Heilpflanzen - Reformhaus Kurier

WOHLFÜHLEN
Melanie Wenzel, Heilpraktikerin aus Köln und
vielen bekannt als Buchautorin und
„fit & gesund“-Expertin im WDR, wurde von
ihrer Großmutter in die Kräuterheilkunde
eingeführt. Hier verrät sie uns, worauf es beim
Herstellen von Naturmedizin ankommt
Heilpflanzenwissen für eine
gesunde Familie
Zur Zeit schnieft und hustet es überall in Bus
und Büro. Gerade am Ende des Winters ist
bei vielen das Immunsystem besonders geschwächt – was empfehlen Sie?
Jetzt im März erwacht die Natur ja gerade aus
dem Winterschlaf und bietet genau das, was der
Körper benötigt: frischen Bärlauch, Brennnessel
und Löwenzahn liefern nämlich genau die Vitamine und Mineralien, die wir jetzt brauchen und
die den Körper entgiften.
Was gehört in eine kleine Natur-Hausapotheke, um schnell etwas bei Beschwerden zur
Hand zu haben?
Immer im Haus haben sollte man den Magenbitter bei Magenverstimmung, das Lavendelöl
gegen Stress, den Grippetee und den Franzbranntwein. Familien mit Kindern sollten auch
den Wundreiniger und die Beinwellsalbe im Haus
haben.
Was haben Sie selbst außerdem immer im
Vorratsraum?
Zwiebeln, da man nie weiß, wann die nächsten
nächtlichen Ohrenschmerzen bei den Kindern
anstehen, Apfelessig und Natron, da sie absolute
Allrounder sind und natürlich Moringa, weil ich
meine ganze Familie damit fit halte.
Von dieser Pflanze haben sicher viele noch
nichts gehört. Können Sie aufklären?
Moringa ist wirklich eine außergewöhnliche
Heilpflanze und man nennt sie nicht zu Unrecht
„die gesündeste Pflanze der Welt“. Sich bei
Moringa kurz zu fassen, ist sehr schwer. Was man
aber pauschal sagen kann ist, dass sie mit ihrer
einzigartigen Zusammensetzung an sekundären
Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren bei allen Werten Spitzenplätze belegt und dadurch besonders
für Kinder, Vegetarier und Veganer, Sportler,
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Reformhaus Kurier l MÄRZ 2016
Diabetiker, Frauen in den Wechseljahren und
Männer geeignet ist. Ich war kürzlich auf dem
ersten internationalen Moringa-Kongress auf den
Philippinen und war total überwältigt von den
zahlreichen Studien, die weltweit im Moment
mit Moringa laufen. Viele davon beschäftigen
sich mit der Wirkung bei Krebs, und es gibt
große Hoffnung, dass es dort eine wichtige Rolle
spielen wird.
Was macht die eigene Herstellung von Heilmitteln so gesund?
Man hat die absolute Kontrolle über die Zutaten
und sollte immer Bio-Anbau-Qualität wählen. So
ist man sicher, dass man keine chemischen Stoffe
zu sich zu nimmt. Und natürlich kann man auch
die Zutaten weglassen, die man nicht verträgt.
Wie haben Sie die Rezepte entwickelt?
Zum Teil sind die Rezepte alte Überlieferungen,
auch von meiner Oma, zum Teil aber auch neu
von mir entwickelt. Ich schaue mir möglichst
in jedem Land, das ich bereise, die heimischen
Rezepte an, probiere sie aus, verändere sie, bis
sie für mich die richtige Mischung haben.
Sind sie für jeden einfach umzusetzen oder
braucht man schon ein gewisses Geschick?
Die Rezepte sind kinderleicht umzusetzen. Jeder,
der Spaghetti kochen kann, ist in der Lage, meine Rezepte nachzumachen. Da ich selber eine
berufstätige Mutter bin, weiß ich, wie wichtig
eine schnelle Umsetzung der Rezepte ist.
Was sind Ihre Favoriten hier bei uns – also
Heilpflanzen, die man im Garten oder am
Wegesrand finden kann?
Ich bin ein Riesenfan der Brennnessel, des Löwenzahns, der Ringelblume und des Mädesüß.
Mit diesen Pflanzen kann man sich schon bei
vielen Beschwerden selber helfen.