PDF - Dr. ZitelmannPB. GmbH

„Grundlagen und aktuelle Entwicklungen im Immobiliensteuerrecht“
Veranstaltung mit Hans-Joachim Beck
Bei der 2-Tage-Veranstaltung geht es am Tag 1 um die neue Sonder-AfA für den
Wohnungsbau. Tag 1 kann auch getrennt gebucht werden.
Fordern Sie das Programm an unter: [email protected]
9-16news
Immobilien-News der Woche (8. KW)
Hrsg. von der Dr. ZitelmannPB. GmbH
XVII. Jahrgang, Erscheinungstag: 29.2.2016
Neues Rekordjahr für 2016 erwartet
Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. schreibt, könnte dem Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen zufolge dem Rekordjahr 2015 ein neuer Rekord im Jahr 2016 folgen. Laut Ratsmitglied Andreas Schulten von bulwiengesa
profitiert hiervon insbesondere die Bundeshauptstadt. Nach Zahlen von empirica
seien Berliner Eigentumswohnungen im Jahr 2015 um 15,6%, in München um
13,5% und in Stuttgart um 19,4% teurer geworden. Die Angebotspreise seien zugleich in den westlichen Bundesländern um 7,9%, in den östlichen (ohne Berlin)
um 6,9% gestiegen. Sie seien damit deutlich stärker gestiegen als die Wohnungsmieten (3,7% und 1,2%). Das werteten die Immobilienweisen in ihrem Gutachten
als „Entkopplung von Investment- und Mietmärkten“. Sie wollten aber nicht von
einer Blase sprechen, zumal kein unnötiger Wohnraum gebaut werde und die Banken bei der Kreditvergabe vorsichtig seien.
Deutlicher Anstieg der Mieten in Großstädten
Die Mieten in den Großstädten sind im Jahr 2015 deutlich gestiegen, das schreibt
die FAZ am 26.2. Nach Angaben des Zentralen Immobilienausschusses nehme
München hierbei mit einer Zunahme von 7,4% den Spitzenplatz ein, gefolgt von
Stuttgart mit 6,8%, Berlin mit 4,4% und Frankfurt um 3,8%. In Köln und Düsseldorf
sei eine Mietpreiserhöhung um jeweils 3% beobachtet worden. Gründe hierfür
seien niedrige Zinsen, höhere Gehälter und Änderungen im Anlageportfolio von
Investoren. Weitere Gründe seien die Landflucht in Kombination mit einer Verteuerung der Baukosten infolge politischer Entscheidungen und die vielfache Ablehnung von Neubau durch die Bürger.
Deutsche Städte bieten hohe Lebensqualität
Sieben Städte der Bundesrepublik gehören zu den 30 lebenswertesten weltweit,
berichtet die WELT am 24.2. Die deutsche Stadt mit der höchsten Lebensqualität
sei laut einem Ranking des Beratungsunternehmens Mercer München auf Platz
vier, während an der Spitze die österreichische Hauptstadt Wien stehe. Berlin sei
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immerhin von Platz 14 auf Platz 13 gerückt, Frankfurt belege Platz sieben. Insgesamt 230 Großstädte seien nach Kriterien wie Gesundheitsversorgung, Verkehrsangebot, Luftqualität, Sicherheit und politischer Stabilität untersucht worden.
Reform des Mietspiegels
Die von Justizminister Heiko Maas (SPD) angestoßene Reform der Mietspiegelerstellung stoße bei Bundesbauministerin Barbara Hendricks auf wenig Gegenliebe
meldet am 25.2. die IMMOBILIEN ZEITUNG. Hendricks sehe durch die Ausdehnung der ortsüblichen Vergleichsmiete von vier auf zehn Jahren die Gefahr, dass
dies mit einer Entwertung des Immobilienstandes einhergehe. IVD-Präsident Jürgen Michael Schick habe diese Äußerung wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Schick denke nicht, dass der Gesetzesentwurf schon für das erste Halbjahr zu
erwarten sei. Er glaube aber, dass man sich von der Vierjahresfrist werde verabschieden müssen, auch wenn es nicht auf eine Zehnjahresfrist hinauslaufe. Bei
der geplanten Sonderabschreibung für den Wohnungsbau könne es im Gesetzgebungsverfahren noch zu einer Erweiterung der geförderten Investitionen kommen.
Die Bauministerin könne sich sehr gut vorstellen, dass die Aufstockung von Wohnraum auf bestehende Gebäude oder die Umwandlung von Gewerbeimmobilien in
die Förderung mit einbezogen werden könne.
Rekordumsatz auf dem Immobilienmarkt
Wie die WELT am 26.2. schreibt, wurde in Berlin im vergangenen Jahr so viel Geld
für Immobilien ausgegeben wie nie zuvor. Insgesamt 16,8 Mrd. Euro seien bei Geschäften mit Grundstücken, Häusern und Wohnungen geflossen. Wie aus den vorläufigen Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervorgehe, sei
das ein Drittel mehr als im Vorjahr. Dass die Zahl der Kaufverträge mit 15% auf
rund 32.400 langsamer gestiegen sei, deute darauf hin, dass das Angebot knapper
geworden sei. Innerhalb des S-Bahn-Rings seien in vielen Vierteln die Bodenrichtwerte um rund 50% gestiegen, außerhalb müssten die Bauherren von Mehrfamilienhäusern mit 30% mehr rechnen.
Studie: Eigenheim als Schuldenfalle im Alter
Jeder vierte Immobilieneigentümer im Alter über 69 Jahre hat sein Eigenheim noch
nicht abbezahlt, berichtet die WELT am 23.2. Dies zeige eine Untersuchung der
Deutschen Leibrente AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität Köln. Während der Anteil der Immobilienschuldner
in der Gruppe der 69- bis 79-Jährigen bei 22% liege, betrage er bei den 80- bis
92-Jährigen sogar 24%.
Mangel an altersgerechten Wohnungen
Bis zum Jahr 2030 fehlen knapp drei Mio. Wohnungen, die für Senioren und Pflegebedürftige geeignet sind, schreiben die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. Die Kosten für die Umrüstung beliefen sich insgesamt auf schätzungsweise 50 Mrd. Euro. Bislang gebe die Regierung jedes Jahr
rund 50 Mio. für ein entsprechendes Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus, doch müssten die Mittel aufgestockt werden. Hierbei könnten auch
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Stiftungen helfen. Laut dem Statistischen Bundesamt wird es im Jahr 2035 hierzulande mehr als 24 Mio. Menschen geben, die älter als 65 sind.
Wirtschaftlichkeit von Passivhäusern umstritten
Die Wirtschaftlichkeit von Passivhäusern, deren Heizwärmebedarf dank Dämmung und speziellen Fenstern und Lüftungssystemen bei nur 15 kWh/qm im Jahr
liegen darf, ist umstritten, schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. Beziehe
man den Betriebsstrom in die Rechnung mit ein, verbrauche ein Passivhaus sogar
mehr Energie als ein nach EnEV 2009 errichtetes KfW-55-Gebäude. Zudem reduzierten starke Dämmung und Lüftungsanlagen die Wohnfläche. Auch weiche der
tatsächliche Verbrauch vom prognostizierten oftmals stark ab. Das liege mitunter
daran, dass die Nutzer teils Schwierigkeiten mit der Handhabung der Lüftungstechnik haben. Hinzu komme, dass durch die zunehmenden Anforderungen an die
Gebäudetechnik die Baukosten stark anstiegen, sollten nach 2020 nur noch Niedrigstenergiegebäude gebaut werden dürfen. Ein besonders Problem stelle eine
Verpflichtung zur Umrüstung für diejenigen privaten Immobilienbesitzer dar, die ihr
Haus für die Altersvorsorge nutzen wollten.
Länder nehmen so viel Grunderwerbsteuer ein wie nie zuvor
Wie die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG am 25.2. schreibt, konnten die Länder im vergangenen Jahr laut Schätzung des Bundesfinanzministeriums Rekordeinnehmen
von 11,2 Mrd. bei der Grunderwerbsteuer verbuchen. Das seien mehr als doppelt
so viel wie 2010. Die Länder profitierten gleich dreifach: von den hohen Steuersätzen, den hohen Preisen und der hohen Zahl an Immobilienkäufen. Damit aber
verteuere der Staat den Immobilienkauf. Besonders umstritten sei dies hinsichtlich
der hohen Bedeutung der eigenen Immobilie für die Altersvorsorge. Dass die
Steuer in der Regel nicht mit einem Hypothekendarlehen finanziert werden könne,
halte gerade Familien vom Kauf oder Neubau ab. Zudem werde sie oft mehrfach
fällig. Etwa wenn ein Projektentwickler ein Grundstück von der Stadt kaufe, und
dann noch einmal, wenn er nach Fertigstellung des Gebäudes dieses verkaufe.
Obwohl es in Zeiten fehlender Stadtwohnungen geboten sei, die Grundsteuer zu
senken, gingen die Länder in die andere Richtung, sei doch diese Steuer die einzige, die sie selbst bestimmen und deren Einnahmen sie vollständig behalten dürfen. Doch je höher die Sätze seien, desto größer sei auch der Anreiz, die Steuer
zu umgehen. Etwa indem große Investoren Wohnungspakete aufkauften und nicht
zahlen müssten, weil ein solches Geschäft als Kauf von Firmenanteilen gewertet
und Grundsteuer nur fällig werde, wenn eine Immobilie zu mindesten 95% den
Besitzer wechsle. Auch indem zwei Unternehmen zu gleichen Teilen eine Firma
übernehmen, die eine Immobilie besitzt, lasse sich die Steuer umgehen. Handwerks- und Industriebetriebe, die Anteile auf die nächste Generation übertrügen,
profitierten von der 95%-Regel. „Grundlagen und aktuelle Entwicklungen im
Immobiliensteuerrecht”: Zu diesem Thema findet am 18. und 19. April im InterContinental Hotel Berlin ein Intensivseminar der BERLINER IMMOBILIENRUNDE
statt. Fordern Sie das Programm an unter: [email protected]
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Neuer Rekord am Gewerbeimmobilienmarkt
Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. berichtet, haben auf dem Gewerbeimmobilienmarkt die Niedrigzinsen und das positive wirtschaftliche Umfeld aus stetigem Wirtschaftswachstum, stabilen Preisen und einem robusten Arbeitsmarkt ihre
positiven Spuren hinterlassen. 2015 seien fast so viele Gewerbeimmobilien gehandelt worden wie im bisherigen Rekordjahr 2007. Das Transaktionsvolumen sei
zum sechsten Mal in Folge gestiegen, und zwar von 40,5 Mrd. auf 55,5 Mrd. Euro.
Das meiste Geld haben Investoren in Bürogebäude (26,1 Mrd. Euro, +51%) und
in Einzelhandelsimmobilien (18,1 Mrd. Euro, +88%) gesteckt. Ebenfalls Rekordumsätze seien mit Unternehmens-, Logistik- und Hotelimmobilien erzielt worden. 60% des Transaktionsvolumens seien auf Einzeldeals entfallen. Die meisten
Käufe hätten erneut Spezialfonds und Asset-Manager getätigt. Ausländische Investoren seien für etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes verantwortlich gewesen. In die sieben A-Standorte seien mit 31,3 Mrd. Euro 38% mehr Geld als im
Vorjahr investiert worden. Damit sei ein neuer Rekord aufgestellt worden. Das Investmentvolumen an den B-Standorten sei sogar um zwei Drittel auf 6,75 Mrd.
Euro angewachsen. An C- und D-Standorten seien Liegenschaften für 17,6 Mrd.
Euro (+30%) gehandelt worden.
Berlin als Hotelstandort immer gefragter
In Berlin ist die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2015 zum ersten Mal über 30
Mio. gestiegen, meldet die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. Die Zahl der Übernachtungen habe sich binnen fünf Jahren von 20,8 Mio. auf 30,25 Mio. erhöht.
12,36 Mio. und damit knapp 55% aller Gäste in Berlin seien aus dem Inland gekommen. Sie hätten 16,6 Mio. Übernachtungen gebucht, was gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 2,5% entspreche. Einen noch größeren Anstieg habe es
bei den Besuchern aus dem Ausland gegeben: Die Zahl von 4,9 Mio. ausländischen Gästen entspreche einem Plus von 4,2%, deren 13,65 Mio. Übernachtungen entsprechen einem Anstieg von 9,2%, jeweils im Vergleich zum Jahr 2014.
Immobilienfonds:
Immobilien-Spezialfonds
Immobilien-Spezialfonds: Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. schreibt,
haben die Immobilien-Spezialfonds im vergangenen Jahr laut der Zahlen des Spezialfonds Immobilien Index SFIX im Schnitt eine Gesamtrendite von 3,4% erzielt
und damit deutlich mehr als im Jahr zuvor (1,2%). Die 175 Fonds, deren Daten in
den SFIX einfließen, verfügten über ein Nettovermögen von 44,2 Mrd. Euro. Auffällig sei, dass die Zahl der Fonds, die besonders gut oder besonders miserabel
abgeschnitten hätten, gestiegen sei. Die durchschnittliche Gesamtrendite der
Deutschlandfonds habe sich mit 4% gegenüber dem Vorjahr (3,9%) kaum verändert. Die Europafonds jedoch seien mit 2,6% nach -1% Ende 2014 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das habe auch den Gesamtindex in die Höhe gezogen. Absolut betrachtet schnitten sie jedoch noch immer schwächer ab als die Deutschlandangebote. Besonders augenfällig sei, dass 5% der Fonds im vergangenen
Jahr einen Total Return von mindestens 11,4% erzielt hätten. Solch zweistellige
Renditen setzten erfolgreiche Verkäufe voraus. Negativ sei, dass 5% bzw. neun
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der Fonds im Jahr 2015 einen Verlust von mindestens 17,2% gemacht hätten. Das
aber sei immerhin noch ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem 20% der
175 Fonds ein solch schlechtes Ergebnis erzielt hätten. Die betreffenden Fonds
seien im Wesentlichen in der Phase hoher Marktpreise Mitte der 2000er Jahre
aufgelegt worden und hätten entsprechend teuer eingekauft. So machten die im
Zeitraum 2004 bis 2006 aufgelegten Spezialfonds mit Anlagehorizont Europa, die
vor allem in den Jahren 2005 bis 2007 eingekauft hätten, im Jahr 2014 ein durchschnittliches Minus von 5,8% und im Jahr 2015 noch eines von 1%. Für die seit
2010 aufgelegten Europafonds sei die derzeitige Hochpreisphase hingegen die
erste. Deshalb verzeichneten sie Gewinne von 5% (2014) bzw. 4,4% (2015). Als
weitere Probleme schlecht abschneidender Fonds sei deren sehr hohe Fremdfinanzierung oder eine schlechte Zusammenarbeit zwischen Investoren und AssetManagern zu nennen. Den Spezialfonds aus dem betreffenden Zeitraum kurz nach
der Jahrtausendwende, die nicht negativ abschnitten, sei dies gelungen, indem
ihre Manager nach der Lehman-Pleite antizyklisch weiterinvestiert und so langfristig trotz eingangs teurer Einkäufe letztlich positive Renditen erzielt hätten.
Immo-AGs:
Eigenkapitalgewinnung: Deutsche Immobilien-AGs haben laut einer Berechnung von Akselrod Barkow Consulting 37% im vergangenen Jahr mehr an neuem
Eigenkapital durch Aktienemissionen eingesammelt als im Jahr zuvor. Das meldet
die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. Der Gesamtwert belaufe sich auf 6,3 Mrd.
Euro. Damit konnten die Gesellschaften das dritte Jahr in Folge einen Rekord bei
der Eigenkapitalgewinnung aufstellen.
Aktuelle Projektentwicklungen:
München – Hamburg
München: Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. mitteilt, wird die LBBW Immobilien auf dem 2.100 qm großen Grundstück des früheren Franz-Josef-StraußHauses, das abgerissen wird, 60 Wohneinheiten im hochpreisigen Segment
bauen. Der Vertrieb der Wohnungen, die im Schnitt 10.000 Euro/qm kosten sollen,
werde bereits im April beginnen. Die Penthouse-Wohnungen könnten für bis zu
15.000 Euro/qm aufgerufen werden.
Hamburg: Laut der IMMOBILIEN ZEITUNG vom 25.2. planen die Projektentwickler Matrix Immobilien und SEG Development, in die umfassende Restrukturierung
des Quartierzentrums Langenhorner Markt 90 Mio. Euro zu investieren. Bis Weihnachten 2017 solle die Einzelhandelsfläche auf 12.600 qm nahezu verdoppelt werden. Als erster Ankermieter wolle die Drogerie Müller auf 2.100 qm ihre erste Dependance in Hamburg eröffnen. Darüber hinaus sei die Neuerrichtung von 120
Wohnungen in drei Wohntürmen geplant. In einem von ihnen werden sich öffentlich geförderte Wohnungen befinden. Insgesamt sei die Entwicklung von 24.200
qm Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnflächen geplant.
Hamburg: Auf dem Areal am Bahnhof Barmbek im Bezirk Hamburg Nord planen
Development Partner und B&L für 70 Mio. ein Geschäftshaus mit 9.000 qm Gastronomie- und Einzelhandelsfläche sowie ein Hotel mit 200 Zimmern zu errichten.
Das schreibt die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2. Erste Mietverträge seien bereits
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geschlossen worden. Im dritten Quartal 2016 solle mit dem Bau begonnen werden,
die Fertigstellung könne im Frühjahr 2018 erfolgen.
TV-Kritik – von Dr. Rainer Zitelmann
Merkel bei Anne Will: Ist sie klüger als Bismarck?
Von Dr. Rainer Zitelmann
Otto von Bismarck, einer der genialsten deutschen Politiker, war vor allem dafür
bekannt, dass er immer einen „Plan B“ hatte. Er wäre niemals auf die Idee gekommen, einen Weg zu verfolgen, ohne zu überlegen, welchen alternativen Weg er
gehen könnte, wenn dieser nicht zum Erfolg führt. Jeder vernünftige Politiker und
jeder vernünftige Unternehmer handelt täglich so.
Nur Angela Merkel ist klüger. In der Sendung mit Anne Will am Sonntag bekannte
sie ausdrücklich, sie habe keinen Plan B in der Flüchtlingspolitik. Dies sei auch
nicht nötig, so Merkel, denn im Grunde seien sich alle Europäer ja einig. Bei dieser
Bemerkung geriet selbst die sehr zahm fragende Anne Will in Verwunderung und
musste Merkel vehement widersprechen.
Merkel beharrte darauf, dass alle 28 Mitgliedsstaaten einer Meinung seien. Begründung: Alle seien für die Sicherung der Außengrenzen und für die Beseitigung
der Fluchtursachen.
Hat Merkel inzwischen die Realität vollkommen ausgeblendet? Ja, fast alle Europäer sind sich einig. Aber sie sind sich einig darin, dass sie einen grundsätzlich
anderen Weg gehen wollen als Angela Merkel. Ja, eine europäische Lösung ist in
Sicht. Aber diese Lösung steht im Gegensatz zu Merkels Lösung.
Merkel hat in Europa nur noch einen Verbündeten, und das ist Griechenland. In
der Sendung mit Anne Will beklagte sie, dass niemand mit den Griechen gesprochen habe. Auch das ist absurd. Seit Monaten wird mit den Griechen intensiv darüber gesprochen, dass sie endlich mehr dazu beitragen sollen, die Grenzen zu
sichern. Diese Gespräche waren aber ergebnislos. Griechenland will die Grenzen
in Wahrheit gar nicht sichern. Deshalb haben die mitteleuropäischen Staaten unter
Führung von Österreich jetzt ohne Griechenland gehandelt.
Merkel sprach immer wieder davon, wie wichtig es sei, Europa zusammenhalten.
Doch darunter versteht sie, dass die anderen europäischen Länder auf ihre Politik
der offenen Grenzen einschwenken sollen. Dass das eine wirklichkeitsfremde Erwartung ist, hat inzwischen jeder erkannt – nur Angela Merkel nicht. Deshalb stellte
Will ja auch die berechtigte Frage nach dem „Plan B“. Nein, einen solchen Plan
habe sie nicht, so Merkel. Ja, wir haben eine Bundeskanzlerin, die klüger ist als
Bismarck.
Merkwürdig ist nur: Merkel sagte in der Sendung, sie habe noch nie in ihrem Leben
so intensiv über ein Thema nachgedacht wie über die Lösung der Flüchtlingskrise.
Und bei all dem intensiven Nachdenken ist sie noch nie auf den Gedanken gekommen, dass es sinnvoll wäre, über einen alternativen Plan nachzudenken, wenn es
ihr nicht gelingt, die „Fluchtursachen zu beseitigen“ und alle anderen europäischen
Länder davon zu überzeugen, dass sie radikal ihre Meinung ändern sollten?
Nun ja, wir wissen, dass Angela Merkel, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf
gesetzt hat, dieses Vorgehen als „alternativlos“ ansieht. Das war schon bei der
„Griechenland-Rettung“ so. Dabei kann die Richtigkeit eines Vorgehens ja nur
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dann beurteilt werden, wenn man stets selbstkritisch überprüft, ob das Kalkül aufgeht und wenn man es abwägt gegen alternative Vorgehensweisen – also gegen
einen Plan B. Merkel ist jedoch wie eine Geisterfahrerin, die mit dem Kopf darüber
schüttelt, dass alle anderen verkehrt fahren, statt darüber nachzudenken, dass sie
selbst vielleicht die Richtung ändern sollte.
Weitere interessante Artikel in der 8. KW:
Förderung des Wohnungsbaus: Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der
CG Gruppe AG, fordert in der CAPITAL am 24.2. eine Reform des Baugesetzbuches. Die Immobilienwirtschaft solle die Ankündigung weitreichender Reformen
durch die Politik als historische Chance wahrnehmen und Innovationen bei der
Projektrealisierung von Wohneigentum und dringend notwendige Rationalisierungsbemühungen vorantreiben. Bislang arbeite die Branche wie vor 50 Jahren,
nur viel teurer. Mit der Entwicklung innovativer Konzepte für die Errichtung bezahlbaren Wohnraums könne sie zur Lösung dieses brennenden sozialen Versorgungsproblems beitragen und zugleich ihr Image verbessern.
Arbireo Capital plant Club-Deals: Wie die IMMOBILIEN ZEITUNG am 25.2.
schreibt, will das Frankfurter Beratungs- und Investmentunternehmen Club-Deals
für Projekte im Bruttowert zwischen 100 Mio. und 150 Mio. Euro anbieten. Diese
sollten als KG-Modelle aufgelegt werden. Klaus Fürstenberg schlage Vorhaben in
der Größenordnung zwischen zehn und 20 Mio. Euro vor. Möglich sei aber alles
bis 50 Mio. Euro. Beim Verkauf werde eine Rendite von 20% angestrebt. Der
Schwerpunkt werde auf dem Wohnungsmarkt liegen. Bereits kürzlich erfolgt sei
der Kauf der ehemaligen DOC-Studios der Defa in Potsdam-Babelsberg. Die Baugenehmigung für Neubau-Mehrfamilienhäuser und über 100 Wohnungen für den
Verkauf sei erteilt.
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Zitat der Woche
Ausgewählt und kommentiert von Dr. Rainer Zitelmann
„Viele neue Unternehmer machen einen großen Fehler, indem sie erfolgreiche Angestellte statt erfolgreiche Unternehmer um Rat fragen.“
Robert Kiyosaki, amerikanischer Unternehmer und Erfolgsautor
Was Kiyosaki sagt, hat eine allgemeine Gültigkeit: Wenn Sie Millionär werden wollen, sollten Sie keinen Bankangestellten fragen, sondern lieber einen SelfmadeMillionär. Wollen Sie ein erfolgreicher Fußballer werden, sollten Sie von einem erfolgreichen Fußballer lernen und nicht von jemandem, der viele Bücher über Fußball gelesen hat. Das ist eigentlich logisch – und dennoch verhalten sich viele Menschen anders und hören auf den Rat von Menschen, die selbst noch gar nicht
bewiesen haben, dass sie auf diesem Gebiet Erfolg haben. Als Jugendlicher sollten Sie deshalb auch eine gewisse Skepsis gegenüber Ratschlägen von Eltern
und Lehrern mitbringen: Es sei denn, diese leben das Leben, das Sie selbst einmal
leben wollen. Ist dem jedoch nicht so, dann sollten Sie nicht unbedingt auf deren
Rat zu Themen wie Beruf, Karriere und Finanzen vertrauen. R.Z.
140 weitere Zitate und Kommentare finden Sie in dem Buch ‚Worte des Erfolges‘ von Dr. Rainer Zitelmann. Bestellen Sie das Buch unter [email protected]
FRANKFURTER IMMOBILIENRUNDE
Wohnungsneubau in Frankfurt:
Die 10 interessantesten Projekte
Zielgruppen: Diese Veranstaltung sich an Investoren, die im Rhein-Main-Gebiet
(besonders Frankfurt) in den Wohnungsneubau investieren wollen, institutionelle
Investoren und Family Offices, Bauträger/Projektentwickler, Banken und andere
Finanzierer, Makler/Transaktionsberater/Vertriebe sowie Architekten.
Referenten: Sven Carstensen (bulwiengesa AG), Jürgen Blankenberg (gsp Städtebau GmbH), Michael Nagel (LBBW Immobilien Management GmbH), Christoph
Gröner (CG Gruppe), Ralf Werner (formart GmbH & Co. KG, Niederlassung RheinMain), Peter Ulm (6B47 Real Estate Investors AG), Wolfgang Ries (BIEN-RIES
AG), Atilla Özkan (Mercurius Real Estate AG), Thomas Dorant (Deutsche Wohnwerte GmbH & Co. KG), Hans-Peter Unmüßig (UNMÜSSIG Bauträgergesellschaft
Baden mbH), Dirk Siebels (Wüstenrot Haus und Städtebau GmbH)
Themen: Aktuelle und geplante Wohnungs-Neubau-Projekte in Frankfurt/Main sowie dem Rhein-Main-Gebiet, Alleinstellungsmerkmale der Projekte/Besonderheiten der Architektur/Grundrisse, Inanspruchnahme von Fördermitteln/Förderprogrammen sowie Fragen der Kommunikation, PR und Marketing. Außerdem werden folgende Fragen diskutiert: Wie verliefen die Genehmigungsprozesse bzw. die
Abstimmung mit den Behörden? Wer sind die Käufer (Selbstnutzer, Anleger, institutionelle Investoren)? Wie erfolgt die Vermarktung? Welche Preise sind erzielbar
(Quadratmeterpreise, Faktoren)? Wie erfolgt die Finanzierung (Finanzierung aus
dem Cashflow, Bankenfinanzierung, Mezzanine u. ä.)? Wann erfolgte der Grundstückskauf? Wann wurde das Baurecht erteilt? Wie schnell erfolgt der Abverkauf?
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Termin: Die Sonderveranstaltung findet am 14. April im Hotel Steigenberger
Frankfurter Hof statt. Programm anfordern unter: [email protected]
BERLINER IMMOBILIENRUNDE
Intensivseminar: Grundlagen und aktuelle
Entwicklungen im Immobiliensteuerrecht
Zielgruppen: Diese Veranstaltung richtet sich an Geschäftsführer und Mitarbeiter
von Immobilienunternehmen, die keine Steuerfachleute sind, aber häufig mit
Steuerthemen zu tun haben, an Rechtsanwälte und Notare, die über Grundwissen
im Immobiliensteuerrecht verfügen, sowie an Steuerberater, die überprüfen wollen, ob sie auf dem Stand der aktuellen Entwicklungen (Rechtsprechung, Verwaltungsanweisungen etc.) sind.
Referent: Hans-Joachim Beck (Vorsitzender Richter Finanzgericht Berlin-Brandenburg a. D./ Leiter Abteilung Steuern IVD)
Themen: Herr Beck, Leiter der Abteilung Steuern des Immobilienverbandes
Deutschland, gibt Ihnen auf dieser Veranstaltung einen Überblick über aktuelle
und absehbare Steueränderungen auf allen relevanten Themengebieten der Immobilienwirtschaft, angefangen bei der Einkommenssteuer (Anschaffung eines
Grundstücks, Vermietung des Grundstücks, Modernisierung), über den gewerblichen Grundstückshandel, die Finanzierungskosten (Vorfälligkeitsentschädigung)
bis hin zu geschlossenen Fonds. Zum Abschluss wird gesondert auf den § 23
EStG (Gewinn aus privaten Veräußerungsgeschäften) eingegangen.
Termin: Die Sonderveranstaltung findet am 18. und 19. April 2016 im InterContinental Hotel Berlin statt. Programm anfordern unter: [email protected]
BERLINER IMMOBILIENRUNDE
Sonderveranstaltung: Immobilienstrategien
von Family Offices
Zielgruppen: Diese Veranstaltung richtet sich insbesondere an Vertreter von Family Offices, Projektentwickler, AIF-Vertreter (Spezialfonds, geschlossene Fonds),
Immobilien-Bestandshalter, Transaktionsberater/Makler und Asset-Manager.
Referenten: Jan Borchers FRICS (HQ Trust GmbH), Georg Prinz zu Salm-Salm
(Deutsche Oppenheim Family Office AG), Hans Hünnscheid (Famos Immobilien
GmbH), Jens Spudy (Spudy Invest GmbH), Dr. Matthias Hubert (Pegasus Capital
Partners GmbH), Reinhard Kruse FRICS (F/ ai-consult – architektur und immo
consulting), Dr. Markus Wesnitzer (ICN Immobilien Consult Nürnberg GmbH & Co.
KG), Dr. Peter M. Mutscheller (KAIRONOS Invest AG), Dr. Jürgen Schäfer FRICS
(CORESIS Management GmbH), Maik Rissel und Marcard (Stein & CO AG), Ken
Zipse (BERENBERG Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG), Andreas Tornow (Tornow Family Office)
Themen: Die Referenten sprechen allgemein über ihre Vorstellungen eines Family
Office und geben konkrete Beispiele für Immobilieninvestments 2015/2016. Sie
diskutieren, welche Nutzungsarten und Standorte von Immobilien derzeit gesucht
werden, stellen ihre Überlegungen zu Investitionskriterien bei Projektentwicklungen vor und besprechen Ankaufsfaktoren und Renditevorstellungen sowie die
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Frage, ob auch Mezzanine-Kapital vergeben werden wird.
Termin: Die Sonderveranstaltung findet am 21. April 2016 im Intercontinental Hotel Berlin statt. Programm anfordern unter: [email protected]
Immobilien-News der Woche:
Nur mit „Kommentar – von Dr. Rainer Zitelmann“ gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Herausgebers wieder. Verantwortlich: Dr. Rainer Zitelmann. Die Richtigkeit der Darstellung von Fakten in Presseartikeln wird nicht geprüft. Copyright der IMMOBILIEN NEWS DER WOCHE: Dr. ZitelmannPB. GmbH, Rankestraße 17, 10789 Berlin. Kopien oder Weitergabe als E-Mail ohne vertragliche Vereinbarung mit der Dr.
ZitelmannPB. GmbH verstoßen gegen das Urheberrecht.
Dr. ZitelmannPB. GmbH:
Die Dr. ZitelmannPB. GmbH ist seit 15 Jahren das führende Beratungsunternehmen in Deutschland für die
Positionierung und Kommunikation von Immobilien- und Fondsunternehmen. Sie berät nationale und internationale Kunden in den Bereichen strategische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kapitalmarktkommunikation
und Positionierung. Zu den weiteren Tätigkeitsfeldern zählen die Erstellung von Leistungsbilanzen und Geschäftsberichten, Studien und Researchdokumenten sowie Konzeption und Texterstellung von Kundenzeitungen, Newslettern, Internetauftritten und Broschüren. Die Dr. ZitelmannPB. GmbH unterstützt den Markteintritt
von ausländischen Unternehmen in Deutschland und vermittelt für Immobilien- und Fondsunternehmen Kooperationen. Ausführliche Informationen über das Leistungsspektrum und Referenzen von Kunden der Dr.
ZitelmannPB. GmbH finden Sie unter www.zitelmann.com oder können Sie unter [email protected] anfordern.
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