ABZV aktuell der Newsletter der Medienbranche e Seminar! Das besonder l schreibzweife Häufige Recht und -fehler Ausgabe 119 / März 2016 Der gute alte Newsletter. Die E-Mail gilt zu Unrecht als angestaubter Kanal. Ein ► Report von ► Polis, einem Medienforschungsinstitut der ► London School of Economics, plädiert für E-Mail-Newsletter als Kommunikationsweg mit starkem Potenzial zur Leseransprache. Die schwedische Journalistin ► Charlotte Fagerlund argumentiert, für manche Medien könne der Leserkontakt per Mail mehr Wert haben als der Einsatz sozialer Medien. Auch Der Spiegel startete jüngst erst einen neuen E-Mail-Newsletter: ► Die Lage. Und ► Miriam Meckel, Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, ► beglückt Leser sonntags mit einem E-Mail-Newsletter. Unter dem Titel ► Serendipity erzählt sie von guten Einfällen, Erfindern und zufälligen Entdeckungen und Begegnungen. Schreiben im Einwanderungsland. Flucht, Asyl, Islam, Abschiebung – das sind nur einige Begriffe der aktuellen Berichterstattung. Oft sind Journalisten unsicher beim Schreiben über Migration, Asylrecht und Herkunft. Zwei Web-Angebote können hilfreich sein, die richtigen Worte zu finden: Der ► Mediendienst Integration bietet Journalisten das PDF zur Flüchtlingsdebatte ► „Die wichtigsten Begriffe für den JournalistenAlltag“. Darin finden sich kurze Erläuterungen, um zum Beispiel Gruppen von Migranten und Aufenthaltsformen korrekt zu benennen. Die Organisation ► Neue Deutsche Medienmacher präsentiert ► ein Glossar, das Journalisten beim Formulieren helfen soll. Die Sammlung zu Themenfeldern wie „Wir und die anderen“, „Religion“ oder „Kriminalität“ lässt sich alphabetisch oder thematisch nach prägnanten Erläuterungen durchsuchen. Um Ideen und Konzepte, Menschen mit internationaler Geschichte an die Zeitung zu binden, geht es in ► einem zweitägigen ABZV-Seminar im November in Königswinter. Vorgestellt werden Medienprojekte für postmigrantische Zielgruppen und Themen, die Einwanderer und ihre Nachkommen bewegen. Erörtert wird auch die Frage: Ghetto oder Dauerthema? Wie soll man die Themen ins Blatt integrieren? Geleitet wird das Seminar von ► ABZV-Dozent und Redaktionsberater ► Christian Sauer. Gute Kunde für Langschreiber. Leser mögen lange Texte und konsumieren Anspruchsvolles. Das gilt zumindest für das Publikum der ► 12-App der Schweizer Mediengruppe ► Tamedia. Im ► Tagesanzeiger-Datenblog lässt es sich nachlesen. „Traditionelle publizistische Werte und Qualitäten – oft schon totgesagt – erfahren auch digital, auf dem Smartphone, grosse Wertschätzung“, fasst Autor ► Michael Marti die Analyse zusammen. ► weiter oder ► Inhalt SEITE 1 ABZV Nur einen Klick entfernt Tipps und Themen ► Storytelling: 1400 Zeichen, 4 Storys ► Videoreporter: Lokale Webvideos ► Tipp: Kompaktes Stimmungsbild ► Fälle vor dem Presserat Marotte des Monats ► Wenn Raum und Zeit eins werden Werkzeugkasten ► Fragen für bessere Geschichten ABZV Comic ► Neulich in der Redaktion Überleben im Büro ► E-Mails, die gut ankommen Kampf dem Chaos ► Flexibilität ist Trumpf Richtig rechtschreiben ► Groß- und Kleinschreibung Regularien ► Abo-Service + Archiv ► Seminartipps ► Service-Seiten, Video und Netzwerke ► Impressum Impressum ABZV – Akademie Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage e. V. - Bildungswerk der Zeitungen Beate Füth, V. i. S. d. P. , Geschäftsführung und fachliche Leitung Hilde Schwarz und Monika Weyer, Assistentinnen der Geschäftsführung Tim Farin, Text Andy Artmann, Gestaltung Johannes-Albers-Allee 3 D-53639 Königswinter T 022 23 – 90 62 500 F 022 23 – 90 62 501 [email protected] ► www.abzv.de Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. ABZV aktuell Ausgabe 119 / März 2016 Thementipp: Kompaktes Stimmungsbild. In einer Rundmail an die Leiter der Lokalredaktionen des SchleswigHolsteinischen Zeitungsverlags (SHZ) wurden diese gebeten, sich an den Bürgermeister oder Landrat der Gemeinden zu wenden, die Flüchtlinge aufnehmen. Fragen: Wie ist die Stimmung vor Ort? Wie gut fühlen Sie sich von der Landesregierung informiert? Layouter am Newsdesk der Hauptredaktion in Flensburg entwarfen die Zeitungsseite, in die die Lokalredakteure ihre Texte einfließen lassen konnten. Basierend auf Angaben des Landesamts für Ausländerangelegenheiten gestalteten Grafiker eine Übersichtskarte, auf der die Kapazitäten für die Flüchtlingsunterbringung und die aktuelle Auslastung in den Gemeinden dokumentiert wurden. Die Seite erschien in allen Ausgaben des SHZ. Sie wurde jeweils auf der ersten Seite angeteasert. Mehr dazu unter ► www.drehscheibe.org Fälle vor dem Presserat: Sorgfalt bei der Recherche. „Ohne Jobs würden mir zum Leben nur 123 Euro bleiben“, überschreibt eine Tageszeitung einen Bericht über Rentner, die zusätzlich zu ihrer Rente arbeiten müssen. In dem Beitrag heißt es: „Wer unter 979 Euro Rente netto bekommt, kann seine monatlichen Bezüge vom Staat aufstocken lassen.“ In Berlin nutzten zum Beispiel 35.000 Rentner die Grundsicherung im Alter. Eine Leserin ist selbst Rentnerin und zweifelt diese Aussage an. Ihren Recherchen beim Sozialamt zufolge sei die Summe falsch. Sie selbst erhalte 899 Euro Rente, und ihr Antrag auf Grundsicherung im Alter sei abgelehnt worden. Die Zeitung verweist gegenüber dem Presserat auf die Informationen über die Armutsschwelle für Alleinlebende. Diese seien auf der Internetseite des Statistischen Bundesamts abzulesen. Die Beiträge für das betreffende Jahr beliefen sich auf 11.749 Euro und somit auf 979 Euro im Monat. Darauf beziehe sich der Artikel. Wie würden Sie entscheiden? Lesen Sie ► hier, wie der Presserat reagiert hat. ► Inhalt Marotte des Monats Diesmal: Wenn Raum und Zeit eins werden Das Jahr 2016 hatte kaum begonnen, da ging die Universität zu Köln nicht nur inhaltlich voll nach vorne. Auch zeitlich machte sie einen Riesenschritt. In einer Pressemitteilung unter der Überschrift „Selbstgemacht schmeckt besser“ meldete die Uni Ergebnisse einer Studie aus der Gesundheits- und Ernährungspsychologie. Eine Forscherin hatte herausgefunden, dass Menschen lieber mögen, was sie selbst zubereiten: „In einer Zeit, wo immer mehr Menschen zu Fertigprodukten greifen und nur noch wenig selbst kochen, lassen diese Ergebnisse wichtige Folgerungen zu“, steht dazu in der Meldung. Ich möchte mich gar nicht auf den Inhalt einlassen. Schließlich leben wir in einer Zeit, wo Essen zum alles bestimmenden Thema, zur Ersatzreligion aufzusteigen scheint. Hier soll es um etwas anderes gehen: Es wirkt, als ließe die Zeit sich heutzutage räumlich verorten. Das habe ich eben auch getan. Haben Sie es gemerkt? Man hört und sieht diese Formulierung heute überall: „In Zeiten, wo die Gewässer weitgehend zugefroren sind“, stand in der Ostthüringer Zeitung. Auf Stern.de wähnt man sich in „einer Ära, wo eher gespart als investiert wird“. In einem Jahr, wo wir 100 Jahre Relativitätstheorie feiern, scheint das so genannte „Raum-Zeit-Kontinuum“ auch den allgemeinen Sprachgebrauch erfasst zu haben. Das Wort „wo“ belegt es: Aus Zeitpunkten werden in unserer Sprache Orte, „wo“ etwas passiert. Doch geht das nicht zu weit mit der Relativität? Es wäre doch angemessener, Zeit und Raum in Sätzen zu trennen. „In einer Zeit, wo“, das klingt doch auch eher nach schwäbischer Umgangssprache. Es ist dann nicht mehr weit bis in eine Zeit, die wo stetig im Wandel ist. Bei Wikipedia steht, der Mensch erlebe Ort und Zeit als zwei verschiedene Gegebenheiten. „Bei Bewegungsgeschwindigkeiten, wie sie im Alltag auftreten, ist diese Unterscheidung sinnvoll.“ Bewahren wir sie also, auch in dieser Zeit, in welcher wir leben. Verzichten wir bei zeitlichen Beschreibungen auf räumliche Zuordnung. Liebe Leserinnen und Leser, stoßen auch Sie immer wieder auf die gleichen sprachlichen Marotten? Welche nervt oder erheitert Sie besonders? Schicken Sie uns Beispiele! ►[email protected] ► Inhalt SEITE 2 ABZV aktuell Ausgabe 119 / März 2016 Werkzeugkasten Stellen Sie diese Fragen, um bessere Geschichten zu schreiben Journalisten stehen immer wieder vor dem gleichen Problem: Das recherchierte Material ist ergiebig, aber darüber 100 spannende Zeilen zu erzählen gar nicht so einfach. Um den guten Stoff zur guten Geschichte zu formen, können Ihnen Antworten auf diese fünf Fragen helfen. Unter welcher Schlagzeile recherchiere ich? Sie sollen bei Ihrer Recherche ergebnisoffen arbeiten, aber für eine spannende Geschichte ist es ratsam, frühzeitig eine Überschrift zu formuliern. Mit einem solchen Arbeitstitel im Hinterkopf können Sie Ihre Suche nach Informationen und Gesprächspartnern effizienter und zielgenauer planen. Trauen Sie sich also, schon zu Beginn einer Recherche eine Schlagzeile zu formulieren, die Sie natürlich laufend korrigieren dürfen. Was würde ich meinem Freund in der Kneipe erzählen? Stellen Sie sich vor, wie Sie in der Bar einem Kumpel bei lauter Musik eine Geschichte erzählen. Sie verringern Komplexität, orientieren sich am Gesprächspartner und blenden Nebensächlichkeiten aus. Ihre Sprache ist locker und unterhaltsam. Nutzen Sie diese Stärken des Kneipengesprächs, wenn Sie losschreiben! Was weiß ich nicht? Wenn Sie eine Geschichte aufschreiben, werden Sie geneigt sein, alle geklärten Aspekte darzulegen. Das ist grundsätzlich wünschenswert. Allerdings ist es auch ratsam, die offenen Fragen zu thematisieren. Statt den Lesern nur vermeintlich Eindeutiges zu präsentieren, können Sie so Glaubwürdigkeit gewinnen. Außerdem bietet der Blick auf offene Fragen weitere Ausgangspunkte für Geschichten. Wie finde ich einen neuen Ansatz? Leser sind neugierig. Führen Sie ihnen bei jeder Geschichte unbekannte Aspekte vor Augen. Dieser Anspruch gilt für jede Geschichte. Dieses Neuartige lässt sich auch über das Layout und die grafische Aufbereitung erreichen. Was ist überraschend? Auch wenn Sie ein abgeklärter Fachmann sein mögen, haben Sie sich bei der Recherche vielleicht doch gewundert über eine Entdeckung, eine Erklärung, einen Namen oder ein Zitat. Lassen Sie die Leser an dieser Überraschung teilhaben. Suchen Sie nach jenen unterhaltsamen, mitunter verstörenden Punkten, vielleicht nur Petitessen, über die Ihr Publikum ein paar Sekunden grübeln darf. Weitere Tipps aus dem Werkzeugkasten finden Sie in den bisher erschienenen Newslettern im ► Archiv ABZV Comic © Zeichnung: Philipp Schäfer / Plot: Beate Füth ►Inhalt NEULICH IN DER REDAKTION ► Alle bisher erschienenen Comics SEITE 3 ► Inhalt ABZV aktuell Ausgabe 119 / März 2016 das besondere Seminar » Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang « Häufige Rechtschreibzweifel und -fehler Konrad Adenauer, 1. deutscher Bundeskanzler (Köln – Rhöndorf, 1876 – 1967) Zahlreiche Erfahrungen aus Rechtschreib-Seminaren für Journalisten belegen, dass es typische RedaktionsZweifelsfälle gibt. Auch (oder gerade) nach Umsetzung der Orthografiereform bereiten die deutschen Rechschreibregeln vielen Schreibenden Schwierigkeiten, zumal die Regeln mehrfach nachgebessert wurden, mit Ausnahmeregelungen belastet und in Teilen schwierig geblieben sind. Das Seminar stellt Zweifelsfälle und Stolpersteine vor, die sich nach der Reform in den sechs Bereichen des neuen Regelwerkes ergeben haben und in Redaktionen häufig für Schwierigkeiten sorgen. Die Teilnehmer erhalten ein umfangreiches Manuskript, das im Berufsalltag als Nachschlagewerk genutzt werden kann. Termin und Ort: 22. April 2016 in Königswinter mehr Informationen und Online-Anmeldung auf der ► Seminarseite im Web T 022 23 – 90 62 500 oder [email protected] ► Inhalt Seminare für Schnellbucher: nur noch wenige Plätze frei! 02. bis 04. März 2016, Königswinter: Effektiv recherchieren 17. März, Stuttgart: Symposium Investigativer Journalismus 07. und 08. April 2016, Königswinter: Datenjournalismus – ein neuer Blick auf das lokale Geschehen 11. und 12. April 2016, Königswinter: Storytelling: Schreiben für Herz und Hirn 12. und 13. April 2016, Hannover: Kommunikation für Newsdesk-Redakteure 14. und 15. April 2016, Königswinter: Mobile Reporting mit dem iPhone 19. und 20. April 2016, Hannover: Der Stellvertreter – Gestaltung aus der zweiten Reihe 25. und 26. April 2016, Königswinter: Lokaljournalismus mit Mehrwert ► Infos ► Infos ► Infos ► Infos ► Infos ► Infos ► Infos ► Infos T 022 23 – 90 62 500 und [email protected] (Seminare in Königswinter und Hannover) T 0711 – 18 56 71 82 und [email protected] (Seminare in Stuttgart und Blaubeuren) ► Inhalt Seminartipps für die nächsten Monate Schreiben unter Druck – Wie man schnell einen guten Text produziert: 27. und 28. April 2016, Königswinter ► Infos Presse- und Medienrecht – print und online: 25. April 2016, Stuttgart ► Infos Kollegen führen, gemeinsam Ziele erreichen: 03. und 04. Mai 2016, Königswinter ► Infos Online-Videos schneiden mit Final Cut Pro: 03. und 04. Mai 2016, Königswinter ► Infos Praxisseminar Multimedia-Produktion: 09. bis 13. Mai 2016, Königswinter ► Infos Moderationstraining für Printjournalisten: 24. und 25. Mai 2016, Königswinter ► Infos Social Media für Journalisten: 02. und 03. Juni 2016, Königswinter ► Infos Stress – das Hamsterrad stoppen! 06. und 07. Juni 2016, Königswinter ► Infos T 022 23 – 90 62 500 und [email protected] (Seminare in Königswinter und Hannover) T 0711 – 18 56 71 82 und [email protected] (Seminare in Stuttgart und Blaubeuren) ► Inhalt Abo-Service + Archiv Möchten Sie unseren Newsletter empfehlen? ► Online-Anmeldung Alle bisher in ABZV aktuell erschienenen Beiträge finden Sie im ► Online-Archiv. Haben Sie Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie an [email protected] Wenn Sie ABZV aktuell nicht mehr beziehen möchten, können Sie ihn ► hier abbestellen. Sollte die Mail, unter der Sie den Newsletter bekommen haben, dort nicht zu finden sein, prüfen Sie bitte, ob Sie eine ältere Mailadresse auf ihre aktuell genutzte Mail umgeleitet haben. ► Inhalt SEITE 4 ABZV aktuell Ausgabe 119 / März 2016 Überleben im Büro Schreiben Sie E-Mails, die gut ankommen! Wir verbringen einen Großteil unseres Arbeitslebens mit dem Lesen, Schreiben und Suchen von E-Mails. Leider hauen wir zu oft planlos in die Tasten. Ein bisschen mehr Planung und Struktur erleichtern uns das Leben. Der Betreff entscheidet! Kennen Sie E-Mails mit Betreffzeilen dieser Art: „Re: AW: AW: AW: AW: Anfrage Magazin April“? Das ist keine aussagekräftige Zeile, vor allem wenn man bedenkt, dass viele Menschen ihren Mailclient als Archiv und zum Ordnen ihrer Aufgaben nutzen. Bedenken Sie, dass es immer zuerst die Betreffzeile ist, die man sieht. Sie kommen beim Schreiben guter Mails also um eine Anforderung nicht herum: Der Betreff muss eine aussagekräftige Überschrift sein, so wie die Titelzeile einer Agenturnachricht es ist. Es geht darum, dem Empfänger das Ziel klarzumachen. Nutzen Sie die „Subject Line“, um die Kernpunkte zusammenzufassen. Wenn Sie antworten, achten Sie darauf, dass der Titel zum Zwischenstand und Thema passt. Aktualisieren Sie also auch den Betreff! Nicht die Themen mischen! Kürzlich ist es wieder passiert. Eine Redakteurin schickte mir Fragen zu einem Text (übrigens unter Betreff, der sich auf einer ältere Geschichte bezog). Ich antwortete Punkt für Punkt. Ein paar Tage später schaute ich durch Zufall noch einmal in die Mail. Ich sah, was ich zuvor übersehen hatte: Ob ich zwei weitere Geschichten übernehmen könne, und zwar relativ kurzfristig. Da war schon viel Zeit verloren. Es ist ratsam, pro Thema eine E-Mail zu schreiben. Geht es um Geschichte a, b oder eine neue Anfrage? Trennen Sie die Stränge unter eindeutigen Titeln! Nutzen Sie Absätze und Nummerierungen! Als Medienmacher haben Sie strukturiertes Schreiben gelernt. Den gleichen Anspruch wie an Artikel dürfen Sie auch an Mails haben. Leider gibt es aber zu viele schlampige Mails. Schaffen Sie eine klare logische Struktur! Um diese zu verdeutlichen, sollten Sie Absätze nutzen. Überfrachten Sie die Mail nicht, bringen Sie Inhalte nicht durcheinander, sondern strukturieren Sie mittels Zwischenüberschriften und Nummerierungen! Wählen Sie bewusst Ihre Adressaten! Passen Sie auf, dass Sie die richtigen Ansprechpartner anschreiben, aber auch darauf, dass Sie die Felder „An“ und „CC“ korrekt nutzen. Es gibt Menschen, die E-Mails, in denen sie per „CC“ gelistet sind, automatisch von ihrem Mailprogramm wegfiltern lassen. Muss eine Person aktiv an einem Thema teilhaben, so sollte sie unter den direkten Adressaten stehen. Bitte achten Sie zudem darauf, nur Empfänger in „CC“ zu setzen, die mit der Sache etwas zu tun haben! ► Inhalt Kampf dem Chaos Flexibilität ist Trumpf Wieder mal nicht geschafft, was Sie sich für heute vorgenommen haben? Mist, oder? Jetzt können Sie sich selber runtermachen. Oder Sie reagieren wie ein Champion. Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit dem Mentaltrainer eines erfolgreichen Ultra-Ausdauersportlers ein längeres Telefonat zu führen. Es ging um akribische Planung und um die detailgenaue Vorbereitung auf jeden kleinen Aspekt komplexer Wettkämpfe. Wer erfolgreich sein will im Sport, im Showgeschäft, in der Wirtschaft oder in den Medien, der muss bereit sein, hart an sich und seinen eigenen Zielen zu arbeiten. Wer siegen möchte, braucht einen Plan und die Disziplin, sich an ihn zu halten. Der Mentalcoach sagte mir noch etwas anderes, und das fand ich erstaunlich: Erfolgreiche Menschen, so analysierte er, reagieren auf Abweichungen vom Plan mit großer Flexibilität. Gibt es einen Rückschlag, so suchen sie schnell ein neues Ziel. Das ist eine Fähigkeit, die wir trainieren können. Haben wir das geplante Pensum nicht erfüllt oder sind wir an einer Aufgabe gescheitert? Natürlich können wir das reflektieren und dürfen uns kritisieren. Aber eins sollten wir schon pflegen: Die Flexibilität, uns für eine neue Aufgabe zu begeistern. ► Inhalt SEITE 5 ABZV aktuell Ausgabe 119 / März 2016 richtig rechtschreiben Groß-/Kleinschreibung von Fügungen aus Präposition und artikellosem Adjektiv – In Fügungen, die aus einer Präposition und einem nicht deklinierten, artikellosen Adjektiv bestehen, gilt dieses grammatikalisch als nicht substantiviert und wird demzufolge kleingeschrieben. Beispiele: Der Polizist riet mir, eine Anzeige gegen unbekannt zu erstatten./Er wird in dieser Angelegenheit über kurz oder lang eine Entscheidung fällen./Er hörte von fern eine Explosion./Die Besucher des Musikfestivals kamen von nah und fern angereist./Sie sind von klein auf eng miteinander befreundet./Wir halten durch dick und dünn zusammen./Die Zahlung erfolgte in bar./Das möchte ich schwarz auf weiß sehen. – Ist das Adjektiv in Fügungen dieser Art jedoch dekliniert, kann es grammatikalisch sowohl als Adjektiv als auch als substantiviertes Adjektiv angesehen werden und demzufolge klein- oder großgeschrieben werden. Beispiele: Der Unfallhergang muss von neuem/Neuem untersucht werden./Sie trägt seit neuestem/Neuestem eine Kurzhaarfrisur./Ich habe ihn schon von weitem/Weitem erkannt./Er hat bis auf weiteres/Weiteres alle Termine abgesagt./Sie haben ohne weiteres/Weiteres zugesagt./Sie wohnt seit längerem/Längerem in Düsseldorf./Die Theaterkarten waren binnen kurzem/Kurzem ausverkauft. Lisa Walgenbach, Sprachwissenschaftlerin und Dozentin, Worms ► Inhalt Seminarangebote: ► Rechtschreibzweifel nach den Reformen und ► Effizientes Korrekturlesen Besuchen Sie unseren Onlinedienst ► Rechtschreibung: Zweifelsfälle, Variantenschreibung und Regeln Und so hat der Presserat entschieden Nach Ansicht des Beschwerdeausschusses hat die Zeitung die journalistische Sorgfaltspflicht nach ► Ziffer 2 des Pressekodex verletzt. Die Information über das Aufstocken der monatlichen Rentenbezüge mit der sogenannten Grundsicherung im Alter sei nicht mit Fakten untermauert. Bei dem von der Zeitung angeführten Verweis auf die Armutsgrenze handele es sich um einen statistischen Grenzwert, nicht um einen gesetzlichen. Die Grundsicherung im Alter berechne sich individuell, u. a. über den Regelbedarf und die Kosten für Unterkunft und Heizung. Die pauschale Aussage der Redaktion sei demnach nicht zu belegen. Der Presserat spricht einen Hinweis aus. ► zurück zur Fallbeschreibung auf Seite 2 ► Inhalt ABZV Onlinedienste ► Datawrapper: Visualisierungssoftware für Datenjournalisten ► Gesprächsführung: Tipps für Interviews und Redaktionskommunikation ► Kiosk: Wissen zum Mitnehmen und für die kleine Weiterbildung zwischendurch ► Rechtschreibung: Zweifelsfälle, Variantenschreibung und Regeln ► Storytelling: Online-Training rund um die Textdramaturgie ► Universalcode: Crossmediales Handwerk und Medienzukunft ► Videoreporter: Bewegte Bilder vom journalistischen Alltag im Wandel ABZV facebook.abzv.de Soziales Netzwerk seit 1989 google.abzv.de twitter.abzv.de xing.abzv.de SEITE 6
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