Doch in diesen Ländern sei das Leben generell sehr schwer, seufzt Fatma. Deshalb haben sie sich alle auf den Weg nach Europa gemacht. Dass die Grenzen nun für afghanische Flüchtlinge dicht sind, ist ein harter Schlag. Keiner hier wisse genau, was man nun tun soll. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, sagt Fatma und scheint sich selbst Mut zuzusprechen. „Ich möchte Pilotin werden, möchte lernen dürfen“, so die junge Frau. In welches Land sie komme, sei ihr und ihrer Familie egal. Hauptsache, man könne in Freiheit leben. Doch die Flüchtlinge ohne Passiererlaubnis müssen bis auf Weiteres in Griechenland ausharren. Die Auffanglager ANZEIGE Feministisches Wochenende Frauen ohne Grenzen Für das Recht auf Bewegungsfreiheit für alle 4. März 2016, 18 Uhr Verleihung Clara-Zetkin-Frauenpreis Südblock Admiralstraße 1- 2 10999 Berlin 5. und 6. März 2016 Bundesfrauenkonferenz GLS-Campus Kastanienallee 82 10435 Berlin Die Route ist fast dicht ■■ Balkan: 580 Flüchtlinge sollen täglich noch durchreisen dürfen. Darauf hätten sich die Polizeichefs von Slowenien, Österreich, Mazedonien, Serbien und Kroatien verständigt, so die Nachrichtenagentur Reuters. ■■ Albanien: Stellt seit der mazedonischen Grenzschließung einen wachsenden Flüchtlingsandrang an seiner Grenze fest. ■■ Meer: Rund 120.000 Bootsflüchtlinge haben seit Anfang dieses Jahres die Küsten Europas erreicht – 110.000 in Griechenland, 9.000 in Italien. Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag mit. 418 Flüchtlinge seien ums Leben gekommen oder würden vermisst. Griechenlands sind jetzt schon überfüllt. Und der Strom der Flüchtlinge reißt nicht ab. Täglich kommen weitere Schiffe mit Tausenden Flüchtlingen in Piräus an. Die griechische Regierung will deshalb nun weniger Flüchtlinge aufs Festland schaffen, sie lieber auf den Inseln einquartieren, etwa auf gecharterten Fähren. Durch die Grenzschließung Mazedoniens stecken nach Schätzungen der griechischen Behörden inzwischen etwa 20.000 Flüchtlinge in Griechenland fest. Zusätzlich warten am Grenzort Idomeni mehr als 4.000 Migranten auf eine Gelegenheit, über Mazedonien in Richtung Norden weitergelassen zu werden. Unterdessen streitet sich die Europäische Union über die Verteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedsstaaten. „Wir glauben an das, was die EU vereinbart hat und wozu sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet haben. Und darauf beharren wir“, so der Minister für Migrationsangelegenheiten, Ioannis Mouzalas. Griechenland dürfe nicht zum Lagerhaus für Flüchtlinge werden. Dem stimmt auch Katerina Kitidi zu, Sprecherin der UNHilfsorganisation UNHCR in Athen. Außerdem solle genauer auf die Hintergründe der Flüchtenden geschaut werden. „Eine Studie von UNHCR zeigt, dass 71 Prozent der afghanischen Flüchtlinge wegen Verfolgung ihr Land verlassen mussten“, so Kitidi. Diese Flüchtlinge „sollten unbedingt dieselben Rechte“ wie die syrischen und irakischen Flüchtlinge haben. Die derzeitige Politik treibe die Menschen in die Hände von Schlepper und bringe sie dadurch weiter in Gefahr.
© Copyright 2025 ExpyDoc